ACH - SPIELZEIT 18/19 theater wasserburg

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ACH - SPIELZEIT 18/19 theater wasserburg
ACH  ...

SPIELZEIT 18/19
 theater wasserburg
ACH - SPIELZEIT 18/19 theater wasserburg
ZITATE

 DSCHUNGELBUCH ab 27.10.
  KIRSCHGARTEN ab 17.11.
  SIEGERSTÜCK am 30.11.
   DORIAN GRAY ab 7.12.
 ACH ... EIN WORT ab 13.12.
 KÄPT’N BLAUBÄR ab 14.12
 WUNSCHPUNSCH ab 23.12.
     PEER GYNT ab 18.1.
LEBEN DES GALILEI ab 15.3.
BESUCH AUS TRALIEN ab 4.5.
       NACHT ab 10.5.
 15. THEATERTAGE ab 23.5.
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WELT  !
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GRUSS
WORT1
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Liebe Theaterfreunde,

dieses Programmheft zur Spielzeit 2018/2019 macht deutlich, dass das
Theater Wasserburg mit dem Titel ACH ... WELT! abwechslungsreiche
und interessante Produktionen liefern wird. Mit neuen Inszenierungen
von Stücken der Autoren Kipling, Brecht, Ibsen und Wilde sowie
durch Wiederaufnahme altbekannter Stücke von Tschechow, Moers
und Ende kommt zum Ausdruck, dass dem Theater Wasserburg an
einer großen Vielfalt in der neuen Saison gelegen ist.

Auch die Autoren, die gespielt werden, versprechen anspruchsvolles
und herausforderndes Theater, bei dem für jede Interessenlage
interessante Stücke dabei sein dürften.

Ich möchte mich an dieser Stelle beim Theater Wasserburg, unter der
Leitung von Uwe Bertram, ausdrücklich für das große Engagement
und die hohe Qualität der Inszenierungen bedanken.

Darüber hinaus finden in der kommenden Saison zum fünfzehnten Mal
die Wasserburger Theatertage statt, in denen mehrere Privattheater
wieder ihr Können unter Beweis stellen.

All das macht deutlich, das Theater Wasserburg ist ein professionelles
Privattheater, das weit über die Region hinaus strahlt und
Inszenierungen aufweist, die von hohem Anspruch zeugen.

Ich wünsche allen Beteiligten für die kommende Saison viel Erfolg und
dem Publikum interessante und begeisternde Besuche im Theater
Wasserburg.

Ihr

Michael Kölbl
1. Bürgermeister
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„Ein Engel geht über die Bühne“. Unter Theaterleuten gilt dieser
Satz, wenn auf der Bühne oder auch während einer Probe etwas
wunderbares Unvorhergesehenes geschieht. Ich will ein paar
Beispiele nennen: Ein roter Luftballon, der während der Liebesszene
zwischen     Romeo und Julia unvermittelt vom Schnürboden
herabschwebt – er muss wohl beim vortägigen Theaterfest in den
Bühnenhimmel entschwunden sein. Oder die Sängerdarstellerin
der Sophie Scholl, die in Udo Zimmermanns Kammeroper „Weiße
Rose“ während der 2. Hauptprobe in einen „flow“ gerät, dass das
Regieteam im Zuschauerraum geschlossen Tränen in den Augen
hat. Oder eine ganz leise Dialogprobe zwischen Marquis Posa und
König Philipp in Schillers „Don Carlos“. Nie wieder habe ich zwei
Menschen Schillers Text über Menschenrechtsverletzungen so
eindringlich und wahrhaftig gesprochen gehört.
Ich habe in meinem Theaterleben, als an weit über hundert
Inszenierungen beteiligter Dramaturg oder Regisseur oder –
natürlich noch viel häufiger – als Zuschauer reichlich schlechte
und langweilige Theaterabende erlebt, noch mehr mittelmäßige
und natürlich auch sehr starke bis hervorragende, die mir immer im
Gedächtnis bleiben werden. Zu einem wirklich guten Theaterabend
gehört eine starke Vorlage ebenso wie eine überzeugende
Regiehandschrift und eine phantasievolle Ausstattung. Im Zentrum
einer gelungenen Inszenierung aber stehen die Darsteller*Innen,
wenn sie wahrhaftig sind.

       GRUSS
      WORT2
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Wenn sie wirklich meinen was sie sprechen, singen oder tanzen, im
Hier und Jetzt. Wahrhaftigkeit auf der Bühne ist mein Credo. Wie
oft bin ich im Theater belogen und betrogen worden um die Worte,
um den Sinn. Und wie froh bin ich, wenn das Gegenteil geschieht.
Glücklicherweise fallen mir zwei jüngst im Theater Wasserburg
gesehene Arbeiten ein, wo ich diese Wahrhaftigkeit – eingefordert
von der Regie und gepaart mit schauspielerischem Handwerk (die
Basis!) und schauspielerischer Bewusstheit, zutiefst gespürt habe.
Bei den Wasserburger Theatertagen im Mai dieses Jahres haben
uns zwei junge Schauspieler in dem Stück „Wasserstoffbrennen“
eine Lebens- und Liebesgeschichte erzählt – und ich war zutiefst
gefesselt. Oder in der Wasserburger Eigenproduktion von
Tschechows „Kirschgarten“ (das Stück steht wieder auf dem
Spielplan; hingehen, angucken!): Ein „Klassiker“ mutig heutig
erzählt, sinnlich und komisch, tiefgründig und auch verstörend –
weil wahrhaftig gespielt. Ein Abend, viele Assoziationen weckend,
über Ängste, Frust und Lust, zwischen den Zeiten schwebend bis
zur Gegenwart, in Ost (-Deutschland) und West denkbar.
ACH ... WELT! überschreibt das Theater Wasserburg seine
Spielzeit 2018/2019. Ich mag gar nicht groß philosophieren über
dieses so vielfach interpretierbare Motto (aber es klingt schön!).
Und ein rätselhaftes, vieldeutbares ACH! (das schönste ACH!
der Weltliteratur) ruft ja auch Alkmene ganz zuletzt in Kleists
„Amphitryon“, während Shakespeare seinen Narren Jacques in
„Wie es euch gefällt“ räsonieren lässt: Die ganze WELT ist Bühne
und alle Frauen und Männer bloße Spieler, sie treten auf und gehen
wieder ab“.

Schenkt mir Glücksmomente im Theater (Wasserburg)!

Christoph Maier-Gehring
Kulturreferent Landkreis Rosenheim.
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GRUSS
 WORT3
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Ach ... Mit einem Seufzer startet das Theater Wasserburg in die neue
Spielzeit! Aber über was wird eigentlich geseufzt? Der Spielplan
scheint Aufschluss zu geben:
Das Dschungelbuch handelt vom Aufwachsen eines Findelkindes,
also einer entwurzelten Figur. Wie diese im Dschungel aufgenommen
wird, sich aber auch dort anpasst, ist brandaktuell.
Der Kirschgarten wird wieder aufgenommen. Es wird viel geseufzt
auf der Bühne angesichts des Auseinanderklaffens von arm und reich.
Aber auch das „Früher war alles besser“ gepflegt und die Figuren
sind nicht fähig, eine veränderte Welt positiv und offen zu erleben.
Das Bildnis des Dorian Gray mahnt, dass inneres Altern und Veröden
grausam sein kann, auch wenn das äußere Erscheinungsbild noch
so schön ist. Kann es sein, dass die Theatermacher hier ein kleiner
Seufzer hinsichtlich der so schönen Fassaden Wasserburgs ereilt
hat?
Manchmal will man dem ganzen Seufzen einfach entfliehen. Das
haben dann Peer Gynt und Käpt’n Blaubär perfektioniert. Traumwelten
können in schweren Zeiten helfen, Auszeiten zu haben und an eine
bessere Zukunft zu glauben.
Uwe Bertram und sein Team legen Finger in die Wunden einer
schwierigen Zeit, sie berühren und mahnen. Zum Ende der Spielzeit
hin aber scheinen sie uns bei allen Seufzern einen Hoffnungsschimmer
geben zu wollen. Peer Gynt wird durch unerschütterliche Liebe und
den Glauben an das Gute im Menschen und eine lebenswerte Zukunft
gerettet. Weiter hoffen ist möglich mit einem Brecht-Stück, der
geplanten Filmadaption „Night on Earth“ und natürlich auch noch mit
einer Kinderproduktion – „Besuch aus Tralien“.
Wir dürfen insgesamt sehr gespannt sein. Ich wünsche Ihnen
anregende Theaterabende, die auch Fluchten aus dem Alltag sein
können – und uns allen Nächstenliebe, Mut zur Veränderung und
Hilfsbereitschaft!

Edith Stürmlinger
Kulturreferentin der Stadt Wasserburg
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nach rudyard kipling
   textfassung: frank piotraschke
regie: bertram / piotraschke
 musikalische leitung: wolfgang roth
„Es ist so einfach. Loslassen. Aufgeben. Nicht mehr denken. Wofür
sich an das bisschen Leben klammern, wenn das Vergessen soviel
Süße hat. Wofür weiter durch das Elend kriechen, wenn man
schweben kann. So einfach. Und nur der ruhelose Geist, der noch
nicht fertig ist mit allem, sich nicht abfinden kann mit dem was ist,
der flüsternd mir ins Ohr brüllt: wach jetzt endlich auf!“

(Frank Piotraschke, Das Dschungelbuch)

Das große Bild des Dschungels, das so viele Assoziationen
zulässt: Großstadt, Gefühle, Steuer, ... In jedem Fall ist man
immer mit einem wirren Durcheinander, Undurchdringlichkeit und
Undurchschaubarkeit konfrontiert. So viel steht fest. Mowgli als
zentrale Figur befindet sich in Mitten dieses Tohuwabohus und versucht
von den Unzulänglichkeiten des Alltags nicht gefressen zu werden.
Schließlich sagt das Gesetz des Dschungels „Fressen und gefressen
werden.“ Doch wie dagegen ankommen und sich wehren? Und gegen
was und wen eigentlich ankommen? Gegen die Zivilisation oder doch
gegen den Dschungel? Da draußen wimmelt es nur so vor Elefanten
im Porzellanladen, Pleitegeiern im Aktienaufschwung, Stubentigern
mit Allmachtsphantasien und anderen halbseidenen Gestalten. Nur
gut, dass Mowgli nicht alleine ist und allerlei Fabelgetier um sich hat
...
ACH...
EIN WORT

monatliche lesereihe
leitung: nik mayr
„Wirklich, ich lebe in finsteren Zeiten!
Das arglose Wort ist töricht.“

(Bertolt Brecht, An die Nachgeborenen)

Ein Ach lässt uns lieben, ein Ach lässt uns trauern, ein Ach verschlägt
uns die Sprache. Ein Wort.

Manchmal genügt ein Wort, um die Welt zu bewegen, manchmal ist
es ein Oh, ein Ja und Nein, ein Weh’ … ein Ach. Ein Wort, das uns
auffordert, zwischen die Zeilen zu blicken, weiter zu denken, zu
fragen, zu forschen, zu suchen.
Wir werden Sie wieder mit Worten füttern, damit Ihnen wie uns die
Gedanken und Fragen nicht ausgehen – mit Worten zum Anfang,
zur Ankunft, zum Anfangen, zum Ankommen; spielzeitbegleitende
Achs und Wehs; Rückblicke und Aussichten; Worte zum Abreisen
und Niederlassen … denn solange Sie nicht aufhören zu forschen
und zu suchen, haben wir genug Gründe mit Ihnen das Gleiche zu
tun.
anton tschechow
          regie: uwe bertram

  DER
KIRSCH
   GARTEN
WIEDERAUFNAHME

   DIE
13 1/2 LEBEN
      DES
KÄPT´N
     BLAUBÄR
walter moers
   leitung: nik mayr
„Erster Akt: Der Kirschgarten muss vielleicht verkauft werden.
Zweiter Akt: Der Kirschgarten wird verkauft werden.
Dritter Akt: Der Kirschgarten ist verkauft.
Vierter Akt: Das Leben.“

(Jean-Louis Barrault)

Der Kirschgarten. Ein wunderschönes Refugium, das jahrzehntelang
die gesellschaftliche Stellung und das Einkommen der Familie um
Gutsbesitzerin Ljubow Ranjewskaja absicherte. Ein Sehnsuchtsort,
der nun aber finanziell und ideell nutzlos geworden ist. Die Familie
lebte über ihre Verhältnisse, eine Zwangsversteigerung droht. Was
macht man nun mit dem Stück Land, das hochverschuldet ist? Es
gäbe verschiedene Lösungsansätze, die sich um Lopachin, den
ehemaligen Diener der Familie, der mittlerweile vermögend ist,
drehen ...

WIEDERAUFNAHME
„Ein Blaubär hat siebenundzwanzig Leben. Dreizehneinhalb davon
werde ich in diesem Buch preisgeben, über die anderen werde ich
schweigen. Ein Bär muß seine dunklen Seiten haben, das macht ihn
attraktiv und mysteriös.“

(Walter Moers)

Nach dem Motto „Das Leben ist zu kostbar, um es dem Schicksal
zu überlassen“ lässt Autor Walter Moers seinen blauen Bären
wundersame Welten bereisen, die vor detailreicher Phantasie
schier explodieren. Auf seiner langen Reise durch das legendäre
Land Zamonien ist Käpt’n Blaubär keineswegs nur per Schiff
auf dem Wasser unterwegs. Er durchquert mal zu Fuß, mal mit
anderen Hilfsmitteln allerlei groteske Landschaften. Auf seinem
Weg begegnen ihm unzählige skurrile Figuren, wobei es sich nicht
immer nur um nette Zeitgenossen handelt …
oscar wilde
regie: frank piotraschke
„Wie traurig ist das! Ich werde alt und gräßlich und widerwärtig
werden, aber dieses Bild wird immer jung bleiben. Wenn es nur
umgekehrt wäre! Wenn ich immer jung bleiben könnte und dafür
das Bild immer älter würde! Dafür - dafür - dafür gäbe ich alles! Ja,
es gibt nichts in der ganzen Welt, was ich nicht dafür gäbe!“

(Oscar Wilde, Dorian Gray)

Dank seines neuen Freundes Henry Wottons befindet sich Dorian
Gray auf der Überholspur des Lebens. Jung, sexy, erfolgreich und
beneidet. Doch wie es in einer Blingbling- und Glitzerwelt oft der Fall
ist, gibt es dort falsche Freundschaften, die schaden können. So ist
das hier zumindest der Fall. Henry, ein Zyniker und Hedonist durch
und durch, lehrt seinen Schützling ein animalisches, oberflächliches
und schnelles Leben bar jeder Vernunft und Moral, das ihn in tiefe
Abgründe führt und droht den Verstand zu kosten. Jeder Gedanke
an Verantwortung oder Zweifel wird von Henry im Keim erstickt.
Dorian wird unter den manipulativen Absichten Henrys zum
skrupellosem Genießer, der sprichwörtlich über Leichen geht. Bei
diesem ausschweifendem Lebensstil, der ja bekanntlich schneller
altern lässt, auch noch für immer jung bleiben? Für manche das
Non-Plus-Ultra. Auch das gelingt mit Hilfe eines Portraits, das der
Maler Basil von Dorian anfertigt. Besser geht´s nicht, mögen jetzt
vielleicht manche denken ...
WIEDERAUFNAHME
        DER
SATANARCH
  ÄOLÜGENIAL
     KOHÖLLISCHE
WUNSCHPUNSCH
              michael ende
    regie: frank piotraschke
Kinder- & Jugend! theater wasserburg
                Leitung: Frank Piotraschke

Neben öffentlichen Vorstellungen für die ganze
Familie bieten wir geschlossene Vorstellungen für
Kindergarten- und Schulgruppen auf Anfrage per E-Mail
an: piotraschke@theaterwasserburg.de.

                 KINDER
„Man kann davon überzeugt sein, sich etwas zu wünschen – vielleicht
jahrelang – solange man weiß, dass der Wunsch unerfüllbar ist.
Steht man plötzlich vor der Möglichkeit, dass der Wunschtraum
Wirklichkeit wird, dann wünscht man sich nur eins: Man hätte es
sich nie gewünscht.“
(Michael Ende)

In der Villa Alptraum des Zauberers Irrwitzer ist die Stimmung am
Silvesterabend auf dem Tiefpunkt. Er hat nicht genügend böse
Taten vollbracht. Wie auch? Hat er doch den Kater Maurizio als
Spion vom hohen Rat der Tiere im Haus. Dem wird allerdings erst
so einiges klar, als der schlaue Rabe Krakel zu ihm kommt.
Für Irrwitzer gäbe es noch eine Hoffnung, sein Soll an Schlechtem
zu    erfüllen,   nämlich    den   satanarchäolügenialkohöllischen
Wunschpunsch. Doch Irrwitzer hat nur einen Teil des Rezeptes.
Plötzlich taucht Tyrannja Vamperl auf, die Tante des Zauberers.
Sie hat den zweiten Teil des mächtigen Rezeptes …
henrik ibsen
regie: nik mayr
„Luftschloß auf Luftschloß brückt es
Über Tiefen hin!
Wie Regenbogenflimmer
Frißt sich mir’s ins Gehirn.
Der Schädel nimmt keinen Rat an.“

(Henrik Ibsen, Peer Gynt)

Peer Gynt, der große Abenteurer, Phantast und Henrik Ibsens
„nordischer Faust“ sitzt auf seiner Veranda und vertreibt
angriffslustige Mücken.
In unserer postfaktischen Welt, in der so viele nach Selbstoptimierung
streben und unter Darstellungssucht leiden, ist es manchmal
nicht ganz einfach sich im Dickicht von vermeintlichen Lügen und
Unwahrheiten zurechtzufinden. „Fake News“ sind für den einen
unglaublich unerhört, für den anderen unglaubwürdig, für die
nächsten dumm und unsachlich, ein Weiterer findet womöglich
seinen Glauben daran. So spricht man vielleicht vom Hausdrachen,
meint aber seine Ehefrau, oder vom Schwiegervater, dem Bergtroll.
Die Wahrheit zu finden gestaltet sich manchmal schwierig. Seine
eigene Wahrheit, weil es am Ende nur um eine subjektive gehen
kann. Es gibt so viele Realitäten wie es Menschen gibt. Und es hat
garantiert jeder seine eigene.
Was geht vor in der „Welt hier hinterm Schädelgitter“?
Ist er wirklich der Angeber, angebliche Lügner und Gernegroß für
den ihn alle halten, oder ist er vielmehr das „Opfer“ seiner eigenen
Erinnerungsverfälschung?
Peer Gynt glaubt an seine Geschichten, die sein Leben bedeuten.
An seine liebende Mutter Aase, die nichts auf ihn kommen lässt
und sich mit der wartenden Solvejg verbündet um drohenden
Widrigkeiten besser gewachsen zu sein. So wird Gynts tatsächliche
Umwelt zur Komparserie oder zum Gegenstand und Ausgangspunkt
neuer Abenteuer.
LEBEN DES
GALILEIbertolt brecht
  regie: uwe bertram
„Wozu jetzt noch so klug sein wollen, wenn wir endlich ein klein
wenig weniger dumm sein können!“

(Bertolt Brecht, Leben des Galilei)

Galileo Galileis Beweise, dass sich die Erde um die Sonne dreht
und nicht umgekehrt, bringen das Weltbild und die kirchliche
Doktrin gehörig ins Wanken. Diese Wahrheit stellt das Leben des
Wissenschaftlers auf den Kopf. Wider besseren Wissens, dass die
Erde nicht Mittelpunkt des Alls ist, entfernte er sich von seiner
bahnbrechenden Erkenntnis um nicht der drohenden Inquisition
anheim zu fallen. Und außerdem muss der Genussmensch und
Lebemann Galilei seinen Lebensunterhalt bestreiten und die
finanziellen Löcher stopfen, die ihm nicht nur seine Vorliebe für gutes
Essen bescheren. Auf dem Index gelandet, sieht er sich gezwungen
Kompromisse einzugehen. Der Verrat seiner Überzeugungen betrifft
natürlich auch die persönliche Moral. Wie verhält man sich aber
nun im politischen Sinne „korrekt“? Und schützt man besser sich
und gefährdet dabei seine Wissenschaft? Oder schützt man die
Wissenschaft und bringt sich in Gefahr?
BESUCH
     AUS
 TRALIEN

  martin baltscheit
regie: frank piotraschke
„Die Mutter berührt Dave an der Schulter und lächelt, wie nur eine
Mutter lächeln kann. Dave lächelt zurück, wie nur ein Dave lächeln
kann mit 72 gesunden spitzen, weißen Zähnen.”

(Martin Baltscheit, Besuch aus Tralien)

                   KINDER

Während Piet als Austauschschüler in Australien ist, nimmt Dave
seinen Platz in einer deutschen Kleinfamilie ein. Der Gast ist
allerdings etwas komisch, sieht irgendwie wenig „australisch“ aus
und spricht nicht. Er trägt immer einen Ledermantel, außerdem
einen Zopf am Po. Er schläft am liebsten im Gartenteich und seine
Essgewohnheiten lassen auch eher zu wünschen übrig. Das haben
sich Piets Eltern irgendwie anders vorgestellt, nur das Baby der
Familie scheint ganz begeistert von dem „Bokodil“ ... Naja, kann
alles daran liegen, dass er aus einem anderen Land stammt. Wer
weiß schon wie die Sitten und Gebräuche dort sind. So üben sich
die Gasteltern in Verständnis dem fremden Besucher gegenüber,
versuchen ihm die deutsche Kultur näher zu bringen und im
Gegenzug auch Daves Gewohnheiten anzuerkennen. Und ihr könnt
euch vielleicht vorstellen, dass Dave seine Gasteltern, die so
seltsame Dinge tun wie Müsli essen oder sich die Zähne putzen,
genauso seltsam findet ...
Dem vielfach ausgezeichneten Autor Martin Baltscheit gelingt eine
wunderbare Parabel über die Herausforderungen der Integration
und jegliche Stolperfallen, die sie bereit hält. Mit „Nur ein Tag” ist im
Theater Wasserburg schon einmal ein Stück von Martin Baltscheit
gespielt worden.
NACHT

				nach jim jarmusch
		   regie: annett segerer
„Fahrer: Tragen Blinde normalerweise nicht Sonnenbrillen?
Blinde Frau: Tun sie? Ich hab noch nie einen Blinden gesehen.“

(Jim Jarmusch, Night on Earth)

In Jim Jarmuschs NIGHT ON EARTH ist das Taxi der Ort der
Begegnung, der gemeinsame Weg durch die Nacht. In fünf Städten, in
der selben Nacht aber nicht zur gleichen Zeit, mit unterschiedlichsten
Charakteren. Diese Menschen oder Käuze sind auch in der
Theaterfassung das Personal, das uns an ihren Geschichten teilhaben
lässt.

Begegnungen in der Nacht sind anders. Der Zufall des
Aufeinandertreffens. Der Nacht ausgeliefert. Man sieht sich anders an.
Im Schutz der Nacht. Man spricht anders in der Nacht. Geständnisse.
Offenbarungen. Begehrlichkeiten und Zurückweisungen. Und
rundherum keine Öffentlichkeit. Im öffentlichen Raum. Die Uhren
ticken anders in der Nacht. Weil alle irgendwie warten. Auf das Ende
der Nacht.

Die gemeinsam verbrachte Zeit ist der gemeinsame Weg durch
die Nacht. Und während man so miteinander nebeneinander geht,
als Schicksalsgemeinschaft für eine nächtliche Stunde, und in der
Dunkelheit das Schweigen noch schwerer ist, wagen sich in der
unwirklichen Atmosphäre die Geschichten ans Licht. Die Wege
trennen sich wieder, ob man am Ziel angekommen ist oder nicht.

Gute Nacht. Geschichten.
SIEGERSTÜCK

WASSERBURGER

15.
zentraltheater münchen
WASSERSTOFFBRENNEN
              leon engler - regie: rené oltmanns

Sie kommen sich so nah, dass sie zu einem Kern fusionieren. Es ist
die Geschichte der Lebensliebe zwischen Nico und Mascha, die sich
mit zufälliger Notwendigkeit trafen als sie Anfang zwanzig waren und
bis über ihren Tod hinaus nicht mehr voneinander lösen werden. Wie
das geht und warum das so schön und groß und zeitlos ist, erzählen
zwei Schauspieler. Sie erzählen von Sehnsüchten und Banalitäten,
kosmischen Irritationen, vom Explodieren und Verlöschen. Theater
mit Textvertrauen und Figurenliebe. Licht und Musik. Mehr braucht
es nicht für eine Stunde Staunen und Zuhören. Ich konnte jemanden
lieben. Ich hatte etwas zu tun.

EIN ABEND MIT AUSZEICHNUNGEN
Michaela Weingartner & Franz Xaver Zeller als beste Schauspieler
der 14. Wasserburger Theatertage
Daniela Aue, Spiel.Werk Ansbach, als Inszenierungspreisträgerin
der 14. Wasserburger Theatertage

      THEATERTAGE

		          ENDE MAI - ANFANG JUNI 2019
mit gasttheatern aus ganz bayern

Seit der Spielzeit 2004/2005 finden jährlich die „Wasserburger
Theatertage“ in Wasserburg am Inn statt. Diese Reihe ermöglicht
bayerischen Privattheatern, sich mit ihren aktuellen Produktionen aus
den Bereichen Schauspiel, Tanz, Musiktheater, Figurentheater oder
Performance an einem gemeinsamen, fixen Standort zu zeigen und zu
begegnen. Eine Jury wählt die Beiträge aus. Seit Beginn eröffnet in
jedem Jahr Schauspieler Udo Samel die „Wasserburger Theatertage“.
Die Schirmherrschaft liegt beim Bayerischen Staatsministerium für
Wissenschaft und Kunst.
GASTRONOMIE

HE L
MU T
Das Theater Wasserburg begrüßt mit HELMUT einen neuen
Mitbewohner.

HELMUT hat sich zum Ziel gesetzt eine gelungene Mischung aus
Café, Bar und einer gemütlichen Lounge zu sein.

Da ihm der bewusste Umgang mit Lebensmitteln sehr am Herzen
liegt, möchte er zum Großteil Produkte aus der Region anbieten.

Neben den typischen Klassikern hat sich HELMUT einige Kreationen
einfallen lassen, die sich sowohl bei den Snacks als auch auf der
Getränkekarte wiederfinden lassen.

Einmal im Monat tanzt HELMUT mit euch durch die Nacht, denn
auch nach 3 Uhr bleiben hier die Lichter an.

Was HELMUT sonst noch alles für euch bereit hält, findet ihr am
besten selber raus.

Kontaktmöglichkeiten:

www.bar-helmut.de
kontakt@bar-helmut.de

Öffnungszeiten:
Donnerstag bis Sonntag ab 15 Uhr
FÖRDERVEREIN

DANKE
Über den Förderverein Theater Wasserburg e.V. können Freunde des
Theaters Unterstützungen gewähren – entweder über Jahresbeiträge
oder Stuhlpatenschaften.

Mitgliedsbeiträge sowie Spenden sind steuerlich abzugsfähig!

Bei Interesse und Fragen wenden Sie sich bitte an:

Förderverein Theater Wasserburg e.V.
c/o Peter Dörr
Hofhamer Weg 7
83093 Bad Endorf

Tel. 08053/4646 oder doerr.peter@t-online.de
GÄSTE
Benefizkonzert des Vereins GIF e.V.
JUST  DUTY         FREE
   Samstag, 5. Januar
          ab 20 Uhr im Theatersaal

             Faschingsparty
  BROWN     SUGAR
  Rosenmontag, 4. März
    ab 21 Uhr im Theatersaal

       Dorfgeschichten mit Musik
NEUES VON FRÜHER
        Donnerstag, 21. März
um 20 Uhr im Theatersaal
Das Theater Wasserburg ist zu erreichen über die Ausfahrt
Wasserburg / Ost und liegt oberhalb der Altstadt zwischen dem
Luitpold-Gymnasium und der Stadtbibliothek sowie Volkshochschule.
Es    gibt  einen   Parkplatz  direkt    am   Haus;    auch  mit
Behindertenparkplätzen. Eingang, Theatersaal, Bar und Toiletten
sind ebenerdig zugänglich.
Die Abendkasse öffnet eine Stunde vor Vorstellungsbeginn.
Karten (und Gutscheine zu beliebigem Preis) sind online erhältlich
beim Ticketpartner RESERVIX über www.theaterwasserburg.de.
Vorverkaufsstellen:
Gäste-Info, Innkaufhaus und Versandprofi Gartner Wasserburg,
Kroiss TicketZentrum Rosenheim sowie Kulturpunkt Isen-Taufkirchen
Preise:
Sommertheater 				                     29,- Euro, ermäßigt 19,- Euro
Musiktheater / Schauspiel 			          24,- Euro, ermäßigt 14,- Euro
Szenische Lesungen        		           19,- Euro, ermäßigt 10,- Euro
Lesereihe 					                        10,- Euro, ermäßigt 6,- Euro
Theater für Kinder 				                12,- Euro, ermäßigt 8,- Euro
Ermäßigungen      erhalten:  Schüler, Studenten,    Auszubildende,
Freiwilligendienst-Leistende, Schwerbehinderte, Arbeitslose und
Sozialhilfeempfänger mit entsprechendem Nachweis.
Für Gruppenermäßigungen (ab 10 Personen) bitte im Büro nachfragen!
Vorstellungen für Kindergärten / Schulen (Kinderstücke): 5,- Euro
Vorstellungen für Schulen (Jugendstücke): 8,- Euro
Kontakt für Schulen & Kindergärten:
Frank Piotraschke, piotraschke@theaterwasserburg.de
Öffnungszeiten des Büros im 1. Stock des Theaters: Mo-Fr, 9-13 Uhr.

       IMPRESSUM
Theater Wasserburg
Salzburger Straße 15 // 83512 Wasserburg am Inn
Inhalte: Constanze Dürmeier, Nik Mayr, Frank Piotraschke,
Annett Segerer, Regina Alma Semmler
Grafik/Satz: Segerer/Semmler
Tel: 08071-597345
E-Mail: kommunikation@theaterwasserburg.de
www.theaterwasserburg.de
theater wasserburg

ACH ARME WELT
    DU TRÜGEST MICH
            JA
    DAS BEKENN ICH
 EIGENTLICH
          UND KANN
DICH DOCH NICHT
MEIDEN
   UND KANN DICH
      DOCH NICHT
              MEIDEN

„Ach, arme Welt“
3 Motetten, Opus 110, Nr. 2 / 1889
von Johannes Brahms (Dichter unbekannt)
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