2020- 2021 Deutscher Alpenverein Sektion Bad Aibling - alpenverein-aibling.de
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Deutscher Alpenverein
Sektion Bad Aibling
GEMEINSCHAFT – BERGE – JUGEND – WEGE – HÜTTE
Jahresbericht
2020– 2021
In diesem Heft: Impressum 1 Bericht D. Speer 30 Vorwort 2 Bericht W. Bothar 32 Protokoll der Hauptversammlung 4 Rückblick Mittwochsgruppe 33 Mitgliederzahlen 5 Wandereindrücke Dr. R. Stecher 36 Alpiner Sicherheits Service 6 Sommertourenprogramm 2021 40 Totengedenken 7 Unsere Tourenführer 54 Unsere Geschäftsstelle 8 Kirchstieglwirt verstorben 55 Vereinsbeiträge 9 Bericht Wegereferent B.Weinhart 57 Die Vereinsjubilare 10 Bericht Jugend 58 Kassenbericht vom Schatzmeister 14 Die Geschäftsstelle der Sektion 61 Die Aiblinger Hütte stellt sich vor 16 Anfrage nach E-Mailadresse 63 Hüttenbericht von H.Vollmayer 17 Bergsteigergilde Kolbermoor 64 Rückblick auf 45 Jahre Hüttenreferent 21 Infos/Termine 2021 70 Totengedenken Otto Gilg 28 Änderungsmeldung 71 Info Hakenpool Rosenheim 29 Aufnahmeantrag zur Sektion 72
Mitteilungen 2020/2021
Mitteilungen 2020/21
der Sektion Bad Aibling des
Deutschen Alpenvereins
49. Heft, Frühjahr 2021
Mitteilungen 2020/21 – Herausgegeben von der Sektion Bad Aibling e.V. im DAV
Postanschrift: DAV-Sektion Bad Aibling, Postfach 1253, 83036 Bad Aibling.
Telefon: 08061-2249 (Anrufbeantworter).
E-Mail Adresse: info@alpenverein-aibling.de
Sektionszimmer: Ganghoferstr. 7 A, 83043 Bad Aibling. Mittwoch von 17.00 - 19.00 Uhr offen.
Bankverbindung: HypoVereinsbank Bad Aibling, IBAN: DE 48 71120077 6280150728.
BIC: HYVEDEMM448
Redaktion, Planung, Design, Umsetzung: Werner Weinbacher
Druck: Rudi Gebhart, Druckerzeugnisse, Bad Aibling-Mietraching
Alle Beiträge geben die Meinung der Verfasser, nicht die der Redaktion oder der Sektion Bad
Aibling wieder. Alle Beiträge ohne Quellenangabe sind Originalbeiträge der Autoren.
Die Fotos stellten zur Verfügung: Werner Weinbacher, Manfred Wilhelm, Ingrid Kumeth, Rita
Oberholenzer, Walter Sadowski, Uli Sedlmair, Herbert Vollmayer, Gertraud Geigerseder, Kurt
Remmelberger
Bei Bildern der Vereinstouren ist jeweils der Tourenbegleiter verantwortlich, der die Bilder – evtl.
von Tourenteilnehmern/-innen – zur Verfügung gestellt bekommen hat.
Umschlagseite 1: Berglacke an der Pralongia/Dolomiten (Foto Weinbacher)
Umschlagseite 2: Abendstimmung am Wendelstein (Foto Sedlmair)
Umschlagseite 3: Oberhalb Brannenburg bei Dreilinden (Foto Weinbacher)
Umschlagseite 4: Himmelsstiege zur Rötalm in Südtirol (Foto Weinbacher)
Seite 1
DAV-Sektion Bad Aibling
L iebe Vereinsmitglieder der
DAV-Sektion Bad Aibling,
Durch die Auflagen zur Eindämmung der
Pandemie war es dem Verein leider nicht
möglich 2020, eine Jahreshauptversamm-
es liegt ein Vereinsjahr hinter uns, welches lung auszurichten. Die Gesundheit der Mit-
bedingt durch „Covid 19” von vielen Her- glieder ging vor. Im Frühjahr/Sommer 2021
ausforderungen geprägt war. Im März 2020 ist die Nachholung geplant. Aufgrund der
kam der Lockdown und im Anschluss muss- aktuellen Lage kann jedoch noch kein ge-
ten wir unser Handeln ständig an die An- nauer Termin festgelegt werden. Sobald
forderungen und Vorgaben anpassen, die uns das Durchführen der Mitgliederver-
sich fast täglich änderten. Gemeinsam ha- sammlung möglich erscheint, werden Sie
ben wir als Verein das schwierige Jahr ge- aber in einem persönlichen Schreiben, so-
meistert und dafür danke ich allen. Trotz wie über unsere Homepage und den „Mang-
aller Einschränkungen und Auflagen konn- fall-Boten” informiert. Bei Fragen steht
ten im Sommer dann auch einige Touren Ihnen auch in der Zwischenzeit die Vor-
durchgeführt werden und auch unsere Ju- standschaft zur Verfügung.
gendgruppe hat sich wieder regelmäßig ge-
troffen. Vielen Dank hier an die Organisa- Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen
toren. der Berichte und bleiben Sie gesund
Auch der geplante Wegebautag wurde mit Ihre
einer kleinen Gruppe von Helfern durch-
geführt. Wir werden diesen auch für alle In-
teressenten weiterhin anbieten und die Hel- Sylvia Klimesch, 1. Vorsitzende
fer per Zeitung oder Mail über den Termin
informieren.
Die Entscheidung unsere Hütte geschlos-
sen zu halten, haben wir zum einen getrof-
fen, um unsere Hüttenwarte vor einer mög-
lichen Ansteckung bei ihrer ehrenamtlichen
Tätigkeit zu schützen und zum anderen sa-
hen wir keine Möglichkeit, die Hygienemaß-
nahmen auf einer bewarteten Selbstversor-
gerhütte – wie gefordert – umzusetzen. Alles nimmt ein gutes
Die geschlossene Zeit wurde jedoch genutzt,
um die Hütte zu entrümpeln und einen Groß-
Ende
putz zu machen. Auch einige Schönheitsre-
paraturen wurden vorgenommen und so
für den, der warten
steht unsere Sektionshütte wieder in einem kann.
sehr ordentlichen Zustand da. Leo Tolstoi
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Mitteilungen 2020/2021
So finden Sie uns im Internet:
www.alpenverein-aibling.de
Beitritt zur DAV Sektion Bad Aibling
Alpenvereinsmitglied zu sein heißt nicht nur, vergünstigte Hüttenübernachtungen und di-
verse Versicherungsleistungen geniessen zu können. Gleichzeitig unterstützen Sie mit Ih-
rem Beitrag z.B. auch eine aktive Jugendförderung und umweltpolitisches Engagement.
Es gibt drei Wege um Mitglied der Sektion Bad Aibling des Deutschen Alpenver-
eins zu werden:
Online Mitgliedsantrag unter www.alpenverein-aibling.de/Mitgliedschaft/Aufnahmean-
trag. Beantragen Sie Ihre Mitgliedschaft einfach und schnell online am PC.
Persönliche Anmeldung in der Geschäftsstelle in Bad Aibling, Ganghoferstr. 7A.
Geöffnet am Mittwoch (außer Feiertage) von 17:00 bis 19:00 Uhr.
Postalischer Mitgliedsantrag: Laden Sie das Anmeldeformular (PDF) von unserer
Webseite www.alpenverein-aibling.de/Mitgliedschaft/Aufnahmeantrag herunter, drucken
Sie es aus und schicken Sie es ausgefüllt und unterschrieben an die Sektion Bad Aibling,
Posfach 1253, 83036 Bad Aibling. Beachten Sie auch bitte unsere neue E-Mail-Adresse:
info@alpenverein-aibling.de
Die jeweiligen Beitragskategorien und die Beitragshöhe finden Sie auf Seite 9 in unserem
Berichtsheft.
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DAV-Sektion Bad Aibling
Nach-Hauptversammlung für das
Vereinsjahr 2019 am 12. März 2021
Jahresversammlung 2020 verschoben auf fügung des bayerischen Ministerrats und
2021! Das Corona-Virus hinterlässt seine einer Rückfrage beim örtlichen Gesund-
ersten Spuren im Vereinsleben der Regi- heisamt musste die geplante Hauptver-
on. Mit Verweis auf eine Allgemeinver- sammlung verschoben werden.
Hauptversammlung für die
Vereinsjahre 2019/20 am 12. März 2021
Fiktive Jahresversammlung wert ist, alle Mitarbeiter stehen voll zu
Nachdem bis zum Zeitpunkt der Druck- ihren Ämtern. Lediglich beim Amt des
legung eine Jahreshauptversammlung co- Hüttenreferenten gibt es altersbedingt
ronabedingt nicht möglich war, nachfol- einen Wechsel, der fließend erfolgt und
gend eine „Fiktive Versammlung”. bei der Versammlung, zumal Neuwahlen
Zuerst gab die Erste Vorsitzende Sylvia anstehen, bekanntgegeben wird.
Klimesch bekannt, dass ja bereits die im Glücklicherweise hat die Sektion geord-
März 2020 vorgesehene Hauptversamm- nete Finanzen und so ist ein Mehrauf-
lung nicht stattfinden konnte. Die Vor- wand bei der Abführung des Verbands-
standschaft der Sektion hat sodann in beitrages an den DAV-Hauptverein zu ver-
einer Sondersitzung beschlossen, den kraften. Es wurde nämlich der Mindestab-
Verein aufgrund der Beschlüsse der letz- führungsbetrag 2021 angehoben. Mangels
ten Versammlung fortzuführen und den einer Jahresversammlung konnte die Sekti-
bisherigen Haushaltsplan voll zu über- on den Jahresbeitrag nicht an den neuen
nehmen. Sämtliche Mitarbeiter erklärten Beitrag anpassen. Die entstandenen Mehr-
sich bereit, weiterhin ihr Amt auszufüh- kosten trägt die Sektionskasse aus Rück-
ren. Es wird Aufgabe einer Mitglieder- lagen.
versammlung im Jahre 2021 sein, hierzu Neben den üblichen Regularien teilte die
einen rechtlichen Bestand herbeizufüh- Vorsitzende mit, dass die Messe auf der
ren. Aiblinger-Hütte ausfallen mußte, jedoch
Die geplante Hauptversammlung für das eine Wegebaumaßnahme erfolgen konn-
Vereinsjahr 2020, die im März 2021 statt- te. Bis zur nächsten Jahresversammlung
finden sollte, muß auf einen späteren wünscht die Vereinsleitung den Mitglie-
Zeitpunkt verschoben werden. Hierzu dern Gesundheit und kommen Sie gut
wird rechtzeitig in einem Sonderschrei- durch die Pandemie.
ben sowie in der Tagespresse (Mangfall- Die Erste Vorsitzende erklärt die fiktive
Bote) eingeladen. Bis es so weit ist, hat Versammlung für beendet und hofft auf
der zuletzt beschlossene Haushalt seine eine baldige tatsächliche Mitgliederjah-
Gültigkeit und was besonders erwähnens- resversammlung.
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Mitteilungen 2020/2021
Mitgliederzusammensetzung der Sektion Bad Aibling zum 31. Dezember 2020
2019 2020
A-Mitglieder (ab 26 Jahre) 2234 2334 +100
B-Mitglieder (Ehefrauen/Bergwacht) 1436 1460 + 24
C-Mitglieder 0 64 0070 + 6
Junioren (18-25 Jahre) 0 338 0348 + 10
Kinder/Jugend (1-17 Jahre) 0 18 0018 +– 0
Kinder/Jugend (Familie) 0 594 0574 - 20
Gesamt: 4684 4804 + 120
Mitgliederentwicklung von 2010 - 2020, ein Zuwachs von 3247 auf 4804 Mitglieder
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DAV-Sektion Bad Aibling
Alpiner Sicherheits-Service - ASS
Als Mitglied des DAV genießen Sie den Versicherungsschutz bei Bergunfällen (alpinistische Aktivitä-
ten inkl. Skilauf, Langlauf, Snowboard) mit folgenden Leistungen:
24 Stunden Notrufzentrale bei Bergnot oder Unfällen beim Alpinsport
Such-, Bergungs- und Rettungskosten bis € 25.000,- je Person und Ereignis
Kostenerstattung der medizinischen Hilfe im Ausland bei Bergunfällen
mit Absicherung der gesetzlichen Haftpflichtansprüche aus den
sportlichen Aktivitäten gem. Ziffer 2 AVB DAV ASS 2011
Geltungsbereich: weltweit, bei Bergnot oder Ausübung von Alpinsport, ausgenommen u.a. Pau-
schalreisen und Expeditionen.
Bitte richten Sie die Schadenmeldung mit den entsprechenden Nachweisen und den An-
gaben zu Ihrer DAV-Mitgliedschaft sowie Ihrer vollständigen Anschrift unverzüglich an:
Würzburger Versicherungs-AG Telefon +49931-2795-250, Leistungsabteilung Telefax +49931-27 95-298
Bahnhofstr. 11, D-97070 Würzburg
E-Mail: leistung.reise@wuerzburger.com
Notfall-Hotline: Telefon 0049 89 306 570 91
Bitte nutzen Sie die vorbereitete Schadenmeldung, die Sie unter www.alpenverein.de, Stichwort
„Versicherungen” am Ende dieser Internetseite finden.
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Mitteilungen 2020/2021
Wir gedenken unserer verstorbenen
Bergkameraden/innen:
Wilhelm Barber, Kolbermoor
Christian Berthold, München
Werner Blaier, Bruckmühl
Ursula Böckler, Rosenheim
Manfred Buser, Bad Aibling
Irmtraud Dörr, Bad Aibling
Maria Faul, Bad Aibling
Otto Gilg, Bad Aibling
Johann Haas, Beyharting
Hans-Karl Hallenscheid, Bruckmühl
Max Hamberger, Willing
Marieluise Jäggle, Bad Aibling
Anneliese Kreitmeier, Bad Aibling
Manfred Nock, Bad Aibling
Erika Neuhauser, Heufeld
Max Regensburger, Bad Aibling
Heinrich Schmoranzer, Assling
Bernhard Schwarzer, Gmund
Otto Seidl-Stahuber, Irschenberg
Alfons Spötzl, Eutenhausen
Seite 7
DAV-Sektion Bad Aibling
Unsere Geschäftsstelle in Bad Aibling
Mit dem Auto aus Rosenheimer Richtung folgend in die Ganghoferstrasse eineinbiegen
kommend: Am Ortsbeginn von Bad Aibling (Schild DÅV Bad Aibling) und einen Parkplatz
nach der Mangfallbrücke vor der Shell-Tank- vor dem Sektionszimmer anfahren.
stelle links in die Ganghoferstraße abbiegen Mit dem Zug aus Feldkirchen oder Ro-
und auf dieser bleiben (die Rosenheimer Stra- senheim zum Aiblinger Bahnhof: Diese Vari-
ße ist Einbahnstraße!). Sie fahren über die ante zieht einen Fußweg von etwa 20 Minu-
Glonnbrücke und biegen nach etwa 30 Meter ten nach sich.
links ab und dort befindet sich etwas im Hin- Sie können aber auch an der Kurpark-Halte-
tergrund die Geschäftsstelle (vormals Outdoor stelle aussteigen, unter der Brücke durchge-
Klimesch). Parkplatz ist vorhanden. hen, dann sind es nur noch wenige Minuten
Mit dem Auto aus Bruckmühler Richtung bis zur Geschäftsstelle.
kommend: Am Ortsbeginn bei der Ampelan-
lage rechts in die Westendstrasse, bei der Kir- Die Geschäftsstelle ist jeden Mittwoch von
che in die Sonnenstrasse abbiegen, bei der Am- 17.00 bis 19.00 Uhr besetzt. Karten- und Füh-
pel geradeaus weiterfahren und dann rechts rerverleih (bitte AV-Ausweis mitnehmen).
in die Lindenstrasse abbiegen und der Strasse
Geschäfts-
stelle
Seite 8Mitteilungen 2020/2021
Vorschlag für Beiträge Austritt: Der Austritt eines Mitgliedes ist
schriftlich der Sektion mitzuteilen. Er wirkt
ab 2022: zum Ende des laufenden Jahres – auch der
A-Mitglieder: Mitglieder, ab 26. Lbj. 55,00 € Versicherungsschutz! Der Austritt ist spä-
B-Mitglieder: testens zum 30. September zu erklären, an-
1. Ehe/Lebens-Partner von A-Mitgliedern dernfalls ist das Mitglied noch für das näch-
mit gleicher Anschrift und Konto 31,00 € ste Vereinsjahr beitragspflichtig.
2. Mitglieder der Bergwacht (a.Antr.) 31,00 € Vergünstigungen: Kostenloses Entleihen
3. Mitglieder, die älter als 70. Lbj. und über von Führern und Karten in der AV- Bi-
25 Jahre DAV-Mitgl. (auf Antrag) 31,00 € bliothek im Sektionszimmer in Bad Aibling,
4. Schwerbehinderte, ab 50 % Beh.Gr. 31,00 € Ganghoferstr. 7 A. Jeden Mittwoch von
C-Mitglieder: A-/B-Mitgl. anderer Sekt., 17.00 Uhr bis 19.00 Uhr geöffnet. Bitte den
sowie Mitgl. des ÖAV und AVS 15,00 € Vereinsausweis mitnehmen.
Junioren: vom 18. - 25. Lebensjahr 31,00 € Bankkonto der Sektion:
Jugendbergsteiger: vom 1.-18. Lbj. HypoVereins-Bank Bad Aibling
xx(Eltern nicht beim DAV) 14,00 € IBAN: DE 48 7112 0077 6280 1507 28
Kinder und Jugendliche von Sektionsmit- BIC : HYVE DE MM 488
xxgliedern unter 18 Lbj.00 0 0,00 €
Familienbeitrag: Beide Eltern sind Mit-
xxglied der Sektion und Kinder bis zur
Vollendg. des 18. Lbj. 86,00 € Vorabinformation zu den Mitgliedsbei-
Bei Mitgliedschaft ab dem 1.9. halbiert sich trägen: Im Rahmen der letzten abgehal-
der Jahresbeitrag auf 27,50 € tenen Hauptversammlung des DAV, die
Die Aufnahmegebühr beträgt 10,00 €. Unko- 2019 in München stattfand, wurde eine
sten durch Rückbuchungen gehen zu Lasten Erhöhung des Verbandsbeitrages beschlos-
des Mitglieds. sen. Dieser steigt ab 2021 um 3 € für je-
Beitragszahlung: Aufgrund der Satzung hat je- des A-Mitglied. Desweitern wurde ein
des Mitglied seinen Jahresbeitrag bis zum 31. Klimabeitrag in Höhe von 1 € für jedes
Januar zu bezahlen, nur dann ist auch Versiche- A-Mitglied verabschiedet.
rungsschutz gegeben. Für alle Mitglieder, die Diese 4 € mehr sind von der Sektion ab
sich am Beitragseinzug beteiligen, wird der 2021 pro A-Mitglied an den Bundesver-
Jahresbeitrag Anfang Januar des lfd. Jahres band zu zahlen. Für alle anderen Mitglie-
von dem angegebenen Konto abgebucht. Der der beträgt die Steigerung 2,40 € (Kind
Jahresausweis wird bis Mitte Februar mit der 1,20 €).
Post zugesandt. Aus diesem Grunde wird eine künftige
Sektionswechsel: Der Sektionswechsel kann je- Beitragserhöhung unumgänglich sein.
derzeit vorgenommen werden. Da die Entscheidung über eine Beitrags-
Anschriftenänderung: Melden Sie bitte jede erhöhung der Mitgliederversammlung
Anschriften- und Bankänderung der Sektion obliegt, wird bei der nächsten Hauptver-
Bad Aibling und nicht dem DAV-Haupt- sammlung über eine Erhöhung der Bei-
verein. Die zu ändernden Daten können nur träge abgestimmt.
von der Sektion im Vereinscomputer (PC)
geändert und weitergeleitet werden!
Seite 9DAV-Sektion Bad Aibling
Die Jubilare der Sektion
40 Jahre Mitglied beim Deutschen Alpenverein
Ehrensberger Monika, Bad Aibling Priess Heinz, Bad Aibling
Erckert Ricardo, Bad Aibling Priess Ursula, Bad Aibling
Fenzl Klaus-Dieter, Bad Aibling Rauch Michael, Brannenburg
Fratzscher Stefan, Bad Aibling Resch Therese, Rosenheim
Gunkel Gregor, Wolfersheim 1 Sack Stefanie, Bad Aibling
Hartmann Christoph, Bad Aibling Schachtl Peter, Au b.Aibling
Hartmann Jakob sen., Bad Aibling Schweiger Ingrid, Bad Aibling
Hartmann Jakob, Bad Aibling Sedlmair Stefan, Go¨tting
Hartmann Rita, Bad Aibling Sedlmair Ulrich, Bruckmu¨hl
Hoeft Karsten, Prutting Staudinger Manfred, Ostermu¨nchen
Katzlmeier Irene, Hohenthann Vollkommer Edgar, Kleinholzhausen
Leibold Gerd, Bruckmu¨hl
Leibold Ingeborg, Bruckmu¨hl Gildejubilare:
Maila¨nder Theo, Karlsruhe Egger Bernhard, Nussdorf a.Inn
Maurer Josef, Bad Feilnbach Geisperger Paul, Kolbermoor
Osterloher Florian, Bad Aibling Haubner Erwin, Mu¨nchen
50 Jahre Mitglied beim Deutschen Alpenverein
Behringer Horst, Mu¨nchen Pagels Hans-Dieter, Bruckmu¨hl
Bittel Marianne, Bad Aibling Zellner Monika, Bad Aibling
Frank Gisela, Erl i.Tirol Ziegenhain Hans-Jo¨rg, Mu¨nchen
Geigerseder Gertraud, Bruckmu¨hl
Geigerseder Reinhard, Bruckmu¨hl Gildejubilare:
Koegl Josef, Feldkirchen-Wham Hoch Helmut, Bruckmu¨hl
Liedl Helmut, Bad Aibling Hoch Helga, Bruckmu¨hl
Liedl Marille, Bad Aibling Koppe Viktor, Kolbermoor
Meindl Xaver, Bad Aibling Krause Hans, Kolbermoor
Moraw Dirk, Brannenburg
Die besten und die schönsten Dinge auf der
Welt kann man weder sehen noch hören.
Man muss sie mit dem Herzen fühlen.
[Helen Keller]
Seite 10Mitteilungen 2020/2021
60 Jahre Mitglied beim Deutschen Alpenverein
Adam Edith, Heufeldmu¨hle Koch Peter, Bad Feilnbach
Bauer Johanna, Rottach-Egern Oswald Elisabeth, Bruckmu¨hl
Demmel Gu¨nther, Bad Aibling Vollmayer Herbert, Winho¨ring
Donbeck Ludwig, Bad Aibling Weinhart Adalbert, Bad Feilnbach
Gollreiter Luitpold, Kolbermoor Zillibiller Karl, Bad Aibling
Killer Georg, Kolbermoor
Herbert Vollmayer mit Sylvia Klimesch auf der Aib- Auch Bertl Weinhart, langjähriger Wegewart der Sektion,
linger Hütte bei der Übergabe des DAV-Ehrenzeichens hat das Ehrenzeichen für 60 Jahre Mitgliedschaft erhalten
für 60 Jahre Mitgliedschaft
Herbert Vollmayer, ist seit 47 Jahren Hü
�t- Bertl Weinhart, betreut in der Sektion seit
tenwart und kü
�mmert sich seit 45 Jahren 1973 ununterbrochen vorbildlich in „Fami-
um die Aiblinger Hü
�tte als Hü �ttenreferent. lienarbeit” das gesamte Wegenetz und ist
Nun aber wird er sein Amt in jüngere Hän- seit 1987 außerdem noch Hü �ttenwart auf
de übergeben. der Aiblinger Hütte.
Seite 11DAV Sektion Bad Aibling
70 Jahre Mitglied beim Deutschen Alpenverein
Stolle Karl, Bad Aibling
Karl Stolle, seit der ersten Stunde der Grün-
dung der Hüttenbewartung durch ehrenamt-
liche Sektionsmitglieder dabei. Insgesamt 52
Jahre Hü�ttenwart auf der Aiblinger Hü �tte
und in all diesen Jahren Sektionsschreiner
für die Sektion. Er übernahm von Karl
Leuprecht das Amt des Hüttenwartobman-
nes und hat es nunmehr abgegeben.
80 Jahre Mitglied beim Deutschen Alpenverein
Dengler Sebastian, Bad Aibling
Wenn das Wort Urgestein für ein langjähri-
ges Mitglied eines Vereins zutrifft, dann
definitiv auf Sebastian Dengler aus Bad
Aibling. Seit sage und schreibe 80 Jahren
ist der Dengler Wast, wie er genannt wird,
beim Deutschen Alpenverein (DAV).
Zwar blieb ihm die öffentliche Ehrung im
Rahmen der Weihnachtsfeier der Sektion
Bad Aibling, die coronabedingt ausfiel,
verwehrt, doch ließ es sich die Vorsitzende
Sylvia Klimesch nicht nehmen, dem ganz
besonderen Jubilar persönlich das Ehren-
zeichen zu überreichen. Bei der Übergabe
Seite 12Mitteilungen 2020/2021
erzählte er aus seinem Leben: „Ich war viel hingestellt. Da habts‚ ihn wieder’ waren die
extrem und weit unterwegs.” Worte‚ erinnert er sich.
Mit sieben Jahren bekam Dengler die ers- Nach der Grenzöffnung begann dann wie-
ten Ski vom Christkindl. Sein Vater hatte der die Bergsteigerei. Sebastian Dengler rei-
sie in Miesbach von einem Wagner anferti- ste nach Mexiko, Peru, Bolivien, Nepal und
gen lassen. Als „Skiwachs” wurden Schall- Ecuador. Die Annapurna-Runde in Nepal
platten aufgebügelt. Stahlkanten gab es na- war eine harte Sache. Der höchste Berg, auf
türlich noch nicht. Die ersten Fahrversuche dem ich war, war der Huascarán mit 6768
machte er am Thürhamer- und Milchhäu- Metern in Peru.
selberg in Bad Aibling. Später ging es dann Nach seiner Pensionierung fing er mit dem
mit dem Zug nach Bad Feilnbach auf den Gleitschirmfliegen an. ‚Weil da muss ich
Schwarzenberg. dann nicht mehr runtergehen’ schmunzelt
Zum Alpenverein kam er mit 14 Jahren. Um der 94-Jährige. Nach 1500 Flügen hat er aber
damals im Verein aufgenommen zu werden, dann mit 90 Jahren doch mit dem Fliegen
brauchte man zwei Bürgen. Für Wast bürg- aufgehört.
ten sein Lehrherr, Julius Muggli, mit dem Seine schönste Erinnerung an die Berge:
er auch viel in die Berge ging, und Karl Ei- Auf dem Liskammgrat zum Breithorn kam
senhofer. Als die Aiblinger Hütte erbaut ihm ein Bergführer entgegen, der nicht mehr
wurde, war er der „Laufbursche” für Versor- in der Lage war, seine beiden Gäste zum
gungsdienste. Dann kam der Krieg. Nach Gipfel zu führen. Wast übernahm die zwei
der Rückkehr aus der Gefangenschaft war Schweizer und führte sie hinauf. Um 12.15
die Grenze zu Österreich gesperrt. ‚Da ha- sagte er dort oben nebenbei: ‚Vor 57 Jah-
ben wir dann unsere Berge abgegrast.’ ren bin ich auf die Welt gekommen.’ Dar-
Eines Tages wollte er aber doch unbedingt aufhin gab es ein Geburtstagsstanderl auf
auf den Kaiser, was zur Folge hatte, dass er der Dufourspitze in 4634 Metern Höhe.
verhaftet und in Kufstein in der Festung im
Dunkeln eingesperrt wurde. ‚Irgendwann
haben sie mich ausgelassen, an die Grenze
Seite 13DAV Sektion Bad Aibling
Bericht des Schatzmeisters
Einnahmen-Ausgaben-Überschussrechnung für das Kalenderjahr 2020
und Vermögensaufstellung
Einnahmen Euro/ € Ausgaben Euro/ €
Sektion Ideeller Bereich: Sektion Ideeller Bereich:
Beiträge v. Mitgliedern 165.897,08 Beiträge an DAV 101.842,17
Sonstige Einnahmen 183,00 Karten Führer 64,80
Spenden 100,00 Bankgebühren 1.262,60
Geschäftsstelle 9.061,90
Vermögensverwaltung: Mitgliederverwaltung 6.414,43
Zinseinnahmen 0,00 Büromaterial 833,59
Vereinsmitteilg./Veranstaltg. 4.233,20
Einnahmen Zweckbetrieb Hütte: Internet 889,09
Getränkeverkauf 507,80 Jugend 1564,90
Einnahmen Hüttengebühren 334,50 Porto u. Telefon 4.574,68
Tourenwesen 7.557,29
Versicherungen 1.268,16
Sonst. Kosten 1.750,32
Spenden 843,00
Werbekosten 690,72
Abschreibung 300,00
Ausgaben Zweckbetrieb Hütte:
Getränkeeinkauf 273,11
Hütteninstandhaltung 8.028,04
Abschreibung 613,00
Vereinsergebnis: 14.957,38
Gesamtsaldo 167.022,38 Gesamtsaldo 167.022,38
Die Vermögensübersicht des Gesamtvereins weist zum 31.12.2020 folgende Zahlen aus:
Anlagevermögen 001.295,00 €
lfd. Bankkonten/Kasse 0118.392,92 €0
Festgeldkonten 0 95.403,50 €00
Gesamtvermögen 215.091,42 €
Die zulässigen Gewinnrücklagen gliedern sich zum Abschlußstichtag wie folgt:
gebundene Rücklagen § 62 Nr. 1 AO 062.800,00 €
freie Rücklagen § 62 Nr. 3 AO 0 50.000,00 €
Betriebsmittelrücklage 0 10.504,61 €
Bad Aibling, den 13. Februar 2021 Florian Anderlik , Schatzmeister
Seite 14Mitteilungen 2020/2021
Bericht der Rechnungsprüfer:
Die den Prüfern vorgelegten Unterlagen wurden auf ihre Richtigkeit und Übereinstimmung
mit den Einzelkonten geprüft. Dabei ergaben sich keine Beanstandungen. Die Buchfüh-
rung ist ordnungsgemäß, die ausgewiesenen Zahlen stehen in voller Übereinstimmung mit
dem Zahlenwerk der Buchhaltung. Belege zu den einzelnen Buchungen lagen vor.
Bad Aibling, den 15.2.2021 Margot Patzlsperger und Kurt Remmelberger
Aquarell von Altbischof Dr. Reinhold Stecher, Innsbruck
Der Mensch im Menschen
Schon beim Weg auf den Berg passiert oft etwas, das den Menschen im
Mensch freigibt. Wie bei der Zwiebel fällt Schale um Schale ab, die zivilisa-
torische Bitterkeit, bis der immer verletzlichere und weichere Kern heraus-
kommt. Viele, die auf der Hütte ankommen, bringen neben dem eigentli-
chen Rucksack noch einen zweiten mit, den seelischen, an dem sie oft schwe-
rer schleppen als an jenem mit den Steigeisen, Regenzeug und Handschu-
hen. Aber einmal angekommen, stellen sie ihn eine Zeit lang ab. Man hockt
hier eng aufeinander − eine Zufallsgemeinschaft, die sich jeden Tag neu
mischt –, aber jeder sieht, spürt, fühlt mehr als im „normalen” Leben.
Bergsteigen ist eben doch etwas ganz anderes als eine „Eroberung des Nutz-
losen”. Denn jeder Weg am Berg ist immer auch ein Weg ins eigene Innere.
Mit der äußeren Weite weitet sich die Seelenlandschaft.
[Georg Bayerle]
Seite 15DAV Sektion Bad Aibling
Kennen Sie die
Aiblinger-Hütte ? Aufstieg von Birkenstein bei Fisch-
bachau (853m) 1 ½ Stunden; Bad Feilnbach
Nein! Dann wollen wir sie Ihnen (500m) 3 Stunden (vom Jenbachparkplatz
gleich vorstellen: etwa in 1 ½ Stunden); Bergstation Wendel-
Sie liegt in den Bayerischen Vorbergen zwi- steinbahn (1728m) im Abstieg ca. 1 Stunde.
schen Wendelstein und Breitenstein am Schweins- Übergänge bestehen zum Wendel-
berg in 1311 m Höhe. Erbaut in den Jahren steinhaus (1728m) 1 Stunde; Mitteralm über
1935/1938 und 1970/1976 erweitert. Es ist Reindler-Alm (1450m) 1 ½ Stunden; Huber-
eine Hütte der Alpenvereinskategorie I und tushütte am Breitenstein (1570m) 1 Stunde.
in den Monaten April bis Dezember jeweils Gipfelanstiege zum Wendelstein
am Samstag und Sonntag geöffnet. Sie ist (1838m) 1 ½ Stunden; Breitenstein (1622m)
eine Selbstversorgerhütte mit Getränkever- 1 ¼ Stunden; Hochsalwand über Reindler-Alm
kauf durch die ehrenamtlichen Hüttenwarte. (1625m) 1 ½ Stunden; Wildalpjoch (1412m)
Die Hütte hat für 45 Personen Platz und ist über Wendelsteinhaus oder Reindler-Alm (2
Samstag ab Mittag bis Sonntag nachmittags - 2 ½ Stunden); Schweinsberggipfel (1516m)
offen. Kein Stromanschluß! ½ Stunde.
Gruppen bitte unter 08061-1850 oder auf der Internetseite/Aiblingerhütte anmelden!
Blick auf die Aiblinger Hütte, im Hintergrund die Farrenpoint
Seite 16Mitteilungen 2020/2021
Aiblinger-Hütte im Jahre 2020
Coronabedingt musste unsere Hütte dieses Eine schmutzige Arbeit, aber jetzt ist alles
Jahr geschlossen bleiben. Dieser Umstand wieder hell und sauber. Ein Metallschrank
hat uns, die Vorstandschaft, Hüttenwarte für Werkzeuge, Schrauben, Kleinteile usw.
und den Hüttenreferenten nicht abgehalten, wurde gekauft und aufgestellt. So ist hier
Reparaturen, Neuanschaffungen usw. abzu- künftig Ordnung und Übersicht. Grob-
arbeiten. Zu erwähnen ist vorab, die Hütten- werkzeug (Schaufel, Pickel usw) ist in einer
warte und -wartinnen, sowie einige Helfer Raumecke mit Wandhaltungen geordnet.
aus der Mittwochsgruppe von Jürgen Lutz In diesem Zusammenhang erfolgte eine noch-
haben sich erfreulich und tatkräftig beteiligt. malige Inventur. Vieles, was nicht mehr ge-
So wurde der 2. Teil der Balkenumzäunung braucht wird, wurde abtransportiert und im
fertiggestellt. Holz und Baumgeäst in gro- Tal entsorgt. Keller, Holzschuppen und Vor-
ßer Menge aufgearbeitet. Im Holzschuppen raum sind jetzt sauber aufgeräumt.
unnütz gelagerte Materialien, Schrott usw. Erfreulich ist die Einsatzkraft der Hütten-
– auch aus dem Keller –, konnten von unse- warte, die nach Turbulenzen der Vergangen-
rem Transporteur Sepp Mayr ins Tal ver- heit sich solidarisch um unsere schöne Hüt-
frachtet werden. Die von Barbara Naderer te kümmern. Ihnen und den Helfern mit
gespendeten 50 Garnituren Bettwäsche, so- Jürgen gebührt Dank und Anerkennung in
wie von der Wäscherei zurückkommende dieser sehr schweren Zeit. Hoffen wir, sie
Wäsche wurde im neuen Gangschrank im ohne größere Auswirkungen zu überstehen.
Obergeschoß sauber und übersichtlich ein-
geräumt. Herbert Vollmayer,
Eine Großaktion war die Vorarbeit für den Hüttenrefernt
neuen Anstrich der Hüttenaußenwände so-
wie der Fenster, Fensterumrahmungen und
Fensterläden. In 2 Tagen mit Kraftakten
wurde alles sehr sauber neu lasiert.
Eine Mordsarbeit war die Aufarbei-
tung der alten Zaunbalken und die
Einschichtung in die Holzlege. Nach-
dem das Holz nicht mit Schadstoffen
behandelt war, konnte es den Brenn-
holzvorat ergänzen.
Der Vorraum zur Holzlege, in dem
auch seit eh und je der Kohlenvorrat
gelagert ist, wurde in den Jahren stark
verschmutzt. Die Wände und die Dek-
ke waren grau verstaubt. Der Raum
wurde restlos ausgeräumt, das Mau-
erwerk mit einem Haftgrund 2x ge-
strichen und danach 2x geweisselt.
Seite 17DAV Sektion Bad Aibling
Die auftransportierten Balken für den neuen Zaun um die Hütte. Hier der Zaun nach Norden.
Das Gartentürl wird eingebaut und es wird genau geprüft, ob es auch gerade montiert wird.
Fotos Seite 19:
oben: Diverse Malerarbeiten im Bereich der Hütte;
unten: Kontrollgang, ob auch wirklich sauber gearbeitet
wurde.
Seite 18Mitteilungen 2020/2021
Seite 19DAV Sektion Bad Aibling
Damit auf der Hütte von den ehrenamtlichen Helfern fleißig gearbeitet werden kann, dafür sorgten die beiden
Damen von der Mittwochsgruppe und zauberten Speisen und Getränke in der Hüttenküche.
Wintertraum
Wär Stille hörbar, die Seele könnte jubilieren
wie Balsam das Rundum zu spüren
am Waldsaum und am Bachesrand.
Eisgrau verstummt die Bäume
kein Windhauch mag sie wiegen.
die sich zu andrer Zeit
kraftvoll im Sturme biegen.
Vieltausendfaches Glitzem ringsumher.
wo an der Gräser Spitzen
gefrorne Wassertropfen sitzen.
Nur alleine ist das kleine Paradies zu spüren –
zum Glück noch kein Geheimtipp für die Massen,
die sich vom Kommerz verführen
und all Gefühl verderben lassen.
[Herbert Vollmayer]
Seite 20Mitteilungen 2020/2021
45 Jahre Hüttenreferat – ein Rückblick von
Herbert Vollmayer
Wie heißt es doch – von nichts kommt
nichts!
Umsomehr war der 12. März 1976 ein denk-
würdiger Tag für die Sektion Bad Aibling
im DAV. Neuwahlen standen an.
Die Vorstandschaft unter Max Staudt hat
sich nicht mehr zur Wahl gestellt. Nach
vielen Jahren, Jahrzehnten tadelloser Ver-
einsarbeit wurde das Vereinsgeschick neu-
en, ehrenamtlichen Nachfolgern in die
Hände gelegt.
Einige „Musketiere”, herangewachsen aus
der Jungmannschaft, haben sich, wohl-
überlegt, als neue Weichensteller wählen
lassen. Werner Weinbacher wurde Erster
Vorsitzender, Kurt Remmelberger Schatz-
meister, Bertl Weinhart Wegereferent – und
ich Hüttenreferent. Das Hüttenwartswesen
und die damit verbundene Gemeinschaft
Seite 21DAV Sektion Bad Aibling
Karl Stolle und Xare Angerer
mit den Hüttenwarten war mir nicht unbe- geöffnet.
kannt, war ich doch seit 1973 bereits Hüt- Es ist dies der Allgemeinheit geschuldet,
tenwart. wenn die Hütte geöffnet wird, ist sie für
Dem bisherigen, souveränen Hüttenreferen- Jedermann zugänglich. Auf die Bemerkung
ten, einem in Bad Aibling geachteten Ge- Herrn Bürgermeisters, dass Zuschüsse aus
schäftsmann nachzufolgen, war bestimmt Kommunen dann entfallen würden, habe
keine leichte Aufgabe. Julius Muggli, zu dem ich gesagt, den Ehrgeiz hätte ich, auch ohne
mich eine respektvolle Freundschaft verband, solche auszukommen.
hat mich aber anfänglich, wie versprochen, So war es dann auch, außer den Geldern der
unterstützt. Hütten- und Sektionskasse haben wir keinen
Der erste Dämpfer kam dann auch gleich. Pfennig oder Cent Fremdgelder gebraucht.
Der damalige Aiblinger Bürgermeister hat Mit einem Top-Hüttenwartsteam und fleis-
mich zu einem Gespräch eingeladen, in dem sigen Helfern aus der Sektion haben wir als
er mich fragte, ob künftig, wie ihm berich- Erstes den dafür vorgesehen Leerstand über
tet wurde, die Aiblinger-Hütte nicht mehr dem fertigen Toillettenanbau zu drei neuen
für Schulklassen und private Urlaube zur Schlafräumen ausgebaut (Heute Nr 1-3).
Verfügung stände. Mit meinem Hinweis auf Die Einbauten an Bettgestellen und Türen
eine mehrheitlich gefasste Entscheidung in kamen aus Hüttenwart Karl Stolles Schrei-
diesem Sinne durch die neue Vorstand- nerei. Unser Hütte verfügte dadurch über
schaft und den Hüttenwarten würde es 50 Betten. Der nächste Akt war der Kom-
künftig so sein: Die Aiblinger Hütte wird plettumbau des Dricklstüberls.
nur noch im Beisein eines Hüttenwartes In den folgenden Jahren haben wir ein nicht
Seite 22Mitteilungen 2020/2021
aufzählbares Arbeitspensum bewältigt. Ein großen Wäscheschranks im Obergeschoß
kurzer Überblick: und vieles mehr.
Anbau einer Holzlege, Ausbau des Diesel- Infolge des schlimmen Brandes eines ver-
motorraums und Neuanschaffung eines mieteten Bauernhofs in Schneizlreut war
leistungsfähigen Dieselmotors mit Genera-
tor für die Elektrik. Auswechslung von
schadhaften Dachsparren und neue Ein-
deckung. Erneuerung des Balkons, Aus-
tausch der alten Abwasserleitungen und
Rohre, zweimalig Erneuerung der Fassa-
denschalung Hüttensüdseite. Mehrmalig
durch Geländeverschiebungen defekte
Wasserzuleitung neu verlegt und die Quell-
fassung neu gebaut. Nochmalige Neudek-
kung der Dachhaut – fällig alle 20 Jahre.
Dreimalige Erneuerung der Balkeneinfrie-
dung rund um die Hütte. Austausch diver-
ser Schlafraumfenster sowie der Balkontü-
re auf Isolierglasfenster. Erneuerung der
Tische und Bänke vor und seitlich der Hüt-
te. Laufend Erneuerung von Einbau eines Kurt Remmelberger und Herbert Vollmayer
Seite 23DAV Sektion Bad Aibling
Viel zu früh ist er ver-
storben, der Xare, mag
es ihm gutgehen, wo er
auch ist.
Die Zufahrt zu unserer
Hütte und den Durha-
mer Almen ist bekannt-
lich nur über den soge-
nannten Kesselalmweg
möglich. Die Anlieger
sind Verbandsmitglie-
der des sogenannten
Bodenverbands Kessel-
almweg Fischbachau.
Wir, früher gerne
„Hüttler” genannt, wa-
ren immer nur gedul-
dete Nutzer.
Nach 45 Jahren Hüttenreferent: ‚Schee war’s! ’ Eines Tages kam über
mich an die Sektion
eine Sensibilisierung in Bezug auf Brand- die Anfrage, ob wir nicht den Schriftführer
schutz spürbar. Unsere Aktivitäten, die un- des Verbands stellen könnten.
sere Hütte auf den neuesten Stand gebracht Ohne zögern und in weiser Voraussicht war
haben, sind im Jahresbericht 2017 unter Hüt- die Vereinsleitung dafür und ich habe sofort
te nachlesbar. zugesagt und bin seit April 1990 eben die-
Von Anfang an war der Kesselalmweg für ser gesuchte Schriftführer. Wie durch ein
unsere Hütte lebenswichtig. Geduldete Nut- Wunder! steht die Sektion seither auf der
zer waren wir und mangels eigenem Fahr- Verbandsmitgliederliste. Logisch, es entste-
zeug haben wir zu Beginn meiner Tätigkeit hen Pflichten, wir sind mit vertretbarem An-
Xare Angerer aus Birkenstein als Transpor- teil an den Kosten der Wegeerhaltung dabei,
teur gewinnen können. Noch heute sehe ich aber nun auch als berechtigte Nutzer.
ihn, immer jagerisch angezogen, mit seinem Ein Glücksgriff war, den Besitzer der Braun-
„Muggl”, wie er seinen leichten 30 PS Uni- alm als „Transporteur” zu gewinnen. Seit dem
mog nannte, auf und abfahren. Gelegent- Ausfall Xare Angerers versorgt und entsorgt
lich hatte er eine „Büchse” hinter dem Fah- Sepp Mayr unsere Hütte wie ein Uhrwerk.
rersitz verstaut, falls eine Gämse versehent- Selten habe ich jemanden kennengelernt, der
lich vor den Unimog sprang und sich ver- so umgänglich, sorgsam für unsere Belange
letzte. Da war dann ein „Gnadenschuss” fäl- da ist wie er. Das Wort ‚geht nicht’, kommt
lig. Oft war ich dabei, bequem auf dem Bei- in seinem Sprachschatz nicht vor. Wenn er
fahrersitz, auf der Ladung, aber auch mit mit seinem mordsgroßen Unimog bergauf
Langholz hinten nach. In den Kurfen muß- und bergab fährt, bleiben an manchen Stel-
te dabei die Ladung verschoben werden, len noch 15 cm zum Abgrund, was den Sepp
weil es sonst irgendwo „angegangen” wäre. ziemlich kalt lässt. Zu allem Glück war Sepp
Seite 24Mitteilungen 2020/2021
Mayr bis vor kurzem weitsichtiger Vorstand tut, macht keine Fehler.
des Wegeverbandes. Das Verhältnis zu den Seit 1976 waren 29 Hüttenwartinnen und
Durhamer Bauern, die ich teilweise schon Hüttenwarte mit mir zusammen für die Aib-
als Kinder gekannt habe und zum Forst- linger Hütte tätig. Koordinator für die Hüt-
amt Schliersee, das ebenso Mitglied im Ver- tenwarte war anfänglich der unvergessene
band ist, ist eine Freude! Karl Leuprecht. Danach Karl Stolle, mit sei-
Ein wenig Stolz maße ich mir schon an: In ner Marianne, 52 Jahre Hüttenwart und mir
meiner Zeit als Hüttenrefernt waren ca. 40 richtungsweisender Lehrmeister von mei-
Tausend Übernachtungen auf unserer Hüt- nem 14. Lebensjahr an, als Lehrling in sei-
te zu verzeichnen. Ungezählt sind die vie- ner Schreinerei. Bis heute verbindet uns ei-
len, vielen Tagesgäste. Es gab keine nen- ne wertvolle Freundschaft, das darf ich hier
nenswerten Unfälle, mal ein Pflaster hier schon erwähnen.
und eine Kopfwehtablette da. Es gab kei- Als Hüttenwartobmann nach Karls Stolle
nerlei Übergriffe, gerauft wurde auch nicht. sollte die Funktion in der Familie bleiben,
Wir haben den Jugendschutz immer ernst so ist diese in der Hand von Markus und
genommen. Ingrid Kumeth (geborene Stolle).
Dann gibt es noch zu nennen, wir haben Jahrzehntelang waren die Hüttenwarte eine
grob geschätzt 250.000 Euro in die Hütte eingeschworene „Truppe”. Leider gab es im
investiert. Jahr 2019 einen Endpunkt, die Sektion kam
Eigentlich bräuchte ich es nicht erwähnen nicht umhin, sich von 3 Hüttenwarten zu
– ich habe mich nie als „Capo” gefühlt, trennen. Unsere Hüttenwarte sind Dienst-
sondern als Verbindungsglied zwischen der leister für einen Großteil der Sektionsarbeit.
Sektion und den unverzichtbaren Freunden Mehr als eine vernünftige Einstellung zu un-
der Hüttenwartinnen und Hüttenwarte. serem System braucht es nicht. Militärisches
Vielleicht war ich Strippenzieher? Auch mit Denken und Handeln ist fehl am Platz. Auto-
Fehlern, aber wie heißt es doch, wer nichts rität ja, autoritäres Auftreten nein. Hier bre-
Hüttenwartobmann
Karl Stolle mit Frau
Marianne.
Seite 25DAV Sektion Bad Aibling che ich im Nachhinein eine Lanze für die lernen, die uns in den Bergen flügge werden Jugend. Ihr pauschal einen negativen Ruf ließen. Nicht zu vergessen die vielen schö- aufzudrücken, geht überhaupt nicht. Die nen Momente und Hüttenabende in fröhli- heutige Jugend ist keinen Deut schlechter cher Runde, aber auch die Freude die wir als wir es waren. vielen Menschen mit unserer Hütte berei- Im Hüttenwartskreis kehrt wieder Ruhe ein. ten konnten. Zehn Hüttenwartspaare, gemischt aus lang- Der Zeitgeist hat sich halt gegenüber dem jährig bewährten Leuten und Nachrückern. letzten Jahrhundert geändert. Die Welt dreht Kameradschaftlich werden sie weiterhin un- sich immer noch gleich schnell, vielleicht ser einzigartiges System Selbstversorgerhüt- schneller und vieles ist unverständlicher. te Kategorie 1 weiterführen. Alles Glück dafür. Zeit für einen Neubeginn! Denen, die dar- Oft werde ich gefragt, warum ich den „Job” an beteiligt sind, wünsche ich alles Gute. noch immer mache. Nicht leicht, Außenste- henden das zu erklären. Der Umgang inner- halb der Sektion, das Verhältnis zur damali- gen Vorstandschaft unter Werner Weinbacher, danach bis heute unter Sylvia Klimesch – , immer hatten wir ein gegenseitig anerken- nendes Bestverhältnis. Gleiches mit den Hüt- tenwarten und -wartinnen und Mitgliedern, die geleistete Sektionsarbeit anerkennen und oft genug mithelfen. So z.B Helfer wie Sepp Mayr, Handwerker mit einem fairen Umgang gegenseitig – muß es noch mehr sein? Wer dann das „WARUM” noch nicht ka- piert hat, dem kann auch ich nicht helfen. Ich wollte der Sektion etwas zurückgeben, hat sie uns doch als halbe Kinder über die Jugendgruppe, später in der Jungmannschaft in eine Richtung gelenkt, ein Werdegang, den man allen Heranwachsenden nur wünschen kann. Es war eine Freude, Männer wie Ernst Hackhofer und Alfred Baumann kennenzu- Das Geheimnis des Erfolges ist die Beständigkeit des Ziels. Seite 26
Mitteilungen 2020/2021
Energie
Besteige die Berge und spüre die gute Energie.
Der Friede in der Natur wird in dich fließen
wie der Sonnenschein, der die Bäume nährt.
Der Wind wird dich erfrischen,der Sturm dich mit Kraft erfüllen
und all deine Sorgen werden abfallen von dir
wie die Blätter im Herbst.
[ John Muir ]
Wir freuen uns alle schon darauf, nach der schlimmen „Corona-Zeit” wieder
schöne Bergtouren in den europäischen Bergen und in den Bergen der Welt
zu unternehmen. Wir machen es Ihnen leicht, das Land bzw. den Berggipfel
für den nächsten Bergurlaub zu berechnen.
Anleitung: Urlaubsort:
1. Wähle eine Zahl zwischen 1 und 9 1. Das Wallis in der Schweiz
2. Berner Oberland in der Schweiz
2. Multiplizieren die Zahl mit 3 3. Die Südtiroler Dolomiten
4. Die Brentaberge in Italien
3. Addieren die Zahl 3 dazu 5. Die Pyrenäen in Spanien
6. Bergwandern in Sizilien
4. Das Ergebnis wieder mit 3 multipli- 7. In Griechenland auf den Olymp
zieren 8. Wandern im Bayerischen Wald
9. Wandern auf die Aiblinger-Hütte
5. Zähle die zwei Stellen der Zahl 10. Bergurlaub in Nepal
zusammen 11. Auf den Fuji in Japan
12. Urlaub in den Rocky Mountains
6. Das Endergebnis ist die Nummer 13. Der Kilimandscharo in Afrika
des gewünschten Urlaublandes bzw. 14. Auf den Popocatépetl in Mexiko
des Berggipfels 15. Der Aconcagua in Argentinien
16. Auf den Mount Everest in Nepal
Seite 27DAV Sektion Bad Aibling
Die Sektion trauert um den langjährigen Schriftführer
Otto G i l g (✝ 24. März 2020)
Die Todesanzeige von Otto stand am 1. April in der Zeitung. Es war kein Aprilscherz, an
denen er sich so gerne beteiligt hatte. Ich durfte ihn an seinem 90. Geburtstag als Vertre-
ter des Alpenvereins noch besuchen und wir schwelgten bei einem Gläschen Roten in al-
ten Erinnerungen. Als das Amt des Schriftführers fakant wurde, hatte sich Otto 1994 so-
fort bereits erklärt, diesen Posten (es sollten 10 Jahre werden) zu übernehmen. Er war der
ideale Vermittler zwischen Verein und den örtlichen Medien. Über die Vereinsversamm-
lungen hatte er im „Mangfall-Boten” akribisch berichtet. Er tat sich leicht, denn als gebür-
tiger Aiblinger kannte er die Menschen der Stadt und deren Geschichten. Otto hatte im-
mer ein Lächeln auf den Lippen. ‚Und imma, wenn mir lacha, schdirbd irgndwo a Pro-
blem’, lautete seine Devise.
Viele Worte wollte er Zeit seines Lebens nie um sich selbst gemacht haben, daher an die-
ser Stelle nur noch: Danke, Otto!
WW
Seite 28Mitteilungen 2020/2021
Hakenpool für Kletterrouten
im Landkreis Rosenheim
Seit 2020 unterstützen wir mit einer Spende An dieser Stelle ein „Dankeschön” an all
den Hakenpool für Kletterrouten im Land- jene, die dafür sorgen, dass unsere Kletter-
kreis Rosenheim. Von diesen Spenden wer- gärten sicher bleiben bzw. sicherer werden.
den bestehende Kletterrouten bei Bedarf S.Klimesch
saniert und mit neuen Laschen und Umlenk-
stände mit Ketten und Edelstahl-Karabiner Für die Sektion Bad Aibling könnte beson-
versehen. ders die Erschließung der Krettenburg am
Die Sanierung wird in ehrenamtlicher Arbeit Spitzingsee interessant sein. Dort gibt es in-
von mehreren Bergführern und erfahrenen zwischen fast 120 Kletterrouten vom 5. bis
Routeneinrichtern aus der Region vorgenom- 10. Grad – einige davon wurden aus dem
men. Organisiert wird der Hakenpool von Hakenpool ausgerüstet.
Markus Stadler, der auch der Ansprechpart-
ner für den Landkreis Rosenheim im DAV-
Projekt Klettern & Naturschutz ist.
Seite 29DAV Sektion Bad Aibling
Wildwasserklettern mit Dominikus Speer
Dieses Jahr führte uns die alljährliche Canyo- nach oben. In einem 7-mm dicken Neopren
ningtour in das nahe Kiefersfelden, in die in den Kniebeugen war das Tempo doch
Gießenbachschlucht. Bekannt als netter etwas langsamer als gewohnt. Oben an ei-
kleiner Steg oberhalb des Wasserlaufs, ge- nem kleinen Stausee angekommen, gab es
hen den Weg oberhalb des Bachlaufs viele eine Einweisung zum richtigen Verhalten
Familien mit kleineren Kindern, ist doch in der Schlucht; wie bewegt man sich, wel-
der Anstieg bis zur gemütlichen Schoppe- che Möglichkeiten gibt es, einen Wasserfall
ralm in 30 Minuten bewältigt. Eher unbe- zu überwinden und wie man sich gegensei-
kannt ist, dass sich in dem kleinen Bach weit tig unterstützen kann. Schließlich stiegen
unterhalb des Stegs ein kleines, nicht ein- wir unter den Augen interessierter Wande-
sehbares Canyoningschmankerl verbirgt. rer in die Schlucht ab, wo sich uns eine ei-
Dieses Schmankerl wollten wir, sieben Teil- gene Welt erschloss: dicke, moosbewachse-
nehmer und ich als Tourenbegleiter, uns ge- ne Schleierfälle wechselten sich ab mit aus-
nauer anschauen. gewaschenen Gumpen, beeindruckende
Ende August trafen wir uns also, um gleich Felsformationen bildeten die Kulisse und
zu Anfang die größte Hürde zu meistern: einmal begegnete uns ein kleiner Frosch .
den richtigen Neoprenanzug auszuwählen. Das kristallklare Wasser glitzerte in den Son-
Mühsam quälte sich der ein oder andere vor nenstrahlen, die es trotz der hohen Felswän-
dem großen Wasserrad in die hautengen An- de immer wieder bis zu uns durchschafften.
züge, denn: je enger, desto wärmer! Bis je- Jedes Hindernis nötigte uns neue Bewe-
der sein passendes Outfit gefunden hatte, gungsformen ab: rutschend, abseilend, ab-
war gefühlt der halbe Tag vergangen. Halb kletternd oder abhangelnd schafften wir es
ausgezogen – nochmal wollte keiner diese schließlich in ca. 2 Stunden zum Ausstieg.
Prozedur am Einstieg wiederholen, außer- Von dort ging es in fünf Minuten zum Park-
dem wird es recht schnell warm in so einem platz zurück, wo wir uns gegenseitig halfen,
Anzug – machten wir uns also auf den Weg aus den Anzügen zu schälen. Bei einem
heißen Sommertag – so waren wir uns
schließlich alle einig – gibt es nichts Besse-
res als einen eiskalten Gebirgsbach.
Seite 30Mitteilungen 2020/2021
Seite 31DAV Sektion Bad Aibling
Tourenbericht Wilhelm Bothar
Warum den Trubel nicht entfliehen und mal zum Sonnenaufgang aud die Kampenwand ?
Darum trafen sich einige Mitglieder des Alpenvereins mit Wanderleiter Wilhelm Bothar
schon in den Nacht, um zum Sonnenaufgang am Gipfel zu sein.
Nach einer Kontrolle der Ausrüstung (Stirnlampe, warme Kleidung, Tee) ging es ganz ent-
spannt los. Teilweise war der Anstieg dann doch für manche anstrengender als gedacht.
Nach einer kurzen Pause an der Steinlingalm (die natürlich noch geschlossen hatte) ging
es das letzte Stück hoch, das dann durch felsiges Gelände ging. Oben sind wir alle perfekt
zum Sonnenaufgang am Gipfel angekommen. Der weite Blick auf den Chiemsee belohn-
te alle für die doch zu einer ungewöhmlichen Uhrzeit gemachte Tour.
Seite 32Mitteilungen 2020/2021
Rückblick 20 Jahre Mittwochswanderungen
Manfred Wilhelm, seines Zeichens Wander- durchgeführt. Von einigen Touren fehlen
leiter bei den Mittwochswanderern hat sein die Bilder. Aufgefallen ist Wilhelm, daß es
Fotoarchiv nach Touren im Monat Mai durch- früher im Mai noch deutlich mehr Schnee
sucht. Demnach wurden nur in den Jahren gab.
2007 und 2010 keine Mai-Mittwochstouren Die Bilderfolge ist nicht nach Jahren sortiert!
Seite 33DAV Sektion Bad Aibling Seite 34
Mitteilungen 2020/2021
Seite 35DAV Sektion Bad Aibling
„Schauen, was hinter den Bergen haust”
Gedanken zum inneren Reichtum des Bergwanderns
Es gibt viele Möglichkeiten und Gesichts- fahren in Ausnützung der Tageskarte zum
punkte, sich mit dem Thema „Wandern” zehnten Mal aus der Bergstation gleitet, ist
auseinanderzusetzen. Hier sei versucht, das Rundblick und Gipfelglück mäßig bezau-
Wandern und Bergsteigen von einer allge- bernd.
mein-menschlichen und hintergründigen Die Geschichte von dem alten Indianer, der
Seite zu betrachten. „Schauen, was hinter zum ersten Mal Auto fahren durfte, ist in
den Bergen haust” stammt aus dem Lied ihrer Pointe zeitlos: Er wollte nach 30 km
der Romantik „Wir wollen zu Land ausfah- aussteigen. „Warum?” haben sie gefragt,
ren”. Die Romantik hat das Thema „Wan- „Ist dir schlecht?” „Nein”, hat er gesagt,
dern” und „Wandernder Mensch” beson- „Ich muss nur warten, bis mein Herz nach-
ders intensiv aufgegriffen. Hier sei auf „Le- kommt …” Beim Wandern kann das Herz
ben eines Taugenichts” von Joseph von Ei- nachkommen. Und deshalb vermittelt es
chendorff verwiesen. echtes Erleben.
Wenn man Wandern als Sportart betrachtet, Inneren Reichtum gibt es nicht zum
so stellt man fest, dass hier die Werte am in- Nulltarif
tensivsten gebündelt werden. Da stehen ge- Das Wandern unterscheidet sich vom blo-
sundheitlicher und biologischer Gewinn, ßen Spaziergang, dass es etwas Mühe macht.
Ertüchtigung und Ausdauer neben sozialen Es hat in seinem Angebot neben vielen schö-
Werten der Begegnung, der Kameradschaft nen Dingen auch Anstrengung, Schweiß,
und der Hilfsbereitschaft und Verantwor- Rucksack, langweilige Serpentinen und als
tung. Dazu kommen die ästhetischen Wer- Nachklang eventuell einen Muskelkater.
te der Schönheiten und intensiven Schöp- Aber gerade das alles birgt auch Gewinn.
fungserfahrung und ein inneres Beglückt- Wir haben ja in unserem Alltag unzähliges
sein Erleben mit Handgriff und Knopfdruck.
Das Wandern ist eine sanftere Form des Ein Handgriff öffnet den Kühlschrank, ein
Sports und des spielenden Menschen, der Knopfdruck im Lift entführt uns mühelos
hier etwas tut, was er nicht tun muss. Aber in den 6. Stock. Aber der Nulltarif der Mü-
hinter dem ruhigeren Schreiten des Wan- he vermindert Freude. Für den Wanderer
derns und seiner rekordfremden Gelassen- aber können die zivilisatorischen Selbstver-
heit öffnen sich tiefere Reichtümer. ständlichkeiten auf einmal zum Geschenk
Der Reichtum echten Erlebens werden. Ein Bier, das man sich am Ende in
Es klingt paradox: Die hochtechnisierte der Schutzhütte genehmigt, schmeckt bes-
Wohlstands-, Konsum und Informations- ser als alles Gesöff einer vornehmen Hotel-
welt, die alles offeriert, was das Herz be- bar. Und hinter dieser Neuerfahrung der
gehrt, produziert bei vielen Menschen so einfachen Freuden des Daseins steht eben
etwas wie eine Verarmung der Innenwelt, ein Lebensgesetz: In dieser Welt gibt es das
ein Stück Erlebnisimpotenz. Das echte Er- Glück nie zum Nulltarif. Und Überfluss ist
leben braucht nämlich Zeit. Beim Wandern nie eine Garantie für Glückserfahrung.
erfahren wir die Welt im natürlichen Tempo Der Reichtum der Natur
des Schritts. Die Silhouetten der Berghänge Wenn man heute Werbung für das Wandern
und Horizonte steigen ruhig auf, die Land- macht und solchen Formen der Erholung
schaft wandert langsam vorbei. Den kleinen auch eine Zukunft zubilligt, dann soll man
Becher zum Trinken kann man nicht am gro- an das prophetische Wort des Schweizer
ßen Wasserfall füllen, nur am sanfter rinnen- Anthropologen Adolf Portmann denken,
den Bach oder einer springenden Quelle. der schon vor vielen Jahren gesagt hat: „Es
Wenn wir nach fünfstündigem Aufstieg den wird eine besondere Aufgabe in der Zukunft
Gipfel erreichen, ist das samt Rast, Aussicht des zivilisierten Menschen sein, diesen Men-
und Brotzeit ein Fest. Wenn man beim Ski- schen aus seiner selbst gemachten, seiner
Seite 36Mitteilungen 2020/2021
künstlichen Secondhand-Welt herauszu- ein Hauch von Ewigkeit.
führen, hin zum Kontakt mit der ursprüngli- Wandern kann zum Geschenkerlebnis
chen Natur.” Der Mensch braucht das. des Daseins werden
Und irgendwie bricht diese Sehnsucht auch Wir kommen zur letzten Facette, wenn man
immer wieder durch. das Wanderthema wie einen Bergkristall im
Der Reichtum der Stille Licht drehen. Hier berührt man nun das,
Der Lärm ist mit der Zivilisation verheira- was wirklich „hinter den Bergen haust”, hin-
tet. Unsere Welt ist laut. Es geht nicht an- ter allen Erfahrungen und Eindrücken, hin-
ders. Dem Wanderer eröffnen sich Räume ter den Bildern aus Wandertagen und Berg-
der Stille, auch heute noch. Da gibt es ein- fahrten. Bilder, die sich in den Grund unse-
same Kare, in denen man höchstens einen rer Seele senken und dort eine heimliche
Dohlenschrei, das Blöken eines Bergschafes Privatgalerie bilden, zu der wir in späteren
oder einen fernen Steinschlag hört. Es gibt Zeiten und Jahren hinuntersteigen und uns
immer noch Bergwiesen, die ein wenig In- immer wieder erfreuen – im Glück der Er-
sektengesumm und einen Hauch streichen- innerung. Beim Blick zurück auf eine Rou-
den Windes zulassen. Die Laute der Natur te, beim Resümee eines schönen Wanderta-
haben nichts Aufdringliches. Auch das ges darf man sich sicher über eine gewisse
Rauschen eines Wasserfalls oder eines Berg- Leistung freuen, über gesammelte Fotomo-
bachs bleibt vornehm und beruhigend. Und tive und menschliche Begegnungen.
ein ganz still in der Sonne liegender Berg- Die Bergwelt spricht in einer vornehmen,
see, in den die Firne hereingrüßen, ist eine diskreten, aber eindringlich–wuchtigen Spra-
Therapie. che von dem, der hinter ihr haust. Und wer
Stille ist eine Einladung zum tieferen Mensch- diese Sprache hört und erfasst, dem erschließt
sein. Alle wahrhaft Großen der Erde haben sich der größte Reichtum des wandernden
das gewusst und sind von Zeit zu Zeit ins Menschen.
Schweigen gegangen. Durch das Schweigen
der Wälder, die Spiegelung des Himmels in (Auszug einer Rede von Alt-Bischof Dr. Reinhold Stecher †,
ruhigen Wasserflächen geht so etwas wie Innsbruck, zusammengefasst von Werner Weinbacher)
Aquarell: Vor dem Glungezer von Dr. Reinhold Stecher
Seite 37Sie können auch lesen
