"Frühstudium - Schüler an die Universität" - Eine empirische Studie von Prof. Dr. Claudia Solzbacher, Universität Osnabrück.
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Frühe Bildung Weiterführende Schule Hochschule Innovation „Frühstudium – Schüler an die Universität“. Eine empirische Studie von Prof. Dr. Claudia Solzbacher, Universität Osnabrück.
Inhalt. Geleitwort 3 3.5 Auswirkungen des Frühstudiums. 9 4.4 Vorbereitung auf wissenschaft- 16 3.6 Zufriedenheit mit dem 9 liches Arbeiten und mehr Infor- Auswertung. 4 Frühstudium – förderliche und mationen zum Frühstudium als hemmende Bedingungen. wichtiger Unterstützungswunsch 1 Anlass und Ziel der Untersuchung. 4 der Schülerstudierenden an die 4 Interpretation der wichtigsten 12 Schule. 2 Aufbau der Untersuchung. 6 Ergebnisse. 4.5 Viele Schulen sind nicht 17 4.1 Soziale Auslese bestimmt, wer 12 informiert über die Möglichkeit 3 Zentrale Ergebnisse der 7 schon als Schüler oder Schülerin eines Frühstudiums. Untersuchung. studiert. 3.1 Fakten zu den Schüler- 7 4.2 Begabung mit Leistung gleich- 14 Impressum. 19 studierenden. zusetzen, schließt bestimmte 3.2 Motive für die Teilnahme am 7 begabte Jugendliche aus. Frühstudium. 4.3 Abbrecher nicht wahr zu nehmen, 15 3.3 Auswahl der Schüler- 8 kann zu unerwünschten Folgen studierenden. führen. 3.4 Verlauf des Frühstudiums. 8 „ Lernen ist der entscheidende Mechanismus bei der Transfor- mation hoher Begabung in exzellente Leistung.“ Franz E. Weinert
Frühe Bildung Weiterführende Schule Hochschule Innovation Geleitwort. Jedes Semester studieren rund 1.000 Schülerin- Leider nehmen noch zu wenig begabte und leis- nen und Schüler während ihrer Schulzeit an tungsbereite Schüler am Frühstudium teil. Um deutschen Universitäten. Sie besuchen dort herauszufinden, woran das liegt und wie sich Vorlesungen und sammeln Scheine, die auf ein Potenziale heben lassen, haben wir eine bun- späteres Studium angerechnet werden können. desweite Befragung von Teilnehmern des Früh- Die jüngsten Teilnehmer sind erst dreizehn Jah- studiums, Lehrkräften und Hochschulvertretern re alt. Einige der Schülerstudierenden machen in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse halten Sie das Vordiplom sogar noch vor dem Führer- in der Hand. Deutlich wird: Das Modell kommt schein und dem Abitur. an! Die Untersuchung belegt aber auch, dass mehr dafür getan werden muss, allen Geeigne- Immer mehr Universitäten öffnen ihre Veranstal- ten eine Chance zur Teilnahme zu geben. Vor al- tungen für Schülerinnen und Schüler. Die Deut- lem die Lehrkräfte brauchen Unterstützung, um sche Telekom Stiftung unterstützt die Möglich- Begabungen individuell und unabhängig vom keit des Frühstudiums an rund 50 deutschen Bildungshintergrund und vom gezeigten Leis- Hochschulorten. Wir tun das seit Gründung der tungsvermögen der Kinder und Jugendlichen Stiftung vor knapp fünf Jahren. Denn wir sind da- zu erkennen und zu fördern. Davon profitieren von überzeugt, dass individuelle Förderung alle Schülerinnen und Schüler – getreu dem auch Begabungs-, Begabten- und Eliteförde- Motto „die steigende Flut hebt alle Schiffe“. rung bedeutet. Aus Gesprächen mit Experten wissen wir, dass es begabte und hoch motivier- te junge Menschen gibt, die im Schulalltag un- terfordert sind und die durch die Teilnahme am Frühstudium zusätzliches geistiges Futter er- halten. Insbesondere Natur- und Ingenieurwis- senschaften sowie Mathematik und Informatik ziehen leistungsstarke Schüler an – also genau die Themen, für die sich die Telekom Stiftung Dr. Klaus Kinkel mit ihren Programmen einsetzt. Vorsitzender des Vorstands Deutsche Telekom Stiftung Empirische Studie „Frühstudium – Schüler an die Universität“ 3
Auswertung. 1 Die Bedeutung des Frühstudiums wird zuneh- mend größer, vor allen Dingen je mehr die Bun- Anlass und Ziel der desländer von den Schulen deutlich mehr indi- Untersuchung. viduelle Förderung (zum Teil qua Schulgesetz) erwarten. Vielen Schulen gelingt diese indivi- Seit Mitte des Jahres 2004 fördert die Deutsche duelle Förderung nur zögerlich. Manche hal- Telekom Stiftung die Einführung und Durchfüh- ten sie gar für undurchführbar, da Schule ten- rung des Frühstudiums (Schüler an die Univer- denziell auf Gruppen ausgerichtet ist und we- sität), indem sie die Universitäten sowohl mit niger auf Individuen. Die Tatsache, dass Schu- Geld als auch mit Informationen zur möglichen le auf die Sicherung einer fiktiven Homogeni- Umsetzung unterstützt. Die Grundidee des Früh- tät ausgerichtet ist, trifft vermeintlich beson- studiums ist: „Wie können sich besonders inte- ders die leistungsschwächeren Schüler und ressierte und leistungsbereite Schüler und Schülerinnen, die nicht optimal individuell ge- Schülerinnen frühzeitig intensiv mit ihrem fördert werden. Nachgewiesenermaßen trifft Wunschfach auseinandersetzen und wo finden dies aber ebenso auf die leistungsstarken und unterforderte Schüler und Schülerinnen intel- hochbegabten Schüler und Schülerinnen zu lektuelle Herausforderungen?“ (Ekkehard Win- (vgl. Tillmann 2004). Die Folgen sind sowohl ter, Vorwort zur Dokumentation der Fachtagung für die betroffenen Jugendlichen als auch für „Schüler an die Universität“, 9.11.2005, S. 5). die Gesellschaft zum Teil gravierend. Die Projekte, die je nach Universität individuell Zahlreiche Untersuchungen zu den Möglich- ausgestaltet sind, gehen von der Erkenntnis keiten schulischer Begabtenförderung machen aus, dass es leistungsstarke Jugendliche gibt, deutlich, dass hierfür in der Tat eine höchst in- die nicht nur in ihrem individuellen, sondern dividuelle Förderung in der Schule nötig wäre auch im Interesse der Allgemeinheit der geziel- (vgl. Solzbacher/Heinbokel 2002). Denn an- ten Förderung bedürfen. Ziel ist es, diesen hoch- ders als häufig angenommen, handelt es sich motivierten Schülern und Schülerinnen die bei besonders begabten oder leistungsstarken Möglichkeit zu geben, Leistungen zu erbringen, Jugendlichen nicht um eine homogene Grup- die über den Schulstoff hinausgehen und die pe ähnlich denkender und interessierter Schü- bei einem späteren Studium angerechnet wer- ler und Schülerinnen, sondern um eine äußerst den können (vgl. dazu Ekkehard Winter, Vor- heterogene Gruppe, die besonders indivi- wort zur Dokumentation der Fachtagung „Schü- dueller Förderung bedarf (vgl. Weinert 1999, ler an die Universität“, 9.11.2005, S. 5). S. 157f.). Schulische Aufgaben sind in der Regel nicht individuell auf die Lern- und Denk- Das Frühstudium gilt zunehmend als wichtige stile des einzelnen Schülers bzw. der einzel- Fördermaßnahme für begabte und leistungs- nen Schülerin zugeschnitten. Aber besonders starke Jugendliche. Man erhofft sich dadurch begabte Schüler und Schülerinnen mit ausge- sowohl eine Anreicherung (Enrichment) für in prägtem kreativen Problemlöseverhalten, viel- der Schule unterforderte Schüler und Schülerin- fältigen Interessen und hoher Leistungsmoti- nen, aber auch die Möglichkeit des schnelle- vation zum Beispiel sind auf spezielle Aufga- ren Durchlaufens verschiedener Bildungspha- ben angewiesen, um nicht aus Langeweile an sen für besonders interessierte Schüler und der Schule zu scheitern und zu so genannten Schülerinnen (Akzeleration). Underachievern (Minderleistern) zu werden. Ob Begabung in Leistung umgesetzt wird, hängt neben zahlreichen Persönlichkeitsmerk- 4 Deutsche Telekom Stiftung Empirische Studie „Frühstudium – Schüler an die Universität“
Frühe Bildung Weiterführende Schule Hochschule Innovation malen auch vom Einfluss der Umwelt ab, be- Zurzeit fördert die Deutsche Telekom Stiftung sonders im Hinblick auf die Leistungsmotiva- bundesweit rund 50 Universitäten. In der Öf- tion. Motivation und Anstrengungsbereitschaft fentlichkeit hat das Projekt große Resonanz ge- hängen nicht zuletzt von der Qualität der In- funden und wird von den Medien mit großem In- struktion ab, d.h. dass es eine Notwendigkeit teresse verfolgt. Ziel der vorliegenden Studie gibt, die unterrichtlichen Anforderungen um ist es, die Erfahrungen, die bisher gemacht wur- herausfordernde Angebote und die Entwick- den, zu sichten und auszuwerten, um daraus lung effektiver Lernstrategien für begabte Schü- Beratungsbausteine, Qualitätsentwicklungs- ler und Schülerinnen zu erweitern (vgl. Fischer und Qualitätssicherungsindikatoren abzuleiten 2002, S. 28f.). Die Anreicherung kann unter mit dem Ziel, eine größere Anzahl Schüler und anderem darin bestehen, die Jugendlichen mit Schülerinnen, besonders aber alle Geeigneten mehr inhaltlichem Stoff zu versorgen (Enrich- für ein Frühstudium zu gewinnen, ggf. die Ab- ment). Um optimale Leistung zu erreichen, brecherquoten zu minimieren und den Mittel- muss man Jugendlichen darüber hinaus die einsatz der Deutsche Telekom Stiftung zu opti- Möglichkeit geben, sich in möglichst vielen mieren. Situationen und bei persönlichen Heraus- forderungen ihrer Begabung entsprechend beweisen zu können. Gerade aufgrund der aktuellen Probleme mit der Umsetzung individueller Förderung in der Schule wird besonders deutlich, dass Schulen unter den derzeitigen Bedingungen für die in- dividuelle Förderung Begabter zweifellos auf Partner (wie die Universitäten zum Beispiel) an- gewiesen sind. Durch derartige Partnerschaf- ten oder im besten Fall Vernetzungen kann man unter anderem die für die Begabtenförderung wichtigen kreativitätsfördernden und intellek- tuell herausfordernden Umgebungen schaffen. Nicht zuletzt diese Erkenntnis war Grundlage für die Kultusministerkonferenz und die Hoch- schulrektorenkonferenz, sich 2004 gemeinsam Gedanken über die Anerkennung von Studien- und Prüfungsleistungen von Schülerstudieren- den zu machen. Besonders begabte Schüler und Schülerinnen – in der Regel der Jahrgangs- stufen 10–13 – sollten demnach während der Schulzeit ohne formelle Zulassung ein Studi- um aufnehmen und reguläre Lehrveranstaltun- gen an den Hochschulen besuchen können. Hier zeigt sich einmal mehr deutlich, dass das Frühstudium sowohl im Aufgabenbereich der Schulen als auch der Universitäten angesiedelt sein muss. Deutsche Telekom Stiftung Empirische Studie „Frühstudium – Schüler an die Universität“ 5
2 b) Online-Fragebögen entwickelt wurden mit geschlossenen und offenen Fragen, die zuvor Aufbau der in einem Pre-Test getestet wurden. Diese stan- Untersuchung. dardisierten Erhebungsmethoden gelten als eine wichtige Möglichkeit, um Ausschnitte Bisher gab es noch keine flächendeckenden der Realität genau zu beschreiben, abzubil- empirischen Untersuchungen über die Erfah- den und zu quantifizieren. rungen und Einstellungen der relevanten Ak- teure (Schülerstudierende, Lehrkräfte, univer- Die Kombination unterschiedlicher methodi- sitäre Koordinatoren und Koordinatorinnen) und scher Zugangsweisen soll zu einem möglichst zu den Gelingens- und Misslingensbedingun- differenzierten Bild führen. gen des Frühstudiums. Die Deutsche Telekom Stiftung beauftragte deshalb die Universität In Teil 2 der Studie wurden die Schulleitungen Osnabrück im Zeitraum von Oktober 2006 bis bzw. Lehrkräfte sämtlicher infrage kommender Oktober 2007 mit der Untersuchung dieser Schulen (Gymnasien, Gesamtschulen, Berufs- Fragestellungen. bildende Schulen etc.) in 15 Bundesländern sowie die aktuell Schülerstudierenden der Uni- Bei der Untersuchung handelt es sich sowohl versitäten und die dortigen zentralen Koordina- um eine quantitativ empirische (standardisierte toren und Fachkoordinatoren bzw. -koordinato- Online-Befragung) als auch um eine qualitativ rinnen empirische Studie (problemzentrierte Inter- a) online befragt und views). b) mit den gleichen Personengruppen an drei ausgewählten Universitäten vertiefende pro- Teil 1 der Studie umfasst die Entwicklung des blemzentrierte Interviews durchgeführt. Forschungsdesigns und eine qualitative Pilot- studie (problemzentrierte Interviews) mit rele- Die Befragungen waren selbstverständlich ano- vanten Akteuren. nym. Weder länderspezifische Rankings noch Evaluationen einzelner Universitäten oder Schu- Nach Auswertung der ersten Befragung der len oder gar Schüler und Schülerinnen waren Pilotstudie (Pre-Test) wurden die forschungs- das Ziel, sondern zu generalisierende Kennt- methodischen Instrumentarien weiterentwickelt, nisse in einem Feld zu sammeln, das empirisch indem weitgehend unerforscht ist. a) das qualitativ methodische Instrumentarium verfeinert wurde, um eine möglichst unvor- eingenommene Erfassung individueller Ein- stellungen, subjektiver Wahrnehmungen und Verarbeitungsweisen zu erreichen. Qualitati- ve Forschung erhebt den Anspruch, Lebens- welten von innen heraus aus der Sicht han- delnder Menschen zu beschreiben. Damit soll qualitative Forschung zu einem besse- ren Verständnis der Realität beitragen und auf Abläufe, Deutungsmuster und Struktur- merkmale aufmerksam machen. 6 Deutsche Telekom Stiftung Empirische Studie „Frühstudium – Schüler an die Universität“
Frühe Bildung Weiterführende Schule Hochschule Innovation 3 Nicht selten brechen die Schüler und Schü- lerinnen das Studium vor dem Abitur ab, was Zentrale Ergebnisse aber in der Regel nicht als Misserfolg empfun- der Untersuchung. den wird. Studierende, die mit dem Abitur auch ein Vordiplom oder gar einen universi- 3.1 tären Abschluss machen, sind selten. Fakten zu den Schülerstudierenden. Durchschnittlich sind die 331 an der Untersu- 3.2 chung beteiligten Schülerstudierenden 18 Motive für die Teilnahme am Frühstudium. Jahre alt. Zum ersten Mal gehört haben die meisten Der überwiegende Teil der Schüler und Schüler und Schülerinnen vom Frühstudium Schülerinnen befindet sich zur Zeit der Be- durch ihren Fachlehrer bzw. ihre Fachlehrerin fragung in Klasse 12 (36,6 %), jeweils ca. (ca. 38 %), gefolgt von Mitschülern und der 24 % befinden sich in Klasse 11 bzw. 13. Ca. Presse. 2 % sind unterhalb der Klasse 10. Die letztendliche Entscheidung für ein Früh- 16 % haben schon mal eine Klasse über- studium wird maßgeblich von den Eltern mit- sprungen. beeinflusst. Personen aus dem schulischen Die Schüler und Schülerinnen sind überwie- Umfeld spielen für die Entscheidung eine un- gend deutscher Nationalität (95,5%) und ge- tergeordnete Rolle. ben zu einem hohen Prozentsatz Deutsch als ihre Muttersprache an (97,9 %). Von 71,3 % der befragten Schüler und Schü- lerinnen (n=236) hat eines der Elternteile stu- Motive für ein Frühstudium diert, bei 58,8 % dieser 236 Schüler und 3,0 Schülerinnen haben beide Elternteile stu- 2,42 diert. Von ca. einem Viertel dieser Schüler 2,5 2,27 und Schülerinnen hat mindestens ein Eltern- 1,93 teil einen Doktortitel. 2,0 1,68 1,66 Der überwiegende Teil der Schüler und Schü- 1,50 lerinnen besucht das Gymnasium, ein klei- 1,5 ner Teil eine Gesamtschule oder eine Berufs- 1,05 1,0 bildende Schule. 0,59 Das inner- und außerschulische Engagement 0,5 der Schüler und Schülerinnen ist sehr hoch. Viele der Befragten haben schon an einer 0,0 Stolz, gefragt worden Ausfall von Schulzeit Prestige/Lebenslauf- oder mehreren einschlägigen Begabtenför- Berufsorientierung Studiengebühren dermaßnahmen teilgenommen (z. B. Wettbe- Studieninhalten Einsparung der Verkürzung der Studienzeiten werbe, 67 %), viele waren Klassen- oder Lernen von Interessen vertiefen relevanz zu sein Schülersprecher oder engagieren sich in so- zialen oder kulturellen Projekten (45 %). Die Entfernung zwischen Schule und Univer- sität variiert stark. Etwa die Hälfte der befrag- 0 = unwichtig ten Schüler und Schülerinnen hat eine Entfer- 1 = eher unwichtig nung von bis zu 15 km für einen Weg. 9,8 % 2 = eher wichtig haben einen Weg von über 50 km. 3 = wichtig Deutsche Telekom Stiftung Empirische Studie „Frühstudium – Schüler an die Universität“ 7
Als Motive für die Aufnahme eines Frühstudi- 3.3 ums geben die Schüler und Schülerinnen Auswahl der Schülerstudierenden. die Vertiefung von fachlichem Wissen an so- Die Auswahl erfolgt in der Regel durch die wie den Wunsch, die Abläufe und Anforde- Schule. rung der Universität kennen zu lernen und Als Voraussetzung für die Teilnahme am Früh- eine bessere Studien- bzw. Berufsorientie- studium gelten sehr gute Noten und heraus- rung zu bekommen. Prestige bzw. Lebens- ragende Leistungen. laufrelevanz spielen ebenfalls eine Rolle. Daneben spielen Arbeitshaltung und Selbst- Auch aus der Sicht der Lehrkräfte ist das Mo- ständigkeit eine Rolle. tiv, Interessen vertiefen zu können, von be- Der Notendurchschnitt bei den Schülerstu- sonderer Bedeutung, gefolgt von Lebenslauf- dierenden liegt bei 1,77. relevanz und Prestige (auch für die Schule). Ca. 15 % Schüler und Schülerinnen mit ei- Die Koordinatoren und Koordinatorinnen der nem Notendurchschnitt schlechter als 2 neh- Universitäten räumen der Orientierung einen men am Frühstudium teil. großen Stellenwert ein, aber ihr Hauptziel ist So genannte „Underachiever“ (Minderleister, die Förderung und Gewinnung einer Leis- die unter ihren Fähigkeiten bleiben) werden tungselite für ihr eigenes Fach. mit diesem Auswahlverfahren nicht erfasst und nehmen in der Regel nicht am Frühstu- dium teil. Spezialbegabte werden häufig nicht für ein Frühstudium vorgeschlagen aus Sorge, die Leistungen in anderen Fächern könnten da- runter leiden. 3.4 Verlauf des Frühstudiums. Die Dauer des Frühstudiums liegt zwischen Bisherige Dauer des Frühstudiums einem und drei Semestern, knapp 70 % der 70 % Schüler und Schülerinnen nehmen jedoch erst seit dem laufenden Semester teil. Ca. 15% studieren seit zwei Semestern, ca. 10% 60 % seit 3 Semestern und ca. 5% seit 4 und mehr Semestern. 50 % Durchschnittlich besuchen die Schüler und Anteil der Befragten Schülerinnen 3 Veranstaltungen pro Semester. 40 % Durchschnittlich werden 2 Scheine erwor- ben. Ca. 40% der Studierenden machen kei- 30 % nen Leistungs- oder Teilnahmeschein, weite- re 30 % nur einen. Offensichtlich steht also 20 % Akzeleration nicht im Vordergrund. Aufgrund des Frühstudiums fallen durch- 10 % schnittlich 3 Stunden aus (die Angaben ha- ben eine große Schwankungsbreite zwischen 0% 0 und 23 Stunden). 1 Semester 2 Semester 3 Semester 4 Semester und länger 8 Deutsche Telekom Stiftung Empirische Studie „Frühstudium – Schüler an die Universität“
Frühe Bildung Weiterführende Schule Hochschule Innovation Die mathematisch-naturwissenschaftlichen 3.6 Fächer überwiegen. Dies erstaunt nicht an- Zufriedenheit mit dem Frühstudium – förder- gesichts der Entstehungsgeschichte und Ziel- liche und hemmende Bedingungen. setzung des Projekts Frühstudium. a) Schüler und Schülerinnen Schülerinnen bevorzugen insgesamt stereo- Die befragten Schüler und Schülerinnen sind typ geschlechtsspezifische Studienfächer (im insgesamt sehr zufrieden mit dem Frühstu- Bereich der Naturwissenschaften z. B. Biolo- dium. Durchschnittlich geben die Schüler ei- gie). Es gelingt also nicht, Mädchen mehr in ne Zufriedenheit von 1,95 an (Schulnoten- die Naturwissenschaften zu bringen (der Pro- skala). zentsatz liegt unter dem Bundesdurchschnitt Die Schülerstudierenden loben besonders weiblicher Normalstudierender in den ma- die Bedingungen für das Frühstudium an thematisch-naturwissenschaftlichen Fä- der Universität. Sie schätzen vor allem die chern). Insgesamt studieren die Schülerin- Freiwilligkeit und Selbstständigkeit, die ein nen signifikant seltener mathematisch-natur- Studium bietet. Der Umgang mit den ande- wissenschaftliche Fächer. ren Studierenden sei angenehmer als der Knapp 44 % der Schüler und Schülerinnen mit den Mitschülern und Mitschülerinnen in wollen nach dem Abitur nicht an der Univer- der Schule. Dies erklären die Schülerstudie- sität studieren, an der sie das Frühstudium renden u.a. mit dem gleichen Leistungsstand gemacht haben. Als Grund nennen sie be- aller Studierenden – im Gegensatz zur Schu- sonders das Ansehen der Universität in dem le, wo das Wissen und die Leistungen der jeweiligen Fach. Schüler und Schülerinnen im Erleben der Schülerstudierenden weit auseinander klaf- 3.5 fen. Auswirkungen des Frühstudiums. Die Schülerstudierenden fühlen sich gut bis Schülerstudierende, die schon seit 2 oder sehr gut durch die Universität betreut. So- mehr Semestern studieren, geben einen po- wohl bei organisatorischen als auch bei in- sitiven Einfluss des Frühstudiums auf ihr Lern- haltlichen Problemen erhalten sie gute Un- und Arbeitsverhalten an. Sie lernen und arbei- terstützung. Zum einem werden bestimmte ten selbstständiger, disziplinierter und ziel- Dozenten und die zentralen Koordinatoren gerichteter. Ca. 85 % der Schülerstudieren- und Koordinatorinnen gelobt, die sich sehr den haben dann auch bessere Klarheit über für die Schülerstudierenden engagieren und ihre Zukunftspläne erlangt. Nicht wenige mo- (z. T. gegen den Widerstand der Schule) ein tiviert das Frühstudium auch dazu, sich in erfolgreiches Frühstudium ermöglichen. Zum der Schule wieder stärker zu engagieren. anderen schätzen die Schülerstudierenden Die Vertreter der Universitäten attestieren den die studentischen Tutorien. Schülerstudierenden ebenso gute Leistun- Von Seiten der Universitäten haben 72,2 % gen wie den Normalstudierenden, mitunter der Schülerstudierenden mindestens eine sogar bessere. Die Schülerstudierenden, die Form der Einführung erhalten und knapp ein zurzeit an der Universität sind, sind also aus Drittel der Schüler und Schülerinnen haben Sicht der Schulen und der Universitäten ge- eine individuelle Einführung durch Dozenten eignet. oder Studierende erhalten. An einem Fünf- tel der Universitäten gibt es spezielle Vorle- sungsverzeichnisse. Gut die Hälfte der Studie- renden gibt an, dass es in ihrem Fach eine spezielle Betreuung gibt. Deutsche Telekom Stiftung Empirische Studie „Frühstudium – Schüler an die Universität“ 9
Während große Zufriedenheit hinsichtlich or- vom Unterricht). Auch vermittelt die Schule ganisatorischer Aspekte und der Betreuung nicht ausreichend Kompetenzen aus dem an der Universität herrscht, besteht Unzufrie- Bereich Studierfähigkeit. Die Schulen belas- denheit mit der Betreuung der Schulen. Der sen es häufig bei positiven Erstsignalen und überwiegende Teil der Schülerstudierenden fühlen sich dann nicht mehr zuständig. Schü- fühlt sich von der Schule nicht gut unterstützt lerstudierende fordern eine bessere Informa- und alleine gelassen. Ein Großteil der Schü- tionspolitik und Betreuung durch die Schule. lerstudierenden empfindet Schule und Uni- Die Gruppe der Schüler und Schülerinnen, versität als zwei völlig getrennte Veranstal- die eine oder mehrere Klassen übersprun- tungen. gen haben, ist in diesem Zusammenhang Kritisiert wird die schlechte Informationspo- noch unzufriedener mit der Unterstützung litik der Schulen, die fehlende Vorbereitung, durch die Schule. Sie fordert u.a. eine kon- die fehlende Betreuung und Unterstützung kretere Unterstützung bei der Vereinbarkeit während des Frühstudiums sowie das gerin- von Universität und Schule. ge Entgegenkommen bei organisatorischen Von einigen Studierenden wird das Frühstu- Fragen (Stundenplangestaltung, Freistellung dium als erheblicher finanzieller Aufwand be- schrieben (Fahrt- und Bücherkosten). Da die Universitäten nur in beschränktem Umfang Daten zum Frühstudium dokumentie- ren und noch weniger evaluieren, kann nichts Was müssen Schulen aus Sicht der Zentralkoordinatoren* leisten, um den über Abbrecherquoten und Gründe für den Schülerstudierenden das Frühstudium zu erleichtern? Abbruch gesagt werden. 8 Durch die vorliegende Studie konnten somit auch keine Studierenden erreicht werden, die 7 das Frühstudium abgebrochen haben. 6 b) Universitäre Koordinatoren und Koordinato- rinnen Anzahl Nennungen 5 Die Koordinatoren und Koordinatorinnen be- schreiben das Frühstudium als sehr erfolg- 4 reich. Es gibt an der Universität aus ihrer Sicht keine Hindernisse. Als erfolgreich nehmen 3 sie ebenfalls die Betreuung der Schülerstu- dierenden an der Universität und die Nied- 2 rigschwelligkeit des gesamten Projektes wahr. Misslingensbedingungen werden von Seiten 1 der Koordinatoren und Koordinatorinnen in 0 den Universitäten hinsichtlich der Schule for- Leistungsnachweisen Leistungsbereitschaft muliert. Informationen zum Frühstudium wür- Mehr Stundenerlass Anerkennung v. Uni- Termine Schule-Uni Erleichterung beim Positive Einstellung Organisatorisches, besser abstimmen verpassten Stoffes Bessere Diagnose Mehr Information den nicht weitergegeben, Schulen zeigten Persönlichkeits- Nachholen des Unterstützung Begeisterung entwicklung, wenig Unterstützung und behinderten nicht Motivation, der Lehrer Sonstiges Beratung, selten begabte Schülerstudierende. Die Fachkoordinatoren und -koordinatorin- nen fordern insbesondere eine bessere Bera- * 24 Zentralkoordinatoren wurden befragt; Mehrfachnennungen waren möglich. tung und Unterstützung der Schülerstudie- 10 Deutsche Telekom Stiftung Empirische Studie „Frühstudium – Schüler an die Universität“
Frühe Bildung Weiterführende Schule Hochschule Innovation renden sowie mehr Informationen durch die d) Weiteres Schulen. Auch eine bessere fachliche Aus- Auffällig ist, dass keine Befragtengruppe bildung und Förderung Hochbegabter wer- Schwierigkeiten bezüglich der Kultus- bzw. den gewünscht. Wissenschaftsbürokratie benennt. Insgesamt Obwohl die teilnehmenden Schulen zu ei- wird das Frühstudium – vermutlich gerade nem großen Teil angeben, dass sie spezielle deshalb – als ein niedrigschwelliges Ange- Ansprechpartner in den Schulen haben, sind bot gesehen, das für Schulen und Universitä- diese nach Auffassung vieler Fachkoordina- ten mit einem geringen Organisationsauf- toren und -koordinatorinnen nur schwer zu wand verbunden ist. Den Aufwand müssten identifizieren bzw. zu erreichen. letztendlich insbesondere aus Sicht der Schu- len die interessierten Schüler und Schülerin- c) Schulleitungen und Lehrkräfte nen selbst leisten. Die am Programm teilnehmenden Schullei- Lediglich eine Bezirksregierung engagiert tungen und Lehrkräfte erleben das Frühstu- sich in diesem Thema aktiv durch eine enge- dium überwiegend als erfolgreich. Als gelun- re Zusammenarbeit mit Universitäten und gen beschreiben sie vor allem die gute Be- Schulen. treuung durch die Universität. Auffällig ist ebenfalls, dass zwischen Schule Ihre eigene Betreuung beschreiben die inter- und Universität nur eine sehr geringe Koope- viewten Lehrkräfte als Beratung und Motiva- ration und schon gar keine Vernetzung be- tion der Schülerstudierenden. Von Lehrersei- steht. Der Austausch erfolgt lediglich an eini- te wird das Projekt zwar ideell unterstützt, gen Universitäten zwischen Schulen und dem aber die Verantwortung wird den Schülern zentralen Koordinator bzw. der zentralen Ko- und Schülerinnen selbst überlassen. Immer ordinatorin. An manchen Universitäten auch mit dem Hinweis, dass es die motivierten, mit einigen Fachkoordinatoren und -koordina- leistungsbereiten und selbstständigen Schü- torinnen, besonders dann, wenn diese zuvor ler und Schülerinnen seien, die sich für ein aus anderen Kooperationsprojekten bekannt Frühstudium eignen und daher auch dieses sind. begännen. Der konkrete Beratungsbedarf und die anliegenden Schwierigkeiten der Schüler und Schülerinnen werden in den Schulen wenig wahrgenommen und berück- sichtigt. Da die Schulen fast nie Daten zum Frühstudi- um dokumentieren und noch weniger evalu- ieren, kann nichts über Abbrecherquoten und Gründe für den Abbruch gesagt werden. Die nicht am Frühstudium teilnehmenden Schulen geben dafür als Hauptgrund man- gelnde Informationen an (36,8 %). U. a. zeigt die Tatsache, dass diese Schulen aber an der Befragung teilgenommen haben, dass sie großes Interesse am Frühstudium hätten. Diese Schulen haben zu einem erheblichen Teil einen naturwissenschaftlichen Schwer- punkt. Deutsche Telekom Stiftung Empirische Studie „Frühstudium – Schüler an die Universität“ 11
4 und Schülerinnen gewährleistet, da die sorg- Interpretation der same Diagnose und Förderung dort häufig aus- bleibt. Die Aufnahme eines Frühstudiums wichtigsten Ergebnisse. scheint in ganz erheblichem Maße vom Eltern- Das Frühstudium ist für die teilnehmenden haus mit initiiert zu werden. D. h. es findet zwei- Schülerstudierenden und Universitäten ein Er- fellos schwerpunktmäßig eine soziale Auslese folg. Aber: es mangelt an breiter Begabungs- statt, wenn von 71,3 % der Schülerstudieren- förderung in den Schulen den mindestens ein Elternteil studiert hat, bei ca. 59 % beide Elternteile. Die Zahl ist alarmierend 4.1 und bestätigt die Ergebnisse der einschlägigen Soziale Auslese bestimmt, wer schon als Forschungen zum Thema Bildungsgerechtig- Schüler oder Schülerin studiert. keit. 83 % der Akademikerkinder des Jahrs- Die Schülerstudierenden, die zurzeit an der Uni- gangs 2005 nahmen ein Studium auf; hinge- versität sind, sind erfreulicherweise aus Sicht gen nur 23 % der Nichtakademikerkinder. Die der Schulen und der Universitäten geeignet. Chance der Akademikerkinder ist mehr als 3- Fraglich ist dennoch, ob das Frühstudium mit mal so hoch, ein Studium zu beginnen (vgl. 18. den aktuell praktizierten Auswahlverfahren Sozialerhebung des Deutschen Studenten- durch die Schule eine umfassende Begabten- werks). förderung aller in Frage kommender Schüler Nicht zuletzt auch die PISA-Studie und die 15. Shell-Studie (2006) haben auf diese Problema- tik aufmerksam gemacht. Deutschland hinkt, trotz aller Bildungsexpansion, anderen Ländern weit hinterher. Die Bildungsexpansion hat zwar zweifellos eine größere Beteiligung der mittleren „Schichten“ (so problematisch dieser Begriff auch ist) an der höheren Bildung gebracht. Die Probleme für die unteren „Schichten“ wurden Häufigkeitsverteilung der Studienabschlüsse der Elternteile in Prozent. damit aber nur verschoben oder sogar noch verschärft. Damit hat die Bildungsexpansion der 60er und 70er Jahre ein paradoxes Ergeb- nis hervorgebracht: Mehr Bildungschancen, 0,9 aber weniger Bildungsgerechtigkeit insgesamt. Die Bildungsexpansion hat nicht dazu geführt, 23,3 dass herkunftsbedingte Einflüsse auf die Hö- 28,7 he der erreichten Abschlüsse im allgemein bildenden Schulsystem wesentlich geringer 5,7 geworden wären; vielmehr ist heute ein stär- kerer Einfluss des Elternhauses, d. h. der so- zialen Herkunft auf die Bildungschancen Vater festzustellen. Dies belegen die vorliegende Mutter Studie und auch andere Untersuchungen im 41,4 beide Rahmen anderer Begabungsförderungspro- trifft nicht zu gramme (Wettbewerbe, Akademien etc.; vgl. keine Angaben Solzbacher/Rölker 2005). 12 Deutsche Telekom Stiftung Empirische Studie „Frühstudium – Schüler an die Universität“
Frühe Bildung Weiterführende Schule Hochschule Innovation Nach neuesten Schätzungen bleiben ca. 50 % Klassenarbeiten etc. beherrschen, führen be- der Begabungen unserer Schüler und Schüle- reits in der Schule zu einer „Bestenauswahl“ in rinnen unentdeckt (vgl. Mönks, 2003, S. 4). Ne- Form von sozialer Auslese. Dies trifft auch auf die ben dem Nichterkennen von Hochbegabungen in der Studie Befragten zu, obwohl die am Früh- stellt auch die fehlerhafte Zuschreibung von studium teilnehmenden Schulen tendenziell er- Hochbegabungen ein ernsthaftes Problem dar. klärtermaßen mehr an Schulversuchen und Fort- Mönks geht davon aus, dass ebenfalls bis zu bildungen zur Begabtenförderung teilgenom- 50 % aller Zuschreibungen einer Hochbega- men haben, als die nicht teilnehmenden. bung zumindest fragwürdig sind. Die Folgen sind sowohl für die betroffenen Kinder und Ju- Zudem fühlen sich viele Lehrkräfte mit der För- gendlichen also auch für die Gesellschaft gra- derung leistungsstarker oder begabter Kinder vierend (vgl. Mönks, 2003, S. 4). Kinder aus so- und Jugendlicher häufig überfordert. Deutlich zial schwächeren oder bildungsfernen Famili- wurde in einer Untersuchung zur Begabtenför- en werden nachgewiesenermaßen deutlich sel- derung durch Netzwerkbildung, dass Lehrer tener als begabt oder besonders begabt iden- und Lehrerinnen die Begabtenförderung eher tifiziert als Kinder aus oberen sozialen Schich- als Sonderthema, wenn nicht gar als Luxusthe- ten. Mitunter gibt es doppelte Benachteiligun- ma betrachten, also als nicht zum eigentlichen gen z. B. aufgrund des Migrationshintergrun- Kerngeschäft gehörend. Selbst wenn Schulen des oder des Geschlechtes. Bedeutsam ist z. B. die Notwendigkeit der Förderung erkannt hät- die mangelhafte Identifikation begabter Mäd- ten, so bliebe sie ein Sonderthema, da das chen und Frauen mit bestimmten Bereichen (in „Kerngeschäft“ die Ressourcen und Kapazitä- den MINT-Fächern z. B.). So konnten auch ten auffräße: Schulen seien aktuell mit Lern- durch das Frühstudium nicht mehr Mädchen standserhebungen und Standardorientierung bzw. junge Frauen für die „typisch männlichen“ etc. als Konsequenzen aus PISA beschäftigt, Naturwissenschaften gewonnen werden. Auch so dass diese Formen der Individualisierung der Migrantenanteil ist äußerst gering. Das Vor- aus Zeit- und Systemgründen kaum umzusetzen urteil, dass man innerhalb dieser Gruppen kei- seien. In einem System, dass auf die Beschu- ne Begabungen finden könne, hält sich fataler- lung großer Gruppen ausgerichtet sei, sei die weise hartnäckig. Förderung einzelner ein Mythos und eine Zu- mutung (vgl. Solzbacher 2006). In der qualitativen Befragung dieser Studie fin- det sich häufig die Annahme auf Seiten der Lehr- Oft wird verkannt, dass Schulen Begabungser- kräfte, dass akademische Eltern ihre Kinder kennung und Begabungsförderung leisten müs- mehr fördern bzw. einen hohen Erwartungs- sen (also alle Kinder und ihre Begabungen ken- druck auf ihre Kinder ausüben. Diese Annahme nen und fördern sollten) und erst in einem wei- scheint aber nicht dazu zu führen, dass sich die teren Schritt dann Begabtenförderung (die För- Schulen dafür verantwortlich fühlen, Kinder von derung derer, die dann als besonders begabt di- Nicht-Akademikern so zu fördern, damit auch agnostiziert wurden). So schwer sich häufig diese ein Frühstudium ergreifen. Diese Haltung Schulen mit der Begabungsdiagnostik und -för- wird bei einigen befragten Lehrern und Lehrerin- derung tun, so schwer tun sie sich auch mit der nen dadurch verstärkt, dass sie annehmen, Be- Begabtenförderung. Dies sieht man u.a. daran, gabungen seien genetisch bedingt und von den dass nur relativ wenige der an der Befragung be- Eltern vererbt. Dieses und die Tatsache, dass teiligten Schulen Enrichmentmöglichkeiten in- die Lehrkräfte kaum andere diagnostische Ver- nerhalb des Unterrichts anbieten (z.B. verschie- fahren als die Feststellung der Leistung durch dene Maßnahmen der inneren Differenzierung. Deutsche Telekom Stiftung Empirische Studie „Frühstudium – Schüler an die Universität“ 13
Lediglich außerschulische werden häufiger ge- 4.2 nutzt, z. B. Teilnahme an Wettbewerben) und Begabung mit Leistung gleichzusetzen, daran, dass noch weniger die Möglichkeiten schließt bestimmte begabte Jugendliche aus. der Akzeleration nutzen (wie z.B. das Übersprin- Erfahrene Lehrer und Lehrerinnen wissen, dass gen von Klassen oder der Unterrichtsbesuch in ein gutes Zeugnis nicht der einzige Hinweis auf höheren Klassen). besondere Begabungen oder gar Hochbega- bungen ist. Deshalb sollten weitere Beobachtun- Da die Betreuung des Frühstudiums durch die gen angestellt werden, die auf eine besondere Schule nur unzureichend vorhanden ist und es Begabung hinweisen. Wenn primär die Hoch- weitgehend den Schülern und Schülerinnen leistenden und Motivierten zum Frühstudium überlassen bleibt, das Frühstudium zu organi- zugelassen werden, so erreicht man damit be- sieren, gibt es für Nichtakademikerkinder und stimmte Gruppen nicht. besonders für Kinder aus bildungsfernen Schichten eine mehrfache Hürde: So genannte „Underachiever“ (Minderleister, a) Sie werden vermutlich von ihren Eltern weni- die unter ihren Fähigkeiten bleiben) werden ger bestärkt, ein Frühstudium aufzunehmen, mit diesem Auswahlverfahren nicht erfasst da die Eltern nicht mit dem Universitäts-Be- und nehmen nicht am Frühstudium teil. Ge- trieb vertraut sind. rade sie erschweren die Diagnostik, da häu- b) Sie können durch die Eltern während des fig Verhaltensauffälligkeiten und schlechte Studiums vermutlich weniger unterstützt und Leistungen den Blick auf die tatsächliche beraten werden. Leistungsfähigkeit verstellen. Spezialbegabte werden häufig nicht für ein Eben dies sind fatalerweise auch die Argumen- Frühstudium vorgeschlagen, aus Sorge die te einiger Lehrkräfte, diese Jugendlichen nicht Leistungen in anderen Fächern könnten drun- für ein Frühstudium vorzuschlagen. Vergleicht ter leiden. man dies mit den diversen Vorteilen, die ein Frühstudium laut Befragung bietet (Berufsori- Auch hier bestätigen sich Ergebnisse anderer entierung, Selbstbewusstsein, Verbesserung Untersuchungen. So ergab eine Untersuchung des Lern- und Arbeitsverhaltens, Lebenslaufre- zur Individuellen Förderung in der Schule (Kun- levanz etc.), so wird deutlich, dass sich diese ze/Solzbacher 2007) auf die Frage an Lehrkräf- Benachteiligungen durch die gesamte Bildungs- te: Welche Voraussetzung muss ein Schüler biografie ziehen. bzw. eine Schülerin erfüllen, um individuell ge- fördert zu werden, dass 90 % der Online-Be- Das Frühstudium wäre jedoch gerade ein wich- fragten antworten: Die Schüler und Schülerin- tiges Instrument für die, von Bildungspolitik und nen müssen es wollen. Wissenschaft immer wieder angemahnte, „Mo- deration der Übergänge“. Der Übergang von Die Antwort auf diese Frage scheint von beson- Schule in Hochschule ist eine wichtige Entwick- derer Bedeutung für die Umsetzung von Bega- lungsaufgabe und eine wichtige Statuspassa- bungsförderung in der Schule zu sein. Offen- ge. Gerade durch das Frühstudium ließen sich sichtlich haben die Schüler und Schülerinnen Schwellenängste bei Jugendlichen abbauen, selber eine „Bringschuld“, bevor sie (individuell) die sonst eher weniger mit akademischem Milieu gefördert werden. Wie ist dies zu interpretie- vertraut sind. Dies ist nicht zuletzt deshalb wich- ren? Natürlich können Schüler und Schülerin- tig, da die OECD-Bildungsstudie von 2007 vor ei- nen nicht gegen ihren Willen gefördert werden, nem Akademikermangel in Deutschland warnt. aber wieweit geht dann das Engagement für 14 Deutsche Telekom Stiftung Empirische Studie „Frühstudium – Schüler an die Universität“
Frühe Bildung Weiterführende Schule Hochschule Innovation Schüler und Schülerinnen, die sehr zurückhal- 4.3 tend oder gelangweilt sind oder durchaus Abbrecher nicht wahr zu nehmen, kann zu schwierig oder gar verhaltensauffällig, wie z.B. unerwünschten Folgen führen. nicht selten hochbegabte Jungen? Geben die- Die Abbrecherquote wird zu wenig dokumen- se kein Signal, dass sie würdig wären, geför- tiert. Für alle Schülerstudierenden aber gilt: dert zu werden? Wenn die Abbrecher nicht wahrgenommen wer- den (weder von Schule noch von Universität!), Begabungsförderung betrifft sowohl das „Her- so können sich bei denen, die wegen Überfor- vorbringen“ und Selbstentdecken der individu- derung das Frühstudium aufgegeben haben, ellen Fähigkeiten, die Ermutigung des Kindes Misserfolgserlebnisse festsetzen, die unbetreut oder Jugendlichen als auch das Aufbauen ei- und unausgesprochen bleiben. Das hat sowohl nes systematischen und zielführenden Lern- für den einzelnen Jugendlichen als auch für die und Arbeitsverhaltens. Das gilt auch für Universität, möglicherweise vermeidbare, Kon- (Hoch)Begabte. Deren Begabungen setzten sequenzen. Die Fachkoordinatoren und -koordi- sich nicht von alleine in Leistung um. Das Früh- natorinnen an den Universitäten (besonders in studium wäre gerade ein wichtiges Instrument den mathematisch-naturwissenschaftlichen Fä- für die Motivation der aufgrund von Langewei- chern) weisen in der qualitativen Befragung im- le aus dem Schulsystem sich absentierenden mer wieder auf die Bedeutung einer gelunge- (hoch)begabten Jugendlichen. Diese Motivati- nen Vorauswahl durch die Schule hin. Überfor- on wiederum wäre eine wichtige Grundlage für derte Schülerstudierende könnten andernfalls die Bereitschaft zu einem angemessenen Lern- durch die Vorlesungen von einem späteren Stu- und Arbeitsverhalten. Aus amerikanischen Stu- dium dieser Fächer abgehalten werden und sei- dien wissen wir z. B., dass die Mehrzahl der en möglicherweise für immer für das Fach ver- hochbegabten Schülerstudierenden erleichtert loren. Zudem besteht die Gefahr, dass hoch- ist, einer Schulsituation entkommen zu sein, in leistende Schüler und Schülerinnen, die bisher der sie als Streber oder als „Gehirn“ bezeich- kaum Misserfolge gewöhnt waren, durch das net worden waren. Sie bezeichnen die Schule Frühstudium eine Irritation ihres Selbstkonzep- häufig als „academic dead end“ (vgl. Heinbokel tes erfahren, die durchaus auch negativ auf die 2004). Dies kann schnell zu fatalen „Schüler- schulischen Leistungen zurückwirken kann. Lei- karrieren“ führen. Als Schülerstudierende muss- der fehlen wissenschaftliche Untersuchungen ten sie sich zum ersten Mal im Leben für gute über die soziale und emotionale Entwicklung Leistungen anstrengen, während sie sich nicht der Schülerstudierenden. Man kann hier nur mehr bemühen mussten, ihre Fähigkeiten und auf Untersuchungen aus den USA zurück- Interessen zu verstecken (vgl. Heinbokel 2004). greifen. Dieses Verstecken der eigenen Fähigkeiten zu- gunsten eines angepassten, unauffälligen Ver- Deshalb kommt es auch hier maßgeblich da- haltens finden wir nicht selten bei hochbegab- rauf an, wie Schulen die potenziellen Schüler- ten Mädchen. studierenden auswählen: Haben die Schüler und Schülerinnen in einzelnen Bereichen ein sehr hohes Detailwissen; ist ihre Sprache aus- drucksvoll, ausgearbeitet und flüssig; durch- schauen sie sehr genau Ursache-Wirkung-Be- ziehungen; erkennen sie bei schwierigen Aufga- ben zugrunde liegende Prinzipien; weisen ihre Problemlösungen ein hohes Maß an Kreativität Deutsche Telekom Stiftung Empirische Studie „Frühstudium – Schüler an die Universität“ 15
auf; sind sie motiviert und gehen in bestimm- lichen Arbeitens vertraut gemacht. Die Schule ten Problemen völlig auf; sind sie ist bei Routi- zeigt so u.a. auch Interesse an den Schülerstu- neaufgaben leicht gelangweilt; arbeiten sie gern dierenden und ihrer außerschulischen Arbeit, unabhängig, um hinreichend Zeit für das Durch- die Schülerstudierenden können das in der Uni- denken eines Problems zu haben; setzen sie versität Gelernte im späteren Verlauf noch ein- sich hohe Leistungsziele und lösen (selbst-)ge- mal vertiefen und sind keine „Exoten“ im System stellte Aufgaben mit einem Minimum an Anlei- Schule, sondern finden Gleichgesinnte und An- tung und Hilfe durch Erwachsene; können sie sprechpartner für mögliche Probleme. Zweifel- gut Verantwortung übernehmen und erweisen los benötigen Jugendliche, die bereits studie- sie sich in Planung und Organisation als zuver- ren, auf Dauer aber eine auf Selbsttätigkeit und lässig und ist er/sie als begabt identifiziert wor- individuelle Förderung ausgerichtete Unter- den, bringt er/sie aber eher weniger gute schu- richtskultur, die auf ihren jetzt noch deutlicher lische Leistungen usw. (vgl. Bundesministeri- erweiterten Kenntnis- und Interessensstand ein- um für Bildung und Forschung 2003, S.23 f.)? geht. 4.4 Universität und Schule müssen stärker als bis- Vorbereitung auf wissenschaftliches Arbei- her den Kontakt miteinander suchen, um die ten und mehr Informationen zum Frühstudium Informationspolitik in Schulen zu verbessern als wichtiger Unterstützungswunsch der (die Auswahl der Schüler und Schülerinnen und Schülerstudierenden an die Schule. die besonderen Herausforderungen betreffend) Schülerstudierende sind mit der Betreuung und die Entwicklung der Schülerstudierenden durch die Schulen u. a. unzufrieden im Hinblick und ihre optimale Förderung gemeinsam zu be- auf die Vorbereitung auf das Frühstudium. Wis- raten. Sinnvoll wäre es hierfür, z.B. mitwirkende senschaftliches Erarbeiten und die Präsentati- Lehrkräfte in den Universitäten für diesen Be- on von Inhalten würden während der Schulzeit reich fächerbezogen zu gewinnen. zu wenig gelernt. Hier haben die Studierenden im Universitätsalltag gemerkt, dass ihnen Kom- 4.5 petenzen fehlen, die dem Bereich „Studierfä- Viele Schulen sind nicht informiert über die higkeit“ zuzuordnen sind. Möglichkeit eines Frühstudiums. Woran mag es also bei so viel positivem Feed- Hier wird einmal mehr deutlich, dass das Früh- back der Jugendlichen liegen, dass dennoch studium nicht alleine Aufgabe der Universitä- einige Schulen, z.B. vor allem im näheren Um- ten ist. Die große Relevanz von Lernprozessen feld von Universitäten, das Angebot zum Früh- wird für die Begabtenförderung allzu häufig studium nicht nutzen und Schüler und Schüle- übersehen: „Lernen ist der entscheidende Me- rinnen nicht auf diese Möglichkeiten aufmerk- chanismus bei der Transformation hoher Bega- sam machen? Die weiten Anfahrtswege kön- bung in exzellente Leistung“ (Weinert 2000). nen es nicht sein, denn nicht wenige Jugendli- Dies trifft auch auf die Vorbereitung für ein Früh- che weiter entfernter Schulen nehmen diese in studium zu. Einige Schulen richten hierfür spe- Kauf. Es mangelt, wie diese Befragten immer zielle schulische Arbeitsgruppen für Schüler- wieder betonen, an guter Presse- oder Informa- studierende ein, die von einem Lehrer bzw. ei- tionspolitik der Universitäten, aber auch an Fort- ner Lehrerin, häufig aber auch von bereits erfah- bildungen in Fragen der Begabtenförderung. renen Schülerstudierenden durchgeführt wer- Einige Lehrer und Lehrerinnen (besonders an den. Vor Antritt des Frühstudiums werden die Ju- Gesamtschulen) stehen dieser Form von För- gendlichen u.a. mit Methoden des wissenschaft- derung skeptisch gegenüber, da insgesamt zu 16 Deutsche Telekom Stiftung Empirische Studie „Frühstudium – Schüler an die Universität“
Frühe Bildung Weiterführende Schule Hochschule Innovation viele Schulstunden ausfallen. Wie wir an den die Schulen mehr Informationen über deren An- de facto ausfallenden Stundenzahlen sehen, gebote. Die Frühstudierenden wiederum wün- muss dies nicht der Fall sein. Aus Untersuchun- schen sich mehr Unterstützung und Rückende- gen zur Begabtenförderung an Schulen wissen ckung von Seiten ihrer Schulen. Doch gerade wir auch, dass häufig Schulen ihre „Besten“, ih- die Schulen stehen aktuell vor großen Heraus- re „Zugpferde“ nicht abgeben wollen, z.B. für ein forderungen und haben zahlreiche Reformen Schulform übergreifendes Drehtürmodell usw. zu bewältigen. Sie benötigen daher fachliche (vgl. Solzbacher 2006). aber auch strukturelle Unterstützung (Fortbil- dungen und Entlastungen bzw. auf die neuen Fazit Anforderungen abgestimmte Rahmenbedin- Das Frühstudium ist etabliert und wird von den gungen) um die Begabungen von Kindern und teilnehmenden Schülerinnen und Schülern sehr Jugendlichen besser diagnostizieren und för- positiv bewertet. Es ist ein ausgezeichnetes und dern zu können. Denn mehr individuelle Förde- schlankes Instrument der Akzeleration und des rung ist eine der notwendigsten Innovations- Enrichments von Hochleistern und Hochbegab- aufgaben für ein leistungsfähiges und chancen- ten. Nachdem das Modell nun am Großteil der gerechteres Bildungssystem. Universitäten eingeführt wurde, erhoffen sich Verwendete Literatur. Bellenberg, G./im Brahm, G. (2004/05): Bisher unver- Kunze, I./Solzbacher, C. (Hrsg.) (2008): Individuelle Förde- H. (Hrsg.): Begabtenförderung als Aufgabe und Herausfor- öffentlichte Auswertung der wissenschaftlichen Begleit- rung in der Sekundarstufe I und II, Baltmannsweiler. derung für die Pädagogik. Münster, S. 77–98. forschung des Projektes „SchülerUni“ der Uni Bochum. Mönks, F. u. a. (2003): Wichtige Aspekte der Identifikation Tillmann, K.-J. (2004): System jagt Fiktion. Die homogene Bundesministerium für Bildung und Forschung (Hrsg.) von Begabungen. In: Journal für Begabtenförderung Lerngruppe. In: Friedrich Jahresheft. S. 6–9. (2003): Begabte Kinder finden und fördern, Bonn. 1/2003. S. 4–7. Weinert, F. E.: Lernen als Brücke zwischen hoher Bega- Deutsche Telekom Stiftung: Dokumentation der Fachta- Solzbacher, C./Heinbokel, A. (Hrsg.) (2002): Hochbegabte bung und exzellenter Leistung, Vortrag Salzburg 13.10.2000 gung „Schüler an die Universität“, 9.11.2005. in der Schule – Identifikation und Förderung. Münster. zitiert nach Fischer, C. (2002). Fischer, C. (2002): Hochbegabung als schulische Heraus- Solzbacher, C./Rölker, S. (2005): Förderung besonderer 18. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks durch- forderung: Definition, Identifikation und Förderung von be- Begabungen durch die Werner-Gehring-Stiftung. Evaluati- geführt durch HIS Hochschul-Informations-System: Die wirt- sonderen Begabungen. In: Solzbacher, C./Heinbokel, A. on eines außerschulischen Enrichment-Angebots. In: Lan- schaftliche und soziale Lage der Studierenden in Deutsch- (Hrsg.): Hochbegabte in der Schule – Identifikation und desinstitut für Schule/Qualitätsagentur NRW (Hrsg.): Frem- land 2006. – Ausgewählte Ergebnisse – http://www.bmbf. Förderung. Münster, S. 26–42. des vertraut machen – mit Sprachen zur Kultur. Bericht de/pub/wsldsl_2006_kurzfassung.pdf über eine Schülerakademie im Rahmen der Begabtenför- Heinbokel, A.(2004): Während der Schulzeit an die Uni?!. derung. Soest, S.69–85. In: Uhrlau, K. (Hrsg.) (2004): Keine Angst vorm hochbegab- ten Kind, Didaktisches Zentrum, Carl von Ossietzky Univer- Solzbacher, C. (2006): Begabtenförderung durch Schul- sität, Oldenburg, S.157–164. entwicklung und Netzwerkbildung. In: Fischer, C./Ludwig, Deutsche Telekom Stiftung Empirische Studie „Frühstudium – Schüler an die Universität“ 17
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