Neue Impulse EY Attractiveness Survey - Österreich

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Neue Impulse EY Attractiveness Survey - Österreich
Standort Österreich 2019:

Neue Impulse
EY Attractiveness Survey
Österreich
Juni 2019
Neue Impulse EY Attractiveness Survey - Österreich
Inhalt

    Vorwort                                         03

    1
                 Zahl der Investitionsprojekte      04
                 in Europa rückläufig — Standort
                 Österreich stagniert

    2
                 Österreichische Unternehmen        08
                 als Investoren in Europa

    3
                 Österreich punktet als             14
                 Vertriebsstandort

    Methodik                                        16

    Zum EY „Attractiveness Program“                 18

    Kontakt                                         19

2   EY Attractiveness Survey Österreich Juni 2019
Neue Impulse EY Attractiveness Survey - Österreich
ey.com/attractiveness

Vorwort

Nach einigen guten Jahren mit             Österreichs Unternehmen hingegen                            Gunther Reimoser
relativ hohen Wachstumsraten und          spielen in Europa eine wichtige Rolle:                      Country Managing Partner
                                                                                                      EY Österreich
steigenden Investitionen nimmt derzeit    Sie schufen im vergangenen Jahr im
der Gegenwind für die europäische         europäischen Ausland insgesamt etwa
Wirtschaft und auch den Standort          5.000 Arbeitsplätze bei 145 Investiti-
Österreich zu: Das Wirtschaftswachs-      onsprojekten — die Zahl der Investitio-
tum stockt, auch wichtige Auslands-       nen lag damit auf einem neuen Rek-
märkte zeigen Schwächesymptome. Bei       ordniveau. Österreich liegt im Ranking
vielen großen Unternehmen sind die        der größten Investoren in Europa auf
Gewinne derzeit unter Druck, und tech-    Platz 11. Österreichs Unternehmen
nologische Umbrüche stellen traditio-     sind also in hohem Maß bereit und
nelle Geschäftsmodelle in Frage. Viele    auch in der Lage zu investieren, wenn
Unternehmen beschäftigen sich aktiv       die Rahmenbedingungen attraktiv sind.
mit der Reorganisation ihrer Geschäfts-                                                               Christoph Harreither
bereiche, Kostensenkungsmaßnahmen         Österreich bietet hingegen offenbar                         Leiter Government & Public Sector
                                                                                                      EY Österreich
stehen weit oben auf der Agenda.          derzeit Rahmenbedingungen, die aus-
                                          ländische Investoren eher selten an-
Auch und gerade das Nachbarland           locken — der Standort zieht deutlich
Deutschland, Österreichs mit Abstand      weniger ausländische Investitionspro-
wichtigster Handelspartner und Aus-       jekte an als deutlich kleinere Volks-
landsmarkt, schwächelt: Die Zeiten,       wirtschaften wie Irland, Portugal oder
als Deutschland der wichtigste Wachs-     Ungarn: Insgesamt haben Österreichs
tumsmotor der europäischen Wirt-          Unternehmen in Europa mehr drei
schaft war und andere Länder mitzog,      Mal so viele Investitionen getätigt wie
sind vorbei — unter dieser Schwäche       ausländische Investoren hierzulande
leidet auch Österreich, wenngleich die    — ein deutliches Ungleichgewicht.
Wachstumszahlen in Österreich dank
der starken Inlandsnachfrage immer        Trotz positiver Ansätze und einem             in die Digitalisierung sind essenzielle
noch deutlich höher ausfallen als beim    spürbaren Veränderungswillen muss             Grundvoraussetzungen dafür, dass sich
nördlichen Nachbar.                       Österreich bereits angestoßene                Österreich als attraktiver Digitalstand-
                                          Reformen konsequent umsetzen und              ort etabliert.
Weltweit befinden sich Politik und        dringend überfällige Reformen in An-
Wirtschaft im Umbruch: Geopolitische      griff nehmen. Was die Probleme bzw.           Die zukünftige Regierung muss diese
Spannungen nehmen zu, Sanktionen,         Bereiche mit dem größten Verbesse-            Veränderungen ganz oben auf ihre
neue Zollschranken und Handelskrie-       rungspotenzial sind, liegt auf der Hand:      Agenda setzen und neue Impulse für ei-
ge bestimmen die Schlagzeilen und         angefangen bei der Überregulierung,           nen Aufschwung des Wirtschaftsstand-
führen zu einer Verunsicherung an         zum Beispiel im Gewerberecht, über            orts Österreich geben. Nur dann wird
den Börsen und in den Chefetagen          hohe staatlichen Ausgaben und die             dieser international so stark herausste-
der Unternehmen. Das spiegelt sich        anhaltend belastende Bürokratie bis           chen wie Österreichs herausragende
nun auch in den Investitionsstatistiken   hin zu einem moderneren Ausbildungs-          heimische Unternehmen, die — wie
wider: Erstmals seit 2012 sanken die      system zur Lösung des zunehmenden             diese Studie auch deutlich zeigt — dem
Investitionen in Europa im vergange-      Fachkräftemangels. Dazu kommen die            Aufschwung in Europa ihren Stempel
nen Jahr, in Österreich stagnierten       enormen Herausforderungen durch die           aufdrücken.
sie auf niedrigem Niveau — Österreich     Digitalisierung, die der Standort zu be-
belegt wie im Vorjahr gerade einmal       wältigen und als Chance zu nutzen hat.
Platz 25 im Ranking der europäischen      Der weitere Ausbau der digitalen Infra-
Investitionsstandorte.                    struktur und nachhaltige Investitionen

                                                                                     EY Attractiveness Survey Österreich Juni 2019        3
Neue Impulse EY Attractiveness Survey - Österreich
1
Zahl der Investitionsprojekte
in Europa rückläufig —
Standort Österreich stagniert

6.356                                           Investitionsprojekte

    konnte Europa im vergangenen Jahr
    insgesamt anziehen

4      EY Attractiveness Survey Österreich Juni 2019
Neue Impulse EY Attractiveness Survey - Österreich
ey.com/attractiveness

Europa konnte im vergangenen Jahr                                         Zuvor war die Zahl der Investitionen fünf Jahre in Folge
                                                                          gestiegen. Der Rückgang der Investitionstätigkeit in Europa
insgesamt 6.356 Investitionsprojekte                                      ist vor allem auf die negative Entwicklung in zwei Ländern
anziehen – das entspricht einem Rück-                                     zurückzuführen: Großbritannien und Deutschland.
gang um vier Prozent gegenüber 2017.
                                                                          Zwar führt Großbritannien wie in den Vorjahren das Ranking
                                                                          der Top-Investitionsstandorte an – die Zahl der Investitions-
                                                                          projekte sank aber um 13 Prozent. Und während Großbritan-

Auslands-Direktinvestitionen in Europa sinken erstmals seit 2012
Zahl der Projekte

   8.000

                                                                                                                               6.653
                                                                                                                                             6.356
                                                                                                                    6.041
   6.000
                                                                                                        5.083
                                                                                             4.448
   4.000                                                          3.906    3.797    3.957
                           3.712      3.721               3.757
                3.531
                                                 3.303

   2.000

        0                                                                                                                                    −4 %
                2006       2007       2008       2009     2010    2011     2012     2013     2014        2015       2016        2017         2018

Direktinvestitionen in Österreich stagnieren
Zahl der Projekte

       80

                                       64
       60
                 56
                                                                                                                      49
                            45
                                                     41                                                   41                     40           40
       40                                                          39                          39
                                                           33                        32
                                                                            29

       20

        0                                                                                                                                    0%
                2006       2007       2008       2009     2010    2011     2012     2013     2014        2015       2016        2017         2018

Quelle: EY European Investment Monitor (EIM), 2019

                                                                                             EY Attractiveness Survey Österreich Juni 2019           5
Neue Impulse EY Attractiveness Survey - Österreich
1. Zahl der Investitionsprojekte in Europa rückläufig — Standort Österreich stagniert

                                                                          nien deutliche Einbußen verzeichnet, kann Frankreich einen
                                                                          weiteren Anstieg — um ein Prozent — vorweisen, nachdem die
                                                                          Zahl der Investitionen dort bereits 2017 um fast ein Drittel
                                                                          gestiegen war. Damit belegt Frankreich knapp hinter Groß-
In Österreich gab es gerade                                               britannien den zweiten Platz im Standortranking und zieht
                                                                          an Deutschland vorbei. Denn am Investitionsstandort
einmal 40 Investitionsprojekte –                                          Deutschland wurden 2018 insgesamt 973 Projekte ausländi-
Rang 25 im Europa-Ranking.                                                scher Unternehmen gezählt — ein Rückgang um 13 Prozent
                                                                          im Vergleich zum Vorjahr und der erste Rückgang seit dem
                                                                          Jahr 2005, als die Erhebung erstmals durchgeführt wurde.

                                                                          Während zwei der drei Top-Standorte Europas im vergan-
                                                                          genen Jahr Einbußen verzeichneten, entwickelten sich die
                                                                          Investitionen im „Verfolger-Trio“, bestehend aus Spanien,
                                                                          Belgien und Polen, sehr erfreulich. Alle drei Länder verzeich-
                                                                          neten Zuwachsraten um die 30 Prozent. Auch die Türkei
                                                                          konnte zulegen und belegt den siebten Platz im Standort-

Großbritannien weiter mit den meisten FDI-Projekten in Europa, Österreich auf Rang 25
Zahl der FDI-Projekte in den Jahren 2017 und 2018

Rang                                                     2017                                 2018                                       Entwicklung

1                Großbritannien                      1.205                                 1.054                                          −13 %

2                Frankreich                          1.019                                  1.027                                           +1 %

3                Deutschland                         1.124                                    973                                         −13 %

4                Spanien                                 237                                  314                                         +32 %

5                Belgien                                 215                                  278                                         +29 %

6                Polen                                   197                                  272                                         +38 %

7                Türkei                                  229                                  261                                         +14 %

8                Niederlande                             339                                  229                                          n.a.*

9                Russland                                238                                  211                                         −11 %

10               Irland                                  135                                  205                                         +52 %
…

25               Österreich                               40                                    40                                           0%

Quelle: EY European Investment Monitor (EIM), 2019                 * Aufgrund einer Änderung der Erhebungsmethode sind die Angaben für die Niederlande
                                                                      nur eingeschränkt mit dem Vorjahr vergleichbar.

6        EY Attractiveness Survey Österreich Juni 2019
Neue Impulse EY Attractiveness Survey - Österreich
ey.com/attractiveness

ranking. Kräftige Einbußen verzeichneten hingegen die
Niederlande, wo die Investitionen um ein Drittel zurück-
gingen. Bemerkenswert ist zudem das gute Abschneiden
Irlands: Hier stieg die Zahl der Projekte um die Hälfte.

In Österreich wurden im Jahr 2018 gerade einmal 40 Inves-
titionsprojekte ausländischer Unternehmen gezählt — genau
so viele wie im Vorjahr. Damit lag die Investitionstätigkeit in
Österreich leicht über dem Zehn-Jahres-Durchschnitt von
38 Projekten. Zum Vergleich: Die in Bezug auf die Einwoh-
nerzahl etwas kleinere Schweiz konnte 61 Projekte anziehen,
im Nachbarland Ungarn wurden 101 Projekte gezählt — und
damit mehr als doppelt so viele wie in Österreich. Im Eu-
ropa-Ranking belegt Österreich wie schon im Vorjahr den
fünfundzwanzigsten Rang — hinter Bulgarien (43 Projekte)
und vor Lettland (34 Projekte).

Methodik
Die tatsächlichen ausländischen Direktinvestitionen
(Foreign Direct Investments, kurz FDIs) wurden auf der
Grundlage des European Investment Monitor (EIM) von
EY ermittelt. Diese Datenquelle verfolgt ausländische
Direktinvestitionsprojekte, die neue Betriebsstätten und/
oder neue Arbeitsplätze geschaffen haben. Durch den
Ausschluss von Portfolioinvestitionen, Fusionen und Ak-
quisitionen zeigt sie die tatsächlichen physischen Investi-
tionen im Produktions- oder Dienstleistungsbereich durch
ausländische Unternehmen quer durch Europa auf.

                   EY Attractiveness Survey Österreich Juni 2019     7
Neue Impulse EY Attractiveness Survey - Österreich
2
Österreichische Unternehmen
als Investoren in Europa

145                      Projekte

haben österreichische Unternehmen 2018 in
Europa durchgeführt — ein neuer Rekord.

8   EY Attractiveness Survey Österreich Juni 2019
Neue Impulse EY Attractiveness Survey - Österreich
ey.com/attractiveness

Der mit Abstand größte Investor                                               auf 271, bei den Investitionen chinesischer Unterneh-
                                                                              men in Europa ist sogar ein Rückgang um 26 Prozent auf
in Europa waren auch im vergangenen                                           254 zu verzeichnen.
Jahr wieder die Vereinigten Staaten.
                                                                              Österreichische Unternehmen führten im vergangenen Jahr
                                                                              insgesamt 145 Investitionsprojekte im europäischen Ausland
2018 wurden europaweit insgesamt 1.419 Direktinvestitions-                    durch, vier Prozent mehr als im Vorjahr und so viele wie nie
projekte US-amerikanischer Unternehmen gezählt, die damit                     zuvor. Im Investorenranking belegt Österreich damit den elf-
mehr als jedes fünfte FDI-Projekt in Europa (22 Prozent)                      ten Platz. Die Zahl der Investitionen österreichischer Unter-
beisteuerten. Die Plätze zwei und drei der größten Investo-                   nehmen in Europa liegt also mehr als dreimal so hoch wie die
ren in Europa belegen Deutschland und Großbritannien mit                      Gesamtzahl der in Österreich durchgeführten ausländischen
Marktanteilen von elf bzw. acht Prozent, wobei zu berücksich-                 Investitionen — europäische Unternehmen führten sogar nur
tigen ist, dass Investitionen europäischer Unternehmen im                     31 Projekte in Österreich durch.
Heimatland nicht in die Statistik einfließen.
                                                                              Es besteht also wie schon in den Vorjahren ein erhebliches
Bemerkenswert ist das deutlich gesunkene Engagement                           Ungleichgewicht: Österreichische Unternehmen investieren
asiatischer Unternehmen in Europa: Die Zahl der Investitio-                   deutlich stärker im europäischen Ausland als umgekehrt
nen von japanischen Unternehmen sanken um 17 Prozent                          europäische Unternehmen in Österreich investieren. Dieser

Die größten Investoren in Europa: US- und deutsche Konzerne
Zahl der Investitionsprojekte von Unternehmen aus den genannten Ländern im Jahr 2018 in Europa
(in Klammern: Entwicklung im Vergleich zu 2017)

                                                                                                                                      1.419 (+3 %)
                     USA

             Deutschland                                                            695 (+5 %)
          Großbritannien                                              479 (+3 %)
               Frankreich                                  341 (−10 %)
                 Schweiz                                293 (−7 %)
                   Japan                              271 (−17 %)
                   China                             254 (−26 %)
             Niederlande                         249 (−4 %)
               Schweden                       211 (−2 %)
                   Italien                 181 (−13 %)
               Österreich               145 (+4 %)
                             0                250                    500             750                1.000                 1.250               1.500

Quelle: EY European Investment Monitor (EIM), 2019

                                                                                                 EY Attractiveness Survey Österreich Juni 2019       9
Neue Impulse EY Attractiveness Survey - Österreich
2. Österreichische Unternehmen als Investoren in Europa

Trend ist vor allem seit dem Jahr 2016 zu sehen — in den                  Dieses Missverhältnis bestand im vergangenen Jahr auch im
Vorjahren war das Engagement österreichischer Unterneh-                   Verhältnis zu Deutschland, dem mit Abstand größten Inves-
men in Europa deutlich geringer gewesen.                                  tor in Österreich: Im vergangenen Jahr initiierten deutsche
                                                                          Unternehmen in Österreich nur 18 Projekte, österreichische
                                                                          Unternehmen haben hingegen 47 Investitionen in Deutsch-
                                                                          land durchgeführt. Bemerkenswert ist allerdings der starke
                                                                          Rückgang bei den österreichischen Investitionen in Deutsch-
                                                                          land: Im Vorjahr waren noch 55 Projekte gezählt worden, für
                                                                          das Jahr 2018 ergibt sich also ein Rückgang um 15 Prozent.

                                                                          Trotz der aktuellen Zurückhaltung ist bemerkenswert, wie
                                                                          stark das Interesse österreichischer Unternehmen am Stand-
                                                                          ort Deutschland in den vergangenen Jahren gestiegen ist:
                                                                          Bis zum Jahr 2009 wurden jährlich maximal zehn Investiti-
                                                                          onen im Nachbarland gezählt, 2011 waren es schon 24, im
                                                                          Jahr 2016 wurde mit 55 Projekten der bisherige Rekordwert
                                                                          erreicht. Die Zahl der Projekte deutscher Unternehmen in
                                                                          Österreich schwankt hingegen seit mehr als einem Jahrzehnt
                                                                          um die zwanzig. Seit 2012 haben österreichische Unterneh-
                                                                          men in Deutschland insgesamt 267 Investitionen durchge-
                                                                          führt, während es nur 112 Projekte deutscher Unternehmen
                                                                          in Österreich gab.

Investitionen österreichischer Unternehmen in Europa steigen auf Rekordniveau
Zahl der Projekte

     160
                                                                                                                                145
                                                                                                              139      140

     120

                               91          88                                                         89
                                                      81                             81       83
       80                                                    76             79
                    73
                                                                   66

       40

        0                                                                                                                      +4 %
                  2006        2007       2008        2009   2010   2011    2012     2013     2014    2015     2016     2017    2018

Quelle: EY European Investment Monitor (EIM), 2019

10          EY Attractiveness Survey Österreich Juni 2019
ey.com/attractiveness

Deutschland beliebtestes Zielland österreichischer Investoren
Zahl der Projekte von österreichischen Unternehmen in den genannten Ländern im Jahr 2018
(in Klammern: Entwicklung im Vergleich zu 2017)

                                                                                                                                47 (−15 %)
             Deutschland

     Bosnien Herzegovina                                     11 (+38 %)
          Großbritannien                               9 (−31 %)
               Frankreich                              9 (0 %)
                   Türkei                         8 (+60 %)
                  Ungarn                          8 (−20 %)
                Slowakei                   6 (+50 %)
                 Spanien                   6 (n. a.)
                Russland                5 (0 %)
                   Polen                5 (0 %)
                             0                          10                        20        30                        40                      50

Quelle: EY European Investment Monitor (EIM), 2019

Die größten Investoren in Österreich: Deutschland weit vorn
Zahl der Projekte von Unternehmen aus den genannten Ländern in Österreich im Jahr 2018
(in Klammern: Entwicklung im Vergleich zu 2017)

             Deutschland                                                                     18 (+20 %)
                     USA                                         7 (+75 %)
                 Schweiz                              5 (+25 %)
          Großbritannien                      4 (0 %)
                   Italien                    4 (−13 %)
                   China            2 (0 %)
                             0                    5                          10        15           20                     25                 30

Quelle: EY European Investment Monitor (EIM), 2019

                                                                                            EY Attractiveness Survey Österreich Juni 2019    11
2. Österreichische Unternehmen als Investoren in Europa

Im vergangenen Jahr wurden europaweit 276.000 neue
Arbeitsplätze geschaffen. Als größte Job-Motoren erwiesen
sich dabei US-Unternehmen, die für knapp 73.000 ge-
schaffene Stellen verantwortlich waren, vor den deutschen
Unternehmen, deren Investitionen zu gut 57.000 Jobs                           Österreichische Unternehmen
geführt haben. Österreichische Unternehmen liegen mit gut
5.000 geschaffenen Stellen auf dem dreizehnten Platz im                       investieren deutlich häufiger in
Investorenranking.
                                                                              Deutschland als umgekehrt.

US- und deutsche Konzerne schaffen auch die meisten Arbeitsplätze
Zahl der bei Investitionsprojekte von Unternehmen aus den genannten Ländern im Jahr 2018
in Europa geschaffenen Arbeitsplätze

                                                                                                         72.938 (−9 %)
                     USA

             Deutschland                                                                     57.390 (+3 %)
                   China                                 15.962 (−10 %)
               Frankreich                            14.751 (−17 %)
          Großbritannien                        12.242 (−40 %)
                   Japan                  8.619 (−55 %)
                   Türkei                 8.559 (+16 %)
                 Schweiz               7.076 (−4 %)
             Niederlande              6.661 (−35 %)
                   Italien            6.197 (−34 %)
                  Belgien             5.515 (+12 %)
                 Spanien              5.125 (0 %)
               Österreich             5.065 (−33 %)
                             0                            20.000          40.000            60.000                   80.000

Quelle: EY European Investment Monitor (EIM), 2019

12       EY Attractiveness Survey Österreich Juni 2019
ey.com/attractiveness

EY Attractiveness Survey Österreich Juni 2019    13
3
Österreich punktet als
Vertriebsstandort

Nur noch 7 Projekte gab es im
Bereich Produktion.

14   EY Attractiveness Survey Österreich Juni 2019
ey.com/attractiveness

Jedes dritte im vergangenen Jahr in                                  Im Europa-Ranking belegte Österreich im Bereich „Ver-
                                                                     triebs-Investitionen“ im vergangenen Jahr Platz 19.
Österreich getätigte Investitionsprojekt
entfiel auf den Bereich Vertrieb und                                 Stark gesunken ist in den vergangenen Jahren die Zahl der
Marketing – europaweit lag der Anteil                                Investitionen am Standort Österreich im Bereichen Fertigung:
                                                                     von 15 im Jahr 2016 auf zuletzt 18 Projekte (der Anteil sank
mit 40 Prozent etwas höher, im Nachbar-                              von 31 auf 18 Prozent). Im Ranking der Investitionsstandorte
land Deutschland sogar bei 56 Prozent.                               liegt Österreich im Bereich „Produktion“ damit nur noch auf
                                                                     Rang 28. Angeführt wird dieses Ranking von Frankreich, der
                                                                     Türkei und Deutschland.

                                                                     Ein starker Rückgang ist auch im Bereich Forschung & Ent-
                                                                     wicklung zu beobachten: Nachdem die Zahl der Projekte im
                                                                     Jahr 2017 noch von drei auf zehn gestiegen war, brachte das
                                                                     Jahr 2018 erneut einen Rückgang auf drei Projekte.

Investitionen in Österreich: Weniger F&E-Projekte, mehr Investitionen im Vertrieb
Zahl der Investitionsprojekte von ausländischen Unternehmen in Österreich nach Typ

                                                                                                        16
    15
                                                                                                                                        14

                  10                                            10

                                  7                                                                                     7

                                                        3                     3

  2016           2017           2018                  2016      2017         2018                      2016           2017             2018

Produktion                                           Forschung und Entwicklung                      Vertrieb und Marketing

                                                                              9
    8
                   6              6
                                                        4                                                               4
                                                                 3                                       3
                                                                                                                                        1

  2016           2017           2018                  2016      2017         2018                      2016           2017             2018

Logistik                                             Firmenzentralen                                Sonstiges

Quelle: EY European Investment Monitor (EIM), 2019

                                                                                       EY Attractiveness Survey Österreich Juni 2019          15
Methodik

Diese Auswertung der tatsächlichen Entwicklung
ausländischer Direktinvestitionen (FDI) in Europa basiert
auf dem EY European Investment Monitor.

In der Datenbank werden alle FDI-Projekte erfasst, die zur     • M&A und Joint Ventures (soweit sie nicht zur
Schaffung neuer Standorte und neuer Arbeitsplätze geführt        Erweiterung von Standorten oder zur Schaffung
haben. Da die Bereiche Portfolio-Investitionen und M&A           neuer Arbeitsplätze führen)
nicht berücksichtigt werden, zeigt die Datenbank, in welchem
Umfang ausländische Unternehmen tatsächlich in Fertigungs-     • Portfolio-Investitionen (Pensionskassen, Versicherungen
und Dienstleistungsunternehmen auf dem europäischen              und Finanzfonds)
Kontinent investieren.
                                                               • Lizenzverträge
Unsere Zahlen beinhalten aber auch Investitionen in Sach-
anlagen, z. B. technische Anlagen und Betriebs- und Ge-        • Partnerschaften für gemeinsame Geschäftsaktivitäten
schäftsausstattung. Diese Daten lassen wertvolle Rück-           ohne Schaffung einer neuen Unternehmenseinheit
schlüsse darauf zu, wie FDI-Projekte vorgenommen werden,
in welche Aktivitäten investiert wird, wo diese Projekte       • Immobilien- und Infrastrukturentwicklungsprojekte, bei
lokalisiert sind und wer sie ausführt.                           denen nur vorübergehend neue Arbeitsplätze entstehen

Die Datenbank konzentriert sich auf angekündigte Investi-      • Ersatzinvestitionen in Fertigungsstätten und sonstige
tionen, auf Angaben zur Zahl der neu geschaffenen Arbeits-       Ersatzinvestitionen für die industrielle Produktion (z. B.
plätze und, soweit ermittelbar, auf die jeweilige Kapital-       die Ersetzung vorhandener Maschinen ohne Schaffung
investition. Projekte werden durch die tägliche Sichtung von     neuer Arbeitsplätze)
über 10.000 Nachrichtenquellen identifiziert.
                                                               • Einzelhandelszentren, Restaurants und vergleichbare
Investitionsprojekte der folgenden Kategorien werden nicht       Aktivitäten, die nur einen lokalen Markt bedienen
in der Global Location Trends-Datenbank erfasst:                 (außer wenn im Rahmen eines einzelnen Projekts die
                                                                 Schaffung von mindestens 100 neuen Arbeitsplätzen
                                                                 angekündigt wird)

                                                               • Regierungsorganisationen, die einzelne Länder vertre-
                                                                 ten (Botschaften, Konsulate und sonstige Behörden, die
                                                                 der Vertretung eines einzelnen Landes dienen) mit den
                                                                 folgenden Ausnahmen: Handel, Tourismus und Investiti-
                                                                 onsförderungsagenturen; neue Niederlassungen inter-
                                                                 nationaler Regierungsorganisationen (unter der Leitung
                                                                 der UN, EU, Weltbank usw.)

16     EY Attractiveness Survey Österreich Juni 2019
ey.com/attractiveness

EY Attractiveness Survey Österreich Juni 2019    17
Zum EY „Attractiveness Program“

Die EY-Studien zur Attraktivität werden von Kunden, Medien und öffentlichen
Organisationen weltweit als verlässliche Quelle zu Entwicklungen im Bereich der
ausländischen Direktinvestitionen (FDI) geschätzt.

Die Attraktivität eines Standorts setzt sich aus einer         Der zweistufige Ansatz umfasst neben einer Analyse
Kombination von Image, Vertrauen der Investoren und der        tatsächlich erfolgter FDI-Projekte in dem betreffenden Land
Einschätzung, ob ein Land oder eine Region Wettbewerbs-        bzw. der Region eine repräsentative Befragung
vorteile für ausländische Direktinvestitionen bietet, zusam-   internationaler Manager zu eigenen Erfahrungen bzw.
men. Mit diesen Studien bietet EY einerseits Unternehmen       zum Image der Region.
eine hilfreiche Basis, um eigene Standortentscheidungen zu
treffen oder zu evaluieren; zum anderen können Regierunen      Diese Studienreihe existiert seit 18 Jahren. Inzwischen
Ansätze identifizieren, um Investitionshürden zu beseitigen    umfasst sie Analysen zu zahlreichen europäischen Ländern,
und Wachstum zu erleichtern.                                   Afrika, Indien, Südamerika und Kasachstan.

                                                               Mehr Informationen finden Sie unter:
                                                               ey.com/attractiveness
                                                               Twitter: @EY_FDI

18     EY Attractiveness Survey Österreich Juni 2019
ey.com/attractiveness

EY Kontakt

Gunther Reimoser
Country Managing Partner
EY Österreich
Telefon +43 1 21170 1032
gunther.reimoser@at.ey.com

Christoph Harreither
Leiter Government & Public Sector
EY Österreich
Telefon +43 1 21170 1171
christoph.harreither@at.ey.com

                 EY Attractiveness Survey Österreich Juni 2019    19
EY | Assurance | Tax | Transactions | Advisory
Die globale EY-Organisation im Überblick
Die globale EY-Organisation ist einer der Marktführer in der Wirtschafts-
prüfung, Steuerberatung, Transaktionsberatung und Managementberatung.
Mit unserer Erfahrung, unserem Wissen und unseren Leistungen stärken
wir weltweit das Vertrauen in die Wirtschaft und in die Finanzmärkte. Dafür
sind wir bestens gerüstet: mit hervorragend ausgebildeten Mitarbeite­
rinnen und Mitarbeitern, dynamischen Teams, einer ausgeprägten Kunden-
orientierung und individuell zugeschnittenen Dienstleistungen. Unser
Ziel ist es, die Funktionsweise wirtschaftlich relevanter Prozesse in unse-
rer Welt zu verbessern — für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
­unsere Kunden sowie die Gesellschaft, in der wir leben. Dafür steht unser
 weltweiter Anspruch Building a better working world.

Die globale EY-Organisation besteht aus den Mitgliedsunternehmen
von Ernst & Young Global Limited (EYG). Jedes EYG-Mitgliedsunterneh-
men ist rechtlich selbstständig und unabhängig und haftet nicht für
das Handeln und Unterlassen der jeweils anderen Mitgliedsunterneh-
men. Ernst & Young Global Limited ist eine Gesellschaft mit beschränkter
Haftung nach englischem Recht und erbringt keine Leistungen für Kun-
den. Informationen dazu, wie EY personenbezogene Daten erhebt und
verwendet, sowie eine Beschreibung der Rechte, die Personen gemäß
des Datenschutzgesetzes haben, sind über ey.com/privacy verfügbar.
Weitere Informationen zu unserer Organisation finden Sie unter ey.com.

In Österreich ist EY an vier Standorten präsent. „EY“ und „wir“ beziehen
sich in dieser Publikation auf alle österreichischen Mitgliedsunternehmen
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