AKREF-Nachrichten - Deutsche Evangelische Allianz

Die Seite wird erstellt Mara Fleischmann
 
WEITER LESEN
AKREF-Nachrichten
Arbeitskreis für Religionsfreiheit – Menschenrechte – verfolgte Christen
der Deutschen Evangelischen Allianz
Ulrike C. Nyboer – redaktion at akref.de

Nachrichten vom 17.03.2017 bis 24.03.2017

© 2007-2017 Deutsche Evangelische Allianz e. V. | Realisation: b:dreizehn GmbH | Kontakt | Spenden | Impressum
Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis                                             2
Äthiopien: Haus zerstört aus Hass auf Christen                 3
China: Zwei Pastoren aus Südkorea verhaftet                    4
Christlicher Sender „SAT-7“ verdoppelt Zuschauerzahl           5
Deutschland: "Zurück zu den Quellen"                           7
Deutschland: Kirchenrat wirft türkischem Außenminister „üble
Propaganda“ vor                                                 8
Deutschland: Religionsfreiheit an Unis ist in Gefahr            9
El Salvador: Wachstum der Evangelikalen                        10
Indonesien: Gemeinde darf wieder öffnen                        11
Israel: Rechte der messianischen Gläubigen                     12
Katar: Gebete christlicher Gastarbeiter                        13
Kolumbien: Christen bedroht                                    15
Mali: Ordensfrau immer noch entführt                           16
Nigeria: Boko Haram Opfer                                      17
Russland: Religiöse Minderheit bedroht                         18
Serbien: Auswirkungen der serbischen Auswanderung              19
Türkei: Politische Gefangene bald von Todesstrafe bedroht?     20
 Links                                                         22
   Menschenrechtsorganisationen:                               22
   Wichtige englischsprachige Internetseiten                   22
Deutsche Evangelische Allianz - AKREF Nachrichten

                                                                                                               17.03.2017

 Äthiopien: Haus zerstört aus Hass auf Christen
 Islamische Dorfbewohner drangsalieren Witwe und ihren Sohn

 (Open Doors, Kelkheim) – Am 4. März zerstörten Mitglieder eines muslimischen Stammes die Existenz einer
 christlichen Witwe und ihres Sohnes. Gegenüber Mitarbeitern von Open Doors sagte sie: „Ich danke dem Herrn,
 dass er unser Leben verschont hat. Wir beklagen uns nicht über den Verlust materieller Dinge.“

 Leiche des Mannes ausgegraben

 Dass Tutu* und ihr Ehemann Haile* den Islam verließen und Christen wurden, brachte ihnen von Anfang an
 Probleme ein. Als Haile vor eineinhalb Jahren starb, gruben die muslimischen Dorfbewohner seinen toten Körper
 aus Wut über den Glaubenswechsel des Paares wieder aus und warfen ihn an den Straßenrand. Lokale
 Behörden griffen daraufhin zwar ein, aber es dauerte sehr lange, bis Tutu und ihr Sohn Biruk* das Trauma
 überwunden hatten. Im Januar dieses Jahres wurde Biruk von einem Mann aus dem Dorf bedroht. Er kündigte
 weitere Schwierigkeiten an, wenn Biruk und Tutu nicht zum Islam zurückkehrten.

 Beinahe gesamter Besitz verbrannt

 Aus dieser Drohung wurde Wirklichkeit, als einige Dorfbewohner am Abend des 4. März Tutus Haus
 anzündeten. Das Feuer verzehrte bis auf ein Zimmer das gesamte Gebäude. Dadurch verloren die beiden
 Christen den Großteil ihres Besitzes, Kleidung, Einrichtung, Bargeld und Nahrungsmittel. Open Doors hat sie
 dabei unterstützt, neue Lebensmittelvorräte anzulegen, und wird den beiden weiterhin helfen, wieder Fuß zu
 fassen.

 Stammeskultur und islamische Prägung

 Tutu und Biruk wohnen im Südwesten des Landes, der vom Islam dominiert wird. Hier herrscht außerdem eine
 strenge Stammeskultur, die dem christlichen Glauben generell feindselig gegenübersteht. Wer sich in diesem
 Umfeld entscheidet Christ zu werden, muss mit besonders hohem Druck aus dem unmittelbaren
 gesellschaftlichen Umfeld rechnen.

 Insgesamt hat der Druck auf Christen in Äthiopien zwar im letzten Jahr etwas nachgelassen, bleibt aber
 weiterhin hoch. Auf dem Weltverfolgungsindex von Open Doors nimmt Äthiopien den 22. Platz ein.

 *Name geändert

 Bitte beten Sie für die Christen in Äthiopien!

    Beten Sie für Tutu und Biruk, dass Gott sie angesichts der Feindseligkeit ihrer Nachbarn beschützt und ermutigt.
    Beten Sie für die Gemeinde in dieser Region, dass sie trotz der vielen Angriffe im Glauben standhaft bleiben.
    Beten Sie für die Verfolger, dass die Botschaft des Friedens in Jesus Christus ihren Hass überwindet.

                                                                                                                       3/22
Deutsche Evangelische Allianz - AKREF Nachrichten
                                                                                                      17.03.2017

 China: Zwei Pastoren aus Südkorea verhaftet
 Die Geistlichen aus Südkorea wollten die Verfolgten außer Landes bringen

 Peking (idea) – In China sind zwei Pastoren aus Südkorea verhaftet worden, weil sie verfolgten Nordkoreanern
 dabei geholfen haben, außer Landes zu gelangen. Das berichtet die Online-Zeitung „Christian Post“
 (Washington). Die beiden Geistlichen wurden getrennt voneinander festgenommen. Sie räumten die Vorwürfe
 ein, verteidigten ihr Handeln jedoch. Andernfalls wären die von Nordkorea nach China geflüchteten Christen in
 ihr Heimatland zurückgeschickt worden, wo ihnen Folter gedroht habe. Zunächst waren auch die Ehefrauen der
 beiden verhaftet worden. Inzwischen sollen sie aber wieder auf freiem Fuß sein. Das südkoreanische
 Außenministerium in Seoul gab unterdessen bekannt, dass Mitarbeiter des Konsulats in China bereits Kontakt
 zu den beiden Geistlichen aufgenommen und ihnen Unterstützung zugesagt hätten. Bereits im Februar hatten
 chinesische Behörden vier Missionare aus Südkorea verhaftet und 32 weitere ausgewiesen. Sie hatten
 ebenfalls Nordkoreanern in China dabei geholfen, aus dem Land zu kommen. Nordkorea hat knapp 25 Millionen
 Einwohner und gilt als das religionsfeindlichste Land der Welt. Die Verbreitung der christlichen Botschaft ist
 außerhalb von vier staatlich kontrollierten Kirchen verboten. Der Diktator Kim Jong-un lässt sich als
 gottähnlichen Führer verehren. Christen gelten als Staatsfeinde, weil sie Gott anbeten und nicht die
 Herrscherdynastie. Menschenrechtlern zufolge befinden sich mindestens 30.000 Christen in Straflagern.
 Gleichwohl wachsen die Untergrundgemeinden, in denen sich schätzungsweise 200.000 bis 400.000 Christen
 versammeln.

                                                                                                            4/22
Deutsche Evangelische Allianz - AKREF Nachrichten
                                                                                                        16.03.2017

 Christlicher Sender „SAT-7“ verdoppelt Zuschauerzahl

 Immer mehr Menschen im Nahen Osten empfangen christliches Fernsehen. Der arabische christliche
 Satellitenkanal „SAT-7“ hat seine Zuschauerzahl in den vergangenen fünf Jahren fast verdoppelt, wie eine
 Umfrage zeigt.

 SINSHEIM / NIKOSIA (inn) – Der christliche Fernsehsender „SAT-7“ hat die Zahl seiner wöchentlichen
 Zuschauer seit 2011 von etwa 11 Millionen auf inzwischen 21 Millionen erhöht. Diese Erhebung präsentierte der
 Nordeuropa-Direktor des Senders, Kurt Johansen. Die Zahl enthalte nicht die zwei 24-Stunden-Fernsehkanäle
 von „SAT-7“ in Türkisch und Persisch, die ebenfalls für ein großes Publikum zugänglich sind.

 Die Zahlen sind das Ergebnis einer Befragung von 57.000 Haushalten im Nahen Osten einschließlich Saudi-
 Arabiens und Nordafrikas. „SAT-7“ sei ein Fernsehsender von Christen aus dem Nahen Osten und Nordafrika
 für die Christen in diesen Ländern. Dessen Ziel sei es, der christlichen Minderheit eine Stimme zu geben und in
 der arabischen Welt ausgewogen über Jesus, die Bibel und ihren Glauben zu informieren, erklärte Johansen.

 Wachstum in Zeiten der Krise

 Der Sender solle Christen aus ihrem Minderheitenstatus heraushelfen, damit sie die Gesellschaft ihrer Länder
 verändern können. Dass die Zuschauerzahl in einer Zeit von Krieg und Verfolgung wachse, sei hocherfreulich,
 betont Johansen. „SAT-7“ verbreite bewusst eine versöhnliche Botschaft – auch in der islamischen Welt.

 Wenn sie gehört werde, könne sie Leben verändern, sagte Johansen bei der Deutschen Missions-Gemeinschaft
 (DMG) in Sinsheim. Vor allem in Ägypten habe die Gewalt gegen Christen zugenommen. In den Live-
 Sendungen kämen christliche Opfer dieser Gewalt zu Wort. Sie verbreiteten trotzdem die Botschaft der
 Vergebung und seien eine Stimme der Hoffnung für Millionen Menschen.

 Christen bekennen Glauben vor Kamera

 „Der Sender kann in seinen Studios in Kairo, Limassol, Istanbul, Beirut und London frei arbeiten“, erklärte Theo
 Volland, Öffentlichkeitsreferent der DMG, gegenüber Israelnetz. Die Beiträge produzierten die Christen aus dem
 Nahen Osten für ihre Glaubensgeschwister, so dass es sich um kein westliches Fernsehen handele.

 In Ägypten hat der Staat den Sender vor zwei Jahren einmal kurzzeitig geschlossen und die Ausrüstung
 konfisziert, weil den Behörden ein wichtiges Papier nicht vorlag. „Aber das hat sich innerhalb weniger Monate
 geklärt“, betonte Volland. Für die Zuschauer sei das Schauen der Sender kein Problem. „SAT-7“ habe einen
 guten Ruf. Problematischer werde es für Christen aus manchen Ländern, wenn sie sich vor laufender Kamera
 zu ihrem Christsein bekennen: „Aber dieses Risiko gehen viele der Menschen, die sich von ‚SAT-7’ interviewen
 lassen, ganz bewusst ein.“

 Kreativer Unterricht für Kinder

 Im Sommer 2017 will „SAT-7“ sein Schulfernsehen zu einem 24-Stunden-Fernsehkanal ausbauen. Der neue
 Kanal soll rund um die Uhr kreativen Unterricht für Kinder von der Vorschule bis zur fünften Klasse ausstrahlen.
 Neben den klassischen Fächern Arabisch, Englisch, Mathe und Biologie geht es auch um ethische Fragen und
 kindgerechte Lebenshilfe, die den Kindern bei der Verarbeitung ihrer Kriegserlebnisse helfen soll. Wenn der
 neue Kanal im Sommer auf Sendung geht, wird es dafür einen eigenen „YouTube“-Kanal geben. Die
 Unterrichtseinheiten gestalten sie mit Lehrern im Team, welche die Schulstunden vor laufender Kamera mit
 Schülern abhalten.

 Nachts seien Programme für Eltern und Lehrer geplant, um im Zweifel auch Unterricht alleine in den
 Flüchtlingscamps durchzuführen oder zu Hause zu unterrichten. In Syriens Nachbarländern befänden sich drei
 bis vier Millionen Kinder auf der Flucht. In Syrien seien 4.400 Schulen zerstört oder hätten den Unterricht
 eingestellt, weil Lehrer geflohen sind. Den gebildeten syrischen Eltern tue es „extrem weh“, dass ihre Kinder
 durch Krieg und Vertreibung keine Chance auf Schulbildung erhalten, erklärte Johansen. Diese Lücke wolle

                                                                                                             5/22
Deutsche Evangelische Allianz - AKREF Nachrichten

 „SAT-7“ schließen. Bildung schütze Kinder vor möglicher Radikalisierung und trage aktiv zum Frieden bei.

 Christen benötigen „gesunde biblische Lehre“

 Ausbauen will „SAT-7“ auch seine jungen Sendekanäle in Türkisch und Farsi (Persisch). Johansen dankte der
 türkischen Regierung, dass sie der christlichen Minderheit den Sendebetrieb erlaube. „SAT-7 Türk“ ist seit zwei
 Jahren in Betrieb und berichtet über die 2.000-jährige christliche Geschichte der Türkei, die Bedeutung der Bibel
 und Nachrichten aus den kleinen christlichen Gemeinden im Land. Es gehe darum, Vorurteile abzubauen, und
 türkische Christen vorzustellen, die offen von ihrem Glauben und Leben erzählen.

 Die meisten Programme für den persischen Kanal entstehen in London. Im Iran und dem persischsprachigen
 Teil Afghanistans gebe es viele neue Christen, die dringend auf „gesunde biblische Lehre“ angewiesen seien,
 erläuterte Johansen. Deshalb liege in Farsi der Schwerpunkt auf einem Glaubensgrundkurs, den „SAT-7“ per
 Satellit ausstrahle. Es sei das erste Mal in der jüngeren Geschichte des Iran, dass das Evangelium in Millionen
 von Haushalten gesendet werde.

 Von: jw aus israelnetz.com

                                                                                                              6/22
Deutsche Evangelische Allianz - AKREF Nachrichten
                                                                                                         16.03.2017

 Deutschland: "Zurück zu den Quellen"
 Bremische Kirche: Den Islam als anderen Weg zu Gott verstehen? - Vortragsreihe zum interreligiösen Dialog im
 Reformationsjahr

 Bremen (idea) – Die Bremische Evangelische Kirche beschäftigt sich von März bis September in sechs
 Vorträgen mit dem Thema „Islam in Deutschland“. Ziel sei es, den „Islam als anderen Weg zu Gott zu
 verstehen“, sagte einer der Initiatoren, Dirk von Jutrczenka, gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur
 idea. Er ist Pastor in der St.-Remberti-Gemeinde, die zu der Vortragsreihe mit dem Untertitel „Ein interreligiöser
 Dialog im Jubiläumsjahr der Reformation“ einlädt. „Es geht um die Frage, ob ich andere Religionen als defizitär
 sehe oder ob ich wahrnehme, welches beeindruckende Glaubenszeugnis sie geben“, so von Jutrczenka. Als
 Beispiel für ein solches Glaubenszeugnis nannte er die Regelmäßigkeit des Gebets und die intensive
 Gemeinschaft, die er bei vielen Muslimen erlebe. Zeitgenössische islamische Theologen wie Mouhanad
 Khorchide (Münster) suchen ihm zufolge auf ähnliche Weise nach einem „gnädigen Gott“ wie Martin Luther
 (1483–1546) zur Zeit der Reformation. Beide „verzweifeln an Glaubensgenossen, die an rituelle Vollzüge denken
 und mit der Hölle drohen“. Es gehe für beide Religionen darum, die Botschaft vom gnädigen Gott
 wiederzuentdecken, die „verschüttet ist in Traditionen und Gewohnheiten“. Von Jutrczenka sprach sich dagegen
 aus, den Glauben der Muslime als falsch zu bezeichnen. „Es kann nicht sein, dass Gott das Heil aller
 Menschen will, aber die Hälfte der Menschheit verdammt ist.“ Nach Angaben der Vorsitzenden der
 Kirchenversammlung, Dörte Friemel, tritt die St.-Remberti-Gemeinde seit Jahrzehnten für einen offenen
 religiösen Dialog innerhalb und außerhalb der Kirchen ein. Zur Einführung in die Vortragsreihe schreibt sie: „Ich
 persönlich habe die feste Überzeugung, dass das innere Heil eines nach dem Glauben suchenden Menschen
 nicht davon abhängt, zu welcher Religion er sich bekennt. Ich glaube, dass Gott nur Einer für alle Menschen ist,
 gleichgültig, ob wir ihn Gott, Allah, Großer Geist oder anders nennen. Den allein seligmachenden Weg zur
 Wahrheit des Glaubens, zu Gott, kann es nicht geben.“ Im ersten Vortrag am 17. März gibt der
 Islamwissenschaftler Hartmut Bobzin (Erlangen) eine Einführung in den Koran. Am 3. April spricht der
 Religionswissenschaftler Martin Bauschke (Berlin) über „Jesus im Koran“. Weitere Vorträge halten am 19. Mai
 der Autor und Islamwissenschaftler Hamed Abdel-Samad, die Religionspädagogin Lamya Kaddor (Duisburg) und
 der Theologe Mouhanad Khorchide.

 Evangelische Allianz: Besonderheit des christlichen Glaubens geht verloren

 Der Sprecher des Arbeitskreises Missionarische Kirche und Vorsitzende der Evangelischen Allianz in Bremen,
 Pastor Andreas Schröder (St.-Matthäus-Gemeinde), bezeichnete die Vortragsreihe gegenüber der
 Evangelischen Nachrichtenagentur idea als „schlechte Wegweisung für Menschen, die Gott suchen“. Es sei
 wichtig, dass die evangelische Kirche sich ihres Alleinstellungsmerkmals bewusst ist. „Das kann nicht die
 Auffassung sein, dass alle Wege der Religionen zu Gott führen. Unsere Wurzeln liegen in der Schrift und in
 Jesus Christus, der sich selbst als den ‚Weg, die Wahrheit und das Leben‘ bezeichnet hat.“ Er begegne vielen
 Menschen, die neu nach ihrer christlichen Identität und den Wurzeln des Glaubens fragten, sagte Schröder. Das
 Reformationsjahr sei ein guter Anlass, zurück zu den Quellen zu gehen und sich des eigenen Standpunktes
 bewusst zu werden. „Das halte ich auch im Blick auf Rechtspopulisten für wichtig, die Zulauf gewinnen“, so
 Schröder. Es sei gut, den Dialog mit anderen Religionen zu führen und menschlich voneinander zu lernen. „Aber
 wenn es um Werte, Überzeugungen und den Weg zum Heil geht, ist es wichtig zu differenzieren und den
 eigenen Standpunkt zu kennen.“ Das Wissen um die eigene Position sei Voraussetzung für richtig verstandene
 Toleranz, so Schröder.

                                                                                                               7/22
Deutsche Evangelische Allianz - AKREF Nachrichten
                                                                                                        17.03.2017

 Deutschland: Kirchenrat wirft türkischem Außenminister „üble
 Propaganda“ vor
 Duncker: Viele Türkischsstämmige hier identifizieren sich nicht mit Deutschland

 Bielefeld (idea) – „Üble Propaganda“ hat der Beauftragte für interreligiösen Dialog der Evangelischen Kirche von
 Westfalen, Kirchenrat Gerhard Duncker (Bielefeld), dem türkischen Außenminister Mevlüt Cavusoglu von der
 Regierungspartei AKP vorgeworfen. Cavusoglu hatte gegenüber der türkischen Zeitung „Hürriyet“ im Bezug auf
 die Wahl in den Niederlanden die Meinung vertreten, dass es zwischen dem rechtsgerichteten Geert Wilders
 und den Sozialdemokraten keinen Unterschied gebe. Wörtlich sagte er: „Die haben alle dieselben Absichten.
 Sie werden Europa zum Kollabieren bringen, sie werden Europa an den Abgrund bringen. Bald wird in Europa
 ein Krieg der Religionen ausbrechen.“ Laut Duncker handelt es sich bei der Aussage um „üble Propaganda“. Die
 Türkei befinde sich im Wahlkampf und Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan wolle möglichst viele Stimmen
 der Türken in Deutschland für das umstrittene Verfassungsreferendum bekommen, durch das ein
 Präsidialsystem eingeführt werden soll. Duncker sagte der Evangelischen Nachrichtenagentur idea: „Es wird
 hier häufig unterschätzt, wie groß das Klientel von AKP-Wählern in Deutschland wirklich ist.“ Es sein kein guter
 politischer Stil, auf diese Weise auf Stimmenfang zu gehen.

 Duncker: Türkischstämmige müssen unseren Staat bejahen

 Es bestürze ihn, dass sich viele Türkischstämmige nicht mit Deutschland identifizierten: „Sie müssen ja nicht
 Richard Wagner oder Volksmusik mögen. Aber sie müssen unseren Staat bejahen.“ Duncker äußerte sich auch
 zur Situation der Christen in der Türkei. Sie seien im Bezug auf das Verfassungsreferendum sehr
 zurückhaltend: „Die Christen machen 0,1 Prozent der Bevölkerung aus. Warum sollten sie da ihre Meinung
 äußern? Es würde doch nichts bringen.“ Die Christen erwarteten von der Regierung nichts und seien an eine
 Situation der Rechtsunsicherheit gewöhnt. Das Verhältnis zur Regierung sei von einer „kühlen Höflichkeit“
 bestimmt. Duncker hat neun Jahre in der Türkei gelebt. Zuletzt war er im Februar dort. Wie er ferner idea
 mitteilte, bekommt die Evangelische Gemeinde deutscher Sprache in der Türkei eine neue Pfarrerin: die
 bayerische Theologin Gabriele Pace. Sie folgt auf die westfälische Pfarrerin Ursula August (Istanbul), die im
 Juni nach Deutschland zurückkehrt. Pace wird ihren Dienst im August antreten und von der Evangelischen
 Kirche in Deutschland entsandt. Die Türkei hat rund 79 Millionen Einwohner, von denen 99 Prozent Muslime
 sind. Die Zahl der Christen liegt bei 160.000, darunter 7.000 Protestanten.

                                                                                                             8/22
Deutsche Evangelische Allianz - AKREF Nachrichten
                                                                                                      17.03.2017

 Deutschland: Religionsfreiheit an Unis ist in Gefahr
 Bremische Abgeordnete:Gremien verweigern vielen christlichen Gruppen die Zulassung

 Bremen (idea) – Die Religions- und Meinungsfreiheit ist an vielen Universitäten in Gefahr. Davon ist die
 Abgeordnete in der bremischen Bürgerschaft, Birgit Bergmann (CDU), überzeugt. Viele Studentenvertretungen
 und Hochschulleitungen verweigerten christlichen und politisch konservativen Gruppen aus weltanschaulichen
 Gründen die Zulassung als Hochschulgruppe und das Abhalten von Veranstaltungen, sagte Bergmann der
 Evangelischen Nachrichtenagentur idea. Im Oktober 2016 habe zum Beispiel der Allgemeine
 Studierendenausschuss (AStA) der Universität Bremen einen Vortrag des Historikers Jörg Baberowski in den
 Räumen der Hochschule verhindert. Er warf damals dem renommierten Osteuropaexperten vor, ein
 rechtsextremer Ideologe zu sein. An der Ludwig-Maximilians-Universität in München habe die
 Studentenvertretung der Gruppe „Christen an den Hochschulen München“ und dem „Ring Christlich-
 Demokratischer Studenten“ 2016 die Akkreditierung verweigert. Der Präsident der Universität, Bernd Huber,
 habe die Entscheidung schließlich revidiert, weil die Studentenvertretung ihre Kompetenz überschritten habe.
 Die Zulassung ist notwendig, um Räume der Universität nutzen und Veranstaltungen bewerben zu dürfen.
 Bergmann kritisiert, dass die Gremien Entscheidungen über Akkreditierungen nicht nach allgemein
 nachvollziehbaren Kriterien, sondern nach eigenen weltanschaulichen Überzeugungen träfen.

 Christliche Hochschulgruppen sind besonders häufig betroffen

 Besonders betroffen von den Einschränkungen sind christliche Hochschulgruppen. Der Regionalreferent der
 Studentenmission in Deutschland (SMD) für Anhalt, Sachsen und Thüringen, Fabian Mederacke (Leipzig),
 sprach gegenüber idea von deutschlandweit 21 Fällen in den vergangenen vier Jahren, in denen universitäre
 Gremien SMD-Kreisen die Zulassung als Hochschulgruppe verweigert hätten. Zuletzt sei den SMD-Gruppen an
 den Universitäten in Hildesheim und Chemnitz die Akkreditierung nicht erteilt worden. In Leipzig habe der
 Gleichstellungsbeauftragte des Studentenrates 2016 gesagt: „Religionsfreiheit hat nichts mit der Hochschule zu
 tun.“ Zugleich habe dasselbe Gremium aber eine muslimische Gruppe zugelassen. Nach Ansicht Mederackes
 überschreiten zum einen die Studentenvertretungen und Universitätsleitungen ihre Kompetenz, „weil sie aus
 Verwaltungsakten eine politische Entscheidung machen“. Zum anderen beklagt er eine Missachtung des
 Grundgesetzes. „Wir leben in Deutschland in einem säkularen, aber nicht in einem laizistischen Staat. Religion
 darf im öffentlichen Raum vorkommen.“ Mederacke fordert, dass die universitären Gremien geltendes Recht
 umsetzen und die grundgesetzliche Religions- und Meinungsfreiheit respektieren.

 Kirchenrechtler sieht Traditionsabbruch in Gesellschaft

 Im Blick auf die Hochschulgemeinden der beiden großen Kirchen in Deutschland nimmt der Leiter des
 Kirchenrechtlichen Instituts der EKD, Prof. Hans Michael Heinig (Göttingen), ähnliche Probleme wahr. In einem
 Beitrag für die „Zeit“-Beilage „Christ und Welt“ schreibt Heinig, dass die Gemeinden an „Akzeptanz verlieren“.
 Sie könnten sich mit ihren Angeboten nicht mehr wie bislang in Orientierungsveranstaltungen für Erstsemester
 vorstellen. Faltblätter dürften nicht mehr in der Mensa ausgelegt werden. Die Tendenz sei „in Großstädten und
 im Norden ausgeprägter als an kleinen Hochschulstandorten und im Süden“. Als Gründe nennt Heinig die
 Dominanz eines naturwissenschaftlichen Weltbilds an Universitäten, die Angst vor radikalen islamischen
 Gruppen und ein allgemeiner Trend zu einer strikten Trennung von Glauben und Staat. Darin sieht Heinig jedoch
 ein falsches Verständnis des Grundgesetzes: „Das an den Staat gerichtete Neutralitätsgebot verbietet
 keineswegs, religiöse oder weltanschauliche Belange von Studierenden zu berücksichtigen.“

                                                                                                           9/22
Deutsche Evangelische Allianz - AKREF Nachrichten
                                                                                                    21.03.2017

 El Salvador: Wachstum der Evangelikalen

 El Salvador ist der kleinste der zentralamerikanischen Staaten, aber auch der von ihnen am dichtesten
 besiedelte. Durch die 1980er und 1990er Jahre litt das Land unter einem Krieg im Inneren, in dem 75.000
 Personen getötet wurden. Während der Kriegsjahre gab es eine große Offenheit für das Evangelium, und die
 Zahl der evangelischen Gläubigen nahm gewaltig zu. Dieses Wachstum, wenn auch verlangsamt, gab es auch
 noch in den neunziger Jahren. Trotzdem machen die Evangelikalen mittlerweile mehr als 30% der Bevölkerung
 aus – im Jahr 1960 waren es nur 2%. Manchmal scheint das Christentum zu verflachen. Es ist wichtig, dass
 die Gläubigen zu unterrichtet werden, damit ihr Zeugnis wirksam ist und sie für die Mission motiviert sind.

 Quelle: Operation World/Übersetzung AKREF

                                                                                                        10/22
Deutsche Evangelische Allianz - AKREF Nachrichten
                                                                                                      19.03.2017

 Indonesien: Gemeinde darf wieder öffnen

 Weil eine christliche Gemeinde in Indonesien vom Bürgermeister geschlossen worden war, hatten sich
 die Mitglieder vor dem Präsidenten-Palast zu ihren Gottesdiensten getroffen – mehr als hundert Mal.
 Nun wurde der Gemeinde mitgeteilt, sie könne sich wieder in ihrem Gebäude versammeln, wenn auf
 dem gleichen Gelände eine Moschee gebaut wird.

 Die GKI-Yasmin-Gemeinde in Bogor, rund sechzig Kilometer südlich der Hauptstadt Jakarta, hatte ihre
 Gottesdienste unter freiem Himmel vor dem Präsidenten-Palast gefeiert – aus Protest gegen die Schließung
 ihres Gottesdienst-Gebäudes. Mehr als hundert Gottesdienste wurden so in aller Öffentlichkeit durchgeführt.

 Geschlossen wurde die Gemeinde zunächst mit der Behauptung, die Kirche habe Probleme in der
 muslimischen Nachbarschaft verursacht. Später hieß es, sie könne nicht an einer Straße mit islamischem
 Namen stehen.

 Moschee auf Kirchengelände

 Zwar bescheinigte das indonesische Obergericht das verfassungsmäßige Recht der Gemeinde auf
 Kultusfreiheit, doch der Bürgermeister verweigerte die Wiedereröffnung. Zunächst wurden die Gottesdienste auf
 dem Gehsteig vor der versiegelten Kirche abgehalten.

 Nun wurde der Gemeinde erklärt, dass sie wieder öffnen dürfe – mit einer eigentümlichen Auflage: Auf dem
 Gelände der Kirche müsse auch eine Moschee gebaut werden dürfen.

 Wohl weiterhin vor dem Palast

 Nach diesem außergewöhnlichen Angebot dürften die Gottesdienste vor dem Palast weitergehen, denn es ist
 kaum anzunehmen, dass die christliche Gemeinde einwilligt. Allein schon deshalb, weil nach wenigen Jahren
 die Order kommen könnte, dass auf einem Gelände, auch welchem eine Moschee steht, kein kirchliches
 Gebäude stehen dürfe…

 Indonesien ist das Land, das die größte Anzahl muslimischer Bewohner zählt. Christen erleben die ganze
 Bandbreite der Gefühle. In manchen Gegenden ist der Druck auf sie groß, in anderen Gebieten, namentlich im
 Westen, gibt es Orte mit christlicher Mehrheit.

 Quelle: Livenet.de/HMK

                                                                                                          11/22
Deutsche Evangelische Allianz - AKREF Nachrichten
                                                                                                        16.03.2017

 Israel: Rechte der messianischen Gläubigen
 Gericht ordnet Entschädigung für messianisches Paar an

 Ein israelisches Gericht hat die Eigentümer eines Hochzeitsaales dazu verurteilt, einem messianischen Paar
 10'000 Schekel (2500 EUR) zu bezahlen. Der Grund: Sie hatten sich geweigert, dem Paar die Einrichtung zu
 vermieten, nachdem sie erfahren hatten, dass bei der Zeremonie aus dem Neuen Testament vorgelesen werden
 soll. Das Paar erzählte Kehila News, ein Angestellter habe den Kaschrut-Aufseher (Rabbi, der darüber wacht,
 dass in der Einrichtung alle religiösen Gebote eingehalten werden) mit den Worten zitiert, eine Hochzeit, bei der
 Bibelstellen aus dem Neuen Testament vorgelesen werden, „grenze an Terrorismus“, und „messianisches
 Judentum sei Götzendienst“.

 Das Paar erklärte, die geringe Höhe der Entschädigung ärgere sie nicht. Ihnen sei wichtig, für die Rechte der
 messianischen Gläubigen einzustehen und die Situation für die Zukunft zu klären.

 Quelle: AMZI

                                                                                                            12/22
Deutsche Evangelische Allianz - AKREF Nachrichten
                                                                                                        19.03.2017

 Katar: Gebete christlicher Gastarbeiter
 Christliche Migranten bauen die Fußball-Stadien für die FIFA-WM 2022

 Auf dem Dach eines vierstöckigen Gebäudeblocks mit Wohnungen werden zehn Plastikstühle im Kreis
 aufgestellt. Hier wohnen hunderte asiatischer Arbeiter. Dies ist ein Teil von Katar, den Touristen nie zu sehen
 bekommen: Dohas Industriegebiet, in dem schwer geschuftet wird, um Katars Image als moderner
 Industriestaat zu wahren. Hier sind die Straßen zum Teil sehr schlecht, es gibt keine Straßenbeleuchtung und
 die Luft ist von Abgasen verschmutzt. Obwohl es offiziell verboten ist, sich außerhalb von Räumen zu treffen,
 die von der Regierung hierfür genehmigt wurden, versammeln sich hier Christen zum gemeinsamen Bibellesen
 und Gebet.

 Die meisten Besucher werden in der Hauptstadt Doha nur extravagante Paläste, hell angeleuchtete
 Wolkenkratzer und futuristisch anmutende Moscheen zu sehen bekommen. In nur wenigen Jahren werden
 dutzende neue architektonische Errungenschaften dazu kommen: hochmoderne Fußballstadien für die FIFA-
 WM 2022. Es wird geschätzt, dass diese Katar 500 Millionen US-Dollar pro Woche kosten.

 Billionen von Menschen werden den Fußballspielen in Katar folgen. Das Land hat sich fest vorgenommen, einen
 guten Eindruck zu machen: als ein Land, das modern, glamourös und erfolgreich ist und jeden willkommen
 heißt, der gerne Geld ausgibt und Spaß haben will. Es macht den Anschein, dass Katar mit Dubai in
 Konkurrenz treten will für den weltweiten Dreh- und Angelpunkt für Kommerz, Unterhaltung, Einkaufen, Reisen
 und Design.

  „Alle Anstrengungen und Ressourcen sind darauf ausgerichtet, die Fußball-WM ein Erfolg werden zu lassen“,
 sagt Simon aus Sri Lanka. Er kam als Buddhist aus seinem Heimatland nach Katar, nennt sich jetzt aber einen
 Christen. Er arbeitet derzeit als Bauleiter an einigen Projekten für die Fußball-WM. „Die Stadien, Straßen und
 die neue Bahnlinie haben höchste Priorität“, sagt er. „Viele andere wichtige Infrastruktur-Projekte wurden erst
 einmal ausgesetzt.“

 Doch die FIFA-Werbeshow kann die andere Seite von Katar nicht ganz verstecken – ein zutiefst intolerantes
 Land Nicht-Muslimen gegenüber. Es gibt eine große Schere zwischen den extrem reichen Bürgern Katars und
 den hunderttausenden, oft ausgebeuteten, Gastarbeitern, die hauptsächlich aus asiatischen Ländern kommen.

 „Hier in diesem muslimischen Land sind wir sehr eingeschränkt darin, von unserem Glauben weiter-
 zuerzählen“, sagt ein weiterer Gastarbeiter. „Aber niemand kann uns daran hindern, unseren Arbeitskollegen von
 Jesus zu erzählen oder durch unser Leben ein Zeugnis zu sein. Jeden Tag gibt uns Gott Möglichkeiten, seine
 Liebe an andere weiter- zugeben. Weit weg von zu Hause zu arbeiten und entfernt von der Familie zu sein ist
 nicht leicht für die Arbeiter. Sie opfern viel, um ihren Familienange- hörigen durch das verdiente Geld ein
 besseres Leben zu ermöglichen.“

 Simon erzählt, dass sich die Situation der Arbeiter die letzten Jahre zwar etwas verbessert hat, aber sie
 trotzdem noch leiden – vor allem im Sommer, wenn die Temperaturen über 50 Grad Celsius steigen und sie
 immer noch ihre 11-Stunden-Schichten arbeiten müssen.

 „Es erscheint nicht in den Zeitungen, denn die Medien sind alle zensiert, aber wir hören immer wieder davon,
 wie manche Arbeiter Selbstmord begehen. Ein durchschnittlicher Arbeiter verdient etwas mehr als 400 US-
 Dollar im Monat. Dafür bekommt er Essen und einen Wohnplatz, jedoch muss er sich mit fünf anderen ein
 Zimmer teilen.“

 Simon erzählt, dass die tatsächlich ausgezahlten Löhne dann doch oft unter dem liegen, was ihnen in ihrem
 Heimatland versprochen wurde. Viele kommen aus Indien, Nepal oder den Philippinen. Manche der
 Arbeitsverträge stellen sich als Fälschungen heraus und die meisten Arbeiter dürfen erst nach zwei vollen
 Jahren Arbeitszeit zum ersten Mal nach Hause gehen. Viele Arbeitgeber behalten die Pässe der Männer ein –
 was aber laut Katars Arbeitsgesetzen illegal ist.

                                                                                                            13/22
Deutsche Evangelische Allianz - AKREF Nachrichten

 Simon erhofft sich ein neues Arbeitsgesetz, mit dem die Männer bessere Bedingungen bekommen und dann
 auch ihre Arbeitgeber wechseln können.

 Quelle: WorldWatch Monitor

                                                                                                   14/22
Deutsche Evangelische Allianz - AKREF Nachrichten
                                                                                                     20.03.2017

 Kolumbien: Christen bedroht

 Mit seiner großen katholischen Bevölkerung (82%) wird Kolumbien selten mit religiöser Verfolgungen in
 Verbindung gebracht. Und doch leiden viele Christen schwer wegen ihres Glaubens, und das besonders in
 Gebieten, die von gesetzlosen bewaffneten Gruppen und Drogenbossen kontrolliert werden. Beide, sowohl ganz
 rechte als auch ganz linke paramilitärische Gruppen töten, entführen und erpressen das Geld von den Christen.
 So verhindern sie weitgehend, dass dies ihren Gauben frei ausüben könne. Sie haben sie in jedem Jahr mehr
 als einhundert Kirchen gewaltsam geschlossen.

 Quelle: Operation World/ Übersetzung AKREF

                                                                                                         15/22
Deutsche Evangelische Allianz - AKREF Nachrichten
                                                                                                     18.03.2017

 Mali: Ordensfrau immer noch entführt
 Ordensfrau weiter in den Händen der Entführer: Malische und kolumbianische Behörden ermitteln

 Bamako (Fides) – Am vergangenen 7. Februar wurde die kolumbianische Ordensschwester Gloria Cecilia
 Narváez Argoti im Süden von Mali entführt (vgl. Fides 8/2/2017). Bisher bekannte sich niemand zu der
 Entführung. Unterdessen fordert die katholische Kirche in Mali im Rahmen verschiedener Initiativen die
 Freilassung der Ordensfrau .
 Am 15. Februar ging eine Gebetsnovene (https://de.wikipedia.org/wiki/Novene) für die Freilassung von
 Schwester Gloria zu Ende und in ganz Mali wurde im Radio und im Fernsehen die Freilassung der der
 Ordensfrau gefordert. Dabei rief die katholische Kirche mehrfach auch die Zivilgesellschaft zum Engagement für
 die Freilassung von Schwester Gloria auf.

 Auch im Heimatland von Schwester Gloria bleiben die Behörden nicht untätig: es wurden zwei kolumbianische
 Ermittler nach Mali entsandt, die sich dort um detaillierte Informationen bemühen sollen. In der vergangenen
 Woche ermittelten die kolumbianischen Beamten in der afrikanischen Pfarrei aus der die Ordensfrau entführt
 wurde.
 Unterdessen äußerten sich die zuständigen Behörden in Mali bisher nicht zum aktuellen Stand der
 Ermittlungen.
 (CE) (Fides, 18/03/2017)

                                                                                                         16/22
Deutsche Evangelische Allianz - AKREF Nachrichten
                                                                                                   24.03.2017

 Nigeria: Boko Haram Opfer

 Als die Stadt Gwoza im Norden Nigerias von Boko Haram islamistischen Militanten im Jahr 2014 eingenommen
 wurde, zerstörte man alle Kirchengebäude und alle Christen flohen. Die nigerianische Armee hat Gwoza wieder
 eingenommen. Trotzdem können die Christen nicht zurückkehren, denn ihre Häuser sind jetzt von Muslimen
 besetzt. So bleibt dies gesamte christliche Gemeinde noch vertrieben.

 Quelle: WorldNews vom Februar 2017/Barnabas Fund/Übersetzung AKREF

                                                                                                       17/22
Deutsche Evangelische Allianz - AKREF Nachrichten
                                                                                                    22.03.2017

 Russland: Religiöse Minderheit bedroht
 Justizministerium betreibt vollständiges Verbot der Zeugen Jehovas

 Das russische Justizministerium hat eine Klage beim Obersten Gerichtshof eingebracht, um das
 Verwaltungszentrum der Zeugen Jehovas zur „extremistischen Organisation“ zu erklären, seine Auflösung
 anzuordnen und damit jede Betätigung der Gemeinschaft zu verbieten. Sollte das Justizministerium mit dieser
 Klage Erfolg haben, würde dadurch jede Aktivität der Zeugen Jehovas in ganz Russland verboten. Die Klage
 erreichte das Höchstgericht am 15. März und wurde noch am selben Tag in die Liste der anstehenden
 Verhandlungen auf der Website des Obersten Gerichtshofs aufgenommen. Sollte dieser Schachzug Erfolg
 haben, wäre es das erste Mal, dass ein Gericht eine registrierte zentralisierte religiöse Organisation für
 extremistisch erklärt. Das gesamte Vermögen des Verwaltungszentrums der Zeugen Jehovas würde in diesem
 Fall zugunsten des Staates verfallen. Die lokalen Gemeinschaften, für die das Zentrum verantwortlich ist,
 würden ebenfalls aufgelöst und deren Mitgliedern würde Strafverfolgung drohen, wenn sie sich weiter zum
 Gottesdienst versammeln. Dies wäre das Ende des offenen öffentlichen Lebens der Zeugen Jehovas in
 Russland. Die Zeugen Jehovas haben nach eigenen Angaben fast 172.000 Anhänger in Russland, wobei bis zu
 300.000 Personen das jährliche Gedenken an den Tod Christi besuchen. Derzeit gibt es 397 registrierte lokale
 Organisationen und über 2.500 nicht registrierte religiöse Gruppen der Zeugen Jehovas. „Da sich
 Hunderttausende russische Bürger zur Religion der Zeugen Jehovas bekennen, wäre die Auflösung eine
 Katastrophe für die Rechte und Freiheiten in unserem Land“, erklärte der Vertreter des Verwaltungszentrums
 Jaroslav Sivulsky am 15. Februar, als die erste Inspektion der Organisation durch das Justizministerium
 begann.

 Quelle: Forum 18, Oslo

 Deutsche Fassung: Arbeitskreis Religionsfreiheit (AKREF) der ÖEA

                                                                                                        18/22
Deutsche Evangelische Allianz - AKREF Nachrichten
                                                                                                     23.03.2017

 Serbien: Auswirkungen der serbischen Auswanderung

 Ein Grund zur Besorgnis in Serbien und zweifellos anderen Teilen des ehemaligen Jugoslawiens ist die Zahl der
 Menschen, die das Land auf der Suche nach besseren Arbeitsmöglichkeiten in anderen Ländern Europas und
 anderswo verlassen. Dadurch gehen den örtlichen Gemeinden viele verloren, die in ihren besten Jahren sind,
 vor allem junge Menschen. Die Freizeiten und Sommerlager, die sehr zu evangelistischen Erfolgen und dem
 Wachstum der Gemeinden beigetragen haben, sind am meisten betroffen. Mittlerweile gibt es ein Wachstum in
 der Arbeit unter der örtlichen Roma-Minderheit ("Zigeuner"), Menschen werden in Christus neugeboren und
 haben ein leidenschaftliches Herze für die Verlorenen Seelen haben.Majerksky)

 Quelle: WorldNews vom Februar 2017/Übersetzung AKREF

                                                                                                         19/22
Deutsche Evangelische Allianz - AKREF Nachrichten
                                                                                                       20.03.2017

 Türkei: Politische Gefangene bald von Todesstrafe bedroht?
 IGFM: Erdoğan herrscht schon jetzt diktatorisch

 Frankfurt am Main (IGFM 16. März 2017) – Der 18. März wird international als „Tag des politischen
 Gefangenen“ begangen. Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) appelliert daher, die Opfer
 zu unterstützen, die unschuldig gefangen gehalten und gefoltert werden. Tausende in der Türkei seien nur
 deswegen im Gefängnis, weil sie sich für Menschenrechte, Demokratie oder Gleichberechtigung eingesetzt
 haben. Bisher waren diese Gefangenen unmenschlichen Bedingungen ausgesetzt, aber nicht von der
 Todesstrafe bedroht.

 „Die Türkische Regierung hat seit Juli 2016 über 40.000 Menschen völlig willkürlich festgenommen. Präsident
 Erdoğan zerschlägt damit nicht nur die Rechtstaatlichkeit in der Türkei, sondern zerstört auch Tausende von
 Existenzen“, kritisiert IGFM-Vorstandssprecher Martin Lessenthin. „Herrscher wie Erdoğan wollen, dass diese
 Menschen in der Vergessenheit verschwinden. Wenn wir schweigen, machen wir uns zu Komplizen.“

 Volksabstimmung ist auch Referendum für die Todesstrafe

 „Offenbar will Erdoğan Andersdenkende auf für immer zum Schweigen bringen“, fürchtet die IGFM. Der
 türkische Präsident Erdoğan hat eine Zustimmung zu seinem Präsidialsystem bei einer Volksabstimmung am
 16. April mit der Todesstrafe verknüpft. Am 10. Februar sagte er bei einem Auftritt in Istanbul zu Rufen nach
 der Wiedereinführung der Todesstrafe: „So Gott will, wird der 16. April ein Signal für diese Sache sein“ und:
 „Das Ende derer, die meinen Soldaten, meinen Polizisten, meinen Dorfschützer, meinen Bürger zum Märtyrer
 machen, ist genau, wie Ihr sagt, die Todesstrafe.“ Erdoğan fügte hinzu: „Wie könnten wir das Blut meines
 Soldaten, meines Polizisten ungerächt lassen? Deshalb ‚Ja‘ am 16. April.“

 Prof. Sedat Laçiner: Gefängnis ohne Anklage, ohne Verfahren und Verteidigung

 Der deutsch-türkische Korrespondent Deniz Yücel ist einer wenigen unrechtmäßig Verhafteten, deren Schicksal
 in Deutschland mit großer Anteilnahme verfolgt wird. Beispielhaft für die vielen kaum beachteten Opfer
 politischer Verfolgung, berichtet die IGFM über den in der Türkei prominenten Universitätspräsidenten Prof.
 Sedat Laçiner. Die Polizei nahm den Experten für Terrorismus und Internationale Sicherheit am 20. Juli 2016
 fest. Er ist wie Tausende andere türkische Akademiker, Richter, Anwälte, Journalisten und Lehrer Opfer der
 politisch motivierten Massenverhaftungen. Die Regierung Erdoğan entließ über 100.000 Beamte und Mitarbeiter
 des öffentlichen Dienstes, weil sie angeblich den Putschversuch vom Juli 2016 unterstützt hätten. Selbst
 minimale Belege für diesen Vorwurf blieben die Behörden schuldig. Laçiners Akte ist als „geheim“ eingestuft.
 Weder er noch sein Anwalt dürfen Einsicht nehmen und noch nicht einmal erfahren, was ihm konkret
 vorgeworfen wird. Ein Verfahren ist auch nach Monaten im Gefängnis nicht eröffnet und eine Verteidigung
 unmöglich. Seit seiner Gefangennahme ist er in einer Zelle auf 30m² mit 21 weiteren Männern
 zusammengepfercht.

 Hintergrund

 Bundesregierung in der Pflicht

 Die IGFM sieht die Bundesregierung in der Pflicht, Menschenrechte bei den internationalen Beziehungen einen
 höheren Stellenwert einzuräumen. Schwerste Menschrechtsverletzungen hätten Millionen Menschen zur Flucht
 gezwungen und viele von ihnen bis nach Deutschland gebracht. „Damit der Einsatz gegen
 Menschenrechtsverletzungen wirkt, muss er offensiver werden“, fordert die IGFM. Das gelte für den Umgang
 mit allen Ländern, die die Rechte ihrer Bürger missachten.

 „Viel politische Gefangene sind der Bundesregierung bekannt“, z. B. der kubanische Arzt Eduardo Cardet oder
 der ukrainische Filmemacher Oleg Sentsov. Der russischen Geheimdienst FSB verhaftete Sentsov am 10. Mai
 2014. Seitdem sitzt er im Lefortowo Gefängnis in Moskau ohne rechtsstaatliche Grundlage. Er hatte sich für auf

                                                                                                           20/22
Deutsche Evangelische Allianz - AKREF Nachrichten

 der Krim eingeschlossene Ukrainer und gegen die völkerrechtswidrige Annexion der Halbinsel durch Russland
 eingesetzt.

 Der kubanische Bürgerrechtler und Arzt Eduardo Cardet ist im November 2016 zusammengeschlagen und
 verhaftet worden, weil er in einem Interview mit einem spanischen Radiosender äußerte, dass Fídel Castro
 Kuba nur „Traurigkeit und Elend“ hinterlasse habe. Die kubanische Staatsanwaltschaft forderte drei Jahre
 Gefängnis wegen „Missachtung der Autoritäten“. Das Urteil soll am 20. März 2017 verkündet werden.

 Der Einfluss der Bundesregierung reiche so weit, dass er für viele Menschen die Freiheit bringen könnte, so die
 IGFM.

                                                                                                            21/22
Deutsche Evangelische Allianz - AKREF Nachrichten

 Disclaimer: Die Deutsche Evangelische Allianz und ihr Arbeitskreis Religionsfreiheit- Menschenrechte-Einsatz
 für verfolgte Christen stellen diese Informationen zur Verfügung ohne jede Kommentierung. Die Ansichten, die
 in den Meldungen zum Ausdruck kommen, werden nicht ohne Weiteres von DEA oder AKREF geteilt.

 Falls Sie die Erstellung und Verbreitung der AKREF-Nachrichten unterstüt zen möc hten, können Sie gerne eine
 Spende richten an:
 Deutsche Evangelische Allianz
 Konto Nr. 416800 EKK, BLZ 520 604 10
 Verwendungszweck "AKREF"

 Links
 www.csi-de.de
 www.ead.de/arbeitskreise/islam/arbeitskreis-islam.html
 www.ead.de/arbeitskreise/religionsfreiheit/arbeitskreis-religionsfreiheit.html
 www.ead.de/arbeitskreise/religionsfreiheit/gebetsanliegen/aktuelle-woche.html
 www.h-m-k.org
 www.hilfsbund.de
 www.hoffnungszeichen.de
 www.idea.de/nachrichten.html
 www.islaminstitut.de
 www.kirche-in-not.de
 www.opendoors.de
 www.pro-medienmagazin.de
 www.stanet.ch/APD
 www.zenit.org

 Menschenrechtsorganisationen:
 www.amnesty.de
 www.igfm.de
 www.gfbv.de

 Wichtige englischsprachige Internetseiten
 www.advocatesinternational.org [Anwälte im Auftrag der Allianz]
 www.barnabasfund.org
 www.csi-int.ch
 www.forum18.org (Forum 18 News Service)
 www.idop.org [Int. Seite des Gebetstages für verfolgte Christen]
 www.iirf.eu [Internationales Institut für Religionsfreiheit]
 www.persecutedchurch.org
 www.persecution.net [Voice of the Martyrs/HMK]

 © 2007-2017 Deutsche Evangelische Allianz e. V. | Realisation: b:dreizehn GmbH | Kontakt | Spenden | Impressum

                                                                                                                  22/22
Sie können auch lesen