Abfertigungskassen in Österreich - August 2011 - Arbeiterkammer Wien

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Abfertigungskassen in Österreich - August 2011 - Arbeiterkammer Wien
AutorInnen:
Maga Simone Hudelist, AK Wien
Maga (FH) Saveta Lazic, AK Niederösterreich
Mag David Mum, GPA-djp

Abfertigungskassen in Österreich
August 2011
Inhaltsverzeichnis

1. Kurzfassung – die wichtigsten Ergebnisse .................................................................................. 3

2. Untersuchungsgegenstand ........................................................................................................ 5

3. Die Abfertigungskassen ............................................................................................................ 6

4. Ertragslage ............................................................................................................................... 8
    4.1. Einnahmen steigen stärker als Aufwendungen........................................................................... 8
    4.2. Signifikante Überdeckung ........................................................................................................... 9
    4.3. Einnahmen aus Verwaltungskosten und Betriebsaufwendungen ............................................ 10
    4.4. Stark steigender Jahresüberschuss ........................................................................................... 11
    4.5. Satte Ausschüttungen ............................................................................................................... 13
    4.6. Zu niedrige Kapitalgarantierücklage ......................................................................................... 14
    4.7. Veranlagungserträge und Kosten gesamt ................................................................................. 16
    4.8. Relation Kosten zu Veranlagungserträgen ................................................................................ 16

5. Bilanzkennzahlen der Abfertigungskassen ............................................................................... 17
    5.1. Stark steigender Trend bei der Eigenkapitalrendite ................................................................. 17
    5.2. Herrvorragende Steigerung bei der Umsatzrendite ................................................................. 19

6. Szenarienberechnungen ......................................................................................................... 20
    6.1. Szenario zur Entwicklung des in den Abfertigungskassen verwalteten Vermögens................. 20
    6.2. Szenarioberechnungen zur künftigen Einnahmenentwicklung ................................................ 22

7. Forderungen ........................................................................................................................... 25

8. Resümee ................................................................................................................................ 27

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1. Kurzfassung – die wichtigsten Ergebnisse
Die Arbeiterkammern Niederösterreich und Wien und die GPA-djp haben untersucht, wie sich die
betrieblichen Vorsorgekassen (Abfertigungskassen) seit ihrer Einführung im Jahr 2003 entwickelt
haben. Ausschlaggebend für die Einführung des neuen Systems war die Auslagerung der bisherigen
Abfertigungsverpflichtungen der ArbeitgeberIn an eigens dafür vorgesehene Vorsorgekassen. Im Jahr
2010 gibt es zehn Abfertigungskassen die zur Wahl stehen: die APK Vorsorgekasse AG, die BAWAG
Allianz Vorsorgekasse AG, BONUS Vorsorgekasse AG, BUAK Betriebliche Vorsorgekasse GesmbH, fair-
finance Vorsorgekasse AG, Niederösterreichische Vorsorgekasse AG, Siemens Mitarbeitervorsorge-
kasse AG, Valida Plus AG, VBV Betriebliche Altersvorsorge AG und VICTORIA-VOLKSBANKEN Vorsor-
gekasse AG. Die Entscheidung über die Auswahl der Abfertigungskassen sowie letztlich der Vertrags-
abschluss ist mittels Betriebsvereinbarung durch ArbeitgeberInnen und Betriebsrat vorzunehmen.

Gute Vermögensentwicklung
Die Abfertigungskassen verwalten im Jahr 2010 insgesamt Abfertigungsanwartschaften und damit
ein Vermögen von rund 3,6 Mrd. Euro. Die Zahl der Anwartschaftsberechtigungen im System der
"Abfertigung neu" liegt aktuell bei 5,6 Mio.

Verrechnete Verwaltungskosten schlucken die Hälfte der Veranlagungserträge
Die Veranlagungserträge in den Veranlagungsgemeinschaften betragen im untersuchten Zeitraum
303,3 Mio. Euro, die Verwaltungskosten die den Veranlagungsgemeinschaften in Abzug gebracht
werden summierten sich auf 164,36 Mio. Euro. Das heißt, dass mehr als die Hälfte (rund 54%) der
Erträge nicht bei den Anwartschaftsberechtigten ankommt, sondern der Deckung der Kosten dient.

Rentable Gewinne für die Kassen und hohe Gewinnausschüttungen für die Eigentümer
Gewirtschaftet wird sehr profitabel: Bis auf die erst neu in den Markt eingetretene fair-finance Vor-
sorgekasse AG verzeichnen 2010 durchwegs alle Abfertigungskassen positive Jahresüberschüsse.
Allein im Jahr 2010 belaufen sich die Gewinne auf knapp 10 Mio. Euro. Die durchschnittliche Eigen-
kapitalrendite aller Abfertigungskassen liegt 2010 bei hervorragenden 21%. Es ist davon auszugehen,
dass die Rendite weiter steigen wird, da der Markt hoch konzentriert ist und zwischen den Kassen
keinen ernstzunehmenden Wettbewerb herrscht: Die Top 3 Abfertigungskassen VBV Betriebliche
Altersvorsorge AG, Valida Plus AG und die BAWAG Allianz Vorsorgekasse AG halten fast drei Viertel
(72,1%) des gesamten Marktes. Die Ausschüttungsquote der Branche liegt 2010 bei 50% d.h. die
Hälfte des Jahresüberschuss (Gewinn) wird an die EigentümerInnen weitergereicht.

Performance 2010 mit rund 2,6% deutlich unter Zielwert (6%)
Der Veranlagungserfolg (Rendite) laut österreichischer Kontrollbank betrug im Jahr 2010 im Durch-
schnitt 2,58% (Vorjahreswert: 3,65%). Damit verringerte sich die Performance im Vergleich zum Vor-
jahr. Beim Entstehen der Abfertigungskassen wurden ursprünglich 6% Rendite kalkuliert, die auf-
grund der bisher vorliegenden Veranlagungsergebnisse aber auch langfristig wohl nicht zu erreichen
sind. Die damals prognostizierten Abfertigungsbeträge können daher angesichts der derzeit vorlie-
genden Renditezahlen nicht erwirtschaftet werden. Unter Berücksichtigung der Realverzinsung fällt
die Rendite noch niedriger aus: sie erreicht nie mehr als 3,2% und sinkt 2010 sogar auf lediglich 0,7%.

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Forderungen
Die Reform der Abfertigung hat zwar zwei wichtige sozialpolitische Zielsetzungen erfüllt: 1.) Nahezu
alle ArbeitnehmerInnen wurden in das System einbezogen und 2.) die Mobilität der ArbeitnehmerIn-
nen konnte erhöht werden. Wie jedoch die vorliegenden Studienergebnisse zeigen, muss allerdings
die konkrete Umsetzung mittels gewinnorientierter Abfertigungskassen dringend reformiert werden:
Arbeiterkammern und Österreichischer Gewerkschaftsbund fordern eine Überarbeitung der gesetzli-
chen Regelungen, um eine kostengünstige Administration der „Abfertigung neu“ zu ermöglichen.
Durch gesetzliche Bestimmungen soll sicherstellt werden, dass bei einer Systemreform vor allem die
Anwartschaftsberechtigten profitieren. In der gegebenen Konstellation würde eine Systemverbesse-
rung den realen Aufwand der Kassen senken und damit zudem ihre Rentabilität für die Eigentümer
erhöhen. Außerdem sind die Kassen in einer Situation in denen ihre Einnahmen laufend stärker stei-
gen als ihre Ausgaben, was sich in steigenden Eigenkapitalrenditen niederschlägt. Es bedarf einer
Senkung der gesetzlich zulässig verrechenbaren Gebühren, damit die hohe Belastung der Erträge
durch Gebühren der Kassen gedämpft wird.

Momentan können einzelne ArbeitnehmerInnen durch das Wechseln ihres Dienstverhältnisses bei
unterschiedlichen Abfertigungskassen mehrere Konten haben. Eine Zusammenlegung dieser Konten
bei der Abfertigungskasse des aktuellen Dienstgebers würde mehr Übersicht bringen und den admi-
nistrativen Aufwand des Systems dezimieren.

Aus Sicht der ArbeitnehmerInnen-Interessenvertretungen ist eine Senkung der gesetzlichen Ober-
grenzen für die Verrechnung von Verwaltungskosten durch die Abfertigungskassen notwendig. AK
und ÖGB fordern daher eine schrittweise Herabsetzung der höchsten gesetzlich zulässigen Vermö-
gensverwaltungskosten auf 0,5%. Es wäre eine Prolongierung der vorhandenen Bestimmung des § 26
Abs 3 BMSVG, die die Vermögensverwaltungskosten vor 2005 mit 1% und ab 2005 mit 0,8% be-
grenzt hat.

Es bedarf außerdem mehr Transparenz bei den Kosten der eingesetzten Veranlagungsprodukte durch
den verpflichtenden Ausweis der Gesamtkostenquote (Total Expense Ratio), die durch den Wirt-
schaftsprüfer zu verifizieren wäre. Das entspricht der Einigung der Sozialpartner aus dem Jahr 2009
zur Reform des Pensionskassengesetzes.

Weil die meisten Abfertigungskassen in einem Naheverhältnis zu Banken und Versicherungen stehen
und die Produkte der jeweiligen Kapitalanlagegesellschaften einsetzen, ist es besonders wichtig diese
Bestimmung in das BMSVG zu übernehmen.

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2. Untersuchungsgegenstand
Die vorliegende Studie gibt einen Überblick über die wirtschaftliche Lage der Abfertigungskassen in
Österreich. Als Quellenmaterial wurden Jahresabschlüsse der einzelnen Kassen, sowie Daten und
Berichte der GPA-djp herangezogen.

Die betriebswirtschaftliche Untersuchung der Arbeiterkammern Niederösterreich und Wien sowie
der GPA-djp analysiert die österreichischen Vorsorgekassen anhand einer Bilanzbranchenanalyse.
Dafür wurden Geschäftsberichte und Jahresabschlüsse der Abfertigungskassen (2003-2010) herange-
zogen.

Der Schwerpunkt liegt auf der Analyse der Ertragslage, der Kostensituation und der Veranlagungser-
träge sowie der gesetzlich verpflichtenden Kapitalgarantierücklage der Abfertigungskassen. Im Rah-
men der Analyse wird auch auf die Ausschüttungspolitik sowie auf die Entwicklung einiger ausge-
wählter Bilanzkennzahlen (Eigenkapital- und Umsatzrendite) eingegangen.

Es wurden alle zehn österreichischen Abfertigungskassen in die Untersuchung einbezogen, hierzu
zählen: die APK Vorsorgekasse AG, die BAWAG Allianz Vorsorgekasse AG, BONUS Vorsorgekasse AG,
BUAK Betriebliche Vorsorgekasse GesmbH, fair-finance Vorsorgekasse AG, Niederösterreichische
Vorsorgekasse AG, Siemens Mitarbeitervorsorgekasse AG, Valida Plus AG, VBV Betriebliche Altersvor-
sorge AG und VICTORIA-VOLKSBANKEN Vorsorgekasse AG.

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3. Die Abfertigungskassen

Grundlagen
Seit Jänner 2003 gibt es das Modell der Abfertigungskassen (= Abfertigung neu – früher Mitarbeiter-
vorsorgekasse). Dieses betrifft alle Dienstverhältnisse, die nach dem 31. Dezember 2002 abgeschlos-
sen wurden. Bis 2012 können Dienstverhältnisse, die noch den vorherigen Abfertigungsregelungen
unterliegen in das neue System übertragen werden.

Die ArbeitgeberIn bezahlt 1,53% des monatlichen Entgelts (inkl. Sonderzahlungen, Prämien etc.) der
ArbeitnehmerInnen an den zuständigen Krankenversicherungsträger. Dieser leitet die Beiträge an die
gewählte Abfertigungskasse weiter. Beiträge sind auch für Zeiten des Präsenz- und Ausbildungsdiens-
tes, (Auslands) Zivildienstes sowie bei Bezug von Wochen- und Krankengeld bei aufrechtem Dienst-
verhältnis zu leisten. Während des Bezuges von Kinderbetreuungsgeld, für die Dauer der Familien-
hospizkarenz und der Bildungskarenz werden Beiträge vom Familienlastenausgleichsfonds (FLAF) an
die Abfertigungskassen gezahlt.

In das System der Abfertigungskassen wurden mit 01. Jänner 2008 neben den unselbstständig Be-
schäftigten auch die Selbstständigen bzw. die Land- und ForstwirtInnen einbezogen, wodurch sich
der Kreis der Anwartschaftsberechtigten deutlich erhöht hat.

Die Auswahl der Abfertigungskassen wird von der ArbeitergeberIn und der ArbeitnehmerIn bzw. den
BetriebsrätInnen gemeinsam getroffen. Die ArbeitnehmerIn erhält jährlich eine schriftliche Informa-
tion über den erworbenen Abfertigungsanspruch sowie über die Art der Veranlagung. Bei Beendi-
gung eines Arbeitsverhältnisses können MitarbeiterInnen unter bestimmten Voraussetzungen ihr
Guthaben bei der bisherigen Abfertigungskassen weiter veranlagen, an die Abfertigungskassen der
neuen ArbeitgeberIn übertragen oder an eine Pensionszusatzversicherung überweisen.

Vermögensstruktur
Die Abfertigungskassen verwalten im Jahr 2010 Abfertigungsanwartschaften, sprich ein Vermögen
von rund 3,6 Mrd. Euro, was einem Zuwachs von ca. 0,7 Mrd. Euro im Vergleich zum Vorjahr gleich-
kommt. Erfolgt eine Betrachtung der Marktanteile nach den verwalteten Abfertigungsanwartschaf-
ten, so führt die VBV Vorsorgekasse AG mit knapp einem Drittel (32,3%) den Markt an, gefolgt von
der Valida Plus AG mit 23,2% und der BAWAG Allianz Vorsorgekasse AG mit 15,0%. Die drei größten
Abfertigungskassen (VBV-VK, Valida Plus-VK und Bawag Allianz-VK) decken fast drei Viertel (72,06%)
aller Anwartschaftsberechtigten ab.
                          2,8%
                                                    6,9%
                                                               15,0%
                           32,3%

                                                                         7,3%

                                                                         4,6%

                                         23,2%
                                                                                        1,2%
                                                                                 3,3%
                                                                       3,4%

        APK     BAWAG      BONUS      BUAK     fair finance   NÖVK     Siemens     Valida      VBV   Victoria

Abbildung 1 Marktanteil 2010 in % des verwalteten Vermögens
                                                                                                            Seite | 6
Hinsichtlich der Anzahl, der von der Abfertigungskasse erfassten DienstnehmerInnen, hat sich das
Jahr 2010 ebenfalls positiv entwickelt: Die Zahl der Anwartschaftsberechtigungen im System der "Ab-
fertigung neu" stieg auf rund 5,6 Mio. (2009: rund 5,0 Mio.) weiter an. Da viele ArbeitnehmerInnen
nach mehreren Dienstverhältnissen Ansprüche gegenüber unterschiedlichen Abfertigungskassen
haben, kommt es häufig zu Mehrfachzählungen von Personen.

Veranlagungsstrategie
Die Abfertigungskasse hat die Geschäfte im Interesse der Anwartschaftsberechtigten zu führen und
bei der Veranlagung das Augenmerk insbesondere auf Sicherheit und Rentabilität zu richten. Für die
Veranlagung der Beiträge hat die BV-Kasse laut § 32 Abs. 1 BMSVG eine Depotbank zu beauftragen.
Die Depotbank hat die Verwahrung der Wertpapiere und die Führung der Konten zu übernehmen.
Bei der Veranlagung hat die Depotbank die Veranlagungsbestimmungen des § 30 BMSVG zu
beachten. Beispielsweise wurde der mögliche Aktienanteil gesetzlich auf 40% beschränkt. Allerdings
veranlagten die Abfertigungskassen 2010 nur rund 10,6% des Vermögens in Aktien1, ganze 88,0% in
Anleihen2.

Performance 2010
Der Veranlagungserfolg (Rendite) im Jahr 2010 betrug im Durchschnitt 2,58% (2009: 3,65%). Damit
verringerte sich die Performance im Vergleich zum Vorjahr. Die Berechnung erfolgte nach der Me-
thode der österreichischen Kontrollbank3. Bei der Systementwicklung der Abfertigungskassen wur-
den ursprünglich 6% Rendite kalkuliert, die aufgrund der bisher vorliegenden Veranlagungsergebnis-
se doch langfristig wohl nicht zu erreichen sind. Die damals prognostizierten Abfertigungsbeträge
können daher vermutlich nicht erwirtschaftet werden. Noch deutlicher wird die zu geringe Rendite
bei Berücksichtigung der Realverzinsung, denn diese erreicht nie mehr als 3,2% und bricht 2010 auf
0,7% ein.

    8,0

    6,0                     5,5
          5,0

    4,0                                       3,6                                                    3,7
                      2,9               3,2                                             3,2                      3,2
                                  2,3                                                                                  2,6
                2,1                                       2,1   2,0 2,2                                                      1,9
    2,0                                             1,5
                                                                                                           0,5                     0,7

    0,0
            2004              2005              2006              2007              2008               2009              2010
                                                                          -0,2
-2,0
                                                                                 -2,0

-4,0

-6,0                                                                                          -5,2

                                               Performance         VPI       Realverzinsung

Abbildung 2 Performance, Inflation und reale Performance in %

1
  Quelle OEKB
2
  Quelle OEKB
3
  http://www.oekb.at/

                                                                                                                                     Seite | 7
4. Ertragslage
4.1. Einnahmen steigen stärker als Aufwendungen
Die Einnahmen der Abfertigungskassen bestehen aus den Verwaltungskosten, welche durch das Be-
triebliche Mitarbeiter- und Selbstständigenvorsorgegesetz (BMSVG) wie folgt geregelt sind:

Gemäß § 26 BMSVG sind die BV-Kassen dazu berechtigt, von den „hereingenommenen Abferti-
gungsbeiträgen Verwaltungskosten abzuziehen“. Hierfür ist eine gesetzliche Bandbreite zwischen
1,0% und 3,5% der Abfertigungsbeiträge festgesetzt. Zusätzlich sind sie berechtigt eine Vergütung für
die Vermögensverwaltung von den Veranlagungserträgen einzubehalten, welche maximal 0,8% des
veranlagten Abfertigungsvermögens beträgt (bis 1. Jänner 2005: 1,0%). Hinzu kommen Barauslagen,
wie Depotgebühren und Bankspesen, welche betragsmäßig im Gesetz nicht begrenzt sind. Den Kran-
kenversicherungsträgern, welche die Beiträge einfordern, stehen 0,3% dieser Beiträge zu. Diese Ver-
gütung wird direkt bei den Abfertigungskassen eingehoben, jedoch können die Abfertigungskassen
dies als Barauslage weiter verrechnen. Die eingenommenen Verwaltungskosten dienen zur Abde-
ckung der Betriebsaufwendungen der Abfertigungskassen. Zu diesen zählen der Personalaufwand,
die Abschreibungen und die Betriebs-, Verwaltungs- und Vertriebsaufwendungen.

Ein Vergleich der Einnahmen aus Verwaltungskosten und der Betriebsaufwendungen für den Zeit-
raum 2003-2010 soll darstellen, ob die Einnahmen eine völlige Abdeckung der Betriebsaufwendun-
gen der Abfertigungskassen ermöglichen oder nicht:

   43.000                                                                                                                          41.568

   37.000                                                                                                        35.669

   31.000                                                                                      28.214
                                                                                                                                        29.575
                                                                                                                          27.870
   25.000
                                                                             21.533

                                                                                                        21.968
   19.000                                                  16.213
                                                                                      17.854
                                                  12.413
   13.000                           10.124                          14.486
                                             11.410
    7.000           5.594
                            6.122
            1.690
    1.000
               2003            2004              2005        2006              2007              2008              2009              2010
                    Einnahmen aus Verwaltungskosten der MV-Kasse                               Betriebsaufwendungen
Abbildung 3 Einnahmen verglichen mit Aufwendungen in Tsd. Euro

In den ersten Jahren der Einführung des Abfertigung-Neu-Systems (2003-2005) konnten die Be-
triebsaufwendungen noch nicht durch die Einnahmen gedeckt werden. Ab 2006 zeigt sich jedoch ein
Umkehrtrend: Die Abfertigungskassen verfügen seither über höhere Einnahmen aus Verwaltungskos-
ten als im Gegenzug für Betriebsaufwendungen zu leisten ist. Während im Jahr 2006 die Einnahmen
noch um 11,9% höher als die Betriebsaufwendungen ausgefallen sind, übersteigen sie die Betriebs-
aufwendungen im Jahr 2010 um ganze 40,6%.

                                                                                                                                        Seite | 8
4.2. Signifikante Überdeckung
Dies veranschaulicht der Deckungsgrad der Aufwendungen deutlich. Dieser stellt die Einnahmen zu
den Aufwendungen in Relation und zeigt die anfängliche Unterdeckung und spätere signifikante
Überdeckung der Betriebsaufwendungen.

Während im Jahr der Systemeinführung die Betriebsaufwendungen nur zu 23,6% gedeckt waren,
erreichten sie 2006 mit 111,9% erstmals eine völlige Abdeckung bzw. leichte Überdeckung. Ab 2006
lässt sich ein stetiger Aufwärtstrend feststellen, der 2008 noch durch die Einbeziehung der Selbst-
ständigen, der freien Berufe und der Land- und ForstwirtInnen in das System der Abfertigung NEU
verstärkt wird. Im Jahr 2010 wurde mit 140,6% das bisherige Maximum an Überdeckung erreicht:
Damit überschreiten die Einnahmen die Aufwendungen um 40,6%.

160%
                                                                                          140,6
140%
                                                                   128,4      128,0
                                                         120,6
120%                                             111,9

100%

  80%                                  91,9
                        60,5
  60%

  40%
            23,6
  20%

   0%
           2003         2004         2005        2006    2007      2008        2009       2010
Abbildung 4 Deckungsgrad der Aufwendungen in %

Die bisherige Entwicklung lässt die Annahme zu, dass die Überdeckung in den kommenden Jahren
weiter zunehmen wird: das veranlagte Vermögen wird stärker steigen, als die Fixkosten. Es kommt
zur sogenannten Fixkostendegression: Obwohl die Einnahmen steigen, bleiben die Fixkosten stabil,
daraus ergeben sich wiederum entsprechende Kostenvorteile.

                                                                                            Seite | 9
4.3. Einnahmen aus Verwaltungskosten und Betriebsaufwendungen
Bei den jährlichen Veränderungsraten der Verwaltungskosten und der Betriebsaufwendungen kann
festgestellt werden, dass die Einnahmen stärker ansteigen als die Betriebsaufwendungen der Abfer-
tigungskassen. Während die Jahre 2005 und 2006 die größten Wachstumsunterschiede vorweisen,
bleiben diese im Zeitraum von 2007 bis 2008 stabil. Hier beträgt die Veränderungsrate der Betriebs-
aufwendungen 23% und die der Einnahmen aus Verwaltungskosten 2007 33% und 2008 31%. Das
Krisenjahr 2009 zeigt eine fast vollständige Angleichung. 2010 sind die Einnahmen aus den Verwal-
tungskosten wieder deutlich höher als die Betriebsaufwendungen.

100%
 90%       86

 80%
 70%
 60%
 50%                       42
 40%                                       33             31
 30%                                                                      26   27
                23                              23             23
 20%                            17                                                        17

 10%                                                                                           6

  0%
            2005            2006            2007           2008            2009            2010
                         Verwaltungskosten der MV-Kasse           Betriebsaufwendungen

Abbildung 5 Einnahmen aus Verwaltungskosten und Betriebsaufwendungen jährliche Veränderungsraten in %

Generell haben sich die Veränderungsraten seit 2005 deutlich verringert. Gab es 2005 bei den Ein-
nahmen noch eine Veränderungsrate von 86% gegenüber dem Vorjahr, so ist sie 2010 nur noch 17%
hoch. Die Betriebsaufwendungen haben sich seit 2005 im Durchschnitt auf einem Niveau von rund
20% eingependelt. 2010 ist die Veränderungsrate mit 6% aber deutlich geringer. Die Einnahmen bei
den Verwaltungskosten steigen prozentuell stärker als die Betriebsaufwendungen. Diese sind in den
Vorjahren zumeist sprunghaft angestiegen, daher zeigt die Veränderungsrate 2010 einen starken
Rückgang.

                                                                                                        Seite | 10
4.4. Stark steigender Jahresüberschuss
Der Jahresüberschuss stellt den Erfolg bzw. Gewinn einer Wirtschaftsperiode nach Versteuerung dar.
Er erhöht das Eigenkapital in dieser Periode. Ein Jahresfehlbetrag vermindert das Eigenkapital.

    12.000
                                                                                              9.928
    10.000

      8.000

      6.000                                                                   5.192
                                                                                      4.549
                                                                      3.809
      4.000
                                                      1.919
      2.000
                                           41
          0
                 2003        2004         2005         2006           2007    2008    2009    2010
     -2.000

     -4.000                  -3.123
                -4.367
     -6.000

Abbildung 6 Jahresüberschuss Abfertigungskassen gesamt in Tsd. Euro

Die Jahresüberschüsse der Abfertigungskassen verzeichneten insgesamt von 2003-2005 Jahresfehl-
beträge bzw. Verluste. In diesem Zeitraum konnten die Einnahmen aus Verwaltungskosten die Be-
triebsaufwendungen noch bei weitem nicht abdecken. Ab 2005 erwirtschaftete die Branche Jahres-
überschüsse, die zudem einen steigenden Trend vorweisen. Diese Entwicklung geht einher mit den
immer höheren Deckungsgraden der Aufwendungen sowie den stärker steigenden Verwaltungskos-
ten. Während im Jahr 2005 ein Jahresüberschuss von 41 Tsd. Euro erwirtschaftet wurde, lag dieser
im Jahr 2006 schon bei 1.922 Tsd. Euro. Im darauffolgenden Jahr hat sich der Jahresüberschuss mit
3.810 Tsd. Euro fast verdoppelt (98,2%). Im Jahr 2009 muss erstmals ein Rückgang festgestellt wer-
den, der auf die Finanz- und Wirtschaftskrise zurückzuführen ist. 2010 hat sich der Jahresüberschuss
mehr als verdoppelt (118,3%) und der saldierte Branchenüberschuss liegt damit bei 9.931 Tsd. Euro.

                                                                                               Seite | 11
Die Höhe der Jahresüberschüsse der einzelnen Abfertigungskassen für das Jahr 2010 bestätigen die
durchwegs positive Ertragssituation: Mit Ausnahme der 2010 neu in den Markt eingetretenen Fair
Finance Vorsorgekasse AG konnten alle Kassen einen positiven Jahresüberschuss erwirtschaften.
Bestes Ergebnis weist die VBV Betriebliche Altersvorsorge AG mit 5.377 Tsd. Euro auf, die auch über
den größten Marktanteil in Prozent des verwalteten Vermögens verfügt. Auf den Plätzen zwei und
drei folgen die Bawag Allianz Vorsorgekasse AG mit 2.106 Tsd. Euro und die APK Vorsorgekasse AG
mit 1.037 Tsd. Euro.

 6.000
                                                                                             5.377

 4.000
                           2.761
                                                                                                     2.256
                   2.106
 2.000
         1.037
                                      766
                 552               311      499                   465                  343                   290
                                                                              23 61
     0
           APK         Bawag       BUAK     Bonus       Fair      NÖ BVK     Siemens   Valida        VBV     Victoria
                                               -458
                                                      finance        -359      BVK                              -829
-2.000
                                                      -523 -524

-4.000

                                                                                         -4.912
-6.000
                                            Jahresüberschuss      Bilanzgewinn

Abbildung 7 Vergleich Jahresüberschuss und Bilanzgewinn 2010 ins Tsd. Euro

Während die Jahresüberschüsse der Abfertigungskassen 2010 wieder im positiven Bereich waren,
zeigt der Bilanzgewinn hingegen ein deutlich negativeres Bild. Anhand der Abbildung 7 ist erkennbar,
wie sehr Jahresüberschuss und Bilanzgewinn bzw. –verlust auseinanderklaffen. Am größten ist der
Unterschied im Jahr 2010 bei der Valida Plus AG, die einen Jahresüberschuss von 343 Tsd. Euro und
einen Bilanzverlust von -4,9 Mio. Euro aufweist. Die Divergenz lässt sich durch Rücklagenbewegun-
gen bzw. Gewinn- und Verlustvorträge erklären.

                                                                                                              Seite | 12
4.5. Satte Ausschüttungen
Der erwirtschaftete Jahresüberschuss kann entweder im Unternehmen einbehalten werden, um
Rücklagen zu bilden oder in Form von Dividenden an die AktieninhaberInnen ausgeschüttet werden.

70%

                                          60
60%
                                                                                  50
50%
                                                           40
40%

30%

20%

10%               5

 0%
                2007                     2008             2009                   2010

Abbildung 8 Ausschüttungsquote 2007-2010 in %

Die Abfertigungskassen führten erstmals 2007 eine Dividende an die Eigentümer ab. Im Geschäfts-
jahr 2008 erreichte die Großzügigkeit der Dividendenpolitik der Kassen ihren bisherigen Höhepunkt
und es wurden 60% des gesamten erwirtschafteten Jahresüberschusses ausgeschüttet. Das waren in
Summe rund 2,3 Mio. Euro. Auch im Krisenjahr 2009 floss ein Großteil der Gewinne an die Aktionäre.
2010 wurde dann nach dem leichten Einbruch im Vorjahr fast das Vorkrisenniveau an Dividendenzah-
lungen erreicht. Damit liegt die Ausschüttungsquote der Abfertigungskassen, die eine Dividende aus-
bezahlen, zwischen 43% und 84%. Die bisher höchsten Ausschüttungen im Untersuchungszeitraum
wurden von der VBV Betrieblichen Altersvorsorge AG vorgenommen (2008-2010: rund 4,4 Mio. Eu-
ro).

                                                                                           Seite | 13
4.6. Zu niedrige Kapitalgarantierücklage
Die Abfertigungskassen sind gemäß §20 Abs 2 BMSVG dazu verpflichtet eine Rücklage zur Erfüllung
der Kapitalgarantie zu bilden. Um die Rücklage aufzubauen sind mindestens 5% der
Verwaltungskosten aus laufenden Beiträgen und Übertragungsbeiträgen der Rücklage zuzuführen bis
diese 1% der Gesamtsumme der Abfertigungsanwartschaften erreicht hat.

   40.000
                                                                                                                     35.844
   35.000
                                                                                                     21% des
   30.000                                                                  28.407                    Sollwerts

   25.000
                                     21.538               18% des
   20.000                                                 Sollwerts
                  14% des
   15.000         Sollwerts

   10.000                                                                                                7.370
                                                                  5.036
     5.000              3.002

         0
                               2008                                     2009                                     2010
               Kapitalgarantierücklage            Sollwert Kapitalgarantie-Rücklage 1% der Abfertigungsanwartschaft

Abbildung 9 Kapitalgarantierücklage und Sollwert 2008-2010 in Tsd. Euro

In den Jahren 2008-2010 ist die Kapitalgarantierücklage zwar kontinuierlich gestiegen, hat aber
dennoch 2010 mit 7,4 Mio. Euro nur rund 21% des Sollwerts erreicht. Abbildung 9 zeigt, dass die
Auflösung der Kapitalgarantierücklage immer deutlich geringer ausgefallen ist, als die Dotation, was
eine kontinuierlich wachsende Kapitalgarantierücklage zur Folge hat.

8.000
                                                                                                                          7.370

7.000

6.000
                                                                                                          5.036
5.000

4.000
                                                                                          3.002                  3.016
3.000
                                                                                                                              2.330
                                                                          1.750              1.887
2.000
                                                          1.186
                                                                                                                    982
1.000                                     712                                  612                580
                                             395             497
                        322 242
             92 88 11                6                4            25                49                                             65
    0
              2003            2004             2005          2006              2007          2008                2009         2010
         Kapitalgarantierücklage              Dotation Kapitalgarantierücklage            Auflösung Kapitalgarantierücklage

Abbildung 10 Kapitalgarantierücklage sowie Auflösung und Dotation in Tsd. Euro

                                                                                                                                  Seite | 14
35%                                                                                            33
                                                                                 31
30%

25%

                                                                                      19            19
20%

15%       13 12

10%                                                                8
                                                   5
 5%                                                                    3                                   3
                        2   2                          2
                                      1     1                                                                   1
 0%
           2003         2004          2005          2006            2007          2008          2009       2010
                       Auflösung in Relation zur Dotation          Auflösung in Relation zur Rücklage

Abbildung 11 Auflösung der Kapitalgarantierücklage in Relation zur Dotation und zur Rücklage in %

Wird das Verhältnis der Dotation zum Jahresüberschuss analysiert, ergibt sich im Zusammenhang mit
der Dividendenpolitik folgendes Bild (Abbildung 12): In den Jahren 2008 und 2010 werden mehr
Dividenden ausbezahlt, als an Dotation für die Kapitalgarantierücklage gebildet wurde.

70%                                                                                   66

60%

50%

40%                                                         36

30%               26
                                                                                                          23

20%                                   16

10%

 0%
               2006                  2007                   2008                      2009               2010
Abbildung 12 Dotation der Kapitalgarantierücklage in Relation zum Jahresüberschuss in %

                                                                                                                Seite | 15
4.7. Veranlagungserträge und Kosten gesamt
Die Veranlagungserträge in den Abfertigungskassen betragen 2003-2010 303,3 Mio. Euro, die
Verwaltungskosten (sowohl laufende als auch Vermögensverwaltungskosten) belaufen sich im
selben Zeitraum auf 164,4 Mio. Euro. Das bedeutet, dass mehr als die Hälfte (54%) der
Veranlagungserträge nicht bei den Anwartschaftsberechtigten ankommt, sondern für die Verwaltung
aufgewendet wird.

350.000
                                             303.323
300.000

250.000

200.000
                                                                           164.362
150.000

100.000

 50.000

       0
                                            Veranlagungserträge          Kosten

Abbildung 13 Kosten und Veranlagungserträge 2003-2010 in Tsd. Euro

4.8. Relation Kosten zu Veranlagungserträgen
Die Relation von (Brutto)Veranlagungserträgen in den Veranlagungsgemeinschaften zu den Kosten
hängt im Wesentlichen vom Veranlagungsergebnis ab, da die Kosten fixiert sind, und liegt meist bei
knapp über 40%. Im Jahr 2008 waren die Veranlagungserträge bedingt durch das konjunkturelle Um-
feld negativ.

120%
             101
100%

 80%
                                                                  63
 60%                      47
                                       38              41                                42     41
 40%

 20%

  0%
            2003         2004         2005             2006       2007            2008   2009   2010
-20%

-40%

-60%                                                                              -48

Abbildung 14 Relation Kosten zu Veranlagungserträgen in %

                                                                                                     Seite | 16
5. Bilanzkennzahlen der Abfertigungskassen

5.1. Stark steigender Trend bei der Eigenkapitalrendite
Die Eigenkapitalrentabilität wird als Verhältnis zwischen dem Jahresüberschuss und dem eingesetz-
ten Eigenkapital definiert. Damit wird die Verzinsung des Eigenkapitals zum Ausdruck gebracht.

 25%
                                                                                          21
 20%
                                                                    16
 15%                                                    13                     13

 10%                                            7

  5%
                                         0
  0%
            2003          2004          2005   2006    2007        2008       2009       2010
 -5%

-10%

-15%                       -14
-20%

-25%         -23
Abbildung 15 Eigenkapitalrendite in %

Aufgrund der immer besseren Ertragslage weist auch die Eigenkapitalrentabilität einen steigenden
Trend vor. 2006 lag sie noch bei 7%, ein Jahr später konnte sie schon um ganze 6 Prozentpunkte ge-
steigert werden. 2008 erfolgte eine weitere Verbesserung um 3 Prozentpunkte auf 16%. Der Ein-
bruch im Jahr 2009 liegt vermutlich an den negativen Veranlagungserträgen 2008, die den Einnah-
men an Vermögensverwaltungskosten nicht sofort vollumfänglich abgezogen werden konnten. 2010
verzeichnete die Branche eine Eigenkapitalrendite von hervorragenden 21,0%.

                                                                                          Seite | 17
Da aus dem Jahresüberschuss auch die Kapitalgarantierücklage dotiert werden muss, wurde eine
modifizierte Eigenkapitalrendite berechnet, bei der – der um die Dotation der Kapitalgarantierückla-
ge bereinigte – Jahresüberschuss dem Eigenkapital ohne die Kapitalgarantierücklage gegenüberge-
stellt wird. Mit Ausnahme des Jahres 2009 gibt es nur geringe Unterschiede. 2010 lag die modifizierte
Eigenkapitalrendite mit 19% nur gering unter der Eigenkapitalrendite, die 21% betragen hat.

 25%
                                                                                          19
 20%

 15%
                                                             11     11
 10%
                                                      6                        5
  5%

  0%
           2003          2004         2005           2006   2007   2008       2009       2010
 -5%                                    -2

-10%

-15%
                          -15
-20%

-25%        -23

-30%

Abbildung 16 Modifizierte Eigenkapitalrendite in %

                                                                                               Seite | 18
5.2. Herrvorragende Steigerung bei der Umsatzrendite
Im Rahmen dieser Berechnung wird der Jahresüberschuss in Beziehung zu den Einnahmen aus Ver-
waltungskosten gesetzt. Diese Kennzahl zeigt, wie hoch der Anteil des Gewinns pro 100 € Einnahmen
liegt.

30%

25%                                                                                         24

20%                                          18             18

15%                                                                         13
                                   12

10%

 5%
               0
 0%
             2005                 2006     2007            2008            2009            2010
Abbildung 17 Umsatzrendite in %

Die Umsatzrentabilität ist seit 2005 positiv und stieg von 12% im Jahr 2006 auf mittlerweile ausge-
zeichnete 24% im Jahr 2010. Das heißt, dass im Jahr 2010 den Abfertigungskassen im Durchschnitt
24% ihrer Einnahmen verblieben sind bzw. konnte pro 100 Euro Einnahmen ein Gewinn von 24 Euro
erwirtschaftet werden. Der starke Zuwachs liegt an der überdurchschnittlich guten Entwicklung des
Jahresüberschusses, der sich im letzten Jahr mehr als verdoppelt hat. Aber auch der deutliche An-
stieg bei den Verwaltungskosten trägt zur positiven Entwicklung der Umsatzrentabilität bei. Hier zeigt
sich einmal mehr, dass die Abfertigungskassen überaus profitabel wirtschaften.

                                                                                              Seite | 19
6. Szenarienberechnungen
6.1. Szenario zur Entwicklung des in den Abfertigungskassen verwalteten Vermögens
Die Abfertigungskassen verwalteten 2010 ein Vermögen von 3,57 Mrd. Euro. In der Grafik ist die
Entwicklung des Vermögens der Veranlagungsgemeinschaften seit 2003 ersichtlich. Die Simulation
eines Zukunftsszenarios für die nächsten 5 Jahre zeigt, dass sich das Kapital bis 2015 vorraussichtlich
auf über 7 Mrd. Euro verdoppeln wird.

8000

7000

6000

5000

4000

3000

2000

1000

   0
        2003     2004    2005    2006    2007     2008    2009    2010     2011   2012   2013   2014     2015

Abbildung 18 Verwaltetes Vermögen in den Abfertigungskassen in Mio. Euro

                                                                                                       Seite | 20
Die durchschnittlichen Vermögensverwaltungskosten der Abfertigungskassen – gewichtet nach An-
teilen am Gesamtvermögen 2009 – betragen 0,67% p.a. des Vermögens. Diese liegen auf Basis des
Vermögens 2010 bei 23,96 Mio. Bei 7 Mrd. Euro Vermögen im Jahr 2015 würden die Einnahmen aus
Vermögensverwaltungskosten auf 47 Mio. Euro ansteigen.

Die Gesamteinnahmen aus den laufenden Verwaltungskosten und den Vermögensverwaltungskosten
könnten von 41,6 Mio. Euro 2010 auf über 80 Mio. Euro 2015 ansteigen, angenommen der bisherige
Trend lässt sich fortschreiben.

90000

80000

70000

60000

50000
                                                                      41.568
40000                                                        35.669
                                                    28.214
30000
                                           21.533
20000                             16.213
                         11.410
10000            6.122
         1.690
    0
         2003    2004    2005     2006     2007     2008     2009     2010     2011   2012   2013    2014    2015

                 Einnahmen aus Verwaltungskosten gesamt                Poly. (Einnahmen aus Verwaltungskosten gesamt )

Abbildung 19 Einnahmen aus Verwaltungskosten in Tsd. Euro

Der Markt der Vorsorgekassen weist aufgrund der geringen Anbieteranzahl Eigenschaften eines oli-
gopolistischen Marktes mit Preisstarrheit auf. Einen Wettbewerb bei den Konditionen gab es nur
2002 in der Phase der Marktaufteilung. Da die Vorsorgekassen die Kosten nur für alle Kunden anpas-
sen können und der Markt sowohl aufgeteilt als auch hinsichtlich neuer Verträge nicht dynamisch
wachsend ist, liegt es nicht im Interesse der Eigentümer günstigere Kosten anzubieten. Die Kassen
profitieren aber von einer Fixkostendegression. Daher bedarf es aus Sicht der AK und der Gewerk-
schaften einer gesetzlichen Limitierung der Verwaltungskosten als funktionales Äquivalent zum Kos-
tenwettbewerb.

                                                                                                               Seite | 21
6.2. Szenarioberechnungen zur künftigen Einnahmenentwicklung
Um Annahmen über die künftige Entwicklung des Vermögens zu treffen, wird die Ertragslage der
Vorsorgekassen bis zum Jahr 2020 geschätzt.

Es wird davon ausgegangen, dass die Bruttolohn- und gehaltssumme in den nächsten Jahren um 3%
steigt1 und damit der Erfassungsgrad des Systems von 48% der Lohnsumme 2010 auf 78% im Jahr
2020 steigt – jährlich um 3 Prozentpunkte2.

Folgende drei Szenarien sind prognostizierbar:
    1. Die Auszahlungen bleiben am Niveau von 25% der Beiträge (Szenario I)
    2. Die Auszahlungen steigen auf 35% der Beiträge (Szenario II)
    3. Die Auszahlungen steigen auf 50% der Beiträge (Szenario III)

Als Kostensätze werden 2,4% der laufenden Beiträge und 0,67% des verwalteten Vermögens berech-
net. Der Vermögensbestand der Kassen würde je nach zu Grunde liegendem Entnahmeverhalten bis
2020 auf 12,6 Mrd. (Szenario III) bzw. 14,9 Mrd. (Szenario II) oder 16,5 Mrd. (Szenario I) steigen.

                                       Vermögen bei Entnahme von % in Relation zu Beiträgen in Mio. EUR
                                   Szenario I (25%)                  Szenario II (35%)    Szenario III (50%)
2010                                    3.570,00                            3.570,00          3.570,00
2011                                    4.387,60                            4.292,86          4.150,76
2012                                    5.293,96                            5.093,09          4.791,78
2013                                    6.294,96                            5.975,77          5.496,99
2014                                    7.396,79                            6.946,30          6.270,55
2015                                    8.605,97                            8.010,32          7.116,85
2016                                    9.929,35                            9.173,81          8.040,49
2017                                   11.374,14                            10.443,01         9.046,31
2018                                   12.947,94                            11.824,53         10.139,41
2019                                   14.658,71                            13.325,29         11.325,15
2020                                   16.514,85                            14.952,57         12.609,16
Tabelle 1 Vermögen bei Entnahme von x% in Relation zu den Beiträgen

1
    Im Zeitraum 2000 bis 2010 stieg sie durchschnittlich um 3,1% jährlich
2
    Als jährliche Performance der Abfertigungskassen werden 3% angenommen

                                                                                                          Seite | 22
Die Einnahmen der Kassen würden je nach Entnahmeverhalten im Szenario III auf 124 Mio. bzw. 139
Mio. im Szenario II bis 149 Mio. Euro im Szenario I steigen.

                               Einnahmen der Kassen bei Entnahme von % in Relation zu Beiträgen
                          Szenario I (25%)                 Szenario II (35%)       Szenario III (50%)
2010                            41,6                               41,6                  41,6
2011                            48,9                               48,6                  48,1
2012                            56,7                               55,7                  54,2
2013                            65,2                               63,5                  60,9
2014                            74,4                               71,9                  68,0
2015                            84,5                               81,0                  75,8
2016                            95,4                               90,9                  84,1
2017                            107,2                              101,6                 93,1
2018                            120,0                              113,1                 102,8
2019                            133,8                              125,6                 113,3
2020                            148,6                              139,0                 124,5
Tabelle 2 Einnahmen bei Entnahme von x% in Relation zu Beiträgen

Selbst wenn der Anteil der beitragspflichtigen Lohnsumme bis 2020 nur um 2 Prozentpunkte pro Jahr
steigt, und sich der Erfassungsgrad bis 2020 nur auf 68% der Lohnsumme erhöht, würden die Ein-
nahmen in den 3 Szenarien auf 115 Mio. EUR, 128 Mio EUR bzw. 137 Mio. EUR zulegen.

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Umstellung der verrechenbaren Kosten nur auf Vermögensverwaltungskosten

Würde man die Einnahmen der Abfertigungskassen gänzlich durch die Vermögensverwaltungskosten
decken, hätte das mehrere Vorteile:

        1. Die Kassen könnten die Kapitalgarantie besser erfüllen, weil die gesamten Beiträge veranlagt
           werden und nicht zunächst die vorab abgezogenen Gebühren verdient werden müssten.
        2. Das hätte zur Folge dass bei jüngeren Dienstverhältnissen die Abfertigungsanwartschaft nicht
           regelmäßig geringer wäre als die Summe der garantierten Beiträge.
        3. Bei kurzen Dienstverhältnissen ergäbe sich eine positivere Entwicklung der Anwartschaft.
        4. Für die KundInnen gäbe es eine höhere Transparenz hinsichtlich der verrechneten Kosten.

Wie könnte sich eine derartige Umstellung auf die zu verrechnenden Vermögensverwaltungskosten
auswirken?

                                                     2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010
    Verrechnete Gesamtkosten in Relation
    zum Vermögen                                     1,3%     1,8%     1,7%       1,5%   1,3%   0,8%   1,7%   1,2%
    Betriebsaufwand in Relation zum Ver-
    mögen                                            4,2%     2,8%     1,8%       1,3%   1,1%   1,0%   1,0%   0,8%
Tabelle 3 verrechnete Vermögensverwaltungskosten nach Umstellung

Die Bandbreite der verrechneten Gesamtkosten in Relation zum Vermögen liegt1 im Bereich von
0,9% bis 1,4%. Der Betriebsaufwand in Relation zum Vermögen zwischen 0,5% und 1,2%. Eine sinn-
volle Umstellung müsste daher schrittweise erfolgen, damit die Kassen die Möglichkeit haben, sich
auf die neue Situation einzustellen.

                                                            Fair                    NÖ
                                 APK     Bawag BUAK Bonus Finance                   VBK    Siemens Valida VBV Victoria
    Kosten in Relation
    zum Vermögen                 1,1%      1,2%     1,0%      1,3%         1,9%     1,2%        0,9%   1,1%   1,3%   1,4%
    Aufwand in Relation
     zum Vermögen                0,5%      0,7%     0,7%      1,1% 1.269,4%         0,8%        0,6%   1,0%   0,7%   1,2%
Tabelle 4 verrechnete Vermögensverwaltungskosten nach Umstellung pro Kasse

1
    Exkludiert man die neu in den Markt eingetretene Fair Finance Vorsorgekasse

                                                                                                                     Seite | 24
7. Forderungen
Die Reform der Abfertigung im Jahr 2003 war ein sozialpolitischer Fortschritt. Das System bezieht
auch Beschäftigte mit kurzen Dienstverhältnissen ein und sichert eine unverfallbaren Anspruch auch
im Fall der Kündigung durch den/die ArbeitnehmerIn. Durch die Auszahlungsmöglichkeit bei einver-
nehmlicher Beendigung und Arbeitgeberkündigung erhält die Abfertigung den Charakter einer Über-
brückungszahlung. Seit 2008 wurden auch freie DienstnehmerInnen und Gewerbetreibende in das
obligatorische System einbezogen.

Die Reform der Abfertigung hat also zwei wichtige sozialpolitische Zielsetzungen erfüllt: Nahezu alle
ArbeitnehmerInnen wurden in das System einbezogen und die Mobilität der ArbeitnehmerInnen
wurde erhöht. Auch die Lösung der Auszahlung vom Arbeitgeber hat sich bewährt.
Der konkrete Durchführungsweg über gewinnorientierte Vorsorgekassen muss aber reformiert wer-
den. Die Kassen bieten für die meisten Betroffenen eine Beitragsrendite unter der Inflationsrate.
Grund dafür sind nicht nur relativ geringe Veranlagungserträge, sondern auch die hohe Belastung der
Beiträge und des veranlagten Volumens mit Kosten. Bei vielen insbesondere kürzeren Dienstverhält-
nissen gibt es keine positive effektive Verzinsung der Beiträge. Die Ansprüche entsprechen in den
ersten Jahren eines Dienstverhältnisses lediglich der garantierten Summe der eingezahlten Beiträge,
denn die Veranlagungserträge übersteigen nicht die vorab verrechneten Verwaltungskosten. Somit
ergibt sich unter Berücksichtigung der Inflation eine negative Realverzinsung.

Die Veranlagungserträge in den Veranlagungsgemeinschaften betragen 2003 bis 2010 303,3 Mio.
EUR, die Verwaltungskosten die den Veranlagungsgemeinschaften in Abzug gebracht werden sum-
mierten sich im selben Zeitraum auf 164,36 Mio. D.h. bislang erreichten die verrechneten Kosten
kumuliert 54% der Erträge. Die Relation von (Brutto)Veranlagungserträgen zu den verrechneten
Kosten hängt im Wesentlichen vom Veranlagungsergebnis ab, da die Kosten vertraglich fixiert sind,
und lag in den meisten Jahren bei knapp über 40%.

Das System hat einen sehr hohen Verwaltungsaufwand und geringe Nettorendite. Da es sich um ein
Obligatorium mit hohen Kosten handelt, generiert das System „automatische“ Gewinne für die Vor-
sorgekassen. Die durchschnittliche Eigenkapitalrendite aller Vorsorgekassen betrug 2010 21%. Es ist
davon auszugehen, dass diese laufend steigen wird, da es zwischen den Kassen keinen Kostenwett-
bewerb gibt. Seit 2006 liegen in der Gesamtbranche die Einnahmen aus verrechneten Verwaltungs-
kosten über den Betriebsaufwendungen. 2010 lagen die Einnahmen um 40,6% über den Betriebs-
aufwendungen. Die Einnahmen aus verrechneten Verwaltungskosten steigen auch stärker an, als die
Betriebsaufwendungen, was sich in einer laufend bessere Ertragslage manifestiert. 2010 erwirtschaf-
teten mit Ausnahme der neu in den Markt eingetretenen Fair Finance alle Kassen einen positiven
Jahresüberschuss. Die Ausschüttungsquote der Branche lag 2010 bei 50%. Neben Dividenden werden
die Jahresüberschüssen auch zur Dotation der Kapitalgarantierücklage verwendet. 2010 wurden 23%
der Jahresüberschüsse in diese zweckgewidmete Rücklage gestellt. Die Kapitalgarantierücklage nä-
hert sich nur langsam ihrem Sollwert von 1% der Abfertigungsanwartschaften. Aber bislang übertraf
deren Dotation in allen Jahren die Entnahmen.

AK und ÖGB fordern eine Überarbeitung der gesetzlichen Regelungen, um eine kostengünstige Ad-
ministration der „Abfertigung neu“ zu ermöglichen. Durch gesetzliche Bestimmungen soll sicherstellt
werden, dass von Effizienzverbesserungen bei einer Reform des Systems auch die Anwartschaftsbe-
rechtigten profitieren. In der gegebenen Konstellation würde eine Systemverbesserung den realen
Aufwand der Kassen senken und damit ihre Rentabilität für die Eigentümer erhöhen. Es bestünde

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kein Anreiz für die Abfertigungskassen die Effizienzverbesserung an die Anwartschaftsberechtigten
weiterzugeben.
Gegenwärtig können einzelne ArbeitnehmerInnen bei mehreren Abfertigungskassen Konten haben,
wenn sie ihr Dienstverhältnis wechseln. Eine Zusammenlegung der Konten bei der jeweiligen Abferti-
gungskasse des aktuellen Dienstgebers würde für die Anwartschaftsberechtigten mehr Übersichtlich-
keit bringen und den administrativen Aufwand des Systems reduzieren.

Aus Sicht der ArbeitnehmerInnen-Interessenvertretungen ist eine Herabsetzung der gesetzlichen
Obergrenzen für die Verrechnung von Verwaltungskosten durch die Abfertigungskassen („Betriebli-
che Vorsorgekassen“) notwendig. AK und ÖGB fordern eine schrittweise Reduktion der höchsten
gesetzlich zulässigen Vermögensverwaltungskosten auf 0,5%. Dies wäre eine Weiterführung der vor-
handenen Bestimmung des § 26 Abs.3 BMSVG, die die Vermögensverwaltungskosten vor 2005 mit
1% und ab 2005 mit 0,8% begrenzt hat. Der Markt wächst durch ein gesetzliches Obligatorium auch
ohne Zutun der Abfertigungskassen, was eine Begrenzung der Kosten rechtfertigt.

Außerdem bedarf es auch mehr Transparenz bei den Kosten der eingesetzten Veranlagungsprodukte
durch die verpflichtende Ausweisung der Gesamtkostenquote (Total Expense Ratio), die durch den
Wirtschaftsprüfer zu verifizieren wäre. Dies entspricht der Einigung der Sozialpartner aus dem Jahr
2009 zur Reform des Pensionskassengesetzes. Die Total Expense Ratio (TER) gibt an, welche Kosten -
in Prozent des Fondsvermögens - im Fonds während des vergangenen Geschäftsjahres angefallen
sind. Zu diesen Kosten zählen vor allem die Managementgebühr, Depotgebühr, Beratergebühren,
Prüferkosten. In Deutschland muss die Gesamtkostenquote seit 2004 von Investmentgesellschaften
angegeben werden.

Da auch die meisten Abfertigungskassen in Naheverhältnis zu Banken und Versicherungen haben und
die Produkte deren Kapitalanlagegesellschaften einsetzen, ist es sinnvoll diese Bestimmung in das
BMSVG zu übernehmen.

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8. Resümee
Die vorliegende Studie hat klar ergeben, dass die Einnahmen der Kassen aus Gebühren weitaus höher
liegen, als ihre real anfallenden Betriebsaufwendungen. Weiters wurde gezeigt, dass diese Differenz
laufend größer wird, da die Einnahmen der Kassen aus verrechneten Gebühren laufend stärker stei-
gen als ihr Aufwand, was zu steigenden Eigenkapitalrenditen führt. Wenn durch eine Reform des
Systems die Abfertigungskassen von administrativem Aufwand befreit werden, würde das wiederum
die Ertragslage für die Eigentümer verbessern ohne die Realverzinsung für die Anspruchsberechtigten
zu beeinflussen.

AK und ÖGB fordern daher, dass allfällige Vorteile aus einer Reform zur Gänze an die Kunden weiter-
gegeben werden müssen und darüber hinaus verrechenbaren Gebühren bzw. Kostensätze gesenkt
werden, damit die Abfertigungskassen nicht nur ein Geschäft für ihre Eigentümer sind, sondern vor
allem eine positive Realverzinsung für die ArbeitnehmerInnen bringen.

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