Lokale Entwicklungsstrategie 2014 bis 2020 - LEADER-Region: Biosphäre Lungau Version 2.0
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Lokale Entwicklungsstrategie 2014 bis 2020 LEADER-Region: Biosphäre Lungau Version 2.0 Erstellt von: Mag. Josef Fanninger, Regionalverband Lungau, LAG Lungau Regionalverband Lungau Markt 89 5570 Mauterndorf 06472-7740 www.lungau.org info@lungau.org Seite | 1
1. Beschreibung der Lokalen Aktionsgruppe 1.1 Der Lungau – Lage und Fläche Der Lungau liegt im Südosten des Bundeslandes Salzburg und erstreckt sich über rund 1020 km². Er liegt in einer inneralpinen Beckenlandschaft auf einer Seehöhe von durchschnittlich ca. 1000 m. Die höchsten Erhebungen sind der Hochgolling (2862 m) im Norden und der Hafner (3076 m) im Westen. Die 15 Gemeinden Göriach, Lessach, Mariapfarr, Mauterndorf, Muhr, Ramingstein, Sankt Andrä im Lungau, Sankt Margarethen im Lungau, Sankt Michael im Lungau, Tamsweg, Thomatal, Tweng, Unternberg, Weißpriach und Zederhaus, in denen rund 21.000 Menschen leben, haben Anteil am Lungau. Im Nordwesten und Westen grenzt er an den Pongau, im Süden an den Kärntner Bezirk Spittal an der Drau, im Norden und Osten an den steirischen Bezirk Murau. (HP) Aufstellung der beteiligten Gemeinden – Aufstellung (EW und Fläche) Die Region Lungau ist in Bezug auf die Einwohnerzahl der kleinste Bezirk des Bundeslandes Salzburg und befindet sich im Süd-Osten des Bundeslandes. Daraus ergibt sich eine Besiedelungsdichte von 21 Einwohner/innen pro km². Gemeinde Katasterfläche km² Einwohner/innen Göriach 44,10 364 Lessach 72,23 559 Mariapfarr 47,35 2.381 Mauterndorf 32,71 1.688 Ramingstein 94,21 1.168 St. Andrä 10,50 750 St. Margarethen 24,44 763 St. Michael 68,83 3.513 Tamsweg 117,45 5.628 Thomatal 75,68 344 Tweng 86,59 280 Unternberg 18,94 999 Weißpriach 80,29 316 Zederhaus 130,53 1.184 Seite | 2
Die Leader-Region Lungau umfasst den gesamten Bezirk Tamsweg mit der Ausnahme der Gemeinde Muhr, die als Nationalparkgemeinde auch zukünftig der Leader-Region „Nationalpark Hohe Tauern“ angehören wird. Die übrigen 14 Lungauer Gemeinden sind somit für die Definition der Leader-Region Biosphäre Lungau heranzuziehen. Die Einwohnerzahl der Leader Region ohne Gemeinde Muhr beträgt somit 19.937. Karte des Gebietes 1.2 Demografie In der LEADER-Region Biosphäre Lungau leben 19.937 Menschen, aufgeteilt auf 14 Gemeinden. Ein regionaler Trend im Lungau ist, dass zentral gelegene Gemeinden eine gleichbleibende oder sogar wachsende Bevölkerungszahl verzeichnen, während auf den kleineren Gemeinden in Seitentälern der Wanderungs-druck größer ist und diese Einwohner/-innen verlieren. Wie in anderen ländlichen Regionen Österreichs gibt es im Lungau zwei Bevölkerungstrends: die Überalterung der Bevölkerung aufgrund der Landflucht der (Quelle: demochange.at/Karten und Diagramme/ Bevölkerung) jungen Einwohner/-innen und ein genereller Rückgang der Seite | 3
Bevölkerung im ländlichen Raum aufgrund des Rückgangs der Geburtenrate. Das steigende Bildungsniveau der jungen Einwohner/-innen verstärkt die Gefahr, dass diese eine Arbeitsstelle außerhalb der Region annehmen und dadurch dauerhaft abwandern (Fuchshofer/Eckstein/Wullner, 2001). So verzeichnete der gesamte Lungau in der letzten Volkszählungsdekade von 21.283 (2001) auf 20.975 Einwohner/-innen (2011) ein Minus von 1,8 % bezogen auf die Gesamtbevölkerung. Zusätzlich steht die Region Lungau vor dem Problem, dass junge Frauen die Region verlassen und so der gesamte Frauenanteil sinkt. Es gibt derzeit nur einen Salzburger Bezirk mit einem Frauenanteil unter 50 %, und das ist der Lungau mit 49,4 %. Auch 2032 wird nur in einem Bezirk der Frauenanteil kleiner als 50 % sein, und das wiederum im Lungau; nun allerdings mit einem Frauenanteil von nur mehr 48,2 %. Der Lungau wird in 25 Jahren der Bezirk mit dem höchsten Senioren/-innen-Anteil sein nämlich 28,2 %, und auch das Durchschnittsalter wird mit 47,1 Jahren höher sein als in jedem anderen Bezirk. Beim Jugendanteil, derzeit noch über dem Landesdurchschnitt, wird der Lungau im Jahr 2032 hinter dem Pinzgau liegen. (Quelle: http://www.salzburg.gv.at/statistik_daten_bevoelkerung_2011.pdf) Für die Zukunft wird dem Lungau ein stetiges Absinken der Bevölkerung prognostiziert. Im Jahr 2015 wird es den Prognosen nach 20.684 Einwohner/-innen geben, im Jahr 2030 noch 20.081 und 2050 nur noch 19.413 Einwohner/-innen (siehe Grafik). Der demografische Wandel und die damit einhergehenden Herausforderungen stellen somit eines der Kernthemen für die zukünftige Entwicklung der Region dar. 2. Analyse des Entwicklungsbedarfs 2.1. Beschreibung der Region und der sozioökonomischen Lage Der Lungau in reinen Zahlen gibt keinen Anlass zur Euphorie. Alle einschlägigen Studien und Statistiken der Statistik Österreich, der Landesstatistik, wie auch die der Wirtschaftskammer zum Status quo der regionalen Sozial-, Wirtschafts- und Infrastruktur zeichnen ein einhelliges Bild der Lage. Eine schwierige wirtschaftliche Situation hinsichtlich Arbeitsmarkts, Steuerquoten, Einkommens, Beschäftigungs- und Wirtschaftsdaten, ernüchternde Prognosen hinsichtlich Bevölkerungsentwicklung, Abwanderung, Überalterung, sozialer Grundversorgung und mittelfristig gesicherter Substitutionsleistungen der öffentlichen Einrichtungen. Demgegenüber steht eine weitgehend intakte soziale Struktur, geprägt von familiären, verwandtschaftlichen Netzwerken, informellen Stützsystemen, Nachbarschaften, Dorfgemein- schaften und zivilgesellschaftlichen Zusammenschlüssen, die den Mangel an öffentlichen Handreichungen bislang weitgehend kompensieren konnten. In der Vergangenheit zeichnete sich der Lungau durch eine weitgehend homogene Sozialstruktur (d.h. alle sind mehr oder weniger gleich) aus. Einem sehr hohen Anteil der Bevölkerung mit sehr bescheidenem Wohlstand stand eine sehr kleine Gruppe wohlhabenden Bürger und Gewerbetreibender gegenüber, Lebensmodelle und Problemlagen der BewohnerInnen waren vielfach gleich. Dies führte zu einem hohen Integrationsgrad aufgrund der geringen sozialen Differenzierung hinsichtlich Bildung, Einkommen, Vermögen. Stabile Dorfgemeinschaften waren die Folge. Diese erfreuliche Tatsache und ein damit verbundenes hohes Ausmaß an sozialem Frieden prägen noch immer das soziale System. Seite | 4
Die gesellschaftliche Entwicklung bringt aber auch für den Lungau eine stärkere Differenzierung mit sich. Migration, Mobilität, Bildung, Aufweichung resp. Auflösung traditioneller Familienstrukturen und sozialer Solidargemeinschaften bedeuten für die regionale Gesellschaft eine Herausforderung. Der soziale Zusammenhalt bei denen, die seit jeher zusammen gehören, die dazu gehören ist und bleibt stark. Zusätzlich gibt es aber eine wachsende Gruppe von Personen und Personenkreisen, die nicht automatisch dazugehören oder es auch von sich aus definitiv nicht wollen oder können. Gesellschaftlich integrative Aufgabe des Forums Mensch wird es vor allem sein, die Teilhabe am sozialen und gesellschaftlichen Leben für alle BewohnerInnen des Lungaus gewährleisten und weiterentwickeln. Dabei sind besonders diejenigen zu berücksichtigen, deren Integration in die soziale Gemeinschaft nicht gewährleistet ist, bzw. sich nicht durch die sozialen Traditionen und bewährten Netzwerke herstellen lässt. 2.2. Reflexion und Erkenntnisse aus der Umsetzung von Leader in der Periode 2007 – 2013 Leader 2007 bis 2013 erfolgreich beendet! Der im Jahr 1996 mit „Leader+“ und 14 Lungauer Leader-Gemeinden eingeschlagene Weg, die Erhaltung und Weiterentwicklung des Lebens- und Wirtschaftsraumes Lungau mit vielfältigen, funktionsfähigen und nachhaltigen Wirtschaftskreisläufen und sozioökonomischen Dienstleistungs- funktionen zu ermöglichen, wurde auch in der Periode 2007 bis 2013 erfolgreich fortgesetzt. Für die auslaufende Periode haben sich 14 Lungauer Gemeinden als Lokale Aktionsgruppe LUNGAU zusammen gefunden. 43 Projekte (inklusive der Landesprojekte für den Lungau) wurden in der letzten Periode von Projektträgern eingebracht, vom Regionalverband vorbereitet, aufbereitet und begleitet, von der LAG Lungau beraten und meistens einstimmig beschlossen. 1,7 Mio. Euro konnten als Förderung genehmigt und damit für den Lungau gesichert werden. Was besonders positiv auffällt ist, dass, obwohl der Lungau eine klassische Tourismusregion im Alpenraum ist, es einen guten Mix der verschiedenen Themen und Zielgruppen bei den LEADER- Projekten gab. Trotz der wirtschaftlichen Bedeutung des Tourismus für die Region gelang es doch auch in zahlreichen anderen Bereichen durch LEADER Akzente zu setzen. Insbesondere gemeinde- übergreifende regionale Projekte sind hier hervorzuheben, wie das Sozialfestival „Tu was dann tut sich was“ www.tu-was.at; oder das UNESCO Prädikat „Biosphärenpark Salzburger Lungau – Modellregion für nachhaltige Entwicklung“ www.biosphaerenpark.eu. UNESCO Biosphärenpark Salzburger Lungau – Modellregion für nachhaltige Entwicklung Diese internationale Auszeichnung hat die letzen Jahre der letzten LEADER-Periode schon geprägt und wird die kommende Periode entscheidend mitbestimmen. Die ganze Region hat sich mit ihren Themen unter dieses Dach der nachhaltigen, enkeltauglichen Entwicklung gestellt. Die Verwendung der Bürgerbeteiligungsmodells „Regionale Agenda 21“, ein sehr breit angelegter Bottom-Up – Ansatz war auf das Erarbeiten der neuen LEADER-Entwicklungsstrategie abgestimmt. (siehe auch unter Punkt 8: Erarbeitungsprozesse der Entwicklungsstrategie). Zwar waren zu Beginn des Prozesses Mitte 2012 noch nicht alle Eckpunkte für die neue LEADER-Periode bekannt, doch die Themen mit denen sich unsere Region auch in der neuen LEADER-Periode beschäftigen wird und muss waren doch vakant, und somit nützten wird diesen breiten Ansatz, um schon neue Ideen, Projektansätze und engagierte BürgerInnen kennenzulernen und zu definieren. Die dabei gewonnen Erkenntnisse flossen selbstverständlich in diese Strategie ein, aber eben auf die jetzt bekannten Vorgaben der neuen LEADER-Periode abgestimmt und präzisiert. Seite | 5
2.3. SWOT-Analyse der Region 2.3.1 Einleitung Die strategische Planung der Entwicklung der Region Salzburger Lungau erfolgt auf Basis der gegen- wärtigen Situation. Dabei spielen die direkten Einflussbereiche innerhalb der Region, die Stärken und Schwächen eine ebenso wichtige Rolle wie die externen, indirekten Einflussbereiche, die Chancen und Risiken, die rechtzeitig beachtet werden müssen. Die nachfolgende Auflistung der Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken der Region Lungau ist im Rahmen diverser öffentlicher Workshops sowie ausgewählten Stakeholdergesprächen entstanden. 2.3.2 Grundlagen Für die SWOT – Analyse wurden folgende Grundlagen verwendet: - Leader-Entwicklungsstrategie 2007-2013 (SWOT – Analyse) - Rund 40 öffentliche Veranstaltungen zwischen 2012 und 2014 im Rahmen der Regionalen Agenda 21 Lungau o Thematische Schwerpunktabende zu allen Handlungsfeldern o Lungauer Stammtische in allen Gemeinden o Forentreffen zu allen Handlungsfeldern - Entwicklungskonzept und Leitbild für den UNESCO Biosphärenpark Salzburger Lungau WICHTIG für die SWOT: Es ist sicherzustellen, dass im Rahmen der SWOT-Analyse auch die Themen Jugendliche, Daseinsvorsorge und Lebenslanges Lernen mit berücksichtigt werden. Es muss beachtet werden, welche unterschiedlichen (Entwicklungs-) Bedarfe für Frauen und Männer der verschiedenen Bevölkerungsgruppen und Altersschichten bestehen, wo strukturelle, ökonomische oder soziale Benachteiligungen existieren, ob Frauen und Männer aller Bevölkerungsgruppen gleichermaßen als Potenzial und aktive Gestalter/-innen im jeweiligen Themenbereich positioniert sind. Seite | 6
2.3.3 SWOT - Analyse Die regionale SWOT-Analyse bezieht sich auf drei Aktionsfelder sowie neuen Themen- bereiche, die im Laufe des Strategieprozesses gemeinsam mit AkteurInnen und Stakeholdern entwickelt und festgelegt wurden: a) Aktionsfeld 1: Wertschöpfung Themenfeld Kulturlandschaft (Land- und Forstwirtschaft) Themenfeld Tourismus Themenfeld Zukunftsfähig Wirtschaften Themenfeld Energie b) Aktionsfeld 2: Natürliche Ressourcen und kulturelles Erbe Themenfeld Natur Themenfeld Kultur c) Aktionsfeld 3: Gemeinwohl Themenfeld Mensch Themenfeld Bildung, Wissenschaft und Forschung Themenfeld Verkehr und Mobilität Über die SWOT wurden die Entwicklungsbedarfe ermittelt und Strategien entwickelt. Nachfolgend werden die Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken zu den drei Aktionsfeldern dargestellt. Darstellung der SWOT in der LES Seite | 7
Aktionsfeld 1: Wertschöpfung Stärken Schwächen (1) Erfolgreicher Start des Prädikats und Alleinstellungsmerkmals „UNESCO (1) Relativ wenig Direktvermarktung Biosphärenpark Salzburger Lungau und Kärntner Nockberge, Modellregion für (2) Bauernläden bzw. gemeinsame Verkaufsstelle für regionale Produkte fast nicht vorhanden nachhaltige Entwicklung“ (3) Keine gemeinsame Vermarktung von Lungauer Qualitätsprodukten (2) Starke Identität und Authentizität der Lungauerinnen und Lungauer („A Lungauer is a (4) Unzureichend entwickeltes Potential im Bereich Lebensmittelveredelung Lungauer“) (5) Wenige Transparenz der Produktherkunft (3) Bestehender Naturpark Riedingtal und Anteil am Nationalpark Hohe Tauern (6) Niedrige gewerbliche Erträge aus der Landwirtschaft sowie wenig regionale und (4) Gastfreundlichkeit der Bevölkerung betriebliche Kreislaufwirtschaft (5) Einzigartige strukturreiche Natur- und Kulturlandschaft (7) Ausbildung und Produktveredelung im Bereich biologischer Landwirtschaft ist im (6) Sehr gut entwickelte Land- und Forstwirtschaftliche Betriebe Zusammenhang mit der großen Anzahl an Biobetrieben (ca. 50%) unterrepräsentiert (7) Engagierte land- und forstwirtschaftliche Familienbetriebe im Haupterwerb und mit (8) Abwanderung der Jugend und der gut Ausgebildeten mehreren Standbeinen (9) Geringes Wirtschaftsniveau, unterdurch-schnittliches BIP (8) Viele kleine flexible Nebenerwerbsbetriebe die qualitätsvolle innovative Produkte (10) Sinkende Beschäftigungszahlen, steigende Arbeitslosenzahl erzeugen (11) Hoher Kaufkraftverlust (9) Große Anzahl an Biobetrieben mit steigender Tendenz (12) Niedrigeres Lohnniveau als in anderen Teilen Salzburgs bzw. in anderen Bundesländern (10) Umfangreiche Aus- und Weiterbildungs-möglichkeiten für die Lungauer Bäuerinnen (13) Viele (junge) Pendler/-innen und Bauern (speziell auch für junge Menschen und Frauen) (14) Wenig Möglichkeiten zur existenzsichernden Beschäftigung für Frauen (11) Attraktive, noch gut funktionierende Almwirtschaft (Milchviehalmen, Schaf) (15) Facharbeitermangel im handwerklichen Bereich (12) Gute Infrastruktur im Wintertourismus (16) Mangel an qualifizierten Arbeitsplätzen (13) Gute Kooperationsmöglichkeiten der Bereiche Tourismus, Landwirtschaft, Wirtschaft (17) Mangelnde Kooperationsbereitschaft vieler Betriebe und Institutionen in Wirtschaft und und Forschung durch den UNESCO Biosphärenpark. Tourismus (14) Umfassendes touristische Ganzjahresangebote (18) Wenig erkennbares eigenständiges touristisches Profil der Lungauer Talgemeinden (15) Touristische Leitbetriebe mit hoher Qualität und innovative Projekte als Impulsgeber (19) Defizite im Bereich nicht standortgebundener Arbeitsplätze für regionale Wirtschaftsentwicklung (20) Wirtschaftliche Prosperität konzentriert sich auf wenige Gemeinden (St. Michael, (16) Gute Verkehrsanbindung für den MIV durch die Autobahnabfahrt St. Michael i. L. Tamsweg, Mauterndorf), die kleineren Gemeinden sind dadurch die Leidtragenden (17) Der Lungauer/die Lungauerin gilt als gute Arbeitskraft – qualifizierte und motivierte (21) Defizite im öffentlicher Verkehr – wenig Alternative zum PKW Mitarbeiter/-innen (22) Wenig touristischer Bekanntheitsgrad aufgrund fehlender klarer Positionierung (Prädikat (18) Leistungsbereitschaft in Familienbetrieben UNESCO Biosphärenpark wird für die Positionierung des Lungaus zu wenig genützt) (19) Hoch entwickelte Holzindustrie (23) Wenig spezifische Angebote und fehlende Infrastruktur im Sommertourismus (24) Mängel an unverwechselbaren touristischen Angeboten in einzelnen Gemeinden (25) Rückgang an Gastronomiebetrieben in einzelnen Gemeinden (26) Lungauer Produkte werden in der heimischen Gastronomie noch wenig verwendet (27) Rückgang von Gästebetten sowie schwache Auslastung (28) Gute Voraussetzungen (z.B. Luftqualität für Gesundheitstourismus intakte Umwelt zur Erholung, Einzigartigkeit der Lungauer Bau- und Volkskultur) werden touristisch zu wenig genützt Seite | 8
Chancen Risiken (1) Bundes- bzw. landesweite Stärkung der biologischen Landwirtschaft (2) Möglichkeit der Selbstversorgung im Bereich Brotgetreide ist gegeben (1) Voranschreiten des „Bauernsterben“ – Vom Haupt- in den Nebenerwerb (3) Trend zu Eigenversorgung/Selbstversorgung mit Lebensmitteln sowie zu (2) Ungünstige Bevölkerungsentwicklung, damit einhergehender Strukturverlust (z.B. Schulen, qualitätsvolleren, regionalen Produkten in der nichtbäuerlichen Bevölkerung – Vereine) Qualitätsprodukte aus dem Lungau werden auch außerhalb der Region nachgefragt (3) Aufgrund des derzeitigen Kostendruckes in der Landbewirtschaftung Verlust des (4) Erlebnis- und Ausflugstourismus und authentischer Tourismus mit Angeboten durch ökologischen Gleichgewichts sowie von Tier- und Pflanzenarten Nutzung und Etablierung der Marke UNESCO Biosphärenpark (Unique Selling (4) Unzureichende Absicherung der in der bäuerlichen Landwirtschaft tätigen Frauen Proposition) (5) Sogwirkung der Zentralräume bzw. Abgeschiedenheit der Region (5) Der Salzburger Lungau wird verstärkt als Urlaubs-Ganzjahresdestination nachgefragt (6) Keine Möglichkeiten für Hochschulausbildung (6) Urlaubsgäste suchen vermehrt regionale Lebensmittel in der Gastronomie (7) Schlechte verkehrsmäßige Erreichbarkeit (7) Ausbau und Verbesserung des öffentlichen Verkehrs für den gesamten Lungau (für (8) Steigerung der Billiganbieter (Diskonter-Tourismus) im touristischen Wettbewerb den Tourismus und für Einheimische) in Richtung der Zentren Salzburg, Graz und Wien (9) Verlust von Hauptwohnsitzen mit zahlreichen negativen Auswirkungen für die Region (8) Flächendeckende Glasfaseranbindung (10) Geringer finanzieller Gestaltungsraum (im öffentlichen, wirtschaftlichen und privaten (9) Erweiterung/Ausbau und damit Aufwertung der Murtalbahn Bereich) (10) Innovation und Individualität heimischer (landwirtschaftlicher) Betriebe (11) Zunehmende touristische Konkurrenz in der Alpendestination (11) Vermehrt Forschung im Bereich nachhaltige Entwicklung (12) Bundesweite Initiativen zur Förderung von „Green Jobs“ (13) Das Prädikat und die Entwicklungen des UNESCO Biosphärenpark Salzburger Lungau und Kärntner Nockberge bieten eine Innovationsplattform Aktionsfeld 2: Natürliche Ressourcen und kulturelles Erbe Stärken Schwächen (1) Kleine überschaubare Region (1) Wiederbewaldungsgrad damit Abnahme der Biodiversität (2) Arten- und strukturreiche Landschaft (z.B. Blumenwiesen) auf Almen und Grenzertragsflächen (3) Naturnahe Waldgesellschaften und ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Vegetation und Wildbestand (2) Wenig öffentliche Kommunikation der besonderen (4) Hotspot an unterschiedlichen (Moor-)lebensraumtypen natürliche Ressourcen und der Aktivitäten im Bereich (5) Zahlreiche natürliche Fließgewässer Natur- und Kulturlandschaft (6) Zahlreiche bestehende naturschutzfachlich relevante Flächen und Strukturen (3) Kirchturmdenken in vielen Gemeinden und Initiativen (7) eine Vielfalt örtlichen Brauchtums wie Samsonumzüge, Prangstangen, Blasmusikkonzerte, Preberschießen, Umzüge bzw. wenig entwickelte interkommunale Kooperationen der Bruderschaft der „Vereinigten“, Schützenaufmärsche und religiöse Feste (4) Unzureichende Bündelung regionaler Ressourcen (8) historische Bauten wie Kirchen), Burgen & Schlösser (Mauterndorf, Moosham, Finstergrün, Kuenburg, u.a.) und Wirtschaftsbauten (Bergwerksanlage Bundschuh) als Ausgangspunkte kultureller Aktivitäten (9) rege zeitgenössische Kunst- und Kulturszene, gute regionale Vernetzung (10) aktives Vereins- und Gesellschaftsleben (11) authentisches Auftreten und authentische Veranstaltungen (12) traditionelle Baukultur (13) Gute Versorgung mit nachhaltigen, erneuerbaren Energieträgern (14) Nachgewiesene Kompetenzen im Bereich Natur und Kultur Seite | 9
Chancen Risiken (1) Der Lungau als Naturjuwel im alpinen Raum (1) Verlust der Artenvielfalt (2) Das Land Salzburg will sich im Bereich erneuerbarer Energieproduktion etablieren (2) Zunehmende Zersiedelung in den Dörfern (3) Energieautarkie wird als Thema im Lungau wichtiger (3) Weniger Förderungen für erneuerbare Energiequellen (4) Steigerung der regionalen Wertschöpfung durch vermehrten Einsatz von erneuerbaren Energieträgern (4) Sinkende Zahl an Menschen die ehrenamtliche (5) Erhalt des Prädikates „Klima- und Energiemodellregion“ Verantwortung übernehmen (5) Wenige finanzielle Ressourcen für die Instandhaltung historischer Kulturgüter (6) Verschiebung der Standortqualitäten durch den Klimawandel Aktionsfeld 3: Gemeinwohl Stärken Schwächen (1) Weitgehend intakte soziale Struktur (1) Identifikation der Lungauer/-innen mit dem UNESCO Biosphärenpark Salzburger Lungau & (2) Hoher Integrationsgrad aufgrund geringer sozialer Differenzierung (Bildung, Kärntner Nockberge Einkommen, Vermögen) damit auch ein hohes Ausmaß an sozialen Frieden (2) Wenig (berufliche) Perspektiven für die Jugend (3) Schöner und ökologisch hochwertiger Lebens- und Erholungsraum (3) Geringe Nutzung der Angebote für „Lebenslanges Lernen“ (4) Bildungsverbund Lungau als Koordinierungsstelle für „Lebenslanges Lernen“ (4) Noch keine Etablierung der Partizipationsmöglichkeiten (5) Partizipationsmöglichkeiten durch die Entwicklung des UNESCO Biosphärenpark (5) Wenig Beteiligungsmöglichkeiten an der aktiven Gestaltung der Region für Jugendliche Salzburger Lungau etabliert (6) Geringer Frauenanteil in Entscheidungsgremien (6) Teilweise aktive Jugendorganisationen (7) Wenig entwickelte Kooperationskultur (7) Jugendinitiativen finden gute Unterstützung in Planung und Umsetzung ihrer (8) Oftmals eher negative Einstellung sowie abwartende Haltung vieler Lungauer/-innen zu Aktivitäten Entwicklungen (8) Brauchtum, Traditionen und gesellschaftliches Leben spielen eine wichtige Rolle (9) Wenig Vernetzung, Kooperation und Zusammenarbeit von Sozial- und (9) Qualitätsvolle Altenwohnformen Bildungseinrichtungen für Kinder und Jugendliche (10) Gute, eigenständig agierende Dorfgemeinschaften (10) Wenig freiwilliges Engagement zur Erhaltung und Pflege der Infrastruktur (Bänke, Wanderwege, Blumentröge etc.) (11) Frauen wandern aufgrund ihrer Ausbildung vermehrt ab (12) Defizite im Bereich Jugendempowerment (13) Wenig infrastrukturelle Möglichkeiten für die Jugend (14) Defizite im Bereich der Pflege aufgrund fehlenden regionalen Ausbildungsangeboten (15) Fehlendes Monitoring Seite | 10
Chancen Risiken (1) Impulse durch transdisziplinäre Forschungs- und Bildungsprojekte und Kooperationen (1) Ungünstige Bevölkerungsentwicklung damit einhergehender Strukturverlust (Schulen) mit Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen durch das Prädikat (2) Fehlende Chancengleichheit in allen Bereichen (Mann – Frau, Jung – Alt etc.) UNESCO Biosphärenpark – Modellregion für nachhaltige Entwicklung (3) Stärkere soziale Differenzierung durch Migration und demographischen Wandel (2) Entwicklung von F & E im Bereich biologischer Landwirtschaft sowie (4) Auflösung traditioneller Familienstrukturen Mobilitätslösungen im ländlichen Raum (5) Abwanderung der gut ausgebildeten jungen Menschen, speziell der Frauen (3) Profilierung der Lungauer Schulen durch das Prädikat UNESCO Biosphärenpark (4) Jugendprojekte zur Etablierung des UNESCO Biosphärenparks stärken die Region (5) Förderung des Zuzugs über die Entwicklung der Region (6) Regionale Qualitäten und Entwicklungen werden vermehrt in den Lehrplänen der Schulen berücksichtigt (7) Frauen bringen sich stärker in die Entwicklung ihres Lebensraumes ein (8) Zunehmendes Potential im Bereich Bildungstourismus (9) Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten werden durch die moderne Informationstechnologie auch dezentral möglich Seite | 11
2.4 Darstellung der lokalen Entwicklungsbedarfe In den letzten 2 Jahren wurde sehr intensiv an der LEADER-Entwicklungsstrategie für den Lungau gearbeitet. Herausgekommen ist ein Leitfaden, wohin sich der Lungau mit Hilfe der neuen LEADER-Periode in den nächsten Jahren entwickeln soll. Das LEADER Programm immer als sehr wichtige Säule für die nächsten 6 Jahre gesehen, wo man sehr viele Interessensgruppen und Projektträgern sehr effektiv helfen kann, ihre Ideen auch umzusetzen, damit die Vision für den Lungau auch lebhaft bleibt. Unsere Vision Der Lungau etabliert sich als österreichische Modellregion für nachhaltige Entwicklung. Kernbotschaften und Grundsätze Die Kernbotschaften und Grundsätze stehen für alle Handlungsfelder und verdeutlichen die Vision, die wir mit Hilfe von LEADER mit unserem Lungau anstreben. Ganzheitliche nachhaltige Entwicklung der Region Erhaltung und Entwicklung der Kulturlandschaft Erhaltung und Stärkung der Landwirtschaft Profilierung der Region im Rahmen eines einheitlichen Marketingkonzepts Stärkung des regionalen Bewusstseins in der Bevölkerung Aufgreifen und Förderung der wirtschaftlichen Potenziale Weiterentwicklung und Stärkung des Tourismus in Einklang mit der Kulturlandschaft Bewusstseinsbildung für nachhaltige Entwicklung Erhaltung der Lungauer Naturschätze Wir Lungauerinnen und Lungauer wollen mit Hilfe von LEADER folgende Ziele erreichen: Der ökologische Fußabdruck verringert sich. Jede Lungauer Gemeinde bündelt ihre lokalen Stärken, setzt einen thematischen Schwerpunkt und lebt diesen in Kooperation mit den anderen Gemeinden. • Mehr gemeindeübergreifende Projekte initiieren • Projekte GEMEINSAM umsetzen • Überörtliche Zusammenarbeit von Vereinen und Institutionen • Weg vom Kirchturmdenken, hin zu befruchtender Zusammenarbeit • Erhaltung unserer kleinstrukturierten, eigenständigen Gemeinden Die Bevölkerung ist aktiv an der Entwicklung und Gestaltung des Lungaus beteiligt. • Unterschiedlichste Formen der Beteiligung werden entwickelt und angeboten (z. B. Fragebogenerhebungen, Interviews, Bürger/-innen-Rat, …). Die Meinungen und Anliegen nehmen wir ernst. • Durchführen konkreter Jugendprojekte Die Vernetzung und Kooperation mit anderen UNESCO Biosphärenparks (Großes Walsertal, Entlebuch, Rhön etc.) sowie Schutzgebiete (Nationalpark, Naturpark etc.) national und international. • Know-how-Transfer und gemeinsame Weiterentwicklung von alternativen Energie- und Verkehrslösungen Diese Vision und Ziele für den Lungau verwirklichen wir, indem wir kontinuierlich an den Zielen und Umsetzungsmaßnahmen der thematischen Handlungsfelder arbeiten. Seite | 12
Die Erfahrungen auf dem Weg zu einer „Modellregion für nachhaltige Entwicklung“ in den letzten 5 Jahren haben uns gezeigt, wie wichtig es ist ein Bottom-Up-Prinzip richtig in der Region zu kommunizieren. Deshalb war es uns auch ein Anliegen für diese neue LEADER-Strategie mit den Erfahrungen aus diesen Prozessen einen sehr breiten Ansatz bei der Erarbeitung der Themen für unsere Region zu wählen. Bewusst haben wir auch deshalb das in Punkt 3.3.5.1 beschriebene Ziel zur Entwicklung von neuen, individuellen BürgerInnen-Beteiligungsmodelle definiert. Wie mit dem ersten regionalen BürgerInnen-Rat im Land Salzburg im März 2014 haben wir hier erste Schritte gesetzt, die natürlich auch Niederschlag in dieser Strategie gefunden haben. Die neue LEADER-Periode soll auch dazu beitragen möglichst viele regionale Initiativen zu setzen. Neben den wichtigen und notwendigen Einzelinitiativen ist es für eine Region wie der unseren unglaublich wichtig auch regionale „Leuchtturmprojekte“ anzugehen. Hier sehen wir vor allem mit LEADER eine große Chance und als Region weiter zu stärken und den mit dem UNESCO-Prädikat eingeschlagenen Weg erfolgreich weitergehen zu können. 2 Dinge die der Biosphäre Lungau für die neue LEADER-Periode noch besonders wichtig sind: 1. Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel Der Lungau wird sich 2015 für das Programm „Klima- und Energiemodellregion (KEM)“ bewerben, und nach einigen Vorgesprächen gehen wir davon aus, das wir im Laufe des Jahres diese Auszeichnung auch bekommen werden. Bei der Erstellung der notwendigen Einreichunterlagen werden wir hier besonders auf die Landesstrategie des Landes Salzburg eingehen zum Thema „Festigung oder nachhaltige Weiterentwicklung natürlicher Ressourcen“, weil es wichtig ist hier gemeinsam ein Ziel zu verfolgen und möglichst kooperativ die Regionsziele im Einklang mit den Landeszielen zu erreichen. Es werden auch alle eingereichten LEADER-Projekte auf dieses wichtige Thema hin durchleuchtet und es wird versucht werden, bei allen Projekten diese Thematik durch die Expertise des KEM-Managements auch gut abzudecken – falls ohnehin nicht schon passiert. D. h. bei jedem Projekt wird in einem Diskurs mit dem Projektträger dieses Thema proaktiv angesprochen und versucht, wenn möglich, in das Projekt zu integrieren. 2. Der Lungau möchte eine barrierefreie Region werden. Wir möchten hier ein aktives Zeichen setzen für Menschen mit Beeinträchtigung. Es ist uns ein Anliegen, hier als eine der ersten Regionen in Österreich voranzuschreiten und bei jedem Projekt den Aspekt der Barrierefreiheit mitzudenken und wenn möglich auch umzusetzen Seite | 13
3. Lokale Entwicklungsstrategie 3.1. Aktionsfeld 1: Wertschöpfung 3.1.1. Auswahl der Aktionsfeldthemen und Beschreibung der Ausgangslage (Status quo) a) Themenfeld Kulturlandschaft (Land- und Forstwirtschaft) Ausgangssituation_ Wie in ganz Österreich so ist auch im Lungau der Großteil der Landschaft land- und forstwirtschaftlich bewirtschaftet. Seit Jahrtausenden ist der Mensch im Lungau angesiedelt und betreibt Ackerbau und Viehzucht bis hinauf ans alpine Ödland. Seine Kleinstrukturiertheit, die großen Höhenunterschiede, die unterschiedlichen Biotope und Nutzungsformen machen den Lungau zu einer der artenreichsten Gegenden Österreichs. b) Themenfeld Tourismus Ausgangssituation_ Der UNESCO Biosphärenpark ist als touristisches Angebot im alpinen Raum durchaus sinnvoll und das Prädikat kann somit als ein Alleinstellungsmerkmal der Tourismusdestination herangezogen werden. c) Themenfeld Zukunftsfähig Wirtschaften Ausgangssituation_ Die Wirtschaft im Lungau verfügt über einen Leitbetrieb in fast jeder Branche. Betriebe mit mehr als 20 Beschäftigten bestehen vor allem in der Holzindustrie, im Hoch- und Tiefbau und im öffentlichen Dienst. Aber auch erfolgreiche Multimediafirmen, Druckdienstleister und produzierende Betriebe haben sich im Lungau niedergelassen. Handel, Tourismus, Gewerbe und Handwerk sowie unternehmensbezogene Dienstleistungen sind von kleinstrukturierten Betrieben dominiert. Zahlreiche Wirtschaftsstandorte und Gewerbegebiete erleichtern die Ansiedlung von neuen Betrieben. d) Themenfeld Energie Ausgangssituation Energie ist ein zentrales Thema, wenn es um eine lebenswerte Zukunft geht. Der Lungau ist reich an erneuerbaren Ressourcen wie Sonne, Biomasse, Wasser und Wind. Deren nachhaltige Nutzung bietet eine hohe Wertschöpfung in der Region und einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz. Dabei sollte man aber immer die Dimensionen im Blick haben. Bezogen auf die Energieträger nutzen wir in Österreich von den „Erneuerbaren“ derzeit nur ein Drittel des Gesamtenergieeinsatzes. Der große Anteil liegt immer noch bei Öl und Gas. Um bis 2050 energieautonom und klimaneutral zu werden, bedarf es noch großer Anstrengungen. Seite | 14
3.1.2 Grundstrategie bzw. strategische Stoßrichtung in den Aktionsfeldthemen 3.1.2.1 Themenfeld Kulturlandschaft Damit eine artenreiche Kulturlandschaft erhalten bleiben kann, braucht es eine nachhaltige Pflege. Würden zum Beispiel derzeit Schnittwiesen und Steilflächen nicht mehr oder jahreszeitlich früher gemäht so würden diese aus ihrem Gleichgewicht gebracht. Beides führt zu einem Verlust vieler Pflanzen- und Tierarten. Das heißt, es braucht in einer intakten Kulturlandschaft den Menschen, der seine Umwelt sorgsam pflegt und erhält. Der Lungau hat diesbezüglich eine hervorragende Ausgangslage. Im Jahr 2011 gab es knapp 850 landwirtschaftliche Betriebe. Davon wirtschafteten 51 % nach den Kriterien des ökologischen Landbaues (biologisch), 46 % verzichteten auf Handelsdünger- und Spritzmitteleinsatz und sogar die verbleibenden 3 % der Landwirte verwenden Spritz- und Düngemittel nur eingeschränkt. Zudem wurden zusätzlich 346 Almen im Sinne des Österreichischen Programms für umweltgerechte Landwirtschaft (in Folge immer ÖPUL) bewirtschaftet. Die Almbewirtschaftung ist im Lungau ein besonderes Charakteristikum. Auch die Wälder bieten im Lungau Besonderheiten. So findet man verschiedene Waldarten, von denen unter anderem der Lärchen-Zirbenwald und der montane, bodensaure Fichtenwald und Moorwälder prioritäre Lebensräume nach den Flora-Fauna-Habitat-Richtlinien (FFH) sind. In der heutigen Zeit sind in Mitteleuropa viele ländliche Regionen, so auch der Lungau, von wirtschaftlichen Schwierigkeiten und einer starken Abwanderung betroffen. Besonders die Landwirtschaft kämpft seit den 1970er Jahren mit wirtschaftlichen Einbußen. Alles Faktoren, die sich negativ auf das Wohlbefinden der Menschen und die artenreiche Landschaft im Lungau auswirken. Vision_ Erhalt unserer land- und forstwirtschaftlichen Familienbetriebe. Dadurch werden unsere landwirtschaftlich genutzten Tal- und Almflächen durch eine standortgerechte und ökologisch vertretbare Wirtschaftsweise dauerhaft erhalten. Die Wertschätzung gegenüber unserer Land- und Forstwirtschaft ist durch den hohen Konsumanteil an qualitativ hochwertigen regionalen Lebensmitteln und sonstigen bäuerlichen Produkten sichtbar. Die positive Grundstimmung in der bäuerlichen und nichtbäuerlichen Lungauer Bevölkerung, sowie bei unseren Gästen, ist spürbar. Die strukturreiche Landschaft im Lungau ist ein schöner und ökologisch hochwertiger Lebens- und Erholungsraum. Dieser wird von den Einheimischen und Gästen sehr geschätzt und bildet die Grundlage für das zahlreiche Vorkommen von besonderen Tier- und Pflanzenarten. Die Land- und Forstwirtschaft trägt viel zum Lebensraum- und Artenschutz bei. Durch Vertragsnaturschutzvereinbarungen oder eine umweltgerechte, angepasste Bewirtschaftung im Zuge des ÖPUL wird dies gewährleistet. Die Land- und Forstwirtschaft entwickelt sich qualitativ weiter. Das heißt ökonomisch, ökologisch und sozial nachhaltig bzw. „enkeltauglich“. Unsere Landwirtschaft ist geprägt von einer regionalen und betrieblichen Kreislaufwirtschaft. Seite | 15
3.1.2.2 Themenfeld Tourismus Die Konkurrenz in touristischen Alpendestinationen ist groß. Ein Abheben von anderen Destinationen ist nicht mehr nur über die Infrastruktur respektive Angebote und deren Preis möglich. Für die Tourismusdestination Salzburger Lungau ergibt sich durch die Auszeichnung zum UNESCO Biosphärenpark Salzburger Lungau eine zusätzliche Chance sich gegenüber anderen Alpendestinationen abzuheben und zu positionieren. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass sich eine Tourismusdestination ihrer Werte bewusst ist. Das UNESCO-Prädikat unterstreicht die Werte des Salzburger Lungaus wie Natürlichkeit, Ursprünglichkeit, gelebte Tradition und Brauchtum, Authentizität sowie artenreiche Vielfalt. Touristische Struktur (Stand Juni 2014): Neben der Ferienregion Lungau als Dachorganisation bestehen in der Tourismusdestination Salzburger Lungau insgesamt 15 Tourismusverbände (TVBs). Während die TVBs u.a. für die Gästeinformation oder Produktentwicklung zuständig sind, besteht die Hauptaufgabe der Ferienregion Lungau in der gesamtheitlichen Vermarktung des Salzburger Lungaus. Touristische Hintergrundinformationen (Stand Juni 2014): Verglichen mit den Benchmarks Stadt Salzburg, Flachgau, Pongau und Pinzgau besteht im Salzburger Lungau in Bezug auf die Bettenstruktur eine starke Ausprägung an Privatzimmern. Im Vergleich zu anderen Destinationen liegt die Verweildauer eines Gastes im Salzburger Lungau mit rund 4,2 Tagen im Sommer und knapp 5 Tagen im Winter über dem Aufenthaltsdurchschnitt in anderen Regionen. Dennoch zeichnet sich auch im Lungau in den letzten Jahren der Trend hin zu kürzeren Aufenthalten ab. Ein weiterer Aspekt ist, dass obwohl der Salzburger Lungau Angebote für den Sommer als auch für den Winter bietet, bis dato die Sommersaison gerade mal rund 1/3 der gesamten Nächtigungen ausmacht. Das heißt, dass eine starke Ausprägung im Wintertourismus besteht, während der Sommer noch zu wenig aktiv wahrgenommen wird. Um langfristig die Region ist es notwendig vermehrt den Fokus auf den Sommer zu setzen, gleichzeitig aber den Winter weiter zu stärken. Trends im Tourismus: Anreiz für viele Gäste in den Salzburger Lungau zu reisen ist vor allem die Schönheit und Intaktheit der vielfältigen Naturlandschaft. Gäste finden im Salzburger Lungau noch ursprüngliche Landschaft, reines Wasser, gesunde Luft und werden mit regionalen Spezialitäten kulinarisch verwöhnt. Laut der Marketingstrategie der SalzburgerLand Tourismus 2012 – 2015 bestehen u.a. nachstehende, allgemein gültige und gesellschaftliche Trends: Nachhaltigkeit (ökologische & ökonomische Fragen und soziale Gerechtigkeit) Authentizität (Vermeidung von Kunstwelten) Faszination Natur (Ruhe, Erholung, Bereicherung des Lebens) Re-Grounding (Bodenhaftigkeit, Reduktion auf Wesentliches) Erfolgreiche Themenschwerpunkte bzw. Angebotsgruppen im Salzburger Land und in weiterer Folge in der Ferienregion Lungau wie der Salzburger Almsommer, Salzburger Bauernherbst oder Via Culinaria folgen diesen Trends bzw. den Wünschen und Sehnsüchten der Gäste. Aufgrund der Ausgangssituation ist es wesentlich den Tourismus im Salzburger Lungau auf allen Ebenen, sprich der gesamten regionalen touristischen Wertschöpfungskette entlang, weiter zu entwickeln. Seite | 16
Vision Das UNESCO Prädikat verleiht dem Lungau als Tourismusregion einen höheren Bekanntheitsgrad. Stakeholder, touristische Leistungsträger/-innen sowie die Region identifizieren sich mit dem Lungau als Region, arbeiten eng zusammen und bilden Kooperationen über die gesamtheitliche touristische Wertschöpfungskette. Der UNESCO Biosphärenpark Salzburger Lungau wird in 10 Jahren als Dachmarke geführt. 3.1.2.3 Themenfeld Zukunftsfähig Wirtschaften Im Rahmen der Zusammenarbeit vom LEADER-Management, Biosphärenpark-Management, Lungauer Wirtschaft und zuständigen Institutionen (Landwirtschaftskammer, Wirtschaftskammer, Ferienregion, Arbeitsmarktservice, Regionalverband, Bildungsnetzwerk …) werden Arbeitsgruppen (Foren) geschaffen, die die Umsetzung von Ideen für nachhaltige Wirtschaft wahrnehmen, vorantreiben und unterstützen. Als wichtige „Spielregeln“ für Projekt- und Arbeitsgruppen wurden folgende genannt: Es erfolgt eine transparente und aktive Kommunikation aller Aktivitäten und Ideen nach außen/in die Region – über die „eigene Klientel“ hinausgehend. Engagierte Lungauerinnen und Lungauer sollen die Möglichkeiten haben, Ideen und Anregungen an die Arbeitsgruppen herantragen zu können. Es erfolgt ein rücksichtsvoller Umgang mit Ideen von Einzelnen im Rahmen der Arbeitsgruppen (Beachtung von „Copyright“). Vision_ Biosphäre Lungau heißt Erhaltung und Weiterentwicklung von Kulturlandschaften mit den dort lebenden und wirtschaftenden Menschen. Der Biosphärenpark ist somit für die Wirtschaft unserer Region die Chance, aufbauend auf die vorhandene Struktur und Vielfalt durch Zusammenarbeit der Menschen, - durch Kooperationen der Unternehmen, - durch Fortsetzung der Erzeugung von Qualitätsprodukten, - durch Aufbau einer oder mehrerer Vermarktungsschienen, - durch die Entwicklung von Nachhaltigkeitsstrategien die Zukunft des Lungaus zu gestalten. 3.1.2.4 Themenfeld Energie Die verstärkte Nutzung der „Erneuerbaren Energie“ kann auch zu lokalen Widerständen führen. Insgesamt geht es aber darum, in einem hohen Maß die Energieeffizienz zu fördern, die erneuerbaren Energien zielgerichtet und umweltverträglich zu nutzen und vor allem um eine nachhaltige Mobilität. Das reichlich vorhandene Potenzial an erneuerbaren Energiequellen kann auf regionaler Ebene von den ansässigen Bürgern in hoher Verantwortung für unsere Umwelt genutzt werden. Dadurch kann Seite | 17
eine zusätzliche Wertschöpfung in der Region (z. B. Energiewirte, Bürgerbeteiligungsanlagen) und ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden. Die Umsetzung hin zu einer energieautonomen und klimaneutralen Region kann aber nur unter Einbindung der Bevölkerung passieren. Vorbildliche Projekte (z. B. Selbstbaugruppen für Solaranlagen als Pionierleistung, Klimabündnisgemeinde Tamsweg, e5-Gemeinde Thomatal) zeigen den Weg, wie gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern eine nachhaltige Region entstehen kann. Neben einer umweltfreundlichen Energiegewinnung bieten aber auch eine verbesserte Energieeffizienz und die Energieeinsparung ein hohes Potenzial. Diese Möglichkeiten herauszuarbeiten, Ideen zu entwickeln und voranzutreiben – dazu sind wir alle aufgerufen. Ziel ist eine Weiterentwicklung des Lungaus hin zu einem nachhaltigen Lebensraum, in dem unter Einbeziehung der Bevölkerung umweltfreundliche Energiegewinnung und optimierter Energieverbrauch gepaart mit Einsparungsmöglichkeiten einen hohen Stellenwert haben. Vision Der Lungau ist (unter Beachtung der landschaftlichen und naturräumlichen Tragfähigkeit) energieautonom und damit eine Vorzeigeregion für alternative Energieerzeugung und - versorgung. 3.1.3 Angestrebte Resultate am Ende der Periode (2023) 3.1.3.1 Themenfeld Kulturlandschaft Ziele_ Unsere standortgerechte Land- und Forstwirtschaft bleibt ein von Gästen und Einheimischen geschätztes Kennzeichen des Lungaus. Wir unterstützen bestehende land- und forstwirtschaftliche Betriebe und sind stolz auf unsere zahlreichen Haupt-, Neben- und Zuerwerbsbetriebe. Unsere arten- und strukturreiche Landschaft bleibt erhalten. Es werden nachhaltige, möglichst traditionelle und ökologisch vertretbare Maßnahmen gegen die Verbuschung und Wiederbewaldung gesetzt. Der Erhalt der artenreichen Lungauer Blumenwiesen ist uns ein großes Anliegen. Dafür setzen wir konkrete Maßnahmen. Eine Landwirtschaftsstruktur, die auf den eigenen vorhandenen Ressourcen (eigene Fläche, Kompetenzen, Arbeitskraft, …) aufbaut, um weitestgehend autonom von internationalen Märkten zu sein, und Innovationen und Individualität von landwirtschaftlichen Betrieben zulässt. Durch eine standortangepasste Fruchtfolge wird der Selbstversorgungsgrad mit regionalen Lebensmitteln und Futtermitteln, möglichst in Bioqualität, gesteigert (Getreide, Eachtling, …). Die unverwechselbaren Lungauer Produkte machen den Lungau für Lungauer/-innen und unsere Gäste erkennbar und kostbar. Die Lungauer Betriebe vergrößern das Sortiment und Angebot an Lebensmitteln des täglichen Bedarfs in hochwertiger regionaler und/oder Bio- Qualität. Damit können wir sowohl Märkte, den Einzelhandel als auch gastronomische und touristische Betriebe kundenorientiert beliefern. Seite | 18
Die Lungauer Bevölkerung weiß und schätzt, wie die Lebensmittel in der Region erzeugt werden. – Wir Lungauerinnen und Lungauer unterstützen unsere Bäuerinnen und Bauern, indem wir ihre Produkte in der Region kaufen und ihre Dienstleistung (Landschaftspflege) schätzen und erhalten. Dadurch wird die kleinstrukturierte, ökologische und traditionelle Landwirtschaft im Lungau gestärkt. o Regionales Konsumieren und Einkaufen. o Wertschätzung unserer Bauern und ihrer Leistung für unsere Region. o Verwendung regionaler Lebensmittel bei regionalen Veranstaltungen (z. B. Radmarathon, Murtallauf, Preberlauf, Mittelalterfest in Mauterndorf, Adventmärkte usw.). Ökologisch vertretbar erzeugte Produkte und die damit verbundene ressourcenschonende Landwirt- und Forstwirtschaft sind ein wesentlicher Bestandteil im Lungau. Der Lungau besitzt schon jetzt die größte Dichte an biologisch wirtschaftenden Betrieben (über 50 %) in Österreich. Wir setzen auf den Ausbau der biologischen Landwirtschaft als die optimale Form einer Landwirtschaft. Unsere gepflegten und jahrhundertelang bewirtschafteten Almen sind ein Aushängeschild für die Region. Almbäuerinnen und -bauern betreiben Direktvermarktung, erhalten die Milchviehalmen und pflegen die Landschaft. Wir setzen Maßnahmen für die Almwirtschaft, stärken damit die traditionellen Lungauer Bewirtschaftungsformen und bieten touristische Angebote. Es gibt mehr bewirtschaftete Almen. Diese befinden sich an beschilderten Wanderwegen und betreiben Ausschank mit auf der Alm bzw. am Hof produzierten Lebensmitteln. Die Herkunft der Produkte ist transparent nachvollziehbar. Unsere Landwirte nutzen die Energieerzeugung als weiteres wirtschaftliches Standbein. Durch die Verwendung von Dachflächen für Photovoltaik- und Solaranlagen, ökologisch verträgliche Kleinwasserkraftwerke und Holzbiomasse tragen sie zur Energieautarkie des Lungaus bei. Wir leben innovative Lösungen zur Anpassung an den Klimawandel (z. B. Verwendung von Holz als Baustoff). Mit ihrem Standort im Lungau und ihrem biologisch bewirtschafteten Land- und Forstwirtschaftsbetrieb (Standlhof) ist die Landwirtschaftliche Fachschule Tamsweg das geistige Zentrum für die bäuerliche Jugend. Die Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten für die Bäuerinnen und Bauern sind im Lungau umfangreich und qualitativ hochwertig. Unsere regionaltypischen, alten Tierrassen, Ackerkulturen sowie Obst- und Gemüsesorten tragen zum Erhalt der genetischen Vielfalt bei (z. B. Tauernscheckenziege, Pinzgauer Rind, Tauernroggen, Eachtling usw.). Im Lungau gibt es naturnahe Waldgesellschaften. Diese zeichnen sich vor allem durch ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Vegetation und Wildbestand aus. Der Wert und die Schutzfunktion unserer gesunden und heimischen Wälder ist uns Lungauern bewusst und wichtig. Seite | 19
3.1.3.2 Themenfeld Tourismus Ziele_ Aktivitäten bzw. Angebote, die im Lungau möglich sind, werden touristisch vermarktet. Hauptaugenmerk ist dabei auf die Kernleistung (Urlaub im Salzburger Lungau) zu legen, wobei eine Abstimmung mit den Zusatzleistungen (von der Urlaubsinspiration, zur Anreise, dem Heimkommen bis hin zum Wiederkommen) im Sinne der touristischen Wertschöpfungskette erforderlich ist. – Unter Berücksichtigung der touristischen Strategie der Ferienregion Lungau vermarktet die Ferienregion Lungau neue touristische Angebote und lässt diese in ihre laufenden Marketingtätigkeiten einfließen. – Das Biosphärenparkmanagement und die touristischen Einrichtungen unterstützen bei der Entwicklung von touristischen Produkten. Mit dem Prädikat werden die Ziele und Maßnahmen des „Tourismus Masterplan Lungau“ gestärkt und weiter umgesetzt. – Der Entwicklungsprozess (Regionale Agenda 21) bietet die Möglichkeit, die Inhalte und Maßnahmen auf Gemeindeebene zu transportieren und Umsetzungsgruppen auf regionaler Ebene zu bilden. Maßnahmen zur Etablierung des Salzburger Lungau als Ganzjahresdestination sind zu forcieren, wobei neben dem Ausbau und der Qualitäts-Verbesserung von Gästebetten eine Verbesserung der Auslastung anzustreben ist. – Kooperationen bilden und Optimierungen entlang der Dienstleistungskette – Die Bewirtschaftung der Almhütten soll weiterhin im Rahmen des Lungauer Almsommers im touristischen Programm erscheinen. – Das Erholungsgebiet Prebersee wird in die Angebote des Lungaus mit aufgenommen. – Regionale Produkte werden unter einer Dachmarke vermarktet. – Ansprechende Angebote für Menschen aller Altersgruppen sollen entwickelt und vermarktet werden. – Tourismusangebote sollen lungauweit vernetzt und koordiniert werden (z.B. Absprache unter den Wirten zwecks Öffnungszeiten/Betriebsurlaub). – Eine gemeinsame und transparente Inwertsetzung und Vermarktung von regionalen Produkten ist anzustreben (z.B. Regionale Produkte in den Lungauer Speisekarten verwenden und entsprechend kennzeichnen). – Die Lungauer Gemeinden und Täler positionieren sich dazu in unterschiedlicher Form – So weit als möglich sollen alternative Verkehrsmittel für die An- und Abreise sowie für Touristentransporte aller Art im Lungau verfügbar sein (siehe hierzu auch Handlungsfeld Verkehr). Innovative Produkte/Angebote entlang der Dienstleistungskette ermöglichen Gästen eine positive Urlaubserfahrung und sollen sowohl die Kundenbindung auf emotionaler als auch die Identifikation mit der Tourismusdestination fördern. – Bündelung und Inszenierung von Angeboten entlang der Service- und Dienstleistungskette – Instrumente im Relationship-Marketing einsetzen – Unternehmerische Innovationen im Bereich Tourismus werden entlang des Innovationspro- zesses angeregt und unterstützt (z. B. Gastgeber als Vermittler, regionale Produkte etc.) Seite | 20
Der Lungau bietet perfekte Rahmenbedingungen für einen alpinen Erholungsurlaub. – Der Lungau bietet Raum für Erholung, Entspannung, Erleben der intakten Naturlandschaften und Erlebnissen für Kinder sowie Familien. – Der Lungau-Gast kommt in den Genuss von aufrichtiger und (mit)gelebter Gastfreundschaft, vielfältigen intakten Naturlandschaften, gesundheitsfördernder Höhenluft und regionalen Produkten. – Der Lungau fokussiert in Anlehnung an die Sinus Milieus die Zielgruppe der „Bürgerlichen Mitte“ mit Ausprägungen hin zu „Hedonisten“ und „Traditionellen“. – Vorschlag für LOHAS: Der Lungau-Gast soll im Lungau einen „fairen“, gesundheitsfördernden, technologiefreundlichen sowie einen genuss- und naturorientierten Urlaub erleben können, ohne auf eine gewisse Modernität verzichten zu müssen. 3.1.3.3 Themenfeld Zukunftsfähig Wirtschaften Ziele_ Beibehaltung der Balance zwischen den drei Säulen Wirtschaft – Tourismus – Landwirtschaft. Die regionale Verarbeitung und Wertschöpfung unserer Produkte fördern, dazu die dafür notwendige Infrastruktur schaffen und sie mit der Marke „Lungau“ aufwerten. – Wo Lungau draufsteht, ist auch Lungau drin! – Wir errichten eine gemeinsame Verkaufsstelle für Lungauer Produkte. – Wir gründen eine starke Dachmarke für lokale Produzenten und vermarkten diese intensiv. – Es gibt klare Qualitätskriterien für regionale Produkte. – Wir unterstützen die Erhaltung der Nahversorgungsbetriebe in den Gemeinden. – Veranstaltungen richten wir nach nachhaltigen Kriterien aus. • Umweltfreundliche Gastlichkeit (Land Salzburg) • Green Meeting (Ministerium für ein lebenswertes Österreich) – Förderung und Stärkung des Bewusstseins für regionale Produkte und Kreisläufe. – Es gibt regionale Produkte auf den Speisekarten unserer Gasthäuser/Restaurants. – Folgende Einrichtungen wollen wir mittelfristig im Lungau gründen: • Regionale Milchverarbeitung • Öffentlicher Schlachtraum • Getreideverarbeitung Ausbau der wirtschaftlichen Stärken (z. B. Holz, Lebensmittel, Handwerk) Weiterentwicklung des „Miteinander in der Region“. Miteinander wirtschaften bedeutet noch stärker die Verknüpfung und die Zusammenarbeit zwischen Erzeuger/Verarbeiter/Handwerk auf der einen Seite und dem Handel auf der anderen Seite. – Ausnutzung regionaler Wertschöpfung durch Zusammenarbeit und Kooperationen Arbeitsplätze sichern und neue schaffen, vor allem qualifizierte Arbeitsplätze für die jungen Lungauer/-innen. – Qualifizierungsmaßnahmen anbieten – Junge Menschen zum Weg in die Selbständigkeit ermutigen und ausbilden – Nicht standortgebundene Arbeitsplätze schaffen (Telekommunikation etc.) Seite | 21
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