Alkohol Wegfahrsperre als Teil des Österreichischen Verkehrssicherheitsprogramms - DI Dr. techn. Eva M. Eichinger-Vill
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Alkohol‐Wegfahrsperre als Teil des Österreichischen Verkehrssicherheitsprogramms DI Dr. techn. Eva M. Eichinger-Vill Leiterin der Abt. IV/ST2 Technik und Verkehrssicherheit Geschäftsführerin des Österreichischen Verkehrssicherheitsfonds
Inhalt • Alkohol Unfallgeschehen in Österreich • AWS gegen Alkohol am Steuer • Verkehrssicherheitsprogramm 2011-2020 • Philosophie • Ziele • Handlungsfelder • Maßnahmen im Bereich AWS • Projekte zur Implementierung von AWS in Österreich • Zielgruppe: Jugendliche • Zielgruppe: Transportwirtschaft • Zielgruppe: Alkoholauffällige LenkerInnen
Alkoholunfälle 2004 – 2013 mit Anteilen an den Unfällen mit Personenschaden 3500 6,8% 7,0% 6,6% 6,7% 6,6% 6,5% 6,6% 6,6% 6,4% 6,4% 6,0% 3000 6,0% 2.835 2.746 2.731 2.646 2.684 2.579 Anteil der Alkoholunfälle an UPS 2.490 2500 Alkoholunfälle (absolut) 5,0% 2.256 2.298 2.241 2000 4,0% 1500 3,0% 1000 2,0% 500 1,0% 0 0,0% 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Alkoholunfälle Anteil der Alkoholunfälle UPS: Unfälle mit Personenschaden an UPS
Verletzte bei Alkoholunfällen 2004 – 2013 mit Anteilen an den Verletzten insgesamt 5000 8,0% 7,2% 7,2% 7,2% 7,2% 4500 6,9% 6,9% 6,7% 6,7% 6,7% 7,0% 4.017 6,4% Anteil der Verletzten bei Alkoholunfällen an den Verletzten 4000 3.825 3.819 Verletzte bei Alkoholunfällen (absolut) 3.653 6,0% 3.565 3500 3.406 3.425 3.063 3.032 3.065 5,0% 3000 2500 4,0% insgesamt 2000 3,0% 1500 2,0% 1000 1,0% 500 0 0,0% 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Verletzte bei Alkoholunfällen Anteil der Verletzten durch Alkoholunfälle an den Verletzten insgesamt
Getötete durch Alkoholunfälle 2004 – 2013 mit Anteilen an den Getöteten insgesamt 100 9,8% 10,0% Anteil der Getöteten bei Alkoholunfällen an Getöteten insgesamt 90 9,0% 8,1% 80 7,7% 7,8% 8,0% 7,6% 7,4% 7,3% 7,3% Getötete bei Alkoholunfällen (absolut) 70 6,8% 7,0% 67 6,0% 60 57 56 56 6,0% 53 51 50 46 5,0% 39 40 4,0% 33 31 30 3,0% 20 2,0% 10 1,0% 0 0,0% 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Getötete bei Alkoholunfällen Anteil der Getöteten bei Alkoholunfällen an Getöteten insgesamt
Alkohol-Wegfahrsperren als Maßnahme gegen Alkohol am Steuer • EU Verkehrssicherheitsprogramm 2011 – 2020 • Österreichisches Verkehrssicherheitsprogramm 2011 – 2020 • Arbeitsprogramm der österreichischen Bundesregierung 2013 – 2018
Österreichisches Verkehrssicherheitsprogramm 2011 – 2020 Ethischer Grundsatz: Das menschliche Leben ist das höchste Gut und es ist nicht verhandelbar.
Ziele
17 Handlungsfelder Handlungsfelder enthalten insgesamt über 250 konkrete Maßnahmen
Alkohol-Wegfahrsperre im Österreichischen Verkehrssicherheitsprogramm 2011-2020 Handlungsfeld 11 LKW – Fahrzeugausstattung, technische Nachrüstung Pilotversuch im Vorfeld einer potenziellen Einführung zur Qualitätssicherung in Güterverkehrsflotten Handlungsfeld 14 Rehabilitation und Diagnostik – Alkohol Pilotversuch zur Untersuchung der technischen, rechtlichen und medizinisch-psychologischen Aspekte Handlungsfeld 16 Fahrzeugsicherheit und -ausrüstung – Automatische Kontrollsysteme Pilotversuche bei Flotten und alkoholauffälligen LenkerInnen
Projekt: AlcoLock, null Promille am Steuer Zielgruppe: Männliche Jugendliche
Projektbeschreibung Initiative der e-motion Lehrwerkstatt in Zusammenarbeit mit Berufsschulen und Berufsbildenden Höheren Schulen Entwicklung einer atemalkoholabhängigen Wegfahrsperre von Jugendlichen für Jugendliche E-motion Lehrwerkstatt, AlcoLock, null Promille am Steuer, Wien 2013
Ergebnisse Mitarbeit an der Produktentwicklung einer Präventiveinrichtung allein kann den Missbrauch von Alkohol am Steuer nicht verhindern Hauptmotiv für Alkoholkonsum: Schutz vor Stress! Bewusstseinsbildung bei jungen Menschen bleibt eine unverzichtbare e-motion Lehrwerkstatt, Komponente AlcoLock, null Promille am Steuer, Wien 2013 Jugendgerechte Kommunikation ist sehr wichtig
Projekt: Alkohol-Interlock zur Qualitätssicherung Zielgruppe: Transportwirtschaft
Projektbeschreibung 17 - AWS wurden in 31 LKW installiert und hinsichtlich Handhabbarkeit im „Echtbetrieb“ getestet inkl. Auswertung der AWS-Daten - Anschließende Befragung von Unternehmen und FahrerInnen - 23 Transportunternehmen aus 8 Bundesländern nahmen teil (Ausnahme Tirol) - Dauer: 6 Monate - Projekt war auch Basis für Einsatz von AWS in 30 Postbussen/ Schulbussen
Ergebnisse Atemtests 18 Initialtests 0,5% OK nicht OK Überbrückung 93,1%
Ergebnisse Befragungen Befragung Unternehmen - 50% sind für gesetzliche Vorschriften - 34% für Einführung von AWS auf freiwilliger Basis - 16% für Einführung von AWS als Standard in Bus und Lkw Befragung FahrerInnen - 60% gaben sehr gute Handhabbarkeit der Geräte an - 70% sehen AWS aIs mögliche Verbesserung der Verkehrssicherheit - Eingewöhnungszeit beträgt nur wenige Tage
Projekt: Alkohol Interlock gegen Rückfälligkeit Zielgruppe: Alkoholauffällige LenkerInnen
Projektbeschreibung - Abklärung der rechtlichen Situation und der erforderlichen rechtlichen Schritte (in Zusammenarbeit mit zuständigen Behörden) - Ausarbeiten der Rahmenbedingungen für die Durchführung einer Pilotphase - Auswahl der TeilnehmerInnen in Zusammenarbeit mit den Amtsärzten - Durchführung einer Pilotphase über einen Beobachtungszeitraum von 12 Monaten - Evaluation des Pilotversuchs - Empfehlungen sowie Kostenabschätzung für eine flächendeckende Umsetzung
Ergebnisse Atemtests - 2.218 Initialtests und 1.899 Wiederholtestaufforderungen wurden von den AWS aufgezeichnet - Davon waren 37 Tests (1,7%) „Nicht OK“; in diesen Fällen konnte das Kfz nicht gestartet werden - Während der sechsmonatigen Pilotphase einer ergänzenden Studie wurden 17.512 Initialtests (158 davon „Nicht OK“, 0,9%) sowie 12.633 Atemalkoholwiederholtests (13 davon „Nicht OK“, 0,1%) registriert
Ergebnisse Befragung TeilnehmerInnen - Gerät wurden von den Teilnehmenden als funktional/ zweckentsprechend und als ernsthafte Alternative zum Führerscheinentzug gesehen - Die TeilnehmerInnen bestätigten, dass das AI-Programm eine klare Trennung von Trinken und Fahren unterstützt und eine Verhaltensänderung mit sich bringt - Nach einer Eingewöhnungsphase von etwa zwei Wochen stellte die Handhabung für die ProbandInnen kein Problem dar - Soziales Umfeld nahm Alkohol-Interlock-Gerät zumeist akzeptierend wahr - Die verpflichtenden Begleitgespräche (Mentoring) wurden von den Teilnehmenden als äußerst positiv beschrieben (hohes Interesse an Erklärungen des Datenauslesevorgangs und den Ergebnissen)
Empfehlungen und Maßnahmen - AWS-Programme für alkoholauffällige LenkerInnen anbieten - Klare Regelung von Verstößen und deren Konsequenzen - Mindestdauer und längere Dauer des AWS-Programms als Entzugsdauer - Etablierung einer Koordinierungsstelle, um Kommunikationsabläufe zu verkürzen, Ablaufschritte zu optimieren und eine einheitliche Vorgehensweise sicherzustellen - Datenaufbereitung und -interpretation durch eine geeignete MentorIn mit Kenntnissen über technische Aspekte von AWS und über Programmablauf - Ein- und Ausbau von AWS grundsätzlich in jeder Werkstätte - Gesetzliche Regelung des zulässigen Grenzwerts, auf den das Gerät jeweils einzustellen ist
Noch schöner als Visionen zu haben, ist sie zu verwirklichen. Lisz Hirn, Österreichische Philosophin und Schriftstellerin
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