Alles für die Katz? Lehren aus der Entwicklungspolitik: Das Fallbeispiel Mali
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Leuphana Universität Lüneburg, Institut für Stadt- und Kulturraumforschung Studiengang: Angewandte Kulturwissenschaften Fach: Kulturgeographie Dozenten: Dr. Luttmann, Prof. Dr. Pez Autor: Mathias Becker Alles für die Katz? Lehren aus der Entwicklungspolitik: Das Fallbeispiel Mali
Autor: Mathias Becker Titelfoto: Robert Oschatz Leuphana Universität Lüneburg Institut für Stadt- und Kulturraumforschung Scharnhorststraße 1 21335 Lüneburg Deutschland Fon +49.4131.677-2691 Fax +49.4131.677-2692 www.leuphana.de/ifsk
Inhaltsverzeichnis 1. Ursachen der Unterentwicklung - Das Fallbeispiel Mali 1 1.1 Die Sahelzone – naturräumliche Festsetzung von Armut? 2 1.2 Nomadentum: rückständige oder angepasste Lebensweise? 3 1.3 Das koloniale Erbe 3 1.4 Bevölkerungsexplosion 3 1.5 Wirtschaftliche Defizite und Abhängigkeiten 4 2. Entwicklung der Entwicklungszusammenarbeit 5 3. Entwicklungszusammenarbeit an Beispielen 7 3.1 Das ‚Office du Niger‘ 7 3.2 Mali Nord 9 4. Fazit 12 Literaturverzeichnis 14
Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Mali’s Human Development Index 1 Abb. 2: Der BTI für Mali 2 Abb. 3: Die Sahelzone 2 Abb. 4: Siedlungsgebiet der Tuareg 3 Abb. 5: Projektgebiet des Office du Niger 8 Abb. 6: Projektgebiet des Programms Mali Nord 10 Abb. 7: Traditioneller Schachtbrunnen 10 Abb. 8: Errichtung einer Bewässerungsanlage für die Landwirtschaft 11 Abb. 9: Einer Bewässerungsanlage für die Landwirtschaft 11
1. Ursachen der Unterentwicklung: Das Fallbeispiel Mali M ali gehört zu den ärmsten Länder-Ranking hat, lässt Rückschlüsse auf Ländern der Welt. Die Welt- die Möglichkeiten und Grenzen entwicklungs- bank beziffert das BIP 2006 politischer Interventionen zu. Zum anderen auf 6.1 Mrd. US-Dollar, hat die Bewertung der Bereitschaft der poli- das Pro-Kopf-Einkommen tischen Führungsgruppe zur Kooperation mit betrug 440 US-Dollar (vgl. Weltbank 2008b, externen Akteuren und bei der Umsetzung 388). 72 % der Bevölkerung leben unterhalb von Reformpolitik viel mit der Wirksamkeit der internationalen Armutsgrenze von 2 US$ der Entwicklungszusammenarbeit zu tun pro Tag (vgl. Weltbank 2008b, 391). Im ak- (vgl. Nuscheler 2008, 11-12). Während UNDP tuellen UNDP-Bericht über die menschliche und Weltbank Mali auf die hintersten Plätze Entwicklung verharrt Mali auf den hintersten ihrer Indizes verweisen, sieht der BTI das Plätzen: zuletzt auf Rang 168 von 179 Ländern vielzitierte „Musterbeispiel für Demokratie in (vgl. UNDP 2008) . Afrika“ aufgrund seiner politischen Stabilität erheblich positiver (der Status-Index infor- Einen anderen Ansatz, die Entwicklung eines miert über den im Frühjahr 2007 erhobenen Landes zu messen, verfolgt der Bertelsmann Entwicklungsstand eines Landes auf dem Weg Transformation Index BTI der Bertelsmann zu Demokratie und Marktwirtschaft, während Stiftung. Der BTI versucht, zwei Komponen- der Management-Index die Qualität der Steu- ten zu erfassen: Zum einen die Berücksichti- erungsleistungen der politischen Entschei- gung des Schwierigkeitsgrades, der die Spiel- dungsträger im Zeitraum von 2005 bis 2007 1 räume politischen Handelns beeinflusst. Diese klassifiziert. Siehe auch Abbildung 2). Komponente, die erheblichen Einfluss auf das Abb. 1: Mali’s Human Development Index (Quelle: UNDP 2008) Alles für die Katz? Lehren aus der Entwicklungspolitik
Abb. 2: Der BTI für Mali (Quelle: BTI 2007, 1) 1.1 Die Sahelzone – geradezu als Synonym für Dürrekatastrophen naturräumliche Festsetzung von und Hungersnöte. Armut? Naturgeografisch weist dieser Raum nirgend- wo klare Grenzen auf. Eine ungefähre Abgren- „Sahel“ leitet sich aus dem arabischen Wort zung erfolgt meist durch die Isohyten (Linien „as-sahil“ ab und bedeutet „Ufer“ oder „Küste“ gleichen Jahresniederschlags): den Nordrand – denn das war der Sahel für die Bewohner der bildet die 200mm-Linie und den Südrand die Wüste: ein rettendes Ufer. Dort gab es Wasser, 600mm-Linie. Entscheidend für die Ökologie Getreide, dort begegneten sich hellhäutige, des Sahels ist jedoch nicht so sehr die absolute 2 nomadische Viehzüchter und negride, sess- Niederschlagsmenge, sondern viel mehr die hafte Bauern und Stadtbewohner. In unserem Niederschlagsschwankungen. In der Kernzone westlichen Weltbild hingegen steht der Sahel des Sahel beträgt die Niederschlagsvariabilität zwischen 20 und 30 % (vgl. Krings 1993, 130). Abb. 3: Die Sahelzone (Quelle: Krings 1993, 131) Leuphana Universität Lüneburg, Juni 2009
1.2 Nomadentum: rückständige 1.3 Das koloniale Erbe oder angepasste Lebensweise? Der labile Naturhaushalt ist allerdings nicht Die hohe Niederschlagsvariabilität verdeutli- die alleinige Ursache für die destabilisierte cht die Labilität des Naturhaushaltes, eine der Landwirtschaft im Sahel. Die naturräumlichen größten Herausforderungen für das Leben im Gegebenheiten ließen durchaus eine Selbstver- Sahel. Sie bedingt, dass in den nördlichen Ge- sorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmit- bieten des Sahel (im Gegensatz zum feuchteren teln zu. Verhindert wird dies im Wesentlichen Süden) kein sicherer Ackerbau mehr betrieben auch durch die koloniale Ausrichtung auf den werden kann, hier dominieren daher vielfäl- Export landwirtschaftlicher Güter anstatt auf tige Formen der voll- und halbnomadischen agrarische Selbstversorgung. Diese Schieflage Tierhaltung. Im Nordosten Malis sind dies die wurde wie in vielen Sahelländern so auch in vollnomadischen Stämme der Tuareg, weiter Mali von den postkolonialen Eliten nicht be- südlich vor allem die halbnomadischen Fulbe seitigt. Hauptexportgüter Malis sind nach wie (vgl. Krings 1993, 134-135). vor Baumwolle und Gold sowie Erdnüsse. Die Nahrungsmittelproduktion ist auf die Bedürf- Die Kolonialzeit brachte für die nomadischen nisbefriedigung urbaner Eliten ausgerichtet Stämme Nord-Malis weniger das Problem der (vgl. Krings 1993, 136). Eine weitere Hypothek „Seßhaftmachung“ als vielmehr die sukzessive aus der Kolonialzeit für die Sahelländer sind Einschränkung ihre Landrechte. Die Ausdeh- die künstlich gezogenen Staatsgrenzen. Mali nung der Feldbauzonen gen Norden führte als Binnenland ohne Zugang zum Meer hat zu Konflikten über angestammte Weideare- dabei zusätzlich mit dem Problem zu kämpfen, ale und Wasserstellen zwischen den Tuareg dass Importgüter höhere Transportkosten auf- und sesshaften Siedlern. Die willkürlichen weisen. Grenzen, die mit der Unabhängigkeit der Sahelländer zementiert wurden, sorgen für 1.4 Bevölkerungsexplosion weitere Schwierigkeiten. Eine großräumige Wandertierhaltung ohne Grenzverletzungen Die Bevölkerung Malis hat in den vergangenen 3 ist nicht mehr möglich. Die nomadische Le- Jahrzehnten sehr stark zugenommen. Im bensweise wurde in allen Sahelländern als Schnitt lag der Bevölkerungszuwachs von 1990 rückständig und überkommen angesehen, die bis 2006 bei etwa 3 % pro Jahr (vgl. Weltbank Seßhaftmachung der Stämme war (und ist) 2008). Dies bringt eine Reihe von Problemen oft das erklärte Ziel. Nicht erkannt wird dabei mit sich. Zunächst führt die steigende Nach- meist, dass ihre nomadische Lebensweise die frage nach Lebensmitteln zu einer Ausweitung einzige ist, die in den Wüsten und Halbwüsten der Ackerflächen und zunehmender Entwal- nachhaltig möglich ist. Die Stiefmütterliche dung. Folge dieser Entwicklung ist zum einen Behandlung insbesondere der Tuareg führt die zunehmende Ausbreitung wüstenähnlicher bis heute immer wieder zu Spannungen und Verhältnisse (Desertifikation). Zum Anderen Konflikten. werden gerade die ärmsten Bevölkerungsteile und insbesondere auch die Nomadenvölker in noch ungünstigere Räume abgedrängt, wo sie gezwungen sind, das Acker- und Weideland zu übernutzen, was wiederum die Desertifikation und Umweltzerstörung beschleunigt. (vgl. Krings 1993, 138-139). Konsequenz dieser Ursachenkette ist die Zunahme von Armut und Hunger, Armut und Hunger wiederum beschleunigen die Umweltzerstörung. Abb. 4: Siedlungsgebiet der Tuareg (Quelle: Care 2008) Alles für die Katz? Lehren aus der Entwicklungspolitik
1.5 Wirtschaftliche Defizite und wenig erfolgreichen Strukturanpassungspro- Abhängigkeiten gramme von IWF und Weltbank Anfang der 90er Jahre konnten dieses Ungleichgewicht Nach wie vor hat die Landwirtschaft einen beenden (vgl. Broetz 1993, 306-307). hohen Anteil an Malis Wirtschaftsleistung, obwohl dieser kontinuierlich abgenommen Malis Außenhandel ist defizitär. 2007 standen hat: von 46% im Jahre 1990 auf 37% in 2006, der Importen im Wert von 1,59 Mrd. Euro, Exporte Anteil der Beschäftigten in der Landwirtschaft von 1,32 Mrd. Euro gegenüber (vgl. Welt- liegt bei ca. 80 % (vgl. Broetz 1993, 304; Welt- bank 2008a). Der hohe Verschuldungsgrad, bank 2008b, 394). Mit der Konzentration auf der Mali in den letzten Jahrzehnten fesselte, nur zwei Hauptexportgüter – Baumwolle und konnte durch weitreichende Schuldenerlass- Gold – bleibt Malis Wirtschaft stark abhängig maßnahmen 2006 deutlich verbessert werden. von externen Faktoren wie dem Weltmarkt- Betrug die Auslandsverschuldung 2005 noch preis oder den Wetterbedingungen. Insbeson- 65% des BIP, so waren es 2006 nur noch 27 % dere in den 80er Jahren war der staatlich ver- (vgl. BTI 2008, 11). Nach wie vor gehört das waltete Agrarsektor durch kontraproduktive Land zu den größten Empfängern internati- politische Entscheidungen geprägt. Die Preise onaler Entwicklungshilfe. Pro Kopf beliefen für Nahrungsmittel wurden staatlich festgelegt sich die Leistungen 2005 auf 51 US$, während und zugunsten der städtischen Eliten niedrig der Schnitt der Low-Income-Countries bei 17 gehalten wohingegen die Erzeuger kaum ko- US$ lag (vgl. ebda., 396-397). stendeckend arbeiten konnten. Erst die sonst 4 Leuphana Universität Lüneburg, Juni 2009
2. Entwicklung der Entwicklungszusammenarbeit D ie Geschichte der Entwicklungs- politik“ bezeichnet werden (vgl. ebda., 80), politik in Mali lässt sich, wie in begann in Mali ein Wandel hin zur Marktwirt- vielen anderen Ländern auch, in schaft. Gezwungen durch die zunehmende verschiedene Etappen oder auch Verschuldung des Landes versuchte der Mi- „Entwicklungsdekaden“ eintei- litärdiktator Traoré, mit dem Internationalen len. In den 60er Jahren standen Industrialisie- Währungsfonds zusammenzuarbeiten. Die rung, Modernisierung und Wohlstand im Mit- eingeleiteten Strukturanpassungsprogamme telpunkt aller Bemühungen. Die sogenannten des IWF zielten auf eine vollständige Libera- Modernisierungsstrategien versuchten mittels lisierung der Wirtschaft: Im- und Exportmo- massiver Kapitalspritzen das Wirtschafts- nopole wurden aufgelöst, unrentable Staats- wachstum anzukurbeln, die Entwicklungs- betriebe geschlossen und rentable privatisiert, länder sollten auf dem „vorgezeichneten Weg der öffentliche Dienst durch Entlassungen der Industrieländer“ die Unterentwicklung entschlackt und Sozialausgaben gekürzt (vgl. ablegen. Statt des erhofften trickle-down- Broetz 1993, 307-308). Allerdings waren Effekts brachten diese von oben nach unten die durchgeführten Maßnahmen nur wenig gerichteten Ansätze aber meist nur eine erfolgreich und nutzten vor allem der poli- Verschärfung der Disparitäten mit sich und tischen Elite, was letztlich auch zum Sturz der führten die Entwicklungsländer tiefer in die Militärdiktatur beitrug (vgl. BTI 2007, 3). Abhängigkeit (vgl. Nuscheler 2006, 78). Zwar besann sich Mali in dieser Zeit auf die Bedeu- Mit dem Sturz Traorés im Jahre 1991 begann 5 tung seines Agrarsektors. Allerdings geschah ein umfangreicher Demokratisierungs- und dies vor allem, um mit den Exporterlösen aus Dezentralisierungsprozess in Mali. Unter Prä- der Landwirtschaft die Modernisierung der sident Konaré wurde die Liberalisierung von urbanen Zentren finanzieren zu können. Aus Malis Wirtschaft weiter vorangetrieben: staat- der Vernachlässigung des ländlichen Raumes liche Elektrizitäts-, Wasser-, Textil- und Tele- folgte eine Verstärkung der Landflucht, ein kommunikationsunternehmen wurden pri- weiterer Schritt im vielbeschworenen „Teufels- vatisiert, staatliche Marktinterventionen und kreis der Armut“ war getan (vgl. Barth 1983, Preisfestsetzungen zurückgefahren. Letzteres 321). nutzte vor allem der Landwirtschaft, die eine deutliche Produktionssteigerung verzeichnen Anfang der 70er Jahre zog der damalige Präsi- konnte. Andere Wirtschaftszweige wie bspw. dent der Weltbank Robert McNamara ein ver- der Minenbergbau wurde für ausländische nichtendes Fazit des Konzepts „Entwicklung Investitionen geöffnet (vgl. ebda.) Konarés durch Wachstum“. Er forderte eine Konzen- Nachfolger, General Touré (kurz ATT), führt tration auf den Kampf gegen die Armut, Ent- die Reformpolitik seit 2002 fort. Lohn dieser wicklungsarbeit sollte an der Basis ansetzen, Bemühungen waren weitreichende Schul- statt dem Ideal der Industrialisierung nach denerlässe durch den Internationalen Wäh- westlichem Vorbild hinterherzulaufen. Die rungsfonds in den Jahren 2003 und 2006 (vgl. Grundbedürfnisstrategien waren geboren. So ebda.) Malis politischer Erfolg steht allerdings orientierten sich an den Basisbedürfnissen der in starkem Kontrast zu der nach wie vor kata- Bevölkerung. Aber nach wie verfolgte die Ent- strophalen wirtschaftlichen Lage des Großteils wicklungszusammenarbeit einen top-down- der Bevölkerung. Nach wie vor ist Mali stark Ansatz und war eurozentristisch geprägt, was von externer Hilfe abhängig. Diese wird seit zunehmend Misstrauen in den Entwicklungs- Beginn der 90er Jahre verstärkt durch Nicht- ländern hervorrief (vgl. ebda., 79-80). regierungsorganisationen (NGOs) geleistet, die mit Unterstützung der Basis eine Wirkung In den 80er Jahren, die manchmal auch als von unten nach oben erzielen wollen. Der „das verlorene Jahrzehnt der Entwicklungs- politische Reformkurs erlaubt es den Geber- Alles für die Katz? Lehren aus der Entwicklungspolitik
ländern zudem, verstärkt Finanzielle Zusam- ■■ Dezentralisierung und Kommunalent- menarbeit (auch Budgethilfe genannt) in Mali wicklung zu leisten. Dabei werden unter Einforderung ■■ Landwirtschaft und nachhaltiges Ressour- von Transparenz und Erfolgskontrollen finan- cenmanagement zielle Mittel vom Geberland in den malischen ■■ Trinkwasserversorgung und Abwasser- Haushalt eingestellt, die für die Förderung der und Müllentsorgung eigenen Entwicklung verwendet werden. (vgl. BMZ 2009a). Deutschland gehört dabei mit Frankreich, den USA, Kanada und den Nie- Diese Schwerpunkte entsprechen den Zielen derlanden zu den wichtigsten Gebern Malis. der nationalen malischen Strategie zur Ar- Die Bundesrepublik stellt für die bilaterale mutsbekämpfung. Zusätzlich beteiligt sich die staatliche Entwicklungszusammenarbeit mit Bundesrepublik an der Bekämpfung von AIDS Mali von 2006 bis 2008 insgesamt 78 Millio- (vgl. BMZ 2009b). nen Euro zur Verfügung. Mit der malischen Regierung wurden die folgenden drei Schwer- punkte für die bilaterale Entwicklungszusam- menarbeit vereinbart: 6 Leuphana Universität Lüneburg, Juni 2009
3. Entwicklungszusammenarbeit an Beispielen D er folgende Abschnitt gibt einen wollten. So wurden kurzerhand Arbeiter aus kurzen Überblick über zwei der Umgebung und aus ganz Französisch- bekannte Beispiele vergangener Westafrika zwangsrekrutiert (vgl. Etz 2007, und gegenwärtiger Enticklungs- 30). Im Jahre 1947 wurde schließlich der projekte in Mali: zum einen wird Hauptdamm bei Markala fertig gestellt. Die das Staudamm-Großprojekt ‚Office du Niger‘ Erwartungen der französischen Verwaltung (kurz: ON) vorgestellt, zum anderen das ‚Vor- konnten aber bei weitem nicht erfüllt werden. zeigeprojekt‘ deutscher Entwicklungszusam- menarbeit, das Programm ‚Mali Nord‘. „Die Investitionen für die bis dahin nur 25.000 ha bewässerten Felder waren enorm 3.1 Das ‚Office du Niger‘ (2,3 Milliarden €). Durch Mechanisierung der Anbaumethoden und Verpflichtung der ange- Mit seiner wechselvollen Geschichte geradezu siedelten als Lohnarbeiter versuchte man die beispielhaft für den Werdegang der Entwick- Kontrolle über die Arbeiter noch zu erhöhen lungspolitik ist das größte Bewässerungspro- und die Produktion anzutreiben, doch dies jekt Westafrikas, das „Office du Niger“ (ON). misslang. Die koloniale Vision des delta mort Das ON ist ein Gravitationsbewässerungs- als Baumwolllieferant für die französische Tex- system, d. h. Wasser gelangt ausschließlich tilindustrie und als Reisversorger für Westafri- über Niveauunterschiede auf die Felder. Der ka musste ständig nach unten redimensioniert Staudamm bei Markala (1947), hebt den werden. Als Mali 1960 die Unabhängigkeit 7 Wasserspiegel des Niger um 5,5 m über den erlangte, wurden nur 35-40.000 ha bewässert, niedrigsten Wasserstand. Über einen Zulei- weniger als 5 % der geplanten Fläche“ (ebda., tungskanal fließt Wasser aus dem Staubecken 31). zur Schleuse A, wo es durch drei Hauptkanäle bzw. ehemalige Flussbetten des Niger in die Nach der Unabhängigkeit Malis wurde der Zonen des ON weitergeleitet wird. Weitere ON zum Staatsbetrieb und die Reisprodukti- Schleusensysteme verteilen das Wasser in on in Kollektiven nach sowjetischem Vorbild kleinere Verteilerkanäle (vgl. Etz 2007, S.29). umorganisiert. Der Anbau von Baumwolle im Delta wurde aufgrund zu geringer Erträge auf- Das „Office du Niger“ mit Sitz in Segou als gegeben, stattdessen kam Zuckerrohr hinzu. halbstaatliche Gesellschaft wurde 1932 von der Aber selbst massive Subventionen konnten die französischen Kolonialverwaltung ins Leben Zunahme der Armut unter den Bauern nicht gerufen. Ziel war es, innerhalb von 50 Jahren verhindern. Die strenge staatliche Kontrolle 960.000 ha Bewässerungsland. Zu gewinnen. sorgte zudem für Unmut unter den Siedlern Angebaut werden sollten vor allem Baum- (vgl. ebda.) Unter der Militärregierung Traorés wolle, um die französische Textilindustrie zu konnten zwar einige Produktionsverbesse- stützen und Reis zur Ernährungssicherung. rungen erreicht werden, aber die grundsätz- Dafür sollten bis zu 800.000 Arbeitskräfte lichen Probleme des Projekts nicht beseitigt im Projektgebiet angesiedelt werden. Zusätz- werden. Die Erhöhung des Outputs stand in lich sollte eine Trans-Sahara-Eisenbahn von keinem Verhältnis zu den dafür notwendigen Abidjan nach Algier den Abtransport der Kosten in dem zentralistischen und monopo- Ernteprodukte sicherstellen, die allerdings nie listischen Großprojekt (vgl. Barth 1983, 329). realisiert wurde (vgl. Barth 1983, 322-323). Das Office du Niger war unrentabel, der ge- Bereits in der Anfangsphase zeigte sich die sunkene Preis für Reis deckte kaum noch die Unzulänglichkeit der Planungen. Es mangelte Produktionskosten, um 1980 es kam zu einem an nötigen Arbeitskräften, da sich die sess- Einbruch der Agrarproduktion im ON (vgl. haften Ackerbauern nicht freiwillig auf eine Etz 2007, 31-32). ungewisse Zukunft im Projektgebiet einlassen Alles für die Katz? Lehren aus der Entwicklungspolitik
8 Abb. 5: Projektgebiet des Office du Niger (Quelle: Etz 1997, 30) Leuphana Universität Lüneburg, Juni 2009
In den 80er Jahren wurden in Zusammenarbeit Bis 2020 soll das Office du Niger finanziert mit den wichtigsten Geldgebern (Weltbank, durch private Investoren von heute 70.682 Frankreich, Niederlande) Reformen des bis ha auf ca. 200.000 ha ausgeweitet werden. dato gescheiterten Großprojektes eingeleitet. Der ON soll in Zukunft das Werkzeug der Der Anbau wurde diversifiziert, die Bauern in- Nahrungssicherung Westafrikas und der Sa- tensiv beraten und stärker beteiligt. So wurden helzone werden, in dem es etwa 100.000 ha ab 1984 Produzentenvereinigungen einge- Anbaufläche den Sahelländern zur Verfügung richtet, die viele frühere Aufgaben des Office stellt (vgl. ebda., 27). du Niger übernehmen und so eine stärkere Selbstbestimmung der Produzenten ermögli- 3.2 Mali Nord chen und ihre Position stärken sollten. Die bereits beschriebenen Konflikte zwischen „Liberalisierung der Vermarktung und Ver- den nomadischen Tuareg und den sesshaften arbeitung der Produkte, Restauration des Be- Siedlern bzw. der malischen Regierung und wässerungsnetzes und die daran anknüpfende der unerfüllte Wunsch nach Selbstverwaltung Ausweitung der Anbauflächen, Integration gipfelte Anfang der 90er Jahre in einer Rebelli- der Bauern und Dorfverbände in Entschei- on der Tuareg mit bürgerkriegsähnlichen Aus- dungs- und Durchführungsprozesse sowie maßen. Mehr als 100.000 Menschen flüchteten Diversifizierung, Intensivierung und Kredit- zwischen 1990 und 1994 aus der Region (diese möglichkeiten machten ab 1982 den Office du und folgende Angaben über das Projekt Mali Niger wieder zu einem Immigrationszentrum Nord stammen, wenn nicht anders vermerkt, für die Bevölkerung der Region und, in gerin- aus Mali Nord 2009). Seit 1995 versucht gerem Ausmaße, ganz Malis. Die Reisernte des das Programm „Mali Nord“ (ein Gemein- Gebietes konnte bis zum Jahr 1994 verdrei- schaftsprogramm von GTZ und KfW), die be- facht werden und die Einnahmen der Bauern waffneten Konflikte mit den Tuareg im Gebiet stiegen um 30 bis 70 % […]. Eine umfassende um Timbuktu zu überwinden. Restrukturierung des Office du Niger erfolgte allerdings erst ab 1994“ (ebda. S. 33). Das Projekt Mali Nord umfasst eine Vielzahl 9 verschiedene Kleinprojekte, die mehrere 1994 wurde das „Office du Niger“ in eine Schwerpunkte der Entwicklungsarbeit ab- öffentlich-rechtliche Anstalt umgewandelt decken. Hauptaugenmerk liegt auf der wirt- und ist seither nur noch für das Management schaftlichen Förderung der Region. Zunächst der Wasserzufuhr sowie den Unterhalt des sollten die lokalen Wirtschaftskreisläufe Wassernetzes zuständig. Die Kosten hierfür wiederbelebt werden. Waren und Dienstlei- werden komplett aus den Wasserabgaben stungen sollten dabei nicht von außerhalb der ansässigen Bauern gedeckt. Zusätzlich importiert werden, sondern die Betroffenen stellt die Regierung Gelder für einige öffent- sollten die Werte nach Möglichkeit selbst liche Dienstleistungen (z.B. Bauernberatung, schöpfen. Entwicklungsgelder wurden dabei Infrastrukturverbesserungen, Landverwal- für die Löhne der lokalen Handwerker be- tung) bereit. Außerdem wurde der malische reitgestellt, die bspw. die Unterkünfte für zu- Reismarkt liberalisiert und die daraus re- rückkehrende Flüchtlinge errichteten. Ebenso sultierenden Preissteigerungen sorgten in wurden Mittel als Startkapital bzw. als Kredit Verbindung mit Verbesserungen im Anbau an Gewerbetreibende vergeben. In einigen für Ertragssteigerungen Mitte der 90er Jahre. Dörfern konnten die geförderten Handwer- Eine intensive Beteiligung der Bauern (z.B. ker bereits Ende 1996 wieder selbständig über die sog. „Comités Paritaires“ oder die wirtschaftlich arbeiten. Ein Schwerpunkt liegt Wassernutzerorganisation OERT1) an allen dabei insbesondere auch auf der Förderung Planungs- und Entscheidungsprozessen sorgt der Erwerbstätigkeit der Frauen. Des Weiteren für Akzeptanz des Projektes und ermöglicht so unterstützt das Programm die nomadischen eine nachhaltige Steigerung der Effizienz (vgl. bzw. halbnomadischen Viehzüchter insbeson- Etz 2007, 34). dere durch eine Verbesserung der Gesundheit der Viehherden. Bspw. wurden ab 1995 jähr- lich Impfkampagnen durchgeführt, die von Jahr zu Jahr stärker und ab 2001 gänzlich von 1 Organisation des Exploitants pour l’Entretien du den Hirten selbst finanziert werden. Réseaux Tertiaire. Alles für die Katz? Lehren aus der Entwicklungspolitik
Abb. 6: Projektgebiet des Programms Mali Nord (Quelle: Mali Nord 2009) 10 Einen weiteren Schwerpunkt stellt die Siche- setzt, für Betrieb und Unterhalt der Anlagen rung der Wasserversorgung in der Region dar. sind die lokalen Produktionsgemeinschaften Dafür wurden alte, versandete Brunnen wieder selbst verantwortlich. Im Rahmen des Pro- instandgesetzt und neue Brunnen errichtet. gramms wurden bislang 380 Motorpumpen Dies geschah hauptsächlich durch lokale zur Förderung der Bewässerungslandwirt- Brunnenbauer, die lediglich von Mitarbeitern schaft installiert, die Kosten für diese Anlagen der GTZ beraten und angeleitet wurden. Für müssen die Nutzergemeinschaften zu einem die Versorgung der Viehherden dienen dabei Drittel selbst tragen. die traditionellen Schachtbrunnen, in den das bis zu 60 Meter tiefe Grundwasser gefördert wird. Die begrenzt Fördermenge verhindert dabei, dass umliegende Weideflächen veröden. Der Zugang der Herden und Tierarten zu den Brunnen ist genau geregelt. Die Versorgung der Bevölkerung mit Wasser übernehmen neu errichtete mit Solarpumpen versehene Tief- bohrbrunnen. Das Programm Mali Nord fördert zudem den Ausbau der kleinbäuerlichen Bewässe- rungslandwirtschaft. Unter anderem auch im Rahmen der Budgethilfe werden Gelder für die Errichtung von Bewässerungssystemen be- reitgestellt. In Kooperation mit dem malischen Beratungsdienst für Landwirte werden dabei Abb. 7: Traditioneller Schachtbrunnen (Quelle: fast ausschließlich lokale Arbeitskräfte einge- Mali Nord 2009) Leuphana Universität Lüneburg, Juni 2009
Um die Dezentralisierung der Verwaltung zu Das BMZ zieht eine durchweg positive Bilanz fördern, unterstützt das Programm Mali Nord seines Programms Mali Nord. Rund einhun- außerdem die 1999 neu konstituierten Land- derttausend Menschen sind an ihre Herkunfts- gemeinden. Gefördert werden Projekte zum orte zurückgekehrt und bestreiten heute selb- Aufbau der kommunalen Selbstverwaltung, ständig ihren Lebensunterhalt. 80 öffentliche die von den Gemeinden selbst initiiert wurden, Gebäude sind in 45 ländlichen Gemeinden neu z.B. Wegebaumaßnahmen, Straßenreinigung, entstanden oder wurden vollständig instand Müllabfuhr oder Ausbau der lokalen Märkte. gesetzt, daneben 200 offene Schachtbrunnen und 13 Wasserversorgungsanlagen (elektrisch oder solar betriebene Bohrbrunnen). Von 1996 bis 2007 sind 380 Diesel betriebene Mo- torpumpen importiert worden, die heute rund 10.000 Hektar bewässern, auf denen rund 40.000 Kleinbauern und -bäuerinnen arbeiten, die etwa 200.000 Familienangehörige unmit- telbar ernähren und im Jahr 2006 mehr als 60.000 Tonnen ungeschälten Reis produziert haben. Fünf ländliche Kleinbanken (Mikro- finanzinstitutionen) sind gegründet worden und operieren bereits erfolgreich. Abb. 8: : Errichtung einer Bewässerungsanlage für die Landwirtschaft (Quelle: Mali Nord 2009) 11 Abb. 9: : Eine Bewässerungsanlage für die Landwirt- schaft (Quelle: Mali Nord 2009) Alles für die Katz? Lehren aus der Entwicklungspolitik
4. Fazit W ährend unserer Exkursi- lopment Assistance) insbesondere westlicher on hatten wir Gelegenheit Geberländer nach wie vor an Bedingungen eine ganze Reihe lokaler gebunden ist, befürchten einige Akteure, dass Entwicklungsprojekte zu sich die Verantwortlichen der Empfängerlän- besichtigen und mit zahl- der mehr an den Interessen der Geber als an reichen Entwicklungs-Koordinatoren auf na- den eigenen Interessen ihres Landes orientie- tionaler Ebene zu sprechen. Ansatzpunkt für ren. die aktuelle Entwicklungszusammenarbeit ist eindeutig an der Basis, d. h., man finanziert Zudem befindet sich die internationale keine monolithischen Großvorhaben, die an Entwicklungspolitik in einer Umstrukturie- den Interessen der Betroffenen vorbei gehen, rungsphase. Ziel dieser Reform im Rahmen sondern fördert kleine, klar abgegrenzte Pro- der „Pariser Erklärung“ ist eine bessere Koor- jekte. Dabei wird die lokale Bevölkerung sehr dination unter den Geberländern. Die bereits intensiv mit einbezogen bzw. die Projekte zum angesprochene Budgethilfe wird von den Teil von den Menschen vor Ort selbst initiiert Akteuren in Mali als nicht erfolgreich einge- und organisiert. Durch die Einbindung der schätzt. Insgesamt sei der Koordinations- und örtlichen Bevölkerung wird deren Identifikati- Verwaltungsaufwand bei dieser Art der Zu- on mit dem Projekt und damit dessen Aussicht sammenarbeit viel zu hoch, sie sei zu statisch auf Erfolg entscheidend verbessert. Darüber und zu teuer und damit ineffektiv. 12 hinaus unterstützt dieses Vorgehen auch die nationale Strategie der Dezentralisierung der Die besichtigten Projekte arbeiten allesamt Verwaltung und der Entwicklung kommunaler in den Schwerpunktbereichen der deutschen Strukturen und trägt so dazu bei, das Leitbild Entwicklungszusammenarbeit (Dezentralisie- von „Good Governance“ (auch gegen nach wie rung, Landwirtschaft und Ressourcenschutz, vor bestehende Widerstände) umzusetzen1. Trinkwasserversorgung und Abwasser- bzw. Müllentsorgung). Im Hinblick auf den Tuareg- Aber nicht nur auf lokaler Ebene setzen Nicht- Konflikt und das damit zusammenhängende regierungsorganisationen verstärkt auf die Nomadenproblem lautet die offizielle Strategie Eigenverantwortlichkeit der lokalen Bevölke- zwar nicht Sedentarisierung zur Befriedung. rung. Auch im Rahmen der internationalen Aber insbesondere im Raum von Timbuktu Entwicklungspolitik hat sich die sog. Owner- (dem Projektgebiet von „Mali Nord“) ist die zu- ship der Zielländer als allgemein anerkanntes nehmende Sesshaftwerdung der nomadischen Prinzip durchgesetzt. Die Empfängerländer Stämme deutlich sichtbar. Dies geschieht aber tragen dabei selbst die Verantwortung für die weniger durch staatlichen Druck als vielmehr durchgeführten Projekte, denn wirklich nach- aufgrund immer schwieriger werdender Über- haltiger Wandel lässt sich nicht von außen er- lebensbedingungen in den Wüstenregionen. zwingen. Da allerdings die ODA (Official Dev- Die soziokulturellen Umwälzungen, die dieser Lebenswandel mit sich bringt, stellen eine zu- sätzliche Herausforderung dar, die es zu lösen 1 Eine gewisse Sonderstellung nimmt das oben be- gilt. schriebene Kooperationsprogramm „Mali Nord“ ein: aufgrund seiner Ausmaße – das Interventionsgebiet umfasst 45 Landgemeinden (vgl. Mali Nord 2009) – und Bleibt abschließend die Frage nach dem Sinn seines umfassenden Programminhaltes sehen einige oder Unsinn von Entwicklungszusammenar- Kritiker die Gefahr der Untergrabung der staatlichen beit. Entwicklungshilfe für Afrika wird massiv Autorität im Projektgebiet. In gewissen Kreisen nennt und radikal kritisiert – und zwar von Ver- man die Leiter des Programms auch „die Könige des tretern des „Nordens“ sowie von Afrikanern Nordens“. Allerdings soll das Projekt seitens der GTZ 2011 auslaufen und dann in die Zuständigkeit des Land- selbst. Die Entwicklungspolitik der Geber- wirtschaftsministeriums eingegliedert werden. länder treibe die afrikanischen Nehmerländer Leuphana Universität Lüneburg, Juni 2009
in eine neue Abhängigkeit und behindere die Es ist sicherlich falsch, die bestehende Asym- Entwicklung eines afrikanischen Selbstver- metrie der Partner zu verleugnen. Wichtiger trauens. Das daraus resultierende Anspruchs- ist es hingegen, zu einem fairen Umgang denken auf afrikanischer Seite ebenso wie die zwischen Afrika und Europa zu finden. Ent- Entwicklungszusammenarbeit zum Selbst- wicklungszusammenarbeit vor diesem Hin- zweck der Europäer ist in der Tat problema- tergrund ist notwendig und sinnvoll, wenn tisch. Ist also alles für die Katz? sie eine partnerschaftliche Basis hat und im Geiste der Gleichberechtigung geleistet wird. Bundespräsident Horst Köhler wies jüngst Aber Entwicklungszusammenarbeit ist nicht darauf hin , dass eine Partnerschaft auf glei- in der Lage, die verheerende Armut grundsätz- cher Augenhöhe angestrebt werden sollte, eine lich und auf Dauer zu beseitigen. Hier muss Partnerschaft mit und nicht für Afrika2. Denn vielmehr auf Ebene von Handelsverträgen vor dem Hintergrund einer globalisierten, angesetzt werden, denn wir können unseren zunehmend vernetzten Welt, sind wir gera- Wohlstand in Europa unmöglich weiterhin auf dezu auf eine Kooperation in wechselseitigem Basis niedriger Preise halten. Eng verbunden Interesse angewiesen. Es gilt globale Probleme ist hiermit auch das Thema Regierungsfüh- wie Klimawandel, Armut und aus fehlenden rung, der so genannten ‚Good Governance’ Perspektiven vor Ort resultierende Migration, sowie der Zugang zu Bildung in afrikanischen gemeinsam entgegen zu treten. Ländern. 2 ZEIT FORUM POLITIK: „Ein neuer Blick auf Afrika?“ Horst Köhler im Gespräch mit Prinz Asfa Wossen Asserate und Unomwinjo Katjipuka-Sibolile Moderation: Bartholomäus Grill (DIE ZEIT); Sonntag, 19.04.2009, Thalia-Theater Hamburg. 13 Alles für die Katz? Lehren aus der Entwicklungspolitik
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15 Alles für die Katz? Lehren aus der Entwicklungspolitik
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