Supermen im Einsatz: Kinder und Karriere echt easy! - BR
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FORSCHUNG Supermen im Einsatz: Kinder und Karriere echt easy! EINE STUDIE ZU VÄTERBILDERN IN DEUTSCHEN FIKTIONALEN SERIENFORMATEN Juliane Wegner & Elizabeth Prommer In der Studie werden serielle und men.« (ebd., S. 109) Serien sind somit sich bis in die 70er zu einer negativen fiktionale Angebote im deutschen ein fester und vor allem regelmäßig Beschreibung vom Familienleben Fernsehen bezüglich ihrer Väter- wiederkehrender Bestandteil des wandelt. In den 1990er- bzw. 2000er- darstellungen untersucht und mit deutschen Fernsehens, die Inhalte Jahren verändert sich dann das Bild denen von Mütterbildern in Serien sowie im Speziellen die Darstellung der Familie wieder ins Positive (Han- verglichen und typische Charak- von Vätern vermittelt also sowohl nover & Birkenstock, 2005, S. 27 ff). tereigenschaften der Elternschaft bewusst als auch unbewusst ein ge- Hannover und Birkenstock konstatie- herausgearbeitet. sellschaftliches Bild von Vaterschaft: ren: Familien im Fiktionalen werden »Als häusliches Medium fokussiert zumeist positiv und als Mittelschicht- Nicht erst seit der Coronapandemie das Fernsehen dabei lange schon auf familie dargestellt. Dabei sind Frauen stellt sich die Frage, wie sich eine eine der ältesten Institutionen, die inzwischen häufiger überwiegend moderne Vaterschaft in den 2020er- Familie, als Instanz und Symbol von in niedrigen Berufspositionen Jahren gestaltet, so forderte bereits Gesellschaft, innerhalb derer über vorzufinden, wohingegen Männer 1999 die Konrad-Adenauer-Stiftung soziale Rollen und Praxen reflektiert Führungspositionen besetzen. Kinder- »Neue Väter braucht das Land« wird.« (Studeny & Zartler, 2018, S. 177) los sind in der (Serien-)Untersuchung (Fritzen-Herkenhoff, 1999). Anfang Vor dem Hintergrund, dass klassische 62 % der weiblichen und 72 % der des Jahres 2020 widmet die Zeitschrift Rollenverteilungen sich immer mehr männlichen Akteure (ebd., S. 135 ff). BRIGITTE den Vätern und deren auflösen, generiert sich die Frage, wie Die Eigenschaften, offen und fürsorg- Herausforderungen zwischen Kind Väter in Serien dargestellt werden lich zu sein, finden sich in den fiktio- und Karriere ein Dossier und wäh- und wie vielfältig diese Darstellungen nalen Formaten sehr häufig. Männer rend der Coronapandemie wird die sind. Fernsehen ist nach wie vor ein und Frauen zeigen dabei mehrheitlich möglicherweise ungleiche Aufteilung wichtiger Bestandteil des alltäglichen geschlechtsrollenstereotype Eigen- der Familien-Care-Tätigkeit aufwendig Lebens von Kindern »und hat da- schaften (ebd., S. 138). in soziologischen Studien untersucht durch – neben Eltern, Familie, Schule Ebenso werden in Serien überwiegend (z. B. Bujard et al., 2020; Zinn et al., und Peergroups – zentrale Bedeutung traditionelle Rollenmuster transpor- 2020; Zoch et al., 2020). In diesem für ihre Sozialisation« (ebd., S. 177). tiert, auch wenn der Vater mehr Zeit Zusammenhang stellt sich die Frage, Trotz der Beliebtheit deutscher Se- mit seinen Kindern verbringt (Stude- wie sich gegenwärtig eine Vaterschaft rien bei den Zuschauer*innen sind ny & Zartler, 2018; Meuser, 2012). Die gestaltet. Resultierend daraus ergibt empirische repräsentative Studien Dringlichkeit der Forschung halten sich weitergefasst die Frage, wie Fern- zum Familienbild eher selten (Han- Besand et al. fest: »(…) dass Fragen sehen bzw. Serien im Speziellen Vater- nover & Birkenstock, 2005) und noch nach Familie, Vaterschaft und Mut- schaft darstellen. Mikos (1988) hält seltener zum Väter- oder Mütterbild terschaft in aktuellen Serienformaten fest: »Familienserien haben Tradition. (Döveling & Kick, 2015). Bedeutend extrem bedeutungsvoll sind« (Besand Neben Krimis, Unterhaltungsshows ist etwa die qualitative Arbeit von et al., 2017, S. 6). Ihr Buch beleuchtet und Sportsendungen zählen sie zu Beile (1994), die Familienserien der Familienbeziehungen und gibt einen den beliebtesten Programmen – auch 50er-, 60er- und 70er-Jahre mitein- Überblick über Väterrollen in Serien, zur Hauptsendezeit am Abend und ander vergleicht und feststellt, dass wenn auch zumeist in amerikani- nicht nur in den Vorabendprogram- eine anfänglich positive Darstellung schen. 32 34/2021/1
FORSCHUNG Väterbilder in seriellen und deutschen Serien ähnlich häufig wie DIE STUDIE fiktionalen Angeboten in der Gesamtbevölkerung vor. Laut Bundesamt für Statistik leben ungefähr Ziel unserer Studie ist es, die Darstellung Deutsch, heterosexuell und Middle- 25 % der Bevölkerung in Familien mit von Vätern in deutschen fiktionalen Ager 3 und mehr Personen (Mikrozensus, Serienformaten zu untersuchen. Die Die Figuren (n=1.041) in den analysier- 2020). Serie sei definiert als »ein narratives, ten Serien waren insgesamt zu 59 % erzählerisches Genre, in dem die durch (n=616) männlich und 41 % weiblich. Der serielle Fernsehvater ist Gemeinschaft (z. B. Familienbande) Anteilig je nach Geschlecht sind 23 % verbundenen Personen sich in einer of- als Väter (n=141) und 28 % (n=121) deutsch, heterosexuell, verheira- fenen, endlosen, zukunftsorientierten der weiblichen Figuren als Mütter tet und Ende 40 Geschichte bewegen, die gleichzeitig erkennbar. Da aber insgesamt weniger mit dem Zuschauerleben verläuft. Die Frauenfiguren vertreten sind, exis- Der serielle Fernsehvater ist deutsch, in der Serie erzählte Geschichte ist da- tieren – in absoluten Zahlen – mehr heterosexuell, verheiratet und durch gekennzeichnet, dass mehrere Väter in den Serien. Dabei variiert die Ende 40 – hierin unterscheiden sich Handlungsstränge miteinander verwo- Sichtbarkeit von Vätern in seriellen fik- Väter und Mütter kaum. Mütter sind ben sind.« (Mikos, 1988, S. 110) In unse- tionalen Angeboten nach Seriengenre: mit 48 Jahren durchschnittlich etwas rer Stichprobe sind damit die typischen Am signifikant häufigsten werden sie jünger als Väter mit 49 Jahren, die meis- Serien (z. B. Club der roten Bänder), in Daily-/Telenovela-Formaten gezeigt, ten Eltern sind in den Altersgruppen Vorabendserien (z. B. SOKO), die Daily insgesamt sind hier über ein Drittel 30 bis 50 Jahre ausgeglichen verteilt. Soaps und Telenovelas (z. B. Unter uns), (38 %) der gezeigten Männer auch Vä- Sofern erkennbar, werden drei Viertel aber auch die Scripted-Reality-Serien ter. Somit kommen Väter in fiktionalen aller Mütter und Väter heterosexuell (z. B. Der Blaulicht Report, Berlin Tag und Nacht) gemeint. Im Fokus steht dabei die Sichtbarkeit und Repräsentation der Vaterrolle und die Frage: Wie präsent sind Väter in deutschen Serien und wie lassen sie sich charakterisieren? Um diese Frage zu beantworten, wur- de eine repräsentative Stichprobe des deutschen Fernsehens gezogen. Sie um- fasste 2 künstliche Wochen Fernsehen aus Vollprogrammen aus dem Jahr 2016 mit 17 Sendern von 14 bis 24 Uhr (siehe ausführlich Prommer & Linke, 2019). Die Stichprobe bestand aus 2.945 Ein- zelprogrammen deutscher Produk tionen bzw. mit deutscher Beteiligung, darunter waren insgesamt 475 serielle Formate mit 1.041 Protagonist*innen vorzufinden. Der/die Protagonist*in ist jene Figur, die sichtbar im Zentrum der Handlung steht und eine handlungstrei- bende Funktion einnimmt. Diese Figur wurde mittels eines standardisierten Verfahrens der Audiovisual Character Analysis (ACIS) (Linke & Prommer, 2021; Prommer & Linke, 2019) genauer codiert. Für die folgenden Analysen wurden die Protagonist*innen mit Kin- Abb. 1: Vergleichende Übersicht ausgewählter Soziodemografika von Vätern und Müttern dern – also Väter und Mütter – genauer (eigene Darstellung) untersucht. 34/2021/1 33
FORSCHUNG im Bereich Sicherheit/Polizei sind die Krimiserien wie die SOKO-Serien. Einen Serien-Hausmann gab es im Sample nicht. Vaterschaft ist fast immer mit einer vollen Berufstätigkeit der Figuren verbunden. Charaktereigenschaften und Handlungsoptionen Um das Bild von Vätern in den seriel- len und fiktionalen Fernsehangebo- ten genauer zu untersuchen, wurde © Cathy Yeulet / 123 rf anhand eines kleineren Samples eine qualitative Analyse von Charakterei- genschaften und Handlungsoptionen Abb. 2: Die meisten seriellen Fernsehväter sind eindeutig als berufstätig zu identifizieren von Protagonist*innen durchgeführt. Dazu wurden die Protagonist*innen mit einer Liste von 50 Adjektiven, die sowohl Charaktereigenschaften als dargestellt (Abb. 1) – in einem Viertel »Like a Boss« – Mächtige Allrounder auch Handlungsarten beschreiben, der Fälle ist die sexuelle Orientierung Eine berufliche Tätigkeit ist bei den dichotom mit »trifft zu/trifft nicht jedoch nicht erkennbar. Die Verteilung meisten Vätern zu identifizieren. zu« codiert. Das Sample umfasst den der sexuellen Orientierung ist für beide Väter sind eindeutig berufstätig Vorabend und die Primetime von Geschlechter identisch: Es existiert kei- (Abb. 2) und dies oft erfolgreich in 18 bis 22 Uhr der Sender ARD – Das ne erkennbare LGBTQ-Orientierung. einer Führungsposition. Für knapp ein Erste, ZDF, RTL und SAT.1 aus dem Ist der Beziehungsstatus erkennbar, Viertel der Mütter ist hingegen nicht großen Sample der 2 künstlichen sind Mütter und Väter in Serien am erkennbar, welchen oder ob sie einen Wochen. Entwickelt, validiert und häufigsten verheiratet, knapp jede*r Beruf ausüben. Die berufliche Position geprüft wurde die Liste der Adjektive Fünfte ist in einer Beziehung. Die Hälfte in Serienformaten ist vorwiegend eine von Sarah Eisenbeis (2017) und Julia der Väter ist verheiratet (52 %) oder mittlere, sowohl für Mütter als auch Stüwe (2017). in einer Beziehung (16 %), Single bzw. Väter. Während aber mehr als ein In dem Sample für die qualitative geschieden sind je knapp 10 %. Mütter Drittel der Väter in leitender Position Analyse waren 291 Protagonist*innen sind etwas häufiger Single oder verwit- arbeitet, ist fast jede fünfte Mutter in (Frauen n=143 und Männer n=148), wet, Väter dafür eher geschieden. einer niedrigen oder Hilfsposition tätig davon hatten 88 Personen Kinder. In zwei Dritteln der Fälle werden Müt- und doppelt so häufig im Vergleich zu Väter (n=45) und Mütter (n=43) ter und Väter als normalgewichtig Vätern ist gar keine Position erkennbar. sind annähernd gleichermaßen dargestellt. Allerdings werden Mütter Auch die Berufsbereiche weisen Unter- vertreten. Das Sample umfasst die doppelt so häufig (zu) dünn dargestellt. schiede zwischen den Elternrollen auf: auftretenden Protagonist*innen der Wenn dickere Eltern gezeigt werden, Keine der dargestellten Mütter geht fiktionalen (Vorabend-)Serien (n=118), dann sind es die Väter mit 15 %, über- einer Tätigkeit in den Bereichen MINT, Soap Operas (n=121) und ein paar gewichtige Mütter gibt es kaum. Dabei Religion, Bildung oder Soziales nach. Fernsehfilme (n=52). Am häufigs- ist mehr als die Hälfte der deutschen In der Verwaltung, dem juristischen ten haben die Figuren in den Soap Bevölkerung über 18 Jahre von Überge- Finanzsektor sowie der Gesundheit, Operas Kinder (n=53). Die Fallzahlen wicht betroffen (Destatis, 2019). Pflege, Politik und Zivilgesellschaft sind ausreichend, um hier qualita- Einen Migrationshintergrund weisen sind die Verhältnisse ausgeglichen. tive Beschreibungen von Vätern im die dargestellten Mütter und Väter in Männer führen gegenüber den Frau- Vergleich zu Müttern vorzunehmen. den Serienformaten eher selten auf, en prozentual die Bereiche Verkauf, Im Folgenden werden Unterschiede mit 7 % deutlich seltener als in der Service, Handwerk und den Bereich in den Charaktereigenschaften von realen Bevölkerung. So hatten 2019 Sicherheit bzw. Polizei an. Mehr als mehr als 10 % ausgewiesen. 26 % der Bevölkerung in Deutschland ein Viertel aller Mütter arbeiten im Die Auswertung der Charaktereigen- einen Migrationshintergrund (Desta- Bereich »Sonstige«. Ursächlich für den schaften und Handlungsoptionen tis, 2020). hohen Anteil an Vätern mit Berufen weist insbesondere für Väter eine 34 34/2021/1
FORSCHUNG sind, bekommen deutlich häufiger positiv konnotierte Eigenschaften zugeschrieben als Männer, die keine Väter sind. Die fiktionale Erzählung von Vaterschaft ist damit überwiegend positiv. Drei Viertel der Väter sind selbststän- dig, nett, aber auch durchsetzungsfähig, über die Hälfte der Väter ist offenherzig, kontaktfreudig, charmant, aber auch arrogant und fürsorglich. Etwas weniger als die Hälfte der Väter sind extrovertiert, selbstzufrieden, be- vormundend. Eher selten sind Väter hart, ungeschickt oder kraftlos sowie verschlossen (Abb. 3). Mütter hingegen weisen alle diese genannten Eigenschaften seltener auf. Sie sind weniger nett, seltener durch- setzungsfähig und offenherzig sowie seltener charmant oder fürsorglich. Dafür sind Mütter häufiger ängstlich oder hart, zwar auch mütterlich, aber gleichzeitig defensiv und kraftlos (Abb. 3). Fasst man die Eigenschaften und Handlungsoptionen von Müttern zusammen, dann zeigt sich eher das Bild einer überforderten Mutter. Anders bei den Vätern: Hier zeigt sich vor allem im Vergleich von Männern ohne Kinder und Vätern, dass die Väterfiguren mehr positive Eigen- schaften zugeschrieben bekommen als Männer ohne Kinder. So sind Väter nicht nur fürsorglicher und bevormundender als Nicht-Väter, sondern auch durchsetzungsfähiger, intelligenter, charmanter, fröhlicher, weniger ängstlich, kontaktfreudiger und weniger ungeschickt. Zwar sind Väter häufiger ungeschickt als Mütter, aber dieses stereotype Vorurteil in Bezug auf Väter traf nur auf 22 % der Protagonist*innen zu. Abb. 3: Vergleich der Charaktereigenschaften von Vätern und Müttern (Sendebeginn zwischen 18 und 21 Uhr, ARD – Das Erste, ZDF, RTL, SAT.1; eigene Darstellung) FAZIT andere Bewertung von Vaterschaft im keine Unterschiede aufweist, ergeben Wenn Männer mit Kindern dargestellt Gegensatz zur Mutterschaft auf. Wäh- sich in Bezug auf eine Elternschaft werden, sind diese Männer engagiert rend ein Vergleich der zugewiesenen deutliche Unterschiede. Für Männer ist und äußerst erfolgreich – sowohl Adjektive für die Frauen und Männer eine Vaterschaft durchgehend positiv beruflich als auch privat. Der typische ohne Kinder insgesamt im Sample besetzt. Das heißt, Männer, die Väter Fernsehvater ist deutsch, heterosexu- 34/2021/1 35
FORSCHUNG detail/-/content/neue-vaeter-braucht-das-land-ma- enner-zwischen-selbstverwirklichung-und-vaeterlicher- verantwortung [24.3.2021] Hannover, Irmela & Birkenstock, Arne (2005). Famili- enbilder im Fernsehen – Familienbilder und Familien- themen in fiktionalen und nichtfiktionalen Fernseh- sendungen. Marl: Adolf Grimme Institut. Linke, Christine & Prommer, Elizabeth (2021, im Er- Screenshot von Väter allein zu Hause © ARD scheinen). From fade-out into spotlight. An intersectio- nal approach for analyzing the diversity of media de- piction, representation and production culture. SComS Studies in Communication Science (angenommen). Meuser, Michael (2012). Vaterschaft im Wandel. He- rausforderungen, Optionen, Ambivalenzen. In Karin Böllert & Corinna Peter (Hrsg.), Mutter + Vater = El- tern? Sozialer Wandel, Elternrollen und Soziale Arbeit (S. 63-80). Wiesbaden: VS Verlag. Abb. 4: Fernsehväter werden im Vergleich zu Fernsehmüttern sympathisch und mit positiven Mikos, Lothar (1988). Familienserien – Familienbilder. In Dieter Baacke & Jürgen Lauffer (Hrsg.), Familien Charaktereigenschaften dargestellt im Mediennetz (S. 109-124). Wiesbaden: Springer VS. Mikrozensus (2020). Bevölkerung in Privathaushal- ten am Haupt- und Nebenwohnsitz. Haushalte und Haushaltsmitglieder für Deutschland, das frühere Bundesgebiet und die Neuen Länder einschließlich Berlin. Wiesbaden: Destatis. ell, verheiratet und Ende 40. Er geht einem Beruf nach, ist häufig in einer ANMERKUNG Prommer, Elizabeth & Linke, Christine (2019). Ausge- blendet: Frauen im deutschen Film und Fernsehen. Leitungsposition zu finden und scheint Köln: Herbert von Halem. 1 Die Daten für die vorliegende Studie sind eine Sekun- Beruf und Familie leicht miteinander därauswertung von Daten aus der Studie »Audiovi- Studeny, Christopher & Zartler, Ulrike (2018). Die animierte Familie. Darstellungen von Familien in Zei- zu vereinbaren. Diversität wird bei suelle Diversität« (Prommer & Linke, 2019), finanziell chentrickserien. Zeitschrift für Familienforschung, unterstützt durch die ARD Degeto für die ARD, das den seriellen Protagonist*innen keine ZDF, die Film und Medien Stiftung NRW, ProSieben- 30(2), 176-193. relevante Bedeutung beigemessen, Sat.1, den FilmFernsehFonds Bayern (FFF Bayern), die Stüwe, Julia (2017). Männlichkeit auf der Leinwand. Filmförderungsanstalt (FFA), die Mediengruppe RTL Über die Darstellung und Präsenz männlicher Figuren weder in Bezug auf LGBTQ noch den Deutschland und die MaLisa Stiftung. im deutschen Kino. Universität Rostock (unveröffent- Beziehungs-, Herkunfts- bzw. Migra lichte Masterarbeit). tionsstatus, auch die Körperform lässt Zinn, Sabine, Kreyenfeld, Michaela & Bayer, Michael LITERATUR (2020). Kinderbetreuung in Corona-Zeiten: Mütter tra- kaum Vielseitigkeit erkennen. In Be- gen die Hauptlast, aber Väter holen auf. DIW aktuell, 51, 1-6. zug auf Elternschaft ist die Vielfalt für Beile, Judith (1994). Frauen und Familien im Fernsehen Zoch, Gundula, Bächmann, Ann-Christin & Vicari, Frauen noch eingeschränkter, sie sind der Bundesrepublik: eine Untersuchung zu fiktionalen Basha (2020). Care-arrangements and parental well- Serien von 1954 bis 1976. Frankfurt a. M.: Peter Lang. fast ausschließlich (sehr) schlank sowie being during the COVID-19 pandemic in Germany. Besand, Anja, Arenhövel, Mark & Sanders, Olaf (2017). LIfBi Working Paper No. 91. Bamberg: Leibniz-Institute überproportional häufig Hausfrauen Väter allerlei Geschlechts. Generationenverhältnisse for Educational Trajectories. und nicht berufstätig. und Autoritätsfiguren in Fernsehserien. Wiesbaden: VS Verlag. Männer mit Kindern scheinen in den Bujard, Martin, Laß, Inga, Diabaté, Sabine, Sulak, fiktionalen und vor allem seriellen Harun & Schneider, Norbert (2020). Eltern während der Corona-Krise. Zur Improvisation gezwungen. Formaten an positiven Charakterei- Wiesbaden: Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung. DIE AUTORINNEN genschaften zu gewinnen. Es ist eine Destatis (2019). Zahl der Woche Nr. 14. Pressemittei- positive Konnotation zu vermerken. lung Statistisches Bundesamt. Verfügbar unter: https:// www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/Zahl- Väter, das sind hier die »besseren« der-Woche/2019/PD19_14_p002.html [25.3.2021] Männer. Sie sind in der Tat die Destatis (2020). Pressemitteilung Nr. 279. Statisti- Superhelden. Sie können Kinder und sches Bundesamt. Verfügbar unter: https://www. destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2020/07/ Karriere miteinander verbinden und PD20_279_12511.html;jsessionid=ABFB16FCDD73F5 dabei auch noch sympathisch bleiben. CB8E30966151541674.live721 [25.3.2021] Es ist kein Problem für Väter, alle He- Döveling, Katrin & Kick, Isabel (2015). »Die Frau in der Serie. Küche und Karriere: Alles easy oder ein Draht- rausforderungen zu meistern. Mütter seilakt?« In Elizabeth Prommer, Martina Schuegraf & hingegen, so zeigen es uns die Medien, Claudia Wegener (Hrsg.), Medien – Gender – Screens Juliane Wegner, M.A., ist wissenschaft- (S. 39-64). Konstanz: UVK. sind durch die Kinder eher überfordert liche Mitarbeiterin am Institut für Me- Eisenbeis, Sarah-Anne (2017). Weiblichkeit auf der und nicht mehr sympathisch. Eigentlich Leinwand. Über die Darstellung und Präsenz weibli- dienforschung der Universität Rostock. möchte man mit den Fernsehmüttern cher Figuren im deutschen Kino. Universität Rostock Dr. Elizabeth Prommer ist Professorin (unveröffentlichte Masterarbeit). im echten Leben nicht befreundet sein, an der Universität Rostock und leitet Fritzen-Herkenhoff, Sabine (1999). Neue Väter braucht mit den Fernsehvätern hingegen schon das Land. Konrad-Adenauer-Stiftung. Verfügbar un- das Institut für Medienforschung. (Abb. 4).1 ter: https://www.kas.de/de/die-frau-in-unserer-zeit/ 36 34/2021/1
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