50 JAHRE STIMMRECHT - GRÜNE Schweiz
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NR. 1 FEBRUAR ’21 / GRE E N F O DER GRÜNEN SCHWEIZ MAGAZIN > 50 JAHRE FRAUENSTIMMRECHT 3 > ALLES ZU DEN ABSTIMMUNGEN VOM 7. MÄRZ 4 & 5 > KLIMAPLAN: AUF ZUR KLIMAPOSITIVEN SCHWEIZ! 7 Neu mit Kreuzwort- rätsel Foto aufgenommen am Gründungsevent Netzwerk grüne Frauen* (März 2019) 50 J A H R E T I M M R E C H T S
AUF EIN GRÜNES UND SOZIALES 2021 Zuerst und von ganzem Herzen: Ich letzlichsten Personen zu schützen. Wir Immer mehr Menschen wollen diesen hoffe, Sie sind gut und vor allem ge- kämpfen für umfassende wirtschaft- Weg mit uns gehen: Keine Partei konnte sund ins neue Jahr gestartet. liche Unterstützung, um Konkurse bei kantonalen Wahlen mehr Sitze und Arbeitslosigkeit zu verhindern. zulegen als die GRÜNEN. Insgesamt Das Jahr 2020 stand im Zeichen der Und wir fordern, dass wirtschaftliche kommen die GRÜNEN nun auf 241 Sitze Corona-Krise. Die Schweiz hat – dank Impulsprogramme mit Massnahmen in kantonalen Parlamenten. griffiger Massnahmen und dem solida- für eine ökologische Wende kombiniert rischen Verhalten der Bevölkerung – werden. Auch dieses Jahr stehen wichtige die erste Welle vergleichsweise glimpf- Wahlen an, namentlich in den Kantonen lich überstanden. Leider haben Bund Die Schweiz hat bisher im Gegensatz Solothurn, Wallis, Genf, Neuenburg und und Kantone die nötigen Lehren nicht zu anderen Ländern die Chance ver- Fribourg. Bleiben wir dran! An dieser gezogen und waren auf die erwartbare passt, die Krise mit einer ökologischen Stelle: Ein riesengrosses Dankeschön an zweite heftige Welle viel zu schlecht Transformation zu bewältigen. Wir Sie alle. Ihr Engagement für die grüne vorbereitet. Die gesundheitlichen und GRÜNE werden hier noch mehr Druck Bewegung bringt uns voran! wirtschaftlichen Folgen: enorm. machen! Die Klimakrise bleibt auch Ich wünsche Ihnen – und uns GRÜNEN während der Pandemie akut. Und – ein erfolgreiches neues Jahr. Und: Die Losung von uns GRÜNEN in die Zeit wird immer knapper. Corona Bleiben Sie gesund! dieser Krise war von Beginn weg klar: hat gezeigt: Probleme löst man nicht Schützen – stützen – in die Zukunft durch Verdrängung. Sondern nur durch Balthasar Glättli investieren. Wir setzen uns für eine konkrete Massnahmen. Das gilt auch Präsident GRÜNE Schweiz Eindämmung des Virus ein, um die ver- für die Klimaerhitzung! balthasar.glaettli Impressum Greenfo – Magazin der GRÜNEN Schweiz, Waisenhausplatz 21, 3011 Bern Tel.: 031 326 66 00 www.gruene.ch, gruene@gruene.ch Auflage: 7000 Exemplare Redaktion: Marjorie Spart, Natalina Töndury, WILLKOMMEN IM CLUB! Yannick Zryd Grafik: Roman Gugger Zugegeben: In Corona-Zeiten kann man sich kaum vorstellen, dass lebhafte Debatten - in Druck: Bubenberg Druck Person! - begleitet von einem Glas Wein und einem guten Essen, noch möglich sind. Doch Fotos/Grafiken: Ben Zumbühl (S. 1 & 2), auch diese Zeiten gehen vorbei! Wir freuen uns schon jetzt, gemeinsam mit Ihnen zum Frak- Schweizerisches Sozialarchiv [Sozar- tionsausflug aufzubrechen oder ein Weihnachtsessen zu geniessen. Als Mitglied im Club ch_F_Fb-0021-029] (S. 3), zVg (S. 5, Portrait S. 6), Pixabay (S. 4), Unsplash (S. 6), Béatrice der grünen Freund*innen und ab einer Spende von CHF 1‘000 jährlich sind Sie dabei. Und Devènes (Portraits S. 3, 4, 5, 7) bringen unsere Arbeit für konsequenten Klimaschutz und für eine solidarische Gesellschaft Erscheint vierteljährlich entscheidend voran. Jahresabonnement: CHF 20 (für Mitglieder Wir freuen uns auf Sie – werden Sie noch heute Clubmitglied auf im Mitgliederbeitrag inbegriffen) www.gruene.ch/goenner-club Unterstützen Sie die GRÜNEN mit Ihrer Spende: IBAN CH02 0900 0000 8002 6747 3 oder www.gruene.ch/spenden 2 GREENFO 01 / 2021
50 Jahre Frauenstimmrecht 50 JAHRE FRAUENSTIMMRECHT Die Gleichstellung war schon immer Teil der DNA der GRÜNEN. Maya Graf und Léonore Porchet über 50 Jahre Frauenstimmrecht und den langen Weg der Schweiz zur Demokratie. Die erste Frau, die 1791 die gleichen Frauenstimmrechts. Viele Kantone der Partei um. Unsere erste Präsidentin privaten und politischen Rechte für führten in der Folge das Frauenstimm- war 1985 eine Frau, bereits 1991 stellten die Frauen verlangte, bezahlte ihren recht ein, bevor es auch auf nationaler wir als erste Fraktion im Bundespar furchtlosen und aufklärerischen Einsatz Ebene am 7. Februar 1971 endlich soweit lament eine Frauenmehrheit, heute mit dem Tod auf dem Schafott. Olympe war: Die «älteste Demokratie der Welt» sind fast 70 Prozent der Grünen Bun- de Gouges hatte es im revolutionären gewährte als letztes Land in Europa sei- deshausfraktion Parlamentarierinnen. Frankreich gewagt, die Herrschaft der nen Bürgerinnen die politischen Rechte. Auch im gesamten Parlament gibt es Männer in Frage zu stellen. Es vergingen heute – 50 Jahre nach der Einführung sagenhafte 180 (!) Jahre, bis die Schwei- Der Kampf geht weiter des Frauenstimmrechts – so viele Frau- zer Männer am 7. Februar 1971 endlich Das Frauenstimmrecht ebnete den Weg en wie noch nie. Und sie haben Einfluss einer Verfassungsänderung zustimm- für weitere Kämpfe für die Freiheiten auf viele Entscheidungen – das kommt ten, damit künftig auch Schweizer und Rechte der Frauen. So fanden wäh- insbesondere bei umweltpolitischen An- Bürgerinnen die gleichen politischen rend der vergangenen 50 Jahre zwei liegen zum Tragen. Um dies zu erreichen, Rechte wie sie erlangten. Frauenstreiks statt: 1991, um endlich bedurfte es des starken Engagements ein Gleichstellungsgesetz zu fordern – mutiger und erfinderischer Pionierin- Bis es soweit war, mussten sehr viele und 2019, um dieses tatsächlich auch nen – wir alle sind die Erbinnen ihres mutige und engagierte Frauen jahr umzusetzen. Die Forderungen nach Kampfgeistes. Wenn wir heute auf dem zehntelang einen hartnäckigen Kampf Lohngleichheit, nach Achtung der sexu- Podium stehen, ein eigenes Bankkonto auf allen Ebenen führen. Erst Ende ellen und reproduktiven Rechte, nach eröffnen, verantwortungsvolle Posi der Sechzigerjahre kamen die Dinge griffigen Massnahmen gegen Gewalt, tionen innehaben, den Mutterschafts ins Rollen: Der Bundesrat wollte die Geschlechterstereotypen und –dis urlaub beziehen – dann sind wir in erster Europäische Menschenrechtkonvention kriminierung sind heute noch immer Linie diesen engagierten Frauen zu unterzeichnen – aber mit Ausschluss hoch aktuell. Dank verpflichtet. des Frauenstimmrechts! Das brachte das Fass zum Überlaufen. Am 1. März Wir GRÜNE machen uns seit unserer Bleiben wir gemeinsam dran! 1969 marschierten die Frauenverbände Gründung für konsequente Massnah- gemeinsam nach Bern und verlangten men zur Förderung der Gleichstellung lautstark die sofortige Einführung des stark und setzen diese auch innerhalb Maya Graf Ständerätin BL mayagraf_bl NETZWERK GRÜNE FRAUEN* Das Netzwerk grüne* Frauen fördert die Vernetzung und den Austausch unter grünen Frauen*. Gemeinsam geben wir der Gleichstellung Schub! Léonore Porchet Informieren Sie sich jetzt und werden Sie Teil des Netzwerks: Nationalrätin VD www.gruene.ch/frauennetzwerk LeonorePorchet GREENFO 01 / 2021 3
Abstimmungen vom 7. März NICHT NACHHALTIG GENUG: NEIN ZUM INDONESIEN-ABKOMMEN Am 7. März stimmen wir über das Freihandelsabkommen mit Indonesien ab. Eine Gelegenheit für uns GRÜNE, einen nachhaltigeren Handel zu fordern, der Menschenrechte und Umwelt respektiert. Das Freihandelsabkommen reduziert Kritische Punkte Bäuerinnen und Bauern den Zugang Zölle und fördert somit den Handel Die Bestimmungen im Nachhaltigkeits- zu Saatgut und gefährdet so deren zwischen Indonesien und der Schweiz. kapitel des FHA sind vage formuliert Ernährungssicherheit. Während die Schweiz Pharmazeutika und es wurde verpasst, sie mit Sankti- Vage Nachhaltigkeitsbestimmungen und Maschinen exportiert, führt Indone- onen zu verknüpfen, eine langjährige reichen nicht für ein Ja – erst recht sien vor allem Palmöl und Textilien aus. Forderung der GRÜNEN. nicht, wenn das Abkommen weitere Auch dank dem Engagement der Weiter verpflichtet die Schweiz Indo- negative Auswirkungen mit sich bringt. Palmöl-Koalition wurde erreicht, dass nesien zu einem strengeren Schutz des zum ersten Mal in einem Handelsab- geistigen Eigentums. Die Erfahrung kommen die Palmöl-Importe direkt zeigt, dass dies für die Bevölkerung und verbindlich mit Nachhaltigkeits meist höhere Medikamentenpreise Christine Badertscher bestimmungen verknüpft wurden. Doch zur Folge hat. Zudem erschwert der Nationalrätin BE dieser Erfolg reicht leider nicht aus. strenge Sortenschutz den lokalen CHBadertscher ABER WEIT UND BREIT KEINE BURKAS Das Tragen von Burkas und Niqabs ist bei uns in der Schweiz eine winzige Randerscheinung, wie sie kleiner und unbedeutender kaum sein könnte. Es kann unmöglich die Aufgabe von kern, die sich gegen die religiöse Praxis Lohngleichheit, für familienergänzende uns Stimmbürger*innen sein, die Ver- einer Minderheit richtet – dieses Mal Tagesstrukturen und gegen häusliche fassung mit Verboten für solche Rand sogar einer verschwindend kleiner Gewalt. Burkas hingegen haben mit der erscheinungen zu füllen. Zudem gehören Minderheit einer Minderheit. Das ist Gleichstellung in der Schweiz nichts Kleidervorschriften – egal welcher nicht nur unangebracht, sondern einer zu tun. Denn wir haben in der Schweiz Art – nicht in die Verfassung. Das wäre multikulturellen und -religiösen Gesell- sowieso keine – mit ganz, ganz wenigen nicht nur unverhältnismässig, sondern schaft unwürdig. Ausnahmen. unvereinbar mit einem liberalen Staats- verständnis. Kommt hinzu: Die Burka- Und die Frau* unter der Burka? Initiative ist nach der Minarett-Initiative Wem Gleichstellung und Frauen*rechte Irène Kälin die zweite Initiative, die zum Ziel hat, ein echtes Anliegen sind, der*die enga- Nationalrätin AG eine Norm in der Verfassung zu veran- giert sich für mehr Frauenhäuser, für KaelinIrene 4 GREENFO 01 / 2021
Abstimmungen vom 7. März / Digitalpolitik PRIVATISIERTER DIGITALER PASS? NEIN ZUM E-ID-GESETZ Die Herausgabe einer elektronischen Schweizer ID muss eine hoheitliche, staatliche Aufgabe sein, genauso wie das Ausstellen eines Reisepasses. Weil diese Selbstverständlichkeit aber für die digitale ID abgeschafft werden und die Herausgabe ausschliesslich privaten Unternehmen möglich sein soll, bekämpfen die GRÜNEN das E-ID Gesetz. Im Internet weisen wir uns tagtäglich digital wahrnehmen kann, ist er ge- aus, um eine Dienstleistung bezie- rüstet für die Herausforderungen und hen zu können. Diesen Umstand Chancen des digitalen Zeitalters und haben grosse Technologiekonzerne kann auf das Vertrauen der Bevölke- zu ihrem Vorteil zu nutzen gewusst rung zählen. und sind damit zu globalen digitalen Türstehern mutiert. Mit dem E-ID Gesetz Mit dem E-ID Gesetz werden Weichen wird diese Logik nun sogar für den für Jahrzehnte gestellt. Eine Extra- amtlichen elektronischen Schweizer runde – zurück an den Absender – für Ausweis zum Standard erhoben: Die ein besseres, zukunftsfähiges und E-ID-Herausgabe wird an private Unter vertrauenswürdiges Gesetz ist deshalb nehmen delegiert. unabdingbar! Dabei ist das Ausstellen einer elekt- ronischen Identität durch den Staat das Kernelement einer zeitgemässen, Sibel Arslan digitalisierten Schweiz. Nur, wenn der Nationalrätin BS Staat diese hoheitliche Aufgabe auch SibelArslanBS UPDATE ZUR GRÜNEN DIGITALPOLITIK In den letzten Jahren hat die Digitalisierung noch mehr Lebensbereiche durchdrungen. An ihrer Delegiertenversammlung im Januar haben die GRÜNEN deshalb eine aktualisierte Resolution für eine nachhaltige Digitalpolitik verabschiedet. Die GRÜNEN haben sich dem technolo- ist es heute der Ort, wo in den letzten Arbeitsgruppe Netzpolitik, ausgestat- gischen Wandel nie verschlossen und Jahren eine Handvoll der reichsten tet mit enormem Expert*innenwissen, früh verstanden, dass das Internet Unternehmen entstanden sind. Mit die aktualisierte grüne Resolution für nicht privatwirtschaftlichen Interessen ihren Geschäftsmodellen verursachen eine sozial, ökologisch und wirtschaft- überlassen werden kann. Zivilgesell- sie zuweilen hässliche wirtschaftliche lich nachhaltige Digitalpolitik erarbeitet. schaft und Politik müssen mitreden! und gesellschaftliche Verwerfungen. Es Zur Resolution: Die GRÜNEN hatten deshalb bereits ist aber auch der Ort, wo sich mit Wiki- www.gruene.ch/netzpolitik21 2012 als erste Partei eine «Resolution pedia ein Fels in der Fake-News-Bran- Netzpolitik» beschlossen. dung verankert oder zahlreiche War das Internet vor zwei Jahrzehnten Open-Source-Plattformen die Selbst- Gerhard Andrey noch ein charmantes technologisches oder Nachbarschaftshilfe revolutio Nationalrat FR und gesellschaftliches Experiment, nieren. In intensiver Arbeit hat die anderageru GREENFO 01 / 2021 5
Cryptoleaks CRYPTO-SKANDAL: TRANSPARENZ JETZT! Die Crypto AG, die seit 1970 dem deutschen Bundes- nachrichtendienst BND und der CIA gehörte, verkaufte manipulierte Geheimdienstgeräte. Sie brach den Apartheid-Boykott, kollaborierte mit Saudi-Arabien. Während CVP und FDP im Verwaltungsrat vertreten waren, betrieben die Vorläufer der «Alternative – die GRÜNEN» Aufklärungsarbeit. Unser damaliger Weg zur Crypto AG bis 2018 gehörte mit alt Ständerat Rolf Strehle geäusserten Verdacht, dass die führte über die Marc Rich, wie die Schweiger ein ehemaliger Präsident Verschlüsselungsgeräte im Interesse Glencore früher geheissen hatte. Bei der FDP Schweiz dem VR an. So kommt der CIA manipuliert gewesen waren. ihr hatten wir, die Alternativen, 1982 die CVP auf 56, die FDP auf 28 Jahre im Zusätzlich kam aus, dass die Firma dem entdeckt, dass sie zur wichtigsten Erdöl- Verwaltungsrat einer Firma, welche die Geheimdienst der USA und bis 1993 dem Lieferantin für Südafrika geworden war. Schweizer Neutralität nicht bloss ver- deutschen Bundesnachrichtendienst Das veranlasste uns, auch andere Zuger letzt, sondern massiv missbraucht hat. BND gehört hatte. Die Neutralität der Unternehmen bezüglich Apartheid- 1985 führten wir eine Demo gegen die Schweiz entpuppte sich als Crypto- Kollaboration genauer anzuschauen. Kollaboration von Zuger Konzernen Neutralität. Der SVP scheint das egal Und so stiessen wir 1983 auf die Ge- mit dem Apartheid-Regime durch. Alle zu sein. Die FDP ergriff die Flucht nach schäftsbeziehungen der Steinhauser anderen Parteien distanzierten sich vorn, indem sie die Neutralität völlig Verschlüsselungsfirma mit dem welt- davon. Die Crypto AG hatte das Firmen- relativierte. Die CVP schwieg sich – trotz weit boykottierten Rassisten-Regime. gelände mit Stacheldraht abgesichert. ihren Zuger Connections – weitgehend Dies sagte mehr aus über ihr schlechtes aus. Die SP kritisierte den Skandal und 56 Jahre CVP, 28 Jahre FDP Gewissen als über unsere Absichten. forderte gemeinsam mit den GRÜNEN Weiter fanden wir heraus, dass der Auch 1994 blieben wir allein, als wir mit eine PUK. Warum aber verlangen nur ehemalige CVP-Stadtpräsident Philipp Res Stehle und Hans Bühler, der im Iran diese die Publikation des Berichts Schneider als Verwaltungsrat (VR) zu festgehalten worden war, Stehles Buch Oberholzer? Wollen es die Bundesrats- den Firmengründern der Crypto AG «Verschlüsselt – Der Fall Hans Bühler», parteien und die GLP mit der Nato nicht gehörte und jenen seit 1970 präsidierte. vorstellten. Konzernverantwortung war verderben? Die GRÜNEN fordern völlige Sein Nachfolger Walther A. Hegglin, der im Kanton Zug bis vor wenigen Jahren Transparenz. als Zuger Stadtpräsident 1982 VR-Mit- bloss ein alternatives Anliegen. glied geworden war, löste ihn 1988 ab. 2002 folgte der frühere FDP-Regie- Crypto-Neutralität Josef Lang rungs- und Nationalrat Georg Stucky, Im Februar 2020 bestätigten dann alt Nationalrat ZG der seit 1992 dem VR angehörte. 2014 die «Cryptoleaks» den von Bühler und josef_lang 6 GREENFO 01 / 2021
Klimaplan / Kreuzworträtsel UNSER PLAN FÜR EINE KLIMAPOSITIVE SCHWEIZ Sparsamkeit, Effizienz, Erneuerbarkeit, Kreislaufwirtschaft, Innovation und kompletter Verzicht aufs Fossile: Der grüne Plan für eine klimapositive Schweiz setzt den Grundstein für die dringend nötige Klimawende. Gemeinsam mit Wissenschaftler*innen, Der grüne Plan baut auf dem CO2-Ge- leisten. Das ist die Schweiz, eines der mit der Bevölkerung und der Partei- setz und auf der Energiestrategie 2050 reichsten Länder, das seinen Wohlstand basis haben wir GRÜNE einen Plan auf. Denn es braucht mehr als diese zu grossen Teilen einer intakten Natur entwickelt, welcher der Dringlichkeit beiden elementaren Zwischenschritte. zu verdanken hat, der Weltgemein- der Klimakrise Rechnung trägt. Wir Die Schweiz muss ihrer grossen Verant- schaft schuldig. wollen bis 2030 klimaneutral werden wortung endlich gerecht werden. Sie ist und danach über netto null CO2-Emis- Sitz zahlreicher multinationaler Kon- Zum Klimaplan: sionen hinausgehen. Wir wollen, dass zerne und einer der einflussreichsten www.gruene.ch/klimaplan die Schweiz ab 2040 klimapositiv wird, Finanzplätze der Welt. indem sie mehr Emissionen speichert, als sie in die Atmosphäre ausstösst. Mit dem grünen Klimaplan kann unser Bastien Girod Und wir zeigen auf, mit welchen Mass- Land seinen Beitrag zum weltweiten Nationalrat ZH nahmen wir das schaffen. Klimaschutz und zur Klimagerechtigkeit bastiengirod HABEN SIE DAS GREENFO q 2 GENAU GELESEN? q 7 5 2 Dann testen Sie ihr Wissen jetzt an diesem Kreuzworträtsel: 1. 2021 ist das Jubiläum von 50 Jahren... u 8 3 6 2. Freihandelsabkommen mit Indonesien: Diese Importe sind stark betroffen. 3. Burkas & Niqabs sind in der Schweiz eine... 4. Durchdringt immer mehr Lebensbereiche u 3 9 5. Eine E-ID sollte nicht von Privaten, sondern vom ...herausgegeben werden. u 1 6. Jo Lang schreibt in diesem Heft über die... 4 7. Klimaplan: Für eine ... Schweiz! 8. Sie fordert: «System change, not climate change!» u 4 q 5 8 7 (2 Wörter) 9. Schützen – stützen – in die ... investieren! u 6 Reichen Sie Ihr Lösungswort ein: www.gruene.ch/kreuzwortraetsel u 9 oder per Post an: GRÜNE Schweiz, Waisenhausplatz 21, 1 Lösungswort 3011 Bern (Name und Adresse nicht vergessen) 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Teilnahmeschluss: 15. März 2021 Mit Ihrer Teilnahme erlauben Sie den GRÜNEN Schweiz, Ihre Adres- se bei uns abzuspeichern und Sie gegebenenfalls zu kontaktieren. Unter allen Teilnehmenden verlosen wir einen Gutschein im Über die Verlosung wird keine Korrespondenz geführt, der Rechts- weg ist ausgeschlossen. Der*die Gewinner*in wird schriftlich be- Wert von CHF 100 für den Alpen-Shop der Alpen-Initiative: nachrichtigt. Sein*ihr Name wird im nächsten Greenfo publiziert. www.alpen-shop.ch | www.alpeninitiative.ch GREENFO 01 / 2021 7
Wir sind GRÜN! NO CLIMATE JUSTICE WITHOUT GENDER JUSTICE Ich war lange skeptisch gegenüber den Parteien, fühlte mich nirgends so richtig vertreten. Mit meinem Eintritt beim Grünen Bündnis in Bern änderte sich das schlagartig. Hi! Mein Name ist Jelena Filipovic, der Verzweiflung rund um die Klima- Grossanlässe mitzuorganisieren und ich bin 28 Jahre alt und (erst) seit drei krise dafür, den GRÜNEN beizutreten dann vorne mit dabei zu sein. Ein unbe- Jahren Mitglied der GRÜNEN. Meine und sie (zumindest finanziell) zu schreibliches Gefühl, das ich so schnell ersten sechs Lebensjahre habe ich in unterstützen. Das änderte sich dann nicht vergessen werde. einem Bergdorf in Zentralserbien ver- in Bern und mit dem Beginn meines Und dennoch setzte die Ernüchterung bracht. Ich nehme an, dass sich meine Masterstudiums: Ich lernte das Grüne nach der #Klimawahl2019 schnell ein Jugend kaum von der Jugend anderer Bündnis Bern (GB) kennen – eine Partei – denn die Revolution lässt auf sich junger Menschen mit Migrations voller grossartiger Aktivist*innen, die warten. Weder das politische System erfahrung unterscheidet. Viele von kompromisslos für Feminismus, soziale der Schweiz noch die wahlberechtigten uns mussten sich nicht nur mit dem Gerechtigkeit sowie Umwelt- und Klima- Schweizer*innen scheinen für einen Schulstress in einem veralteten, auf schutz einstehen. raschen Wandel und progressive Lös Leistungsdruck ausgelegten Bildungs- ungen bereit zu sein. Und dabei bleibt system auseinandersetzen – hinzu Activism 24/7 uns schlichtweg keine andere Option! kamen die fremde Sprache, zahlreiche Mit meinem Eintritt beim Grünen Bünd- Ich wünsche mir mehr Mut von meinen Kulturschocks und kontinuierliche nis 2018 kam auf einmal alles Schlag älteren Mitmenschen – mehr Mut für Integrationsversuche. auf Schlag: Klimastreik, Frauen*streik- alternative Herangehensweisen, neue Kollektiv Bern, Frauen*streik-Kollektiv Ideen und selbstbewusstere Positionen. An der Universität Zürich schloss ich an Berner Hochschulen, «Landwirt- Mit «business as usual», einfach etwas den Bachelor in Politikwissenschaft schaft mit Zukunft» und zahlreiche «grüner», lässt sich nämlich keine Kli- und Ethnologie ab und kam bald mit unabhängige Arbeitsgruppen, Vernet- makrise oder eine humanitäre Katastro- sozialen Bewegungen in Berührung. Zu zungs- und Aktionstreffen. Das Jahr phe abwenden. dieser Zeit fühlte ich mich von keiner 2019 war geprägt von unermüdlichem Somit bleibt auch mir weiterhin nichts Partei richtig vertreten: Die linken Aktivismus, welcher in den zwei histo- anderes übrig, als mich für einen «Mutterparteien» fand ich alle etwas rischen Demonstrationen mündete: raschen nachhaltigen Wandel und eine verstaubt und deren Jungparteien im Frauen*streik am 14. Juni und der lebenswerte Zukunft einzusetzen – ob konnte ich nicht wirklich ernst nehmen. «Klimademo des Wandels» am 28. Sep- auf der Strasse, in zahlreichen Vereinen Und dennoch entschloss ich mich aus tember. Ich hatte die Gelegenheit, beide oder nun seit Dezember 2020 im Berner Stadtparlament. #SystemChangeNotClimateChange! WIR SIND GRÜN! In dieser Rubrik wird in jeder Greenfo-Ausgabe eine engagierte Person aus dem Umfeld der Jelena Filipovic GRÜNEN ins Zentrum gerückt. Wir zeigen die vielen, vielfältigen und engagierten Gesichter Grüne Aktivistin und Parlamentarierin der grünen Bewegung. jellena.filipo 8 GREENFO 01 / 2021
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