Abschluss2022 Hauptschulprüfung Baden-Württemberg - Deutsch Muster III Lösungen
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Deutsch-Musterprüfung III Pflichtteil – Teil A A1 – Sachtext „Der gläserne Mensch“ Textverständnis 1. Richtig oder falsch? a) falsch b) richtig c) richtig d) falsch e) richtig f) falsch 2. Begriffszuordnung gläserner Mensch: Online-Shopping, Überwachungstechnik, Verlust der Anonymität Datenschutz: keine Übermittlung sensibler Daten, keine Nutzung sozialer Netzwerke, mehr Eigenverantwortung 3. Textstellen finden a) „Ab 100 Likes soll das Profil genauer sein, als das Wissen von Familienmitgliedern, 300 sind vonnöten, um den Partner in den Schatten zu stellen. Der durchschnittliche Facebook- Nutzer kommt übrigens auf 227 ‚Gefällt mir’-Angaben.“ (Z. 7 – 11) b) Besonders Jugendliche gehen sorglos mit ihrer Datenfreigabe um und sehen Netzwerke hauptsächlich als Unterhaltungs- und Kommunikationsmittel. (Z. 109 – 112) 4. Eigener Beitrag zum Schutz persönlicher Daten Zum Schutz meiner Daten erstelle ich z. B. sichere Passwörter, die ich regelmäßig austausche. Weiterhin kann ich mir bei Apps oder beim Surfen genau anschauen, welche Berechtigungen ich erteile. Bevor ich etwas im Internet veröffentliche, überlege ich mir genau, welche Dinge ich preisgebe. Das Sicherste ist jedoch, mehr offline zu erledigen – zum Beispiel in lokalen Läden einzukaufen oder weniger zu googeln. Prüfungen 2
Deutsch-Musterprüfung III Sprachgebrauch 1. a) Rechtschreibstrategie benennen Datenschutz: nach einem Vokal schreibt man tz (nicht z) sorglos: zusammengesetztes Adjektiv aus den Wörtern „Sorge“ und „los“ Missbrauch: doppelter Konsonant nach kurz gesprochenem Vokal Ausspähprogramme: Verb „spähen“ – ein silbentrennendes „h“ zwischen zwei Vokalen generell: doppelter Konsonant nach kurz gesprochenem Vokal b) Groß- und Kleinschreibung begründen umfangreich: Die Endung -reich gehört zu einem Adjektiv, daher klein geschrieben Digitalisierung: Die Endung -ung signalisiert ein Nomen (Großschreibung). Recht auf Vergessen: Substantivierung des Verbs, erkennbar am einsetzbaren Artikel (das Vergessen) fraglich: -lich ist eine Adjektivendung Nutzen: substantiviertes Verb, das man am zufügbaren Artikel erkennt (der Nutzen) nutzen: Verb mit der Endung -en gemeinsam: Die Endung -sam signalisiert ein Adjektiv. 2. Satzzeichen ergänzen E Die Digitalisierung erlaubt es, dass Daten für die „Ewigkeit“ gespeichert werden. E Sei immer vorsichtig, wenn du etwas postest! E Der Datenschutzbeauftragte warnt: „Übermitteln Sie niemals sensible Daten.“ 3. Wortarten bestimmen a) generell: Adjektiv Surfen: Substantiv / substantiviertes Verb schützen: Verb b) man: Pronomen dass: Konjunktion über: Präposition 4. Sätze bilden a) Der Vorläufer des Internets hieß Arpanet. b) Im Internet ist eine Kommunikation ohne zeitliche und räumliche Distanz möglich. c) Das Internet hat in vielen Lebensbereichen zu einer umfassenden Umwälzung geführt. d) Auch in Zukunft wird der Schutz unserer persönlichen Daten immer wichtiger sein. 5. Antonyme finden Entwicklung: Rückschritt minderjährig: volljährig kritisieren: loben Prüfungen positiv: negativ 3
Deutsch-Musterprüfung III A2 – Lektüre „Ich weiß alles über dich“ (Thomas Feibel) 1. Ninas Situation nach der Trennung notieren E ständiger Telefonterror trotz gewechselter Nummer E Anrufe und beleidigende Nachrichten E Limo wartet vor der Schule auf Nina oder bei ihr zu Hause E bei der Polizei wird Nina erst nicht ernst genommen E erst der zweite Besuch dort mit der Tante bei einer Stalking-Beauftragten führt zum Erfolg 2. Hintergrund von Ninas und Bens Beziehung B en arbeitet angeblich bei einer Internetseite, die Jugendlichen mit Liebeskummer hilft. Dort hat sich Nina nach der Trennung von Limo einem Mitarbeiter anvertraut, um über die schwere Zeit hinwegzukommen. Ben hört Nina zu und bietet ihr Hilfe an. Außerdem haben sie und Ben vermeintlich gemeinsame Interessen wie z. B. Frauenfußball. 3. Erläutern, wer Ben wirklich ist Ben heißt in Wirklichkeit Volker und nutzt die Möglichkeiten des Internets, um Mädchen ano- nym kennenzulernen. Er hat sich in Ninas Computer gehackt, ihre Bilder benutzt und gefälscht und überwacht sie sogar mit der Kamera. Die Informationen, die Nina ihm online gegeben hat, nutzt Ben, um sich bei ihr beliebt zu machen. 4. Dialog zwischen Ben und Nina Nina: „Hallo Ben, ich war in deinem Zimmer und habe alles gesehen.“ Ben: „Lass’ es mich erklären …“ Nina: „Wie kannst du so etwas machen?“ Ben: „Es tut mir leid!“ Nina: „Ich habe dir vertraut und du hast mich einfach ausgenutzt. Du hast meine Bilder geklaut, mich sogar gefilmt! Spinnst du?“ Ben: „Nina, es tut mir unendlich leid. Wirklich! Ich wollte dich nicht verletzen, echt nicht. Ich weiß auch nicht. Als du dich bei SchweresHerz.de gemeldet hast, war ich sofort fasziniert von dir. Es tat mir so leid, dass du wegen diesem Idioten so traurig warst und dann wollte ich dich einfach kennenlernen. Aber ich habe mich als Volker nicht getraut.“ Nina: „Du wolltest mich nicht verletzen? Und deshalb hast du mich ausspioniert und über- wacht? Das ist krank, Volker. Was glaubst du denn, wie es sich anfühlt, wenn jemand in deinem Computer rumwühlt und heimlich dein Zimmer beobachtet. Das ist das mieseste Gefühl überhaupt! Ekelhaft!“ Ben: „Daran habe ich nicht gedacht.“ Nina: „Nein, hast du wohl nicht. Ich möchte nichts mehr mit dir zu tun haben. Mach’s gut, Volker!“ Prüfungen Ben: (sagt nichts mehr) 4
Deutsch-Musterprüfung III Wahlteil – Teil B 1. Erörterung „Virtuelle Identität“ Der Onlineartikel „Vorsicht vor allzu sorglosen Ausflügen in soziale Netzwerke!“ erschien auf den Onlineseiten des politischen Magazins „Fokus“ und befasst sich mit der Frage, ob und wie viel persönliche Informationen man virtuell von sich preisgeben sollte. Ergänzend dazu stellt die Grafik der Initiative „common sense“ sieben Leitfragen, die Jugendlichen helfen sollen, Entscheidungen im Umgang mit persönlichen Daten zu treffen. Das Internet bietet viele Möglichkeiten, sich selbst darzustellen, aber ist es ratsam, sein ganzes Leben im Internet frei zugänglich zu machen? Viele Menschen haben eine virtuelle Identität: „Bereits jeder Fünfte (18 Prozent) stellt private Informationen ins Internet […]“ (Z. 25 f.) Diese können allerdings auch Nachteile bringen, z. B. bei der Arbeitssuche, denn viele Arbeitgeber recherchieren über Bewerber im Internet. In einer Umfrage gab jedes vierte Unternehmen an, „dass sie sich die Einladung zum Vorstellungsgespräch sparen, wenn das entsprechende Online-Profil nicht zu ihren Vorstellungen passt“. (Z. 57 ff.) Dabei kann allerdings beides negativ bewertet werden: ein zu freizügiges Verhalten, aber auch ein Abwesendsein von der virtuellen Welt. Aufpassen muss man auch bei der Meinungsäußerung, z. B. wenn man extreme politische Aussagen macht, die sich mit der Zeit ändern können, aber im Netz weiterhin existieren. Die Grafik zeigt, dass man mit dem Posten von Fotos auch andere Personen in Schwierigkeiten bringen kann. Wenn ich ein Foto teile, auf dem meine Freunde unvorteilhaft abgebildet sind, kann es für sie peinlich werden oder sogar schlimmere Folgen wie etwa Mobbing haben. Deshalb ist es ratsam, nicht sein ganzes Leben im Internet frei zugänglich zu machen und auch mit den Daten anderer bewusst umzugehen. Meiner Meinung nach kennen inzwischen viele Jugendliche die Gefahren des Internets und ach- ten meistens auf ihre Privatsphäre. Dennoch ist es mit den Neuen Medien einfacher, jemandem Schaden zuzufügen, als offline. Textbeschreibung 2. Lyrik „Diskretion“ (Kurt Tucholsky) Kurt Tucholskys Gedicht „Diskretion“ besteht aus drei langen Strophen. Die ersten beiden haben neun Verse, die letzte 16. Das Reimschema abab wird nur im letzten Vers jeder Strophe unterbro- chen, der sich in allen wiederholt. Das Gedicht beschäftigt sich mit der Frage, ob man anderen Menschen immer die Wahrheit sagen oder gelegentlich schweigen sollte. Tucholsky zählt in den ersten beiden Strophen unangenehme Charakterzüge oder Eigenschaften auf, die ihm bei anderen auffallen könnten. Die dritte Strophe erklärt dem Leser, dass die Wahrheit sehr verletzend sein kann. Sie kommt manchmal ans Licht, obwohl man es nicht will und sie macht denjenigen, der sie ausspricht, nicht immer beliebt. Auch kann es einen selbst treffen, wenn einem die Wahrheit schonungslos gesagt wird. Viele Menschen merken erst spät im Leben, dass man zu vielen Dingen auch schweigen kann. Prüfungen Das Sprichwort „Reden ist Silber, Schweigen ist Gold“ sagt, dass es wertvoller ist, nichts zu sagen. Das finde ich auch, wenn es um Äußerlichkeiten geht oder Streitereien, bei denen beide 5
Deutsch-Musterprüfung III Seiten einfach nur recht behalten wollen. Allerdings darf es nicht so sein, dass jeder Mensch „ganz still“ wird. Wenn sich keiner mehr traut, Ungerechtigkeiten zu benennen, wäre das ein großer Verlust für unsere Gesellschaft. Diesen Mut, nämlich Ungerechtigkeiten anzusprechen, sollten alle besitzen. 3. Prosa „Offline“ (Marianne M. Spiller) In der Erzählung „Offline“ von Marianne M. Spiller beschreibt eine ältere Person, wie sie die Welt um sich herum erlebt, nachdem das Internet plötzlich nicht mehr funktioniert. Vor allem die Jugendlichen und junge Erwachsene, die ihre Arbeit online verrichten, sind völlig ratlos, wie es nun weitergehen soll. Der Ich-Erzähler erfährt aus dem Fernsehen, dass das Internet bereits seit zwei Tagen ausgefallen ist. Er wundert sich über die hysterischen Stimmen dazu, denn der Ich-Erzähler selbst ist von den Ereignissen nicht betroffen, weil er das Internet im Alltag nicht benötigt. Er erledigt Einkäufe zu Fuß, liest die Zeitung und trinkt in einer Konditorei Kaffee. Um sich herum beobachtet er allerdings einige Veränderungen, z. B. die lange Schlange vor der Sparkasse oder, dass viele Menschen äußerst niedergeschlagen sind, hilflos wirken und teilweise panisch reagieren, wie der Mann, der sein Telefon in eine Vitrine wirft. Langsam versteht der Erzähler, dass durch den Ausfall deren Arbeit betroffen ist, manche verlieren wahrscheinlich viel Geld dabei. Ohne das Internet fehlt vor allem Jugendlichen die Möglichkeit, mit ihren Freunden zu sprechen, sie fühlen sich einsam. Die Lage spitzt sich immer mehr zu, die Medien berichten sogar von Selbstmorden. Als der Sohn des Erzählers weinend auf dem Festnetz anruft, erklärt er, dass er sich „nutzlos und isoliert“ fühlt. Der Erzähler weist ihn am Ende auf eine Sache hin, die sich nicht geändert hat, nämlich, dass die Sonne scheint. Ein Großteil des Alltags findet inzwischen online statt. Kommunikation, Geldgeschäfte und Infor mationen im Allgemeinen sind nur wenige Beispiele. Ohne diese Möglichkeit müssten sich die meisten buchstäblich ein neues Leben aufbauen. Prüfungen 6
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