20232023 Studie zum veganen Genuss in der Schweiz
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WAS DENKT DIE SCHWEIZ HEUTE ÜBER VEGANE ERNÄHRUNG? Welche pflanzlichen Ersatzprodukte zu Fleisch, Fisch, Milch, Joghurt und Käse werden hierzulande am häufigsten geges- sen? Und wie schätzt die Schweizer Bevölkerung ihren künftigen Konsum ein? Der dritte Plant Based Food Report der Schweiz, erstellt von Coop in Zusammen- arbeit mit LINK, liefert umfassende Zahlen und Fakten zu diesen und weiteren Fragen rund um die vegane Ernährung, zeigt Trends über die letzten Jahre auf und wirft Inhalt einen Blick in die Zukunft. Welche Ernährungstypen beleuchtet diese Studie? 3 Dem Report liegen über 2’200 repräsen Die wichtigsten tative Online-Interviews in der ganzen Erkenntnisse in Kürze 5 Schweiz, eine Auswertung der anonymi- Wer isst was und aus welchem Grund in der Schweiz? 7 sierten Supercard-Verkaufsdaten von Coop sowie Daten von Nielsen zum Schweizer Wer ernährt sich flexitarisch in der Schweiz? 16 Markt zugrunde. Wer geniesst hierzulande vegane Ersatzprodukte? 19 Wie gross ist der Schweizer Markt der veganen Ersatzprodukte? 35 Plant Based Food Report 2023 2
WELCHE ERNÄHRUNGSTYPEN BELEUCHTET DIESE STUDIE? Der Plant Based Food Report von Coop unterscheidet mehrere Konsumtypen, die aus unterschiedlichen Gründen auf tierische Lebensmittel verzichten, und bewusst mehr v egane Zutaten geniessen. DIE ERNÄHRUNGSTYPEN MIT DIE BEWEGGRÜNDE FÜR IHRE FOKUS AUF VEGANE LEBENSMITTEL ERNÄHRUNGSWEISE (GEMÄSS STUDIE) Flexitarierinnen und Flexitarier sind Teilzeitvegetarier, die bewusst mehr- 1. Der Umwelt zuliebe mals pro Monat auf tierische Produkte verzichten. Sie essen jedoch auch (Vorjahr 1. Rang) Fleisch, Fisch, Milch, Käse sowie andere Lebensmittel tierischer Herkunft. 2. Der Gesundheit zuliebe (Vorjahr 1. Rang) 3. Zum Schutz der Tiere (Vorjahr 5. Rang) Substitarierinnen und Substitarier geniessen mehrmals pro Monat vegane 1. Der Umwelt zuliebe Ersatzprodukte, die dem tierischen Original nachgeahmt sind, und reduzieren (Vorjahr 1. Rang) so tierische Proteine in ihrer Ernährung. Sie essen aber auch teilweise Fleisch, 2. Zum Schutz der Tiere Fisch, Milch und/oder Käse und kombinieren diese Zutaten häufig in der (Vorjahr 2. Rang) gleichen Mahlzeit mit den veganen Ersatzprodukten. Die Studie belegt, dass 3. Der Gesundheit zuliebe die Substitarier eine Untergruppe der Flexitarier sind. (Vorjahr 2. Rang) Vegetarierinnen und Vegetarier essen strikt kein Fleisch und Fisch. 1. Der Umwelt zuliebe Teilweise verzichten sie auch auf Eier oder/und Milchprodukte. (Vorjahr Rang 1) 2. Zum Schutz der Tiere (Vorjahr Rang 2) 3. Aus ethischen Gründen (Vorjahr Rang 3) Veganer essen gar keine Lebensmittel tierischen U rsprungs; also weder 1. Der Umwelt zuliebe Fleisch und Fisch noch Milch, Eier und Honig. Veganer verzichten bei ihrem (Vorjahr Rang 1) Lebensstil allgemein auf tierische Produkte und tragen z. B. keine Kleidungs- 2. Zum Schutz der Tiere stücke aus Leder, Seide oder Wolle und v erwenden vegane Pflegeprodukte. (Vorjahr Rang 3) 3. Aus ethischen Gründen (Vorjahr Rang 2) Welche veganen Ersatzprodukte gibt es? Das vegane Sortiment kann diese Produktgruppen umfassen: – Fleischalternativen, wie z.B. vegane Burger auf Erbsenbasis – Fischalternativen, wie z.B. veganer Thunfisch aus Erbsen – Milchalternativen, wie z.B. Hafer- und Sojamilch – Joghurt- und Quarkalternativen, wie z.B. Mandel- und Kokosjoghurt – Käsealternativen, wie z.B. Weichkäse aus Cashewnüssen – Ei-Alternativen, wie z.B. veganes Eiweiss aus Süsslupinenmehl – Honigalternativen, wie z.B. Honig aus Löwenzahnblüten Gemüse und Früchte sowie auch Gemüseplätzchen, Hummus, Falafel und andere von Natur aus vegane Produkte fallen in dieser Studie nicht unter diese Kategorie. Plant Based Food Report 2023 3
D IE W IC H T IG S T E N ERKEN N T N IS S E IN K Ü R Z E Der Plant Based Food Report 2023 von Coop liefert spannende Einsichten zum Essverhalten der Schweizer Bevölkerung. Hier sind 17 essenzielle Erkenntnisse zu Flexitarierinnen und Flexitariern sowie zu Substitarierinnen und Substitariern zusammengefasst. Die Gemeinsamkeiten und Unterschiede dieser beiden Genusstypen werden hier kurz zusammengefasst erklärt. Flexitarierinnen und Flexitarier verzichten bewusst mehrmals im Monat auf tierische Lebensmittel. Substitarierinnen und Substitarier verzichten ebenfalls auf tierische Lebensmittel und geniessen im Gegenzug mehrmals im Monat vegane Ersatzprodukte zu Fleisch, Fisch, Milch, Joghurt und Käse, die dem tierischen Original nachempfunden sind. Plant Based Food Report 2023 4
DIE WICHTIGSTEN ERKENNTNISSE IN KÜRZE Die Gründe für eine vegane Die Schweiz, weiterhin ein Land der Ernährungsweise Flexitarierinnen und Flexitarier Der Umweltschutz ist der ausschlaggebende Immer mehr Flexitarierinnen und Flexitarier Grund hierzulande Der Umweltschutz ist neu bei allen Ernährungstypen – 63% der Schweizer Bevölkerung verzichten heute bewusst Flexitarier, Substitarier, Vegetarier und Veganer – der mehrmals im Monat auf tierische Lebensmittel und wichtigste Grund für eine teilweise oder komplett gehören somit zu den Flexitariern. Ihr Anteil hat im letzten vegane Ernährung. Jahr nochmals um 3 Prozentpunkte zugelegt. Im Jahr 2012 waren es lediglich 40%, die regelmässig auf Im Vergleich zum Vorjahr hat bei den Flexitarierinnen und Fleisch & Co. verzichten – auch wenn sie keine strikten Flexitariern das Umwelt-Motiv mit 21 Prozentpunkten am Veganer oder Vegetarier waren. stärksten zugenommen und verweist mit 65% die eigene Gesundheit (52%) als Grund klar auf den zweiten Platz. Immer mehr Frauen und über 60-Jährige ernähren Der Schutz der Tiere hat bei den Flexitariern ebenfalls sich flexitarisch stark zugenommen und ist mit 51% neu der dritt- 68% der Frauen ernähren sich wie bereits im Vorjahr wichtigste Grund. flexitarisch. Bei den Männern ist der Anteil um 6 Prozent- punkte gestiegen und liegt nun klar über der Hälfte. Bei den Substitarierinnen und Substitariern sind die Top-Gründe identisch zum Vorjahr: Umweltschutz (64%), Die 60- bis 79-Jährigen verzichten im Vergleich zu den Tierschutz (52%) und Gesundheit (51%). Die Flexitarier 15- bis 29-Jährigen signifikant häufiger (12 Prozentpunk- haben sich mit ihren Motiven den Substitariern ange te) auf tierische Lebensmittel. Im letzten Jahr hat vor glichen. allem der Anteil der 30- bis 44-Jährigen mit 7 Prozent- punkten stark zugenommen, die jüngste Konsumenten- Bei den Vegetarierinnen und Vegetariern sowie bei den gruppe war im Vergleich zum Vorjahr mit 2 Prozentpunkten Veganerinnen und Veganern war der Umweltschutz bereits leicht rückläufig. im Vorjahr der ausschlaggebende Grund für ihre Ernäh- rungsweise, gefolgt von Tierschutz und ethischen Grün- Kein Vegi-Graben in der Schweiz den. Der Umweltschutz hat bei den Veganern im Jahr 2022 In allen Sprachregionen sind die Flexitarierinnen und mit 11 Prozentpunkten (neu 81%) nochmals massiv an Flexitarier zu Hause: In der Deutschschweiz beträgt der Bedeutung gewonnen. Die eigene Gesundheit folgt bei den Anteil der Befragten, die sich flexitarisch ernähren, 63%. Veganern erst auf Rang 4 (51%) und bei den Vegetariern Auch in der Westschweiz und im Tessin ist der Anteil mit ist die Gesundheit mit 44% lediglich der fünftwichtigste 62% respektive 59% beachtlich. Grund für den Verzicht auf tierische Lebensmittel. Die eigene Gesundheit hat über die letzten Jahre bei allen Genusstypen als Beweggrund kontinuierlich an Bedeutung verloren. Je jünger, desto wichtiger ist der Umweltschutz Bei den unter 29-jährigen Flexitarierinnen und Flexitariern ist der Umweltschutz mit Abstand der wichtigste Grund und die über 45-jährigen verzichten jedoch immer noch am häufigsten ihrer Gesundheit zuliebe auf tierische Lebensmittel. Bei den Frauen ist der Umweltschutz generell das stärkere Motiv als bei den Männern und hat im Vergleich zum Vorjahr nochmals um 6 Prozentpunkte zugelegt. Die Männer verzichten am häufigsten zur Abwechslung auf tierische Lebensmittel. Im Tessin bleibt die Gesundheit das stärkste Motiv Für die Bevölkerung im Tessin ist und bleibt die eigene Gesundheit mit Abstand der ausschlaggebende Grund für den Verzicht auf tierische Lebensmittel. In der Deutsch- und Westschweiz hat sich der Trend aus dem Vorjahr fortgesetzt: Der Umweltschutz ist der zentrale Faktor, um flexitarisch zu leben. Plant Based Food Report 2023 5
Substitarierinnen und Substitarier – ein Deutschschweizer Städte sind die Heimat der Genusstyp, der an Bedeutung gewinnt Substitarierinnen und Substitarier Die Top-15-Einkaufsgemeinden für die drei Sortimentska- 27% geniessen regelmässig vegane tegorien Fleisch-, Milch- und Käseersatz liegen alle in der Ersatzprodukte Deutschschweiz. In den Kantonen Jura, Neuenburg, Wallis Gut ein Viertel der Befragten isst mehrmals pro Monat und Uri kommen nur selten Fleischersatzprodukte in den vegane Ersatzprodukte, die dem tierischen Original Einkaufskorb. Bei den veganen Milchalternativen sind die nachgeahmt sind. Weitere 27% geniessen diese pflanzen- Appenzellerinnen und -zeller jedoch Top-Konsumenten – basierten Alternativen zu Fleisch, Fisch, Milch und Käse ab neben der Bevölkerung aus Basel, Zug und Zürich. und zu. Diese Kategorie der unregelmässigen Konsumen- ten hat im Vergleich zum Vorjahr um 3 Prozentpunkte Vegan und tierisch kombinieren zugenommen. Somit haben bereits 54% der Schweizer Zwei Drittel der Befragten kombinieren Ersatzprodukte mit Bevölkerung vegane Ersatzprodukte probiert. Die meisten tierischen Lebensmitteln innerhalb derselben Mahlzeit. Sie Substitarierinnen und Substitarier sind eine Untergruppe ernähren sich also auch während einer einzelnen Mahlzeit der Flexitarier und keine strikten Veganer oder Vegetarier. nicht rein vegan. Vor allem bei jüngeren Menschen sowie im Tessin ist das Kombinieren besonders beliebt. Fast die Hälfte ist seit 4 Jahren Substitarierin oder Substitarier Die Nachfrage steigt kontinuierlich 48% der Schweizer Bevölkerung essen seit mindestens Die Coop-Kundinnen und -Kunden haben in den letzten vier Jahren vegane Alternativen zum tierischen Original. fünf Jahren stetig mehr vegane Ersatzprodukte gekauft. Dieser Anteil hat im Vergleich zum Jahr 2021 um 3 Pro- Im Januar 2022 – während dem Veganuary – wurden zentpunkte zugenommen. Es ist also kein kurzweiliger speziell viele vegane Alternativen bei Coop eingekauft. Trend, sondern eine nachhaltige Ernährungsumstellung. Vegane Burger weiter im Trend Substitarierinnen und Substitarier sind jung und Vegane Burger machen bei Coop weiterhin einen Fünftel weiblich des gesamten Burger-Umsatzes aus. Jede siebte Milch, Vegane Ersatzprodukte werden besonders häufig von die bei Coop in den Warenkorb kommt, ist eine vegane jungen Frauen aus urbanen Gebieten der Deutschschweiz Alternative. Bei den pflanzlichen Fischstäbchen beträgt eingekauft. So sind beispielsweise 39% der unter der Umsatzanteil heute im Vergleich dazu erst 5%. 29-Jährigen Substitarierinnen und Substitarier. Die über 60-Jährigen, die sich eigentlich am häufigsten flexitarisch Vegane Alternativen zu Schnitzel mit grösstem ernähren, greifen mit 18% jedoch nur sehr selten zu Marktanteil diesen Ersatzprodukten. Ein Drittel der Frauen gehören zur Die drei Top-Kategorien der Fleischersatzprodukte im Gruppe des Substitarierinnen. Dieser Anteil ist im Ver- Schweizer Markt gemessen am Umsatz sind: vegane gleich zum Vorjahr nochmals leicht gewachsen. Es gibt Schnitzel-, Geschnetzeltes- und Burger-Alternativen. Alle keine Unterschiede zwischen den Sprachregionen bei Kategorien der Fleischersatzprodukte werden seit 2019 diesem Genusstypen. sehr viel stärker nachgefragt. Das Wachstum der veganen Ersatzburger ist mit 252% im Vergleich zu 2019 ausser Kontinuierlicher Trend Richtung Mann ordentlich hoch. Generell geniessen viel mehr Frauen als Männer vegane Ersatzprodukte. Speziell Käseersatz wird eindeutig Nachhaltiger Trend Richtung Substitarier häufiger von Frauen gekauft als Fleischersatz – dies in 40% der Befragten wollen in den nächsten fünf Jahren allen Alterskategorien. In den letzten vier Jahren zeigt sich mehr als heute vegane Ersatzprodukte essen und 29% jedoch bei den Ersatzproduktkäufern ein konstanter Trend gleich oft wie heute. Bei den Substitarierinnen und Richtung Mann – speziell bei den Fleischersatzprodukten. Substitariern, die bereits heute regelmässig vegane Alternativen zum tierischen Original geniessen, wollen Fleischersatzprodukte besonders bei Jungen sogar 64% häufiger als heute vegane Ersatzprodukte beliebt einkaufen. 18- bis 29-Jährige haben in den letzten vier Jahren kontinuierlich mehr Fleischersatzprodukte eingekauft. Bei den 40- bis 59-Jährigen ist der Wachstumstrend in dieser Kategorie rückläufig. Plant Based Food Report 2023 6
Inhalt Ernährungsweise W E R IS S T W A S M G R U N D in der Schweiz 9 UND AU Assoziationen zu S Pflanzenbasiert, Vegan W E L C H E IN D E R S C H W E IZ ? und Fleisch 10 Gründe für spezifische Ernährungsweise 12 Dieses Kapitel zeigt auf, wie sich die Schweiz ernährt und aus welchen Gründen die Konsumentinnen und Konsumenten teilweise oder ganz auf tierische Lebensmittel verzichten. Die Erkenntnisse basieren auf der schweizweiten Online-Umfrage bei über 2’200 Personen, die im September 2022 durchgeführt wurde sowie auf Daten aus dem Vorjahr. Plant Based Food Report 2023 7
ERNÄHRUNGSWEISE IN DER SCHWEIZ 35% der Schweizer Bevölkerung trinken Fleisch täglich Milch und Fisch 11% geniessen täglich Fleisch. Die Konsum- Käse häufigkeit ist jedoch leicht rückläufig. Joghurt Milch Eier 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100% Täglich 1–3× pro Monat Mehrmals pro Woche Seltener 1× pro Woche Nie Konsumhäufigkeit von Lebensmitteln tierischen Ursprungs (Quelle LINK Institut) Tierische Lebensmittel gehören fix zur Ernährung der Schweizerinnen und Schweizer: Rund zwei Drittel der Befragten essen mehrmals pro Woche Käse (67%) und Fleisch (65%). Der Anteil der häufigen Milch- und Joghurt-Konsu- mentinnen und -Konsumenten ist mit 58% respektive 50% merklich tiefer. Die Schweizer Bevölkerung konsumiert im Vergleich zum Jahr 2021 jedoch generell signifikant weniger häufig Fleisch, Milch und Käse. Plant Based Food Report 2023 8
ASSOZIATIONEN ZU PFLANZENBASIERT, VEGAN UND FLEISCH «Pflanzenbasiert» 100% wird spontan mit gesund, trendig und 80 nachhaltig assoziiert. 60 40 20 0 Gesund Trendig Nachhaltig Trendig Teuer Schützt Umwelt Fein Genussvoll Vielfältig Pflanzenbasiert Vegan Fleisch Generalistische Assoziationen zu «Pflanzenbasiert», «Vegan» und «Fleisch» (Quelle LINK Institut) «Vegan» wird anders als «Pflanzenbasiert» wahrgenommen, obwohl beide Begriffe für rein pflanzliche Produkte stehen. «Pflanzenbasiert» wird stärker mit gesund und nachhaltig assoziiert, «Vegan» mehr mit teuer und Umwelt- schutz. «Fleisch» wird im Gegensatz dazu mit emotionalen Merkmalen rund um Genuss in Verbindung gebracht: fein, genussvoll und vielfältig. Auf Rang 5 folgt mit teuer die erste rationale Assoziation zu «Fleisch». Diese Ergebnisse sind vergleichbar mit den beiden Vorjahren. Plant Based Food Report 2023 9
Für knapp die Hälfte 100% der Befragten ist «Pflanzenbasiert» 80 attraktiv, bei «Fleisch» sind 60 es 71%. 40 20 0 ist attraktiv passt zu mir Pflanzenbasiert Vegan Fleisch Spontane Einschätzung zu «Pflanzenbasiert», «Vegan» und «Fleisch» (Quelle LINK Institut) «Fleisch» wird spontan am attraktivsten und am passendsten zu den eigenen Bedürfnissen eingestuft. «Pflanzenbasiert» ist nach eigenen Angaben zu 48% für die Befragten attraktiv. Im Vergleich dazu punktet «Vegan» weniger stark. Plant Based Food Report 2023 10
GRÜNDE FÜR SPEZIFISCHE ERNÄHRUNGSWEISE Der Umweltschutz ist der wichtigste Grund Der Umwelt zuliebe für eine flexitarische, Meiner Gesundheit vegetarische oder zuliebe vegane Ernährung. Zum Schutz der Tiere Keine Lust auf Fleisch Aus ethischen Gründen Zur Abwechslung Preis Aus Gewohnheit Andere Gründe 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90% Flexitarier Substitarier Vegetarier Veganer Gründe für die spezifische Ernährungsweise (Quelle LINK Institut) Der Umweltschutz ist neu bei allen Ernährungstypen der wichtigste Grund für eine teilweise oder komplett vegane Ernährung. Bei den Flexitarierinnen und Flexitariern hat das Umwelt-Motiv im Vergleich zum Vorjahr mit 21 Prozentpunkten am stärksten zugenommen und verweist mit 65% die eigene Gesundheit (52%) als Grund klar auf den zweiten Platz. Der Schutz der Tiere hat bei ihnen ebenfalls stark zugenommen und ist mit 51% der drittwichtigste Grund. Bei den Substitarierinnen und Substitariern sind die Top-Gründe identisch zum Vorjahr: Umweltschutz, Tierschutz und Gesundheit. Die Flexitarier haben sich mit ihren Motiven den Substitariern angeglichen. Bei den Vegetarierinnen und Vegetariern sowie bei den Veganerinnen und Veganern war der Umweltschutz bereits im Jahr 2021 der ausschlaggebende Grund für ihre Ernährungsweise, gefolgt von Tierschutz und ethischen Gründen. Die eigene Gesundheit folgt bei den Veganern erst auf Rang 4 und bei den Vegetariern ist es lediglich der fünftwichtigste Grund für den Verzicht auf tierische Lebensmittel. Plant Based Food Report 2023 11
Der Umweltschutz wird immer wichtiger für die Flexitarierin- Flexitarier 2022 nen und Flexitarier. Flexitarier 2021 Substitarier 2022 Substitarier 2021 0 10 20 30 40 50 60 70% Der Umwelt zuliebe Meiner Gesundheit zuliebe Zum Schutz der Tiere Keine Lust auf Fleisch Aus ethischen Gründen Zur Abwechslung Preis Aus Gewohnheit Andere Gründe Vergleich der Gründe für die flexitarische oder substitarische Ernährungsweise 2022 vs. 2021 (Quelle LINK Institut) Bei den Substitarierinnen und Substitariern ist die Wichtigkeit und Reihenfolge der Gründe fast identisch zum Vorjahr. Bei den Flexitarierinnen und Flexitariern gab es grosse Veränderungen: Neben dem Umweltschutz hat auch der Tier- schutz mit 17 Prozentpunkten stark an Bedeutung gewonnen und ist neu einer der Top-3-Gründe. Die Abwechslung hat im Gegenzug als Motivation für eine flexitarische Ernährung 9 Prozentpunkte verloren. Der Preis gewinnt bei beiden Ernährungstypen mit 5 respektive 8 Prozentpunkten an Relevanz. Plant Based Food Report 2023 12
Je jünger die Befrag- ten, desto wichtiger 15–29 ist den Flexitarierin- nen und Flexitariern der Faktor Umwelt- 30–44 schutz. 45–59 60–79 0 10 20 30 40 50% Meiner Gesundheit zuliebe Der Umwelt zuliebe Zur Abwechslung Keine Lust auf Fleisch Gründe für flexitarische Ernährung nach Alter (Quelle LINK Institut) Die über 45-jährigen Flexitarierinnen und Flexitarier verzichten vor allem ihrer Gesundheit zuliebe auf tierische Lebensmittel. Bei den unter 29-Jährigen ist der Umweltschutz mit Abstand der wichtigste Grund; im letzten Jahr hat die Umwelt auch bei den unter 59-Jährigen stark an Relevanz für die flexitarische Ernährung gewonnen. Bei den 30- bis 44-Jährigen ist die Umwelt heute ebenfalls der wichtigste Beweggrund. Plant Based Food Report 2023 13
Männer, die sich flexi- tarisch ernähren, verzichten am häufigs- ten für die Abwechs- Frauen lung auf tierische Lebensmittel. Frauen nennen erstmals den Umweltschutz als wichtigsten Grund. Männer 0 10 20 30 40 50% Meiner Gesundheit zuliebe Der Umwelt zuliebe Zur Abwechslung Keine Lust auf Fleisch Gründe für flexitarische Ernährung nach Geschlecht (Quelle LINK Institut) Frauen nennen im Vergleich zum Vorjahr den Umweltschutz mit einem Zuwachs von 6 Prozentpunkten als wichtigen Grund für ihre flexitarische Ernährungs weise. 2021 war die fehlende Lust auf Fleisch das ausschlaggebende Motiv. Auch die Männer verzichten immer häufiger der Umwelt zuliebe auf Fleisch, doch die Abwechslung ist heute immer noch ihr wichtigster Antrieb, um sich flexitarisch zu ernähren. Die eigene Gesundheit wird von beiden Geschlechtern heute im Vergleich zum Jahr 2021 weniger häufig als Grund genannt. Plant Based Food Report 2023 14
Im Tessin ist die Gesundheit ausschlag- Deutsch- gebend für eine flexi schweiz tarische Ernährung. West- schweiz Tessin 0 10 20 30 40 50% Meiner Gesundheit zuliebe Der Umwelt zuliebe Zur Abwechslung Keine Lust auf Fleisch Gründe für flexitarische Ernährung nach Regionen (Quelle LINK Institut) Für die Bevölkerung im Tessin ist und bleibt die eigene Gesundheit mit Abstand der ausschlaggebende Grund für den Verzicht auf tierische Lebensmittel. In der Deutsch- und Westschweiz hat sich der Trend aus dem Vorjahr fortgesetzt: Der Umweltschutz ist der zentrale Faktor, um flexitarisch zu leben. Die Abwechs- lung ist weiterhin in allen Sprachregionen einer der Top-3-Gründe. Plant Based Food Report 2023 15
Inhalt W E R E R N Ä H R T S IC Entwicklung Flexitarier H F L E X 16 IT A R IS C H IN D E R S C H W E IZ ? Diese Diagramme erklären, wer gestern und heute zu den Flexitarierinnen und Flexitariern gehört, die bewusst mehrmals im Monat auf tierische Lebensmittel verzichten. Die Erkenntnisse basieren auf der schweizweiten Online-Umfrage bei über 2’200 Personen, die im September 2022 durchgeführt wurde sowie auf Daten aus dem Vorjahr. Plant Based Food Report 2023 16
ENTWICKLUNG FLEXITARIERINNEN UND FLEXITARIER 63% der Schweizer 100% Bevölkerung ernähren sich heute flexitarisch. 80 2012 waren es ledig- 60 lich 40%. 40 20 0 2012 2020 2021 2022 Verzicht auf tierische Lebensmittel mehrmals pro Monat 2012 bis 2022 (Quelle LINK Institut) Heute verzichten 63% der Befragten bewusst mehrmals pro Monat auf Fleisch, Fisch, Milch, Käse und Eier. Die Anzahl der Flexitarierinnen und Flexitarier ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen: von 40% im Jahr 2012 auf heute 63%. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es nochmals 3 Prozentpunkte mehr Flexitarierinnen und Flexitarier in der Schweiz. Flexitarierinnen und Flexitarier sind in allen 15–29 Altersgruppen stark vertreten. 30–44 45–59 60–79 0 20 40 60 80 100% 2022 2021 Flexitarierinnen und Flexitarier nach Alter 2022 vs. 2021 (Quelle LINK Institut) Ältere Menschen essen überdurchschnittlich häufig flexitarisch: Die 60- bis 79-Jährigen verzichten im Vergleich zu den 15- bis 29-Jährigen signifikant häufiger (12 Prozentpunkte) auf tierische Lebensmittel. Im letzten Jahr hat vor allem der Anteil der 30- bis 44-Jährigen mit 7 Prozentpunkten stark zugenom- men, die jüngste Konsumentengruppe war im Vergleich zum Vorjahr mit 2 Prozentpunkten leicht rückläufig. Plant Based Food Report 2023 17
68% der befragten Frauen ernähren sich Frauen flexitarisch. Bei Män- nern ist der Anteil auf 58% gestiegen. Männer 0 20 40 60 80 100% 2022 2021 Flexitarierinnen und Flexitarier nach Geschlecht 2022 vs. 2021 Quelle LINK Institut Im Vergleich zum Vorjahr ist der Prozentsatz der befragten Männer, die mehr- mals pro Monat auf tierische Produkte verzichten, um 6 Prozentpunkte ange- stiegen. Der Anteil der Frauen ist stabil auf hohen 68 Prozent. Flexitarierinnen und Flexitarier sind in allen Sprachregionen sehr Deutsch- schweiz gut vertreten. West- schweiz Tessin 0 20 40 60 80 100% Flexitarierinnen und Flexitarier nach Sprachregion 2022 (Quelle LINK Institut) In der Deutschschweiz beträgt der Anteil der Befragten, die sich flexitarisch ernähren, 63%. Auch in der Westschweiz und im Tessin ist der Anteil mit 62% respektive 59% beachtlich. Plant Based Food Report 2023 18
W E R G E N IE S S T H IE R Z U L A N D E VEGANE E R S A T Z P R O D U K T E ? Dieser Abschnitt beschäftigt sich mit den sogenannten Substitarierinnen und Substitariern, die mehrmals pro Monat tierische Lebens- mittel durch vegane Alternativen ersetzen. Die Auswertung fokussiert auf die drei Kategorien: vegane Fleisch- und Fisch-, Milch- und Joghurt- sowie Käseersatzprodukte und vergleicht sie mit dem durchschnittlichen Einkaufskorb der Coop-Kundinnen und -Kunden. Die Erkenntnisse basieren auf einer Auswertung der von den Kunden freigegebenen, anonymisierten und kumulierten Supercard- Einkaufsdaten von Coop, auf der schweizweiten Online-Umfrage bei über 2’200 Personen sowie Daten des Nielsen Panels. Plant Based Food Report 2023 19
ANZAHL SUBSTITARIERINNEN UND SUBSTITARIER 27% der Befragten 46% 2022 geniessen mehrmals 49% 2021 im Monat vegane Essen mehrmals Ersatzprodukte und im Monat vegane Ersatzprodukte sind sogenannte Sub- Geniessen ab 27% 27% 27% stitarierinnen und und zu vegane Ersatzprodukte Substitarier Substitarier. Haben noch nie ein veganes Ersatz- produkt probiert 24% 27% Genuss von veganen Ersatzprodukten mehrmals pro Monat 2022 vs. 2021 (Quelle LINK Institut) 27% der Schweizer Bevölkerung sind sogenannte Substitarierinnen und Substitarier, denn sie essen mehrmals pro Monat vegane Ersatzprodukte, die dem tierischen Original nachgeahmt sind. Die Gruppe der unregelmässigen Konsumentinnen und Konsumenten, die ab und zu Ersatzprodukte essen, hat im Vergleich zum Vorjahr um 3 Prozentpunkte zugenommen und umfasst heute ebenfalls 27%. Der Anteil der Befragten, die noch nie ein Ersatzprodukt ausprobiert haben, ist im letzten Jahr im Gegenzug um 3 Prozentpunkte kleiner geworden. Die Substitarierinnen und Substitarier sind eine Untergruppe der Flexitarier, denn drei Viertel verzichten bewusst mehrmals pro Monat auf tierische P rodukte. Je jünger die Befrag- ten, desto höher ist 15–29 der Anteil an Substita- rierinnen und Substi- 30–44 tariern. 45–59 60–79 0 10 20 30 40 50% 2022 2021 Substitarierinnen und Substitarier nach Alter 2022 vs. 2021 (Quelle LINK Institut) Bei den unter 29-Jährigen geniessen 39% mehrmals pro Monat vegane Ersatzprodukte. Mit zunehmendem Alter verringert sich der Anteil kontinuier- lich. Bei den über 60-Jährigen, die sich eigentlich am häufigsten flexitarisch ernähren, gibt es nur 18% Substitarierinnen und Substitarier. Somit verzichtet eine Mehrzahl der älteren Generation zwar bewusst auf tierische Produkte, aber lediglich ein kleiner Teil konsumiert stattdessen vegane Ersatzprodukte. Der Unterschied zwischen den Altersgruppen ist im Vergleich zum Vorjahr kleiner geworden. Plant Based Food Report 2023 20
Frauen sind signifikant stärker als Männer in Frauen der Gruppe der Substi- tarier vertreten. Männer 0 10 20 30 40 50% 2022 2021 Substitarierinnen und Substitarier nach Geschlecht 2022 vs. 2021 (Quelle LINK Institut) Ein Drittel der Frauen in der Schweiz gehören zur Gruppe der Substitarierinnen und Substitarier, die mehrmals pro Monat vegane Ersatzprodukte geniessen. Der Anteil der Substitarier unter den Männern hat im Vergleich zum Vorjahr um 2 Prozentpunkte abgenommen. Substitarierinnen und Substitarier sind in allen Sprachregionen Deutsch- schweiz vertreten. West- schweiz Tessin 0 10 20 30 40 50% Substitarierinnen und Substitarier nach Sprachregion 2022 (Quelle LINK Institut) In allen drei Sprachregionen ist der Anteil der Befragten, die regelmässig vegane Ersatzprodukte geniessen, ungefähr gleich. In der Westschweiz liegt der Anteil um 2 Prozentpunkte tiefer. Dieser Unterschied ist statistisch nicht signifikant. Plant Based Food Report 2023 21
DAUER DES KONSUMS VON VEGANEN ERSATZPRODUKTEN 48% der Substitarie- rinnen und Substita- > 10 Jahre rier essen vegane 6–10 Jahre Ersatzprodukte seit vier und mehr Jahren. 4–5 Jahre 2–3 Jahre 1–2 Jahre < 1 Jahr Weiss nicht 0 5 10 15 20 25 30% 2022 2021 2020 Dauer des Konsums von veganen Ersatzprodukten 2020 bis 2022 (Quelle LINK Institut) 48% der Befragten gehören seit mindestens 4 Jahren zur Gruppe der Substita- rierinnen und Substitarier. Dies entspricht im Vergleich zum Vorjahr einer Zunahme von 3 Prozentpunkten. Der Anteil, der seit 2 bis 3 Jahren vegane Ersatzprodukte geniesst, ist in der gleichen Periode mit 26% stabil geblieben. Der Anteil der neuen Substitarierin- nen und Substitarier ist über die letzten zwei Jahre abnehmend. Es gibt also weniger Neueinsteigerinnen und -einsteiger, dafür immer mehr überzeugte Substitarier. Plant Based Food Report 2023 22
EINKAUFSVERHALTEN SUBSTITARIER NACH ALTER UND GESCHLECHT Die unter 59-Jährigen 30% kaufen überdurch- schnittlich viele vegane 25 Ersatzprodukte ein. 20 15 10 5 0 18 – 29 30 – 39 40– 49 50– 59 60– 69 70– 79 Coop-Käufer = Referenz Fleischersatz-Käufer Käseersatz-Käufer Milchersatz-Käufer Alter der Ersatzkäuferinnen und -käufer nach Kategorien im Vergleich zum durchschnittlichen Coop-Kunden (Quelle Coop Supercard Daten) Die 18- bis 59-Jährigen kaufen alle Kategorien der veganen Alternativen zu Fleisch, Milch, Joghurt und Käse im Vergleich zu den anderen Coop-Kundinnen und -Kunden überdurchschnittlich häufig ein. Die Käseersatzkäuferinnen und -käufer sind bei den 30- bis 39-Jährigen stark übervertreten. Hingegen sind die über 60-Jährigen bei den Ersatzkäuferinnen und -käufern klar untervertreten. Plant Based Food Report 2023 23
Der Frauenanteil ist 75% bei Ersatzprodukt- Kunden eindeutig höher als bei der Stan- dard-Kundschaft 70 von Coop. 65 60 Coop-Käuferinnen = Fleischersatz- Käseersatz- Milchersatz- Referenz Käuferinnen Käuferinnen Käuferinnen 2019 2020 2021 2022 Frauenanteil bei den Ersatzprodukt-Käufern im Vergleich zum durch- schnittlichen Coop-Kunden 2019 bis 2022 (Quelle Coop Supercard Daten) Im Vergleich zur durchschnittlichen Coop-Kundschaft ist der Frauenanteil bei den Einkäuferinnen und Einkäufern von veganen Ersatzprodukten in allen Kategorien klar höher. Käseersatz wird eindeutig häufiger von Frauen gekauft als Fleischersatz – dies in allen Alterskategorien. Generell zeigt sich in den letzten vier Jahren bei den Ersatzprodukt-Käufern eine abnehmende Tendenz des Frauenanteils und damit ein Trend Richtung Mann. Der Frauenanteil ist in absoluten Zahlen immer noch massiv höher als der Männeranteil. Insgesamt wächst die Anzahl der weiblichen Käuferinnen sowie der männlichen Käufer. Plant Based Food Report 2023 24
EINKAUFSVERHALTEN BEI FLEISCHERSATZPRODUKTEN Bei den unter 29-Jäh- 30% rigen ist ein starker Trend zu Fleischer- 25 satzprodukten erkennbar. 20 15 10 5 0 18 – 29 30 – 39 40– 49 50– 59 60– 69 70– 79 2019 2020 2021 2022 Altersverteilung von Fleischersatzkäuferinnen und -käufern 2019 bis 2022 (Quelle Coop Supercard Daten) Die 18- bis 29-Jährigen haben in den letzten vier Jahren kontinuierlich mehr Fleischersatzprodukte gekauft. Auch Kundinnen und Kunden im Alter zwischen 30 und 39 Jahren haben in dieser Zeitspanne mehr vegane Alternativen zu Fleisch in ihren Einkaufskorb gelegt. Bei den 40- bis 59-Jährigen ist der Wachstumstrend hingegen rückläufig. Plant Based Food Report 2023 25
Besonders von den 40% Familien mit 13- bis 35 17-jährigen Kindern kaufen viele Fleisch- 30 ersatzprodukte. 25 20 15 10 5 0 Erwachsene HH mit HH mit HH mit HH mit ohne Kinder Kindern Kindern Kindern Kindern 13–17 7–12 4–6 0–3 2019 2020 2021 2022 Marktdurchdringung von Fleischersatz nach Alter der Kinder 2019 bis 2022 (Quelle NielsenIQ (Switzerland) – Gesamtmarkt gemäss Haushaltspanel; rollierendes Jahr bis KW 36/2022) Heute kauft ein Drittel der Familien mit Kindern im Alter von 13 bis 17 Jahren Fleischersatzprodukte ein. Im Vergleich zum letzten Jahr ist dieser Anteil um 3 Prozentpunkte gesunken. Im Gegenzug ist der Anteil der Familien mit Klein kindern von 4 bis 6 Jahren in dieser Produktkategorie um 5 Prozentpunkte gestiegen. Plant Based Food Report 2023 26
EINKAUFSVERHALTEN NACH KANTONEN UND GEMEINDEN Zürich ist und bleibt die Heimat der Fans von veganen Fleisch- ersatzprodukten. Einkaufsverhalten nach Kantonen bei Fleischersatz (Quelle Coop Supercard Daten) Je dunkler die Einfärbung, umso grösser ist der prozentuale Umsatzanteil von Fleischersatzprodukten im Kanton im Vergleich zur gesamten Schweiz. In Zürich und den angrenzenden Kantonen leben am meisten Fleischersatz- Geniesserinnen und -Geniesser. In den Kantonen Jura, Neuenburg, Wallis und Uri kommen am seltensten Fleischersatzprodukte in die Einkaufstasche. Die Westschweiz sowie das Appenzell gehören ebenfalls nicht zu der Top- Käuferschaft. Bei den Milchalternativen sieht es leicht anders aus, wie das nächste Diagramm belegt. In den städtischen Kantonen Basel, Zug und Zürich sowie in Appenzell Innerrhoden werden am meisten Milchalternativen eingekauft. Einkaufsverhalten nach Kantonen bei Milchersatzprodukten (Quelle Coop Supercard Daten) Je dunkler die Einfärbung, umso grösser ist der prozentuale Umsatzanteil von Milch-und Joghurtalternativen im Kanton im Vergleich zur gesamten Schweiz. Im Gegensatz zum Einkauf von Fleischersatzprodukten gehört Appenzell Inner- rhoden bei den Milch-und Joghurtalternativen zu den Spitzenreitern. Auch in den städtischen Kantonen Basel, Zug und Zürich wird diese vegane Produktgruppe häufig eingekauft. In der Westschweiz kommen Milch-und Joghurtalternativen wie auch Fleischersatzprodukte heute noch wenig in den Einkaufskorb. Plant Based Food Report 2023 27
Die Top-15-Einkaufs- gemeinden von vega- FLEISCH- MILCH- UND JOGHURT- KÄSE- nen Ersatzprodukten ALTERNATIVEN ALTERNATIVEN ALTERNATIVEN liegen alle in der 2022 2021 Gemeinde 2022 2021 Gemeinde 2022 2021 Gemeinde Deutschschweiz. 1 1 Zürich 1 1 Zürich 1 1 Baden 2 2 Bern 2 3 Luzern 2 11 Suhr 3 3 Köniz 3 2 Zug 3 * Trimbach 4 5 Binningen 4 4 Bern 4 14 Aarau 5 4 Dübendorf 5 6 Köniz 5 8 Zürich 6 7 Luzern 6 12 Kriens 6 5 Luzern 7 6 Basel 7 7 Baar 7 3 Bern 8 8 Winterthur 8 10 Horw 8 9 Schwerzenbach 9 * Uster 9 5 Basel 9 * Starrkirch-Wil 10 9 Ebikon 10 13 Rapperswil 10 2 Meggen 11 * Rapperswil 11 * Horgen 11 13 Ebikon 12 11 Kriens 12 8 Ebikon 12 12 Binningen 13 15 St.Gallen 13 * Binningen 13 7 Aarburg 14 13 Zug 14 9 Uster 14 15 Olten 15 14 Baar 15 * St.Gallen 15 * Basel *Gemeinde 2021 noch nicht im Top-15-Ranking. Gemeinden, in denen die stärksten Käuferinnen und Käufer von veganen Ersatzprodukten leben (Quelle Coop Supercard Daten) In diesem Jahr gehört keine Gemeinde ausserhalb der Deutschschweiz zur Top-15-Liste der Ersatzproduktkäufer. Bei den Fleischalternativen haben es zwei Gemeinden neu unter die Top 15 geschafft: Rapperswil-Jona (SG) und Uster (ZH). Alle anderen waren schon im Vorjahr unter den Spitzenreitern. Bei den Milch- und Joghurtalternativen stehen neu Horgen (ZH), Binningen (BL) und die Stadt St.Gallen auf der Topliste. Bei den Käseersatzprodukten bleibt Baden (AG) an der Spitze. Plant Based Food Report 2023 28
VERHÄLTNIS ERSATZPRODUKT UND TIERISCHES ORIGINAL Knapp 20% des Um- 25% satzes an Rindfleisch- burgern macht Coop 20 heute mit veganen Varianten. 15 10 5 0 2019 2020 2021 2022 Burger-Ersatz Schnitzel-Ersatz Lyoner-Ersatz Anteil vegane Burger, Schnitzel und Lyoner am Gesamtumsatz der jeweiligen Kategorie 2019 bis 2022 (Quelle Coop Supercard Daten) Vegane Burger machen heute bei Coop einen Fünftel des gesamten Burger Umsatzes aus. 2019 lag der Anteil noch bei 13%, was einem Wachstum von 6 Prozentpunkten in den letzten drei Jahren entspricht. Insgesamt ist der Trend in den letzten zwei Jahren leicht abnehmend bei den veganen Burger- Alternativen. Der Anteil der Ersatzprodukte am Schnitzel-Umsatz (gefüllt und ungefüllt) beträgt 14% und ist seit mehreren Jahren stabil. Lyoner Wurst ist die beliebteste Charcuterie im veganen Ersatzsortiment von Coop. Heute ist diese pflanzenbasierte Alternative bereits für 14% des Gesamt- umsatzes an Lyoner Wurst verantwortlich. Im Vergleich zum Jahr 2019 hat sich der Umsatzanteil mehr als verdoppelt. Plant Based Food Report 2023 29
5% des Gesamtumsat- 25% zes an Fischstäbchen generiert Coop mit 20 veganen Alternativen. 15 10 5 0 2019 2020 2021 2022 Fischstäbchen-Ersatz Anteil vegane Fischstäbchen am Gesamtumsatz dieser Kategorie 2019 bis 2022 (Quelle Coop Supercard Daten) Eine vegane Alternative zu Fischstäbchen hat Coop im Jahr 2019 erstmals in ihre Tiefkühltruhen gebracht. Der Anteil am Gesamtumsatz der bei Coop verkauften Fischstäbchen ist mit 5% noch bescheiden, doch er ist jedes Jahr um einen Prozentpunkt gewachsen. Jeden 6. Franken des 25% gesamten Milchumsat- zes macht Coop mit 20 veganen Alternativen. 15 10 5 0 2019 2020 2021 2022 Milch-Ersatz Anteil veganer Milchersatz am Gesamtumsatz dieser Kategorie 2019 bis 2022 (Quelle Coop Supercard Daten) Bereits im Jahr 2019 machten die veganen Milchalternativen bei Coop mehr als 10% des Gesamtumsatzes an Milch aus. In den letzten vier Jahren ist der vegane Anteil kontinuierlich auf 18% gestiegen. Aktuell ist mehr als jede siebte Milch, die bei Coop in den Warenkorb kommt, eine vegane Alternative. Plant Based Food Report 2023 30
ENTWICKLUNG EINKAUFSVOLUMEN Immer mehr vegane Ersatzprodukte werden eingekauft. Jan 19 Mär 19 Mai 19 Jul 19 Sep 19 Nov 19 Jan 20 Mär 20 Mai 20 Jul 20 Sep 20 Nov 20 Jan 21 Mär 21 Mai 21 Jul 21 Sep 21 Nov 21 Jan 22 Mär 22 Mai 22 Jul 22 Sep 22 Umsatzentwicklung der veganen Ersatzprodukte 2018 bis 2022 (Quelle Coop Supercard Daten) Die Coop-Kundinnen und -Kunden haben in den letzten fünf Jahren stetig mehr vegane Ersatzprodukte gekauft. Das Wachstum von Sommer 2020 bis Sommer 2021 war ausserordentlich stark und hat sich 2022 auf hohem Niveau stabili- siert. Im Januar 2022 – während des Veganuary – wurden speziell viele vegane Ersatzprodukte bei Coop eingekauft. Plant Based Food Report 2023 31
ZUBEREITUNG DER VEGANEN ERSATZPRODUKTE Zwei Drittel der Be- Ja, das mache ich fragten kombinieren in bewusst der gleichen Mahlzeit vegane Alternativen Kann schon sein, überlege ich mir gar mit tierischen Pro nicht so genau dukten. Nein, das mache ich bewusst nicht 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50% 2022 2021 2020 Angaben zur Kombination von veganen und tierischen Produkten in der gleichen Mahlzeit 2020 bis 2022 (Quelle LINK Institut) Lediglich ein Viertel der Befragten vermeidet bewusst die Kombination von veganen und tierischen Produkten innerhalb derselben Mahlzeit. Der Rest kombiniert vegan und tierisch bewusst oder unbewusst: Ein Indiz, dass Substitarierinnen und Substitarier mehrheitlich keine Veganer sind, weil sie vegane und tierische Lebensmittel kombinieren. Weitere Ergebnisse der Studie zeigen, dass je jünger die Befragten sind, desto eher kombinieren sie pflanzliche und tierische Produkte innerhalb der gleichen Mahlzeit. Im Tessin geschieht dies besonders häufig. Plant Based Food Report 2023 32
BLICK IN DIE ZUKUNFT Fast 70% der Männer und Frauen denken, Häufiger als heute dass sie in fünf Jahren häufiger oder gleich Gleich häufig Ersatzprodukte oft geniessen werden. Seltener als heute Kein Konsum Weiss nicht 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45% 2022 2021 2020 Erwartete Konsumhäufigkeit in fünf Jahren 2020 bis 2022 (Quelle LINK Institut) Weiterhin erwarten rund 40% der Befragten, dass sie künftig häufiger als heute vegane Produkte essen werden. 29% geben an, dass sie die Absicht haben, auch in Zukunft gleich oft dieses Sortiment zu geniessen. Diese Zahlen sind stabil im Vergleich zum Vorjahr. Bei den Substitarierinnen und Substitariern ist diese Konsumabsicht noch intensiver, wie die nächste Graphik zeigt. 64% der Substitarie- rinnen und Substita- Substitarier rier geben an, dass sie künftig noch mehr vegane Ersatzproduk- 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100% te geniessen werden. Häufiger als heute Gleich oft Seltener als heute Kein Konsum Weiss nicht Erwartete Konsumhäufigkeit der Substitarierinnen und Substitarier in fünf Jahren (Quelle LINK Institut) Plant Based Food Report 2023 33
Je jünger die Befrag- ten, desto höher 15–29 schätzen sie ihren 30–44 künftigen Konsum an veganen Ersatz 45–59 produkten ein. 60–79 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100% Häufiger als heute Gleich oft Seltener als heute Kein Konsum Weiss nicht Erwartete Konsumhäufigkeit in fünf Jahren nach Alter (Quelle LINK Institut) 54% der 15- bis 29-Jährigen geben an, dass sie künftig häufiger als heute vegane Ersatzprodukte konsumieren werden. Weitere Studienergebnisse zeigen, dass es in Bezug auf das Geschlecht sowie auf Stadt-Land kaum Unterschiede bei den Zukunftserwartungen gibt. Plant Based Food Report 2023 34
Inhalt Umsatzanteile nach W IE G R O S S IS T M A R K T Produktkategorien im DER S C H W E IZ E R Vergleich 37 Umsatzentwicklung DER VEGANEN Fleischersatzprodukte insgesamt in der Schweiz 39 ERS A T Z P R O D U K T E ? Dieses Kapitel erklärt, wie sich der Markt der Ersatzprodukte in den Bereichen Fleisch-, Milch- und Joghurt- sowie Käse- Alternativen umsatzmässig aufteilt, und es zeigt das Verhältnis zu den Originalkategorien auf. Diese Erkenntnisse basieren auf Daten des Nielsen Panels aus den Jahren 2018 bis 2022. Plant Based Food Report 2023 35
UMSATZANTEILE NACH PRODUKTKATEGORIEN IM VERGLEICH Fleischersatzprodute machen mit 88.1 Mil- lionen Franken den zweitgrössten Anteil des Schweizer Ersatz- produktmarktes aus. Molkerei- Fleisch- Ersatz Ersatz 88.1 Mio. 126.7 Mio. Fisch-Ersatz 4.5 Mio. Umsatz der Ersatzprodukte im Bereich Fleisch, Milch, Joghurt, Käse und Glacé im Schweizer Markt (Quelle: NielsenIQ (Switzerland) – Gesamtmarkt gemäss Handels- und Haushaltspanel; rollierendes Jahr bis KW 34/2022) Vegane Alternativen zu Schnitzel erzielen den grössten Umsatz – Wurst- Nuggets- vor Geschnetzeltem Ersatz Ersatz und Burgern. Geschnetzeltes- 9.1 Mio. 8.0 Mio. Ersatz 16.1 Mio. Steak-/ Fleisch- Filet- Ersatz Ersatz divers Charcu- Hack Schnitzel- Fleischburger- terie- fleisch- 4.2 Mio. 4.2 Mio. Ersatz Ersatz Ersatz Ersatz Fleisch- 17.7 Mio. 11.8 Mio. 7.8 Mio. 6.7 Mio. bällchen- 2.5 Mio. Ersatz Umsatzaufteilung im Schweizer Fleischersatzmarkt (Quelle: NielsenIQ (Switzerland) – Gesamtmarkt gemäss Handels- und Haushaltspanel; rollierendes Jahr bis KW 34/2022) Das Angebot von Fleischersatzprodukten ist im Schweizer Markt generell sehr vielfältig. Aktuell werden Schnitzel-Ersatz mit einem Umsatz von 17.7 Millionen Franken am häugsten nachgefragt; gefolgt von veganen Alternativen zu Geschnetzeltem und Burgern. Plant Based Food Report 2023 36
18 Mio. CHF 16 Mio. CHF 14 Mio. CHF 12 Mio. CHF 10 Mio. CHF 8 Mio. CHF 6 Mio. CHF 4 Mio. CHF 2 Mio. CHF Der Umsatzanteil 0 der Ersatzprodukte im Schweizer Milch-, Joghurt- und Käsemarkt ist mit 126.7 Millionen Franken noch klein. Rahm- Käse- Milch- Ersatz 15.4 Mio. Ersatz 13.5 Mio. Joghurt- Ersatz Ersatz Milch-Misch- 62.9 Mio. 28.3 Mio. getränke-Ersatz 6.6 Mio. Umsatzanteil Ersatzprodukte im Schweizer Milch-, Joghurt-, Käse- und Glacémarkt (Quelle NielsenIQ (Switzerland) – Gesamtmarkt gemäss Handels- und Haushaltspanel; rollierendes Jahr bis KW 34/2022) Der kumulierte Umsatz von veganen Käse-, Milch- und Joghurt-Alternativen stellt mit 126.7 Millionen noch einen sehr kleinen Marktanteil dar, denn dies entspricht aktuell rund 6% am Gesamtmarkt in diesen Bereichen. Plant Based Food Report 2023 37
UMSATZENTWICKLUNG FLEISCHERSATZPRODUKTE INSGESAMT IN DER SCHWEIZ Der Gesamtumsatz 18 Mio. CHF über alle Fleischer- 16 Mio. CHF satzkategorien ist seit 14 Mio. CHF 2019 gewachsen. 12 Mio. CHF 10 Mio. CHF 8 Mio. CHF 6 Mio. CHF 4 Mio. CHF 2 Mio. CHF 0 2017 2018 2019 2020 2021 2022 Wachstum in % 2022 vs. 2019 Schnitzel-Ersatz 40% Geschnetzeltes-Ersatz 367% Fleischburger-Ersatz 252% Wurst-Ersatz 97% Nuggets-Ersatz 130% Charcuterie-Ersatz 122% Hackfleisch-Ersatz 147% Steak-/Filet-Ersatz 44% Fleisch-Ersatz divers 433% Fleischbällchen-Ersatz 176% Umsatzentwicklung Fleischersatzprodukte 2017 bis 2022 (Quelle Nielsen) Alle Kategorien von Fleischersatzprodukten werden seit 2019 sehr stark nachgefragt. Die Fleischersatz-Burger verzeichnen ein Wachstum innerhalb der letzten drei Jahre von ausserordentlichen 252%. Der vegane Ersatz für Ge- schnetzeltes weist mit über 350% ebenfalls ein sehr starkes Wachstum aus. Der Umsatz von Fleischburger- und Wurst-Ersatz war im Gegenzug im Jahr 2022 leicht rückgängig. Plant Based Food Report 2023 38
Die Coop Marktforschung hat in Zusammenarbeit mit LINK vom 1. bis 20. September 2022 diese Studie durchgeführt. 2’222 Personen im Alter von 15 bis 79 Jahren wurden in der Deutsch- und Westschweiz sowie im Tessin befragt. Die Auswahl der Zielgruppe für die Rekrutierung erfolgte zufällig aus dem LINK Internet-Panel und ist repräsentativ. Coop Medienstelle, Thiersteinerallee 14, Postfach 2550, CH-4002 Basel +41 61 336 70 00 I medien@coop.ch
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