PLANT BASED FOOD REPORT 2022 - Studie zum pflanzenbasierten Genuss in der Schweiz - Horizont
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Inhalt Was denkt die Schweiz heute Welche Ernährungstypen über pflanzenbasierte Ernäh- beleuchtet diese Studie? 3 rung? Gibt es immer mehr Sub- Die wichtigsten Erkenntnisse in Kürze. 5 stitarier? Also Menschen, die Wer isst was und aus mehrmals pro Monat pflanzli- welchem Grund in der Schweiz? 8 che Ersatzprodukte geniessen, Wer ernährt sich flexitarisch in der die dem tierischen Original Schweiz? 15 nachempfunden sind. Welche Wer geniesst hierzulande pflanzenbasierte Ersatz pflanzenbasierten Ersatzpro- produkte? 18 dukte zu Fleisch, Fisch, Milch, Wie gross ist der Schweizer Markt der Joghurt und Käse werden hier- pflanzenbasierten Ersatzprodukte? 36 zulande am häufigsten ge- gessen? Und wie schätzt die Schweizer Bevölkerung ihren künftigen Konsum ein? Der zweite Plant Based Food Report der Schweiz, erstellt von Coop in Zusam- menarbeit mit LINK, liefert umfassende Zahlen und Fakten zu diesen und weite- ren Fragen rund um die pflanzenbasierte Ernährung, zeigt Trends über die letzten Jahre auf und wirft einen Blick in die Zukunft. Dem Report liegen über 2 200 repräsentative Online-Interviews in der ganzen Schweiz, eine Auswertung der anonymisierten Supercard-Verkaufsda- ten von Coop sowie Daten von Nielsen zum Schweizer Markt zugrunde. Plant Based Food Report 2022 2
Welche Ernährungstypen beleuchtet diese Studie? Der Plant Based Food Report von Coop unterscheidet mehrere Konsumtypen, die aus unterschiedlichen Gründen auf tierische Lebensmittel verzichten, und bewusst mehr pflanzenbasierte Zutaten geniessen. DIE ERNÄHRUNGSTYPEN MIT DIE BEWEGGRÜNDE FÜR FOKUS AUF PFLANZLICHE LEBENSMITTEL IHRE ERNÄHRUNGSWEISE (GEMÄSS STUDIE) Flexitarier sind Teilzeitvegetarier, die bewusst mehrmals 1. Der Gesundheit zuliebe pro Monat auf tierische Produkte verzichten. Sie essen (Vorjahr 1. Rang) jedoch auch Fleisch, Fisch, Milch, Käse sowie andere 1. Der Umwelt zuliebe Lebensmittel tierischer Herkunft. (Vorjahr 3. Rang) 3. Zur Abwechslung (Vorjahr 2. Rang) Substitarier geniessen mehrmals pro Monat pflanzen 1. Der Umwelt zuliebe basierte Ersatzprodukte, die dem tierischen Original 2. Zum Schutz der Tiere nachgeahmt sind, und reduzieren so tierische Proteine in ihrer Ernährung. Sie essen aber auch teilweise Fleisch, 2. Der Gesundheit zuliebe Fisch, Milch und/oder Käse und kombinieren diese Zutaten häufig in der gleichen Mahlzeit mit den pflanzli chen Ersatzprodukten. Vegetarier essen strikt kein Fleisch und Fisch. Teilweise 1. Der Umwelt zuliebe verzichten sie auch auf Eier oder/und Milchprodukte. (Vorjahr Rang 3) 2. Zum Schutz der Tiere (Vorjahr Rang 2) 3. Aus ethischen Gründen (Vorjahr Rang 1) Veganer essen gar keine Lebensmittel tierischen 1. Der Umwelt zuliebe Ursprungs; also weder Fleisch und Fisch noch Milch, Eier (Vorjahr Rang 2) und Honig. Veganer verzichten bei ihrem Lebensstil 2. Aus ethischen Gründen allgemein auf tierische Produkte und tragen z. B. keine (Vorjahr Rang 1) Kleidungsstücke aus Leder, Seide oder Wolle und verwenden vegane Pflegeprodukte. 3. Zum Schutz der Tiere (Vorjahr Rang 4) Plant Based Food Report 2022 | Einleitung 3
Welche pflanzenbasierte Ersatzprodukte gibt es? Das pflanzenbasierte Sortiment kann diese Produkt gruppen umfassen: – Fleischalternativen, wie z. B. pflanzenbasierter Burger auf Erbsenbasis – Fischalternativen, wie z. B. pflanzenbasierter Thunfisch ebenfalls aus Erbsen – Milchalternativen, wie z. B. Hafer- und Sojamilch – Joghurt- und Quarkalternativen, wie z. B. Mandel- und Kokosjoghurt – Käsealternativen, wie z. B. Weichkäse aus Cashewnüssen – Eieralternativen, wie z. B. pflanzliches Eiweiss aus Süsslupinenmehl – Honigalternativen, wie z. B. Honig aus Löwenzahnblüten Gemüse und Früchte sowie auch Gemüseplätzchen, Hummus, Falafel und andere von Natur aus vegane Produkte fallen in dieser Studie nicht unter diese Kategorie. Plant Based Food Report 2022 | Einleitung 4
Inhalt Die wichtigsten Erkenntnisse Die Gründe für eine pflanz in Kürze liche Ernährungsweise 6 Die Schweiz, weiterhin ein Der Plant Based Food Report von Coop Land der Flexitarier 6 liefert spannende Einsichten zum Ess- Substitarier – ein Genusstyp, der an verhalten der Schweizer Bevölkerung. Bedeutung gewinnt 7 Hier sind 17 essenzielle Erkenntnisse zu Flexitariern und Substitariern zu- sammengefasst, welche die Gemein- samkeiten und Unterschiede dieser Genusstypen erklären. Flexitarier ver- zichten bewusst mehrmals im Monat auf tierische Lebensmittel. Substitarier ver- zichten auch auf tierische Lebensmittel und geniessen im Gegenzug mehrmals im Monat pflanzenbasierte Ersatzpro- dukte zu Fleisch, Fisch, Milch und Käse, die dem tierischen Original nachemp- funden sind. Plant Based Food Report 2022 5
Die wichtigsten Erkenntnisse in Kürze Die Gründe für eine pflanzliche Die Schweiz, weiterhin ein Land Ernährungsweise der Flexitarier Der Umweltschutz wird immer ausschlaggebender Immer mehr Flexitarier hierzulande Der Umweltschutz hat als Grund für eine teilweise oder 60% der Schweizer Bevölkerung verzichten heute bewusst komplette pflanzliche Ernährungsweise im Vergleich zum mehrmals im Monat auf tierische Lebensmittel und Vorjahr nochmals stark zugelegt. Mit 7 Prozentpunkten gehören somit zu den Flexitariern. Ihr Anteil hat im letzten hat dieser Grund bei den Flexitariern am stärksten zuge Jahr nochmals um 2% zugelegt. Im Jahr 2012 waren es nommen und nimmt mit der Gesundheit neu den Rang 1 lediglich 40%, die regelmässig auf Fleisch & Co. verzich ein. Vor allem über 45-jährige Flexitarier verzichten ihrer ten – auch wenn sie keine strikten Veganer oder Vegetarier Gesundheit zuliebe auf tierische Lebensmittel. Bei den sind. unter 29-Jährigen ist der Umweltschutz mit Abstand der wichtigste Grund. Immer mehr Frauen und über 60-Jährige sind Flexitarier Die Top-Gründe der Substitarier sind ähnlich wie bei den 68% der Frauen essen flexitarisch; dies entspricht im Flexitariern – beim Umweltschutz ist die Zustimmung mit Vergleich zum Vorjahr einem Wachstum von 5 Prozent 65% jedoch noch ausgeprägter. punkten. Bei den Männern sind es weiterhin leicht mehr als die Hälfte. Die 15- bis 29-Jährigen sind mit 60% sehr Bei den Veganern und Vegetariern hat im letzten Jahr der gut vertreten, jedoch vereinen die über 60-Jährigen mit Umweltschutz ebenfalls stark an Bedeutung gewonnen 67% am meisten Flexitarier auf sich. Und im Vergleich und hat Platz 1 eingenommen. Für die Veganer ist die Ethik zum Vorjahr hat die Altersgruppe 60plus nochmals um mit 69% weiterhin der zweitwichtigste Grund; für die 3 Prozentpunkte zugelegt. Vegetarier ist der Schutz der Tiere das zweitstärkste Motiv. Mehr Flexitarier in der Deutschschweiz, Je jünger, desto wichtiger ist der Umweltschutz doch die Romandie holt auf Vor allem die unter 29-Jährigen nennen den Schutz der In der Deutschschweiz leben mit einem Anteil von 61% Umwelt als Grund für ihre flexitarische Lebensweise. Bei mehr Flexitarier als in der Romandie (57%). Heute geben den Frauen ist der Umweltschutz generell das stärkere jedoch 4 Prozentpunkte mehr Westschweizer als noch im Motiv als bei den Männern. Die Männer verzichten am Vorjahr an, mehrmals pro Monat auf tierische Lebensmit häufigsten zur Abwechslung auf tierische Lebensmittel. tel zu verzichten. Plant Based Food Report 2022 | Die wichtigsten Erkenntnisse in Kürze 6
Substitarier – ein Genusstyp, der an Bedeutung gewinnt Ein Viertel sind Substitarier, die Hälfte hat es Bei den pflanzlichen Milchalternativen sind die Appenzelle schon mal probiert rinnen und -zeller im Gegenzug jedoch Top-Konsumenten – 27% der Befragten essen mehrmals pro Monat pflanzliche neben den Baslern, Zugern und Zürchern. Ersatzprodukte, die dem tierischen Original nachgeahmt sind. Weitere 24% geniessen diese pflanzenbasierten Substitarier kaufen gesünder ein Alternativen zu Fleisch, Fisch, Milch und Käse ab und zu, Kunden, die pflanzenbasierte Ersatzprodukte kaufen, sodass bereits 51% der Schweizer vegane Ersatzprodukte haben allgemein einen ausgewogenen Einkaufskorb: Sie probiert haben. Die meisten Substitarier sind eine Unter kaufen im Durchschnitt weniger Alkohol und Schokolade, gruppe der Flexitarier und keine strikten Veganer oder dafür mehr Gemüse und Früchte ein. Vegetarier. Kombination anstelle von Ersatz Mehr als eine kurzweilige Ernährungsumstellung Zwei Drittel der Befragten kombinieren Ersatzprodukte mit Ein Grossteil der Substitarier isst seit mindestens tierischen Lebensmitteln innerhalb derselben Mahlzeit. Sie vier Jahren pflanzliche Alternativen zum tierischen ernähren sich also auch während einer einzelnen Mahlzeit Original. Der Anteil, der seit zwei bis drei Jahren pflanzen nicht rein vegan. Der Anteil, der dies bewusst macht, hat basierte Ersatzprodukte geniesst, ist im Vergleich zum sich im letzten Jahr stark erhöht. Vor allem bei jüngeren Vorjahr mit 6 Prozentpunkte stark gestiegen. Menschen ist das Kombinieren besonders beliebt. Substitarier sind jung und weiblich Die Nachfrage stieg im Jahr 2021 nochmals Pflanzenbasierte Ersatzprodukte werden besonders häufig markant an von jungen Frauen aus urbanen Gebieten der Deutsch Die Coop-Kundinnen und -Kunden haben in den letzten schweiz eingekauft. So sind zum Beispiel 43% der unter vier Jahren stetig mehr pflanzenbasierte Ersatzprodukte 29-Jährigen Substitarier. Die über 60-Jährigen, die sich gekauft. Im Juni 2021 wurden allgemein so viele pflanzen eigentlich am häufigsten flexitarisch ernähren, greifen mit basierte Ersatzprodukte wie noch nie bei Coop eingekauft. 17% jedoch nur sehr selten zu diesen Ersatzprodukten. Von allen Frauen in der Schweiz essen ein Drittel mehr Pflanzenbasierte Burger weiter im Trend mals pro Monat pflanzenbasierte Ersatzprodukte. Pflanzenbasierte Burger machen bei Coop heute einen Fünftel des gesamten Burger-Umsatzes aus. Bei der Leichter Trend Richtung Mann – vor allem Lyoner Wurst hat sich der Anteil der Ersatzprodukte im beim Fleischersatz letzten Jahr auf 15% verdoppelt. Und jede achte Milch, die Generell geniessen viel mehr Frauen als Männer pflanzen bei Coop in den Warenkorb kommt, ist eine pflanzenba basierte Ersatzprodukte. Speziell Käseersatz wird eindeu sierte Alternative. Bei den pflanzenbasierten Fischstäb tig häufiger von Frauen gekauft als Fleischersatz – dies in chen beträgt der Umsatzanteil heute im Vergleich dazu allen Alterskategorien. In den letzten vier Jahren zeigt sich lediglich 4%. jedoch bei den Ersatzproduktkäufern ein langsamer Trend Richtung Mann. Alternativen zu Schnitzel mit grösstem Marktanteil Je jünger, desto mehr Fleischersatzprodukte Die drei Top-Kategorien der Fleischersatzprodukte im 18- bis 29-Jährige haben in den letzten vier Jahren Schweizer Markt gemessen am Umsatz sind: Schnitzel-, kontinuierlich mehr Fleischersatzprodukte eingekauft. Geschnetzeltes- und Burger-Alternativen. Alle Kategorien Bei den über 50-Jähigen ist der Wachstumstrend in der Fleischersatzprodukte werden seit 2019 sehr viel dieser Kategorie im Gegensatz dazu rückläufig. stärker nachgefragt. Das Wachstum der pflanzlichen Ersatzburger ist mit 469% im Vergleich zu 2017 ausse Zürich und weitere Deutschschweizer Städte rordentlich hoch. sind ihre Heimat Jeweils die Top-15-Einkaufgemeinden für die drei Sorti Der Trend zu noch mehr Substitarier hält an mentskategorien Fleisch-, Milch- und Käseersatz liegen 40% wollen in den nächsten fünf Jahren mehr als heute mit einer Ausnahme alle in der Deutschschweiz. In den pflanzenbasierte Ersatzprodukte essen. Bei den Substita Kantonen Jura, Neuenburg, Uri und Appenzell kommen riern, die also bereits heute regelmässig pflanzliche nur selten Fleischersatzprodukte in den Einkaufskorb. Alternativen zum tierischen Original geniessen, ist dieser Anteil mit 66% massiv höher. Plant Based Food Report 2022 | Die wichtigsten Erkenntnisse in Kürze 7
Inhalt Wer isst was und aus Ernährungsweise welchem Grund in der in der Schweiz 9 Schweiz? Assoziationen zu Pflanzenbasiert, Vegan und Fleisch 10 Dieses Kapitel zeigt auf, wie sich die Gründe für spezifische Schweiz ernährt, und aus welchen Grün- Ernährungsweise 12 den die Konsumentinnen und Konsu- menten teilweise oder ganz auf tierische Lebensmittel verzichten. Die Erkennt- nisse basieren auf der schweizweiten Online-Umfrage bei 2 200 Personen, die im September 2021 durchgeführt wurde sowie auf Daten aus dem Vorjahr. Plant Based Food Report 2022 8
Ernährungsweise in der Schweiz 41% der Schweizer Fleisch Bevölkerung trinken täglich Milch, 22% Fisch essen jeden Tag Käse und 12% geniessen Käse täglich Fleisch. Joghurt Milch Eier 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100% Täglich 1–3× pro Monat Mehrmals pro Woche Seltener 1× pro Woche Nie Konsumhäufigkeit von Lebensmitteln tierischen Ursprungs (Quelle LINK Institut) Tierische Lebensmittel gehören fix zur Ernährung der Schweizerinnen und Schweizer: Mindestens einmal wöchentlich essen 87% der Befragten Käse, 84% Fleisch und 72% Eier. Und 71% der heimischen Bevölkerung trinken mindestens einmal pro Woche Milch. Plant Based Food Report 2022 9
Assoziationen zu Pflanzenbasiert, Vegan und Fleisch Pflanzenbasiert wird 100% spontan mit gesund, 90 trendig und nachhaltig 80 assoziiert. 70 60 50 40 30 20 10 0 Gesund Trendig Nachhaltig Trendig Teuer Schützt Umwelt Fein Genussvoll Vielfältig Pflanzbasiert Vegan Fleisch Generalistische Assoziationen zu Pflanzenbasiert, Vegan und Fleisch (Quelle LINK Institut) Vegan wird anders als Pflanzenbasiert wahrgenommen, obwohl beide Begriffe für rein pflanzliche Produkte stehen. Vegan wird stärker mit teuer und Umwelt schutz assoziiert. Fleisch wird im Gegensatz dazu mit emotionalen Merkmalen rund um Genuss in Verbindung gebracht: fein, genussvoll und vielfältig. Auf Rang 5 folgt mit teuer die erste rationale Assoziation zu Fleisch. Diese Ergeb nisse sind vergleichbar mit dem Vorjahr. Plant Based Food Report 2022 10
Für die Hälfte der 100% Befragten ist Pflanzen 90 basiert attraktiv, bei 80 Fleisch sind es insge 70 samt 70%. 60 50 40 30 20 10 0 ist attraktiv passt zu mir Pflanzbasiert Vegan Fleisch Spontane Einschätzung zu Pflanzenbasiert, Vegan und Fleisch (Quelle LINK Institut) Fleisch wird spontan am attraktivsten und am passendsten zu den eigenen Bedürfnissen eingestuft. Pflanzenbasiert passt nach eigenen Angaben zu 49% der Befragten, was einer Zunahme von 4% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Im Vergleich dazu punktet Vegan weniger stark. Plant Based Food Report 2022 11
Gründe für spezifische Ernährungsweise Die Umwelt ist gefolgt Der Umwelt zuliebe von Gesundheit der wichtigste Grund für Meiner Gesundheit eine flexitarische zuliebe Ernährung. Zur Abwechslung Keine Lust auf Fleisch Zum Schutz der Tiere Aus ethischen Gründen Preis Aus Gewohnheit Andere Gründe 0 10 20 30 40 50 60 70 80% Flexitarier Substitarier Vegetarier Veganer Gründe für die spezifische Ernährungsweise (Quelle LINK Institut) Im Vergleich zum Vorjahr haben bei den Flexitariern die Gründe Umweltschutz und Tierschutz am stärksten zugenommen, gefolgt von Gesundheit. Die Gesundheit und der Umweltschutz sind die stärksten Treiber für die Flexitarier. Die TopGründe der Substitarier sind ähnlich wie bei den Flexitariern – beim Umweltschutz und Tierschutz ist die Zustimmung jedoch noch ausgeprägter. Bei den Veganern und Vegetariern hat der Umweltschutz 2021 ebenfalls stark als Grund an Bedeutung gewonnen. Für die Veganer ist die Ethik mit 69% neben dem Umweltschutz der zweitwichtigste Grund; für die Vegetarier ist der Schutz der Tiere das zweitstärkste Motiv. Plant Based Food Report 2022 12
Je jünger die Befrag ten, desto wichtiger 15–29 ist den Flexitariern der Faktor Umweltschutz. 30–44 45–59 60–79 0 10 20 30 40 50% Meiner Gesundheit zuliebe Der Umwelt zuliebe Zur Abwechslung Keine Lust auf Fleisch Gründe für flexitarische Ernährung nach Alter (Quelle LINK Institut) Die über 45-jährigen Flexitarier verzichten vor allem ihrer Gesundheit zuliebe auf tierische Lebensmittel. Bei den unter 29-Jährigen ist der Umweltschutz mit Abstand der wichtigste Grund. Männer, die sich flexi tarisch ernähren, verzichten am häufigs ten zur Abwechslung Frauen auf tierische Lebens mittel. Frauen nennen viel mehr die mangeln de Lust auf Fleisch als Grund. Männer 0 10 20 30 40 50% Meiner Gesundheit zuliebe Der Umwelt zuliebe Zur Abwechslung Keine Lust auf Fleisch Gründe für flexitarische Ernährung nach Geschlecht (Quelle LINK Institut) Plant Based Food Report 2022 13
Im Tessin sind gesund heitliche Gründe zent Deutsch- ral für eine flexitari schweiz sche Ernährung, in der Deutschschweiz wird der Umwelt- und Tier schutz häufig als West- schweiz Erklärung genannt. Tessin 0 10 20 30 40 50% Meiner Gesundheit zuliebe Der Umwelt zuliebe Zur Abwechslung Keine Lust auf Fleisch Gründe für flexitarische Ernährung nach Regionen (Quelle LINK Institut) Plant Based Food Report 2022 14
Inhalt Wer ernährt sich flexitarisch Entwicklung Flexitarier 16 in der Schweiz? Diese Diagramme erklären, wer gestern und heute zu den Flexitariern gehört, die bewusst mehrmals im Monat auf tierische Lebensmittel verzichten. Die Erkenntnisse basieren auf einem Konsu- mentenmonitor, der im Oktober 2021 über 800 Personen online befragte. Plant Based Food Report 2022 15
Entwicklung Flexitarier 60% der Schweizer 100% Bevölkerung ernährt sich heute flexitarisch. 80 Im Jahre 2012 waren 60 es lediglich 40%. 40 20 0 2012 2020 2021 Verzicht auf tierische Lebensmittel mehrmals pro Monat 2021 vs. 2012 (Quelle Coop Konsumentenmonitor Omnibus) 60% der Befragten verzichten bewusst mehrmals pro Monat auf Fleisch, Fisch, Milch, Käse und Eier. Die Anzahl der Flexitarier ist in den letzten Jahren kontinu ierlich gestiegen: von 40% im Jahr 2012 bis heute auf 60%. Im Vergleich zum Vorjahr sind es nochmals 2 Prozentpunkte mehr Flexitarier in der Schweiz. In der Deutschschweiz leben mit einem Anteil von 61% mehr Flexitarier als in der Romandie (57%). Heute geben jedoch 4 Prozentpunkte mehr Westschweizer als noch im Vorjahr an, mehrmals pro Monat auf tierische Lebensmittel zu verzichten. Flexitarier sind in allen Altersgruppen 15–29 vertreten. 30–44 45–59 60–79 0 20 40 60 80 100% Flexitarier nach Alter (Quelle Coop Konsumentenmonitor Omnibus) Ältere Menschen essen überdurchschnittlich häufig flexitarisch, denn die 60- bis 79-Jährigen verzichten im Vergleich zu den 30- und 44-jährigen Konsumenten signifikant häufiger (13 Prozentpunkte) auf tierische Lebensmittel. Die Umfrage ergebnisse zeigen, dass die über 60-Jährigen vor allem aus gesundheitlichen Gründen regelmässig keine tierischen Proteine zu sich nehmen. Plant Based Food Report 2022 16
68% der befragten Frauen ernähren sich Frauen flexitarisch, bei den Männern sind es mit 52% mehr als die Männer Hälfte. 0 20 40 60 80 100% Flexitarier nach Geschlecht (Quelle Coop Konsumentenmonitor Omnibus) Im Vergleich zum Vorjahr ist der Prozentsatz der befragten Frauen, die mehr mals pro Monat auf tierische Lebensmittel verzichten, um 5 Prozentpunkte angestiegen. Plant Based Food Report 2022 17
Inhalt Wer geniesst hierzulande Anzahl Substitarier 19 pflanzenbasierte Ersatz Dauer des Konsums produkte? von pflanzenbasierten Ersatzprodukten 21 Einkaufsverhalten Dieser Abschnitt beschäftigt sich mit Substitarier nach Alter den sogenannten Substitariern, die und Geschlecht 22 mehrmals pro Monat tierische Lebens- Einkaufsverhalten nach Kantonen und mittel durch pflanzenbasierte Alter- Gemeinden 26 nativen ersetzen. Die Auswertung Ausgewogener Mix im Einkaufskorb 28 fokussieren auf die drei Kategorien: Verhältnis Ersatzprodukt pflanzenbasierte Fleisch-, Milch- und und tierisches Original 29 Joghurt- sowie Käseersatzprodukte und Entwicklung vergleicht sie mit dem durchschnittli- Einkaufsvolumen 32 chen Einkaufskorb der Coop-Kundinnen Zubereitung der pflanzenbasierten und -Kunden. Ersatzprodukte 33 Blick in die Zukunft 34 Die Erkenntnisse basieren auf einer Aus- wertung der von den Kunden freigege- benen, anonymisierten und kumulierten Supercard-Einkaufsdaten von Coop, auf der schweizweiten Online-Umfrage bei 2 200 Personen sowie Daten des Nielsen Panels. Plant Based Food Report 2022 18
Anzahl Substitarier 27% der Befragten geniessen mehrmals 24% geniessen ab und 27% essen mehrmals im zu pflanzenbasierte Monat pflanzenbasierte im Monat pflanzenba Produkte Ersatzprodukte sierte Ersatzprodukte und sind sogenannte 27% Substitarier. Substitarier 49% haben noch keine pflanzenbasierte Produkte genossen Genuss von pflanzenbasierten Ersatzprodukten mehrmals pro Monat (Quelle LINK Institut) 27% der Schweizer Bevölkerung sind sogenannte Substitarier, denn sie essen mehrmals pro Monat pflanzliche Ersatzprodukte, die dem tierischen Original nachgeahmt sind. 24% geniessen diese pflanzenbasierten Alternativen nur ab und zu. Somit haben insgesamt 51% der Befragten schon einmal pflanzen basierte Ersatzprodukte probiert. Je jünger die Befrag ten, desto höher ist 15–29 der Anteil an Substi tariern. 30–44 45–59 60–79 0 10 20 30 40 50% Substitarier nach Alter (Quelle LINK Institut) Bei den unter 29-Jährigen geniessen 43% mehrmals pro Monat pflanzen basierte Ersatzprodukte. Mit zunehmendem Alter verringert sich der Anteil kontinuierlich. Bei den über 60-Jährigen, die sich eigentlich am häufigsten flexitarisch ernähren, gibt es noch 17% Substitarier. Somit verzichtet eine Mehrzahl der älteren Generation zwar bewusst auf tierische Produkte, aber nur ein kleiner Teil konsumiert stattdessen Ersatzprodukte. Plant Based Food Report 2022 19
Frauen sind signifikant stärker als Männer in Frauen der Gruppe der Substi tarier vertreten. Männer 0 10 20 30 40 50% Substitarier nach Geschlecht (Quelle LINK Institut) Ein Drittel aller Frauen in der Schweiz sind Substitarier und geniessen mehr mals pro Monat pflanzenbasierte Ersatzprodukte. Bei den Männern ist der Anteil mit 25% merklich kleiner. Plant Based Food Report 2022 20
Dauer des Konsums von pflanzenbasierten Ersatzprodukten 45% der Substitarier > 10 Jahre essen pflanzenbasier te Ersatzprodukte seit 6–10 Jahre vier und mehr Jahren. 4–5 Jahre 2–3 Jahre 1–2 Jahre < 1 Jahr Weiss nicht 0 5 10 15 20 25 30% 2021 2020 Dauer des Konsums von pflanzenbasierten Ersatzprodukten 2021 vs. 2020 (Quelle LINK Institut) 45% der Befragten gehören seit mindestens 4 Jahren zur Gruppe der Substi tarier. Der Anteil, der seit 2 bis 3 Jahren pflanzenbasierte Ersatzprodukte geniesst, ist im Vergleich zum Vorjahr mit 6 Prozentpunkten stark gestiegen. Plant Based Food Report 2022 21
Einkaufsverhalten Substitarier nach Alter und Geschlecht Die 18- bis 59-Jähri 30% gen kaufen überdurch schnittlich viel pflanz 25 liche Ersatzprodukte ein. 20 15 10 5 0 18 – 29 30 – 39 40– 49 50– 59 60– 69 70– 79 Coop-Käufer Referenz Fleischersatz-Käufer Käseersatz-Käufer Milchersatz-Käufer Alter der Ersatzkäufer nach Kategorien im Vergleich zum durchschnittlichen Coop-Kunden (Quelle Coop Supercard Daten) Die 18- bis 59-Jährigen kaufen alle Kategorien der pflanzlichen Alternativen zu Fleisch, Milch, Joghurt und Käse im Vergleich zu den anderen Coop-Kunden überdurchschnittlich häufig ein. Die Käseersatzkäufer sind bei den 18- bis 39-Jährigen stark übervertreten. Hingegen sind die über 60-Jährigen bei den Ersatzkäufern klar untervertreten. Die Käuferschaft von pflanzenbasierten Ersatzprodukten unterscheidet sich also in Bezug auf Alter klar von den Flexitariern – speziell bei den über 60-Jährigen. Plant Based Food Report 2022 22
Bei den unter 30% 29-Jährigen ist ein starker Trend zu 25 Fleischersatzproduk ten erkennbar. 20 15 10 5 0 18 – 29 30 – 39 40– 49 50– 59 60– 69 70– 79 2018 2019 2020 2021 Altersverteilung von Fleischersatzkäufern 2018 bis 2021 (Quelle Coop Supercard Daten) Die 18- bis 29-Jährigen haben in den letzten vier Jahren kontinuierlich mehr Fleischersatzprodukte gekauft. Auch Kunden im Alter zwischen 30 und 39 Jahren haben in dieser Zeitspanne mehr pflanzenbasierte Alternativen zu Fleisch in ihren Einkaufskorb gelegt. Bei den über 50-Jährigen ist der Wachstumstrend hingegen rückläufig. Plant Based Food Report 2022 23
Besonders von den 40% Familien mit 13- bis 35 17-jährigen Kindern kaufen viele und im 30 mer mehr Fleisch 25 ersatzprodukte. 20 15 10 5 0 Erwachsene HH mit HH mit HH mit HH mit ohne Kinder Kindern Kindern Kinder Kinder 13–17 7–12 4–6 0–3 2019 2020 2021 Marktdurchdringung von Fleischersatz nach Alter der Kinder 2019 bis 2021 (Quelle NielsenIQ (Switzerland) – Gesamtmarkt gemäss Haushaltspanel; rollierendes Jahr bis KW 36/2021) Heute kaufen über 35% der Familien mit Kindern im Alter von 13 bis 17 Jahren Fleischersatzprodukte ein. In den letzten drei Jahren hat dieser Anteil um 10 Prozentpunkte zugenommen. Auch bei den Familien mit Kleinkindern unter 3 Jahren ist bei dieser Produktkategorie ein Wachstum von 10 Prozentpunkten im gleichen Zeitraum zu beobachten. Plant Based Food Report 2022 24
Der Frauenanteil ist 75% bei Ersatzproduktkun den eindeutig höher als bei der Standard- Kundschaft von Coop. 70 In den letzten Jahren ist ein langsamer Trend Richtung Mann 65 zu erkennen. 60 Coop-Käuferinnen = Fleischersatz- Käseersatz- Milchersatz- Referenz Käuferinnen Käuferinnen Käuferinnen 2018 2019 2020 2021 Frauenanteil bei den Ersatzproduktkäufern im Vergleich zum durchschnittlichen Coop-Kunden 2018 bis 2021 (Quelle Coop Supercard Daten) Im Vergleich zur durchschnittlichen Coop-Kundschaft ist der Frauenanteil bei den Einkäufern von pflanzenbasierten Ersatzprodukten in allen Kategorien klar höher. Käseersatz wird eindeutig häufiger von Frauen gekauft als Fleisch ersatz – dies in allen Alterskategorien. Generell zeigt sich in den letzten vier Jahren bei den Ersatzproduktkäufern eine abnehmende Tendenz des Frauen anteils und damit ein Trend Richtung Mann. Der Frauenanteil ist in absoluten Zahlen immer noch massiv höher als der Männeranteil. Insgesamt wächst die Anzahl der weiblichen Käuferinnen sowie der männlichen Käufer. Plant Based Food Report 2022 25
Einkaufsverhalten nach Kantonen und Gemeinden Zürich ist und bleibt die Heimat der Fans von pflanzenbasierten Fleischersatzpro dukten. Einkaufsverhalten nach Kantonen bei Fleischersatz (Quelle Coop Supercard Daten) Je dunkler die Einfärbung, umso grösser ist der prozentuale Umsatzanteil von Fleischersatzprodukten im Kanton. In den Kantonen Jura, Neuenburg und Uri kommen am seltensten Fleischersatzprodukte in die Einkaufstasche. Die Westschweiz sowie das Appenzell gehören auch nicht zu dieser Käuferschaft. Bei den Milchalternativen sieht es leicht anders aus, wie das nächste Diagramm belegt. In den städtischen Kantonen Basel, Zug und Zürich sowie im Appenzell werden am meisten Milchalterna tiven eingekauft. Einkaufsverhalten nach Kantonen bei Milchersatzprodukten (Quelle Coop Supercard Daten) Je dunkler die Einfärbung, umso grösser ist der prozentuale Umsatzanteil von Milch- und Joghurtalternativen im Kanton. Im Gegensatz zum Einkauf von Fleischersatzprodukten gehört das Appenzell bei den Milch- und Joghurtalter nativen zu den Topreitern. Auch in den städtischen Kantonen Basel, Zug und Zürich wird diese pflanzenbasierte Produktgruppe häufig eigekauft. In der Westschweiz kommen Milch- und Joghurtalternativen wie auch Fleischersatz produkte noch weniger in den Einkaufskorb. Plant Based Food Report 2022 26
Die Top-15-Einkaufs gemeinden von pflan FLEISCH- MILCH- UND JOGHURT- KÄSE- zenbasierten Ersatz ALTERNATIVEN ALTERNATIVEN ALTERNATIVEN produkten liegen mit 2021 2020 Gemeinde 2021 2020 Gemeinde 2021 2020 Gemeinde einer Ausnahme alle in 1 1 Zürich 1 1 Zürich 1 * Baden der Deutschschweiz. 2 2 Bern 2 2 Zug 2 * Meggen 3 3 Köniz 3 3 Luzern 3 3 Bern 4 4 Dübendorf 4 13 Bern 4 * Schlieren 5 * Binningen 5 14 Basel 5 * Luzern 6 5 Basel 6 17 Köniz 6 * Hausen am Albis 7 6 Luzern 7 7 Baar 7 * Aarburg 8 7 Winterthur 8 8 Ebikon 8 5 Zürich 9 8 Ebikon 9 * Uster 9 * Schwerzenbach 10 * Riehen 10 9 Horw 10 9 Köniz 11 9 Kriens 11 * Rümlang 11 * Suhr 12 * Horgen 12 15 Kriens 12 7 Binningen 13 20 Zug 13 * Rapperswil 13 2 Ebikon La Grand- 14 11 Baar 14 4 Saconnex 14 * Aarau 15 12 St.Gallen 15 11 Dübendorf 15 * Olten * Gemeinde 2020 noch nicht im Top-15-Ranking Top-15-Gemeinden nach Anzahl Käufer mit grossem Warenkorb an pflanzenbasierten Ersatzprodukten (Quelle Coop Supercard Daten) In diesem Jahr gehört lediglich eine Gemeinde ausserhalb der Deutschschweiz zur Top-15-Liste der Ersatzproduktkäufer: Le Grand-Saconnex bei den Milch- und Joghurtalternativen. Insgesamt haben es bei den Fleischalternativen drei Gemeinden neu unter die Top 15 geschafft: Binningen (BL), Horgen (ZH) und Riehen (BS). Bei den Milch- und Joghurtalternativen stehen neu Uster (ZH), Rümlang (ZH) und Rapperswil (SG) auf der Spitzenliste. Plant Based Food Report 2022 27
Ausgewogener Mix im Einkaufskorb Kunden von pflanzen 8% basierten Ersatzpro 7 dukten kaufen gesün 6 der ein, denn in ihrem Einkaufskorb liegen 5 mehr Gemüse und 4 Früchte sowie weniger 3 Schokolade und Alkohol. 2 1 0 Frischfleisch Weine Schokolade Gemüse Salate Fertiggerichte aus Gemüse Einkaufsvolumen durchschnittlicher Coop-Käufer Einkaufsvolumen Fleischersatz-Käufer Einkaufsvolumen Käseersatz-Käufer Einkaufsvolumen Milchersatz-Käufer Abweichung Einkaufsvolumen nach spezifischen Produktgruppen (Quelle Coop Supercard Daten) Je mehr und häufiger Kunden pflanzenbasierte Ersatzprodukte einkaufen, desto weniger Fleisch, Wein, Spirituosen und Schokolade legen sie in ihre Einkaufstasche. Im Gegenzug kaufen sie mehr Früchte, Gemüse und Salat ein und ernähren sich somit ausgewogener. Bei Käseersatzkäufern ist dieser Trend zum ausgewogenen Einkauf noch ausgeprägter. Die Studie zeigt auch, dass Milchersatzkäufer fast gleich viel Frischfleisch wie der durchschnittliche Coop-Kunde einkaufen. Zwei mögliche Gründe: Erstens ist das Sortiment der Milchalternativen besonders vielfältig und die Substitu tion somit für eine breite Masse einfach und genussvoll möglich. Zweitens sind es wohl auch einige Kunden, die wegen einer Lactoseintoleranz auf Milchalter nativen setzen. Plant Based Food Report 2022 28
Verhältnis Ersatzprodukt und tierisches Original 20% des Umsatzes 25% von Rindfleischbur gern macht Coop 20 heute mit pflanzen basierten Varianten. 15 10 5 0 2018 2019 2020 2021 Burger-Ersatz Anteil pflanzenbasierte Burger am Gesamtumsatz dieser Kategorie 2018 bis 2021 (Quelle Coop Supercard Daten) Pflanzenbasierte Burger machen heute bei Coop einen Fünftel des gesamten Burger-Umsatzes aus. 2018 lag der Anteil noch bei 6%, was einem Wachstum von 14 Prozentpunkten in den letzten vier Jahren entspricht. Jeden 7. Franken des 25% gesamten Schnitzel umsatzes verdient 20 Coop mit Ersatz produkten. 15 10 5 0 2018 2019 2020 2021 Schnitzel-Ersatz Anteil Schnitzel-Ersatz am Gesamtumsatz dieser Kategorie 2018 bis 2021 (Quelle Coop Supercard Daten) Der Anteil der Ersatzprodukte am Schnitzel-Umsatz (gefüllt und ungefüllt) beträgt 14% und ist seit mehreren Jahren stabil. Plant Based Food Report 2022 29
15% des Umsatzes 25% der Lyoner Würste erzielt Coop mit pflan 20 zenbasierten Ersatz produkten. 15 10 5 0 2018 2019 2020 2021 Lyoner-Ersatz Anteil pflanzenbasierte Lyoner Wurst am Gesamtumsatz dieser Kategorie 2018 bis 2021 (Quelle Coop Supercard Daten) Lyoner Wurst ist die beliebteste Charcuterie im Ersatzsortiment von Coop. Heute ist diese pflanzliche Alternative bereits für 15% des Gesamtumsatzes an Lyoner Wurst verantwortlich. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Umsatz anteil verdoppelt. 4% des Gesamtum 25% satzes von Fischstäb chen generiert Coop 20 mit pflanzlichen Alter nativen. 15 10 5 0 2018 2019 2020 2021 Fischstäbchen-Ersatz Anteil pflanzenbasierte Fischstäbchen am Gesamtumsatz dieser Kategorie 2018 bis 2021 (Quelle Coop Supercard Daten) Eine pflanzenbasierte Alternative zu Fischstäbchen hat Coop im Jahr 2019 in ihre Tiefkühltruhen gebracht. Der Anteil am Gesamtumsatz, der bei Coop verkauften Fischstäbchen, ist mit 4% noch bescheiden, doch er wächst. Plant Based Food Report 2022 30
Jeden 6. Franken des 25% gesamten Milchumsat zes macht Coop mit 20 pflanzenbasierten Alternativen. 15 10 5 0 2018 2019 2020 2021 Milch-Ersatz Anteil pflanzenbasierte Milchersatz am Gesamtumsatz dieser Kategorie 2018 bis 2021 (Quelle Coop Supercard Daten) Bereits im Jahr 2018 machten die pflanzlichen Milchalternativen bei Coop rund 10% des Gesamtumsatzes von Milch aus. In den letzten vier Jahren ist der pflanzenbasierte Anteil kontinuierlich auf 17% gestiegen. Aktuell ist jede achte Milch, die bei Coop in den Warenkorb kommt, eine pflanzenbasierte Alternative. Plant Based Food Report 2022 31
Entwicklung Einkaufsvolumen Die Nachfrage nach pflanzenbasierten Ersatzprodukten steigt stetig. Jan 18 Mär 18 Mai 18 Jul 18 Sep 18 Nov 18 Jan 19 Mär 19 Mai 19 Jul 19 Sep 19 Nov 19 Jan 20 Mär 20 Mai 20 Jul 20 Sep 20 Nov 20 Jan 21 Mär 21 Mai 21 Jul 21 Sep 21 Okt 21 Umsatzentwicklung der pflanzenbasierten Ersatzprodukte 2018 bis 2021 (Quelle Coop Supercard Kassenumsatz) Die Coop-Kundinnen und -Kunden haben in den letzten vier Jahren stetig mehr pflanzenbasierte Ersatzprodukte gekauft. Im Jahr 2020 haben über 30% der Käuferinnen und Käufer von pflanzenbasierten Alternativen zum ersten Mal diese Produktgruppe bei Coop ausprobiert. Dieses Wachstum hat sich im Jahr 2021 nachhaltig fortgesetzt. Im Juni 2021 wurden allgemein so viele pflanzen basierte Ersatzprodukte wie noch nie bei Coop eingekauft. Plant Based Food Report 2022 32
Zubereitung der pflanzenbasierten Ersatzprodukte Zwei Drittel der Be Ja, das mache ich fragten kombinieren in bewusst der gleichen Mahlzeit pflanzenbasierte Kann schon sein, überlege ich mir gar Alternativen mit tieri nicht so genau schen Produkten. Nein, das mache ich bewusst nicht 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50% 2021 2020 Kombination von pflanzenbasierten und tierischen Produkten 2021 vs. 2020 (Quelle LINK Institut) Lediglich ein Drittel vermeidet bewusst die Kombination von pflanzenbasierten und tierischen Produkten innerhalb derselben Mahlzeit. 26% tun dies im Gegensatz dazu ganz bewusst. Dieser Anteil hat sich im Vergleich zum Vorjahr stark vergrössert. Ein Indiz, dass Substitarier mehrheitlich keine Veganer sind. Weitere Ergebnisse der Studie zeigen, dass je jünger die Befragten sind, desto eher kombinieren sie pflanzenbasierte und tierische Produkte innerhalb der gleichen Mahlzeit. In der Westschweiz besonders häufig. Plant Based Food Report 2022 33
Blick in die Zukunft Fast 70% der Männer und Frauen denken, Häufiger als heute dass sie in fünf Jahren häufiger oder gleich Gleich häufig Ersatzprodukte oft geniessen werden. Seltener als heute Kein Konsum Weiss nicht 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45% 2021 2020 Erwartete Konsumhäufigkeit in fünf Jahren 2021 vs. 2020 (Quelle LINK Institut) Weiterhin erwarten rund 40% der Befragten, dass sie künftig häufiger als heute pflanzenbasierte Produkte essen werden. Im Vergleich zum Vorjahr haben weniger Personen angegeben, dass sie in fünf Jahren seltener oder keine Ersatzprodukte geniessen werden. 29% erwarten, dass sie auch in Zukunft gleich oft dieses Sortiments konsumieren werden. Dieser Anteil hat im Ver gleich zum Vorjahr um 3 Prozentpunkte zugenommen. Bei den Substitariern ist diese Konsumabsicht noch intensiver, wie die nächste Grafik zeigt. 66% der Substitarier geben an, dass sie Substitarier künftig noch mehr pflanzenbasierte 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100% Ersatzprodukte geniessen werden. Häufiger als heute Gleich oft Seltener als heute Kein Konsum Weiss nicht Erwartete Konsumhäufigkeit der Substitarier in fünf Jahren (Quelle LINK Institut) Plant Based Food Report 2022 34
Je jünger die Befrag 15–29 ten, desto höher schätzen sie ihren 30–44 künftigen Konsum an pflanzenbasierten 45–59 Ersatzprodukten ein. 60–79 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100% Häufiger als heute Gleich oft Seltener als heute Kein Konsum Weiss nicht Erwartete Konsumhäufigkeit in fünf Jahren nach Alter (Quelle LINK Institut) 58% der 15- bis 29-Jährigen geben an, dass sie künftig häufiger als heute pflanzenbasierte Ersatzprodukte konsumieren werden. Weitere Studienergeb nisse zeigen, dass es in Bezug auf das Geschlecht kaum Unterschiede bei den Zukunftserwartungen gibt. Plant Based Food Report 2022 35
Inhalt Wie gross ist der Schweizer Umsatzanteile nach Markt der pflanzenbasierten Produktkategorien im Vergleich 37 Ersatzprodukte? Umsatzentwicklung Fleischersatzprodukte Dieses Kapitel erklärt, wie sich der insgesamt in der Schweiz 39 Markt der Ersatzprodukte in den Bereichen Fleisch-, Fisch-, Milch- und Joghurt- sowie Käse-Alternativen um- satzmässig aufteilt, und es zeigt das Verhältnis zu den Originalkategorien auf. Diese Erkenntnisse basieren auf Daten des Nielsen Panels aus den Jahren 2017 bis 2021. Plant Based Food Report 2022 36
Umsatzanteile nach Produktkategorien im Vergleich Fleischersatzprodukte machen mit 87.5 Millionen Franken den zweitgrössten Anteil des Schweizer Ersatz produktemarkt aus. Molkerei- Fleisch- Ersatz Ersatz 87.5 Mio. 118.7 Mio. Fisch-Ersatz 3.5 Mio. Fleisch (tierisch) 97.4% Umsatz der Ersatzprodukte inFleisch-Ersatz den Bereichen Molkereiprodukte, 2.6% Fleisch und Fisch im Schweizer Markt (Quelle NielsenIQ (Switzerland) – Gesamtmarkt gemäss Handels- und Haushaltspanel; rollierendes Jahr bis KW 34/2021) Alternativen zu Schnitzel erzielen den grössten Umsatz – vor Geschnetzeltem und Nuggets- Hackfleisch- Burgern. Schnitzel- Ersatz Ersatz Ersatz Fleischburger- 8.1 Mio. 7.5 Mio. Ersatz 16.9 Mio. 13.7 Mio. Steak-/ Fleisch- Filet- Ersatz Ersatz Divers Geschnetzeltes- Wurst- 4.6 Mio. 2.9 Mio. Ersatz Ersatz Charcuterie- Ersatz Fleisch- 14.3 Mio. 10.0 Mio. 7.0 Mio. bällchen 2.5 Mio. Ersatz Umsatzaufteilung im Schweizer Fleischersatzmarkt (Quelle NielsenIQ (Switzerland) – Gesamtmarkt gemäss Handels- und Haushaltspanel; rollierendes Jahr bis KW 34/2021) Das Angebot von Fleischersatzprodukten ist im Schweizer Markt generell sehr vielfältig. Aktuell werden Schnitzel-Ersatz mit einem Umsatz von 16.9 Millionen Franken am häufigsten nachgefragt; gefolgt von pflanzlichen Alternativen zu Geschnetzeltem und Burgern. Plant Based Food Report 2022 37
Milch, Joghurt und Käse (tierisch) 96.7% Milch-, Joghurt- und 3.3% Käse-Ersatz Der Umsatzanteil der Ersatzprodukte im Schweizer Milch-, Joghurt- und Käse markt ist mit 119 Mil lionen Franken noch klein. Rahm- Käse- Milch- Ersatz 15.8 Mio. Ersatz 11.8 Mio. Joghurt- Ersatz Ersatz Milch-Misch- 56.4 Mio. 28.5 Mio. getränke-Ersatz 6.4 Mio. Umsatzanteil Ersatzprodukte im Schweizer Milch-, Joghurt- und Käsemarkt (Quelle NielsenIQ (Switzerland) – Gesamtmarkt gemäss Handels- und Haushaltspanel; rollierendes Jahr bis KW 34/2021) Der kumulierte Umsatz von pflanzenbasierten Käse-, Milch- und Joghurt-Alter nativen stellt mit 119 Millionen noch einen sehr kleinen Marktanteil dar, denn dies entspricht aktuell 3.3% am Gesamtmarkt in diesen Bereichen. Plant Based Food Report 2022 38
Umsatzentwicklung Fleischersatzprodukte insgesamt in der Schweiz Die Umsätze aller 18 Mio. CHF Fleischersatzprodukte 16 Mio. CHF sind seit 2019 stark 14 Mio. CHF gewachsen. 12 Mio. CHF 10 Mio. CHF 8 Mio. CHF 6 Mio. CHF 4 Mio. CHF 2 Mio. CHF 0 2017 2018 2019 2020 2021 Wachstum in % 2021 vs. 2017 Schnitzel-Ersatz 45% Wurst-Ersatz 193% Geschnetzeltes-Ersatz 304% Nuggets-Ersatz 170% Steak-/Filet-Ersatz 54% Charcuterie-Ersatz 160% Fleischburger-Ersatz 469% Hackfleisch-Ersatz 284% Fleisch-Ersatz Divers 491% Fleischbällchen-Ersatz 349% Umsatzentwicklung Fleischersatzprodukte 2017 bis 2021 (Quelle NielsenIQ (Switzerland) – Gesamtmarkt gemäss Handels- und Haushaltspanel; rollierendes Jahr bis KW 34/2021) Alle Kategorien von Fleischersatzprodukten werden seit 2019 sehr stark nachgefragt. Die Fleischersatz-Burger verzeichnen ein Wachstum innerhalb der letzten vier Jahre von ausserordentlichen 469%. Der pflanzenbasierte Ersatz für Geschnetzeltes und Fleischbällchen weisen mit über 300% ebenfalls ein sehr starkes Wachstum aus. Plant Based Food Report 2022 39
Die Coop Marktforschung hat in Zusammenarbeit mit LINK vom 2. bis 9. September 2021 diese Studie durchgeführt. 2 203 Personen im Alter von 15 bis 79 Jahren wurden in der Deutsch- und Westschweiz sowie im Tessin befragt. Die Auswahl der Zielgruppe für die Rekrutierung erfolgte zufällig aus dem LINK Internet-Panel und ist repräsentativ. Coop Medienstelle, Thiersteinerallee 14, Postfach 2550, CH-4002 Basel +41 61 336 70 00 I medien@coop.ch
Sie können auch lesen