Aktualisierte Umwelterklärung 2019 Daimler AG Standort Untertürkheim
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
2 Aktualisierte Umwelterklärung 2019 Inhalt 3 Vorwort 4 Der Standort Untertürkheim 6 Das Sicherheits- und Umweltmanagementsystem (SUMS) 10 Interne Sicherheits-, Energie- und Umweltaudits 2018 12 Umwelt- und Energieprogramm 24 Umweltdaten 38 Kernindikatoren für die Umweltleistung 42 Gültigkeitserklärung Impressum: Verantwortlicher Redakteur: Christian Fischer Abteilung PT/SUM Arbeits- und Umweltschutzmanagement Telefon: +49 711 - 17 32091 Telefax: +49 711 - 17 57782 christian.a.fischer@daimler.com Standortleiter: Frank Deiß (MO/PT) Layout und Umsetzung: Daimler AG, CBS/M Abdruck erlaubt bei genauer Quellenangabe.
Aktualisierte Umwelterklärung 2019 5 Standortbeschreibung Beauftragtenfunktionen der Daimler AG, Standort Untertürkheim: Die Standortbeschreibung der Umwelterklärung des Jahres 2018 ent- spricht nach wie vor der aktuellen Situation. In der vorliegenden Umweltmanagementbeauftragter: aktualisierten Umwelterklärung 2019 sind Gesichtspunkte berücksichtigt, Herr Marcel Jost die gegenüber der Umwelterklärung 2018 eine Änderung erfahren Leiter Arbeits- und Umweltschutzmanagement haben und einer Fortschreibung bedürfen. Zur Erfolgskontrolle werden Daimler AG, Mercedes-Benz Werk Untertürkheim die Umweltauswirkungen unserer standortspezifischen Abläufe durch 70546 Stuttgart ausgewählte Leitparameter erfasst, die im Bilanzteil dargestellt sind. Tel: +49 711 - 17 66722 Fax: +49 711 - 17 66808 Nach Abstimmung und Zustimmung durch den Umweltgutachter Dr. Andreas Riss und der IHK Hochrhein-Bodensee als Registrierungs- Abfall- und Gewässerschutzbeauftragter: institution wird – wie im EU-Beschluss 2018/2026 vorgesehen – Herr Thomas Dürmeier die Aktualisierung dieser Umwelterklärung nach altem Anhang IV Daimler AG, Mercedes-Benz Werk Untertürkheim durchgeführt. 70546 Stuttgart Tel: +49 711 - 17 57893 Wesentliche Standortentwicklungen in 2018 waren u.a. Fax: +49 711 - 17 56420 Produkt/Prozess Immissionsschutzbeauftragter: »» Verlagerung des Betriebsmittelbaus nach Kernen, Abriss Herr Heinrich Hobelsberger des alten Gebäudekomplexes 132/3, Bau eines Produktions- Daimler AG, Mercedes-Benz Werk Untertürkheim gebäudes für mechanische Fertigung Kurbelgehäuse 70546 Stuttgart »» Im Zuge der Transformation in Richtung Elektromobilität am Tel: +49 711 - 17 56401 Standort Untertürkheim erfolgte der Baubeginn einer Batterie- Fax: +49 711 - 17 56420 fabrik im Werkteil Brühl. Weiterhin gab es eine positive Ent- scheidung zum Bau einer Batteriefabrik im Werkteil Hedelfingen. Energiemanagementbeauftragter: Herr Georg Seidl System Daimler AG, Mercedes-Benz Werk Untertürkheim »» Umweltbeauftragtenbericht wird jährlich zusätzlich zur 70546 Stuttgart Standortleitung auch den Center- und Bereichsvertretern Tel: +49 711 - 17 66989 vorgestellt. Fax: +49 711 - 17 60588 »» Fortführung Umweltmanagement-Steuerkreise 3x/Jahr »» Beschäftigte: ca. 26.000 Der Standort unterliegt mit seinen vielfältigen Produktions- und Ferti- »» Werksfläche: ca. 2 Mio. m² gungsverfahren den wesentlichen Umweltgesetzgebungen, wie z.B. dem »» Produktion: Motoren, Getriebe, Achsen, Gießerei, Schmiede, Bundes-Immissionsschutzgesetz (u.a. Gießereien, Motorenprüfstände, Lackiererei; dazu Bereiche der Pkw- und Nutzfahrzeug- Anlagen zum Bau von Motoren, Oberflächenbehandlungsanlagen, Lackier- entwicklung, der Forschung und Zentralbereiche wie z.B. Ein- anlagen, Lageranlagen), dem Wasserhaushaltsgesetz, der Verordnung kauf, Corporate Facility Management und Konzernzentrale über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen, etc. »» Umwelt- und Energieaudit: Durchgeführt entsprechend den Anforderungen der EMAS Verordnung in Verbindung mit Im Zuge von weiteren Gebäude- und Anlagenerweiterungen werden im Ergänzungsverordnung EG 2017/1505 sowie der DIN EN ISO Rahmen von bau- und wasserrechtlichen Verfahren die jeweils relevanten 14001:2015 und der DIN EN ISO 50001:2011. Zertifizierung/ Themen wie z. B. Abfall, Abwasser, Einsatz von Gefahrstoffen und die Validierung durch Dr. Andreas Riss, Umweltgutachter, ordnungsgemäße Entsorgung von Baurestmassen sichergestellt. c/o riss Certification, Wallstraße 11, D-63303 Dreieich Vorlage der nächsten vollständigen Umwelterklärung: 2020
Aktualisierte Umwelterklärung 2019 7 Umweltmanagement am Standort Untertürkheim Die Umstellung des Umweltmanagementsystems auf die neuen Normen Umweltmanagement (EMAS und ISO 14001) konnte 2018 erfolgreich durchgeführt werden. Der Standort hat die »» Anpassung des Handbuchs zum Sicherheits- und Umwelt- Themen Kontextanalyse, die Identifizierung der interessierten Parteien managementsystem und deren Erwartungen sowie Chancen und Risiken und die stärkere Einbindung der Führung in die Abläufe des Umweltmanagementsystems Gewässerschutz fest integriert. »» Aktualisierungen und Optimierungen am Prozess von Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen 2018 wurden die installierten Prozesse des Umweltmanagementsystems am Standort weiter gefestigt. Der Fokus für die einzelnen Bereiche lag Weitere Anpassungen bei: vor allem auf der Erstellung der Centeranalysen. In Workshops mit den »» Arbeiten mit erhöhten Gefährdungen Führungskräften wurden die umweltrelevanten Themen des Centers in- »» Rechtskonformer Betrieb klusive der Betrachtung des Lebenswegs intensiv analysiert und bewertet. »» Gefährliche Güter und Arbeitsstoffe (GGA), Die Einbindung der Führungsriege hat die Sensibilität und Akzeptanz Beschaffung und Lagerung für den Umweltschutz am Standort weiter erhöht. Die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und anderer verpflichtender Weitere Neuerungen und Verbesserungen im Umweltschutz für den Stand- Anforderungen wird unterstützt und überwacht u.a. durch interne Vor- ort konnten bei der Verbesserung der umweltrelevanten Kennzahlen- gaben zur rechtskonformen Planung, Auflagenmanagementprozesse, systeme der Bereiche als auch durch neue Unterweisungsformen sowie interne und externe Audits, Umweltinspektionen des Regierungspräsi- der Etablierung eines Arbeitskreises für Biodiversität erreicht werden. diums, Eigenkontrolle und Eigenüberwachungsmaßnahmen, Wartungs- und Instandhaltungspläne, behördlichen Untersuchungen und gut- Das Sicherheits- und Umweltschutzhandbuch (SUH) ist das Management- achterlichen Messungen. system des Standorts für den Arbeits- und Umweltschutz. Die Fort- schreibung des SUH beinhaltete für das Jahr 2018 normale Änderungen und die Veröffentlichung der Umwelt- und Energieziele im Standort- programm. Im Folgenden sind die wichtigsten Themen, die im SUH einer Überarbeitung unterzogen wurden, aufgelistet:
8 Aktualisierte Umwelterklärung 2019 Umweltaspekte-Bewertung Die Umweltauswirkungen wurden 2016 auf Basis einer seit 2016 eingeführten standardisierten Methodik (Kombination aus quantitativer Bewertung über Umweltbelastungspunkte und qualitativer Bewertung; ausführlich s. Umwelterklärung 2017) durchgeführt. sehr hoch 1 1 Strombezug 2 Erdgas 3 restl. Energie und Kältemittel 4 Abfall 5 Verkehr hoch 9 14 15 16 6 Emissionen 7 Abwasser 4 8 Süßwasserverbrauch 9 Lieferanten Umweltrelevanz 10 Brandgefährdung mittel 5 10 11 11 Biodiversität 12 Lärmemission 13 13 Geruchsemission 14 Altlasten 6 3 15 Spez. Materialerverbrauch gering 12 7 16 Grundwassergefährdung 2 8 sehr gering gering mittel hoch sehr hoch Energie sonstige quantitative Aspekte Handlungspotenzial qualitative Aspekte Bemerkung: Die Umweltrelevanz des Aspektes „Lieferanten“ wurde aufgrund der aktuellen internen Standortanalyse (bisher: DUDIS) angepasst.
Aktualisierte Umwelterklärung 2019 9 Detailliert ergibt sich folgende Bewertung: Umwelt- hervorgerufene Stand Werk Bewertung der mögliche Einflussnahme aspekt Umweltauswirkung Umweltrelevanz/ Handlungspot. 1 Strombezug terrestrische- und Human- energieeffiziente Anlagen; sehr hoch/hoch Planungsvorgaben toxizität, Treibhauseffekt Sparprojekte, Sparziele 2 Erdgas terrestrische- und Human- Einsatz moderner effizienter gering/mittel Einsatz von erneuerbaren toxizität, Treibhauseffekt Brenner Energien 3 restl. Treibhauseffekt, (Neu-)Anlagen entsprechen Stand gering/hoch Auswahl Kältemittel (Planungs- Energie und terrestrische- und der Technik; Vorgabe Einsatz natür- vorgaben) und Fahrzeugen Kältemittel Humantoxizität licher Kältemittel 4 Abfall Eutrophierung von Öko- Abfallentsorgung erfolgt über externe mittel/mittel Auswahl Entsorger, regelmäßige systemen, Grundwasser- Entsorger, deren Anlagen dem Entsorgeraudits, Controlling gefährdung Stand der Technik entsprechen Abfallanfallstellen, Optimierung Abfallanfall 5 Verkehr Eutrophierung von Öko- VVS-Mitarbeiter-Ticket, Busverkehr, mittel/gering Mitarbeiterverkehr, Logistik systemen, Lärm, Treibhaus- Fahrgemeinschaften, Individueller effekt Werksverkehr z.T. elektrisch 6 Emissionen Eutrophierung von Öko- Anlagen entsprechen überwiegend gering/mittel weitere Umstellung auf systemen, Treibhauseffekt Stand der Technik anorganische Binder, Lösemittel- reduktion Lackieranlagen 7 Abwasser aquatische Toxizität, Wasser- Anlagen entsprechen überwiegend gering/mittel Einführung abwasserfreie/ eutrophierung Stand der Technik -arme Verfahren, Abwasser- vorbehandlungstechniken 8 Süßwasser- Reduktion natürlicher Anlagen entsprechen Stand der sehr gering/ Einsatz wassersparender verbrauch Ressource Technik mittel Techniken 9 Lieferanten lieferantenspezifisch Gesamtübersicht/Ziele Zertifikations- mittel/gering bei Auftragsvergabe Forderung management im Einkauf vorhanden nach Zertifizierung 10 Brand- Eutrophierung von Öko- Werkfeuerwehr; Vorbeugender mittel/mittel Vorbeugender Brandschutz bei gefährdung systemen, terrestrische- Brandschutz bei Planungen Planungen und Humantoxizität 11 Biodiversität Rückgang Artenvielfalt, Biodiversitätsfläche Bad Cannstatt, mittel/mittel Arbeitsgruppe Biodiversität mit Verlust von Lebensraum Grünbestandsaufnahme Werke Einflussnahme auf Planungen vorhanden 12 Lärmemission Lärmbelästigung seltene Anwohnerbeschwerden; gering/mittel Einbindung in Planung; regel- regelmäßige Begehungen mäßige Begehungen 13 Geruchs- Geruchsbelästigung seltene Anwohnerbeschwerden; mittel/mittel weitere Umstellung Leicht- emissionen Anlagen nach Stand der Technik; metallgießerei auf anorgani- Einführung Anorganische Binder sche Binder 14 Altlasten Bodenbelastung, Grundwasser- Anlagen überwiegend gemäß Stand hoch/mittel Sanierungsmaßnahmen verunreinigung der Technik 15 spez. Material- Ressourcenverbrauch Materialeffizienz > 65 % hoch/mittel Technik zur Verbesserung verbrauch derzeit nicht bekannt 16 Grundwasser- aquatische Toxizität, Grund- Anlagen überwiegend gemäß Stand hoch/mittel konzeptionelle Reinigungs- und gefährdung wasserverunreinigung der Technik Sicherungsmaßnahmen
10 Aktualisierte Umwelterklärung 2019 Interne Sicherheits-, Energie- und Umweltaudits 2018
Aktualisierte Umwelterklärung 2019 11 Im prozesskettenorientierten integrierten Audit im Zeitraum vom Auditbefunde waren u.a.: 10. September bis 26. Oktober 2018 (IMS-Audit) wurden Qualitäts-, »» Übertragbarkeit der Erkenntnisse aus den vorangegangen Umweltschutz-, Energie- und Sicherheitsthemen sowie das Mercedes-Benz Audits wird unzureichend angewendet Produktionssystem berücksichtigt und auf Wirksamkeit, Gesetzes- »» Spannweite zwischen den Bereichen ist hoch und Normenkonformität sowie kontinuierliche Verbesserung überprüft. (von sehr guter bis unzureichender Umsetzung) »» Aufnahme von Fokusthemen (z.B. undichte Maschinen) in Der Auditschwerpunkt im Jahr 2018 lag auf Grundlage unseres drei- eigenständigen Steuerkreisen jährgen Umweltbetriebsprüfungsprogramms im Bereich der Achsen, »» Abbildung von Umweltschutzthemen im digitalen Planung Achsen, Qualitätsmanagement Achsen, sowie einschließlich Management-Shopfloor aller Dienstleitungsbereiche, wie zum Beispiel dem Bereich der Ver- »» Einführung eines Umwelt-U in die Shopfloorboards und Entsorgungsanlagen. Zudem wurden die Betriebliche Ausbildung »» Bereitstellung von Informationen und Arbeitshilfen für alle und die Werkfeuerwehr Untertürkheim auditiert. Managementsysteme in einer IMS-Plattform »» Unterschiedliche Ausprägung des Kommunikationsweges aus Es wurden keine Hauptabweichungen, 13 Nebenabweichungen, sieben Arbeitskreisen und Managementsteuerkreisen Verbesserungspotentiale, sowie sieben Good Practice Beispiele befundet. »» Teilweise fehlende Kennzeichnung an Umfüllgebinden Darüber hinaus wurde vom 9. bis 11. Oktober 2018 ein weiteres internes »» Abfalltrennung wird nicht konsequent durchgeführt Audit (Sicherheit/Umwelt und Energie) im Truckbereich durchgeführt. »» Methodik zum Zielfindungsprozess (Centeranalyse) wurde Hierbei wurden keine Hauptabweichungen, sechs Nebenabweichungen, angewendet zehn Verbesserungspotentiale, sowie zwei Good Practice Beispiele befundet. Die Befunde wurden u.a. im Umweltmanagementsteuerkreis vorgestellt. Es erfolgte eine systematische Ursachenanalyse der festgestellten Befunde. Korrekturmaßnahmen wurden festgelegt und umgesetzt. Zudem erfolgt eine Wirksamkeitsprüfung der Korrekturmaßnahmen, beispielsweise über Audits.
12 Aktualisierte Umwelterklärung 2019 Umwelt- und Energieprogramm
Aktualisierte Umwelterklärung 2019 13 Die regelmäßige Fortschreibung der Standortziele und -programme für Umweltschutz und Energieeffizienz erfolgt nach dem Managementprinzip (top-down). Diese Ziele sind den zentralen Konzernvorgaben entnommen und am Standort konkretisiert. Nachfolgend sind die übergeordneten Ziele, welche sich an den Umwelt- und Energieleitlinien des Daimler-Konzerns orientieren, sowie die entspre- chenden Stoßrichtungen dargestellt. Diesen Stoßrichtungen sind die Sicherheits-, Umwelt- und Energieziele und Projekte des Standortes zugeordnet. Ziel Stoßrichtung Z1 Qualitativ hochwertigen, ganzheitlichen und S 1.1 Sichere Organisation aufbauen, erhalten und optimieren integrierten Arbeits- und Umweltschutz am S 1.2 Sicherheits- und Umweltcontrolling aufbauen (Beurteilung, Kontrolle und Standort verankern, leben und weiterentwickeln. Verringerung der Auswirkungen der betreffenden Tätigkeit sowie Vorgaben des SUH) Z2 Alle Stufen der Produktion sicher und umwelt- S 2.1 Energieeinsatz optimieren (Energiemanagement, wirtschaftlich angemessene verträglich, mindestens nach Stand der Technik, Energieeinsparungen und Auswahl von Energiequellen) gestalten und durch geeignete Integration der S 2.2 Ressourceneinsatz optimieren (Bewirtschaftung, Einsparung, Auswahl und Mitarbeiter weiter entwickeln; dabei betriebliche Transport von Rohstoffen; Wasserbewirtschaftung) Maßnahmen zur Erhaltung der Gesundheit, in- dividueller Leistungsfähigkeit und Arbeitszufrie- S 2.3 Entsorgung sichern (Verfahrensintegrierte Vermeidung von Abfällen) denheit der Mitarbeiter kontinuierlich fördern. S 2.4 Vermeidung umweltrelevanter Emissionen (Sicherstellung der Lärmzielwerte in den Beurteilungsgebieten für die vom Standort Untertürkheim verursach- ten Emissionen, Reduktion Staub-/Aerosol-/VOC-Emissionen) S 2.5 Arbeitsstätten und Produktion nach SU-Kriterien ausrichten (Bei Auswahl neuer und bei Änderung bestehender Produktionsverfahren und Arbeits- stätten; Entwicklung der Aggregate entsprechend der Handlungsfelder der Nachhaltigkeit (siehe Konzernbericht Daimler AG); Erhalt Biodiversität, Vermeidung unnötigen Flächenverbrauchs bei Bauprojekten, ökologische Bauweise; Mitarbeiter an der Gestaltung ihrer Arbeitsplätze, der Arbeits- umgebung und Arbeitsabläufe teilhaben lassen (KVP)) S 2.6 Rechtskonformer Umgang mit Fremdfirmen sicherstellen und Fremdfirmen beeinflussen (Auftragnehmer, Unterauftragnehmer und Lieferanten) S 2.7 Sicherheit erhöhen (Gefährdungsvermeidung, -reduzierung und -begrenzung unter Berücksichtigung der Hierarchie technischer vor organisatorischer vor personenbezogener Maßnahmen; besondere Verfahren bei SU-relevanten Unfällen) Z3 Führungskräfte verpflichten im Sinne der S 3.1 Führungskräfte qualifizieren (Sensibilisierung und Erweiterung des fach- Sicherheit, des Arbeits-, Gesundheits- und des lichen Wissens aller Führungskräfte bezüglich Sicherheits- und Umwelt- Umweltschutzes zu handeln, Mitarbeiter auf schutzaufgaben, Verantwortung zur laufenden Verbesserung der Prävention) SU-Inhalte zu sensibilisieren sowie Mitarbeiter S 3.2 Sämtliches Personal, insbesondere Planer / Betriebsingenieure kontinuier- und die Öffentlichkeit umfassend zu informieren. lich qualifizieren (Information und Ausbildung in Bezug auf Fragestellungen zu SU-relevante Themen) S 3.3 Öffentlichkeit einbinden (externe Information über ökologische Fragestellungen)
14 Aktualisierte Umwelterklärung 2019 Zielerreichung 2018 Von den insgesamt 21 veröffentlichten Zielen in 2018 wurden 14 Ziele bis Ende 2018 termingerecht umgesetzt. Sieben Ziele konnten zum Jahres- ende nicht final fertiggestellt werden. Teilweise handelt es sich hierbei um Ziele, die auf mehrere Jahre terminiert wurden. Die Fertigstellung wird entweder auf 2019 übertragen oder im Zuge der Langzeitbearbeitung fortgeführt. Detailinformationen zur Zielerreichung sind im Anschluss an die jeweiligen Ziel-/Maßnahmenformulierungen in fetter Schrift dargestellt. Rubrik Einzelziel/Maßnahme Zieltermin Z1 Qualitativ hochwertigen, ganzheitlichen und integrierten Arbeits- und Umweltschutz am Standort verankern, leben und weiterentwickeln S.1.2 Sicherheits- und Umweltcontrolling aufbauen (Beurteilung, Kontrolle und Verringerung der Auswirkungen der betreffen- den Tätigkeit sowie Vorgaben des SUH) Regelmäßige Berichterstattung zum Gebäudezustand im Getriebecenter in Hedelfingen im Hinblick auf bauliche und 2018 und technische Mängel (auf Abteilungsebene einmal jährlich) – Gebäudebetreiber berichtet an den Gebäudenutzer Folgejahre Status: Ziel Ende 2018 erreicht Erarbeitung von einheitlichen Standards und Synergien zu sicherheits-, umwelt- und energierelevanten 2018 und Themen im Van-, Truck, Entwicklungs- und Forschungsbereich Folgejahre Status: Ziel Ende 2018 erreicht Z2 Alle Stufen der Produktion sicher und umweltverträglich, mindestens nach Stand der Technik, gestalten und durch geeignete Integration der Mitarbeiter weiter entwickeln; dabei betriebliche Maßnahmen zur Erhaltung der Gesundheit, individueller Leistungsfähigkeit und Arbeitszufriedenheit der Mitarbeiter kontinuierlich fördern. S 2.1 Energieeinsatz optimieren (Energiemanagement, wirtschaftlich angemessene Energieeinsparungen und Auswahl von Energiequellen) »» Daimler CO2-Ziel: Reduzierung der CO2-Emissionen bis 2020 um 20 % absolut. Basis: Durchschnitt 1992-1994 »» Energieziel Produktionsstandorte Pkw: Reduktion des Energieverbrauchs in der Produktion pro Fahrzeug um 25 % bis 2022. Basis: 2013/2014 »» Zielableitung für das Werk Untertürkheim: eine jährliche Verbesserung von 1,5 %, entspricht 21.200 MWh/a Status: Ziel für MO wurde in Summe nicht erreicht. Es konnten in 2018 nur 19.840 MWh eingespart werden. 2018 diverse Einzelmaßnahmen: Einsparung des Stromverbrauchs (Pumpenenergie) durch Einregulierung der Umlaufwassermenge im 2018 Werkswärmenetz im Werkteil Mettingen. Einsparung: 100 MWh/a Status: Ziel Ende 2018 erreicht Absenkung des Druckbandes für Druckluft im Werkteil Bad Cannstatt. 2018 Einsparung: 163 MWh/a Status: Ziel Ende 2018 erreicht
Aktualisierte Umwelterklärung 2019 15 Rubrik Einzelziel/Maßnahme Zieltermin Z2 Alle Stufen der Produktion sicher und umweltverträglich, mindestens nach Stand der Technik, gestalten und durch geeignete Integration der Mitarbeiter weiter entwickeln; dabei betriebliche Maßnahmen zur Erhaltung der Gesundheit, individueller Leistungsfähigkeit und Arbeitszufriedenheit der Mitarbeiter kontinuierlich fördern. S 2.1 Energieeinsatz optimieren (Energiemanagement, wirtschaftlich angemessene Energieeinsparungen und Auswahl von Energiequellen) Umsetzung ermittelter Maßnahmen der in 2017 durchgeführten technischen Energieaudits in der 2018 Radsatzfertigung im Werkteil Mettingen und der Schmiede im Werkteil Untertürkheim: 1. Parametrierung und Aktivierung des automatischen Abschaltverhaltens (Energiemanager). Einsparung: pro Anlage 4.320 kWh/a Status: Ziel konnte zum Jahresende 2018 nicht vollumfänglich erreicht werden. Die Aktivierung der Energiemanager konnte nicht umgesetzt werden, da die Garantieleistung vom Hersteller erst in 2019 erbracht werden kann. Eine Fortschreibung des Ziels in 2019 ist daher erforderlich. 2. Aktivierung der Bildschirmschoner an den Operator Panel – Maschinenbildschirmen Einsparung: pro Anlage 140 kWh/a Status: Ziel Ende 2018 erreicht. An 52 Anlagen konnte der Bildschirmschoner aktiviert werden. Dies entspricht einer Gesamteinsparung von 7,2 MWh/a. 3. Nachrüsten von Druckluftdüsen im Bearbeitungsprozess und Einsatz von energiesparenden Druckluftpistolen an den hochfrequentierten Arbeitsplätzen. Status: Ziel Ende 2018 erreicht. Dies entspricht in Summe einer Einsparung von 3,1 MWh/a. Trockneroptimierung an der Lackieranlage 4 im Werkteil Mettingen durch Absenkung der Trocknertemperatur von 80°C 2018 auf 60°C. Einsparung: ca. 50 MWh/a Status: Ziel Ende 2018 erreicht. Reduzierung des Energieverbrauchs am Aufheizofen vor der LDS-Beschichtung im Werkteil Untertürkheim durch die 2018 Reduzierung der Ofentemperatur von 150°C auf 130°C. Umsetzung zum Produktionsstart von Modul 3 und 4 (in Modul 1 und 2 Maßnahme bereits umgesetzt). Einsparung: 100 MWh/a Status: Ziel Ende 2018 erreicht Aktivierung der Zylinderlaufbahn vor LDS-Beschichtung mit dem komplett trockenen Bearbeitungsprozess „NMRP - Nis- 2018 san Mechanical Roughening Process“. Ersetzt das bisherige Aktivierungsverfahren „HDWS - HochDruckWasserStrahlen“. Pro Bearbeitungsmodul Kapazität ca. 250.000 Kurbelgehäuse/a (geplant 5 Module). Umsetzung zum Produktionsstart von Modul 3 und 4 (Maßnahme in Modul 1 und 2 bereits umgesetzt). Einsparung: elektrische Energie: 96 % Energieeinsparung (Strom) pro Zylinderlaufbahn: 0,61 kWh Einsparung: 686 MWh/a Status: Ziel Ende 2018 erreicht
16 Aktualisierte Umwelterklärung 2019 Rubrik Einzelziel/Maßnahme Zieltermin Neuaufbau der Beleuchtung im Bereich Kurbelwelle im Werkteil Untertürkheim von konventioneller Beleuchtung in LED 2018 Ausführung (ca. 5.000 m² Fläche). Einsparung: 150 MWh/a Status: Ziel Ende 2018 erreicht Energieeffizienz im Rahmen von Retrofit (Generalüberholungen) an Druckgussmaschinen im Werkteil Mettingen opti- mieren. Energieeinsparung durch Energieflusssimulation, Optimierung der Haupt- und Regelpumpen. Bisher erreichte Einsparungen: 2016/2017 an 4 Druckgussmaschinen 1.400 MWh/a; Ziel 2018: 1.300 MWh/a (Stufe 2 Optimierung an 4 Druckgussmaschinen) 2018 Status: Ziel Ende 2018 nicht erreicht. Die Optimierung (Stufe 2) an 4 Druckgussmaschinen konnte in 2018 aufgrund von Verzögerungen in der Inbetriebnahme nicht vollumfänglich durchgeführt werden. Es wurden lediglich 2 der vorgesehenen 4 Energie- sparmaßnahmen technisch umgesetzt. Die erzielte Einsparung in 2018 betrug demzufolge in 2018 ca. 650 MWh. Die Restumfänge werden bis spätestens 02/2020 umgesetzt. Der Zeitversatz aus Stufe 2 führt zu zeitlichen Verschiebungen in den Stufen 3 und 4. Die Umsetzungen und Energieeinsparungen werden somit erst sukzessive im Jahr 2020 (Stufe 3) und im Jahr 2021 (Stufe 4) erfolgen. 2020 Ausblick 2019: Stufe 3 - Optimierung 4 weiterer Druckgussmaschinen; Einsparung: 1.300 MWh/a 2021 Ausblick 2020: Stufe 4 Optimierung an 3 Druckgussmaschinen; Einsparung: 850 MWh/a S 2.2 Ressourceneinsatz optimieren (Bewirtschaftung, Einsparung, Auswahl und Transport von Rohstoffen; Wasserbewirt- schaftung) Reduzierung der Anzahl an GGA-Lägern (Gefährliche Güter Arbeitsstoffe) am Standort Untertürkheim im Zeitraum 2017 2020 bis 2020 um 30 % durch GGA-Reduzierung, Zusammenführung verschiedener GGA-Läger. Ausgangsbasis ca. 210 Läger. Status: Bearbeitung läuft im Hinblick auf Zielerreichung/Umsetzung Ende 2020
Aktualisierte Umwelterklärung 2019 17 Rubrik EinzelzielrnMaßnahme Zieltermin S 2.2 Ressourceneinsatz optimieren (Bewirtschaftung, Einsparung, Auswahl und Transport von Rohstoffen; Wasserbewirt- schaftung) Schleifölrückgewinnung durch Aufbau einer weiteren Schleifschlammpresse im Werkteil Hedelfingen 2019 Einsparung nach finaler Umsetzung: 170 m³ Ölrückgewinnung/a; Ziel für 2018: Erreichung eines Umsetzungsgrades von 50 %, dies entspricht einer Ölrückgewinnung von 85 m³ 2018 - Fortsetzung 2019. Landkarte für eine flächendeckende Umsetzung wird erstellt. Status: Ziel für 2018 nicht erreicht. Aufgrund von arbeitssicherheitstechnischen Themen konnte die Presse nicht planmäßig in 2018 in Betrieb genommen werden. Demzufolge erfolgte auch keine Ölrückgewinnung. Der Zeitpunkt der Inbetriebnahme der Presse sowie der Abnahmetermin wurde auf Februar 2019 verschoben. Prüfung der Umstellung des Auslieferungsverfahrens von Ersatzteilen von Einweg- auf Mehrwegbehälter 2018 im Pkw-Instandsetzungsbereich. Einsparung im Falle der Umsetzung: ca. 42.000 Folientüten Status: Ziel Ende 2018 erreicht Reduzierung des Lack- und Lösemittelverbrauchs in der Lackieranlage LACK 4 Gebäude Nebenpakum im Rahmen 2019 Umstellung von MFA1- auf MFA2-Hinterachsen (MFA = A-/B-Klasse) um ca. 25 %. Einsparung: ca. 25 %, das entspricht 265 g/Hinterachse auf 200 g/Hinterachse Status: Ziel Ende 2018 nicht erreicht, aufgrund der geringeren Stückzahl MFA2 (mit weniger Lackverbrauch) zu MFA1 (höherer Lackverbrauch). Die endgültige Zielerreichung von 25 % wird für Ende Quartal 1/Anfang Quartal 2 in 2019 erwartet. S 2.3 Entsorgung sichern (Verfahrensintegrierte Vermeidung von Abfällen) Projekt Sanierung Abfallwirtschaftszentrum Hedelfingen nach dem Stand der Technik und unter Berücksichtigung 2021 der aktuellen und zukünftigen Abfallströme: 1. Konzepterstellung zusammen mit den Fachabteilungen 2. Restrukturierung des bestehenden Abfallwirtschaftszentrums 3. Integration eines Leergutlagers für Gefahrstoffe Start 2018 mit Stufe 1: Vorplanung und Entwurfsphase; Ermittlung Anforderungen, Verbesserungen und eventuellen Einsparpotentialen; Flächenstrategie, Grobkostenschätzung und Grobterminplan. Vorstellung im Management: Klärung / Empfehlung der weiteren Vorgehensweise Status: Ziel Ende 2018 – Start mit Stufe 1 – erreicht Durch den 2018 gefallenen Beschluss zur Batteriemontage am Standort Hedelfingen gibt es zeitliche Verschiebungen bei den Stufen 2 und 3. Die Stufe 2 „Restrukturierung des bestehenden Abfallwirtschaftszentrums in Hedelfingen“ wird sukzessive bis 2021 umgesetzt. Die Stufe 3 „Integration eines Leergutlagers für Gefahrstoffe“ wird nicht umgesetzt, da hier weiterhin die Direktentsorgung durchgeführt wird.
18 Aktualisierte Umwelterklärung 2019 Rubrik Einzelziel/Maßnahme Zieltermin S 2.4 Vermeidung umweltrelevanter Emissionen (Sicherstellung der Lärmzielwerte (45/40/35 dB(A)) in den Beurteilungs- gebieten für die vom Standort UT verursachten Emissionen, Reduktion Staub-/Aerosol/VOC-Emissionen) Reduzierung der organischen Schadstoffemissionen im Bereich Kokillenguss. Umstellung auf anorganische 2022 Bindersysteme (AOB) in der Serienfertigung auf über 80 % AOB Anteil bis 2020 (100% bis 2022); Ziel für 2018: 1,0 Mio. Zylinderköpfe in AOB. Dies entspricht einem Anteil AOB von 45 % der gesamten Zylinderkopfproduktion. 2018 Status: Ziel Ende 2018 nicht erreicht. Aufgrund des Rückgangs im Dieselprogramm wurden nur 974.397 Zylinder- köpfe in AOB gefertigt. Dies entspricht einem Anteil von 41 % anstelle von 45 % der gesamten Zylinderkopfpro- duktion. Tausch von Dieselstaplern in E-Stapler - prüfen wo umsetzbar (Basis 2017: 22 Dieselstapler) 2018 Status: Ziel Ende 2018 erreicht 10 Stapler konnten durch E-Stapler ersetzt werden, 5 weitere werden in 2019 getauscht. 3 Stapler können voraussichtlich komplett stillgelegt werden und 4 weitere Stapler können nicht ersetzt werden (Leistung von E-Staplern nicht ausreichend, fehlende Infrastruktur/Lademöglichkeit). S 2.5 Arbeitsstätten und Produktion nach SU-Kriterien ausrichten (bei Auswahl neuer und bei Änderung bestehender Produk- tionsverfahren und Arbeitsstätten; Entwicklung der Aggregate entsprechend der Handlungsfelder der Nachhaltigkeit (siehe Konzernbericht Daimler AG); Erhalt Biodiversität, Vermeidung unnötigen Flächenverbrauchs bei Bauprojekten, ökologische Bauweise; Mitarbeiter an der Gestaltung ihrer Arbeitsplätze, der Arbeitsumgebung und Arbeitsabläufe teilhaben lassen (KVP)) Schaffung zusätzlicher Lebensraum für Wildbienen, Schmetterlinge und Insekten auf dem Werksgelände 2018 1. Neugestaltung einer Pilotfläche Biodiversität im Werkteil Mettingen mit heimischer und hochwertiger Bepflanzung Status: Ziel Ende 2018 erreicht 2. Monitoring der Pflanzen und Tierentwicklung 2020 Z3 Führungskräfte verpflichten sich im Sinne der Sicherheit, des Arbeits-, Gesundheits- und des Umweltschutzes zu handeln, Mitarbeiter auf SU-Inhalte zu sensibilisieren sowie Mitarbeiter und die Öffentlichkeit umfassend zu informieren S 3.1 Führungskräfte qualifizieren (Sensibilisierung und Erweiterung des fachlichen Wissens aller Führungskräfte bezüglich Sicherheits- und Umweltschutzaufgaben, Verantwortung zur laufenden Verbesserung der Prävention) Aufbau einer EDV-gestützten Qualifikationsmatrix und verpflichtende Schulungen für Sicherheits-, Umwelt- und Energie- 2018 themen für alle Führungshierarchien in der VAN-Entwicklung einführen. Status: Ziel Ende 2018 nicht erreicht. Aufgrund von Systemumstellungen Ende 2018 konnte keine gemeinsam abgestimmte, für alle Bereiche zufrie- denstellende EDV-Plattform in 2018 verabschiedet werden. Die weitere Vorgehensweise zur Umsetzung wurde in einem Workshop mit der IT im 1. Quartal 2019 erarbeitet. Umsetzung erfolgt in 2019. Durchführung von Sensibilisierungsveranstaltungen mit allen Führungskräften im Produktionscenter Getriebe. 2018 Status: Ziel Ende 2018 erreicht
Aktualisierte Umwelterklärung 2019 19 Ziele 2019 Die nachfolgende Darstellung stellt einen Auszug der Ziele und Maßnahmen der Umwelt- und Energieprogramme der Center am Standort Untertürkheim dar. Ergebnisse hierzu, Folgeprojekte und neue Aktivitäten können Sie in der Umwelterklärung im nächsten Jahr nachlesen. Rubrik Einzelziel/Maßnahme Zieltermin Z1 Qualitativ hochwertigen, ganzheitlichen und integrierten Arbeits- und Umweltschutz am Standort verankern, leben und weiterentwickeln S 1.2 Sicherheits- und Umweltcontrolling aufbauen (Beurteilung, Kontrolle und Verringerung der Auswirkungen der betreffen- den Tätigkeit sowie Vorgaben des SUH) Stufenweise Ausweitung der Aufgaben für Sicherheitsbeauftragte. Im Rahmen von arbeitsschutzbezogenen Rundgängen 2020 sollen auch die Themenfelder Umweltschutz und Energie durch die Sicherheitsbeauftragten aufgenommen werden. Z2 Alle Stufen der Produktion sicher und umweltverträglich, mindestens nach Stand der Technik, gestalten und durch geeignete Integration der Mitarbeiter weiter entwickeln; dabei betriebliche Maßnahmen zur Erhaltung der Gesundheit, individueller Leistungsfähigkeit und Arbeitszufriedenheit der Mitarbeiter kontinuierlich fördern. S 2.1 Energieeinsatz optimieren (Energiemanagement, wirtschaftlich angemessene Energieeinsparungen und Auswahl von Energiequellen) Daimler CO2- Ziel: Reduzierung der CO2- Emissionen bis 2020 um 20 % absolut. Basis: Durchschnitt 1992-1994 2020 Energieziel Produktionsstandorte Pkw: Reduktion des Energieverbrauchs in der Produktion pro Fahrzeug um 25 % bis 2022. Basis 2013/2014 Zielableitung für das Werk Untertürkheim: 2022 eine jährliche Verbesserung von 1,5 % entspricht 21.200 MWh/a diverse Einzelmaßnahmen: Umstellung auf LED Beleuchtung: Stufenweise Umstellung der Innenbeleuchtung – Grundbeleuchtung in Produktionshallen und Verwaltungsgebäuden – 2023 bis Ende 2023. Teilprojekt 2019: Einsparung: 3.000 MWh/a 2019 Jährliche Durchführung von 4 technischen Energieaudits, 2 davon in Untertürkheim. 2019 Umsetzung ermittelter Maßnahmen (Top 3 Maßnahmen) der in 2018 durchgeführten technischen Energieaudits 2019 im Bereich Produktion Strukturteile Antrieb und Fahrwerk im Werkteil Mettingen, mit anschließender Prüfung auf Übertragbarkeit auf andere Kostenstellen: »» Abschaltverhalten am Wochenende verbessern »» Beleuchtung in Bearbeitungszentren abschalten »» Transport und Rollenbänder bei Nichtnutzung abschalten Einsparung in Summe: 55 MWh/a Umsetzung ermittelter Maßnahmen (Top 3 Maßnahmen) der in 2018 durchgeführten technischen Energieaudits im Bereich 2019 Druckguss und Wärmebehandlung im Werkteil Mettingen, mit anschließender Prüfung auf Übertragbarkeit auf andere Kostenstellen: »» Verbessertes Maschinenabschaltverhalten »» Taktzeitreduzierung an Vergüteöfen »» Automatisiertes Abschalten bei Nichtnutzung an Bearbeitungszentren Einsparung in Summe: 588 MWh/a
20 Aktualisierte Umwelterklärung 2019 Rubrik Einzelziel/Maßnahme Zieltermin S 2.1 Energieeinsatz optimieren (Energiemanagement, wirtschaftlich angemessene Energieeinsparungen und Auswahl von Energiequellen) Einsatz von Schwadenwärme-Rückgewinnungs-Modulen an 3 Anlagen bei Zwischen- und Endwäschern im Bereich der 2020 Kurbelgehäuse- und Zylinderkopffertigung. 2 Anlagen in 2019 und eine Anlage in 2020. Bei Badtemperaturen von ca. 50°C bis 55°C werden ca. 67–75 % der in den abzusaugenden Schwaden eingebundenen Wärmeenergie wieder in das Bad zurückgegeben. Einsparung: 40 kW je Anlage/pro Betriebsstunde, in Summe entspricht dies bei 6.000 Betriebsstunden 240 MWh/a Energieeffizienz im Rahmen von Retrofit (Generalüberholungen) an Druckgussmaschinen im Werkteil Mettingen optimieren. Energieeinsparung durch Energieflusssimulation, Optimierung der Haupt- und Regelpumpen. Bisher erreichte Einsparungen: 2016/2017 an 4 Druckgussmaschinen 1.400 MWh/a 2018 an 4 Druckgussmaschinen 1.300 MWh/a Die Optimierung (Stufe 2) an 4 Druckgussmaschinen konnte in 2018 aufgrund von Verzögerungen in der Inbetriebnahme nicht vollumfänglich durchgeführt werden. Es wurden lediglich 2 der vorgesehenen 4 Energiesparmaßnahmen technisch umgesetzt. Die erzielte Einsparung in 2018 betrug demzufolge in 2018 ca. 650 MWh. Die Restumfänge werden bis spätestens 02/2020 umgesetzt. Der Zeitversatz aus Stufe 2 führt zu zeitlichen Verschiebungen in den Stufen 3 und 4. Die Umsetzungen und Energie- 2020 einsparungen werden somit erst sukzessive im Jahr 2020 (Stufe 3) und im Jahr 2021 (Stufe 4) erfolgen. Ausblick 2019: Stufe 3 - Optimierung 4 weiterer Druckgussmaschinen. Einsparung 1.300 MWh/a 2021 Ausblick 2020: Stufe 4 Optimierung an 3 Druckgussmaschinen. Einsparung 850 MWh/a S 2.2 Ressourceneinsatz optimieren (Bewirtschaftung, Einsparung, Auswahl und Transport von Rohstoffen; Wasserbewirtschaftung) diverse Einzelmaßnahmen: Reduzierung der Anzahl an GGA-Lägern (Gefährliche Güter Arbeitsstoffe) am Standort Untertürkheim im Zeitraum 2017 2020 bis 2020 um 30 % durch GGA-Reduzierung, Zusammenführung verschiedener GGA-Läger. Ausgangsbasis ca. 210 Läger. Wasserverbrauchsoptimierung - Transparenz schaffen und Maßnahmen ableiten: Wasserverbrauchsbilanzierung und 2020 Wasseraudit im Werkteil Bad Cannstatt. Istanalyse: Aufnahme der wesentlichen Wasserverbraucher im Werk Untertürkheim. Systemumstellung im Auftrags- und Abrechnungssystem bei Lieferschein-/Warenentnahmescheinerstellung. 2019 Daraus resultiert eine Papiereinsparung. Einsparung: 22.000 Blatt/Jahr (dies entspricht ca. 330 kg Holz, 5.720 l Wasser und 1.179 kW Strom) Umstellung des Beschaffungsprozesses von Auswuchtgewichten. Durch Ändern des Beschaffungsweges entfallen 2019 Einzelverpackungen (Plastiktüten), stattdessen Umstellung auf Großverpackungen (Karton). Einsparung: ca. 15.400 Plastiktüten Im Zuge der Digitalisierung in der betrieblichen Ausbildung, erfolgt die Einführung von Tablets und der entsprechenden 2019 papierlosen Bereitstellung der Unterlagen. Einsparung: Entfall von Handouts in Papierform
Aktualisierte Umwelterklärung 2019 21 Rubrik Einzelziel/Maßnahme Zieltermin S 2.3 Entsorgung sichern (Verfahrensintegrierte Vermeidung von Abfällen) Projekt Sanierung Abfallwirtschaftszentrum Hedelfingen nach dem Stand der Technik und unter Berücksichtigung der 2021 aktuellen und zukünftigen Abfallströme: 1. Konzepterstellung zusammen mit den Fachabteilungen 2. Restrukturierung des bestehenden Abfallwirtschaftszentrums 3. Integration eines Leergutlagers für Gefahrstoffe Start in 2018 mit Stufe 1: Vorplanung und Entwurfsphase Ermittlung Anforderungen, Verbesserungen und eventuellen Einsparpotentialen; Flächenstrategie, Grobkostenschätzung und Grobterminplan. Vorstellung im Management: Klärung/Empfehlung der weiteren Vorgehensweise Status Ende 12/2018: Vorplanung und Entwurfsphase inkl. Ermittlung der Anforderungen, Verbesserungen, Einsparpotentiale sowie der Flächenstrategie ist 2018 erfolgt. Durch den in 2018 gefallenen Beschluss zur Batteriemontage am Standort Hedelfingen gibt es zeitliche Verschiebungen bei den Stufen 2 und 3. Die Stufe 2 „Restrukturierung des bestehenden Abfallwirtschaftszentrums in Hedelfingen“ wird sukzessive bis 2021 umgesetzt. Die Stufe 3 „Integration eines Leergutlagers für Gefahrstoffe“ wird nicht umgesetzt, da hier weiterhin die Direktentsorgung durchgeführt wird. S 2.4 Vermeidung umweltrelevanter Emissionen (Sicherstellung der Lärmzielwerte (45/40/35 dB(A)) in den Beurteilungsgebieten für die vom Standort UT verursachten Emissionen, Reduktion Staub-/Aerosol/VOC-Emissionen) Reduzierung der organischen Schadstoffemissionen im Bereich Kokillenguss. 2022 Umstellung auf anorganische Bindersysteme (AOB) in der Serienfertigung auf über 80 % AOB Anteil bis 2020 (100% bis 2022) 2019 Ziel für 2019: 1,275 Mio. Zylinderköpfe in AOB Dies entspricht einem Anteil AOB von 58 %. S 2.5 Arbeitsstätten und Produktion nach SU-Kriterien ausrichten (bei Auswahl neuer und bei Änderung bestehender Produktions- verfahren und Arbeitsstätten; Entwicklung der Aggregate entsprechend der Handlungsfelder der Nachhaltigkeit (siehe Konzernbericht Daimler AG); Erhalt Biodiversität, Vermeidung unnötigen Flächenverbrauchs bei Bauprojekten, ökologische Bauweise; Mitarbeiter an der Gestaltung ihrer Arbeitsplätze, der Arbeitsumgebung und Arbeitsabläufe teilhaben lassen (KVP)) Schaffung zusätzlicher Lebensraum für Wildbienen, Schmetterlinge und Insekten auf dem Werksgelände 2020 1. Neugestaltung einer Pilotfläche Biodiversität im Werkteil Mettingen mit heimischer und hochwertiger Bepflanzung. 2018 abgeschlossen. 2. Monitoring der Pflanzen und Tierentwicklung S 2.6 Rechtskonformer Umgang mit Fremdfirmen sicherstellen und Fremdfirmen beeinflussen (Auftragnehmer, Unterauftrag- nehmer und Lieferanten) Halbjährliche Überprüfung der Top 5 Dienstleister des technischen Service mit dem Fokus auf Sicherheits- und Umweltschutz. 2019 Prüfung anhand von Anforderungen behördlicher Auflagen sowie Vorgaben in Lastenheften und Leistungsverzeichnissen. Ziel für 2019: 10 Prüfungen Z3 Führungskräfte verpflichten sich im Sinne der Sicherheit, des Arbeits-, Gesundheits- und des Umweltschutzes zu handeln, Mitarbeiter auf SU-Inhalte zu sensibilisieren sowie Mitarbeiter und die Öffentlichkeit umfassend zu informieren S 3.2 Sämtliches Personal, insbesondere Planer/Betriebsingenieure, kontinuierlich qualifizieren (Information und Ausbildung in Bezug auf Fragestellungen zu SU-relevante Themen) Durchführung von Sensibilisierungsveranstaltungen mit allen Auszubildenden, speziell für Umweltthemen und Verankerung 2019 von Nachhaltigkeitsthemen. Verankerung z.B. im Rahmen des Daimler Ausbildungssystems.
22 Aktualisierte Umwelterklärung 2019 Umweltdaten
Aktualisierte Umwelterklärung 2019 23 Energie Für die europäischen Werke hat sich die Daimler AG das Konzernziel Weiterhin im Energieeffizienzfokus steht die Drucklufterzeugung und gesetzt, die absoluten CO2-Emissionen gegenüber dem Referenzzeit- -verteilung. Beim energieeffizienten Einsatz von Druckluft ergeben sich raum 1992 bis 1994 um 20 % bis 2020 zu reduzieren. Ergänzend wurde erste erfolgversprechende Ergebnisse im Bereich Strukturteile und in 2014 für die Mercedes Produktionsstandorte eine jährliche Energie- Gießerei. mengenreduzierung pro Fahrzeug von 3,5 % für den Zeitraum 2015-2022 festgelegt. Um diese Ziele zu erreichen, führen wir neue energiesparende Neu hinzugekommen ist der Blick auf den energieeffizienten Einsatz von Fertigungsmethoden ein, erhöhen die Effizienz bestehender Prozesse, Pumpen in der Praxis. Im Rahmen einer internen „Lieferanten-Messe“ nutzen kohlenstoffarme Energieträger und greifen, wo möglich, auf konnten namhafte Hersteller ihre innovativen Produktneuheiten unseren erneuerbare Energieträger zurück. Planern und Instandhaltern aus zahlreichen Produktionswerken vorstellen. In den letzten fünf Jahren reduzierte sich der Strombedarf des Standortes Im Bereich Beleuchtung erfolgt durch die LED-Offensive die Umrüstung trotz steigendem Produktionsprogramm um 4,8 %. Auch der Fernwärme- von Leuchtstoffröhren auf LED-Tubes. Wir gehen aktuell davon aus, verbrauch liegt deutlich unter dem mehrjährigen Durchschnittsverbrauch. dass in dem mehrjährigen Umstellprozess ein Einsparpotenzial von Gegenüber dem Vorjahr konnte der Verbrauch um ca. 47.000 MWh 15–25 GWh vorhanden ist. Wir erwarten durch die Umrüstung in 2019 verringert werden, das entspricht 11 %. Erdgas wird lediglich für Pro- ein jährliches Einsparpotential von mehr als 3.000 MWh. duktionszwecke eingesetzt. Der Erdgasverbrauch variiert daher über die Jahre in sehr engen Grenzen. Die Organisationsstruktur mit Centerenergiekoordinatoren für jedes Center und dazugehörigen Abteilungsenergiekoordinatoren konnte im Zur Bewertung des energetischen Fortschritts innerhalb der Pkw-Werke Werk Untertürkheim weiter ausgebaut werden. Diese fungieren als Multi- der Daimler AG wird der Gesamtenergieverbrauch pro Fahrzeug be- plikatoren und Motivatoren zum Thema Energie und kommunizieren die trachtet. Das Aggregate-Werk Untertürkheim fließt hierbei mit seinem vereinheitlichte Energieberichterstattung in Ihre Center und Abteilungen. Energieverbrauch in die Gesamtbetrachtung mit ein. Bezieht man den Energieverbrauch des Standortes auf die Gesamtzahl der innerhalb der Im Rahmen des Energiemanagementsystems wurden im Jahr 2018 vier Pkw-Werke produzierten Fahrzeuge ergibt sich der in der untenstehenden technische Energieaudits in unterschiedlichen Bereichen des Standorts Grafik ersichtliche Verlauf. durchgeführt. Die daraus gewonnenen wesentlichen Erkenntnisse wurden von den einzelnen Bereichen als Maßnahmen in die Energieziele 2019 Zur Verbesserung der Analyse und Verifizierung des Energieverbrauchs am integriert. Standort wird die Zählerinfrastruktur weiterhin kontinuierlich ausgebaut. Aber auch unsere jüngsten Mitarbeiter sind gefragt. Die Daimler Berufs- Insgesamt konnten in 2018 durch verschiedene Effizienzmaßnahmen ausbildung bildet jährlich in Kooperation mit der IHK Stuttgart 16 Aus- ca. 20.000 MWh eingespart werden. zubildende am Standort zu Energiescouts aus. Im Rahmen ihrer Werks- einsätze führen sie verschiedene Projekte zum Thema Energieeffizienz Die Energieeffizienzmaßnahmen im Bereich der Hallenlüftungsanlagen in den Abteilungen aus und unterstützen somit die einzelnen Bereiche. waren deutlich erfolgreicher als zu Beginn des Projektes erwartet. Ins- besondere Anpassungen im wöchentlichen Schaltverhalten sowie beim intelligenten Anfahrprozess der Hallenlüftungsanlagen nach produktions- freien Zeiten führten zu einer Verbesserung von knapp 10.000 MWh.
24 Aktualisierte Umwelterklärung 2019 Energieverbrauch [GWh/a] Jahre 2013 2014 2015 2016 2017 2018 Fremdstrom 1072 1109 1097 1095 1069 1015 Erdgas 163 176 207 191 188 187 Fernwärme 424 380 410 431 429 382 Heizöl EL 0,00 0,00 0,00 0,35 0,62 0,62 Gesamtergebnis 1659 1665 1714 1717 1687 1585
Aktualisierte Umwelterklärung 2019 25 Energieverbrauch nach Arten 2000 1800 1600 1400 1200 Verbrauch [GWh/a] 1000 800 600 400 200 0 2013 2014 2015 2016 2017 2018 Heizöl EL Fernwärme Erdgas Fremdstrom Gesamtenergieverbrauch Standort Untertürkheim 1.40 1.20 1.00 0.80 0.60 0.40 0.20 0.00 2013 2014 2015 2016 2017 2018 Gesamtenergieverbrauch Standort Stuttgart pro produziertem Fahrzeug aus PKW-Werken [MWh/Fzg.]
26 Aktualisierte Umwelterklärung 2019 Abfall Die Gesamtmenge an Abfällen ist im Vergleich zum Vorjahr angestiegen. Die Einhaltung der rechtlichen Rahmenbedingungen erfolgt u.a. durch Dies ist hauptsächlich durch ein erhöhtes Altsandaufkommen bedingt. die Abwicklung über ein zentrales Abfallmanagementsystem. Weiter Ursache sind Optimierungs-/Umbaumaßnahmen in der Leichtmetall- unterstützen eine Vielzahl intern festgeschriebener Abläufe und Kont- gießerei, durch die vorübergehend vermehrt Gießereisande extern rollen (bis hin zur Auditierung von Entsorgungsanlagen) eine ordnungs- entsorgt werden. Ziel dieser Umbaumaßnahme ist jedoch die langfristige gemäße Abfallentsorgung. Reduzierung der Altsandmengen durch Steigerung des internen Rege- nerierungsanteils. Ergänzt wird dies durch regelmäßige Untersuchungen der Abfälle. Bei den in 2018 durchgeführten Untersuchungen konnte keine relevanten Weiter erfolgte in 2018 die Inbetriebnahme einer Abwasseranlage zur Abweichungen erkannt werden. Behandlung (Entwässerung) von Schlichte. Auch dieser Teilstrom wird sich künftig reduzieren. Abfallaufkommen 2018 (2017) Gesamtabfall *) 84.032 t (77.556 t) Abfall zur Beseitigung Abfall zur Verwertung 5.124 t 78.908 t (4.412 t) (73.144 t) nicht gefährliche nicht gefährliche gefährliche Abfälle Abfälle gefährliche Abfälle Abfälle 1.396 t 3.728 t 17.980 t 60.928 t (1.610 t) (2.802 t) (19.750 t) (53.394 t)
Aktualisierte Umwelterklärung 2019 27 Gesamtabfall zur Beseitigung Gefährliche Abfälle zur Beseitigung 6000 1800 1600 5000 1400 4000 1200 1000 3000 [t/a] [t/a] 800 2000 600 400 1000 200 0 0 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2013 2014 2015 2016 2017 2018 Gesamtabfall zur Beseitigung Gefährliche Abfälle zur Beseitigung Entwicklung Hausmüllähnlicher Gewerbeabfall 9000 8000 7000 6000 5000 [t/a] 4000 3000 2000 1000 0 2013 2014 2015 2016 2017 2018 Abfall zur Beseitigung Abfall zur Verwertung
28 Aktualisierte Umwelterklärung 2019 Altlast-/Grundwasserbearbeitung am Standort Untertürkheim Der Standort Untertürkheim ist stark geprägt von seiner Lage zur un- Bei allen Eingriffen in den Untergrund, ob durch Baumaßnahmen, mittelbaren Nähe zum Neckar und somit auch der Grundwassernähe. Erkundungen, Eingrenzungen oder sonstigen Überwachungsaktivitäten Der Grundwasser- und Bodenschutz wie auch die Altlastbearbeitung werden alle Daten in einem „Altlastkataster“ geführt. Alle schad- ist somit eine gesonderte Herausforderung. Die Altlasten sind über- stoffrelevanten Daten werden gezielt für anstehende Bauplanungen wiegend durch zugekaufte Grundstücke, Kriegseinwirkungen und den und notwendige Maßnahmen berücksichtigt. unsachgemäßen Umgang mit wassergefährdenden Stoffen in der Nach- kriegszeit entstanden. Insgesamt werden am Standort im Rahmen von Eigenkontrollunter- suchungen in regelmäßigen Abständen Grundwasseruntersuchungen Am Standort Untertürkheim sind drei Grundwassersanierungseinrich- durchgeführt. Die Datenauswertung erfolgt im Dialog mit den Über- tungen und ca. 210 Grundwassermessstellen zu Beobachtungs- und wachungsbehörden. Maßnahmen und weiterer Erkundungsbedarf Überwachungszwecken eingerichtet. In allen Messstellen werden regel- werden gemeinsam zwischen Gutachter, Behörde und der Daimler AG mäßig Messungen und organoleptische Bewertungen vorgenommen. abgestimmt und umgesetzt. Zusätzlich sind, in Abstimmung mit den Behörden, sowohl entlang der Um weitere Untergrundverunreinigungen zu vermeiden nimmt der Boden- Werksgrenze eine Kontrollebene, als auch auf dem Werksareal selbst schutz beim Umgang mit wassergefährdenden Flüssigkeiten einen zwei Beobachtungsebenen mit Grundwassermessstellen eingerichtet. hohen Stellenwert ein. Hier wird in regelmäßigen Abständen das Grundwasser beprobt und analysiert um sicherzustellen, dass keine Schadstoffe das Werksareal verlassen können.
Aktualisierte Umwelterklärung 2019 29 Abwasser: Vorbehandlung – Einleitung – Überwachung Am Standort Untertürkheim fallen unterschiedliche Arten behandlungs- Bei zwei Probenahmen wurden Grenzwertüberschreitungen festgestellt, bedürftiger Abwasserqualitäten an. eine davon im Rahmen einer behördlichen Beprobung. Diese Überschrei- tungen hatten keine negativen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt. Im Wesentlichen handelt es sich hierbei um sauer/alkalisch/schwer- Im Vergleich zum Vorjahr gab es 2 Grenzwertüberschreitungen weniger. metallhaltige und um öl-/emulsionshaltige Abwässer. Die Ursachen für die Grenzwertüberschreitungen konnten recherchiert Die Abwässer stammen zum einen aus dem Bereich der Oberflächen- und daraus resultierend Maßnahmen zur künftigen Vermeidung festgelegt behandlung, wie beispielsweise Phosphatierung und Lackierung, werden. zum anderen aus Zentralanlagen wie der Kühlschmiertechnik und aus Wasch- und Reinigungsprozessen. Das vorbehandelte Abwasser wird in das werksinterne Kanalnetz ein- geleitet, wo es mit Sanitär, Küchen- und Regenabwässern zusammen- Die Gesamtmenge an behandeltem Abwasser aus diesen Abwasser- geführt wird. Über sogenannte Werksausläufe erfolgt die Einleitung in vorbehandlungsanlagen ist im Vergleich zum Vorjahr relativ konstant das kommunale Kanalnetz bzw. in die kommunale Kläranlage zur bio- geblieben und hat dank Wassersparmaßnahmen, trotz Inbetriebnahme logischen Aufbereitung. Ein Online-Überwachungssystem, welches zur einer Aufbereitungsanlage für Kernschlichteabwasser aus dem Stahl- Sicherheitszentrale der Werkfeuerwehr aufgeschaltet ist, stellt hierbei gießereibereich, sogar geringfügig um 0,8 % abgenommen. sicher, dass keine wassergefährdenden Stoffe wie beispielsweise Säuren, Laugen, Öle und Emulsionen ins kommunale Netz eingeleitet werden Alle Abwasservorbehandlungsanlagen am Standort Untertürkheim sind können. Negative Auswirkungen auf den Betrieb der kommunalen Klär- wasserrechtlich genehmigt. anlage können hierdurch verhindert werden. Am Standort Untertürkheim wurden in 2018 insgesamt zehn Abwasser- In 2018 ereigneten sich vier Notfälle mit Eintrag wassergefährdender vorbehandlungsanlagen, verteilt auf die Werkteile Untertürkheim, Stoffe ins Kanalsystem. Es handelte sich hierbei um saures, sowie öl-/ Hedelfingen und Mettingen, betrieben. emulsionshaltiges Abwasser. In zwei Fällen gelangte das Medium bis zum Werksauslauf und wurde dort durch die installierte Messtechnik detek- Auf Basis der Eigenkontrollverordnung Baden-Württemberg sowie der tiert. Das Medium wurde abgesaugt und ein Ableiten zur kommunale Auflagen aus den wasserrechtlichen Genehmigungen der Abwasservor- Kläranlage konnte vermieden werden. Insgesamt hatte keiner der Notfall- behandlungsanlagen wurden im Rahmen der internen ablaufbezogenen ereignisse Auswirkungen auf das Gewässer, den Untergrund und die Eigenkontrolle 30 Abwasserproben in 2018 entnommen. kommunale Kläranlage. Darüber hinaus erfolgten zehn behördliche Probenahmen im Auftrag des Amts für Umweltschutzes und des Regierungspräsidiums durch die Stadtentwässerung der Stadt Stuttgart.
Sie können auch lesen