All that Jazz - Bundesverband Musikunterricht

Die Seite wird erstellt Philipp Freitag
 
WEITER LESEN
All that Jazz - Bundesverband Musikunterricht
4   Diskurs

                                                                                                                                               © privat
                                              Die Bigband des Berliner Beethoven-Gymnasiums (Leitung: Carl Parma) auf dem Flughafen Tempelhof 2019

    All that Jazz
    Zur gesellschaftlichen und schulischen Relevanz des Jazz

    Carl Parma

    „Jazz war immer die Sache einer Minorität.     ambivalent. Das beginnt schon mit der             nach Chicago und New York brachten und
    Und doch wirkt, wer sich für Jazz interes-     Herkunft des Begriffs Jazz. Erstmals wur-         zu einer regelrechten Jazz-Mode führten,
    siert und einsetzt, für eine Majorität. Denn   de er in der Sportberichterstattung der           von F. G. Fitzgerald in seinem Great Gatsby
    der Jazz nährt die populäre Musik unseres      1910er Jahre als Begriff für Schwung und          1925 gar zum Jazz-Age ausgerufen. George
    Jahrhunderts“ (Berendt 1975, S. 13).           Vitalität gebraucht und alsbald von weißen        Gershwin allerdings befand bereits 1926,
    So beginnt Joachim-Ernst Berendt, der          Bands zur Etikettierung ihrer Musik als           dass der Begriff Jazz für so viele Dinge ver-
    deutsche Jazzpapst, sein Jazzbuch: mit ei-     flott und modisch verwendet, also weniger         wendet worden war, dass er eigentlich kei-
    ner Auflage von über einer Million das         als Gattungsbestimmung denn als Marke-            ne genaue Bedeutung mehr hatte.
    wohl meistverkaufte Musikbuch der Welt.1       tingbegriff, der die Nachahmung populä-           Erst spät – in den 1920er Jahren – konn-
    Er beschreibt die Gleichzeitigkeit von         rer Spielweisen afro-amerikanischer Sub-          ten auch afro-amerikanische Musiker, wie
    Fremd- und Vertrautheit, von Jazz als Ba-      kulturen bezeichnete. Der Erfolg führte           Louis Armstrong, die diese Musik in den
    sis populärer Musik und gleichzeitigem         zu immer neuen Gründungen von weißen              1910er Jahren als Ragtime begründet hat-
    Nischenphänomen. Vieles ist unklar oder        Dixielandbands, die den Begriff als Label         ten, am Erfolg der vorwiegend von Weißen

    MUSIKUNTERRICHT aktuell – 15/2022
All that Jazz - Bundesverband Musikunterricht
BUNDESVERBAND                                                                                                          All that Jazz             5
MUSIKUNTERRICHT

auf Platten vermarkteten Musik, teilhaben.      kräftigen Jahrgängen, für die Jazz – so sie     der großbürgerlichen Oberschicht“ reines
Eine wirkliche Emanzipation schwarzer           nicht bekennende Jazzfans sind – eine Fra-      Kunstgewerbe (Adorno 1998, S. 796), zeig-
Musiker sollte aber noch lange auf sich         ge des Dinstinktionsgewinns und der Mi­         te. Adorno spricht in seinem Abschied vom
warten lassen. Das führte in der Black          lieumarkierung darstellt. Ganz so wie es F.     Jazz (1933) die immer wieder diskutierte
Community auch immer wieder dazu, Jazz          G. Fitzgerald 1926 in seinem Roman The          Janusköpfigkeit des Jazz – wenn auch et-
als „kolonialistischen Sklaven-Begriff“ (O.     Great Gatsby beschrieb: Wohlhabende weiße       was plakativ – an: „Daran nicht genug: als
Evans) oder als „Wort des weißen Man-           Ostküstenbewohner, denen der Jazz den           Kunstgewerbe charakterisierte der Jazz sich
nes“ (M. Davis) abzulehnen: „Ich hasse das      perfekten Rahmen für ihre Libertinage,          zumal damit, dass er, seinen durchsichtigen
Wort Jazz, das die Weißen uns angeklebt         ihre sexuellen und bewusstseinserweitern-       industriellen ursprünglich zum Trotz, von
haben, ich spiele ganz einfach schwarze         den Eskapaden bot. Die afro-amerika-            der ‚Vulgärmusik‘ oberflächlich sich unter-
Musik“, so Miles Davis 2010 (Die ZEIT Nr.       nischen Wurzeln und die Herkunft ihrer          schied; daß der Konsum als Kunstgenuß
4, 21.1.2010). Der von ihm vorgeschlagene       eigentlichen Trägerschicht wurden allen-        sich maskieren durfte; die konzertierenden
Ersatzbegriff Great Black Music konnte sich     falls als Exotikum wahrgenommen. Für            ‚Jazz-Symphonie-Orchester‘ sind dafür der
aber nicht durchsetzen. M. Hendler gibt         sie entscheidend war lediglich die Kon-         sinnfällige Ausdruck“ (ebd., S. 796). Für
zu bedenken, „dass der Begriff Jazz von         ventionen überschreitende, rauschhafte          ihn sind die rhythmischen Errungenschaf-
seinem Ursprung her weder musikalische                                                          ten des Jazz „bloß Ornamente über einer
noch stilistische, sondern soziale Konno-                                                       metrisch konventionellen, banalen Archi-
tationen hatte“ (Wikipedia –> Jazz). Die          Die Assoziation des Jazz mit                  tektur“ (ebd., S. 797). „Hätte der Jazz aus
so häufig – gerade auch in Schulbüchern           Coolness, entspannter Lebensart               seinen Neuerungen Folgerungen gezogen
– anzutreffende „Geschichte des Jazz“             und qualitätvoller Unterhaltung               wie z. B. Strawinsky, dann hätte er „seine
dürfte daher nicht unproblematisch sein.          lässt sich gut in verschiedene Le-            Konsumfähigkeit und Leichtverständlich-
H. J. Schaal sieht sie eher als eine Inter-       bensstile intergrieren.                       keit verloren und hätte sich in Kunstmusik
pretationsgeschichte und J. E. Berendt gibt                                                     verwandelt“ (ebd., S. 797).
zu bedenken: „Viele Jazzmusiker haben
deshalb die Rekonstruktion früherer Jazz-
stile mit Skepsis betrachtet. Sie wissen, daß   Dimension dieses Genres. Diese Prägekraft       Jazz in der Schule I: Der Unter-
Historisierung dem Wesen des Jazz wider-        und ihr enormer Erfolg machten sie zur          richtsgegenstand
spricht; Jazzmusik steht oder fällt mit ihrer   ersten Popmusik avant la lettre (die die-
Lebendigkeit. Was lebendig ist, verändert       sen Namen verdient), allerdings um den          Adornos Lesart wurde in weiten Teilen des
sich“ (Behrendt 1975, S. 14).                   Preis einer weißen Anverwandlung des            Bildungsbürgertums der 1960er Jahre ge-
                                                schwarzen Blues: Den rhythmischen und           teilt, was sich auch in der Thematisierung
                                                melodischen Glättungen, den ausgefeilten        des Jazz in Unterricht und Schulbuch nie-
                                                Arrangements, die die orchesterähnlichen        derschlägt. Michael Alts seit 1965 führen-
Jazz als Lifestyle                              Formationen mit einem Bandleader dann           des Oberstufenlehrwerk Das Musikalische
                                                nach Noten aufführten, und zwar in Eta-         Kunstwerk widmete dem Jazz lediglich die
Diese Veränderungen und Weiterentwick-          blissements, die für Farbige gar nicht zu-      letzten drei von über 400 Seiten Musik-
lungen haben aber auch dazu geführt, dass       gänglich waren. Berühmt ist die Anekdote        geschichte – interessanterweise aber eher
sich heute vieles Jazz nennt, das Puristen      von Billy Holiday, die auf der Bühne ge-        deskriptiv-analytisch als moralisch-wer-
die Schamröte ins Gesicht treiben würde:        feiert, aber vom anschließenden Umtrunk         tend. Noch im Mittelstufenband von Musik
die Interpretationen von Jazzstandards von      ausgeschlossen war oder bei anderer Gele-       im Blickfeld von 1981 kommen zwar Pop,
Robbie Williams oder Michael Bublé mö-          genheit aufgefordert wurde, sich schwarz        Schlager und Musical vor, nicht jedoch der
gen so etwas wie ein Jazzrevival ausgelöst      nachzuschminken, da ihr Teint als zu hell       Jazz. In dem 1983 erschienen Oberstufen-
haben, dem Spiegel ist es allerdings nicht      empfunden wurde.                                band allerdings wird er dann ausführlich
mehr als „Fengh Shui für die Ohren“ (Der        Auch im Deutschland der 1920er Jahre            thematisiert, jedoch mit einem unglück-
Spiegel Online). Die Grenzen zu anderen         wurde Jazz zu einer Obsession. Jazz war en      lichen Zitat als „die eigenständige Kultur
Stilen und Genres werden immer fließen-         vogue: als Unterhaltungsmusik bei Tanz-         des Negervolkes der USA“ (Knapp (Hg.)
der. Die Assoziation des Jazz mit Coolness,     veranstaltungen, im Rundfunk und auf            1983, S. 195). Spätestens seit den 1980er
entspannter Lebensart und qualitätvoller        Schallplatte, aber auch als Herausforde-        Jahren ist es dann ein etablierter Unter-
Unterhaltung lässt sich gut in verschiedene     rung für zeitgenössische Komponisten wie        richtsgegenstand: in Mittelstufenwerken
Lebensstile integrieren: Vom jungerwach-        Krenek, Hindemith und Weill. 1928 wurde         eher in Form von Kurzabrissen oder knap-
senen Clubber, über Jungakademiker:in-          gar im Hoch’schen Konservatorium Frank-         pen Kapiteln (Kemmelmeyer et al. 1991,
nen, die sich zum Jazzbrunch einfinden          furt die weltweit erste Jazzklasse eingerich-   S. 250–255; Sauter et al. 2011, S. 178–181;
oder Young Professionals, die ihre After-       tet, allerdings gegen massiven Widerstand,      Maas et al. 2012, S. 56–65), in Oberstu-
workparty in eine Lounge oder einen Club        wie er sich auch in Adornos berühmter           fenwerken hingegen in zumeist exemplari-
verlegen bis hin zu den reiferen zahlungs-      Invektive, Jazz sei „als Gebrauchsmusik         schen Darstellungen über 10–20 Seiten, in

                                                                                                             MUSIKUNTERRICHT aktuell – 15/2022
6   Diskurs

    denen systematischen Fragen nach Impro-              mente des Jazz bestimmt, um dann die          genden Texten systematischen Fragestel-
    visation, Intonation, Harmonik, Besetzung            verschiedenen Stile und Spielweisen des       lungen nachgegangen (praktischerweise
    und Arrangement nachgegangen wird und                Jazz anhand charakteristischer Werke und      kann man den Fußnotenapparat durch
    die häufig mit Modell­analysen für Klau-             Interpret:innen exemplarisch zu analysie-     Klick auch gleich in den Fließtext holen).
    suren gekoppelt sind. Auffällig häufig ge-           ren. Anhand der abgedruckten Noten(aus-       Andererseits werden in einer zehnteiligen
    schieht dies anhand der Stücke von Miles             schnitte) lassen sich die Stücke auch musi-   Videofolge Stile und Spielarten eingehend
    Davis (Engel 2008, S. 172–179; Ahlers et             zieren.                                       analysiert und kontextualisiert.
    al. 2017, S. 438–450, Sauter et al. 2017,            Vom gleichen Autor stammt eine zehntei-
    S. 250–251) – in zwei Werken wird an-                lige Videoreihe als Vorbereitung auf das
    hand seines Werkes und seines Lebens die             in Baden-Württemberg erstmals wählbare        Jazz in der Schule II: Von der
    ganze Entwicklung des Jazz nach dem 2.               Thema Jazz im Abitur.2 Dabei werden die       Combo zur Bigband
    Weltkrieg nachgezeichnet. (Engel 2008, S.            historischen wie systematischen Fragen an-
    172–179; Ahlers et al. 2017, S. 438–450).            hand von zehn Jazzstandards ausführlich       Am augen- und ohrenfälligsten ist aber
    Bei aller notwendigen Beschränkung ist da-           und sehr anschaulich erörtert, sodass sie     sicherlich der Zuwachs an schulischen
    mit der seit Birth of the Cool exemplarische         sich sicherlich auch gewinnbringend in an-    Jazzensembles in den letzten 20 Jahren.
    Vertreter unterschiedlichster Stilistiken bis        deren Klassenstufen einsetzen lassen.         Kaum ein Musikabend oder eine Schulver-
    hin in den Pop-/Rockbereich vertreten.               Ebenfalls sehr überzeugend scheint die        anstaltung, wo nicht eine Jazzcombo oder
    Eine deutlich gründlichere Beschäftigung             auch medial innovative Darstellung von        eine Bigband aufträte. Neben der oben
    ermöglicht das Themenheft Jazz von Bert              Georg Hiparts Jazzessence zu sein.3 Hier      beschriebenen Jazzrenaissance und der
    Gerhardt (Gerhardt 2006). Hier werden                wird einerseits in sehr differenzierten und   mittlerweile unübersehbaren stilistischen
    zunächst wesentliche musikalische Ele-               sich auf neuerem Forschungsstand bewe-        Vielfalt und Nivellierung der Genregren-

                                                                                                                                                    © privat

    Das Saxofon ist ein relativ schnell zu erlernendes Instrument

    MUSIKUNTERRICHT aktuell – 15/2022
BUNDESVERBAND                                                                                                            All that Jazz             7
MUSIKUNTERRICHT

zen hat das aber auch ganz handfeste prak-     duell der jeweiligen Spielfähigkeit und den    Anmerkungen:
tische Gründe:                                 Auftrittsgegebenheiten angepasst werden.       1 Ein Interview mit seinem Co-Autor Günther
     Die Rhythmusgruppe bietet immer           Oberstufenschüler:innen können hier auch       Huesmann findet sich auf S. 28.
schon ein gutes Fundament für einen ge-        erste Gehversuche im Bereich Arrange-          2 Ein Beitrag vom Autor zum Thema Jazz im
                                                                                              Abitur findet sich auf S. 14 und weitere Infor-
wissen Drive und stabilen Klang, der auch      ment (auch in Verbindung mit Tonsatz)
                                                                                              mationen unter www.schulmusiker.info/jazz.
Intonationsschwächen verzeiht.                 und Einstudierung (Bandleaderfunktion)
                                                                                              3 https://laut.fm/jazzessenz; Georg Hipart:
     Das Saxofon ist ein relativ schnell zu    unternehmen.                                   Jazz für die Schule erklärt: https://www.youtu-
erlernendes Melodieinstrument (Griffe wie      Zudem ermöglichen unterschiedlichste           be.com/watch?v=lfjOUG3pDLw.
bei der Blockflöte, unproblematischer An-      Kombinationsmöglichkeiten mit einem
satz mit schnell verfügbarem Tonumfang),       Chor, einem Orchester oder Gesangsso-
wodurch man schon nach einem halben            list:innen interessante und abwechslungs-      Literatur:
Jahr in einer Lift- oder Bigband mitspielen    reiche Programme für Veranstaltungen           . Adorno, Theodor W. (1998): Musikalische
kann. Zudem bietet es als Instrumenten-        und Musikabende. Unterstützung finden          Schriften V. In: Gesammelte Schriften Bd. 18,
familie vom Sopran- bis zum Bariton­           sie dabei häufig von technikaffinen Mit-       Frankfurt/M: Suhrkamp.
saxofon Möglichkeiten für eigenständige        schüler:innen, Kolleg:innen oder auch El-
                                                                                              . Ahlers, Michael; Lang, Robert; Schläbitz,
                                                                                              Norbert (Hg.) (2017): O-Ton: Oberstufe, Pader-
Formationen.                                   tern, die für Ton und Licht sorgen, was zu
                                                                                              born: Schöningh.
     Mit der Bigband lässt sich auch mit re-   einer stärkeren Verankerung der musikali-      . Berendt, Joachim-E. (1975): Das Jazzbuch, 10.
lativ geringem Aufwand und Können ein          schen Aktivitäten in der Schulgemeinschaft     Auflage, Frankfurt/M: Fischer Taschenbuch.
präsentabler Effekt erzielen, der zumeist      führen kann. Auch für schulische Großpro-      . Die ZEIT Nr. 4 vom 21.1.2010.
intergenerationell Zustimmung erfährt.         jekte wie Musicals stellen Jazzcombos oder     . Engel, Walther (Hg.) (2008): Soundcheck S II,
     Durch die Kopplung mit Gesangs­           Bigbands eine gute Basis dar.                  Braunschweig: Schroedel.
solist:innen bzw. Chor lassen sich schnell                                                    . Gerhardt, Bert (2006): Jazz – Oberstufe Musik,
unterschiedlichste Formationen für Musik­                                                     Berlin: Cornelsen.
abende oder Außenauftritte zusammen-           Improvisation im Jazz                          . Hipart, Georg: Jazz für die Schule erklärt:
stellen.                                                                                      https://www.youtube.com/watch?v=lfjOUG-
     Es gibt eine große Zahl von Arrange-      Zum Schluss noch ein Wort zu dem viel-         3pDLw (letzter Zugriff 20.4.2022)
                                                                                              . https://de.wikipedia.org/wiki/Jazz, abgeru-
ments für jeden Schwierigkeitsgrad und         leicht charakteristischsten Merkmal des
                                                                                              fen am 8.3.2022)
ein breites Repertoire.                        Jazz: der Improvisation. Eingängige Form-      . https://laut.fm/jazzessenz
Jazz in der Schule wird schnell zu einem       verläufe und Harmoniegerüste (Song- oder       . https://schulmusiker.info/jazz/
intergenerationellen Projekt: der in Schu-     Bluesschema) sowie eine Vielzahl an Pat-       . Kemmelmeyer, Karl-Jürgen; Nykrin, Rudolf
len dargebotene Jazz erschließt sich Eltern    terns, ermöglichen hier einen Einstieg so-     (Hg.) (1991): Spielpläne 2, Stuttgart: Klett, S.
scheinbar müheloser als manch klassische       wohl im Unterricht als auch in Ensembles.      250–255.
Darbietung und löst auch schnell die Stim-     Wenn man das systematisch mit Melodie-         . Knapp, Walter, (Hg.) (1983): Musik im Blickfeld,
mung – weshalb er der ideale Begleiter         und Rhythmusvarianten erprobt, ist die         Hamburg: Sikorski.
schulischer Festivitäten auch im Freien ist.   intrinsische Motivation, etwas Eigenes zu      . Maas, Georg; Mainz, Ines (Hg.) (2012):
Aber auch für die Außendarstellung und         schaffen, ungewöhnlich hoch, was schnell       Dreiklang 7/8, Berlin: Cornelsen, S. 56–65.
als musikalische Botschafter der Schulen       zu schönen Ergebnissen sowohl im Be-
                                                                                              . Nykrin, Rudolf; Mauersberger, Maren;
                                                                                              Kemmelmeyer, Karl-Jürgen; Martin, Kai (Hg.)
eignen sich Jazzcombos und Bigbands be-        reich der musikalischen Erfindungsübung,
                                                                                              (2011): Spielpläne Oberstufe, Leipzig: Klett.
sonders, da sie stilistisch mehrheitsfähig     beim Songwriting und Gruppenmusizie-           . Sauter, Markus; Weber, Klaus (Hg.) (2011):
und intonatorisch unproblematischer und        ren führt. Auch über das Einrichten eines      Musik um uns 1, Braunschweig: Schroedel, S.
klanglich präsenter sind als manch klassi-     Stückes für das in der Gruppe vorhandene       178–181.
sche Formation.                                In­strumentarium, lässt sich ein Einstieg in   . Sauter, Markus; Weber, Klaus (Hg.) (2017):
Spieltechnisch einfacher und weniger vor-      den Bereich Arrangement mithilfe bedie-        Musik um uns – Sek. 2, Braunschweig: Schroedel,
aussetzungsintensiv als klassische Orches-     nungsfreundlicher Notationsprogramme           S. 178–181.
ter können auch noch wenig erfahrene           finden.                                        . Schmied, Wieland (Hg.) (2010): Tonart:
Instrumentalist:innen im Tutti mitspielen,     Es zeigt sich, dass Jazz ein ideales und im-   Musik erleben – reflektieren – interpretieren,
gleichzeitig sind aber über die Soli Diffe-    mer noch zu stark vernachlässigtes The-        Innsbruck/Esslingen: Helbling-Verlag.
renzierung und Exzellenz möglich. Nicht        ma ist, um sowohl höranalytische als auch
                                                                                              . Der Spiegel Online-Ausgabe 1.4.2005
zuletzt für Gesangssolist:innen bietet sich    spielpraktische, aber auch musikhistorische
hier die Gelegenheit, sich auch einmal mit     und -soziologische Einstiege zu finden und
üppigem Klang und Mikrofonierung vor           dabei aufgrund von Groove und Swing im-
einem größeren Publikum auszuprobieren.        mer schon eine positive Grundstimmung
Dank Kaufarrangements unterschiedlichs-        und offene Rezeptionshaltung vorhanden
ter Schwierigkeitsstufen oder Eigenarran-      ist.
gements können die Vorlagen hier indivi-

                                                                                                              MUSIKUNTERRICHT aktuell – 15/2022
Sie können auch lesen