Adventsbrief 2020 Meine Lieben

Die Seite wird erstellt Kai-Uwe Hummel
 
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Adventsbrief 2020 Meine Lieben
Adventsbrief 2020
Meine Lieben,
heute am 3. Adventssonntag würde ich Euch zu unserer Adventsfeier im
Schützenhaus herzlich willkommen heißen… wenn das Wörtchen „wenn“
nicht wär…
Vor ein paar Wochen hatte ich noch gedacht, dass wir uns vielleicht auf
eine Tasse Glühwein im Hof am Schützenhaus treffen könnten. Aber auch
das ist leider nicht möglich und es tut mir jedes Mal in der Seele weh,
wenn ich auf unserer Website wieder mal „ABGESAGT“ hinter einen
Termin setzen muss.

Deshalb möchte ich Euch heute herzlich einladen, mit mir eine kleine
vorweihnachtliche Gedankenreise ins Schützenhaus zu machen.
Was würden wir jetzt tun…?

Stellt Euch vor, ihr kommt in das von unseren fleißigen Helfern
weihnachtlich geschmückte Schützenhaus, es duftet schon nach dem von
Inge und Micha frisch aufgebrühten Kaffee, nach den hausgemachten
Lebkuchen und Plätzchen unserer fleißigen Bäcker*innen. Jeder von Euch
sucht sich einen gemütlichen Platz an einem der mit Weihnachtssternen,
Tannenzweigen, Nüssen und Leckereien gedeckten Tischen. Die
Deckenbeleuchtung ist etwas reduziert, die Kerzen flackern auf den
Tischen vor sich hin und es spielt Weihnachtsmusik im Hintergrund.

Es dauert nicht lange, bis ein fröhliches, immer lauter werdendes
Stimmengewirr zu hören ist, das erst verstummt, wenn ich die
altbewährte Glocke, manchmal auch zweimal läute, damit ich Gehör
finde für meine Adventsansprache und eine kurze Geschichte.

Dann erzähle ich Euch, was wir alles im vergangenen Jahr gemeinsam
erlebt haben, was wir gemeinsam erleben durften.
Damit tue ich mir heute schon etwas schwerer.

Anfang des Jahres war alles gut, es gab wie jedes Jahr das Dreikönigs-
schießen und ein erfolgreiches Faschingswochenende im Februar. Sogar
der BR und die Künstler der Fasnacht in Franken hatten sich unser
Schützenhaus zum Treffpunkt auserkoren, um dort zu feiern und zu
singen. Und es hat ihnen so gut gefallen, dass sie 2021 wiederkommen
wollten.
Adventsbrief 2020 Meine Lieben
Mich hatte auf dem letzten Meter vor dem Faschingswochenende eine
Grippe eiskalt erwischt, so dass ich weder am Faschingssamstag noch am
Rosenmontag bei Euch sein konnte. Umso mehr gilt mein Dankeschön
allen Helfer*innen. Ihr habt mit Eurem Einsatz und Eurem großen
Engagement wieder erfolgreiche Veranstaltungen daraus gemacht.

Tja… und dann leerte sich mit einem Schlag unser Terminkalender. Kurz
vor unserer geplanten Mitgliederversammlung am 17. März überschlugen
sich die Ereignisse! Es kam zum Lockdown, etwas bis dahin
Unvorstellbares, und alles wurde von heute auf morgen ganz anders.

Das Schützenhaus war geschlossen, Training und Wettkämpfe, ja sogar
Meisterschaften abgesagt. Der Zutritt zum Bundeswehrgelände und zur
Schulturnhalle war den Bogenschützen verwehrt. Fast täglich gab es
neue Meldungen, wie oder ob und wann es weitergeht. So entstand der
Newsletter „Neues ohne Schützenhaus“, mit dem ich versucht habe, Euch
so gut es geht auf dem Laufenden zu halten.

Im Sommer schöpften wir neue Hoffnung, Training war unter bestimmten
Hygienemaßnahmen wieder erlaubt, und die Rundenwettkämpfe wurden
als Fernwettkämpfe fortgeführt. Eine Situation, mit der nicht jeder
unserer aktiven Schützen Freundschaft geschlossen hat.

Traditionelle Veranstaltungen, Feste und der gewohnte gesellige
Dienstagabend, der vor allem auch unser Vereinsleben ausmacht, den
unsere älteren Schützen so lieben, all das gab und gibt es seit März nicht
mehr. Ich weiß nicht, wie es Euch geht, ich vermisse das alles sehr.

Das Einzige, wo in den letzten Monaten zumindest ein bissel was ging,
war der Ausbau des Bogenstandes. Er ist noch nicht fertig, aber Dank
Ralf, Roman und Moritz schon ein ganzes Stück vorangekommen. Man
kann ihn schon erkennen. Vielen, vielen Dank dafür an Euch.

Dankbar und froh bin ich, dass mich bis jetzt noch keine Nachricht von
einem an Corona erkrankten Mitglied der Schützenfamilie erreichte.
Das wird hoffentlich auch so bleiben. Und so bitte ich Euch, seid geduldig
und tut was nötig ist, um gesund zu bleiben.

Wir, die Schützenfamilie schaffen auch diese Zeit gemeinsam
durchzustehen, wenn auch aus der Ferne und wir dürfen niemals die
Hoffnung und den Mut aufgeben.

Meine Adventsgeschichte im letzten Jahr, handelte von der Hoffnung. Ihr
erinnert Euch an die vier Kerzen Friede, Glaube, Liebe und Hoffnung?

In diesem Jahr passt diese kleine Geschichte mehr denn je… deshalb
möchte ich sie Euch heute noch einmal erzählen:
Adventsbrief 2020 Meine Lieben
Die vier Kerzen
                                                          Unbekannter Autor

     Vier Kerzen brannten am Adventskranz. Es war sehr still.
   So still, dass man hörte, wie die Kerzen zu reden begannen.

          Die erste Kerze seufzte: „Ich heiße Frieden.
 Mein Licht leuchtet, aber die Menschen halten keinen Frieden.“
                Ihr Licht wurde kleiner und erlosch.

              Die zweite Kerze flackerte und sagte:
         „Ich heiße Glauben. Aber ich bin überflüssig.
         Die Menschen wollen von Gott nichts wissen!“
          Ein Luftzug brachte die Kerze zum Erlöschen.

           Traurig und leise meldet sich die dritte Kerze:
        „Ich heiße Liebe, aber ich habe keine Kraft mehr.
           Die Menschen sehen sich nur noch selbst und
           nicht die anderen, die sie liebhaben sollen.“
  Mit einem letzten Aufflackern war auch diese Kerze erloschen.

  Da kam ein Kind ins Zimmer herein und fing fast an zu weinen:
          „Ihr sollt doch brennen und nicht aus sein!“

            Da meldet sich die vierte Kerze zu Wort:
             Hab‘ keine Angst! Solange ich brenne,
        können wir die anderen Kerzen wieder anzünden.
                      Ich heiße Hoffnung!“

                 Da nahm das Kind diese Kerze
und zündete mit ihrer Flamme auch die anderen Kerzen wieder an.
Meine Lieben,
lasst Euch von der Botschaft der kleinen Geschichte anstecken, und
verliert nie die Hoffnung und macht denen, die sie verloren haben Mut,
gerade jetzt in dieser ganz speziellen Weihnachtszeit.

Ich wünsche Euch für das bevorstehende Fest von ganzem Herzen die
schönsten Dinge, ein herzliches und fröhliches Zuhause, eine liebevolle
Familie und Freunde, für die Zusammenhalt, Zusammengehörigkeit und
gegenseitige Wertschätzung nicht nur Worte sind.

Vor allem aber wünsche ich Euch Gesundheit, Mut und Zuversicht.
Ich bin sicher, es wird alles wieder gut, vielleicht nicht heute oder
morgen, aber es wird wieder gut.

Bis dahin, bleibt bitte alle gesund

Eure SMin Gabi

                  Am Ende wird alles gut.
                Und wenn es nicht gut ist,
                ist es noch nicht das Ende.
                                                Oscar Wilde
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