2020 Juni - August Evang.- Luth. Kirchengemeinde Berg - Evangelisch-Lutherische ...

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2020 Juni - August Evang.- Luth. Kirchengemeinde Berg - Evangelisch-Lutherische ...
2020
                          Juni –
                          August

Evang.- Luth. Kirchengemeinde Berg

GEMEINDEBRIEF
2020 Juni - August Evang.- Luth. Kirchengemeinde Berg - Evangelisch-Lutherische ...
2 Inhaltsverzeichnis & Impressum

  Auf ein Wort ................................................................................................... 3
  Blaues Kreuz: 21. Frauentag ......................................................................... 6
  Mögliche Tauftermine ................................................................................... 7
  Osterbriefe ...................................................................................................... 8
  Läuteanlage ..................................................................................................... 9
  Das Schweigen der Bischöfe ....................................................................... 10
  Hermann von Bezzel ................................................................................... 12
  Gaben & Spenden ........................................................................................ 16
  Freud & Leid ................................................................................................. 17
  Gottesdienstkalender ................................................................................... 18
  Informationen .............................................................................................. 19

   Impressum
   Herausgeber:                Evang.-Luth. Kirchengemeinde Berg (Oberfranken)
   Bürozeiten:                   Mo., Mi., Fr.: 08:00 - 12:00 Uhr,          Di.: geschlossen,
                                 Do.: 14:00 - 18:00 Uhr
   Verantwortlich:             Pfarrer Harald W. Losch, Hofer Str. 8, 95180 Berg
                                 Tel.: 09293/252       Fax: 09293/1531         Email: pfarramt.berg@elkb.de
   Homepage:                   http://www.kirchengemeindeberg.de
   Redaktion:                  Pfr. Harald W. Losch, Hofer Str. 8, 95180 Berg
                               David Vater, Am Sonnenhang 7, 95180 Berg - Eisenbühl
                               Bilder: S. 13: Wikipedia
                               Beiträge einsenden an: beitrag@kirchengemeindeberg.de
   Textnachweis:               Die Autoren sind für ihre Texte selbst verantwortlich!
   Titelbild:                  Abtei Waldsassen
   Redaktionsschluss:          für die nächste Ausgabe: 1. August 2020
   Auflage:                    1250
   Spendenkonten:              VR-Bank Fichtelgebirge-Frankenwald eG
                               IBAN: DE26 7816 0069 0000 1140 14                     BIC: GENODEF1MAK
                               Sparkasse Hochfranken
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Auf ein Wort 3

                Psalm 46 - Ein feste Burg ist unser Gott
  2 Gott ist unsre Zuversicht und Stärke,
    eine Hilfe in den großen Nöten, die uns getroffen haben.
  3 Darum fürchten wir uns nicht, wenngleich die Welt unterginge
    und die Berge mitten ins Meer sänken,
  4 wenngleich das Meer wütete und wallte
    und von seinem Ungestüm die Berge einfielen.
  5 Dennoch soll die Stadt Gottes fein lustig bleiben
    mit ihren Brünnlein, da die heiligen Wohnungen des Höchsten sind.
  6 Gott ist bei ihr drinnen, darum wird sie fest bleiben;
    Gott hilft ihr früh am Morgen.
  7 Die Völker müssen verzagen und die Königreiche fallen,
    das Erdreich muss vergehen, wenn er sich hören lässt.
  8 Der Herr Zebaoth ist mit uns,
    der Gott Jakobs ist unser Schutz.

Liebe Gemeindeglieder im Berger Winkel!

Seit dem Erscheinen des letzten       chen Begegnungen.
Gemeindebriefes hat sich vieles
verändert. Keiner hätte vor einem     Äußerst schmerzlich traf mich als
Vierteljahr für möglich gehalten,     Pfarrer das Verbot der öffentlichen
was uns in den letzten drei Mo-       Gottesdienste einschließlich der
naten widerfahren ist. Innerhalb      gravierenden Einschränkungen bei
kürzester Zeit wurde im März das      den Trauergottesdiensten. Zwar
gesamte öffentliche Leben stillge-    haben wir als Pfarrfamilie alle Got-
legt – einschließlich der öffentli-   tesdienste (mit Ausnahme der Os-
chen Gottesdienste. Die elektroni-    ternacht) in der St.-Jakobus-Kirche
sche Kommunikation nahm einen         gefeiert, und unser Mesner hat sei-
rasanten Aufschwung. Als Pfarrer      nen Dienst verrichtet. Unsere Ber-
konnte ich von einem Tag auf den      ger Kirche wurde also nicht einfach
anderen nicht mehr in unserer         zugesperrt. Es wurde Sonntag für
Gemeinde unterwegs sein, son-         Sonntag stellvertretend für die gan-
dern saß fast den ganzen Tag am       ze Gemeinde gebetet, Gottes Wort
Schreibtisch. Briefe, Telefon und     gelesen, Gott gelobt und unsere
Computer ersetzten die persönli-      Bitten vor Gott gebracht. Für Sie
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4 Auf ein Wort

  als Gemeindeglieder gab es unzäh-     Als Christen wissen wir: In unserer
  lige Möglichkeiten am Bildschirm      Not sind wir nicht allein; wir sind
  einen Gottesdienst mitzuerleben.      nicht auf uns selbst gestellt. Gott
  Unser Kirchenvorstand David Va-       ist unsere Hilfe. Wenn wir zu Be-
  ter hat dankenswerterweise zu         ginn des Gottesdienstes sprechen
  Karfreitag und Ostern zwei Got-       „Unsere Hilfe steht im Namen des
  tesdienste mit mir als Pfarrer und    Herrn, der Himmel und Erde ge-
  Herrn Burger als Organist mit ein-    macht hat.“, dann ist das doch kei-
  fachen technischen Mitteln aufge-     ne Floskel, sondern einer der Kern-
  nommen und ins Netz gestellt. Es      sätze unseres christlichen Lebens
  war für mich schon seltsam, die       und Glaubens. Diese Hilfe Gottes
  leeren Bänke in der Kirche „anzu-     erstreckt sich nicht nur auf Besei-
  predigen“. Bei aller elektronischen   tigung von Not und Elend in die-
  Vielfalt und bei allem Dank für die   ser Welt, sondern vor allen Dingen
  modernen Medien fehlte doch die       im Blick auf unser Heil. Die Hilfe
  sichtbare und spürbare Gemein-        Gottes wird für uns alle sichtbar
  schaft der Gläubigen. Ganz beson-     im Kreuzestod und in der Aufer-
  ders schwer traf es die Trauerfa-     stehung Jesu Christi. Gottes Hilfe
  milien unter uns: Für manche war      erfahren wir im verkündigten Wort
  keine Sterbebegleitung und kein       Gottes und im Heiligen Abend-
  Abschiednehmen von ihren An-          mahl. Dadurch erfahren wir Ret-
  gehörigen möglich. Zwar dürfen        tung und Heil, ewiges Leben.
  Trauernde sich der Nähe unseres
  Herrn gewiss sein, aber eigentlich    Beschämend fand ich, dass in die-
  sollten sie die menschliche Nähe      ser Krisenzeit in vielen offiziellen
  ihres Pfarrers und ihrer Mitchris-    Verlautbarungen der Kirchen fast
  ten spüren dürfen. Nun aber war       ausschließlich vom Schutz des ir-
  Distanz angeordnet. Das war und       dischen Lebens die Rede war, vom
  ist ungeheuer belastend für unse-     wahrhaft christlichen Trost des
  ren seelsorgerlichen Dienst. Was      ewigen Lebens konnte man kaum
  wir in den nächsten Wochen und        etwas hören. Gewiss ist der Schutz
  Monaten erleben werden, wissen        der Gesundheit und des irdischen
  wir nicht. Eines aber ist gewiss:     Lebens ein äußerst hohes Gut, da-
                                        ran gilt es festzuhalten. Aber das
  Gott ist unsre Zuversicht und Stärke, ewige Leben in Gottes Herrlichkeit
  eine Hilfe in den großen Nöten, die darf darüber nicht in Vergessen-
  uns getroffen haben.                  heit geraten. In Gottes Reich wird
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Auf ein Wort 5

das verwirklicht, was von Anfang     Sterbenden und Hinterbliebenen,
an die Bestimmung des Menschen       als Stärkung aber auch für sich
war: Ein Leben in ungebrochener      selbst. Im Freudenspiegel sind u. a.
Gemeinschaft mit Gott. Gottes        die oben genannten Choräle ent-
Herrlichkeit übersteigt den größ-    halten, die auf dem Hintergrund
ten Reichtum, das höchste Glück,     der Beschreibung des himmlischen
die herrlichste Schönheit und Ab-    Jerusalems in der Offenbarung des
wechslung, die wir uns in diesem     Johannes geschrieben worden sind.
Leben überhaupt denken können.       Der neugestaltete Brunnen im
Welcher Trost und welche Kraft       Kloster Waldsassen (vgl. Titelseite),
in unserem christlichen Glauben      das Ziel unseres geplanten diesjäh-
liegt, können wir an Christen ver-   rigen Seniorenausflugs – jetzt auf
gangener Zeiten ablesen. Beispiel-   das kommende Jahr verschoben,
haft steht mir da Philipp Nicolai    erinnert mich an die tröstliche Zu-
vor Augen, der die Choräle „Wa-      sage von Psalm 46, die gerade auch
chet auf, ruft uns die Stimme“ und   in der Zeit der Corona-Pandemie
„Wie schön leuchtet der Morgen-      gilt:
stern“ (Gesangbuch Nr. 147 und
70) gedichtet hat.                   Dennoch soll die Stadt Gottes fein
                                     lustig bleiben
Im Jahr 1597 verlor die westfäli-    mit ihren Brünnlein, da die heiligen
sche Stadt Unna infolge der Pest     Wohnungen des Höchsten sind.
mehr als die Hälfte seiner Einwoh-   Gott ist bei ihr drinnen, darum wird
ner. Pfarrer Philipp Nicolai ging    sie fest bleiben …
zu den Sterbenden, sprach ihnen      Der Herr Zebaoth ist mit uns,
Trost zu und hatte bis zu 30 Beer-   der Gott Jakobs ist unser Schutz.
digungen am Tag. Wie konnte er
die allgegenwärtige Todesgefahr Diese Gewissheit wünsche ich uns
und den vergeblichen Kampf ge- allen!
gen den Tod unbeschadet durch-
stehen? Philipp Nicolai wusste um Ihr Pfarrer Harald W. Losch
den erlösenden Trost der himmli-
schen Herrlichkeit, in der es keinen
Tod, keine Seelennot mehr gibt.
Während immer mehr Menschen
der Pest erlagen, schrieb er seinen
„Freudenspiegel“ als Trost für die
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6 Blaues Kreuz: 21. Frauentag

                        21. Frauentag
      Blaues Kreuz in Deutschland e. V. – Ortsverein Berg
  Wieder ist ein Jahr vergangen und     ner Vergangenheit und schlechten
  so trafen sich am Samstag den         Gefühlen um. Schuld ist eine Tat,
  15.02.2020 35 Frauen aus Berg,        ein Geschehen, Schuldgefühl ist
  Hof, Naila, Helmbrechts, Roth, Co-    ein Gefühl. Diese beiden Begriffe
  burg, Neustadt bei Coburg, Bay-       haben in der Sucht einen hohen
  reuth und Sonneberg zum tradi-        Stellenwert. Die Sucht ist nicht die
  tionellen Frauentag. Auch unsere      Schuld des Alkoholikers. Alko-
  Landesverbandsvorsitzende Gerti       holsucht ist eine Krankheit, eine
  Helmbrecht war anwesend.              stoffgebundene Abhängigkeitser-
  Nachdem alle Frauen eingetroffen      krankung. In unserer Gesellschaft
  waren, begann der Tag im wunder-      gehört das „Alkoholtrinken“ dazu,
  schön dekorierten Luthersaal der      deshalb ist es auch sehr schwer,
  Kirchengemeinde Berg mit einem        der Versuchung zu widerstehen.
  leckeren Frühstück.                   Ein trockener Alkoholiker ist ein
  Nach netten Begrüßungsworten          Held und ein Mensch erster Klasse.
  durch unsere 1. Bürgermeisterin       Schuld und Schuldgefühle kennt
  Frau Patricia Rubner begrüßte         jeder, es ist aber wichtig, dass man
  auch unser Vorsitzender Heiner        lernt, damit umzugehen und ver-
  Edelmann die Anwesenden und           sucht, anderen und sich selbst
  bedankte sich für die zahlreiche      Schuld zu vergeben.
  Teilnahme.                            Um 12 Uhr stärkten wir uns mit
  Dann sangen wir, begleitet von un-    einem leckeren Mittagessen „Cor-
  serer Elke Schaller auf der Zither,   don bleu“ von unserer Metzgerei
  gemeinsam das Lied: „Das dein         Schemmel.
  Wort in meinem Herzen starke          Nach einer Pause ging es zum
  Wurzeln schlägt“.                     Thema und zu dem, was erarbei-
  Danach stimmte uns Herr Pfarrer       tet wurde, in Gesprächen weiter.
  Losch mit Besinnung auf Gottes        Es wurde diskutiert und jeder, der
  Wort auf den Tag ein und segnete      wollte, konnte sich mit persönli-
  ihn.                                  chen Erfahrungen einbringen. Es
  Gegen 10 Uhr begann Christiane        wurden gute Gespräche geführt.
  Zerfaß aus Bayreuth mit dem The-      Gegen 15 Uhr sprach Rita Knieling
  ma „Vergebung mit Verstand und        ein Wort auf den Weg und dankte
  Gefühl.“ - Wie gehe ich mit mei-      unserem Vater im Himmel wieder
Blaues Kreuz: 21. Frauentag 7

für diesen wertvollen Tag mit ei-
nem Gebet. Abschließend sangen
wir noch das Lied: „Herr ich sehe
deine Welt“.
Eine reich gedeckte Kaffeetafel run-
dete den wunderschönen Tag ab.
Wir bedankten uns bei Christine
für ihren guten Vortrag und die
vielen wertvollen Anregungen für
unseren Alltag mit einem Obst-
korb.
Mit der Bitte, dass es auch 2021
wieder einen Frauentag geben
wird, verabschiedeten wir uns von-
einander und wünschten allen ei-
nen behüteten Nachhauseweg.
                            – M.M.

                       Mögliche Tauftermine

 2. Sonntag nach Trinitatis            18. Sonntag nach Trinitatis
 21. Juni 2020                         11. Oktober 2020

 6. Sonntag nach Trinitatis            1. Sonntag im Advent
 19. Juli 2020                         29. November 2020

 14. Sonntag nach Trinitatis           3. Sonntag im Advent
 13. September 2020                    13. Dezember 2020

 Derzeit können wegen der Corona-Schutzmaßnahmen nur separate
 Taufgottesdienste jeweils sonntags um 11 Uhr angeboten werden. Soll-
 ten sich die Bestimmungen ändern, tritt die normale Regelung wieder
 in Kraft, dass abwechselnd Taufen im Hauptgottesdienst und Taufen in
 einem separaten Taufgottesdienst möglich sind.
8 Osterbriefe

          Das Dekanat Hof versandte 30.000 Osterbriefe
  30.000 Osterbriefe wurden zu Ostern      erreichte auch uns im Pfarramt. Dass
  im Evangelisch-Lutherischen Dekanat      es bei einer so großen Aktion auch
  Hof versandt. Unter dem Motto „Ein       das eine oder andere Problem gab, ist
  Ostergruß Ihrer Kirchengemeinde“         leicht nachvollziehbar. In wenigen Ge-
  erhielten die evangelischen Haushalte    meinden wurden die Briefe z. B. erst
  Post vom jeweiligen Gemeindepfarrer.     nach Ostern zugestellt. Vielleicht hat
  Dem Anschreiben war ein Lesezei-         sich mancher auch gefragt: „Wer be-
  chen beigelegt mit einer Osterkerze      kommt eigentlich in der Familie einen
  als Motiv und dem Text „Ostern: das      Brief?“ Die Antwort lautete: „Jeder
  Licht der Auferstehung Jesu leuchtet     Haushaltsvorstand sollte einen Brief
  in die Welt hinein“.                     bekommen. Wohnen Kinder über 18
                                           Jahren im Haus, gelten diese im kirch-
  „Wenn zu Ostern keine Gottesdienste      lichen EDV-System als eigener Haus-
  möglich sind, wollen wir als Kirche      stand und haben somit auch einen
  mit den Gemeindemitgliedern auf an-      Osterbrief erhalten - bei Ehepaaren
  dere Weise in Kontakt treten und die     ist die ältere Person der Haushaltsvor-
  Osterbotschaft weitergeben“, so kom-     stand.“ Die Kosten für den Ostergruß
  mentierte Dekan Günter Saalfrank         trug übrigens das Dekanat.
  die einmalige Briefaktion. Außerge-
  wöhnliche Zeiten würden auch außer-      Insgesamt sind wir Herrn Dekan Saal-
  gewöhnliche Maßnahmen erfordern.         frank dankbar für seine großartige
  Das Dekanat habe die Gesamtorgani-       Idee und der Verwaltung im Dekanat
  sation übernommen. Die Pfarrer hät-      für die Durchführung der Aktion.
  ten individuelle Texte für jede der 26
  Kirchengemeinden im Dekanat liefern
  können. Dekan Saal-
  frank freut sich, dass
  „bei der dekanats-
  weiten Aktion nun in
  jeder Gemeinde ein
  schriftlicher Oster-
  gruß die Gemeinde-
  mitglieder erreichte“.

  Die Aktion kam ins-
  gesamt bei vielen Ge-
  meindegliedern sehr
  gut an; mancher Dank
Läuteanlage 9

      Erneuerung der Läuteanlage im Berger Kirchturm
Bereits im Jahr 2006 empfahl der Glockensachverständige Sigurd Knopp die
„Umrüstung der betagten Maschinen“ im Glockenstuhl der St.-Jakobus-Kirche.
Aus Sparsamkeitsgründen wurde diese Umrüstung immer wieder verschoben.
Bereits mehrfach hat sich der Kirchenvorstand in der zurückliegenden Zeit mit
diesem Thema befasst. Die unerwartet notwendig gewordene große Fenstersa-
nierung ließ unsere Rücklagen für die Kirche zusammenschmelzen. Dass kürz-
lich wieder eine Glocke ihren Dienst versagt hat, war nun ausschlaggebend für
die Auftragserteilung an die Firma „Bayreuther Turmuhren“ zur Erneuerung
der Läuteanlage im Berger Kirchturm. Denn jede weitere Reparatur an der alten
Anlage verursacht nicht geringe Kosten.

Die Umrüstung unserer Läutemotoren wird voraussichtlich ca. 4.760,00 € kos-
ten. 1.350,00 € sind bereits an Spenden dafür eingegangen. In diesem Betrag ist
auch eine Spende der VR-Bank Fichtelgebirge-Frankenwald eG in Höhe von
500 € enthalten. Die offizielle Spendenübergabe durch Frau Lena Kniebaum
und Herrn Ronald Graf von der Geschäftsstelle Berg der VR-Bank Fichtelge-
birge-Frankenwald eG ist am 20. Mai 2020 vor unserer Kirchentür erfolgt. Der
VR-Bank und allen weiteren Spendern sagen wir ein ganz herzliches „Vergelt’s
Gott!“ und Dankeschön für die finanzielle Unterstützung.

  Wir bitten dringend um weitere Spenden für diese notwenige Erneuerung
      unserer Läuteanlage. Es fehlen im Moment noch über 3.400,00 €!
10 Das Schweigen der Bischöfe

                         Das Schweigen der Bischöfe
                                 Kirche und Corona
                                 von Hartmut Löwe

   Die evangelischen Bischöfe reden ge-       vor dem Sterben fliehen möge“ ganz
   rade so wie alle anderen. Es ist schön,    selbstverständlich und ohne Scheu
   wenn sie Ärzten danken – aber ist die      von einer Strafe Gottes gesprochen. Ist
   These von der Strafe Gottes theolo-        das inzwischen als theologisch über-
   gisch überholt? Ein Gastbeitrag.           holt zu tadeln?
   Je länger die Zeit der Pandemie dau-
   ert, umso stärker beunruhigt mich die      Behauptung der Allkausalität Gottes
   Sprachlosigkeit unserer Kirchenobe-        Den biblischen Sachverhalt darf man
   ren. Auf der Ebene der Gemeinden ge-       freilich nicht mit dem Nachsitzen in
   schieht viel und Erstaunliches. Digitale   der Schule oder der Rachsucht eines
   Andachten und Gottesdienste halten         Mächtigen verwechseln. Deshalb trifft
   die Verbindung aufrecht zu den Ge-         die Sache besser das leider aus der
   meindegliedern, Briefe und Gespräche       Sprache verschwundene Wort Heim-
   geben seelsorgerlichen Zuspruch. Das       suchung. Man kann doch nicht ganze
   ist nicht genug zu loben. Aber diejeni-    Bereiche des Lebens dem Walten Got-
   gen, die sich sonst an Stellungnahmen      tes entziehen und ausschließlich na-
   zu allem und jedem überbieten, finden      türlich erklären wollen.
   kein geistliches Wort.                     In, mit und unter allem, was geschieht,
   Sie reden und wiederholen, was an-         will Gott gefunden werden, auch wenn
   dere auch sagen, danken den Ärzten         wir nur mühsam oder gar nicht verste-
   und Krankenschwestern, freuen sich         hen, was er uns sagen will. Wer jedoch
   über die praktizierte Solidarität. Theo-   nicht vom Zorn Gottes zu sprechen
   logisch versichern sie, die Krankheit      vermag, verdirbt auch die Rede von
   sei wie alle Krankheiten keine Strafe      Gottes Liebe. Sie wird dann zu einer
   Gottes. Richtig ist, dass man die Keule    diffusen Gefühlsduselei, einer nicht
   vom Zorn Gottes und seiner Strafe für      belastbaren Allerweltsweisheit ohne
   unsere Verfehlungen immer wieder           konkreten Anhalt in der Lebenserfah-
   missbraucht hat und vielleicht auch        rung. Der Lauf der Welt ist auch im
   jetzt, allerdings habe ich niemanden       Blick auf das, was Gott tut, konkret.
   so reden hören.
   Luther hat, als die Pest 1525 und 1527     Andere Religionen kennen Götter
   zuerst in Breslau und später auch in       des Segens und Götter des Fluchs. Sie
   Wittenberg wütete, in seiner nicht aus-    verteilen, was auf der Welt geschieht,
   schöpfbaren, noch heute unmittelbar        auf verschiedene Prinzipien. Jüdischer
   zu uns sprechenden Schrift „Ob man         und christlicher Glaube haben das
Das Schweigen der Bischöfe 11

aufgrund ihrer Gotteserkenntnis von       Ausnahmen abgesehen, das jetzt ge-
der Einzigkeit und Einzigartigkeit ih-    forderte Abstandsgebot in Kirchen-
res Gottes nicht vermocht. Sie haben      räumen längst schon beklagenswert
vielmehr die Allkausalität ihres Gottes   selbstverständlich ist. Jedenfalls lässt
behauptet, zum Beispiel in dem gran-      es sich Sonntag für Sonntag leicht her-
diosen und zugleich unheimlichen          stellen.
Spruch des Propheten Amos: „Ist etwa
ein Unglück in der Stadt, das der Herr    Was trägt der christliche Glaube zum
nicht tut?“ (3,6).                        Aushalten der gegenwärtigen Krise
                                          bei? Was sagt er uns über naturwissen-
Theologische Gefühlsduselei ohne          schaftliche, ökonomische und soziale
Blick für das Eigentliche                 Feststellungen hinaus? Der Glaube wi-
Ohne den Glaubenssatz von der All-        derspricht ihnen nicht und wiederholt
wirksamkeit Gottes gäbe es das Buch       nicht die Einsichten der Wissenschaf-
Hiob nicht, in unserer gegenwärtigen      ten. Er ist auch keine Ergänzung auf
Lage besonderer Beachtung und Be-         derselben Ebene. Der Glaube kennt
trachtung wert. Gefühlsduselei, auch      den deus absconditus (verborgenen
theologische, verliert das wirkliche      Gott) und den deus revelatus (offen-
Geschehen aus dem Blick. Im Kreuz         baren Gott). Verliert er den einen aus
Jesu Christi, dem Fundament christ-       dem Blick, verliert er den anderen.
lichen Glaubens, zeigen sich die Liebe
und der Zorn Gottes als zwei Seiten ei-   Das Versagen kulturprotestantischer
nes Handelns. Man kann nicht die eine     Belanglosigkeiten
ohne die andere haben. Die leider nur     Kulturprotestantische Belanglosigkei-
noch selten gesungenen Passionslieder     ten versagen in der Krise, die über uns
unseres Gesangbuchs wissen das noch.      gekommen ist. Hier muss theologisch
                                          und geistlich tiefer gegraben werden.
Hier wäre theologisch und geistlich       Vermögen das unsere Kirchenoberen
anzusetzen. Was sagt uns in diesem        in ihrer Geschäftigkeit noch? Bislang
Horizont die schreckliche Pandemie        haben wir öffentlich davon nichts ge-
über unseren so häufig trivial und be-    hört.
langlos gewordenen Glauben? Es ist ja     Eine Bemerkung am Schluss. Welchen
nicht verkehrt, sich für die Öffnung      Rang der Lebensschutz genießen muss
der Kirchen für Gottesdienste einzu-      und woran er seine Grenzen findet,
setzen. Aber wenn man dort nur zu         darüber sollten nicht erst unsere Po-
hören bekommt, was immer ohnehin          litiker nachdenken müssen. Großar-
schon alle sagen, können wir sie ent-     tig, wenn sie es tun. Aber das ist doch
behren. Viel bedrückender ist doch,       zuvörderst eine genuin theologische
dass landauf, landab, von wenigen         Aufgabe und entscheidet darüber, ob
12 Hermann von Bezzel

   wir die Zeitgenossen mit dem Kern         sie in dieser Situation weiter schwei-
   des christlichen Glaubens erreichen.      gen oder haben sie uns etwas vom In-
   In der eingangs zitierten Schrift Lu-     nersten des Glaubens her zu sagen?
   thers lässt sich auch darüber manches
   nachlesen.
   Mit diesen Zeilen will ich nur eine       Quelle: F.A.Z. - 16.05.2020
   Besorgnis ausdrücken, unseren Kir-        Veröffentlicht mit freundlicher Ge-
   chenoberen eine Frage stellen. Wollen     nehmigung des Autors

     Hartmut Löwe war von 1980 bis 1992 Vize-Präsident im Kirchenamt der
     Evangelischen Kirche in Deutschland, von 1993 bis 1999 Bevollmächtigter
     des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) bei der Bundes-
     republik Deutschland und der Europäischen Gemeinschaft und von 1994
     bis 2003 evangelischer Militärbischof. Harmut Löwe ist Mitglied der Evan-
     gelischen Michaelsbruderschaft.

                             Hermann von Bezzel
                       Eine wahrhaft bischöfliche Gestalt
   Der Name Hermann von Bezzel ist in        Präsident des Oberkonsistoriums in
   vielen Orten in Bayern durchaus noch      München leitete zwar die lutherische
   präsent: Straßen und Häuser sind nach     Kirche, aber der katholische König war
   ihm genannt. Vermutlich ist aber weit     ihr „summus episcopus“, ihr oberster
   weniger bekannt, wer dieser Mann ei-      Bischof.
   gentlich war, und welche Bedeutung er
   für unsere Kirche hatte.                  Hermann Bezzel wurde am 18. Mai
   Hermann von Bezzel war eine wahr-         1861 in dem Ort Wald bei Gunzen-
   haft bischöfliche Gestalt, aber nie       hausen als das erste von zwölf Kindern
   Bischof, weil es diesen Amtstitel zu      von Pfarrer Georg Ludwig Bezzel und
   seiner Zeit in der Evangelisch-Luthe-     seiner Ehefrau Emma geboren. Nach
   rischen Kirche in Bayern gar nicht gab.   dem Besuch der Volksschule in Wald
   Von 1891 bis 1909 war er Rektor der       ging Hermann Bezzel im Spätsommer
   Diakonissenanstalt     Neuendettelsau     1872 auf das Gymnasium in Ansbach.
   und von 1909 bis 1917 Präsident des       Im Herbst 1879 begann er sein Studi-
   Oberkonsistoriums in Bayern. Der          um an die Universität Erlangen. Dort
Hermann von Bezzel 13

studierte er gleichzeitig Theologie und   seines Nachfolgers, Rektor Wilhelm
Philosophie, machte auch in beiden        Eichhorn, entnehmen: „Aus genauer
Disziplinen das Examen.                   Kenntnis kann ich sagen, dass er so viel
Nach seinem Studium in Erlangen           gearbeitet hat wie zwei vollbeschäftigte
führte ihn sein Weg nach Regensburg,      Männer. Zur Zeit der stärksten Belas-
wo ihn drei Aufgaben                                        tung (in der Zeit des
erwarteten. Am 1. Ok-                                       Kon f i r m an d e nu n -
tober 1883 wurde er                                         terrichts) gab er weit
zum Assistenten am                                          über 20 Schulstunden.
Neuen Gymnasium                                             Dabei die Predigttä-
ernannt. Durch Kon-                                         tigkeit und die Ver-
sequenz, durch sein                                         waltungsgeschäfte.
enormes Wissen und                                          Welche Zeit nahmen
durch Liebe konnte er                                       die Besuche der das
seine Schüler für sich                                      Mutterhaus        aufsu-
gewinnen. U. a. un-                                         chenden Schwestern
terrichtete Geschichte,                                     in Anspruch – nicht
Latein und Deutsch.                                         zum wenigsten die
Im Winter 1884 –                                            Einzelbeichten, deren
also im Alter von 23                                        oft viele nacheinander
Jahren – wurde Her-                                         folgten, - eine Auf-
mann Bezzel die Leitung des Alum-         wendung seelsorgerlicher Kraft, von
neums in Regensburg übertragen.           der nur der einen Begriff hat, der et-
Seine wichtigste Aufgabe war es, die      was davon aus der Praxis weiß. … Bis
aus der Reformationszeit stammende,       tief in die Nacht hinein pflegte er zu
aber damals äußerlich und innerlich       arbeiten. Früh um sechs Uhr begann
stark heruntergekommene Einrich-          wieder sein Tagwerk.“
tung wieder zu erneuern. Für 30 Gy-       Am 1. August 1909 trat Hermann
nasiasten wäre Platz gewesen; es waren    Bezzel sein Amt als Oberkonsitorial-
aber nur noch 9. Durch Bezzel wurde       präsident in München an. Mit dieser
es rasch anders, und das Alumneum         Ernennung war im Jahr 1910 auch die
blühte wieder auf. Ab 1887 wurde er       Erhebung in den Ritterstand verbun-
zusätzlich noch mit der Erteilung des     den, so dass er sich Hermann von Bez-
evangelischen      Religionsunterrichts   zel nennen durfte.
am Neuen Gymnasium beauftragt.            Hermann von Bezzel übernahm die
Im Jahr 1891 wurde Hermann Bezzel         Führung der bayerischen Landeskir-
zum Rektor der Neuendettelsauer Di-       che in einer schwierigen Zeit. Seit der
akonissenanstalt berufen. Welch unge-     Jahrhundertwende gab es zunehmend
heure Arbeitslast Hermann Bezzel auf      Auseinandersetzungen zwischen den
sich nahm, können wir dem Bericht         liberalen Modernen und den bekennt-
14 Hermann von Bezzel

   nistreuen Theologen. Vor allem Nürn-       den Tod.“
   berg wurde zum Austragungsort der          Unermüdlich hat Hermann von Bezzel
   Auseinandersetzungen. Dort waren           das Wort Gottes verkündet - auf der
   seit 1902 die beiden Hauptverfechter       Kanzel, in Vorträgen, in Schriften und
   der liberalen Richtung, Christian Gey-     ganz besonders auch in Gesprächen
   er und Friedrich Rittelmeyer, tätig.       unter vier Augen. „Das Bekenntnis der
   Hermann von Bezzel widersetzte sich        Kirche ist nicht Fessel für den Freien,
   vehement dem Eindringen der libera-        sondern Stecken und Stab für den Mu-
   len Theologie in die bayerische Pfar-      tigen.“ So konnte er sagen. Wenn er
   rerschaft. Berühmt wurde sein Hirten-      predigte, hatte er starken Zulauf. Aber
   brief aus dem Jahr 1910, in welchem        Modeprediger war er nicht. Er sagte
   Hermann von Bezzel zwischen Evan-          einmal: „Wir bitten den Herrn, dass
   gelium und moderner Theologie klar         er Propheten gibt, die den Mut haben,
   unterschied und die Kirche davor be-       Vorbilder zu sein. Die alttestamentli-
   wahren wollte eine Philosophenschule       chen Propheten waren keine liebens-
   zu werden. Sein Handeln war nicht als      würdigen Gestalten. Liebenswürdige
   kirchenamtlicher, bürokratischer Akt       Leute werden nie Propheten. Sie wer-
   zu verstehen, sondern es war eine seel-    den vielleicht Hofprediger, können
   sorgerliche Schrift.                       Prediger für die gebildete Damenwelt
   Der Hirtenbrief brachte jedoch keine       sein und können allerlei Leute anzie-
   Lösung des Konflikts. Er entfachte         hen, die sich zu den hervorragenden
   vielmehr einen großen Proteststurm.        Geistern zählen. Aber Propheten wer-
   Die Presse griff Hermann von Bezzel        den sie nicht.“ Bezzel gehörte zu den
   an. Auch die bayerische Synode muss-       Propheten. „Eine liebenswürdiger
   te sich damit beschäftigen. Der Ober-      Prophet war er nicht.“
   konsistorialpräsident hielt an dem,        1912 wurde er zum Präsidenten der
   was er geschrieben hatte, fest: „Es wird   Deutschen Evangelischen Kirchen-
   von mir nicht erwartet werden, dass        konferenz ernannt und 1914 in den
   ich von dem Rundschreiben auch nur         Deutschen Evangelischen Kirchenaus-
   ein Jota zurücknehme. … Im übrigen         schuss gewählt.
   verspreche ich Ihnen, dass, wenn mir       Seit 1914 hatte sich Hermann von Bez-
   Gott meinen Verstand, meinen guten         zel mit den Folgen des Ersten Welt-
   Willen erhält, ich weder des Zaun-         krieges auseinanderzusetzen. In zwei
   pfahles noch des Scheunentores be-         Frontreisen nach Nordfrankreich im
   darf, dass ich in der Stunde, wo mein      Jahre 1916 kümmerte er sich um die
   Weggang für die Kirche einen Vorteil       seelsorgerische Begleitung der bayeri-
   bedeutet, die Konsequenzen ziehen          schen Soldaten. Er hat viel vor ihnen
   werde. Aber von der Wahrheit, wie ich      gepredigt. Zahllose Briefe hat er an die
   sie erkannt und geliebt und beschwo-       Angehörigen der Gefallenen geschrie-
   ren habe, werde ich nicht lassen bis in    ben.
Hermann von Bezzel 15

Als der Vikar der Münchner Vorstadt-       schenkt Dir Gott 24 Stunden und sagt:
gemeinde Sendling als Feldgeistlicher      Handle damit, bis ich wiederkomme.“
einberufen wurde, hat er fast den gan-     „Ich habe Angst, dass wir Christen mit
zen Predigtdienst in der Gemeinde          dem großen Kapital, das uns auf Erden
übernommen. Dass es nur ein sehr           mit der Zeit geschenkt ist, sehr unacht-
dürftiger Betsaal war, in dem er nun zu    sam umgehen. Wir vergeuden unsere
predigen hatte, hat ihm                                    Zeit. Manchmal möch-
nichts ausgemacht.                                         te man meinen, unsere
Geschwächt         kehrte                                  Christen wissen nicht,
Hermann von Bezzel                                         was arbeiten heißt.
von den Frontreisen                                        Wir sehen den Feind
zurück. Sein Zustand                                       kommen und schla-
verbesserte sich nicht                                     fen. Wir nehmen wahr,
mehr. Am Altjahrs-                                         wie er unsere Jugend
abend 1916 hielt er in                                     verführt, und säumen.
Sendling seine letzte                                      Wir sehen die Massen
Predigt über das Wort                                      in den Großstädten ab-
Simeons: „Herr, nun                                        fallen und rühren nicht
lässest Du Deinen Die-                                     den Finger, um eine
ner in Frieden fahren,                                     treuere, bessere Seel-
denn meine Augen ha-                                       sorge herbeizuführen
ben Deinen Heiland                                         … Der Feind benützt
gesehen.“ Kurze Zeit darauf brach er       die Zeit eilend. Und wir Christen?“
in seinem Arbeitszimmer zusammen.          Die innerliche Lage im Volk mach-
Ein monatelanges Krankenlager folg-        te ihm Not. Er wusste, was auf das
te. Am 13. Mai 1916 schreibt Her-          deutsche Volk zukommen würde. „In
mann von Bezzel: „Ich kann im Blick        wenigen Jahren wird das Bekenntnis
auf mein Leben nur sagen: ich habe         teuer sein und die Diener des Wortes
ihm [GOTT] unaussprechlich viel zu         werden selten werden, die nichts ande-
danken. Warum er mich in der Hälfte        res zu wissen begehren als die törichte
meiner Jahre abbricht, weiß ich nicht.     Wahrheit des Kreuzes. Die Lehrer auf
Aber es ist sein Erbarmen. Er hat mich     den Hochschulen werden das Ihre tun,
sehr gnädig geführt.“                      um ein an Zweifeln reiches Geschlecht
                                           heranzuziehen, unter dessen Wort die
Die moderne Trennung zwischen Ar-          Kirchen veröden, die Kranken ver-
beit und Freizeit, zwischen Dienst und     schmachten und das Leben stirbt.“
Privatsphäre kannte Hermann von            Schon 1962 konnte Julius Schieder
Bezzel nicht. Die Existenz als Lehrer,     [Oberkirchenrat und Kreisdekan in
Rektor und „Bischof “ erfüllte sein gan-   Nürnberg von 1935 bis 1958] schrei-
zes Leben. Er schrieb: „Jeden Morgen       ben: „Es wird heute so viel Kritik an
16 Gaben & Spenden

   der Kirche geübt, dass sie nicht gebil-                ich bin überzeugt dass man der Kir-
   det genug ist, nicht lebensnah genug,                  che nicht hilft, indem man unaufhör-
   nicht aufgeschlossen genug, nicht be-                  lich ihre Flecken und Runzeln in den
   weglich genug. Was wohl Bezzel zu                      Vordergrund zerrt. Wir müssen mit
   solcher Kritik sagen würde? Er würde                   diesen Nöten vor das Angesicht Gottes
   wohl sagen: “
   tisiert? Ich weiß ernstere Dinge, die an               Im nicht nachlassenden Gebet für un-
   der Kirche zu beklagen sind. Ich weiß                  sere Kirche und unsere Gemeinde, im
   an ihr noch tiefere Schäden. Aber im-                  dringlichen Gebet um den Heiligen
   mer noch ist sie die Hand, in der Gott                 Geist kann uns Hermann von Bezzel
   seine Gnade anbeut [= anbietet]. Ich                   auch heute noch Vorbild sein.
   sehe die Runzeln und Flecken, aber

                                        Gaben & Spenden
           Auszug aus dem Sammeleinnahmebeleg Kirch- und Gabenkasse
                            (Februar bis April 2020)

   Klingelbeutel ........................... 837,54 €     Cafe Royal ............................... 26,20 €
   Untertiefengrün ..................... 115,00 €         Kindergarten ........................ 179,40 €
   St.-Heinrichs-Kapelle ............... 20,00 €          Einn.Veranst. KITA ............. 100,00 €
   St.-Jakobus-Kirche ............... 1.001,02 €          Diakonenstelle ........................ 90,00 €
   Läuteanlage ............................. 620,00 €     (Renov. Gemeindehaus)
   Kirchenführer ............................. 7,50 €     Angeordnete Kollekten ......... 91,00 €
   Kirchenbücher .......................... 25,00 €       Brot für die Welt .................. 100,00 €
   Kasualgottesdienst ................. 314,32 €          Missionarin Birgit Herppich 518,00 €
   Einlagen f. Osterkerzen ......... 289,00 €             Missionare Reinhard u. Ulrike
   Gemeindebrief .......................... 25,00 €       Schaller, Haiti ....................... 686,00 €
   Für Gemeindehaus-Renov. 1.776,22 €                     Patenkind in Armenien ....... 127,50 €
   Einlagen und Spenden                                   Werner Schlittenhardt ......... 150,00 €
   Kirchbus ................................... 50,00 €   Äußere Mission ................... 164,00 €
   Friedhof ................................ 199,60 €

                            Für alle Gaben herzlichen Dank.
                  Gott segne die Geber und die Verwendung der Gaben.

   Hierfür können Sie auch spenden: Gemeindehausrenovierung, Unterhaltung
               der Berger Kirche, Erneuerung der Läutemaschine
Freud & Leid 17

                  “Freud und Leid”
                        ist aus
               Datenschutzgründen nur
                  in der gedruckten
                     Ausgabe des
               Gemeindebriefs zu lesen.

                     Erntebittgottesdienst 2020
Der Erntebittgottesdienst, der in den vergangenen drei Jahren auf verschiede-
nen Bauernhöfen im Berger Winkel stattfinden durfte und sich regen Zuspruchs
erfreute, muss auf dem Hintergrund der Corona-Pandemie 2020 in die St.-Jako-
bus-Kirche verlegt werden. Es ergeht herzliche Einladung an alle Landwirtsfa-
milien im Berger Winkel und an die ganze Gemeinde zum Erntebittgottesdienst
am Donnerstag, 25. Juni 2020 um 20.00 Uhr. Die schwierigen Witterungsbe-
dingungen und die Klimaveränderung machen uns wieder deutlicher bewusst,
wie wichtig das Gebet für die Arbeit der Landwirte, für unsere Lebensgrundlage
und die Lebensmittel ist. Wir hoffen, dass wir uns im kommenden Jahr wieder
auf einen Hof einladen lassen können.
C00000Gottesdienste in der Evangelisch-Lutherischen Kirch
    Gottesdienste in der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Berg
 Datum       Uhrzeit          Tag                Gottesdienst               Ort           Prediger / Liturg          Kirchbus
01.12.2019
    Datum 09:30   1. So. im Advent
             Uhrzeit            Tag              Hauptgottesdienst
                                                              Gottesdienst  Berg            Pfarrer
                                                                                             Ort Losch                    Orte
                                                                                                            Predigeralle/ Liturg
                                                 mit Hl. Abendmahl
  31.05.2020
04.12.2019 19:3009:30      Mittwoch
                                Hl. Pfingstfest Andacht      Festgottesdienst
                                                                      Berg - Sakristei      Berg
                                                                                            Pfarrer Losch Pfarrer Losch
  01.06.2020
08.12.2019 09:3009:30           Pfingstmontag
                      2. So. im Advent                      Hauptgottesdienst
                                                 Hauptgottesdienst          Berg            Berg
                                                                                             Pfarrer Lang Pfarrer
                                                                                                            H'grün Losch
                                                                                                                   – Schn'reuth
11.12.2019
  07.06.2020
           19:3009:30      MittwochTrinitatis         Andacht               Berg
                                                            Hauptgottesdienst             Pfarrer
                                                                                            BergBunzmannPfarrer Bunzmann
                                                                                                                                       18 Gottesdienstkalender

15.12.2019
  14.06.2020
           08:3009:303. So. 1.   Advent
                              im So.             Predigtgottesdienst
                                       n. Trinitatis                   Untertiefengrün
                                                            Hauptgottesdienst               Pfarrer Losch
                                                                                            Berg          Pfarrer   Abholung
                                                                                                              keineLosch
  21.06.2020
           09:3009:30                            Hauptgottesdienst
                              2. So. n. Trinitatis                          Berg
                                                            Hauptgottesdienst               Berg          Pfarrer Losch
18.12.2019 19:30
  25.06.2020 20:00         Mittwoch
                                  Donnerstag          Andacht               Berg
                                                           Erntebittgottesdienst            Pfarrer Losch
                                                                                            Berg          Pfarrer Losch
22.12.2019
  28.06.2020
           09:3009:304. So. 3.   Advent
                              im So.             Hauptgottesdienst
                                       n. Trinitatis                        Berg
                                                            Hauptgottesdienst               Pfarrer Losch
                                                                                            Berg          Pfarrer  – Schn'reuth
                                                                                                            H'grün Losch
24.12.2019 15:00       Heiliger Abend          Familiengottesdienst    Untertiefengrün      Pfarrer Losch
           16:30                                Familiengottesdienst        Berg            Pfarrer Losch          keine Abholung
  05.07.2020 09:30            4. So. n. Trinitatis          Hauptgottesdienst               Berg                Pfarrer Losch
                                                  mit Krippenspiel
  12.07.2020
           22:00
                09:30                                       Hauptgottesdienst
                              5. So. n. Trinitatis Christmette              Berg
                                                                                            Berg
                                                                                            Pfarrer Losch
                                                                                                                Pfarrer  Losch
                                                                                                                   keine Abholung
  19.07.2020
25.12.2019 09:3009:30         6. So.
                        Hl. Christfest n. Trinitatis        Hauptgottesdienst
                                                  Festgottesdienst          Berg            Berg
                                                                                            Pfarrer Losch                Losch
                                                                                                                Pfarreralle Orte
  26.07.2020 09:30                                           Festgottesdienst
                                 Kirchweihfestmit Hl. Abendmahl                             Berg                Pfarrer Losch
26.12.2019 09:30         II. Christtag           Hauptgottesdienst          Berg            Pfarrer Losch          keine Abholung
29.12.2019
  02.08.2020
           09:3009:30         d. Christfest
                   1. So. n. 8.                  Hauptgottesdienst
                                 So. n. Trinitatis                          Berg
                                                            Hauptgottesdienst               Berg
                                                                                            Pfarrer Losch Pfarrerkeine Abholung
                                                                                                                   Bunzmann
31.12.2019
  09.08.2020
           16:0009:30 Altjahresabend             Hauptgottesdienst
                              9. So. n. Trinitatis                          Berg
                                                            Hauptgottesdienst               Berg
                                                                                            Pfarrer Losch Diakonalle    Orte
                                                                                                                     Richter
                                                 mit Hl. Abendmahl
  16.08.2020 09:30          10. So. n. Trinitatis        Hauptgottesdienst                  Berg           Pfarrer Bunzmann
  23.08.2020
01.01.2020 10:30
                09:30       11. So.
                          Neujahr
                                     n.  Trinitatis      Hauptgottesdienst
                                               Hauptgottesdienst       Berg
                                                                                            Berg
                                                                                           Prädikant Butter
                                                                                                             Pfarrer   Vater
                                                                                                                 keine Abholung
  30.08.2020
05.01.2020 09:3009:30
                   2. So. n.12. So. n. Trinitatis
                             d. Christfest               Hauptgottesdienst
                                               Hauptgottesdienst       Berg                 Berg
                                                                                            Pfarrer Peetz Prof. Dr. Kothmann
                                                                                                                 keine Abholung
06.01.2020    09:30        Epiphanias          Hauptgottesdienst            Berg         Pfarrer Dr. Herrmann         alle Orte
                                               mit Hl. Abendmahl
12.01.2020    09:30    1. So. n. Epiphanias    Hauptgottesdienst           Berg             Pfarrer Losch        H'grün – Schn'reuth
19.01.2020    08:30    2. So. n. Epiphanias    Predigtgottesdienst    Untertiefengrün       Pfarrer Losch          keine Abholung
              09:30                            Hauptgottesdienst           Berg
24.01.2020    18:30          Freitag             Andacht zum               Berg             Pfarrer Losch
                                                Mitarbeiterabend
Informationen 19

          Verschiebung der Jubelkonfirmationen 2020
Auf Grund der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Auflagen hat der
Kirchenvorstand schweren Herzens beschlossen, dass sämtliche Konfirmations-
jubiläen für 2020 abgesagt werden. Wir verschieben die Jubiläen um ein Jahr
und laden jetzt schon für 2021 ein. Es ist geplant, dass im kommenden Jahr – so
Gott will – die Jubilare von 2020 und die Jubilare von 2021 gemeinsam die jewei-
ligen Konfirmationsjubiläen begehen. Folgende Termine sind dafür vorgesehen:

Goldene Konfirmation (50 Jahre): Sonntag Cantate, 2. Mai 2021
Silberne Konfirmation (25 Jahre): Pfingstmontag, 24. Mai 2021
Jubelkonfirmationen (60, 65, 70, 75 Jahre): 4. Sonntag n. Trinitatis, 27. Juni 2021

                    Bitte merken Sie sich diese Termine vor.

                            Neue Altardecken
Für den Altar in der St.-Jakobus-Kirche wurde dringend eine neue Altardecke
benötigt. Wenn die Altardecke gewaschen werden musste, hatten wir bislang
nur eine alte Decke, die inzwischen Löcher aufweist, zum Wechseln. Wir sagen
Frau Hannelore Friedrich ein ganz herzliches Dankeschön und „Vergelt’s Gott!“
für das Nähen einer großen Altardecke für die Kirche und einer kleinen Decke
für den Altartisch in der Sakristei. Durch die vielen Ecken am Hochaltar und
das Anbringen der Spitze ist das Nähen einer solchen Decke mit viel Aufwand
und großer Kunstfertigkeit verbunden.

                Neue Website der Kirchengemeinde
Die bisherige Website ist über einen längeren Zeitraum in eine Art Dornrös-
chenschlaf verfallen. Nach einem längeren Prozess der Überlegungen, welche
Gestalt die Website haben sollte, ist nun etwas völlig Neues entstanden. Wir
danken unserem Vertrauensmann Christian Rubner für die zeitaufwändige
Neugestaltung unseres Internetauftritts. Lassen Sie sich überraschen und schau-
en Sie selbst unter www.kirchengemeindeberg.de !
20 Informationen

    Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Gottesdienst
   Der Kirchenvorstand hat nach den Vorgaben des Landeskirchenamtes, die ge-
   meinsam mit der bayerischen Staatsregierung erarbeitet worden sind, ein ört-
   liches Schutzkonzept für die Gottesdienste in der Zeit der Corona-Pandemie
   beschlossen.

   Folgende Schutzmaßnamen mögen alle Gottesdienstbesucher bitte berück-
   sichtigen:

   1. Während des gesamten Gottesdienstes besteht die Pflicht zum Tragen einer
   Mund-Nasen-Bedeckung. Bitte bringen Sie Ihren Mund-Nasen-Schutz mit!
   2. Wir dürfen in der Kirche keine Gesangbücher auslegen. Bringen Sie deshalb
   bitte Ihr eigenes Gesangbuch mit!
   3. Es gilt im Kirchenraum ein Zwei-Meter-Abstandsgebot. Deshalb kann es
   sein, dass Sie sich nicht an ihren gewohnten Stammplatz setzen können. Bitte
   haben Sie dafür Verständnis. Menschen, die in einer Hausgemeinschaft leben
   (Ehepaare, Familien etc.) dürfen selbstverständlich nebeneinander sitzen. Die
   Präparanden und Konfirmanden sollten unbedingt auch neben ihren Eltern
   Platz nehmen und nicht wie üblich in den ersten Reihen. Bitte beachten Sie das
   Abstandsgebot auch beim Eintreten und Verlassen der Kirche.
   4. Aus dem Zwei-Meter-Abstandsgebot resultiert notwendigerweise, dass es
   eine Höchstzahl der Gottesdienstbesucher geben wird. Ist diese Höchstzahl er-
   reicht, dürfen wir leider niemand mehr in die Kirche einlassen. Sollten mehr
   Gemeindeglieder kommen als Plätze zur Verfügung stehen, bieten wir gerne
   auch noch einen weiteren Gottesdiensttermin an.
   5. Im Gottesdienst wird es keinen Klingelbeutel geben. Bitte legen Sie Ihre Kol-
   lekte in die bereitstehenden Körbe am Ausgang. Die Kollekte ist für die Arbeit
   der eigenen Kirchengemeinde bestimmt. Herzlich bitten wir Sie um großherzige
   Kollekten und Spenden, da uns durch die veränderte Situation der vergangenen
   Wochen die Kollekten und Spenden spürbar fehlen.
   6. Neben dem Mesner ist in jedem Gottesdienst ein kleines Team vorhanden,
   das Ihnen für alle Fragen hilfreich zur Seite steht.
   7. Auf Grund des Abstandsgebotes wird bis auf Weiteres der Kirchbus nicht
   eingesetzt.

   Liebe Gemeindeglieder, bitte lassen Sie sich durch diese Einschränkungen
   nicht vom Kirchgang abhalten.
                                                           Stand: 25. Mai 2020
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