AKREF-Nachrichten - Deutsche Evangelische Allianz
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AKREF-Nachrichten Arbeitskreis für Religionsfreiheit – Menschenrechte – verfolgte Christen der Deutschen Evangelischen Allianz Ulrike C. Nyboer – redaktion at akref.de Nachrichten vom 17.03.2017 bis 24.03.2017 © 2007-2017 Deutsche Evangelische Allianz e. V. | Realisation: b:dreizehn GmbH | Kontakt | Spenden | Impressum
Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 2 Äthiopien: Haus zerstört aus Hass auf Christen 3 China: Zwei Pastoren aus Südkorea verhaftet 4 Christlicher Sender „SAT-7“ verdoppelt Zuschauerzahl 5 Deutschland: "Zurück zu den Quellen" 7 Deutschland: Kirchenrat wirft türkischem Außenminister „üble Propaganda“ vor 8 Deutschland: Religionsfreiheit an Unis ist in Gefahr 9 El Salvador: Wachstum der Evangelikalen 10 Indonesien: Gemeinde darf wieder öffnen 11 Israel: Rechte der messianischen Gläubigen 12 Katar: Gebete christlicher Gastarbeiter 13 Kolumbien: Christen bedroht 15 Mali: Ordensfrau immer noch entführt 16 Nigeria: Boko Haram Opfer 17 Russland: Religiöse Minderheit bedroht 18 Serbien: Auswirkungen der serbischen Auswanderung 19 Türkei: Politische Gefangene bald von Todesstrafe bedroht? 20 Links 22 Menschenrechtsorganisationen: 22 Wichtige englischsprachige Internetseiten 22
Deutsche Evangelische Allianz - AKREF Nachrichten 17.03.2017 Äthiopien: Haus zerstört aus Hass auf Christen Islamische Dorfbewohner drangsalieren Witwe und ihren Sohn (Open Doors, Kelkheim) – Am 4. März zerstörten Mitglieder eines muslimischen Stammes die Existenz einer christlichen Witwe und ihres Sohnes. Gegenüber Mitarbeitern von Open Doors sagte sie: „Ich danke dem Herrn, dass er unser Leben verschont hat. Wir beklagen uns nicht über den Verlust materieller Dinge.“ Leiche des Mannes ausgegraben Dass Tutu* und ihr Ehemann Haile* den Islam verließen und Christen wurden, brachte ihnen von Anfang an Probleme ein. Als Haile vor eineinhalb Jahren starb, gruben die muslimischen Dorfbewohner seinen toten Körper aus Wut über den Glaubenswechsel des Paares wieder aus und warfen ihn an den Straßenrand. Lokale Behörden griffen daraufhin zwar ein, aber es dauerte sehr lange, bis Tutu und ihr Sohn Biruk* das Trauma überwunden hatten. Im Januar dieses Jahres wurde Biruk von einem Mann aus dem Dorf bedroht. Er kündigte weitere Schwierigkeiten an, wenn Biruk und Tutu nicht zum Islam zurückkehrten. Beinahe gesamter Besitz verbrannt Aus dieser Drohung wurde Wirklichkeit, als einige Dorfbewohner am Abend des 4. März Tutus Haus anzündeten. Das Feuer verzehrte bis auf ein Zimmer das gesamte Gebäude. Dadurch verloren die beiden Christen den Großteil ihres Besitzes, Kleidung, Einrichtung, Bargeld und Nahrungsmittel. Open Doors hat sie dabei unterstützt, neue Lebensmittelvorräte anzulegen, und wird den beiden weiterhin helfen, wieder Fuß zu fassen. Stammeskultur und islamische Prägung Tutu und Biruk wohnen im Südwesten des Landes, der vom Islam dominiert wird. Hier herrscht außerdem eine strenge Stammeskultur, die dem christlichen Glauben generell feindselig gegenübersteht. Wer sich in diesem Umfeld entscheidet Christ zu werden, muss mit besonders hohem Druck aus dem unmittelbaren gesellschaftlichen Umfeld rechnen. Insgesamt hat der Druck auf Christen in Äthiopien zwar im letzten Jahr etwas nachgelassen, bleibt aber weiterhin hoch. Auf dem Weltverfolgungsindex von Open Doors nimmt Äthiopien den 22. Platz ein. *Name geändert Bitte beten Sie für die Christen in Äthiopien! Beten Sie für Tutu und Biruk, dass Gott sie angesichts der Feindseligkeit ihrer Nachbarn beschützt und ermutigt. Beten Sie für die Gemeinde in dieser Region, dass sie trotz der vielen Angriffe im Glauben standhaft bleiben. Beten Sie für die Verfolger, dass die Botschaft des Friedens in Jesus Christus ihren Hass überwindet. 3/22
Deutsche Evangelische Allianz - AKREF Nachrichten 17.03.2017 China: Zwei Pastoren aus Südkorea verhaftet Die Geistlichen aus Südkorea wollten die Verfolgten außer Landes bringen Peking (idea) – In China sind zwei Pastoren aus Südkorea verhaftet worden, weil sie verfolgten Nordkoreanern dabei geholfen haben, außer Landes zu gelangen. Das berichtet die Online-Zeitung „Christian Post“ (Washington). Die beiden Geistlichen wurden getrennt voneinander festgenommen. Sie räumten die Vorwürfe ein, verteidigten ihr Handeln jedoch. Andernfalls wären die von Nordkorea nach China geflüchteten Christen in ihr Heimatland zurückgeschickt worden, wo ihnen Folter gedroht habe. Zunächst waren auch die Ehefrauen der beiden verhaftet worden. Inzwischen sollen sie aber wieder auf freiem Fuß sein. Das südkoreanische Außenministerium in Seoul gab unterdessen bekannt, dass Mitarbeiter des Konsulats in China bereits Kontakt zu den beiden Geistlichen aufgenommen und ihnen Unterstützung zugesagt hätten. Bereits im Februar hatten chinesische Behörden vier Missionare aus Südkorea verhaftet und 32 weitere ausgewiesen. Sie hatten ebenfalls Nordkoreanern in China dabei geholfen, aus dem Land zu kommen. Nordkorea hat knapp 25 Millionen Einwohner und gilt als das religionsfeindlichste Land der Welt. Die Verbreitung der christlichen Botschaft ist außerhalb von vier staatlich kontrollierten Kirchen verboten. Der Diktator Kim Jong-un lässt sich als gottähnlichen Führer verehren. Christen gelten als Staatsfeinde, weil sie Gott anbeten und nicht die Herrscherdynastie. Menschenrechtlern zufolge befinden sich mindestens 30.000 Christen in Straflagern. Gleichwohl wachsen die Untergrundgemeinden, in denen sich schätzungsweise 200.000 bis 400.000 Christen versammeln. 4/22
Deutsche Evangelische Allianz - AKREF Nachrichten 16.03.2017 Christlicher Sender „SAT-7“ verdoppelt Zuschauerzahl Immer mehr Menschen im Nahen Osten empfangen christliches Fernsehen. Der arabische christliche Satellitenkanal „SAT-7“ hat seine Zuschauerzahl in den vergangenen fünf Jahren fast verdoppelt, wie eine Umfrage zeigt. SINSHEIM / NIKOSIA (inn) – Der christliche Fernsehsender „SAT-7“ hat die Zahl seiner wöchentlichen Zuschauer seit 2011 von etwa 11 Millionen auf inzwischen 21 Millionen erhöht. Diese Erhebung präsentierte der Nordeuropa-Direktor des Senders, Kurt Johansen. Die Zahl enthalte nicht die zwei 24-Stunden-Fernsehkanäle von „SAT-7“ in Türkisch und Persisch, die ebenfalls für ein großes Publikum zugänglich sind. Die Zahlen sind das Ergebnis einer Befragung von 57.000 Haushalten im Nahen Osten einschließlich Saudi- Arabiens und Nordafrikas. „SAT-7“ sei ein Fernsehsender von Christen aus dem Nahen Osten und Nordafrika für die Christen in diesen Ländern. Dessen Ziel sei es, der christlichen Minderheit eine Stimme zu geben und in der arabischen Welt ausgewogen über Jesus, die Bibel und ihren Glauben zu informieren, erklärte Johansen. Wachstum in Zeiten der Krise Der Sender solle Christen aus ihrem Minderheitenstatus heraushelfen, damit sie die Gesellschaft ihrer Länder verändern können. Dass die Zuschauerzahl in einer Zeit von Krieg und Verfolgung wachse, sei hocherfreulich, betont Johansen. „SAT-7“ verbreite bewusst eine versöhnliche Botschaft – auch in der islamischen Welt. Wenn sie gehört werde, könne sie Leben verändern, sagte Johansen bei der Deutschen Missions-Gemeinschaft (DMG) in Sinsheim. Vor allem in Ägypten habe die Gewalt gegen Christen zugenommen. In den Live- Sendungen kämen christliche Opfer dieser Gewalt zu Wort. Sie verbreiteten trotzdem die Botschaft der Vergebung und seien eine Stimme der Hoffnung für Millionen Menschen. Christen bekennen Glauben vor Kamera „Der Sender kann in seinen Studios in Kairo, Limassol, Istanbul, Beirut und London frei arbeiten“, erklärte Theo Volland, Öffentlichkeitsreferent der DMG, gegenüber Israelnetz. Die Beiträge produzierten die Christen aus dem Nahen Osten für ihre Glaubensgeschwister, so dass es sich um kein westliches Fernsehen handele. In Ägypten hat der Staat den Sender vor zwei Jahren einmal kurzzeitig geschlossen und die Ausrüstung konfisziert, weil den Behörden ein wichtiges Papier nicht vorlag. „Aber das hat sich innerhalb weniger Monate geklärt“, betonte Volland. Für die Zuschauer sei das Schauen der Sender kein Problem. „SAT-7“ habe einen guten Ruf. Problematischer werde es für Christen aus manchen Ländern, wenn sie sich vor laufender Kamera zu ihrem Christsein bekennen: „Aber dieses Risiko gehen viele der Menschen, die sich von ‚SAT-7’ interviewen lassen, ganz bewusst ein.“ Kreativer Unterricht für Kinder Im Sommer 2017 will „SAT-7“ sein Schulfernsehen zu einem 24-Stunden-Fernsehkanal ausbauen. Der neue Kanal soll rund um die Uhr kreativen Unterricht für Kinder von der Vorschule bis zur fünften Klasse ausstrahlen. Neben den klassischen Fächern Arabisch, Englisch, Mathe und Biologie geht es auch um ethische Fragen und kindgerechte Lebenshilfe, die den Kindern bei der Verarbeitung ihrer Kriegserlebnisse helfen soll. Wenn der neue Kanal im Sommer auf Sendung geht, wird es dafür einen eigenen „YouTube“-Kanal geben. Die Unterrichtseinheiten gestalten sie mit Lehrern im Team, welche die Schulstunden vor laufender Kamera mit Schülern abhalten. Nachts seien Programme für Eltern und Lehrer geplant, um im Zweifel auch Unterricht alleine in den Flüchtlingscamps durchzuführen oder zu Hause zu unterrichten. In Syriens Nachbarländern befänden sich drei bis vier Millionen Kinder auf der Flucht. In Syrien seien 4.400 Schulen zerstört oder hätten den Unterricht eingestellt, weil Lehrer geflohen sind. Den gebildeten syrischen Eltern tue es „extrem weh“, dass ihre Kinder durch Krieg und Vertreibung keine Chance auf Schulbildung erhalten, erklärte Johansen. Diese Lücke wolle 5/22
Deutsche Evangelische Allianz - AKREF Nachrichten „SAT-7“ schließen. Bildung schütze Kinder vor möglicher Radikalisierung und trage aktiv zum Frieden bei. Christen benötigen „gesunde biblische Lehre“ Ausbauen will „SAT-7“ auch seine jungen Sendekanäle in Türkisch und Farsi (Persisch). Johansen dankte der türkischen Regierung, dass sie der christlichen Minderheit den Sendebetrieb erlaube. „SAT-7 Türk“ ist seit zwei Jahren in Betrieb und berichtet über die 2.000-jährige christliche Geschichte der Türkei, die Bedeutung der Bibel und Nachrichten aus den kleinen christlichen Gemeinden im Land. Es gehe darum, Vorurteile abzubauen, und türkische Christen vorzustellen, die offen von ihrem Glauben und Leben erzählen. Die meisten Programme für den persischen Kanal entstehen in London. Im Iran und dem persischsprachigen Teil Afghanistans gebe es viele neue Christen, die dringend auf „gesunde biblische Lehre“ angewiesen seien, erläuterte Johansen. Deshalb liege in Farsi der Schwerpunkt auf einem Glaubensgrundkurs, den „SAT-7“ per Satellit ausstrahle. Es sei das erste Mal in der jüngeren Geschichte des Iran, dass das Evangelium in Millionen von Haushalten gesendet werde. Von: jw aus israelnetz.com 6/22
Deutsche Evangelische Allianz - AKREF Nachrichten 16.03.2017 Deutschland: "Zurück zu den Quellen" Bremische Kirche: Den Islam als anderen Weg zu Gott verstehen? - Vortragsreihe zum interreligiösen Dialog im Reformationsjahr Bremen (idea) – Die Bremische Evangelische Kirche beschäftigt sich von März bis September in sechs Vorträgen mit dem Thema „Islam in Deutschland“. Ziel sei es, den „Islam als anderen Weg zu Gott zu verstehen“, sagte einer der Initiatoren, Dirk von Jutrczenka, gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. Er ist Pastor in der St.-Remberti-Gemeinde, die zu der Vortragsreihe mit dem Untertitel „Ein interreligiöser Dialog im Jubiläumsjahr der Reformation“ einlädt. „Es geht um die Frage, ob ich andere Religionen als defizitär sehe oder ob ich wahrnehme, welches beeindruckende Glaubenszeugnis sie geben“, so von Jutrczenka. Als Beispiel für ein solches Glaubenszeugnis nannte er die Regelmäßigkeit des Gebets und die intensive Gemeinschaft, die er bei vielen Muslimen erlebe. Zeitgenössische islamische Theologen wie Mouhanad Khorchide (Münster) suchen ihm zufolge auf ähnliche Weise nach einem „gnädigen Gott“ wie Martin Luther (1483–1546) zur Zeit der Reformation. Beide „verzweifeln an Glaubensgenossen, die an rituelle Vollzüge denken und mit der Hölle drohen“. Es gehe für beide Religionen darum, die Botschaft vom gnädigen Gott wiederzuentdecken, die „verschüttet ist in Traditionen und Gewohnheiten“. Von Jutrczenka sprach sich dagegen aus, den Glauben der Muslime als falsch zu bezeichnen. „Es kann nicht sein, dass Gott das Heil aller Menschen will, aber die Hälfte der Menschheit verdammt ist.“ Nach Angaben der Vorsitzenden der Kirchenversammlung, Dörte Friemel, tritt die St.-Remberti-Gemeinde seit Jahrzehnten für einen offenen religiösen Dialog innerhalb und außerhalb der Kirchen ein. Zur Einführung in die Vortragsreihe schreibt sie: „Ich persönlich habe die feste Überzeugung, dass das innere Heil eines nach dem Glauben suchenden Menschen nicht davon abhängt, zu welcher Religion er sich bekennt. Ich glaube, dass Gott nur Einer für alle Menschen ist, gleichgültig, ob wir ihn Gott, Allah, Großer Geist oder anders nennen. Den allein seligmachenden Weg zur Wahrheit des Glaubens, zu Gott, kann es nicht geben.“ Im ersten Vortrag am 17. März gibt der Islamwissenschaftler Hartmut Bobzin (Erlangen) eine Einführung in den Koran. Am 3. April spricht der Religionswissenschaftler Martin Bauschke (Berlin) über „Jesus im Koran“. Weitere Vorträge halten am 19. Mai der Autor und Islamwissenschaftler Hamed Abdel-Samad, die Religionspädagogin Lamya Kaddor (Duisburg) und der Theologe Mouhanad Khorchide. Evangelische Allianz: Besonderheit des christlichen Glaubens geht verloren Der Sprecher des Arbeitskreises Missionarische Kirche und Vorsitzende der Evangelischen Allianz in Bremen, Pastor Andreas Schröder (St.-Matthäus-Gemeinde), bezeichnete die Vortragsreihe gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea als „schlechte Wegweisung für Menschen, die Gott suchen“. Es sei wichtig, dass die evangelische Kirche sich ihres Alleinstellungsmerkmals bewusst ist. „Das kann nicht die Auffassung sein, dass alle Wege der Religionen zu Gott führen. Unsere Wurzeln liegen in der Schrift und in Jesus Christus, der sich selbst als den ‚Weg, die Wahrheit und das Leben‘ bezeichnet hat.“ Er begegne vielen Menschen, die neu nach ihrer christlichen Identität und den Wurzeln des Glaubens fragten, sagte Schröder. Das Reformationsjahr sei ein guter Anlass, zurück zu den Quellen zu gehen und sich des eigenen Standpunktes bewusst zu werden. „Das halte ich auch im Blick auf Rechtspopulisten für wichtig, die Zulauf gewinnen“, so Schröder. Es sei gut, den Dialog mit anderen Religionen zu führen und menschlich voneinander zu lernen. „Aber wenn es um Werte, Überzeugungen und den Weg zum Heil geht, ist es wichtig zu differenzieren und den eigenen Standpunkt zu kennen.“ Das Wissen um die eigene Position sei Voraussetzung für richtig verstandene Toleranz, so Schröder. 7/22
Deutsche Evangelische Allianz - AKREF Nachrichten 17.03.2017 Deutschland: Kirchenrat wirft türkischem Außenminister „üble Propaganda“ vor Duncker: Viele Türkischsstämmige hier identifizieren sich nicht mit Deutschland Bielefeld (idea) – „Üble Propaganda“ hat der Beauftragte für interreligiösen Dialog der Evangelischen Kirche von Westfalen, Kirchenrat Gerhard Duncker (Bielefeld), dem türkischen Außenminister Mevlüt Cavusoglu von der Regierungspartei AKP vorgeworfen. Cavusoglu hatte gegenüber der türkischen Zeitung „Hürriyet“ im Bezug auf die Wahl in den Niederlanden die Meinung vertreten, dass es zwischen dem rechtsgerichteten Geert Wilders und den Sozialdemokraten keinen Unterschied gebe. Wörtlich sagte er: „Die haben alle dieselben Absichten. Sie werden Europa zum Kollabieren bringen, sie werden Europa an den Abgrund bringen. Bald wird in Europa ein Krieg der Religionen ausbrechen.“ Laut Duncker handelt es sich bei der Aussage um „üble Propaganda“. Die Türkei befinde sich im Wahlkampf und Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan wolle möglichst viele Stimmen der Türken in Deutschland für das umstrittene Verfassungsreferendum bekommen, durch das ein Präsidialsystem eingeführt werden soll. Duncker sagte der Evangelischen Nachrichtenagentur idea: „Es wird hier häufig unterschätzt, wie groß das Klientel von AKP-Wählern in Deutschland wirklich ist.“ Es sein kein guter politischer Stil, auf diese Weise auf Stimmenfang zu gehen. Duncker: Türkischstämmige müssen unseren Staat bejahen Es bestürze ihn, dass sich viele Türkischstämmige nicht mit Deutschland identifizierten: „Sie müssen ja nicht Richard Wagner oder Volksmusik mögen. Aber sie müssen unseren Staat bejahen.“ Duncker äußerte sich auch zur Situation der Christen in der Türkei. Sie seien im Bezug auf das Verfassungsreferendum sehr zurückhaltend: „Die Christen machen 0,1 Prozent der Bevölkerung aus. Warum sollten sie da ihre Meinung äußern? Es würde doch nichts bringen.“ Die Christen erwarteten von der Regierung nichts und seien an eine Situation der Rechtsunsicherheit gewöhnt. Das Verhältnis zur Regierung sei von einer „kühlen Höflichkeit“ bestimmt. Duncker hat neun Jahre in der Türkei gelebt. Zuletzt war er im Februar dort. Wie er ferner idea mitteilte, bekommt die Evangelische Gemeinde deutscher Sprache in der Türkei eine neue Pfarrerin: die bayerische Theologin Gabriele Pace. Sie folgt auf die westfälische Pfarrerin Ursula August (Istanbul), die im Juni nach Deutschland zurückkehrt. Pace wird ihren Dienst im August antreten und von der Evangelischen Kirche in Deutschland entsandt. Die Türkei hat rund 79 Millionen Einwohner, von denen 99 Prozent Muslime sind. Die Zahl der Christen liegt bei 160.000, darunter 7.000 Protestanten. 8/22
Deutsche Evangelische Allianz - AKREF Nachrichten 17.03.2017 Deutschland: Religionsfreiheit an Unis ist in Gefahr Bremische Abgeordnete:Gremien verweigern vielen christlichen Gruppen die Zulassung Bremen (idea) – Die Religions- und Meinungsfreiheit ist an vielen Universitäten in Gefahr. Davon ist die Abgeordnete in der bremischen Bürgerschaft, Birgit Bergmann (CDU), überzeugt. Viele Studentenvertretungen und Hochschulleitungen verweigerten christlichen und politisch konservativen Gruppen aus weltanschaulichen Gründen die Zulassung als Hochschulgruppe und das Abhalten von Veranstaltungen, sagte Bergmann der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. Im Oktober 2016 habe zum Beispiel der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) der Universität Bremen einen Vortrag des Historikers Jörg Baberowski in den Räumen der Hochschule verhindert. Er warf damals dem renommierten Osteuropaexperten vor, ein rechtsextremer Ideologe zu sein. An der Ludwig-Maximilians-Universität in München habe die Studentenvertretung der Gruppe „Christen an den Hochschulen München“ und dem „Ring Christlich- Demokratischer Studenten“ 2016 die Akkreditierung verweigert. Der Präsident der Universität, Bernd Huber, habe die Entscheidung schließlich revidiert, weil die Studentenvertretung ihre Kompetenz überschritten habe. Die Zulassung ist notwendig, um Räume der Universität nutzen und Veranstaltungen bewerben zu dürfen. Bergmann kritisiert, dass die Gremien Entscheidungen über Akkreditierungen nicht nach allgemein nachvollziehbaren Kriterien, sondern nach eigenen weltanschaulichen Überzeugungen träfen. Christliche Hochschulgruppen sind besonders häufig betroffen Besonders betroffen von den Einschränkungen sind christliche Hochschulgruppen. Der Regionalreferent der Studentenmission in Deutschland (SMD) für Anhalt, Sachsen und Thüringen, Fabian Mederacke (Leipzig), sprach gegenüber idea von deutschlandweit 21 Fällen in den vergangenen vier Jahren, in denen universitäre Gremien SMD-Kreisen die Zulassung als Hochschulgruppe verweigert hätten. Zuletzt sei den SMD-Gruppen an den Universitäten in Hildesheim und Chemnitz die Akkreditierung nicht erteilt worden. In Leipzig habe der Gleichstellungsbeauftragte des Studentenrates 2016 gesagt: „Religionsfreiheit hat nichts mit der Hochschule zu tun.“ Zugleich habe dasselbe Gremium aber eine muslimische Gruppe zugelassen. Nach Ansicht Mederackes überschreiten zum einen die Studentenvertretungen und Universitätsleitungen ihre Kompetenz, „weil sie aus Verwaltungsakten eine politische Entscheidung machen“. Zum anderen beklagt er eine Missachtung des Grundgesetzes. „Wir leben in Deutschland in einem säkularen, aber nicht in einem laizistischen Staat. Religion darf im öffentlichen Raum vorkommen.“ Mederacke fordert, dass die universitären Gremien geltendes Recht umsetzen und die grundgesetzliche Religions- und Meinungsfreiheit respektieren. Kirchenrechtler sieht Traditionsabbruch in Gesellschaft Im Blick auf die Hochschulgemeinden der beiden großen Kirchen in Deutschland nimmt der Leiter des Kirchenrechtlichen Instituts der EKD, Prof. Hans Michael Heinig (Göttingen), ähnliche Probleme wahr. In einem Beitrag für die „Zeit“-Beilage „Christ und Welt“ schreibt Heinig, dass die Gemeinden an „Akzeptanz verlieren“. Sie könnten sich mit ihren Angeboten nicht mehr wie bislang in Orientierungsveranstaltungen für Erstsemester vorstellen. Faltblätter dürften nicht mehr in der Mensa ausgelegt werden. Die Tendenz sei „in Großstädten und im Norden ausgeprägter als an kleinen Hochschulstandorten und im Süden“. Als Gründe nennt Heinig die Dominanz eines naturwissenschaftlichen Weltbilds an Universitäten, die Angst vor radikalen islamischen Gruppen und ein allgemeiner Trend zu einer strikten Trennung von Glauben und Staat. Darin sieht Heinig jedoch ein falsches Verständnis des Grundgesetzes: „Das an den Staat gerichtete Neutralitätsgebot verbietet keineswegs, religiöse oder weltanschauliche Belange von Studierenden zu berücksichtigen.“ 9/22
Deutsche Evangelische Allianz - AKREF Nachrichten 21.03.2017 El Salvador: Wachstum der Evangelikalen El Salvador ist der kleinste der zentralamerikanischen Staaten, aber auch der von ihnen am dichtesten besiedelte. Durch die 1980er und 1990er Jahre litt das Land unter einem Krieg im Inneren, in dem 75.000 Personen getötet wurden. Während der Kriegsjahre gab es eine große Offenheit für das Evangelium, und die Zahl der evangelischen Gläubigen nahm gewaltig zu. Dieses Wachstum, wenn auch verlangsamt, gab es auch noch in den neunziger Jahren. Trotzdem machen die Evangelikalen mittlerweile mehr als 30% der Bevölkerung aus – im Jahr 1960 waren es nur 2%. Manchmal scheint das Christentum zu verflachen. Es ist wichtig, dass die Gläubigen zu unterrichtet werden, damit ihr Zeugnis wirksam ist und sie für die Mission motiviert sind. Quelle: Operation World/Übersetzung AKREF 10/22
Deutsche Evangelische Allianz - AKREF Nachrichten 19.03.2017 Indonesien: Gemeinde darf wieder öffnen Weil eine christliche Gemeinde in Indonesien vom Bürgermeister geschlossen worden war, hatten sich die Mitglieder vor dem Präsidenten-Palast zu ihren Gottesdiensten getroffen – mehr als hundert Mal. Nun wurde der Gemeinde mitgeteilt, sie könne sich wieder in ihrem Gebäude versammeln, wenn auf dem gleichen Gelände eine Moschee gebaut wird. Die GKI-Yasmin-Gemeinde in Bogor, rund sechzig Kilometer südlich der Hauptstadt Jakarta, hatte ihre Gottesdienste unter freiem Himmel vor dem Präsidenten-Palast gefeiert – aus Protest gegen die Schließung ihres Gottesdienst-Gebäudes. Mehr als hundert Gottesdienste wurden so in aller Öffentlichkeit durchgeführt. Geschlossen wurde die Gemeinde zunächst mit der Behauptung, die Kirche habe Probleme in der muslimischen Nachbarschaft verursacht. Später hieß es, sie könne nicht an einer Straße mit islamischem Namen stehen. Moschee auf Kirchengelände Zwar bescheinigte das indonesische Obergericht das verfassungsmäßige Recht der Gemeinde auf Kultusfreiheit, doch der Bürgermeister verweigerte die Wiedereröffnung. Zunächst wurden die Gottesdienste auf dem Gehsteig vor der versiegelten Kirche abgehalten. Nun wurde der Gemeinde erklärt, dass sie wieder öffnen dürfe – mit einer eigentümlichen Auflage: Auf dem Gelände der Kirche müsse auch eine Moschee gebaut werden dürfen. Wohl weiterhin vor dem Palast Nach diesem außergewöhnlichen Angebot dürften die Gottesdienste vor dem Palast weitergehen, denn es ist kaum anzunehmen, dass die christliche Gemeinde einwilligt. Allein schon deshalb, weil nach wenigen Jahren die Order kommen könnte, dass auf einem Gelände, auch welchem eine Moschee steht, kein kirchliches Gebäude stehen dürfe… Indonesien ist das Land, das die größte Anzahl muslimischer Bewohner zählt. Christen erleben die ganze Bandbreite der Gefühle. In manchen Gegenden ist der Druck auf sie groß, in anderen Gebieten, namentlich im Westen, gibt es Orte mit christlicher Mehrheit. Quelle: Livenet.de/HMK 11/22
Deutsche Evangelische Allianz - AKREF Nachrichten 16.03.2017 Israel: Rechte der messianischen Gläubigen Gericht ordnet Entschädigung für messianisches Paar an Ein israelisches Gericht hat die Eigentümer eines Hochzeitsaales dazu verurteilt, einem messianischen Paar 10'000 Schekel (2500 EUR) zu bezahlen. Der Grund: Sie hatten sich geweigert, dem Paar die Einrichtung zu vermieten, nachdem sie erfahren hatten, dass bei der Zeremonie aus dem Neuen Testament vorgelesen werden soll. Das Paar erzählte Kehila News, ein Angestellter habe den Kaschrut-Aufseher (Rabbi, der darüber wacht, dass in der Einrichtung alle religiösen Gebote eingehalten werden) mit den Worten zitiert, eine Hochzeit, bei der Bibelstellen aus dem Neuen Testament vorgelesen werden, „grenze an Terrorismus“, und „messianisches Judentum sei Götzendienst“. Das Paar erklärte, die geringe Höhe der Entschädigung ärgere sie nicht. Ihnen sei wichtig, für die Rechte der messianischen Gläubigen einzustehen und die Situation für die Zukunft zu klären. Quelle: AMZI 12/22
Deutsche Evangelische Allianz - AKREF Nachrichten 19.03.2017 Katar: Gebete christlicher Gastarbeiter Christliche Migranten bauen die Fußball-Stadien für die FIFA-WM 2022 Auf dem Dach eines vierstöckigen Gebäudeblocks mit Wohnungen werden zehn Plastikstühle im Kreis aufgestellt. Hier wohnen hunderte asiatischer Arbeiter. Dies ist ein Teil von Katar, den Touristen nie zu sehen bekommen: Dohas Industriegebiet, in dem schwer geschuftet wird, um Katars Image als moderner Industriestaat zu wahren. Hier sind die Straßen zum Teil sehr schlecht, es gibt keine Straßenbeleuchtung und die Luft ist von Abgasen verschmutzt. Obwohl es offiziell verboten ist, sich außerhalb von Räumen zu treffen, die von der Regierung hierfür genehmigt wurden, versammeln sich hier Christen zum gemeinsamen Bibellesen und Gebet. Die meisten Besucher werden in der Hauptstadt Doha nur extravagante Paläste, hell angeleuchtete Wolkenkratzer und futuristisch anmutende Moscheen zu sehen bekommen. In nur wenigen Jahren werden dutzende neue architektonische Errungenschaften dazu kommen: hochmoderne Fußballstadien für die FIFA- WM 2022. Es wird geschätzt, dass diese Katar 500 Millionen US-Dollar pro Woche kosten. Billionen von Menschen werden den Fußballspielen in Katar folgen. Das Land hat sich fest vorgenommen, einen guten Eindruck zu machen: als ein Land, das modern, glamourös und erfolgreich ist und jeden willkommen heißt, der gerne Geld ausgibt und Spaß haben will. Es macht den Anschein, dass Katar mit Dubai in Konkurrenz treten will für den weltweiten Dreh- und Angelpunkt für Kommerz, Unterhaltung, Einkaufen, Reisen und Design. „Alle Anstrengungen und Ressourcen sind darauf ausgerichtet, die Fußball-WM ein Erfolg werden zu lassen“, sagt Simon aus Sri Lanka. Er kam als Buddhist aus seinem Heimatland nach Katar, nennt sich jetzt aber einen Christen. Er arbeitet derzeit als Bauleiter an einigen Projekten für die Fußball-WM. „Die Stadien, Straßen und die neue Bahnlinie haben höchste Priorität“, sagt er. „Viele andere wichtige Infrastruktur-Projekte wurden erst einmal ausgesetzt.“ Doch die FIFA-Werbeshow kann die andere Seite von Katar nicht ganz verstecken – ein zutiefst intolerantes Land Nicht-Muslimen gegenüber. Es gibt eine große Schere zwischen den extrem reichen Bürgern Katars und den hunderttausenden, oft ausgebeuteten, Gastarbeitern, die hauptsächlich aus asiatischen Ländern kommen. „Hier in diesem muslimischen Land sind wir sehr eingeschränkt darin, von unserem Glauben weiter- zuerzählen“, sagt ein weiterer Gastarbeiter. „Aber niemand kann uns daran hindern, unseren Arbeitskollegen von Jesus zu erzählen oder durch unser Leben ein Zeugnis zu sein. Jeden Tag gibt uns Gott Möglichkeiten, seine Liebe an andere weiter- zugeben. Weit weg von zu Hause zu arbeiten und entfernt von der Familie zu sein ist nicht leicht für die Arbeiter. Sie opfern viel, um ihren Familienange- hörigen durch das verdiente Geld ein besseres Leben zu ermöglichen.“ Simon erzählt, dass sich die Situation der Arbeiter die letzten Jahre zwar etwas verbessert hat, aber sie trotzdem noch leiden – vor allem im Sommer, wenn die Temperaturen über 50 Grad Celsius steigen und sie immer noch ihre 11-Stunden-Schichten arbeiten müssen. „Es erscheint nicht in den Zeitungen, denn die Medien sind alle zensiert, aber wir hören immer wieder davon, wie manche Arbeiter Selbstmord begehen. Ein durchschnittlicher Arbeiter verdient etwas mehr als 400 US- Dollar im Monat. Dafür bekommt er Essen und einen Wohnplatz, jedoch muss er sich mit fünf anderen ein Zimmer teilen.“ Simon erzählt, dass die tatsächlich ausgezahlten Löhne dann doch oft unter dem liegen, was ihnen in ihrem Heimatland versprochen wurde. Viele kommen aus Indien, Nepal oder den Philippinen. Manche der Arbeitsverträge stellen sich als Fälschungen heraus und die meisten Arbeiter dürfen erst nach zwei vollen Jahren Arbeitszeit zum ersten Mal nach Hause gehen. Viele Arbeitgeber behalten die Pässe der Männer ein – was aber laut Katars Arbeitsgesetzen illegal ist. 13/22
Deutsche Evangelische Allianz - AKREF Nachrichten Simon erhofft sich ein neues Arbeitsgesetz, mit dem die Männer bessere Bedingungen bekommen und dann auch ihre Arbeitgeber wechseln können. Quelle: WorldWatch Monitor 14/22
Deutsche Evangelische Allianz - AKREF Nachrichten 20.03.2017 Kolumbien: Christen bedroht Mit seiner großen katholischen Bevölkerung (82%) wird Kolumbien selten mit religiöser Verfolgungen in Verbindung gebracht. Und doch leiden viele Christen schwer wegen ihres Glaubens, und das besonders in Gebieten, die von gesetzlosen bewaffneten Gruppen und Drogenbossen kontrolliert werden. Beide, sowohl ganz rechte als auch ganz linke paramilitärische Gruppen töten, entführen und erpressen das Geld von den Christen. So verhindern sie weitgehend, dass dies ihren Gauben frei ausüben könne. Sie haben sie in jedem Jahr mehr als einhundert Kirchen gewaltsam geschlossen. Quelle: Operation World/ Übersetzung AKREF 15/22
Deutsche Evangelische Allianz - AKREF Nachrichten 18.03.2017 Mali: Ordensfrau immer noch entführt Ordensfrau weiter in den Händen der Entführer: Malische und kolumbianische Behörden ermitteln Bamako (Fides) – Am vergangenen 7. Februar wurde die kolumbianische Ordensschwester Gloria Cecilia Narváez Argoti im Süden von Mali entführt (vgl. Fides 8/2/2017). Bisher bekannte sich niemand zu der Entführung. Unterdessen fordert die katholische Kirche in Mali im Rahmen verschiedener Initiativen die Freilassung der Ordensfrau . Am 15. Februar ging eine Gebetsnovene (https://de.wikipedia.org/wiki/Novene) für die Freilassung von Schwester Gloria zu Ende und in ganz Mali wurde im Radio und im Fernsehen die Freilassung der der Ordensfrau gefordert. Dabei rief die katholische Kirche mehrfach auch die Zivilgesellschaft zum Engagement für die Freilassung von Schwester Gloria auf. Auch im Heimatland von Schwester Gloria bleiben die Behörden nicht untätig: es wurden zwei kolumbianische Ermittler nach Mali entsandt, die sich dort um detaillierte Informationen bemühen sollen. In der vergangenen Woche ermittelten die kolumbianischen Beamten in der afrikanischen Pfarrei aus der die Ordensfrau entführt wurde. Unterdessen äußerten sich die zuständigen Behörden in Mali bisher nicht zum aktuellen Stand der Ermittlungen. (CE) (Fides, 18/03/2017) 16/22
Deutsche Evangelische Allianz - AKREF Nachrichten 24.03.2017 Nigeria: Boko Haram Opfer Als die Stadt Gwoza im Norden Nigerias von Boko Haram islamistischen Militanten im Jahr 2014 eingenommen wurde, zerstörte man alle Kirchengebäude und alle Christen flohen. Die nigerianische Armee hat Gwoza wieder eingenommen. Trotzdem können die Christen nicht zurückkehren, denn ihre Häuser sind jetzt von Muslimen besetzt. So bleibt dies gesamte christliche Gemeinde noch vertrieben. Quelle: WorldNews vom Februar 2017/Barnabas Fund/Übersetzung AKREF 17/22
Deutsche Evangelische Allianz - AKREF Nachrichten 22.03.2017 Russland: Religiöse Minderheit bedroht Justizministerium betreibt vollständiges Verbot der Zeugen Jehovas Das russische Justizministerium hat eine Klage beim Obersten Gerichtshof eingebracht, um das Verwaltungszentrum der Zeugen Jehovas zur „extremistischen Organisation“ zu erklären, seine Auflösung anzuordnen und damit jede Betätigung der Gemeinschaft zu verbieten. Sollte das Justizministerium mit dieser Klage Erfolg haben, würde dadurch jede Aktivität der Zeugen Jehovas in ganz Russland verboten. Die Klage erreichte das Höchstgericht am 15. März und wurde noch am selben Tag in die Liste der anstehenden Verhandlungen auf der Website des Obersten Gerichtshofs aufgenommen. Sollte dieser Schachzug Erfolg haben, wäre es das erste Mal, dass ein Gericht eine registrierte zentralisierte religiöse Organisation für extremistisch erklärt. Das gesamte Vermögen des Verwaltungszentrums der Zeugen Jehovas würde in diesem Fall zugunsten des Staates verfallen. Die lokalen Gemeinschaften, für die das Zentrum verantwortlich ist, würden ebenfalls aufgelöst und deren Mitgliedern würde Strafverfolgung drohen, wenn sie sich weiter zum Gottesdienst versammeln. Dies wäre das Ende des offenen öffentlichen Lebens der Zeugen Jehovas in Russland. Die Zeugen Jehovas haben nach eigenen Angaben fast 172.000 Anhänger in Russland, wobei bis zu 300.000 Personen das jährliche Gedenken an den Tod Christi besuchen. Derzeit gibt es 397 registrierte lokale Organisationen und über 2.500 nicht registrierte religiöse Gruppen der Zeugen Jehovas. „Da sich Hunderttausende russische Bürger zur Religion der Zeugen Jehovas bekennen, wäre die Auflösung eine Katastrophe für die Rechte und Freiheiten in unserem Land“, erklärte der Vertreter des Verwaltungszentrums Jaroslav Sivulsky am 15. Februar, als die erste Inspektion der Organisation durch das Justizministerium begann. Quelle: Forum 18, Oslo Deutsche Fassung: Arbeitskreis Religionsfreiheit (AKREF) der ÖEA 18/22
Deutsche Evangelische Allianz - AKREF Nachrichten 23.03.2017 Serbien: Auswirkungen der serbischen Auswanderung Ein Grund zur Besorgnis in Serbien und zweifellos anderen Teilen des ehemaligen Jugoslawiens ist die Zahl der Menschen, die das Land auf der Suche nach besseren Arbeitsmöglichkeiten in anderen Ländern Europas und anderswo verlassen. Dadurch gehen den örtlichen Gemeinden viele verloren, die in ihren besten Jahren sind, vor allem junge Menschen. Die Freizeiten und Sommerlager, die sehr zu evangelistischen Erfolgen und dem Wachstum der Gemeinden beigetragen haben, sind am meisten betroffen. Mittlerweile gibt es ein Wachstum in der Arbeit unter der örtlichen Roma-Minderheit ("Zigeuner"), Menschen werden in Christus neugeboren und haben ein leidenschaftliches Herze für die Verlorenen Seelen haben.Majerksky) Quelle: WorldNews vom Februar 2017/Übersetzung AKREF 19/22
Deutsche Evangelische Allianz - AKREF Nachrichten 20.03.2017 Türkei: Politische Gefangene bald von Todesstrafe bedroht? IGFM: Erdoğan herrscht schon jetzt diktatorisch Frankfurt am Main (IGFM 16. März 2017) – Der 18. März wird international als „Tag des politischen Gefangenen“ begangen. Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) appelliert daher, die Opfer zu unterstützen, die unschuldig gefangen gehalten und gefoltert werden. Tausende in der Türkei seien nur deswegen im Gefängnis, weil sie sich für Menschenrechte, Demokratie oder Gleichberechtigung eingesetzt haben. Bisher waren diese Gefangenen unmenschlichen Bedingungen ausgesetzt, aber nicht von der Todesstrafe bedroht. „Die Türkische Regierung hat seit Juli 2016 über 40.000 Menschen völlig willkürlich festgenommen. Präsident Erdoğan zerschlägt damit nicht nur die Rechtstaatlichkeit in der Türkei, sondern zerstört auch Tausende von Existenzen“, kritisiert IGFM-Vorstandssprecher Martin Lessenthin. „Herrscher wie Erdoğan wollen, dass diese Menschen in der Vergessenheit verschwinden. Wenn wir schweigen, machen wir uns zu Komplizen.“ Volksabstimmung ist auch Referendum für die Todesstrafe „Offenbar will Erdoğan Andersdenkende auf für immer zum Schweigen bringen“, fürchtet die IGFM. Der türkische Präsident Erdoğan hat eine Zustimmung zu seinem Präsidialsystem bei einer Volksabstimmung am 16. April mit der Todesstrafe verknüpft. Am 10. Februar sagte er bei einem Auftritt in Istanbul zu Rufen nach der Wiedereinführung der Todesstrafe: „So Gott will, wird der 16. April ein Signal für diese Sache sein“ und: „Das Ende derer, die meinen Soldaten, meinen Polizisten, meinen Dorfschützer, meinen Bürger zum Märtyrer machen, ist genau, wie Ihr sagt, die Todesstrafe.“ Erdoğan fügte hinzu: „Wie könnten wir das Blut meines Soldaten, meines Polizisten ungerächt lassen? Deshalb ‚Ja‘ am 16. April.“ Prof. Sedat Laçiner: Gefängnis ohne Anklage, ohne Verfahren und Verteidigung Der deutsch-türkische Korrespondent Deniz Yücel ist einer wenigen unrechtmäßig Verhafteten, deren Schicksal in Deutschland mit großer Anteilnahme verfolgt wird. Beispielhaft für die vielen kaum beachteten Opfer politischer Verfolgung, berichtet die IGFM über den in der Türkei prominenten Universitätspräsidenten Prof. Sedat Laçiner. Die Polizei nahm den Experten für Terrorismus und Internationale Sicherheit am 20. Juli 2016 fest. Er ist wie Tausende andere türkische Akademiker, Richter, Anwälte, Journalisten und Lehrer Opfer der politisch motivierten Massenverhaftungen. Die Regierung Erdoğan entließ über 100.000 Beamte und Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes, weil sie angeblich den Putschversuch vom Juli 2016 unterstützt hätten. Selbst minimale Belege für diesen Vorwurf blieben die Behörden schuldig. Laçiners Akte ist als „geheim“ eingestuft. Weder er noch sein Anwalt dürfen Einsicht nehmen und noch nicht einmal erfahren, was ihm konkret vorgeworfen wird. Ein Verfahren ist auch nach Monaten im Gefängnis nicht eröffnet und eine Verteidigung unmöglich. Seit seiner Gefangennahme ist er in einer Zelle auf 30m² mit 21 weiteren Männern zusammengepfercht. Hintergrund Bundesregierung in der Pflicht Die IGFM sieht die Bundesregierung in der Pflicht, Menschenrechte bei den internationalen Beziehungen einen höheren Stellenwert einzuräumen. Schwerste Menschrechtsverletzungen hätten Millionen Menschen zur Flucht gezwungen und viele von ihnen bis nach Deutschland gebracht. „Damit der Einsatz gegen Menschenrechtsverletzungen wirkt, muss er offensiver werden“, fordert die IGFM. Das gelte für den Umgang mit allen Ländern, die die Rechte ihrer Bürger missachten. „Viel politische Gefangene sind der Bundesregierung bekannt“, z. B. der kubanische Arzt Eduardo Cardet oder der ukrainische Filmemacher Oleg Sentsov. Der russischen Geheimdienst FSB verhaftete Sentsov am 10. Mai 2014. Seitdem sitzt er im Lefortowo Gefängnis in Moskau ohne rechtsstaatliche Grundlage. Er hatte sich für auf 20/22
Deutsche Evangelische Allianz - AKREF Nachrichten der Krim eingeschlossene Ukrainer und gegen die völkerrechtswidrige Annexion der Halbinsel durch Russland eingesetzt. Der kubanische Bürgerrechtler und Arzt Eduardo Cardet ist im November 2016 zusammengeschlagen und verhaftet worden, weil er in einem Interview mit einem spanischen Radiosender äußerte, dass Fídel Castro Kuba nur „Traurigkeit und Elend“ hinterlasse habe. Die kubanische Staatsanwaltschaft forderte drei Jahre Gefängnis wegen „Missachtung der Autoritäten“. Das Urteil soll am 20. März 2017 verkündet werden. Der Einfluss der Bundesregierung reiche so weit, dass er für viele Menschen die Freiheit bringen könnte, so die IGFM. 21/22
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