Zinsniveau, Zinsentwicklung und Zinsänderungsrisiken als Herausforderung für das Bankgeschäft der nächsten Jahre - Dr. Hinrich Holm, stellv ...
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Zinsniveau, Zinsentwicklung und Zinsänderungsrisiken als Herausforderung für das Bankgeschäft der nächsten Jahre Dr. Hinrich Holm, stellv. Vorsitzender des Vorstandes der NORD/LB Lüneburg, 17. Norddeutscher Bankentag, 14. Juni 2017 1
Zinsniveau, Zinsentwicklung und Zinsänderungsrisiken als Herausforderung für das Bankgeschäft der nächsten Jahre Dr. Hinrich Holm Agenda Einleitung: Niedrigzinsen – kein rein europäisches Phänomen Strukturprobleme der Eurozone und geldpolitische Maßnahmen der EZB Geldpolitischer Exit stellt EZB vor große Herausforderungen Prognose NORD/LB – EZB leitet sukzessive aber langsam den Ausstieg ein Risiken der Niedrigzinsen vs. Zinsänderungsrisiko Fazit 2
Zinsniveau, Zinsentwicklung und Zinsänderungsrisiken als Herausforderung für das Bankgeschäft der nächsten Jahre Dr. Hinrich Holm Weltwirtschaft: Schleppende Erholung nach der großen Finanzkrise 2008/2009 Wachstumsraten des realen Bruttoinlandsprodukts (in % gg. Vorjahr) 16 in %, Y/Y 14 12 10 8 6 4 2 0 -2 -4 -6 -8 -10 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 BIP USA BIP Japan BIP Euroraum BIP UK BIP China Quelle: Bloomberg, NORD/LB Economics 3
Zinsniveau, Zinsentwicklung und Zinsänderungsrisiken als Herausforderung für das Bankgeschäft der nächsten Jahre Dr. Hinrich Holm Kapitalmarktzinsen: Langfristiger Abwärtstrend Rendite von Staatsanleihen mit 10 Jahren Restlaufzeit (USA, UK, Deutschland) 10 in % 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0 -1 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 10J Bundesanleihen 10J US-Treasuries UK-Gilts 10J Quelle: Bloomberg, NORD/LB Economics 4
Zinsniveau, Zinsentwicklung und Zinsänderungsrisiken als Herausforderung für das Bankgeschäft der nächsten Jahre Dr. Hinrich Holm Auch die realen Kapitalmarktzinsen sind seit Mitte der 1980er Jahre rückläufig Nominale und reale Staatsanleiherenditen USA, Deutschland, Japan 15 in % 10 5 0 -5 1954 1958 1962 1966 1970 1974 1978 1982 1986 1990 1994 1998 2002 2006 2010 2014 10J Deutschland, nominal 10J Deutschland, real (statische Erwartungen) 10J USA, nominal 10J USA, real (statische Erwartungen) 10J Japan, nominal 10J Japan, real (statische Erwartungen) Quelle: Bloomberg, Feri, NORD/LB Economics 5
Zinsniveau, Zinsentwicklung und Zinsänderungsrisiken als Herausforderung für das Bankgeschäft der nächsten Jahre Dr. Hinrich Holm Geldpolitik – Notenbanken haben weltweit die Zinsen massiv gesenkt; Negativzinsen keine Ausnahme mehr, Realzins aktuell klar negativ Leitzinsen (nominal) Leitzinsen (real) 7 in % 6 in % 6 4 5 2 4 3 0 2 -2 1 -4 0 -1 -6 1/00 1/02 1/04 1/06 1/08 1/10 1/12 1/14 1/16 1/00 1/02 1/04 1/06 1/08 1/10 1/12 1/14 1/16 Fed EZB BoJ BoE SNB Fed EZB BoJ BoE SNB Quelle: Bloomberg, NORD/LB Economics 6
Zinsniveau, Zinsentwicklung und Zinsänderungsrisiken als Herausforderung für das Bankgeschäft der nächsten Jahre Dr. Hinrich Holm Geldpolitik: Prozess der Bilanzausweitung setzt sich fast überall noch fort; Exit muss behutsam erfolgen und darum rechtzeitig beginnen; Fed hat begonnen Entwicklung der Bilanzsummen der wichtigsten Zentralbanken 1000 (Index, 30.06.2007=100) 900 800 700 600 500 400 300 200 100 0 1/03 1/04 1/05 1/06 1/07 1/08 1/09 1/10 1/11 1/12 1/13 1/14 1/15 1/16 1/17 Fed EZB BoJ BoE SNB Hinweis: Für UK wurden Daten des IWF zur Entwicklung von M0 in UK verwendet, da die BoE seit 2014 keine mtl. Bilanzsummendaten mehr veröffentlicht. Quelle: Bloomberg, NORD/LB Economics 7
Zinsniveau, Zinsentwicklung und Zinsänderungsrisiken als Herausforderung für das Bankgeschäft der nächsten Jahre Dr. Hinrich Holm Aussichten und Kommunikation der FOMC-Mitglieder FOMC Minutes „most participants“ ... think it would „soon be appropriate“ … „to raise rates again“ „nearly all participants“ … „look for normalization to begin this year“ „many participants“ … see „global risks ebbing since last meeting“ „several participants“ … think that „some slack remain in the labor force“ „most participants“ … think lower inflation as a „transitory phenomenon“ „a few participants“ … are „concerned about missing further on inflation“ Eric Rosengren (Fed Boston) Robert Kaplan (Fed Dallas) Mehr als drei Zinsanhebungen in 2017 Noch zwei weitere Zinsanhebungen in 2017 Bilanzreduzierung ab September möglich Bilanzreduzierung später in 2017 John Williams (Fed San Francisco) Lael Brainard (Fed Governor) Drei Zinsanhebungen in 2017 Baldige Zinsanhebung Deutlich reduzierte Fed-Bilanz in fünf Jahren Start Bilanzreduzierung: Leitzins auf halben Weg zu den Projektionen Quelle: Bloomberg, NORD/LB Economics 8
Zinsniveau, Zinsentwicklung und Zinsänderungsrisiken als Herausforderung für das Bankgeschäft der nächsten Jahre Dr. Hinrich Holm US-Geldpolitik – Fed Funds Target Rate und Fed-Bilanz (Prognose) Zinsschritte: Noch zwei in 2017, drei in 2018 Fed-Bilanz: In 2017 Anpassungen wahrscheinlich Aktuell Dez 2017 Dez 2018 2,50 in Mio USD Fed Funds Target Rate Nord/LB Volkswirtschaft (Pfad) 4500000 2,25 andere Lehman Bloomberg-Konsens (Pfad) QE1 QE2 QE3 Kredite 2,00 4000000 Commercial Fed Projektionen (Median) Paper Fed Funds Rate 1,75 3500000 Swaplinien Futures (Pfad) 1,50 3000000 Term Auction Facility 1,25 2500000 Gold AIG 1,00 2000000 weitere 0,75 1500000 Wertpapiere MBS 0,50 1000000 Federal 0,25 500000 Agencies Treasuries 0,00 0 Quelle: Federal Reserve, Bloomberg, NORD/LB Economics 9
Zinsniveau, Zinsentwicklung und Zinsänderungsrisiken als Herausforderung für das Bankgeschäft der nächsten Jahre Dr. Hinrich Holm 2017 als Jahr der geldpolitischen Zeitenwende? Rückblick: Die Zeichen standen im Frühjahr 2016 noch klar auf weitere Lockerung EZB Chefökonom Praet: „untere Grenze noch nicht erreicht“ Lars Rohde, Dänische Zentralbank: „haben untere Grenze nicht gefunden“ EZB Präsident Draghi: „Helikoptergeld? Interessantes Konzept“ Øystein Olsen, Norwegische Zentralbank: „Negativzinsen denkbar bei weiteren Schocks“ Bildquelle: Jeweilige Notenbank 10
Zinsniveau, Zinsentwicklung und Zinsänderungsrisiken als Herausforderung für das Bankgeschäft der nächsten Jahre Dr. Hinrich Holm Agenda Einleitung: Niedrigzinsen – kein rein europäisches Phänomen Strukturprobleme der Eurozone und geldpolitische Maßnahmen der EZB Geldpolitischer Exit stellt EZB vor große Herausforderungen Prognose NORD/LB – EZB leitet sukzessive aber langsam den Ausstieg ein Risiken der Niedrigzinsen vs. Zinsänderungsrisiko Fazit 11
Zinsniveau, Zinsentwicklung und Zinsänderungsrisiken als Herausforderung für das Bankgeschäft der nächsten Jahre Dr. Hinrich Holm Deutschland: Starker Gleichlauf des Wirtschaftswachstums mit den Kernländern, geringe und teils rückläufige Konvergenz gegenüber „anfälligen“ Ländern Korrelationskoeffizienten des BIP-Wachstums Entwicklung des realen BIP-Wachstums ab 1996 einzelner Länder gegenüber Deutschland 6 Y/Y in % Land 1995 bis 2005 2002 bis 2008 2009 bis 2015 Prognose Finnland 0,46 0,72 0,99 5 Frankreich 0,75 0,59 0,99 4 Österreich 0,33 0,91 0,98 3 Belgien 0,54 0,56 0,97 2 Slowakei -0,68 0,88 0,96 1 Italien 0,93 0,64 0,93 0 Niederlande 0,20 0,93 0,91 -1 Estland 0,42 0,29 0,91 Litauen -0,14 0,17 0,89 -2 Slowenien 0,20 0,90 0,85 -3 Luxemburg 0,70 0,68 0,84 -4 Lettland 0,33 0,35 0,75 -5 Spanien 0,84 0,48 0,55 -6 Portugal 0,08 0,75 0,52 -7 Irland 0,19 0,12 0,52 1996 1999 2002 2005 2008 2011 2014 2017 Zypern 0,76 0,82 0,40 Deutschland Euroland EMU ohne Deutschland Griechenland 0,49 0,08 -0,17 Quelle: Bloomberg, Jost/Reitz (2017), in: Wirtschaftsdienst 2017:2, S.124-129. NORD/LB Economics 12
Zinsniveau, Zinsentwicklung und Zinsänderungsrisiken als Herausforderung für das Bankgeschäft der nächsten Jahre Dr. Hinrich Holm Euroland: Erfolge beim Defizitabbau ungleich verteilt; hoher Schuldenstand macht anfällig für starken Zinsanstieg Defizitquote in % vom BIP Staatsschuldenquote in % vom BIP 3 in % v. BIP in % v. BIP 200 180 0 160 -3 140 120 -6 100 80 -9 60 -12 40 20 -15 1995 1998 2001 2004 2007 2010 2013 2016 2005 2007 2009 2011 2013 2015 Euroland Deutschland Deutschland Frankreich Italien Frankreich Italien Spanien Portugal Griechenland Spanien Portugal Euroland Griechenland Maastricht-Kriterium Quelle: Bloomberg, NORD/LB Economics 13
Zinsniveau, Zinsentwicklung und Zinsänderungsrisiken als Herausforderung für das Bankgeschäft der nächsten Jahre Dr. Hinrich Holm Arbeitsmarkt: Starke Divergenz seit der Finanzkrise; Abbau der Arbeitslosigkeit durch zyklische Erholung, aber anhaltende Probleme in Frankreich und Italien Arbeitslosenquote (ILO) in ausgewählten Ländern der Eurozone 30 in %, sa 25 20 15 10 5 0 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015 2017 Euroland Deutschland Frankreich Italien Niederlande Spanien Portugal Quelle: Bloomberg, Feri, NORD/LB Economics 14
Zinsniveau, Zinsentwicklung und Zinsänderungsrisiken als Herausforderung für das Bankgeschäft der nächsten Jahre Dr. Hinrich Holm Kapitalmarktzinsen: Massive Divergenz nach sorgloser Bewertung bis 2008; EZB bewirkt ab Juli 2012 („Whatever it takes“, OMT-Programm) Spreadeinengung Staatsanleiherenditen (10J) Eurozone Spreads zu deutschen Bunds (10J) in % in % 40 in Bp in Bp 800 1600 9 36 700 1400 32 600 1200 7 28 24 500 1000 5 20 400 800 16 3 12 300 600 8 200 400 1 4 100 200 0 -1 -4 0 0 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 GER FR IT ESP POR GRE (r.S.) IT ESP FR POR (r.S.) Quelle: Bloomberg, NORD/LB Economics 15
Zinsniveau, Zinsentwicklung und Zinsänderungsrisiken als Herausforderung für das Bankgeschäft der nächsten Jahre Dr. Hinrich Holm Eurobarometer: In den meisten Staaten überwiegt klar die Zustimmung zum Euro; Franzosen mehrheitlich pro Euro; besonders skeptisch sind die Italiener Ist der Euro gut oder schlecht für die EU? Ist der Euro gut oder schlecht für Ihr Land? in % 90% in % 90% 80% 80% 70% 70% 60% 60% 50% 50% 40% 40% 30% 30% 20% 20% 10% 10% 0% 0% SI ES SI EE AT SK EL PT BE AT EE SK ES BE EL PT FI EMU FI FR EMU FR IE DE NL IT CY IE DE NL MT IT CY LU MT LV LT LU LV LT Gut Schlecht Gut Schlecht Quelle: EU-Kommission (EuroBarometer 2016), NORD/LB Economics 16
Zinsniveau, Zinsentwicklung und Zinsänderungsrisiken als Herausforderung für das Bankgeschäft der nächsten Jahre Dr. Hinrich Holm Brexit, Trump – Drohen weitere politische Risiken (Populismus, Nationalismus)? Wichtige Wahltermine in EU-Ländern Datum Land Wahl Anmerkungen Deutliche Abstimmungsniederlage für Renzi; 04.12.2016 Italien Verfassungsreferendum Hält die Nachfolge-Regierung bis Frühjahr 2018? Van der Bellen siegt deutlicher als erwartet; 04.12.2016 Österreich Präsidentschaftswahl FPÖ sinkt in Umfragen für Nationalratswahlen. Rechtspopulismus ausgewildert, Ruttes Partei klar 15.03.2017 Niederlande Parlamentswahl stärkste Fraktion. Schwierige Regierungsbildung Emmanuel Macron liegt vor der rechtsextremen 23.04.2017 Frankreich Präsidentschaftswahl, 1. Durchgang Marine Le Pen (FN) Macron erringt ca. 2/3 der Stimmen und besiegt Le 07.05.2017 Frankreich Präsidentschaftswahl, Stichwahl Pen deutlich; hoher Anteil ungültiger Stimmen 11.06.2017 Frankreich Parlamentswahl, 1. Durchgang Wie schneidet der Front National (FN) ab? Cohabitation nicht zwingend; "En marche" - bisher 18.06.2017 Frankreich Parlamentswahl, 2. Durchgang One-Man-Show von Macron - legt in Umfragen zu. Wahl: Angela Merkel liegt in Umfragen deutlich vor 24.09.2017 Deutschland Bundestagswahl Martin Schulz; Wie schneidet die AfD ab? ÖVP unter Kurz kündigt große Koalition auf; 15.10.2017 Österreich vorgezogene Parlamentswahlen Umfragen: ÖVP gut 30%; SPÖ knapp 30%; FPÖ: 25%. Herbst 2017 - Wie stark werden die Populisten/Euro-Kritiker? Italien Parlament Frühjahr 2018 (Fünf Sterne, Lega Nord, Forza Italia) Quelle: Deutscher Bundestag. nationale Parlamente und Regierungen, NORD/LB Economics. 17
Zinsniveau, Zinsentwicklung und Zinsänderungsrisiken als Herausforderung für das Bankgeschäft der nächsten Jahre Dr. Hinrich Holm EZB-Krisenpolitik: Eine Fülle an unkonventionellen Maßnahmen begleiten und verstärken die Zinspolitik EZB: Leitzinsen, unkonventionelle Maßnahmen und Zinsentwicklung (EONIA, 10J Bunds) in % Vollzuteilung/Festzins Securities Market Programme Weiche Forward Guidance PSPP Mrd. EUR 5 2000 12M-LTROs „whatever it takes“; OMT Negativer Einlagezins + TLTRO Ausweitung EAPP 3Y-LTROs CBPP3 + ABSPP CSPP/ Verlängerung EAPP TLTRO2 4 1600 3 1200 2 800 1 400 0 0 -1 -400 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Überschussliquidität (r.S.) EONIA EZB Tendersatz EZB Einlagesatz Rendite Bundesanleihen (10J) Quelle: Bloomberg, NORD/LB Economics 18
Zinsniveau, Zinsentwicklung und Zinsänderungsrisiken als Herausforderung für das Bankgeschäft der nächsten Jahre Dr. Hinrich Holm Agenda Einleitung: Niedrigzinsen – kein rein europäisches Phänomen Strukturprobleme der Eurozone und geldpolitische Maßnahmen der EZB Geldpolitischer Exit stellt EZB vor große Herausforderungen Prognose NORD/LB – EZB leitet sukzessive aber langsam den Ausstieg ein Risiken der Niedrigzinsen vs. Zinsänderungsrisiko Fazit 19
Zinsniveau, Zinsentwicklung und Zinsänderungsrisiken als Herausforderung für das Bankgeschäft der nächsten Jahre Dr. Hinrich Holm Euroland: Überschussliquidität steuert bis Ende 2017 ca. EUR 1,7 Bio. an EZB-Geldpolitik, Überschussliquidität und Zinsentwicklung 6 in % Mrd. EUR 2400 Prognose 5 2000 4 1600 3 1200 2 800 1 400 0 0 -1 -400 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 EONIA EZB Tendersatz EZB Einlagesatz Rendite Bundesanleihen (10J) Überschussliquidität (r.S.) EZB: Anleihen aus geldpol. Zwecken (r.S.) Quelle: Bloomberg, NORD/LB Economics 20
Zinsniveau, Zinsentwicklung und Zinsänderungsrisiken als Herausforderung für das Bankgeschäft der nächsten Jahre Dr. Hinrich Holm EZB: Anleihekäufe steuern Ende 2017 Volumen von gut EUR 2,4 Bio. an; EAPP-Regeln wurden bislang recht flexibel gehandhabt Eurosystem: WP-Bestand aus QE-Programmen PSPP-Ankäufe vs. adj. EZB-Kapitalschlüssel Mrd. Euro Abw., %-P. 2200 1,5 2000 1 1800 1600 0,5 1400 0 1200 -0,5 1000 800 -1 600 -1,5 400 200 -2 0 -2,5 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 CSPP PSPP -3 ABS Programm Covered Bond Programm 3 3/15 6/15 9/15 12/15 3/16 6/16 9/16 12/16 3/17 6/17 SMP-Ankaufprogramm CBPP I & II DE FR IT+ES Rest Quelle: Bloomberg, NORD/LB Economics 21
Zinsniveau, Zinsentwicklung und Zinsänderungsrisiken als Herausforderung für das Bankgeschäft der nächsten Jahre Dr. Hinrich Holm Inflation: Basiseffekte laufen langsam aus, Inflation wieder deutlich unter EZB-Ziel; Kernrate zieht nur langsam an und bleibt auch 2017 zu niedrig Beiträge zur HVPI-Inflationsrate (Energie und Kernrate ex Energie) und Rohölpreis 5,0 Y/Y, in %-P. Y/Y in % 100 Prognose 4,0 75 3,0 50 2,0 25 1,0 0 0,0 -25 -1,0 -50 -2,0 -75 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015 2017 Kernrate ex Energie Energie HVPI-Gesamt Y/Y Ölpreis Y/Y, (r.S.) Quelle: Bloomberg, NORD/LB Economics 22
Zinsniveau, Zinsentwicklung und Zinsänderungsrisiken als Herausforderung für das Bankgeschäft der nächsten Jahre Dr. Hinrich Holm Gemäßigte Geldmengen- und Kreditexpansion sprechen für die kurze und mittlere Frist (noch) nicht für einen monetär induzierten Inflationsdruck Geldmengenentwicklung Kreditwachstum (priv. Sektor) %-P. Y/Y, in % 30 in %, Y/Y 14 14 12 12 25 10 10 20 8 8 6 6 15 4 4 10 2 2 0 0 5 -2 -2 0 -4 -4 -5 -6 -6 -8 -8 -10 2007 2009 2011 2013 2015 2017 M3-M2 (=marktfähige Finanzinstrumente) -15 M2-M1 (=sonstige kurzfristige Einlagen) 1/02 1/04 1/06 1/08 1/10 1/12 1/14 1/16 M1 Euroland Deutschland Frankreich M3 Y/Y (r.S.) Italien Spanien Quelle: Bloomberg, NORD/LB Economics 23
Zinsniveau, Zinsentwicklung und Zinsänderungsrisiken als Herausforderung für das Bankgeschäft der nächsten Jahre Dr. Hinrich Holm Agenda Einleitung: Niedrigzinsen – kein rein europäisches Phänomen Strukturprobleme der Eurozone und geldpolitische Maßnahmen der EZB Geldpolitischer Exit stellt EZB vor große Herausforderungen Prognose NORD/LB – EZB leitet sukzessive aber langsam den Ausstieg ein Risiken der Niedrigzinsen vs. Zinsänderungsrisiko Fazit 24
Zinsniveau, Zinsentwicklung und Zinsänderungsrisiken als Herausforderung für das Bankgeschäft der nächsten Jahre Dr. Hinrich Holm Euroland: Hohe konjunkturelle Dynamik, Wachstum 2017/18: +1,9%/+1,8% Inflation bleibt trotz Basiseffekts auch 2017 unterhalb des EZB-Zielwertes in % 6 Prognose 5 4 3 2 1 0 -1 -2 -3 -4 -5 -6 I/99 I/00 I/01 I/02 I/03 I/04 I/05 I/06 I/07 I/08 I/09 I/10 I/11 I/12 I/13 I/14 I/15 I/16 I/17 I/18 BIP, real (Y/Y) EZB Tendersatz Rendite, Bunds (10J) Headline-Inflation, Y/Y Quelle: Bloomberg, Feri, NORD/LB Economics 25
Zinsniveau, Zinsentwicklung und Zinsänderungsrisiken als Herausforderung für das Bankgeschäft der nächsten Jahre Dr. Hinrich Holm Europäische Zentralbank: Auch die Mehrheitsverhältnisse im Rat sprechen für weiterhin eher vorsichtige Schritte auf dem Weg aus der expansiven Geldpolitik EZB-Ratsmitglieder eher dovish eher neutral eher hawkish V. Constâncio M. Draghi E. Nowotny Y. Mersch S.Lautenschläger EZB-Vizepräsident EZB-Präsident Österreich EZB-Direktorium EZB-Direktorium P. Praet B. Cœuré J. Makúch K. Knot J. Weidmann EZB-Direktoriu m EZB-Direktorium Slovakei Niederlande Deutschland I. Visco F. V. de Galhau E. Liikanen I. Rimšēvičs A. Hansson Italien Frankreich Finnland Lettland Estland G. Stournaras P. R. Lane G. Reinesch B. Jazbec Griechenland Irland Luxemburg Slowenien L. M. Linde J. Smets V. Vasiliauskas Spanien Belgien Litauen C. Costa C. Georghadji M. Vella Portugal Zypern Malta Quelle: Börsen-Zeitung, Bloomberg Intelligence, NORD/LB Economics 26
Zinsniveau, Zinsentwicklung und Zinsänderungsrisiken als Herausforderung für das Bankgeschäft der nächsten Jahre Dr. Hinrich Holm Ausblick EZB-Politik: Langfristig angelegter flacher Ausstiegspfad Projektion des Pfades für den Ausstieg der EZB aus der expansiven Geldpolitik Dez. 2016 Anfang 2018 Erstes Halbjahr 2019 Frühestens Ende 2020 Drosselung APP auf Abschwächung Erste Anhebung Ende der Reinvestition EUR 60 Mrd./Monat Forward Guidance Einlagezins von EAPP-Fälligkeiten (ab April 2017) 2016 2017 2018 2019 2020 2021 Sommer 2017 Bis Herbst 2018 Ende 2019 bis Ende 2020 Beginn Straffung der Tapering der Erste Anhebung Aufhebung Kommunikation Nettoankäufe EAPP Haupt- negativer (Abschwächung refinanzierungssatz Einlagezins „Easing Bias“) Quelle: Bloomberg, NORD/LB Economics 27
Zinsniveau, Zinsentwicklung und Zinsänderungsrisiken als Herausforderung für das Bankgeschäft der nächsten Jahre Dr. Hinrich Holm Kapitalmarktzinsen: Wie lange dämpfen politische Risiken noch den Zinsanstieg? Divergente Geldpolitik erklärt Transatlantikspread; sukzessive Normalisierung Kapitalmarktzinsen und Spread (Bund-UST) Prognose Zinsstrukturkurve (Bunds) in % in Bp in % 8 1050 2,0 7 900 1,5 6 750 5 600 1,0 4 450 0,5 3 300 2 150 0,0 1 0 -0,5 0 -150 -1 -300 -1,0 1993 1996 1999 2002 2005 2008 2011 2014 2017 1J 2J 3J 4J 5J 6J 7J 8J 9J 10J Spread 10J (Bund-UST) 10J Bundesanleihen 01.06.2017 3M 6M 12M Dez 18 10J US-Treasuries Leitzinsspread EZB-Fed Quelle: Bloomberg, NORD/LB Economics 28
Zinsniveau, Zinsentwicklung und Zinsänderungsrisiken als Herausforderung für das Bankgeschäft der nächsten Jahre Dr. Hinrich Holm Agenda Einleitung: Niedrigzinsen – kein rein europäisches Phänomen Strukturprobleme der Eurozone und geldpolitische Maßnahmen der EZB Geldpolitischer Exit stellt EZB vor große Herausforderungen Prognose NORD/LB – EZB leitet sukzessive aber langsam den Ausstieg ein Risiken der Niedrigzinsen vs. Zinsänderungsrisiko Fazit 29
Zinsniveau, Zinsentwicklung und Zinsänderungsrisiken als Herausforderung für das Bankgeschäft der nächsten Jahre Dr. Hinrich Holm EZB-Geldpolitik: Einschätzung zu den häufigsten Kritikpunkten Schlussfolgerung: EZB wird Exit nur langsam und vorsichtig vollziehen Potenzielle Risiken der Niedrigzinspolitik Einschätzung vom heutigen Standpunkt aus Vorwurf: Enteignung des Sparers / Probleme Aufgabe der Geldpolitik ist es nicht, eine Stiftungen / Pensionskassen Mindestrendite zu garantieren. Realzinsentwicklung bestätigt Vorwurf zudem auch empirisch nicht. Langfristig Inflationsrisiken? Die Notenbanken verfügen über ausreichend Instrumente, um steigende Inflation einzudämmen. Aber: Gefahr eines zu abrupten Bremsmanövers! Dämpfung der Anreize für Konsolidierung? Empirisch bislang nicht festzustellen: Griechenland und Portugal führen OECD-Ranking an. (OECD 2015, Economic Policy Reforms 2015: Going for Growth.) Erhöhung der Risiken für die Finanzsystemstabilität Erhöhung der Risikoneigung Teilweise intendiert (Risikoneigungskanal). Gefahr neuer Vermögenspreisblasen Aktien EMU eher nicht. Immobilienmärkte? Erschwerung der Lösung struktureller Probleme Problem für EZB, da so auch Transmissionskanal (NPLs, Ertragsschwäche) im Bankensektor der Geldpolitik negativ beeinflusst werden kann. o Negativer Einlagesatz o Aber: Neg. Einlagesatz wirkt unterschiedlich auf einzelne Banken. Nettoeffekt? o Lange Phase niedriger Zinsen o Zinsstruktur wichtiger als Zinsniveau. Quelle: NORD/LB Economics 30
Zinsniveau, Zinsentwicklung und Zinsänderungsrisiken als Herausforderung für das Bankgeschäft der nächsten Jahre Dr. Hinrich Holm Nebenwirkungen der expansiven Geldpolitik – Blasenbildung am deutschen Immobilienmarkt? Mietpreisentwicklung (Neuvermietung) Kaufpreise Eigentumswohnungen (Neugeschäft) 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 17 7500 16 15 6500 14 13 5500 12 4500 11 10 3500 9 8 2500 Quelle: Deutsche Bundesbank, Bulwiengesa, NORD/LB Economics 31
Zinsniveau, Zinsentwicklung und Zinsänderungsrisiken als Herausforderung für das Bankgeschäft der nächsten Jahre Dr. Hinrich Holm Fiskalische Dominanz? Starker Zinsanstieg könnte Staatsschuldenkrise erneut entfachen Projektion Staatsschuldenquote Italien für Baseline-Szenario und bei stärkeren Zinsanstiegen 136 Staatsschuld in Prozent des BIP-Wachstums 134 132 130 128 126 124 122 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 Baseline Szenario 1: 1%-Punkt zus. Zinsanstieg Szenario 2: 2 %-Punkte zus. Zinsanstieg Prognose Baseline auf Datenbasis EU-Kommission, IMF, NORD/LB. Szenarien: Sofortiger zusätzlicher Zinsimpuls in Höhe von 100 bzw. 200 Basispunkten. BIP und Primärsaldo unverändert gegenüber Basisszenario. Quelle: Bloomberg, IMF; EU-Kommission, NORD/LB Economics 32
Zinsniveau, Zinsentwicklung und Zinsänderungsrisiken als Herausforderung für das Bankgeschäft der nächsten Jahre Dr. Hinrich Holm NORD/LB-Fiskalmonitor Eurozone: Wie nachhaltig ist die Schuldentragfähigkeit der Mitgliedsstaaten der Eurozone? Fiskalmonitor Eurozone Haushaltssaldo in Staatsschuld Anteil Anteil von Durchschnittliche Spread zu Länderrating Prozent des BIP Verhältnis zu Staatsschuld in Ausländern Laufzeit 10Y Bunds (S&P, (2016) BIP (2016) ausländischer gehaltene ausstehender staatl. langfristig) Währung an Staatsschuld an Schuldverschreibun Gesamtschuld Gesamtschuld (2015) gen (2017) Gesamt Primär (2015) Belgien -2,6 0,2 105,9 0,00 53,8 9,19 36,1 AA Deutschland 0,8 2,1 68,3 4,20 52,8 5,82 - AAA Irland -0,6 1,7 75,4 5,10 63,0 10,80 48,3 A+ Griechenland 0,7 3,9 179,0 n.a. n.a. 7,77 579,0 B- Spanien -4,5 -1,7 99,4 0,30 44,1 6,86 127,9 BBB+ Frankreich -3,4 -1,5 96,0 2,50 55,6 7,36 42,1 AA Italien -2,4 1,5 132,6 0,20 34,1 6,81 199,2 BBB- Niederlande 0,4 1,5 62,3 1,00 47,4 6,74 21,8 AAA Österreich -1,6 0,5 84,6 n.a. 73,0 8,33 27,7 AA+ Portugal -2,0 2,2 130,4 10,90 66,6 6,29 280,9 BB+ Finnland -1,9 -0,9 63,6 1,60 76,1 6,40 6,0 AA+ Großbritannien -2,4 -0,4 73,2 0,00 n.a. 15,03 74,5 AA Quelle: Bloomberg, IMF; OECD, Eurostat, EU-Kommission, NORD/LB Economics 33
Zinsniveau, Zinsentwicklung und Zinsänderungsrisiken als Herausforderung für das Bankgeschäft der nächsten Jahre Dr. Hinrich Holm Finanzielle Dominanz? Risiken für Stabilität im Bankensektor sowohl durch Niedrigzinsen als auch durch starke, abrupte Zinsänderungen Dividendenausschüttungen vs. Ergebnis systemrelevanter Banken im Euroraum (Mrd. €) Zinsrisikokoeffizienten1 im Vergleich 1Der Zinsrisikokoeffizient setzt den barwertigen Verlust infolge eines abrupten Zinsanstiegs oder Zinsrückgangs von 200 Basispunkten über alle Laufzeiten hinweg ins Verhältnis zu den regulatorischen Eigenmitteln, wobei das jeweils ungünstigere Ergebnis berücksichtigt wird. Quelle: Deutsche Bundesbank, Finanzstabilitätsbericht 2016; NORD/LB Economics. 34
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