Adaptivität im Sportunterricht in selbstständigen Arbeitsphasen messen

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Hauptbeitrag

Ger J Exerc Sport Res 2020 · 50:501–510      Jonas Wibowo
https://doi.org/10.1007/s12662-020-00673-8   Bergische Universität Wuppertal, Wuppertal, Deutschland
Eingegangen: 13. Mai 2020
Angenommen: 29. Juli 2020
Online publiziert: 23. September 2020
© Der/die Autor(en) 2020                     Adaptivität im Sportunterricht in
                                             selbstständigen Arbeitsphasen
                                             messen
                                             Pilotierung eines Beobachtungsinstruments

Der Begriff Adaptivität wird sehr viel-       Contingency als Perspektive                         bzw. die Relation zwischen Instruktion
fältig und bereits seit vielen Jahrzehnten   auf Adaptivität                                     und Voraussetzungen der Lernenden zu
in der Wissenschaft verwendet. Neben                                                             erfassen.
den sozialkonstruktivistischen Grundla-      Hardy, Decristan, und Klieme (2019) un-                 Der Verhältnisperspektive auf das
gen ist den Beiträgen zu dem Thema ge-       terscheiden in ihrem Überblicksbeitrag              Thema Adaptivität liegt die Annah-
meinsam, dass Adaptivität als ein wissen-    zum Thema Adaptivität zunächst eine                 me zugrunde, dass nicht eine konkrete
schaftlich fundierter Ansatz zum Um-         Makro-Ebene (Unterrichtsplanung) und                Ausprägung des Handelns der Lehrper-
gang mit der Heterogenität von Lern-         eine Mikro-Ebene (Handeln im laufen-                son pauschal als passend angenommen
gruppen gesehen wird (Corno & Snow,          den Unterricht; s. auch Beck, Baer, Guldi-          werden kann, sondern unterschiedliche
1986; Hardy, Decristan, & Klieme, 2019;      mann, Bischoff, & Brühwiler, 2008; Cor-              Handlungen im Kontext unterschiedli-
Helmke & Weinert, 1997; Parsons et al.,      no & Snow, 1986). Aufgrund der Ausrich-             cher Voraussetzungen und Nutzungs-
2018). Als kleinster gemeinsamer Nen-        tung des eigenen Ansatzes, wird im Fol-             prozesse der Schüler*innen als lernför-
ner einer Bestimmung von Adaptivität         genden vorwiegend auf die Mikro-Ebe-                derlich oder auch nichtförderlich anzu-
kann ein Verständnis dienen, das Ad-         ne eingegangen. Weiterhin unterschei-               sehen sind (Corno, 2008; Van de Pol,
aptivität als eine Passung (Contingency)     den Hardy et al. (2019) auf der Mikro-              Volman, & Beishuizen, 2010). Anders
zwischen Lernvoraussetzungen und Nut-        Ebene unterrichtlichen Handelns eine In-            als in der Instruktionsperspektive kann
zungsprozessen der Schüler*innen und         struktions- und eine Verhältnisperspek-             Passung daher nicht ausschließlich über
den Instruktionen durch die Lehrper-         tive auf das Thema Adaptivität.                     Handlungen der Lehrpersonen erfasst
son ausdrückt. Je nach Forschungsan-            In der Instruktionsperspektive wird              werden, sondern muss im Kontext der
satz werden dabei die Instruktion der        Adaptivität als Merkmal effektiven Un-               Nutzungsprozesse der Schüler*innen
Lehrperson, die Lernprozesse der Schü-       terrichtens verstanden. Gemeinsam ist               erfasst werden. Dieser Fokus auf die
ler*innen oder die Passung selbst in den     den Ansätzen der Instruktionsperspek-               Relation zwischen Lernaktivitäten und
Mittelpunkt gerückt. In dem vorliegen-       tive, dass auf einer empirischen Ebene              Instruktion wird im Folgenden als Con-
den Beitrag wird ein Ansatz vorgestellt,     vornehmlich auf die Handlungen der                  tingency-Perspektive bezeichnet.
der die Passung zwischen Instruktion der     Lehrperson fokussiert wird. Aus ein-                    Die Contingency-Perspektive wird
Lehrperson und den Lernaktivitäten der       zelnen Lehrpersonenhandlungen wird                  vor allem mit dem Ansatz des Scaffol-
Schüler*innen fokussiert und versucht,       auf eine Passung bzw. das Potenzial                 dings in Verbindung gebracht (Van de
dieses Verhältnis zwischen Lernen und        zu einer Passung zu den Vorausset-                  Pol et al., 2010; Wood, Bruner, & Ross,
Instruktion über ein standardisiertes Be-    zungen oder Nutzungsprozessen der                   1976; im Sportunterricht Farias, Hastie,
obachtungsinstrument zu erfassen. Um         Schüler*innen geschlossen. Weiterhin                & Mesquita, 2018; Wibowo, Bähr & Grö-
begriffliche Missverständnisse mit einem       wird von der Lehrpersonenhandlung                   ben, 2014). Der Bestimmung von (mehr
allgemeinen oder auf Lehrpersonen ge-        angenommen, dass diese per se lern-                 oder weniger) Contingency auf der Basis
richteten Verständnis von Passung bzw.       förderlich sei (Decristan et al., 2015).            konkreter Angebots-Nutzungs-Konstel-
Adaptivität zu vermeiden, wird für diese     Diese Perspektive wird u. a. dafür kriti-           lationen kommt in diesem Ansatz eine
Verhältnisperspektive im Folgenden der       siert, dass individuelle Unterschiede der           entscheidende Rolle zu. Ein theoretisch
Begriff Contingency verwendet.                Schüler*innen nicht (ausreichend) be-               etabliertes und empirisch mehrfach ver-
                                             rücksichtigt werden (Corno, 2008). Dem              wendetes Prinzip (Hermkes, Mach, &
                                             versucht die Verhältnisperspektive durch            Minnameier, 2018; Van de Pol & Elbers,
                                             eine kontextualisierte Betrachtung der              2013; Wischgoll, Pauli, & Reusser, 2015)
                                             Instruktion der Lehrperson zu begegnen              zur Bestimmung solcher Passungsver-

                                                                                        German Journal of Exercise and Sport Research 4 · 2020   501
Hauptbeitrag

      hältnisse ist der Contingency-Approach             einer ungeschulten Vergleichsgruppe;          prüft worden. Besonders der diagnos-
      (Wood, Wood, & Middleton, 1978).                   MW: 0,87 nach einer Intervention in           tischen Fähigkeit der Lehrperson wird
      Demnach sollen die Schüler*innen in                der Interventionsgruppe; es handelt sich      eine hohe Bedeutung beigemessen, da
      der individuellen „region of sensitivity“          um Mittelwerte der als „contingent“           davon ausgegangen wird, dass Lehrper-
      (Wood et al., 1978, S. 133) aktiviert wer-         (= 1) und „nicht-contingent“ (= 0) ein-       sonen zuerst die Lernsituation der Schü-
      den, die in Bezug auf die Anforderungen            gestuften Lehrperson-Schüler*innen-           ler*innen erfassen müssen, um entspre-
      immer eine Stufe über dem aktuellen                Lehrperson-Analyseeinheiten).                 chend darauf zu reagieren Gräsel et al.
      Können der Schüler*innen liegt, da-                    Bezüglich der Wirkungen unter-            (2017). Das Ergebnis von Ayvazo und
      mit sie weder über- oder unterfordert              schiedlicher Contingency-Werte auf            Ward (2011), das auf die Bedeutung der
      werden.                                            Nutzungsprozesse und Lernerfolge der          Vertrautheit der Lehrperson mit dem Un-
                                                         Schüler*innen verweisen die Befunde           terrichtsinhalt für die Contingency-Wer-
      Forschungsstand zu Contingency                     darauf, dass hohe Contingency-Werte           te verweist, kanndurchBefunde derkom-
      auf der Mikro-Ebene                                nicht immer mit einem höheren Lern-           petenzorientierten Professionsforschung
                                                         erfolg oder schnellerem Lernfortschritt       zur hohen Bedeutsamkeit des Fachdidak-
      Contingency ist bisher nur in wenigen              einhergehen, wie dies in der Fachlitera-      tischen Wissens für die Unterrichtsqua-
      Arbeiten mit standardisierten Instru-              tur teilweise angenommen wird (Hardy          lität und Lernleistung der Schüler*innen
      menten erfasst worden. Hardy et al.                et al., 2019). Wischgoll et al. (2015)        gestützt werden (Kunter et al., 2013; im
      (2019) berücksichtigen in ihrem Über-              stellen fest, dass Contingency dann mit       Sport: Heemsoth & Wibowo, 2020; Vog-
      blicksbeitrag über adaptiven Unterricht            erfolgreichem Lernen zusammenhängt,           ler, Messmer & Allemann, 2017; Wibowo
      zum Thema Contingency lediglich fünf               wenn die Lehrperson instruiert und            & Heemsoth, 2019).
      Studien. Der größere Teil der Befunde              die Schüler*innen diesen Anweisun-                Bezüglich der forschungsmethodi-
      stammt aus Studien mit qualitativen                gen folgen. Unterrichtssituationen mit        schen Vorgehensweisen zur Erfassung
      Designs, die wegen Platzgründen und                niedrigerer Kontrolle der Lehrpersonen        von Contingency kann festgehalten wer-
      aufgrund der forschungsmethodischen                werden, auch wenn sie als „contin-            den, dass sich die vorhandenen Ansät-
      Ausrichtung der vorliegenden Studie nur            gent“ kodiert werden, vermehrt in sol-        ze zur standardisierten Erfassung von
      eingeschränkt berücksichtigt werden.               chen Lernsituationen festgestellt, die als    Contingency deutlich unterscheiden,
         In Bezug auf den Umfang von Contin-             nichterfolgreich in Bezug auf den Lern-       insbesondere hinsichtlich der Wahl der
      gency stellen Ayvazo und Ward (2011)               fortschritt der Schüler*innen eingestuft      sog. Contingency-Einheiten und der
      aufgrund der Analyse des Unterrichts               werden. Van de Pol und Elbers (2013)          Contingency-Regeln zur Einstufung der
      von zwei Sportlehrpersonen fest, dass              wiederum stellen fest, dass hohe Contin-      Analyseeinheiten als mehr der weniger
      Contingency in Unterrichtseinheiten, in            gency-Werte dann mit Lernfortschritt          passend bzw. „contingent“. Beispielswei-
      denen die Lehrpersonen mit dem Thema               zusammenhängen, wenn das initiale Ver-        se wählen Van de Pol und Elbers (2013)
      besser vertraut sind höher ausgeprägt              stehensniveau der Lernenden als niedrig       Contingency-Einheiten, die sich aus
      ist als in Unterrichtseinheiten, in de-            eingestuft wird. Beide Studien verwei-        Lehrperson-Schüler*innen-Lehrperson-
      nen die Lehrpersonen weniger gut mit               sen darauf, dass einerseits Lehrpersonen      Triplets zusammensetzen (Ayvazo &
      dem Thema vertraut sind (68–73 % als               mit unterschiedlichen Voraussetzun-           Ward, 2011), verwenden Schüler*innen-
      „contingent“ eingestufte Schüler*innen-            gen der Schüler*innen unterschiedlich         Lehrperson-Schüler*innen-Triplets, und
      Lehrperson-Schüler*innen-Analyseein-               gut umgehen können und andererseits           Hermkes et al. (2018) verwenden als Ana-
      heiten an den Gesamtinteraktionen bei              Contingency sich unterschiedlich auf          lyseeinheiten ganze Interaktionssequen-
      vertrauten Themen; 40–49 % als „con-               Schüler*innen mit verschiedenen Vor-          zen, die sich von Ankunft bis zum Ver-
      tingent“ eingestufte Analyseeinheiten              aussetzungen auswirkt. Auch die Studie        lassen der Lehrperson bei der Beratung
      bei weniger vertrauten Themen). Dies               von Van de Pol, Mercer, und Volman            einer Gruppe erstrecken. Auch bezüg-
      könnte auch als Hinweis darauf gedeutet            (2018) verweist darauf, dass hohe Con-        lich der Contingency-Regeln zeigen sich
      werden, dass eine steigende Experti-               tingency-Werte nicht unmittelbar zu           deutliche Unterschiede. Zum Beispiel
      se bzw. eine höhere Vertrautheit mit               Lernfortschritt führen, sondern nur           wählen Van de Pol, Volman, Elbers, und
      einer Vielzahl an Themen durch eine                dann, wenn die Schüler*innen die Im-          Beishuizen (2012) eine Relationierung
      höhere Expertise zu einem höheren                  pulse der Lehrperson auch tatsächlich         von Verstehen (der Schüler*innen; drei
      durchschnittlichen Contingency-Wert                aufgreifen.                                   Stufen) zur Kontrolle (durch die Lehr-
      führt. Bei der Untersuchung von Con-                   Zusammenhänge zwischen Bestand-           person; fünf Stufen) und stützen sich bei
      tingency im Sozialkundeunterricht von              teilen professioneller Kompetenzen und        der Operationalisierung der Contingen-
      30 Lehrpersonen beobachten Van de Pol,             Adaptivität werden zwar in Übersichts-        cy-Regeln auf die Regel, dass nach einem
      Volman, Oort, und Beishuizen (2015) im             beiträgen zu dem Thema angenommen             geringen Verstehen der Schüler*innen,
      Rahmen der Evaluation einer Interven-              (Gräsel, Decristan, & König, 2017; Hardy      eine höhere Kontrolle erfolgen soll als
      tion zum Thema Scaffolding deutliche                et al., 2019; Parsons et al., 2018), jedoch   zuvor und bei einem niedrigen Verste-
      Zuwächse der Contingency-Werte nach                sind diese Zusammenhänge bisher nicht         hen der Schüler*innen eine niedrigere
      der Intervention (MW: 0,42–0,43 in                 aus einer Contingency-Perspektive über-       Kontrolle erfolgen soll als zuvor. Anders

502    German Journal of Exercise and Sport Research 4 · 2020
Zusammenfassung · Abstract

operationalisieren Wischgoll et al. (2015)      Ger J Exerc Sport Res 2020 · 50:501–510    https://doi.org/10.1007/s12662-020-00673-8
den Contingency-Approach von Wood               © Der/die Autor(en) 2020
et al. (1978) durch die kognitive Aktivität
der Schüler*innen (Inaktivität [niedrig],       J. Wibowo
Reaktion, Ko-Konstruktion, Autonomie            Adaptivität im Sportunterricht in selbstständigen Arbeitsphasen
[hoch]) und die kognitive Aktivierung           messen. Pilotierung eines Beobachtungsinstruments
durch die Lehrperson (keine Aktivierung
[niedrig], Instruktion, Ko-Konstruktion,        Zusammenfassung
                                                Adaptives Unterrichten wird als ein                 In dem Beitrag werden ein Ansatz zur
Beobachtung [hoch]). Als „contingent“
                                                vielversprechender Ansatz gesehen, um               standardisierten Beobachtung der Passung
werden dann (ohne nähere Erläute-               mit der großen interindividuellen Vielfalt          zwischen der lehrpersonseitigen Instruktion
rung) die Kombinationen Instruktion-            unter den Schüler*innen im Sportunterricht          und den Lernaktivitäten der Schüler*innen
Reaktion, Ko-Konstruktion-Ko-Kon-               umzugehen. Die Bedeutung der Thematik               sowie Ergebnisse einer Pilotierungsstudie
struktion und Beobachtung-Autonomie             ergibt sich einerseits aus der gleichstellungs-     vorgestellt. Passung (Contingency) wird
                                                politischen Forderung einer individuellen           dabei als Verhältnis von Instruktionen zu
eingestuft. Ein weiterer Grund für die
                                                Förderung, aber auch aus einer lern- und            vorangegangen Lernaktivitäten operatio-
eingeschränkte Vergleichbarkeit der ver-        bildungstheoretischen Notwendigkeit,                nalisiert. Die Ergebnisse der Pilotierung
schiedenen Ansätze zu Contingency               Lernumgebungen an individuelle Bedürfnisse          deuten darauf hin, dass das Kodierverfahren
liegt in der inhaltlichen Ausrichtung.          anzupassen, um Lern- und Bildungsprozesse           zuverlässig ist (Cohen’s Kappa: 0,7–0,96)
Arbeiten, die sich auf den Contingen-           zu unterstützen. Dabei gilt die Passung             und im beobachteten Unterricht der sechs
                                                zwischen der Instruktion der Lehrperson und         Lehrpersonen Contingency bei bestimmten
cy-Approach von Wood et al. (1978)
                                                den Voraussetzungen der Schüler*innen als           Lernaktivitäten (niedrige Autonomie) eher
beziehen, fokussieren vor allem die Au-         zentrales Gütekriterium für den Umgang mit          auftritt als bei anderen (hohe Autonomie).
tonomie der Schüler*innen, es lassen            Heterogenität. Die Forschungslandschaft
sich aber auch Schwerpunktsetzungen             zu der Thematik ist durch eine enorme               Schlüsselwörter
auf die unterrichtlichen Inhalte (Ayvazo        Vielfalt in Bezug auf die Auslegung von             Scaffolding · Adaptivität · Problemlösen ·
                                                und den forschungsmethodischen Zugang               Autonomie · Umgang mit Heterogenität
& Ward, 2011) oder emotionale Aspekte
                                                zu adaptivem Unterrichten geprägt.
finden (Krammer, 2009). Angesichts der
Inhaltsbezogenheit der Contingency-
Regeln erscheint es sinnvoll und not-           Measuring contingency during autonomous learning phases in
wendig, diese mit Bezug auf fachliche           physical education. Piloting of an observation instrument
Ansätze zu begründen und zu konzipie-
ren. Die unterschiedlichen inhaltlichen         Abstract
Schwerpunktsetzungen werden im Fol-             Adaptive teaching is seen as a promising            approach for standardized observation of the
genden als Contingency-Dimensionen              approach to deal with the great inter-              contingency between instruction and student
                                                individual heterogeneity among students             learning activities. Furthermore, results of
bezeichnet (in Anlehnung an Corno &                                                                 a pilot study are presented. Contingency is
                                                in physical education. The importance of
Snow, 1986).                                    the topic results on the one hand from              operationalized as the relationship between
    Die starken Unterschiede hinsicht-          the equality policy demand for individual           instructions and previous learning activities.
lich der Konstruktion der Contingency-          support, but also from a learning and               The results of the pilot study suggest that
Einheiten, der Contingency-Regeln und           educational theory necessity to adapt               the coding method is reliable (Cohen’s kappa
                                                learning environments to individual needs           0.7–0.96) and that contingency is more likely
die Unterschiede in den Contingency-                                                                to occur in certain learning activities (low
                                                in order to support learning and educational
Dimensionen verdeutlichen die Notwen-           processes. The fit between the teacher’s             autonomy) than in others (high autonomy) in
digkeit, diese Aspekte bei der Konzeptua-       instruction and the pupils’ preconditions is        the observed instruction of the six teachers.
lisierung explizit herauszuarbeiten und         a central quality criterion for dealing with
im Sinne einer inhaltlichen Validität zu        heterogeneity. The research landscape on            Keywords
                                                this topic is characterized by an enormous          Scaffolding · Adaptive teaching · Prob-
begründen (Wibowo & Dyson, 2020, im                                                                 lem-solving · Autonomy · Dealing with
                                                diversity in terms of the interpretation of
Review).                                        and research methodological approach to             heterogeneity
                                                adaptive teaching. This paper presents an
Konzeptualisierung von
Contingency im Sportunterricht
Angesichts der Vielzahl an vorgeschlage-      richt als Contingency-Dimensionen re-               Wibowo & Dyson, 2020, im Review),
nen Dimensionen für Adaptivität (Hardy        konstruiert (Wibowo, 2015).                         in dem die angemessene Verteilung von
et al., 2019; Corno, 2008) wurden aus            Für die Dimension der Autonomie                  Verantwortung für die Lernprozesse
verschiedenen Gründen die Contingen-          spricht, dass diese als wichtiger Baustein          der Schüler*innen zwischen Lehrper-
cy-Dimensionen der Autonomie und des          eines theoretischen und empirischen                 son und Schüler*innen eine wichtige
Problemlösens fokussiert. Beide Aspek-        Verständnisses eines zeitgemäßen Sport-             Rolle spielt (Prohl, 2010). Nicht zuletzt
te wurden durch eine vorangegangene           unterrichts ausgewiesen werden kann                 spricht für die Dimension der Autono-
qualitative Studie für den Sportunter-        (Balz & Neumann, 2007; Prohl, 2013;                 mie, dass der Contingency-Approach

                                                                                          German Journal of Exercise and Sport Research 4 · 2020     503
Hauptbeitrag

      aus der Forschung zum Scaffolding                   soneneinheiten und der Contingency-          der Durchführung dieser Studie zu er-
      (Wood et al., 1978) eine theoretisch               Regeln).                                     warten, dass eine deutliche Streuung
      gut begründete und empirisch etablierte                                                         im Lehrpersonenhandeln zu beobachten
      Grundlage zur Beurteilung von Con-                 Fragestellungen                              sein würde und kein konzeptgemäßes,
      tingency in dieser Dimension bietet.                                                            vorwiegend zurückhaltendes Handeln.
      Weitergehend werden die Contingen-                 Aufgrund des oben dargestellten For-            Bezüglich der Anzahl der zu er-
      cy-Einheiten für die Dimension der                 schungsstandes und der konzeptionellen       hebenden Messzeitpunkte werden in
      Autonomie aus Analyseeinheiten zur                 Grundlagen wurden für die vorliegende        den gesichteten Studien unterschiedli-
      Autonomie der Schüler*innen und der                Untersuchung folgende Fragestellungen        che Strategien zwischen ein (Ayvazo &
      Kontrolle der Lehrperson gebildet. Die             formuliert:                                  Ward, 2011; Van de Pol et al., 2015;
      Contingency-Regeln zur Relationierung              1. Wie handeln Schüler*innen in selbst-      Wischgoll et al, 2015) bis fünf (Van
      von Autonomie und Kontrolle wurden                    ständigen Arbeitsphasen in Bezug          de Pol et al., 2018) Messzeitpunkten in
      in Anlehnung an den Contingency-                      auf die Autonomie und das Problem-        unterschiedlichen Unterrichtsstunden
      Approach und der Annahme abgeleitet,                  lösen?                                    verfolgt. Aus forschungsökonomischen
      dass solche Unterstützung lernförderlich           2. Wie handeln Sportlehrpersonen in          Gründen wurden vier Messzeitpunkte
      ist, „which lay just one level above his              selbstständigen Arbeitsphasen in          (unterschiedliche Unterrichtsstunden)
      [the child; JW] current level“ (Wood                  Bezug auf die Kontrolle und die Ak-       aus den sechs im Datenpool vorhan-
      et al., 1978, S. 133). So konnten jeder               tivierung von Problemlöseprozessen?       denen Unterrichtsstunden pro Lehr-
      Autonomiestufe Stufen der Kontrolle                3. Wie ist das Verhältnis (Contingency)      person ausgewählt. Aus diesen vier
      zugeordnet werden, von denen ange-                    zwischen den Lernprozessen der            Unterrichtsstunden, wurden wiederum
      nommen werden kann, dass sie lernför-                 Schüler*innen und der Instruktion         20-minütige Sequenzen von Kleingrup-
      derlich sind (vgl. Wibowo, 2015, 2016;                der Lehrpersonen in den beiden            penarbeit/Lernbegleitung ausgewählt
      s. Abschnitt zum methodischen Vorge-                  Dimensionen Autonomie und Pro-            (wie auch bei Wischgoll et al., 2015),
      hen zur konkreten Operationalisierung                 blemlösen?                                in den die Schüler*innen über einen
      der Schüler*inneneinheiten, Lehrper-                                                            gewissen Spielraum für Entscheidungen
      soneneinheiten und der Contingency-                Methodisches Vorgehen                        verfügten (Bähr & Wibowo, 2018). Die
      Regeln).                                                                                        Fokussierung solcher Unterstützungs-
          Für die Dimension des Problemlösens            Stichprobe                                   phasen findet sich auch bei Van de Pol
      spricht, dass Problemlösen im Sportun-                                                          et al. (2015) und Wischgoll et al. (2015).
      terricht als fachspezifischer Ausdruck              Für die Untersuchung wurde ein Vi-           Durch Fokussierung solcher Arbeits-/
      von Bildung und Lernen im Sport-                   deodatenpool der Frankfurter Studien         Unterstützungsphasen soll auf die in an-
      unterricht verstanden werden kann                  zu Kooperativem Lernen im Sportunter-        deren Studien beobachtete Variabilität
      (Brodtmann & Landau, 1982; Messmer,                richt reanalysiert (Bähr, Prohl, & Gröben,   instruktionsbezogener Lehrpersonen-
      2018, 2019; Prohl, 2013; Wibowo, 2015,             2008). Der Videodatenpool dokumen-           handlungen eingegangen werden (Kane
      2019; Wright, MacDonald & Burrows,                 tiert sechs 5. Klassen mit 159 Schü-         & Staiger, 2012; Praetorius et al., 2014).
      2004). Die Contingency-Einheiten wer-              ler*innen, die in einer sechswöchigen        Praetorius et al. (2014) verweisen da-
      den demnach aus Problemlöseaktivitäten             Unterrichtsreihe nach den kooperativen       rauf, dass Instruktionsvariablen stark von
      der Schüler*innen und der Aktivierung              Lernformen Gruppenpuzzle und Grup-           Stunde zu Stunde variieren; dies ist auch
      von Problemlöseaktivitäten der Lehr-               penturnier zu den Inhalten Handstand         für die Variablen der Lehrpersonen als
      personen gebildet. Die Contingency-                und Flugrolle unterrichtet wurden (Bähr      Bestandteil der Contingency-Einheiten
      Regeln stützen sich auf die fachunspezi-           & Wibowo, 2018). In allen Klassen wur-       zu erwarten (s. unten). Die Autor*innen
      fischen Annahmen, dass Aktivitäten der              den die gleichen Unterrichtsmaterialien      führen die zum Teil starke Varianz im
      Lehrperson dann lernförderlich sind,               (Aufgabenkarten, Bildreihen, Sportge-        Handeln der Lehrpersonen unter ande-
      wenn sie auf die (Problemlöse-)Ak-                 räte) eingesetzt und die Lehrpersonen        rem auf unterschiedliche Schwerpunkte
      tivitäten der Schüler*innen eingehen               wurden instruiert, sich bei der Lernbe-      im Verlauf von Unterrichtsreihen (Ein-
      (Analysieren der Schüler*innen, gefolgt            gleitung eher zurückzuhalten und als         führung in ein Thema, Erarbeitung von
      von Aktivierung von Analysieren durch              Moderator*in zu agieren. Bei den Lehr-       Grundlagen, Prüfungsstunden) und in-
      die Lehrperson; Fürst, 1999) oder wenn             personen handelte es sich um Freiwillige,    nerhalb einzelner Stunden (durch unter-
      bei weiterführende Problemlöseaktivi-              die eine dreistündige Schulung erhalten      schiedliche Unterrichtsphasen) zurück.
      täten angeregt werden (Analysieren der             haben (dies kann als vergleichsweise         Durch das Fokussieren ähnlicher Un-
      Schüler*innen gefolgt von Aktivierung              geringe Intervention eingestuft werden).     terrichtsphasen sollten die Daten der
      von Planen durch die Lehrperson; vgl.              Aus der Analyse der Implementations-         einzelnen Unterrichtsstunden besser zu-
      zum Vorgehen Wibowo, 2015, 2019;                   güte geht hervor, dass die Lehrpersonen      einander vergleichbar werden, und es
      s. Abschnitt zum methodischen Vorge-               sich hinsichtlich der Lernbegleitung nur     werden gegenüber einer breiten Vari-
      hen zur konkreten Operationalisierung              eingeschränkt konzeptgemäß verhalten         anz an Unterrichtsphasen in kompletten
      der Schüler*inneneinheiten, Lehrper-               haben (Bähr, 2009). Es war daher vor         Stunden weniger Messzeitpunkte nötig

504    German Journal of Exercise and Sport Research 4 · 2020
(Praetorious et al., 2014, empfehlen neun   Kappa-Koeffizienten (κ) ermittelt. Die        3. Problemlöseaktivität erfolgt nach
Messzeitpunkte für eine stabile Erfassung   Rater*innen wurden in sieben Sitzung           Kontrolle 3,
instruktionsbezogener Variablen).           á 90 min durch den Untersuchungsleiter      4. Problemlöseaktivität erfolgt nach
                                            geschult. Zur Ermittlung der Zuverläs-         Kontrolle 2,
Datenerhebung                               sigkeit der Rater*innenurteile wurde für    5. Problemlöseaktivität erfolgt ohne
                                            einen Datensatz mit 824 Kodiereinheiten        vorangegangene Aktivierung der
Während in der Studie von Van de Pol        von dem Untersuchungsleiter und ei-            Lehrperson oder nach Kontrolle 1
et al. (2018) die Schüler*innen-Lehrper-    nem Mitarbeiter eine Masterkodierung           der Lehrperson (hoch).
son-Interaktionen ausschließlich über       erstellt. Die Rater*innen mussten die
Audioaufnahmen erfasst werden, ist          Zuverlässigkeit ihrer Urteile an der Ko-    In Bezug auf die Contingency-Dimen-
für den Bereich des Sportunterrichts        dierung dieses Datensatzes nachweisen.      sion Problemlösen wurden die Analy-
die videographische Erfassung der Be-       Die Kodierung des Hauptdatensatzes          seeinheiten zum Schüler*innenhandeln
wegungsaktivitäten (ggf. von Hilfestel-     führten zu gleichen Teilen immer zwei       in Anlehnung an Wibowo (2015, 2016,
lungen oder Auf- bzw. Umbauprozes-          Rater*innen unabhängig voneinander          2019) danach kodiert, ob diese analy-
sen) unerlässlich, da diese als Indi-       durch, Unstimmigkeiten wurden dis-          sieren, planen oder probieren. Analy-
katoren im Event-Sampling-Verfahren         kursiv überarbeitet. Alle vier von den      sieren wird dabei als eine Aktivität mit
(Döring & Bortz, 2016) zur Einteilung       Rater*innen kodierten Skalen wurden         Fokus auf zuvor durchgeführte Aktivi-
der Schüler*innen bzw. Lehrpersonein-       mit guten bis sehr guten Übereinstim-       täten und das Verstehen von Problemen
heiten verwendet werden (s. unten).         mungswerten erfasst (Cohen’s Kappa          verstanden. Dagegen wurden solche
In dem vorhandenen Datenpool konn-          für die einzelnen Skalen und jede ein-      Schüler*inneneinheiten als Planen ko-
te für alle Unterrichtsstunden auf eine     zelne Rater*in: Kontrolle: 0,93/0,7; Au-    diert, wenn der Fokus auf zukünftige
Lehrpersonverfolgerkamera und eine          tonomie: 0,87/0,77; Unterstützung des       Aktivitäten und das Lösen von Proble-
Klassentotal-Perspektive zurückgegrif-      Problemlösens: 0,71/0,9; Problemlösen:      men lag. Als Probieren wurden solche
fen werden. Die sprachliche Interaktion     0,96/0,88).                                 Einheiten kodiert, in denen bewegungs-
wurde über ein Funkmikrofon der Lehr-          In der Dimension Autonomie wurde         bezogene Aktivitäten vorbereitet und
person erfasst. Die Videodaten wurden       das Handeln der Schüler*innen nach          durchgeführt wurden. Das Handeln der
transkribiert und protokollartig um         einer fünfstufigen Skala kodiert, deren      Lehrpersonen wurde danach eingestuft,
Deskriptionen relevanter Aktivitäten –      einzelne Ausprägungen in Anlehnung          ob die Schüler*innen zum Analysieren,
Bewegungs(versuche); Hilfestellungen –      an Wibowo (2015, 2016) (a) durch die        Planen und Probieren aktiviert wurden
ergänzt.                                    (Selbst-)Regulation und die inhaltlichen    (vgl. Wibowo, 2015, 2019).
                                            Beiträge und (b) die vorangegangene
Datenauswertung                             Unterstützung der Lehrperson definiert       Kodierung der Contingency-
                                            wurden. Die Unterstützung der Lehr-         Einheiten
Die Kodierung derAdaptivitätbasiertwie      person wurde durch die Skala Kontrolle      Die Contingency-Einheiten werden
bei anderen Studien (Ayvazo & Ward,         mit folgenden Ausprägungen kodiert:         durch      Schüler*innen-Lehrpersonen-
2011; Hermkes et al., 2018; Van de Pol      1. keine regulatorische/inhaltliche         Kombinationseinheiten gebildet, d. h.
& Elbers, 2013; Wischgoll et al., 2015)        Unterstützung (niedrig),                 es wird ermittelt, ob die Aktivierung
auf einem Dreischritt der Kodierung von     2. Aktivierung/Regulation von Pro-          einer Lehrperson zu einer vorausge-
Schüler*innenaktivitäten (hier: Autono-        blemlöseaktivitäten ohne inhaltlichen    gangenen Aktivität der Schüler*innen
mie, Problemlösen), Lehrpersonenakti-          Beitrag,                                 passt. Die Contingency-Einheiten wur-
vitäten (hier: Kontrolle, Aktivierung von   3. Aktivierung/Regulation von Pro-          den binär in „contingent“ und „nicht-
Problemlöseaktivitäten) und der Contin-        blemlöseaktivitäten mit inhaltlichem     contingent“ kodiert.
gency-Einheiten („contingent, non-con-         Beitrag,                                    Contingency in der Dimension Pro-
tingent“).                                  4. vollständiges Analysieren/Planen         blemlösen wurde nach zwei Aspekten ko-
                                               bzw. physisches Unterstützen einer       diert. Zum einen geht aus den Nürnber-
Kodierung der Schüler*innen- und               Bewegung (hoch).                         ger Studien zum Gruppenunterricht her-
Lehrpersoneinheiten                                                                     vor, dass die Instruktion der Lehrperso-
Die Analyseeinheiten für die Schü-          Darauf aufbauend wurden die Aktivitä-       nen dann als Störgrößen im Lernprozess
ler*innenaktivitäten und Lehrpersonen-      ten der Schüler*innen durch die Skala       der Schüler*innen wirkt, wenn sie nicht
aktivitäten wurden im Sinne eines Event-    Autonomie mit folgenden Ausprägungen        an den Aktivitäten der Schüler*innen an-
samplings durch Sprechakt- oder Akti-       kodiert:                                    setzt (Fürst, 1999; Haag, Fürst, & Dann,
vitätswechsel festgelegt (Döring & Bortz,   1. Problemlöseaktivität gelingt nicht       2000). Daraus wurde abgeleitet, dass die
2016). Die Kodierung erfolgte für alle         (niedrig),                               Instruktion der Lehrperson dann in Be-
Analyseeinheiten durch zwei geschul-        2. Problemlöseaktivität erfolgt nach        zug auf die Dimension Problemlösen ad-
te unabhängige Rater*innen. Die Güte           Kontrolle 4,                             aptiert ist, wenn sie an der Problem-
der Kodierung wurde über den Cohen’s                                                    löseaktivität ansetzt, mit der die Schü-

                                                                                German Journal of Exercise and Sport Research 4 · 2020   505
Hauptbeitrag

       Tab. 1 Contingency-Regeln für die Be-             nomiestufe gefordert werden (. Tab. 1).     eigene inhaltliche Beiträge beizusteuern
       stimmung von Contingency-Einheiten als            Die Zuteilung der Kontrollstufen zu den     (Autonomie 4). Das geringe Auftreten
       „contingent“ (respektive wurden alle ande-        Autonomiestufen erfolgt in Anlehnung        der Ausprägung Autonomie 2 könnte
       ren Einheiten als „nicht-contingent“ einge-
                                                         an Wibowo (2015).                           dafürsprechen, die Ausprägungen Auto-
       stuft)
                                                             Die Kodierung der Contingency-          nomie 2 und Autonomie 3 als inhaltliche
       Dimension Autonomie
                                                         Einheiten erfolgte aus forschungsöko-       unterstütztes Ausführen zusammenzu-
       Autonomie 1 gefolgt von Kontrolle 3/4
                                                         nomischen Gründen automatisiert mit         fassen (. Tab. 2). In 45 % aller Problem-
       Autonomie 2 gefolgt von Kontrolle 3
       Autonomie 3 gefolgt von Kontrolle 2/3             Hilfe des Query-Tools der Software          löseaktivitäten (PL) beschäftigten sich
       Autonomie 4 gefolgt von Kontrolle 1/2             Atlas.ti (Scientific Software Develop-       die Schüler*innen damit herauszufinden,
       Autonomie 5 gefolgt von Kontrolle 1               ment GmbH, Berlin Deutschland; Friese,      was in einer vorangegangenen Aktion
       Dimension Problemlösen                            2015). Das Query-Tool ist ein Werkzeug,     passierte, sie versuchten das Problem zu
       Analysieren gefolgt von Aktivierung von           um komplexe Suchanfragen in umfang-         verstehen (Analysieren). Dabei wurden
       Analysieren/Aktivierung von Planen                reichen Datenpools durchzuführen. Zur       64,8 % Beiträge mit geringer oder gar
       Planen gefolgt von Aktivierung Planen/            Formulierung der Suchanfragen kann          keiner Unterstützung ausgeführt (Auto-
       Aktivierung von Probieren                         u. a. auf Näherungsoperatoren zurück-       nomie 4 und 5), was darauf hinweist, dass
       Probieren gefolgt von Aktivierung Probie-
       ren/Aktivierung Analysieren                       gegriffen werden, die es ermöglichen,        die inhaltliche Ausführung dieser Ana-
                                                         dass eine Neukodierung der gesuch-          lyseprozesse weitgehend in der Hand der
                                                         ten Kodekombination stattfindet (z. B.       Schüler*innen blieb. In 37,1 % der Fälle
      ler*innen gerade beschäftigt sind, d. h.           Autonomie 1 gefolgt von Kontrolle 3         versuchten sie Lösungen für bestehende
      die dem Lehrpersonenhandeln voraus-                oder 4 wird mit Contingency 3 neuko-        Probleme zu entwickeln bzw. Pläne für
      gegangen ist (z. B. Aktivierung von Ana-           diert). Ein solches Verfahren reduziert     das weitere Vorgehen aufzustellen. Beim
      lysieren folgt Analysieren). Zum anderen           die Kodierarbeit erheblich, da der dritte   Planen zeigten sich die Schüler*innen in
      wird in der Problemlöseforschung ange-             Kodierschritt nicht mehr durch humane       geringerem Maße autonom und wurden
      nommen, dass die genannten Aktivitäten             Rater*innen durchgeführt werden muss.       in 80,7 % der Fälle in einem mittleren
      prozesslogisch aufeinanderfolgen. Dem-                                                         oder hohen Maße unterstützt bzw. wa-
      nach geht Analysieren einem Planen vo-             Durchgeführte Analysen                      ren sogar überfordert (Autonomie 1, 2
      raus, dem wiederum ein Probieren folgt             Bezugspunkt der durchgeführten Ana-         und 3). 17,9 % der Aktivitäten wäh-
      (Funke, 2006; Leutner, Fleischer, Wirth,           lysen sind die Summen aller Kodier-         rend der Lernbegleitung wurden darauf
      Greiff, & Funke, 2012). Dieser Prozesslo-           einheiten der Lehrpersonen (1928) und       verwendet, eine Planung umzusetzen
      gik folgend, wurden die Aktivitäten der            der Schüler*innen (2172) über alle sechs    bzw. ein Problem durch praktisches Tun
      Lehrpersonen auch dann als adaptiert               Klassen und alle vier Stunden. Die          zu lösen. Bei dieser Problemlöseaktivi-
      eingestuft, wenn eine fortführende Pro-            Kodiereinheiten wurden immer in bei-        tät zeigten sich die Schüler*innen am
      blemlöseaktivität angeregt wurde (z. B.            den Dimensionen kodiert, sodass für die     kompetentesten.
      Aktivierung von Planen folgt Analysie-             deskriptive Einordnung prozentuale An-
      ren; . Tab. 1).                                    gaben gemacht werden, die sich jeweils      Lernbegleitung in selbstständigen
          Contingency in der Dimension Au-               auf die Gesamtmenge der jeweiligen          Arbeitsphasen (Fragestellung 2)
      tonomie wurde in Anlehnung an den                  Kodiereinheiten beziehen.
      Contingency-Approach operationali-                                                             InBezug aufdie Kontrolle durchdie Lehr-
      siert (Wood et al., 1978). Um die                  Ergebnisse                                  person zeigte sich in den Kodiereinheiten
      Annahme zu operationalisieren, dass                                                            über alle sechs Lehrpersonen ein Wert
      es lernförderlich ist, wenn durch die              Schülerhandeln in selbstständigen           von 2,65 auf der vierstufigen Skala mit
      Kontrolle von den Schüler*innen ei-                Arbeitsphasen (Fragestellung 1)             einer mittleren Streuung (SD: 0,93). Wei-
      ne Stufe der Autonomie verlangt wird,                                                          terhin kann beobachtet werden, dass in
      die über ihrem letzten Autonomiesta-               In der Skala Autonomie (AU) zeigte          18,4 % der Fälle eine Aktivierung zum
      tus liegt, wurden die Skalen Autonomie             sich eine relativ geringe Streuung um       Analysieren stattfand, in 57,1 % der Fäl-
      und Kontrolle umgekehrt zueinander in              den Mittelwert von 2,96 (SD: 0,2; Max:      le das Planen der Schüler*innen akti-
      Beziehung gesetzt. Das heißt, wenn die             3,35; Min: 2,7) auf der fünfstufigen         viert wurde und in 24,5 % der Fälle eine
      Schüler*inneneinheit in einem niedrigen            Skala (. Tab. 2). Aufgrund der Vertei-      Aktivierung zum Lösungen von Proble-
      Status von Autonomie kodiert wurde,                lung der einzelnen Ausprägungen zeigte      men durch konkretes bewegungsbezoge-
      wurde die Contingency-Einheit dann als             sich ein ambivalentes Bild des Handelns     nes Tun erfolgte (. Tab. 3). Bei der Ak-
      „contingent“ kodiert, wenn eine hohe               der Schüler*innen. Einerseits zeigten       tivierung des Analysierens und des Pro-
      Kontrolle erfolgte. Dies begründet sich            sie sich in ihren Beiträgen immer wie-      bierens fand die Unterstützung haupt-
      darin, dass durch eine hohe Kontrol-               der überfordert (24,4 % Autonomie 1),       sächlich durch eine vorwiegende Aktivi-
      le den Schüler*innen nur ein Teil der              andererseits gelang es ihnen nach Auf-      tätsregulation ohne inhaltliche Beiträge
      Verantwortung übergeben wird und sie               forderungen durch die Lehrperson, in        statt (Kontrolle 2), während bei der Akti-
      lediglich leicht über ihrer aktuellen Auto-        etwas weniger als jedem zweiten Fall

506    German Journal of Exercise and Sport Research 4 · 2020
Tab. 2    Schüler*innenhandeln kodiert nach Problemlösen und Autonomie
                                                         Autonomie (AU)
                                                         1              2                 3                   4                5               Gesamt
 Problem-       Analysieren      Anzahl                  217            21                75                  547              29              889
 lösen (PL)                      % von PL                24,4           2,4               8,4                 61,5             3,3             100,0
                                 % von AU                41,6           19,3              21,4                65,9             17,8            45,0
                                 % der Gesamt            11,0           1,1               3,8                 27,7             1,5             45,0
                Planen           Anzahl                  234            83                274                 97               44              732
                                 % von PL                32,0           11,3              37,4                13,3             6,0             100,0
                                 % von AU                44,8           76,1              78,3                11,7             27,0            37,1
                                 % der Gesamt            11,9           4,2               13,9                4,9              2,2             37,1
                Probieren        Anzahl                  71             5                 0                   186              90              353
                                 % von PL                20,1           1,4               0,0                 52,7             25,5            100,0
                                 % von AU                13,6           4,6               0,0                 22,4             55,2            17,9
                                 % der Gesamt            3,6            0,3               0,0                 9,4              4,6             17,9
                Gesamt           Anzahl                  522            109               350                 830              163             1974
                                 % von PL                26,4           5,5               17,7                42,0             8,3             100,0
                                 % von AU                100,0          100,0             100,0               100,0            100,0           100,0
                                 % der Gesamt            26,4           5,5               17,7                42,0             8,3             100,0

Tab. 3    Lehrpersonenaktivitäten kodiert nach Kontrolle und Aktivierung des Problemlösens
                                                                                                                    dierung statt und 3,5 % der Fälle fanden
(AdP)
                                                                                                                    bei einer Autonomie-5-Kodierung statt.
                                                    Kontrolle
                                                                                                                       In Bezug auf die Dimension Problem-
                                                    1a           2      3          4           Gesamt
                                                                                                                    lösen wurden 60,9 % aller Contingency-
 Aktivierung      Aktivierung       Anzahl          –            202    102        51          355                  Einheiten als „contingent“ kodiert. Diese
 des Problem-     d. Analysie-      % von AdP       –            56,9   28,7       14,4        100,0
 lösens (AdP)     rens                                                                                              verteilen sich wie folgt auf die einzelnen
                                    % Gesamt        –            10,5   5,3        2,6         18,4                 Problemlöseaktivitäten: „contingent“ bei
                  Aktivierung       Anzahl          –            91     639        370         1100                 Analysieren in 33,9 % der Fälle, „contin-
                  d. Planens        % von AdP       –            8,3    58,1       33,6        100,0                gent“ bei Planen in 46,6 % der Fälle und
                                    % Gesamt        –            4,7    33,1       19,2        57,1                 „contingent“ bei Probieren in 19,7 % der
                  Aktivierung       Anzahl          –            437    0b         36          473
                                                                                                                    Fälle (. Tab. 4).
                  d. Probierens     % von AdP       –            92,4   0,0        7,6         100,0
                                    % Gesamt        –            22,7   0,0        1,9         24,5
                                                                                                                    Diskussion
 –                Gesamt            Anzahl          (244)        730    741        457         1928
                                                                                                                    Einordnung der Ergebnisse
                                    % von AdP       –            37,9   38,4       23,7        100,0
                                    % Gesamt        –            37,9   38,4       23,7        100,0                Bezüglich der Reliabilität des pilotierten
 a
  Da die Ausprägung Kontrolle 1 keiner Aktivierung der Problemlösenskategorie zugeordnet werden                     Beobachtungsverfahrens kann festge-
 kann, sind die 244 Fälle von Kontrolle 1 nicht in der Kreuztabellenstatistik enthalten. Daher weichen              stellt werden, dass die ersten beiden
 auch die Spaltensummenprozente von den im Text stehenden Werten ab, da hier die Gesamtheit                         Schritte (Kodierung von Autonomie,
 von 2173 Fällen zugrunde gelegt wird
 b
   Hinweise zum konkreten Tun (Probieren) wurden immer als Hinweise zum Planen verstanden.
                                                                                                                    Problemlösen, Kontrolle und Aktivie-
 Daher ist die Anzahl in dieser Zelle und der entsprechenden Zelle in . Tab. 3 gleich null                          rung des Problemlösens) gut bis sehr
                                                                                                                    gut gelingen. Auch der dritte Schritt der
                                                                                                                    automatisierten Kodierung der Contin-
vierung des Planens inhaltliche Hinweise                  ten als „contingent“ kodiert. Werden die-                 gency-Einheiten mit Hilfe des Query-
dominierten (Kontrolle 3).                                se Fälle nach den einzelnen Stufen von                    Tools in Atlas.ti kann als hilfreich an-
                                                          Autonomie aufgeteilt, zeigt sich folgende                 gesehen werden, da dieser Kodierschritt
Contingency während                                       Verteilung: 30,4 % der Fälle fanden bei ei-               bei geeigneten Regeln mit vergleichs-
selbstständiger Arbeitsphasen                             ner Autonomie-1-Kodierung statt, 8,9 %                    weise geringem Aufwand gegenüber der
(Fragestellung 3)                                         der Fälle fanden bei einer Autonomie-2-                   Kodierung durch humane Rater*innen
                                                          Kodierung statt, 26,2 % der Fälle fanden                  erfolgen kann.
Bezogen auf die Dimension Autonomie                       bei einer Autonomie-3-Kodierung statt,                       Die Ergebnisse der Pilotierung stellen
wurden 50,1 % der Contingency-Einhei-                     31 % fanden bei einer Autonomie-4-Ko-                     aufgrund des Umfangs der Stichprobe

                                                                                                         German Journal of Exercise and Sport Research 4 · 2020   507
Hauptbeitrag

      Tab. 4    Contingency in den Dimensionen Autonomie und Problemlösena (als „contingent“ eingestufte Contingency-Einheiten)
                                                  Contingency in der Dimension Autonomie (CA)
                                                       1                  2                 3                  4                  5                 Gesamt
       Contingency Analysieren Anzahl                  127                16                77                 74                 1                 295
       in der                  % von CP                43,1               5,4               26,1               25,1               0,3               100,0
       Dimension
       Problemlö-              % von CA                45,4               16,7              28,8               36,3               4,5               33,9
       sen (CP)                % Gesamt                14,6               1,8               8,9                8,5                0,1               33,9
                   Planen      Anzahl                  125                67                171                36                 4                 403
                                     % von CP          31,0               16,6              42,4               8,9                1,0               100,0
                                     % von CA          44,6               69,8              64,0               17,6               18,2              46,4
                                     % der Gesamt      14,4               7,7               19,7               4,1                0,5               46,4
                      Probieren      Anzahl            28                 13                19                 94                 17                171
                                     % von CP          16,4               7,6               11,1               55,0               9,9               100,0
                                     % von CA          10,0               13,5              7,1                46,1               77,3              19,7
                                     % Gesamt          3,2                1,5               2,2                10,8               2,0               19,7
       Gesamt                        Anzahl            280                96                267                204                22                869
                                     % von CP          32,2               11,0              30,7               23,5               2,5               100,0
                                     % von CA          100,0              100,0             100,0              100,0              100,0             100,0
                                     % Gesamt          32,2               11,0              30,7               23,5               2,5               100,0
       a
        Die Differenz der prozentualen Angaben zwischen Text und Kreuztabelle entsteht dadurch, dass in der Kreuztabelle jene Fälle fehlen, in denen nur adaptiert
       an das Problemlösen oder an die Autonomie gehandelt wurde

      keine repräsentativen Ergebnisse dar, je-               sen werden, und es könnten (c) Aussagen                 begleitung und als einem Indikator für
      doch kann gezeigt werden, dass anhand                   zur Stabilität der Lehrpersonenmerkma-                  den Umgang mit Heterogenität kann im
      des Instruments nicht nur Contingency                   le (über verschiedene Themen hinweg)                    Rahmen dieser Studie damit präzise und
      im Sinne des Verhältnisses von Schü-                    getroffen werden. Weiterhin sollten für                  verlässlich erfasst werden.
      ler*innenaktivität zu Lehrpersonenakti-                 die Dimension des Problemlösens, die                        Jedoch besteht nach wie vor ein er-
      vität, sondern auch ein deutlich diffe-                  aus der Forschung zum Problemlösen                      heblicher Bedarf an Forschung zum
      renzierterer Blick auf die Aktivitäten der              abgeleiteten Contingency-Regeln vali-                   Thema Adaptivität und Contingency im
      Schüler*innen und der Lehrkräfte erfol-                 diert werden, da diese im Gegensatz zur                 Sportunterricht. Lohnenswerte Perspek-
      gen kann. Die Kreuzung der zwei Di-                     Ableitung der Contingency-Regeln aus                    tiven liegen u. a. in den Auswirkungen
      mensionen für die jeweiligen Akteure hat                dem Contingency-Approach erstmalig                      von Contingency auf die Nutzungs-
      das Potenzial, wertvolle Details über die               eingesetzt wurden.                                      prozesse und Lernleistungen der Schü-
      Aktivitäten der jeweiligen Akteure zu ge-                                                                       ler*innen und Möglichkeiten, Contin-
      winnen.                                                 Erfolge und Forschungs-                                 gency über die Fort- und Weiterbildung
                                                              perspektiven                                            von Sportlehrpersonen zu beeinflussen.
      Limitationen                                                                                                    Beide Aspekte könnten aufgrund des
                                                              Durch das Einnehmen einer Contingen-                    noch überschaubaren Forschungsstan-
      Die Studie unterliegt jedoch methodi-                   cy-Perspektive konnten in der Studie                    des von qualitativen, quantitativen oder
      schen Limitationen. Aufgrund der Größe                  innovative Ergebnisse in der Forschung                  auch Mixed-method-Ansätzen profitie-
      der Stichprobe der Lehrpersonen sind                    zur Lernbegleitung und zum Lernen im                    ren. Die fachspezifische Vertiefung des
      die Ergebnisse nur eingeschränkt für die                Sportunterricht hervorgebracht werden.                  Kenntnisstandes zu Problemlösepro-
      Grundgesamtheit der Sportlehrer*innen                   In forschungsmethodischer Hinsicht                      zessen könnte dabei nur eine gewinn-
      generalisierbar. Die Generalisierung                    wurde mit dem dreischrittigen Vorge-                    bringende Fragestellung darstellen. Auf
      muss weiterhin durch die Themenfo-                      hen zur Erfassung von Contingency ein                   forschungsmethodischer Ebene besteht
      kussierung und die Fokussierung von                     aufwändiges, aber angemessenes Vor-                     außerdem Bedarf, Stärken und Schwä-
      5. Klassen eingeschränkt werden. Durch                  gehen vorgestellt, dass die Situationen                 chen verschiedener Vorgehensweisen
      größere Stichproben an Lehrpersonen                     der Schüler*innen detaillierter erfassen                bei der Konstruktion von Contingency-
      mit einer größeren Streuung bezüglich                   kann als vorangegangenen Studien. Glei-                 Einheiten und Contingency-Regeln zu
      der Unterrichtsthemen und Altersstufen                  ches gilt für die Lernbegleitung durch                  eruieren und (ggf. anhand von Urteilen
      könnten die Befunde (a) weiter generali-                die Lehrpersonen in Bezug auf Kontrol-                  von Expert*innen) zu validieren.
      siert werden und (b) Gruppeneffekte (auf                 le und Aktivierung des Problemlösens.                       In Anschluss an die vorgestellte Pi-
      Schüler*innenmerkmale) ausgeschlos-                     Contingency als Kernmerkmal der Lern-                   lotierung ist eine Hauptuntersuchung

508    German Journal of Exercise and Sport Research 4 · 2020
in Vorbereitung, in der Contingency                         Bähr, I. (2009). Lehrer- und Schülerhandeln als metho-              le (S. 71–176). Göttingen: Hogrefe Verlag für
                                                                   dologisches Problem bei der Implementierung                  Psychologie.
als Indikator für die Performanz im                                von Unterrichtskonzepten. In H. P. Brandl-            Hermkes, R., Mach, H., & Minnameier, G. (2018). Inter-
Umgang mit Heterogenität verstanden                                Bredenbeck (Hrsg.), Schulen in Bewegung –                    action-based coding of scaffolding processes.
wird und Zusammenhänge zu anderen                                  Schulsport in Bewegung (S. 179–184). Hamburg:                Learning and Instruction, 54, 147–155. https://
                                                                   Czwalina Verlag.                                             doi.org/10.1016/j.learninstruc.2017.09.003.
Kompetenzfacetten zum Umgang mit                            Bähr, I., & Wibowo, J. (2018). Theoretische Grundlagen       Kane, T. J., & Staiger, D. O. (2012). Gathering feedback for
Heterogenität (fachdidaktisches Wissen,                            – zum Verständnis Kooperativen Lernens. In                   teachers: Combining high-quality observations
Einstellungen zum Umgang mit He-                                   J. Wibowo & I. Bähr (Hrsg.), Kooperatives Lernen             with student surveys and achievement gains.
                                                                   im Sportunterricht (S. 15–39). Baltmannsweiler:              Research Paper for the Bill & Melinda Gates
terogenität, professioneller Blick zum                             Schneider Verlag.                                            foundation.
Umgang mit Heterogenität) untersucht                        Bähr,I.,Prohl,R.,&Gröben,B.(2008).ProzesseundEffek-           Krammer, K. (2009). Individuelle Lernunterstützung in
werden sollen.                                                     te „Kooperativen Lernens“ im Sportunterricht.                Schülerarbeitsphasen. Eine videobasierte Analyse
                                                                   Unterrichtswissenschaft, 36(4), 290–308.                     des Unterstützungsverhaltens von Lehrpersonen
                                                            Balz, E., & Neumann, P. (2007). Erziehender Sportunter-             im Mathematikunterricht. Münster: Waxmann.
Korrespondenzadresse                                               richt. In R. Laging (Hrsg.), Neues Taschenbuch des    Kunter, M., Klusmann, U., Baumert, J., Richter, D.,
                                                                   Sportunterrichts (3. Aufl. S. 47–77). Baltmanns-              Voss, T., & Hachfeld, A. (2013). Professional
                     Dr. Jonas Wibowo                              weiler: Schneider Verlag.                                    competence of teachers: effects on instructional
                                                            Beck, E., Baer, M., Guldimann, T., Bischoff, S., &                   quality and student development. Journal of
                     Bergische Universität
                                                                   Brühwiler, C. (2008). Adaptive Lehrkompetenz.                Educational Psychology, 105, 805–820.
                     Wuppertal                                     Münster: Waxmann.                                     Leutner, D., Fleischer, J., Wirth, J., Greiff, S., & Funke, J.
                     Fuhlrottstr. 10, 42119 Wup-            Brodtmann, D., & Landau, G. (1982). An Problemen                    (2012). Analytische und dynamische Problem-
                     pertal, Deutschland                           lernen. sportpädagogik, 8(1), 16–22.                         lösekompetenz im Lichte internationaler Schul-
                     Wibowo@uni-wuppertal.de                Corno, L. (2008). On teaching adaptively. Educational               leistungsvergleichsstudien. Untersuchungen
                                                                   Psychologist, 43(3), 161–173.                                zur Dimensionalität. Psychologische Rundschau,
                                                            Corno, L., & Snow, R. E. (1986). Adapting teaching                  63(1), 34–42.
Funding. Open Access funding provided by Projekt                   to individual differences among learners. In           Messmer, R. (2018). What is the subject matter of
DEAL.                                                              M. C. Wittrock (Hrsg.), Handbook of Research on              physical education? German Journal of Exercise
                                                                   Teaching (S. 605–629). New York: Macmillan.                  and Sport Research, 48(4), 508–515. https://doi.
                                                            Decristan, J., Hondrich, A. L., Büttner, G., Hertel, S.,            org/10.1007/s12662-018-0531-2.
Einhaltung ethischer Richtlinien                                   Klieme, E., Kunter, M., et al. (2015). Impact of      Messmer, R. (2019). Lernen (im Sport) sichtbar
                                                                   additional guidance in science education on                  machen. In J. Wibowo, C. Krieger & F. Bükers
                                                                   primary students’ conceptual understanding.                  (Hrsg.), Aktivierung im Sportunterricht (S. 52–62).
Interessenkonflikt. J. Wibowo gibt an, dass kein                   The Journal of Educational Research, 108(5),                 Hamburg: Universität Hamburg.
Interessenkonflikt besteht.                                         358–370.                                              Parsons, S. A., Vaughn, M., Scales, R. Q., Gallagher, M. A.,
                                                            Döring, N., & Bortz, J. (2016). Forschungsmethoden                  Parsons, A. W., Davis, S. G., et al. (2018). Teachers’
Für diesen Beitrag wurden von den Autoren keine                    und Evaluation in den Sozial- und Humanwissen-               Instructional Adaptations: A Research Synthesis.
Studien an Menschen oder Tieren durchgeführt.                      schaften. Berlin, Heidelberg: Springer.                      Review of Educational Research, 88(2), 205–242.
Für die aufgeführten Studien gelten die jeweils dort        Farias, C., Hastie, P. A., & Mesquita, I. (2018). Scaffol-    Praetorius, A.-K., Pauli, C., Reusser, K., Rakoczy, K., &
angegebenen ethischen Richtlinien.                                 ding student–coaches’ instructional leadership               Klieme, E. (2014). One lesson is all you need?
                                                                   toward student-centred peer interactions. Euro-              Stability of instructional quality across lessons.
Open Access Dieser Artikel wird unter der Creative                 pean Physical Education Review, 24(3), 269–291.              Learning and Instruction, 31, 2–12. https://doi.
Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz                     https://doi.org/10.1177/1356336X16687303.                    org/10.1016/j.learninstruc.2013.12.002.
veröffentlicht, welche die Nutzung, Vervielfältigung,        Friese, S. Atlas.ti 7. User Guide and Reference, QUARC.      Prohl, R. (2010). Grundriss der Sportpädagogik (3. Aufl.).
Bearbeitung, Verbreitung und Wiedergabe in jegli-                  http://downloads.atlasti.com/docs/manual/                    Wiebelsheim: Limpert.
chem Medium und Format erlaubt, sofern Sie den/die                 atlasti_v7_manual_en.pdf?_ga=2.139200563.             Prohl, R. (2013). Sportpädagogik als Wissenschaftsdis-
ursprünglichen Autor(en) und die Quelle ordnungsge-                1029542535.1495551950-1441297248.                            ziplin – Eine Standortbestimmung mit empiri-
mäß nennen, einen Link zur Creative Commons Lizenz                 1491805499. Zugegriffen: 21.09.2020.                          schem Ausblick. Zeitschrift für Sportpägogische
beifügen und angeben, ob Änderungen vorgenom-               Funke, J. (2006). Komplexes Problemlösen. In J. Funke               Forschung, 1(1), 5–30.
men wurden.                                                        (Hrsg.), Denken und Problemlösen (S. 375–445).        Van de Pol, J., & Elbers, E. (2013). Scaffolding
                                                                   Göttingen: Hogrefe Verlag für Psychologie.                   student learning: A micro-analysis of teacher-
Die in diesem Artikel enthaltenen Bilder und sonstiges      Fürst, C. (1999). Die Rolle der Lehrperson im Grup-                 student interaction. Learning, Culture and Social
Drittmaterial unterliegen ebenfalls der genannten                  penunterricht. In H.-D. Dann, T. Diegritz &                  Interaction, 2, 32–41.
Creative Commons Lizenz, sofern sich aus der Abbil-                H. S. Rosenbusch (Hrsg.), Gruppenunterricht im        Van de Pol, J., Mercer, N., & Volman, M. (2018).
dungslegende nichts anderes ergibt. Sofern das be-                 Schulalltag. Realität und Chancen (S. 107–150).              Scaffolding student understanding in small-
treffende Material nicht unter der genannten Creative               Erlangen: Univ.-Bund Erlangen-Nürnberg..                     group work. Students’ uptake of teacher support
Commons Lizenz steht und die betreffende Handlung            Gräsel, C., Decristan, J., & König, J. (2017). Adaptiver            in subsequent small-group interaction. Journal
nicht nach gesetzlichen Vorschriften erlaubt ist, ist für          Umgang mit Heterogenität im Unterricht.                      of the Learning Sciences, 28(2), 206–239. https://
die oben aufgeführten Weiterverwendungen des Ma-                   Unterrichtswissenschaft, 45(4), 195–206.                     doi.org/10.1080/10508406.2018.1522258.
terials die Einwilligung des jeweiligen Rechteinhabers      Haag, L., Fürst, C., & Dann, H.-D. (2000). Lehrervariablen   Van de Pol, J., Volman, M., & Beishuizen, J. (2010).
einzuholen.                                                        erfolgreichen Gruppenunterrichts. Psychologie                Scaffolding in teacher–student interaction: a
                                                                   in Erziehung und Unterricht, 47(4), 266–279.                 decade of research. Educational Psychology
Weitere Details zur Lizenz entnehmen Sie bitte der          Hardy, I., Decristan, J., & Klieme, E. (2019). Adaptive             Review, 22(3), 271–296. https://doi.org/10.1007/
Lizenzinformation auf http://creativecommons.org/                  teaching in research on learning and instruction.            s10648-010-9127-6.
licenses/by/4.0/deed.de.                                           Journal for educational research online, 11(2),       Van de Pol, J., Volman, M., Elbers, E., & Beis-
                                                                   169–191.                                                     huizen, J. (2012). Measuring Scaffolding in
                                                            Heemsoth, T., & Wibowo, J. (2020). Fachdidaktisches                 Teacher—Small-Group Interactions. In R. M. Gil-
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                                                                   German Journal of Exercise and Sport Research.               learning sciences (S. 151–188). Hauppauge: Nova
Ayvazo, S., & Ward, P. (2011). Pedagogical content                 https://doi.org/10.1007/s12662-020-00643-0.                  Science Publishers.
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     education : functional analysis of adaptations.               toren schulischer Leistungen. In F. E. Weinert               J. (2015). The effects of scaffolding in the
     Research Quarterly for Exercise and Sport, 82(4),             (Hrsg.), Psychologie des Unterrichts und der Schu-           classroom: support contingency and student
     675–684.                                                                                                                   independent working time in relation to student

                                                                                                                 German Journal of Exercise and Sport Research 4 · 2020                  509
Hauptbeitrag

           achievement, task effort and appreciation of
           support. Instructional Science, 43, 615–641.
           https://doi.org/10.1007/s11251-015-9351-z.
      Vogler, J., Messmer, R. & Allemann, D. (2017).
           Das fachdidaktische Wissen und Können von
           Sportlehrpersonen (PCK-Sport). German Journal
           of Exercise and Sport Research, 47(4), 335–347.
           https://doi.org/10.1007/s12662-017-0461-4.
      Wibowo, J. (2015). Betreuung selbständigen Lernens im
           Sportunterricht. Hamburg: Universität Hamburg.
      Wibowo, J. (2016). Adaptives Lehrerhandeln im Sport-
           unterricht. Zeitschrift für Sportpädagogische
           Forschung (Sonderheft 1), 63–84.
      Wibowo, J. (2019). Zum Verhältnis von Aktivität,
           Aktivierung und Adaption am Beispiel von
           Problemlöseprozessen im Sportunterricht. In J.
           Wibowo, C. Krieger & F. Bükers (Hrsg.), Aktivie-
           rung im Sportunterricht (S. 90-103). Hamburg:
           Universität Hamburg.
      Wibowo,J.&Dyson,B.(2020,imReview).Acontingency
           perspective on learning and instruction in
           Physical Education. European Physical Education
           Review.
      Wibowo, J. & Heemsoth, T. (2019). Fachdidaktisches
           Wissen von Sportlehrer*innen testen: Über-
           legungen zur Inhaltsvalidität. Zeitschrift für
           Sportpädagogische Forschung, 7(2), 88–108.
      Wibowo,J., Bähr,I.&Gröben,B.(2014).Scaffoldingasan
           lnstruction model for the Cooperative Learning
           model in Physical Education. Active and Healthy
           Magazine, 21(2), 15–18.
      Wischgoll, A., Pauli, C., & Reusser, K. (2015). Scaffol-
           ding—How can contingency lead to successful
           learning when dealing with errors? ZDM Mathe-
           matics Education, 47(7), 1147–1159. https://doi.
           org/10.1007/s11858-015-0714-3.
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           teaching strategies. International Journal of
           Behavioral Development, 1(2), 131–147. https://
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      Wright, J., MacDonald, D., & Burrows, L. (Hrsg.). (2004).
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510     German Journal of Exercise and Sport Research 4 · 2020
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