Allgemeines zu VMware vSphere

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Allgemeines zu VMware vSphere
                                                            ESXi 5.0
                                                  vCenter Server 5.0

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                                                       DE-000586-00
Allgemeines zu VMware vSphere

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                                                  Fax: +49 (0) 89 3706 17333
                                                  www.vmware.com/de

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Inhalt

          Allgemeines zu VMware vSphere 5

     1 VMware vSphere und die Virtualisierung der IT-Infrastruktur 7
               Aspekte der Virtualisierung 7
               VMware vSphere , eine Plattform für die Virtualisierung und Cloud-Infrastruktur   10
               VMware vSphere -Komponenten und -Funktionen 12
               Physische Topologie des vSphere -Datencenters 14

     2 Virtualisierungsebene: vSphere-Datacenter 17
               Architektur des virtuellen Datencenters 17
                  Hosts, Cluster und Ressourcenpools 19
                  VMware vSphere - Verteilte Dienste 20
               Netzwerkarchitektur 23
                  VMware vShield und Netzwerksicherheit 26
               Speicherarchitektur 27

     3 Verwaltungsebene: VMware vCenter Server 29
               Kerndienste von vCenter Server 31
               vCenter Server-Plug-Ins 31
               vCenter Server -Schnittstellen 32

     4 Schnittstellenebene: Zugriff auf die virtuelle Infrastruktur 33
               vSphere-Client und vSphere Web Client 34
                  Verwenden des vSphere-Clients 34
                  Verwenden von vSphere Web Client 35
               SDKs und Befehlszeilenschnittstellen 35
               Direkter Zugriff auf die Konsole der virtuellen Maschine 36

          Index 37

VMware, Inc.                                                                                          3
Allgemeines zu VMware vSphere

4                               VMware, Inc.
Allgemeines zu VMware vSphere

                                                                                                  ®
          Allgemeines zu VMware vSphere bietet Informationen zu den Funktionen von VMware vSphere .
          Dieses Dokument beschreibt VMware ESXi™, VMware vCenter Server™ und vSphere-Clients, bei denen es
          sich jeweils um die Virtualisierungs-, Verwaltungs- und Schnittstellenebene von vSphere handelt.

Zielgruppe
          Diese Information ist für Personen geeignet, die sich mit den Komponenten und Funktionen von VMware
          vSphere vertraut machen möchten. Diese Informationen sind für erfahrene Windows- bzw. Linux-Systemad-
          ministratoren bestimmt, die mit der Technologie virtueller Maschinen und den Vorgängen von Datencentern
          vertraut sind.

VMware, Inc.                                                                                                    5
Allgemeines zu VMware vSphere

6                               VMware, Inc.
VMware vSphere und die
Virtualisierung der IT-Infrastruktur                                                                            1
          VMware vSphere nutzt die Leistungsstärke der Virtualisierung zum Umwandeln von Datencentern in ska-
          lierbare, konsolidierte Computing-Infrastrukturen. Eine virtuelle Infrastruktur bedeutet für IT-Unternehmen
          flexiblere Möglichkeiten bei der Bereitstellung des Dienstangebots. Die virtuelle Infrastruktur dient auch als
          Basis für das Cloud-Computing.

          Cloud-Computing ist eine IT-Technik, die auf Grundlage der Virtualisierung Ressourcenpools erzeugt, um
          eine bedarfsgerechte, elastische, selbstverwaltende Infrastruktur zu schaffen, die dynamisch in Form eines
          Dienstes zugeteilt werden kann. Durch die Virtualisierung werden Anwendungen und Informationen von der
          Komplexität der zugrundeliegenden Hardware-Infrastruktur entkoppelt.

          Neben ihrer Rolle als Basistechnik für das Cloud-Computing ermöglicht die Virtualisierung Unternehmen
          jeder Größe Verbesserungen in den Bereichen Flexibilität und Kostenkontrolle. Beispielsweise kann im Rah-
          men der Serverkonsolidierung ein einziger physischer Server mehrere Server ersetzen, indem er sie als virtuelle
          Maschinen ausführt. Zu den Nebenprodukten im Verlauf der Virtualisierung des Datencenters gehören ins-
          besondere die effektive Ressourcennutzung und die leichte Verwaltbarkeit. Durch die Virtualisierung des
          Datencenters erleichtert sich die Verwaltung der Infrastruktur, deren verfügbare Ressourcen effektiver genutzt
          werden können. Die Virtualisierung ermöglicht es Ihnen, ein dynamisches, flexibles Datencenter zu schaffen,
          und die Betriebskosten durch Automatisierung und den Rückgang geplanter und ungeplanter Ausfallzeiten
          zu senken.

          Dieses Kapitel behandelt die folgenden Themen:
          n    „Aspekte der Virtualisierung“, auf Seite 7
          n    „VMware vSphere, eine Plattform für die Virtualisierung und Cloud-Infrastruktur“, auf Seite 10
          n    „VMware vSphere-Komponenten und -Funktionen“, auf Seite 12
          n    „Physische Topologie des vSphere-Datencenters“, auf Seite 14

Aspekte der Virtualisierung
          VMware vSphere virtualisiert und kumuliert die zugrunde liegenden physischen Hardwareressourcen über
          mehrere Systeme hinweg und bietet Pools virtueller Ressourcen für das Datencenter.

          Virtualisierung ist ein Prozess, bei dem die strikte Trennung zwischen physischer Hardware und dem Be-
          triebssystem mit den darauf ausgeführten Anwendungen aufgehoben wird. Nachdem das Betriebssystem mit
          den Anwendungen in Form einer virtuellen Maschine von vSphere vorliegt, ist es aufgrund der fehlenden
          Bindung an eine physische Maschine von vielen Einschränkungen befreit. Die virtuellen Entsprechungen
          physischer Elemente wie Switches und Speicher werden in einer virtuellen, unternehmensweiten Infrastruktur
          betrieben.

VMware, Inc.                                                                                                           7
Allgemeines zu VMware vSphere

    Virtualisieren des Computers
          Die x86-Computer-Hardware ist zur Ausführung eines einzelnen Betriebssystems und einzelner Anwendun-
          gen vorgesehen – die meisten Maschinen werden nicht ausgelastet. Auch bei einer Vielzahl installierter An-
          wendungen verfügen die meisten Maschinen über ungenutzte Kapazitäten. Grundprinzip der Virtualisierung
          ist es, mehrere virtuelle Maschinen auf einer einzigen physischen Maschine ausführen zu können, wobei die
          virtuelle Maschinen aus unterschiedlichen Umgebungen gemeinsam auf die Ressourcen des einen physischen
          Computers zugreifen. Unterschiedliche virtuelle Maschinen können verschiedene Betriebssysteme mit einer
          Vielzahl von Anwendungen nebeneinander, jedoch isoliert voneinander auf derselben physischen Maschine
          ausführen.
          Abbildung 1-1. Virtualisieren des Computers und Hinzufügen virtueller Maschinen
                                                                       Anwendungen

                                                                          Windows
           Ein System vor der
           Virtualisierung
                                                 x86-Hardware
                                                                CPU    Arbeitsspeicher   Video   Festplatte   Netzwerk

                                physisch
                                Maschine
                                                                                                              ESXi-Host
                                                Anw.
                                    virtuell
                                   Maschine    Windows

                                                                          Hypervisor

           Das Betriebssystem und
           Anwendungen eines                     x86-Hardware
           Systems, die in eine                                 CPU    Arbeitsspeicher   Video   Festplatte   Netzwerk
           Virtuelle Maschine physisch
           auf dem Host         Maschine
           abstrahiert sind
                                                                                                              ESXi-Host
                                                Anw.      Anw.         Anw.         Anw.           Anw.          Anw.
                                   virtuell
                                  Maschinen    Windows   Windows      Windows       Linux        Windows        Solaris

                                                                          Hypervisor
           Ein einzelnes System,
           das jetzt bereit zum
                                                 x86-Hardware
           Hosten von virtuellen
           Maschinen                                            CPU    Arbeitsspeicher   Video   Festplatte   Netzwerk
                                physisch
                                Maschine

    Virtualisieren der Infrastruktur
          Neben der Möglichkeit, einen einzelnen physischen Computer zu virtualisieren, können auch Teile der Infra-
          struktur mit VMware vSphere gebildet werden, die sich über tausende vernetzter physischer Computer und
          Speichergeräte erstrecken. Mit Hilfe der Virtualisierung lassen sich Ressourcen und Verarbeitungsschritte dy-
          namisch verschieben und Hardware-Ressourcen dynamisch zuteilen. Server, Speicher und Netzwerkband-
          breite müssen nicht mehr dauerhaft einer Anwendung zugewiesen werden.

8                                                                                                                         VMware, Inc.
Kapitel 1 VMware vSphere und die Virtualisierung der IT-Infrastruktur

          Abbildung 1-2. Die Infrastruktur verbindet eine Vielzahl physischer Geräte

                      ESXi-Host              ESXi-Host            ESXi-Host                 ESXi-Host                   ESXi-Host

               VM    VM    VM       VM      VM     VM       VM   VM    VM          VM      VM      VM         VM      VM      VM

               VM    VM    VM       VM      VM     VM       VM   VM    VM          VM      VM      VM         VM      VM      VM

                                                   Enterprise-
                                                    Server

                                            Enterprise-
                                             Netzwerk

                                         Enterprise-
                                         Speicher

          Eine virtuelle Infrastruktur besteht aus folgenden Teilen:
          n    Hypervisor auf Hardwareebene, mit denen die Virtualisierungsfähigkeiten einzelner x86-Computer er-
               schlossen werden.
          n    Virtuelle Infrastrukturdienste, wie z. B. Ressourcenverwaltung, mit denen die verfügbaren Ressourcen
               zwischen virtuelle Maschinen optimal aufgeteilt werden.
          n    Automatisierungslösungen, die spezielle Fähigkeiten zur Optimierung spezifischer IT-Prozesse wie z. B.
               Bereitstellung oder Notfallwiederherstellung realisieren.

   Cloud-Computing
          Beim Cloud-Computing liefert ein Anbieter gehostete Dienste bedarfsgerecht („On-Demand“) über das In-
          ternet. Das Cloud-Computing ist vergleichbar mit Versorgungsdiensten wie Strom und Telefon. Der Nutzer
          kann jederzeit die benötigten Dienste im gewünschten Umfang in Anspruch nehmen, ohne für ihre Produktion
          oder Verwaltung Sorge zu tragen.

          Die virtuelle Infrastruktur dient auch als Basis für das Cloud-Computing. Cloud-Computing hängt von einem
          skalierbaren, elastischen Modell für das Liefern von IT-Diensten ab, welches wiederum nur durch Virtuali-
          sierung praktikabel ist. VMware vSphere bietet diese Virtualisierung.

   Serverkonsolidierung
          Durch eine Serverkonsolidierung per Virtualisierung machen Sie mehr aus Ihren vorhandenen Servern. Dabei
          wird auch die Anzahl erforderlicher physischer Ressourcen mit den damit verbundenen Kosten für Verwal-
          tung, Strom, Lagerung und Einkauf eingeschränkt. Durch die Konsolidierung bestehender Arbeitslasten und
          Nutzung der verbleibenden Server für die Bereitstellung neuer Anwendungen und Lösungen lassen sich hohe
          Konsolidierungsverhältnisse erzielen.

VMware, Inc.                                                                                                                        9
Allgemeines zu VMware vSphere

          Abbildung 1-3. Serverkonsolidierung: Konvertieren physischer Maschinen in virtuelle Maschinen zur
          Ausführung in einem vSphere ESXi-Host

                       Physische Maschine 01                                                                 ESXi-Host
                                                                                            Virtuelle Maschinen

                       Physische Maschine 02                                        VM    VM    VM    VM     VM    VM
                                                           Server                   01    02    03    04     05    06
                                                        Konsolidierung
                       Physische Maschine 03
                                                                                                Hypervisor

                       Physische Maschine 04                                               Physische Maschine 01

                       Physische Maschine 05

                       Physische Maschine 06

     Business Continuity
          Mit Hilfe der Virtualisierung kann die IT-Abteilung geplante und ungeplante Ausfallzeiten verkürzen oder
          vermeiden. Mit vSphere ist es beispielsweise möglich, virtuelle Maschinen während des Betriebs auf einen
          anderen Host zu migrieren und jederzeit Wartungsmaßnahmen an physischen Servern durchzuführen, ohne
          Benutzer oder Dienste zu beeinträchtigen. Ungeplante Ausfallzeiten können durch vSphere-Funktionen wie
          High Availability und Fault Tolerance reduziert werden.

          Bei der herkömmlichen Planung der Notfallwiederherstellung werden manuelle, komplexe Arbeitsschritte
          vorgesehen, um Ressourcen für die Wiederherstellung zuzuteilen, hardwarenahe Wiederherstellungsmaß-
          nahmen einzuleiten und die erneute Bereitschaft der Systeme zu prüfen. VMware vSphere vereinfacht diese
          Situation. Hardwarekonfiguration, Firmware, Betriebssystem und Anwendungen werden zu Daten, die in
          einer geringen Anzahl von Dateien auf der Festplatte vorliegen. Durch die Sicherung dieser Dateien mit einer
          Sicherungs- oder Replikationssoftware wird das gesamte System geschützt. Die Dateien können auf einem
          beliebigen Computer wiederhergestellt werden, ohne sie anschließend anpassen zu müssen, da virtuelle Ma-
          schinen hardwareunabhängig konfiguriert werden.

VMware vSphere , eine Plattform für die Virtualisierung und Cloud-
Infrastruktur
          VMware vSphere verwaltet große Infrastrukturen (z. B. CPUs, Speicher und Netzwerke) als nahtlose und
          dynamische Betriebsumgebung und verwaltet zudem die Komplexität eines Datencenters.

          Der VMware vSphere-Software-Stack besteht aus den Virtualisierungs-, Verwaltungs- und Schnittstellenebe-
          nen.

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Kapitel 1 VMware vSphere und die Virtualisierung der IT-Infrastruktur

          Abbildung 1-4. Beziehungen zwischen den Komponentenebenen von VMware vSphere.
                                                   VMware vSphere

               E     Clients   vSphere-       vSphere      vSphere-        Anderer          Anderer        Schnittstellen-
               R                Client       Web Client      SDK            Client           Client            ebene

               W
               E
               I                                  vCenter Server                                            Verwaltungs-
                                                                                                               ebene
               T
               E
               R
               U      Anwendungs-
                        dienste           Verfügbarkeit       Sicherheit           Skalierbarkeit
               N                                                                                          Virtualisierungs-
               G                                                                                                ebene
               E      Infrastruktur-       Berechnen          Speicher              Netzwerk
               N         dienste

                            Enterprise-
                             Server

                            Enterprise-
                             Netzwerk

                            Enterprise-
                             Speicher

   Virtualisierungsschicht
          Die Virtualisierungsebene von VMware vSphere enthält Infrastruktur- und Anwendungsdienste. Infrastruk-
          turdienste, wie z. B. Rechen-, Speicher- und Netzwerkdienste, abstrahieren, aggregieren und teilen Hardware
          oder Infrastrukturressourcen zu. Zu den Infrastrukturdiensten gehören die folgenden Typen:

          Rechendienste                   Umfasst die VMware-Funktionen, die weg von zugrunde liegenden unter-
                                          schiedlichen Serverressourcen abstrahieren. Rechendienste aggregieren diese
                                          Ressourcen von vielen einzelnen Servern und weisen sie Anwendungen zu.

          Speicherdienste                 Die Technologien, die die effizienteste Verwendung und Verwaltung von Spei-
                                          cher in virtuellen Umgebungen ermöglichen.

          Netzwerkdienste                 Die Technologien, die Netzwerke in virtuellen Umgebungen vereinfachen und
                                          verbessern.

          Anwendungsdienste sind die Dienste, die für die Verfügbarkeit, Sicherheit und Skalierbarkeit von Anwen-
          dungen sorgen. Dazu gehören z. B. vSphere High Availability und Fault Tolerance.

   Verwaltungsebene
          VMware vCenter Server ist die zentrale Stelle zum Konfigurieren, zur Bereitstellung und zum Verwalten
          virtualisierter IT-Umgebungen.

   Schnittstellenebene
          Benutzer können über GUI-Clients, z. B. den vSphere-Client oder vSphere Web Client auf das VMware
          vSphere-Datencenter zugreifen. Darüber hinaus können Benutzer auf das Datencenter über Client-Maschinen
          zugreifen, die Befehlszeilenschnittstellen und SDKs zur automatischen Verwaltung verwenden.

VMware, Inc.                                                                                                                        11
Allgemeines zu VMware vSphere

VMware vSphere -Komponenten und -Funktionen
          Eine Einführung in die Komponenten und Funktionen von VMware vSphere hilft Ihnen, die Bestandteile und
          deren Interaktion zu verstehen.

          VMware vSphere enthält die folgenden Komponenten und Funktionen.

          VMware ESXi                 Eine Virtualisierungsebene, die auf physischen Servern ausgeführt wird und
                                      Prozessor, Arbeitsspeicher, Speicher und Ressourcen in mehrere virtuelle Ma-
                                      schinen zusammenfasst.

          VMware vCenter Server       Die zentrale Stelle zum Konfigurieren, zur Bereitstellung und zum Verwalten
                                      virtualisierter IT-Umgebungen. Er bietet grundlegende Datencenterdienste,
                                      wie z. B. Zugriffssteuerung, Leistungsüberwachung und Alarmmanagement.

          VMware vSphere Client       Eine Schnittstelle, die es Benutzern ermöglicht, von jedem beliebigen Wind-
                                      ows-PC aus eine Remoteverbindung zu vCenter Server oder ESXi herzustellen.

          VMware                      Eine Webschnittstelle, die es Benutzern ermöglicht, von vielen unterschiedli-
          vSphere Web Client          chen Webbrowsern und Betriebssystemen aus eine Remoteverbindung mit
                                      vCenter Server herzustellen.

          VMware vSphere SDKs         Funktion, die Standardschnittstellen für VMware und Drittanbieterlösungen
                                      zum Zugriff auf VMware vSphere bereitstellt.

          vSphere Virtual Machine     Ein leistungsstarkes Clusterdateisystem für virtuelle ESXi-Maschinen.
          File System (VMFS)

          vSphere Virtual SMP         Ermöglicht einer einzelnen virtuellen Maschine die gleichzeitige Verwendung
                                      mehrerer physischer Prozessoren.

          vSphere vMotion             Ermöglicht die Migration eingeschalteter virtueller Maschinen zwischen phy-
                                      sischen Servern ohne Ausfallzeit, mit unterbrechungsfreier Verfügbarkeit der
                                      Dienste und vollständiger Transaktionsintegrität.
                                      Die Migration mit vMotion kann nicht verwendet werden, um virtuelle Ma-
                                      schinen von einem Datencenter in ein anderes zu verschieben.

          vSphere Storage vMoti-      Ermöglicht die Migration von Dateien virtueller Maschinen von einem Daten-
          on                          speicher in einen anderen ohne Betriebsunterbrechung. Sie können die virtu-
                                      elle Maschine und alle zugehörigen Festplatten an einem einzigen Speicherort
                                      ablegen oder Sie wählen separate Speicherorte für die Konfigurationsdatei der
                                      virtuellen Maschine und für jede virtuelle Festplatte. Die virtuelle Maschine
                                      verbleibt bei der Ausführung von Storage vMotion auf demselben Host.
                                      Mithilfe der Migration mit Storage vMotion können Sie die virtuellen Fest-
                                      platten oder die Konfigurationsdatei einer virtuellen Maschine auf einen neuen
                                      Datenspeicher verschieben, während die virtuelle Maschine ausgeführt wird.
                                      Die Migration mit Storage vMotion ermöglicht das Verschieben des Speichers
                                      einer virtuellen Maschine, während die virtuelle Maschine weiterhin verfügbar
                                      ist.

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Kapitel 1 VMware vSphere und die Virtualisierung der IT-Infrastruktur

          vSphere High Availabili-   Eine Funktion, die High Availability (hohe Verfügbarkeit) für virtuelle Ma-
          ty (HA)                    schinen zur Verfügung stellt. Wenn ein Server ausfällt, werden betroffene vir-
                                     tuelle Maschinen auf anderen verfügbaren Servern mit überschüssiger Kapa-
                                     zität neu gestartet.

          vSphere Distributed Re-    Funktion, die Rechenkapazität zwischen Hardwareressourcen für virtuelle
          source Scheduler (DRS)     Maschinen dynamisch zuteilt und ausgleicht. Diese Funktion bietet auch eine
                                     verteilte Energieverwaltung (Distributed Power Management, DPM), um den
                                     Energieverbrauch von Datencentern zu senken.

          vSphere Speicher-DRS       Funktion, die Speicherkapazität und E/A zwischen erfassten Datenspeichern
                                     dynamisch zuteilt und ausgleicht. Diese Funktion umfasst die Verwaltungs-
                                     funktionen, die das Risiko von Speicherplatzmangel und von E/A-Engpässen,
                                     die die Leistung von virtuellen Maschinen bremst, minimieren.

          vSphere Fault Tolerance    Bietet kontinuierliche Verfügbarkeit durch Schutz einer virtuellen Maschine
                                     mit einer Kopie. Wenn diese Funktion für eine virtuelle Maschine aktiviert ist,
                                     wird eine Kopie der originalen (oder primären) virtuellen Maschine als sekun-
                                     däre VM erstellt. Alle Aktionen, die auf der primären virtuellen Maschine ab-
                                     geschlossen werden, werden auch auf die sekundäre virtuelle Maschine an-
                                     gewendet. Steht die primäre virtuelle Maschine nicht zur Verfügung, wird die
                                     sekundäre Maschine sofort aktiviert.

          vSphere Distributed        Ein virtueller Switch, der sich über mehrere ESXi-Hosts erstreckt, was eine
          Switch (VDS)               wesentliche Reduzierung der laufenden Netzwerkwartungsaktivitäten und
                                     eine Erhöhung der Netzwerkkapazität mit sich bringt. Diese höhere Effizienz
                                     ermöglicht virtuellen Maschinen bei der Migration zwischen mehreren Hosts
                                     die Beibehaltung einer konsistenten Netzwerkkonfiguration.

          Hostprofile                Eine Funktion, die die Verwaltung der Hostkonfiguration über benutzerdefi-
                                     nierte Konfigurationsrichtlinien vereinfacht. Die Hostprofilrichtlinien erfassen
                                     den Entwurf einer bekannten, validierten Hostkonfiguration und verwenden
                                     diese zum Konfigurieren des Netzwerks, des Speichers, der Sicherheit und an-
                                     derer Einstellungen auf mehreren Hosts. Sie überwachen zudem die Überein-
                                     stimmung mit Standardeinstellungen der Hostkonfiguration im Datencenter.
                                     Hostprofile verringern die manuellen Schritte, die zum Konfigurieren eines
                                     Hosts erforderlich sind, und unterstützen Sie dabei, die Konsistenz und Kor-
                                     rektheit der Daten im Datencenter aufrechtzuerhalten.
                                     Hostprofile sind auch ein Bestandteil von vSphere Auto Deploy. Das Konzept
                                     eines automatisch bereitgestellten Hosts bedeutet, dass vCenter Server Eigen-
                                     tümer der gesamten Hostkonfiguration ist und diese in einem Hostprofil er-
                                     fasst wird. Bestimmte Richtlinien erfordern, dass Benutzer hostspezifische
                                     Werte eingeben. Zur Unterstützung von Auto Deploy für Hostprofile wird eine
                                     Antwortdatei erstellt, die die Definitionen für diese Richtlinien enthält.

VMware, Inc.                                                                                                                    13
Allgemeines zu VMware vSphere

Physische Topologie des vSphere -Datencenters
          Ein typischer VMware vSphere-Datencenter besteht aus einfachen physischen Bausteinen wie z. B. x86-Vir-
          tualisierungsservern, Speichernetzwerken und Arrays, IP-Netzwerken, einem Verwaltungsserver und Desk-
          top-Clients.

          Die vSphere-Datencentertopologie umfasst die folgenden Komponenten.

          Compute-Server              Dem Industriestandard entsprechende x86-Server, die ESXi auf Hardwareebe-
                                      ne ausführen. ESXi-Software bietet Ressourcen für die virtuellen Maschinen
                                      und führt sie aus. Jeder Rechenserver wird in der virtuellen Umgebung als
                                      eigenständiger Host bezeichnet. Sie können mehrere ähnlich konfigurierte x86-
                                      Server, die mit demselben Netzwerk und denselben Speichersubsystemen ver-
                                      bunden sind, gruppieren, um ein Ressourcenaggregat, Cluster genannt, in der
                                      virtuellen Umgebung zur Verfügung zu stellen.

          Speichernetzwerke und       Bei Fibre-Channel-SAN-Arrays, iSCSI-SAN-Arrays und NAS-Arrays handelt
          Arrays                      es sich um weit verbreitete Speichertechnologien, die von VMware vSphere
                                      unterstützt werden, um den verschiedenen Speicheranforderungen von Da-
                                      tencentern zu entsprechen. Die Speicher-Arrays sind durch SANs mit Server-
                                      gruppen verbunden und werden dadurch von ihnen gemeinsam genutzt. Die-
                                      se Anordnung ermöglicht die Zusammenfassung der Speicherressourcen und
                                      eine flexiblere Bereitstellung für virtuelle Maschinen.

          IP-Netzwerke                Jeder Compute-Server kann mit mehreren physischen Netzwerkadaptern aus-
                                      gestattet werden, um so das gesamte VMware vSphere-Datencenter mit einer
                                      hohen Bandbreite und einem verlässlichen Netzwerk zu versehen.

          vCenter Server              vCenter Server bietet einen einzelnen Kontrollpunkt für das Datencenter. Es
                                      bietet grundlegende Datencenterdienste, wie z. B. Zugriffssteuerung, Leis-
                                      tungsüberwachung und Konfiguration. Er vereinigt die Ressourcen der ein-
                                      zelnen Rechenserver, damit diese von virtuellen Maschinen im gesamten Da-
                                      tencenter gemeinsam genutzt werden. Dies wird durch die Verwaltung der
                                      Zuweisung virtueller Maschinen zu den Rechenservern sowie der Zuweisung
                                      von Ressourcen zu den virtuellen Maschinen in einem bestimmten Rechenser-
                                      ver erreicht. Dem Ganzen liegen wiederum die Richtlinien zugrunde, die der
                                      Systemadministrator vorgegeben hat.

                                      Computer-Server funktionieren sogar in dem unwahrscheinlichen Fall weiter,
                                      dass vCenter Server nicht erreicht werden kann (beispielsweise bei einer Netz-
                                      werkunterbrechung). Server können auch getrennt verwaltet werden und füh-
                                      ren dann weiter die ihnen bei der letzten Ressourcenzuweisung zugewiesenen
                                      virtuellen Maschinen aus. Nachdem die Verbindung mit vCenter Server wie-
                                      derhergestellt wurde, kann das Datencenter wieder als Ganzes verwaltet wer-
                                      den.

          Verwaltungsclients          VMware vSphere bietet mehrere Schnittstellen für die Datencenterverwaltung
                                      und den Zugriff auf virtuelle Maschinen. Zu diesen Schnittstellen gehören der
                                      VMware vSphere Client (vSphere-Client), der vSphere Web Client zum Zugriff
                                      über einen Webbrowser oder die vSphere-Befehlszeilenschnittstelle (vSphere-
                                      CLI).

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Kapitel 1 VMware vSphere und die Virtualisierung der IT-Infrastruktur

          Abbildung 1-5. Physische Topologie des VMware vSphere-Datencenters
                                                          vSphere
                     vCenter Server   vSphere-Client     Web Client           Terminal

                                         Server-             Server-                    Server-
                                        gruppe 1            gruppe 2                   gruppe 3

               Virtuelle Maschinen
                VM    VM     VM

                VM    VM     VM
                     ESXi
                                            Fibre-Channel Switch Fabric / IP-Netzwerk

                                      Fibre-Channel-    iSCSI-          NAS-
                                      Speicher-Array Speicher-Array Speicher-Array

VMware, Inc.                                                                                                                    15
Allgemeines zu VMware vSphere

16                              VMware, Inc.
Virtualisierungsebene: vSphere-
Datacenter                                                                                                  2
          Die Virtualisierungsebene besteht aus dem ESXi-Hypervisor, der Prozessoren, Arbeitsspeicher, Video, Spei-
          cher und Ressourcen in virtuelle Maschinen abstrahiert.

          Die Virtualisierungsebene enthält auch Anwendungsdienste, wie z. B. Fault Tolerance, die für Verfügbarkeit,
          Sicherheit und Skalierbarkeit sorgen.

          Dieses Kapitel behandelt die folgenden Themen:
          n    „Architektur des virtuellen Datencenters“, auf Seite 17
          n    „Netzwerkarchitektur“, auf Seite 23
          n    „Speicherarchitektur“, auf Seite 27

Architektur des virtuellen Datencenters
          VMware vSphere virtualisiert die gesamte IT-Infrastruktur einschließlich Server, Speicher und Netzwerken.

          VMware vSphere fasst diese Ressourcen zusammen und bietet in der virtuellen Umgebung einen einheitlichen
          Satz von Elementen. Mit VMware vSphere können Sie IT-Ressourcen wie ein gemeinsam genutztes Dienst-
          programm verwalten und Ressourcen für verschiedene Geschäftsbereiche und Projekte dynamisch bereitstel-
          len.
          Abbildung 2-1. Schlüsselelemente in der Architektur des virtuellen Datencenters

                            Cluster1

                              RP2                                               Host1
                                              Datenspeicher    Datenspeicher

                              VM                                                 VM
                              RP1                                                RP3
                                                       Datenspeicher
                              VM                                                 VM

                              VM                                                 VM

                              VM                     Datenspeicher-Cluster     RP1
                                                                               RP2   Ressourcenpools
                                                                               RP3

                                                                                Netzwerk A

                                                                                Netzwerk B

VMware, Inc.                                                                                                       17
Allgemeines zu VMware vSphere

          Sie können diese Hauptkomponenten mithilfe von vSphere anzeigen, konfigurieren und verwalten. Nachfol-
          gend ist eine Liste der Hauptkomponenten:
          n    Rechen- und Arbeitsspeicherressourcen, die als Hosts, Cluster und Ressourcenpools bezeichnet werden
          n    Speicherressourcen, die als Datenspeicher und Datenspeicher-Cluster bezeichnet werden
          n    Netzwerkressourcen, die als Netzwerke bezeichnet werden
          n    Virtuelle Maschinen

          Bei einem Host handelt es sich um die virtuelle Abbildung der Rechen- und Arbeitsspeicherressourcen eines
          physischen Computers, auf dem ESXi ausgeführt wird. Wenn mehrere physische Computer so zusammen-
          gefasst sind, dass sie als ein Ganzes betrieben und verwaltet werden, bilden die gesamten Rechen- und Ar-
          beitsspeicherressourcen einen Cluster. Computer können einem Cluster dynamisch hinzugefügt oder aus ihm
          entfernt werden. Rechen- und Arbeitsspeicherressourcen auf Hosts und in Clustern lassen sich detailliert in
          eine Hierarchie aus Ressourcenpools partitionieren.

          Bei Datenspeichern handelt es sich um virtuelle Abbildungen einer Kombination zugrunde liegender physi-
          scher Speicherressourcen im Datencenter. Diese physischen Speicherressourcen stammen aus den folgenden
          Quellen:
          n    Lokalen SCSI-, SAS- oder SATA-Festplatten des Servers
          n    Fibre-Channel-SAN-Festplatten-Arrays
          n    iSCSI SAN-Festplatten-Arrays
          n    Network Attached Storage-Arrays (NAS)

          Ein Datenspeicher-Cluster ist eine Zusammenfassung mehrerer Datenspeicher zu einem einzigen logischen
          Pool mit Lastausgleich.

          Netzwerke in der virtuellen Umgebung verbinden die virtuellen Maschinen miteinander oder mit dem phy-
          sischen Netzwerk außerhalb des virtuellen Datencenters.

          Virtuelle Maschinen können bei ihrer Erstellung einem bestimmten Host, Cluster oder Ressourcenpool sowie
          einem Datenspeicher und einem Datenspeicher-Cluster zugeordnet werden. Nach dem Einschalten konsu-
          mieren virtuelle Maschinen Ressourcen dynamisch bei steigender Arbeitslast bzw. geben Ressourcen bei sink-
          ender Arbeitslast dynamisch frei.

          Die Bereitstellung virtueller Maschinen verläuft im Vergleich zu physischen Computern wesentlich schneller
          und einfacher. Neue virtuelle Maschinen können innerhalb von Sekunden angelegt werden. Wenn eine vir-
          tuelle Maschine bereitgestellt wird, können das entsprechende Betriebssystem und die Anwendungen unver-
          ändert auf der virtuellen Maschine installiert werden, um eine bestimmte Arbeitslast zu übernehmen, als
          würden sie auf einem physischen Computer installiert. Eine virtuelle Maschine kann mit dem Betriebssystem
          und den Anwendungen bereitgestellt werden, die bereits installiert und konfiguriert sind.

          Die Ressourcen werden virtuellen Maschinen unter Berücksichtigung der Richtlinien bereitgestellt, die der
          Systemadministrator vorgegeben hat, der die Ressourcen verwaltet. Die Richtlinien können auch verschiedene
          Ressourcen für eine bestimmte virtuelle Maschine reservieren, um deren Leistung zu garantieren. Die Richt-
          linien können auch Prioritäten sowie einen variablen Teil der Gesamtressourcen für jede virtuelle Maschine
          vorgeben. Es wird verhindert, dass eine virtuelle Maschine eingeschaltet wird und Ressourcen belegt, wenn
          dadurch die Richtlinien der Ressourcenzuteilung verletzt werden. Weitere Informationen zur Ressourcen- und
          Energieverwaltung finden Sie unter Handbuch zur vSphere-Ressourcenverwaltung.

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Kapitel 2 Virtualisierungsebene: vSphere-Datacenter

   Hosts, Cluster und Ressourcenpools
          Hosts, Cluster und Ressourcenpools ermöglichen eine flexible und dynamische Organisation sämtlicher Re-
          chen- und Arbeitsspeicherressourcen in der virtuellen Umgebung und verbinden sie mit den zugrunde lie-
          genden physischen Ressourcen.

          Da ein Host die aggregierten Ressourcen eines physischen x86-Servers umfasst, verfügt der Host über 32 GHz
          an Rechenleistung und 32 GB an verfügbarem Arbeitsspeicher zum Ausführen von ihm zugewiesenen virtu-
          ellen Maschinen, wenn der physische x86-Server vier Dual-Core-CPUs mit je 4 GHz und 32 GB Systemar-
          beitsspeicher hat.
          Ein Cluster verhält sich wie ein einziges Element und wird genauso verwaltet. Es handelt sich um die zusam-
          mengefassten Rechen- und Arbeitsspeicherressourcen einer Gruppe physischer x86-Server, die dasselbe Netz-
          werk und dieselben Speicher-Arrays gemeinsam nutzen. Wenn z. B. die Gruppe acht Server mit vier Dualcore-
          CPUs mit 4 GHz pro CPU und 32 GB Systemarbeitsspeicher enthält, verfügt der Cluster über eine Rechen-
          leistung von insgesamt 256 GHz und einen Gesamtarbeitsspeicher von 256 GB, die zum Ausführen von vir-
          tuellen Maschinen zur Verfügung stehen.

          Ressourcenpools sind Partitionen von Rechen- und Arbeitsspeicherressourcen eines einzelnen Hosts oder
          Clusters. Ressourcenpools können hierarchisch und verschachtelt sein. Sie können jeden Ressourcenpool in
          kleinere Ressourcenpools partitionieren, um die Ressourcen aufzuteilen und verschiedenen Gruppen zuzu-
          weisen oder für andere Zwecke zu nutzen.

          Beispiel für die Verwendung von Ressourcenpools
          Abbildung 2-2 veranschaulicht die Verwendung von Ressourcenpools. Drei x86-Server mit jeweils 4 GHz
          Rechenleistung und 16 GB Arbeitsspeicher werden zu einem Cluster mit 12 GHz Rechenleistung und 48 GB
          Arbeitsspeicher zusammengefasst. Der Ressourcenpool der Buchhaltung reserviert 8 GHz an Rechenleistung
          und 32 GB Arbeitsspeicher vom Cluster. Die verbleibende Rechenleistung von 4 GHz sowie 16 GB Arbeits-
          speicher werden für die andere virtuelle Maschine reserviert. Das kleinere, verschachtelte Ressourcenpool
          „Buchhaltung“ reserviert 4 GHz Rechenleistung und 16 GB Arbeitsspeicher vom Ressourcenpool „Finanzab-
          teilung“ für die virtuellen Maschinen der Buchhaltung. Es bleiben 4 GHz Rechenleistung und 16 GB Arbeits-
          speicher für die virtuelle Maschine „Gehaltsabrechnung“.

VMware, Inc.                                                                                                                19
Allgemeines zu VMware vSphere

          Abbildung 2-2. Hosts, Cluster und Ressourcenpools

                                     Ressourcenpool:
                                     Finanzabteilung

                                         Ressourcenpool:
                                           Buchhaltung
                    VM          VM       VM        VM   VM
                  Andere Lohnbuch-
                          haltung             4 GHz
                                            16 GB RAM

                                         8 GHz
                                       32 GB RAM

                                       Cluster
                                       12 GHz
                                     48 GB RAM
                                                                   Virtuell

                                                                  Physische

                     x86-Server       x86-Server     x86-Server
                       4 GHz            4 GHz          4 GHz
                     16 GB RAM       16 GB RAM      16 GB RAM

          Sie können Ressourcenzuteilungsrichtlinien dynamisch ändern. Beispielsweise wächst die Arbeitsbelastung
          der Buchhaltung am Jahresende, weshalb die für den Ressourcenpool „Buchhaltung“ reservierte Rechenleis-
          tung von 4 GHz auf 6 GHz erhöht werden muss. Diese Änderung des Ressourcenpools kann dynamisch er-
          folgen, ohne dass dazu die zugeordneten virtuellen Maschinen heruntergefahren werden müssen.

          Wenn reservierte Ressourcen nicht von einem Ressourcenpool oder einer virtuellen Maschine verwendet wer-
          den, können sie auch anderweitig genutzt werden. Wenn in diesem Beispiel die 4 GHz Ressourcen, die für die
          Buchhaltungsabteilung reserviert sind, nicht verwendet werden, kann die virtuelle Maschine „Gehaltsabrech-
          nung“ diese Rechenleistung verwenden, wenn sie ausgelastet ist. Sobald die Buchhaltung mehr Ressourcen
          benötigt, gibt „Gehaltsabrechnung“ die Ressourcen dynamisch zurück. Ressourcen werden für verschiedene
          Ressourcenpools reserviert und werden nicht unnötig belegt, wenn ihr Besitzer sie nicht verwendet. Diese
          Fähigkeit hilft bei der Maximierung der Ressourcennutzung und stellt sicher, dass Reservierungen eingehalten
          und Ressourcenrichtlinien erzwungen werden.

          Wie im Beispiel gezeigt, können Ressourcenpools geschachtelt, hierarchisch organisiert und dynamisch um-
          konfiguriert werden, sodass die IT-Umgebung die Struktur des Unternehmens abbildet. Einzelne Geschäfts-
          bereiche können dedizierte Ressourcen erhalten und gleichzeitig von der Effizienz des Ressourcenpools pro-
          fitieren.

     VMware vSphere - Verteilte Dienste
          vSphere vMotion, vSphere Storage vMotion, vSphere DRS, vSphere Storage DRS, Storage I/O Control, vSphere
          HA und Fault Tolerance sind verteilte Dienste, die eine effiziente und automatisierte Ressourcenverwaltung
          und eine hohe Verfügbarkeit für virtuelle Maschinen ermöglichen.

          vSphere vMotion
          Virtuelle Maschinen benötigen zur Ausführung Ressourcen von ESXi. Mit vMotion können Sie ohne Betriebs-
          unterbrechung ausgeführte virtuelle Maschinen von einem physischen Server auf einen anderen migrieren.
          Dies führt zu einer effizienteren Zuweisung von Ressourcen. Mit vMotion können Ressourcen virtuellen Ma-
          schinen serverübergreifend dynamisch neu zugewiesen werden.

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Kapitel 2 Virtualisierungsebene: vSphere-Datacenter

          Abbildung 2-3. Migration mit vMotion

                             ESXi-Host                                             ESXi-Host

                                                   vMotion-Technologie

               Anwendungen            Anwendungen                     Anwendungen         Anwendungen
                 Gastbetriebs-        Gastbetriebs-                     Gastbetriebs-       Gastbetriebs-
                   system                system                           system              system
               Virtuelle Maschine     Virtuelle Maschine             Virtuelle Maschine   Virtuelle Maschine

          vSphere Storage vMotion
          Mit Storage vMotion können Sie ohne Betriebsunterbrechung virtuelle Maschinen von einem Datenspeicher
          in einen anderen migrieren. Anhand dieser Fähigkeit können Administratoren z. B. virtuelle Maschinen aus
          einem Speicher-Array in ein anderes verschieben, um Wartungsarbeiten durchzuführen, LUNs neu zu konfi-
          gurieren, Speicherplatzprobleme zu beheben und VMFS-Volumes zu aktualisieren. Administratoren können
          Storage vMotion auch zur Optimierung der Speicherumgebung verwenden, um die Leistung zu verbessern,
          indem Festplatten virtueller Maschinen ohne Reibungsverluste migriert werden.

          vSphere Distributed Resource Scheduler
          vSphere Distributed Resource Scheduler (DRS) hilft Ihnen bei der Verwaltung eines Clusters aus physischen
          Hosts als einzelne Rechenressource. Sie können einem Cluster eine virtuelle Maschine zuweisen. DRS sucht
          daraufhin einen entsprechenden Host, um die virtuelle Maschine auszuführen. DRS platziert virtuelle Ma-
          schinen so, dass die Auslastung im Cluster ausgeglichen ist und clusterweite Ressourcenzuteilungsrichtlinien
          (z. B. Reservierungen, Prioritäten und Grenzwerte) erzwungen werden. Wenn eine virtuelle Maschine einge-
          schaltet wird, platziert DRS die virtuelle Maschine auf einem Host. Wenn sich die Clusterbedingungen ändern
          (z. B. Auslastung und verfügbare Ressourcen), verwendet DRS bei Bedarf vMotion zum Migrieren virtueller
          Maschinen auf andere Hosts.
          Abbildung 2-4. vSphere DRS

                                                           VM         VM
                                             VM

                                                                            VM
                     VM          VM     VM                 VM      VM                     VM      VM        VM

                     Virtuelle Maschinen                   Virtuelle Maschinen            Virtuelle Maschinen
                          ESXi-Host                             ESXi-Host                      ESXi-Host

                                                                  Cluster

                       Physischer Server                    Physischer Server               Physischer Server

          Wenn ein neuer physischer Server zu einem Cluster hinzugefügt wird, ermöglicht DRS virtuellen Maschinen,
          die neuen Ressourcen sofort und automatisch zu nutzen, da es die gerade ausgeführten virtuellen Maschinen
          neu verteilt.

VMware, Inc.                                                                                                                                     21
Allgemeines zu VMware vSphere

          Wenn das Distributed Power Management (DPM) aktiviert ist, vergleicht das System die Kapazität auf Cluster-
          und Hostebene mit den Anforderungen für das Ausführen der virtuellen Maschinen im Cluster. Wenn der
          Ressourcenbedarf der ausgeführten virtuellen Maschinen durch weniger Hosts im Cluster abgedeckt werden
          kann, migriert DPM die virtuellen Maschinen auf diese Untermenge und schaltet die nicht benötigten Hosts
          aus. Wenn der Ressourcenbedarf steigt, schaltet DPM diese Hosts wieder an und migriert die virtuellen Ma-
          schinen dorthin. Diese dynamische Anpassung der Clustergröße durch DPM reduziert den Energieverbrauch
          des Clusters, ohne die Leistung oder Verfügbarkeit der virtuellen Maschinen einzuschränken.

          Sie können DRS für die Platzierung und Migration von virtuellen Maschinen sowie für die Ausführung von
          Ein- und Ausschaltvorgängen für Hosts konfigurieren, oder um Empfehlungen bereitzustellen, die der Da-
          tencenter-Administrator prüfen und auf Basis dessen bestimmte Aktionen ausführen kann.

          vSphere Speicher-DRS
          Speicher-DRS hilft Ihnen beim Verwalten mehrerer Datenspeicher als eine einzige Rechenressource, die als
          Datenspeicher-Cluster bezeichnet wird. Ein Datenspeicher-Cluster ist eine Zusammenfassung mehrerer Da-
          tenspeicher zu einem einzigen logischen Pool mit Lastausgleich. Sie können zu Ressourcenverwaltungszwe-
          cken den Datenspeicher-Cluster als eine einzige flexible Speicherressource betrachten. Ein Datenspeicher-
          Cluster ist in der Tat das Speicheräquivalent eines ESXi-Computing-Clusters. Sie können Datenspeicher-Clus-
          ter mit Datenspeichern, die ähnliche Eigenschaften aufweisen, dynamisch füllen. Sie können einem Daten-
          speicher-Cluster eine virtuelle Festplatte zuweisen und Speicher-DRS findet dann einen passenden Daten-
          speicher dafür. Der Lastverteiler verwaltet die anfängliche Platzierung und künftige Migrationen basierend
          auf Arbeitslastmessungen. Das Verteilen von Speicherplatz und E/A-Vorgängen minimiert das Risiko von
          Speicherplatzmangel und E/A-Engpässen, die die Leistung von virtuellen Maschinen bremst.
          Abbildung 2-5. Speicher-DRS
                                                     .vmdk
                                          .vmdk                 .vmdk

                                                                     .vmdk
               .vmdk     .vmdk     .vmdk          .vmdk    .vmdk             .vmdk    .vmdk     .vmdk
                  Virtuelle Festplatten             Virtuelle Festplatten      Virtuelle Festplatten
                     Datenspeicher                    Datenspeicher               Datenspeicher

                                                   Datenspeicher-Cluster

                    Physischer Server                Physischer Server         Physischer Server

          Das Überlastungsmanagement von Storage I/O Control ermöglicht die clusterweite Speicher-E/A-Priorisie-
          rung. Sie können die Menge an Speicher-E/A steuern, die virtuellen Maschinen bei E/A-Überlastung zugeteilt
          wird. Dies sorgt dafür, dass bei der Zuteilung von E/A-Ressourcen die wichtigeren virtuellen Maschinen be-
          vorzugt werden.

          vSphere High Availability
          Mit vSphere HA starten virtuelle Maschinen automatisch auf einem anderen physischen Server in einem
          Cluster, falls ein Host ausfällt.

          vSphere HA steuert alle physischen Hosts in einem Cluster und erkennt Hostausfälle. Jeder physische Host
          hält ein Taktsignal mit den anderen Hosts im Cluster aufrecht. Der Verlust eines Taktsignals initiiert den
          Vorgang zum Neustart aller betroffenen virtuellen Maschinen auf anderen Hosts. Die vSphere HA-Zugangs-
          steuerung sorgt dafür, dass, wenn ein Host ausfällt, jederzeit ausreichend Ressourcen im Cluster zur Verfü-
          gung stehen, um virtuelle Maschinen auf verschiedenen physischen Hosts neu zu starten.

22                                                                                                        VMware, Inc.
Kapitel 2 Virtualisierungsebene: vSphere-Datacenter

          Abbildung 2-6. vSphere HA

                                                    VM        VM       VM
                  VM     VM        VM        VM                                VM       VM

                  Virtuelle Maschinen        Virtuelle Maschinen        Virtuelle Maschinen
                       ESXi-Host                  ESXi-Host                 ESXi-Host

                                                   Cluster

                    Physischer Server          Physischer Server          Physischer Server

          vSphere HA bietet zudem eine Überwachungsfunktion für virtuelle Maschinen, die den Status virtueller Ma-
          schinen in einem vSphere HA-Cluster überwacht. Wenn eine virtuelle Maschine innerhalb einer vorgegebenen
          Zeit keine Taktsignale sendet, identifiziert die Überwachungsfunktion die virtuelle Maschine als nicht ver-
          fügbar und startet diese neu. Wenn Neustarts auftreten, können Richtlinien deren Anzahl festlegen. Auf ähn-
          licher Weise können Sie die Anwendungsüberwachungfunktion verwenden. Wenn die Taktsignale für eine
          Anwendung nicht innerhalb einer angegebenen Frist empfangen werden, startet die Anwendungsüberwa-
          chung ihre virtuelle Maschine neu.

          vSphere Fault Tolerance
          vSphere Fault Tolerance auf der ESXi-Hostplattform bietet kontinuierliche Verfügbarkeit, indem die primäre
          virtuelle Maschine durch eine sekundäre virtuelle Maschine geschützt wird, die gleichzeitig auf einem sepa-
          raten Host ausgeführt wird. Auf der primären virtuellen Maschine durchgeführte Aktionen und Ereignisse
          werden erfasst und auf der sekundären virtuellen Maschine ausgeführt, wodurch sichergestellt wird, dass
          beide in einem identischen Zustand bleiben. Beispielsweise werden Mausklicks und Tastenanschläge auf der
          primären virtuellen Maschine erfasst und auf der sekundären virtuellen Maschine ausgeführt. Da die sekun-
          däre virtuelle Maschine simultan mit der primären virtuellen Maschine ausgeführt wird, kann sie die Aus-
          führung zu einem beliebigen Zeitpunkt ohne Unterbrechung des Betriebs oder Datenverlust übernehmen.

          Weitere Informationen zu vMotion und Storage vMotion finden Sie unter vCenter Server und Hostverwaltung.
          Weitere Informationen über DRS, HA und Fault Tolerance finden Sie unter Handbuch zur Verfügbarkeit in
          vSphere.

Netzwerkarchitektur
          VMware vSphere verfügt über mehrere virtuelle Netzwerkelemente, die Ihnen die Vernetzung der virtuellen
          Maschinen im Datencenter wie in einer physischen Umgebung ermöglichen.

          Die virtuelle Umgebung bietet ähnliche Netzwerkelemente wie die in der physischen Umgebung. Es handelt
          sich um virtuelle Netzwerkkarten (virtuelle NICs), vSphere Distributed Switches (VDS), verteilte Portgruppen,
          vSphere Standard-Switches (VSS) und Portgruppen.

          Jede virtuelle Maschine hat eine oder mehrere virtuelle Netzwerkkarten. Das Gastbetriebssystem und An-
          wendungsprogramme kommunizieren entweder über einen häufig verwendeten Gerätetreiber oder über ei-
          nen für die virtuelle Umgebung optimierten VMware-Gerätetreiber mit der virtuellen Netzwerkkarte. In bei-
          den Fällen geschieht die Kommunikation im Gastbetriebssystem genauso wie mit einem physischen Gerät.

VMware, Inc.                                                                                                                  23
Allgemeines zu VMware vSphere

          Außerhalb der virtuellen Maschine hat die virtuelle Netzwerkkarte ihre eigene MAC-Adresse sowie mindes-
          tens eine IP-Adresse. Sie reagiert auf das Standard-Ethernetprotokoll in der gleichen Art und Weise, wie eine
          physische Netzwerkkarte reagieren würde. Ein Agent von außerhalb bemerkt nicht, dass er mit einer virtuellen
          Maschine kommuniziert.

          Ein virtueller Switch arbeitet genauso wie auch ein physischer Ebene-2-Switch. Bei vSphere Standard-Switches
          hat jeder Server seine eigenen virtuellen Switches. Bei vSphere Distributed Switches umfasst ein einzelner
          virtueller Switch viele Server. Auf der einen Seite des virtuellen Switches sind Portgruppen, die sich mit vir-
          tuellen Maschinen verbinden. Auf der anderen Seite gibt es Uplink-Verbindungen zu physischen Ethernet-
          Adaptern auf den Servern. Virtuelle Maschinen verbinden sich über physische Ethernet-Adapter mit der phy-
          sischen Umwelt, die ihrerseits mit den Uplinks des virtuellen Switches verbunden sind.
          Ein virtueller Switch kann seine Uplinks mit mehreren physischen Ethernet-Adaptern verbinden, um die Bil-
          dung von Netzwerkkartengruppen (NIC-Gruppierung) zu ermöglichen. Dadurch können zwei oder mehrere
          physische Adapter dazu verwendet werden, die Datenverkehrlast gemeinsam zu tragen oder ein passives
          Failover zu ermöglichen, wenn es zu einem Ausfall physischer Adapterhardware oder einem Netzwerkausfall
          kommt.

          Portgruppen stellen in der virtuellen Umgebung ein besonderes Konzept dar. Bei einer Portgruppe handelt es
          sich um einen Mechanismus zur Festlegung von Richtlinien, die das verbundene Netzwerk steuern. Bei VDS
          heißen die Gruppen verteilte Portgruppen. Ein virtueller Switch kann mit mehreren Portgruppen versehen
          sein. Statt sich mit einem bestimmten Port auf dem virtuellen Switch zu verbinden, verbindet eine virtuelle
          Maschine ihre virtuelle Netzwerkkarte mit einer Portgruppe. Virtuelle Maschinen, die mit derselben Port-
          gruppe verbunden sind, gehören zum selben Netzwerk innerhalb der virtuellen Umgebung, auch wenn sie
          sich auf verschiedenen physischen Servern befinden.

          Sie können Portgruppen zum Durchsetzen von Richtlinien konfigurieren, die erweiterte Netzwerksicherheit,
          Netzwerksegmentierung, bessere Leistung, höhere Verfügbarkeit und Traffic-Verwaltung bieten.

     Netzwerke mit vSphere Distributed Switches
          Ein vSphere Distributed Switch dient als einzelner virtueller Switch für alle verbundenen Hosts. Dies ermög-
          licht virtuellen Maschinen bei der Migration zwischen mehreren Hosts die Beibehaltung einer konsistenten
          Netzwerkkonfiguration. Jeder vSphere Distributed Switch ist ein Netzwerk-Hub, der von virtuellen Maschi-
          nen genutzt werden kann. Ein vSphere Distributed Switch kann Datenverkehr intern zwischen virtuellen Ma-
          schinen weiterleiten oder über eine Verbindung zu physischen Ethernet-Adaptern eine Verknüpfung zu einem
          externen Netzwerk herstellen. Jedem vSphere Distributed Switch können darüber hinaus eine oder mehrere
          verteilte virtuelle Portgruppen zugewiesen werden. Verteilte Portgruppen fassen mehrere Ports unter einer
          gemeinsamen Konfiguration zusammen und bieten einen stabilen Ankerpunkt für virtuelle Maschinen, die
          mit benannten Netzwerken verbunden sind.

24                                                                                                            VMware, Inc.
Kapitel 2 Virtualisierungsebene: vSphere-Datacenter

          Abbildung 2-7. Verhältnis zwischen den Netzwerken mit vSphere Distributed Switches innerhalb und
          außerhalb der virtuellen Umgebung

                   VM        VM          VM                           VM        VM

                                                     Netzwerk
                                                         C

                                              Verteilte Portgruppen
                         A     B     C        D      E     F     G     H    I     J

                                         vSphere Distributed Switch

                        Uplink-PortA Uplink-PortB           Uplink-PortA Uplink-PortB                 Virtuell
               Host1                                                                         Host2
               Host1                                                                         Host2 Physische

                                                      Physisch
                                                  Netzwerkadapter

                                              Physisches Netzwerk

          Anhand von Netzwerkressourcenpools wird die Priorität unterschiedlicher Typen von Netzwerkdatenver-
          kehr auf einem vSphere Distributed Switch definiert. Wenn die Netzwerkressourcenverwaltung aktiviert ist,
          wird der Datenverkehr des vSphere Distributed Switches in folgende Netzwerkressourcenpools aufgeteilt:
          Fault Tolerance-Datenverkehr, iSCSI-Datenverkehr, vMotion-Datenverkehr, Verwaltungsdatenverkehr, NFS-
          Datenverkehr und VM-Datenverkehr. Sie können die Priorität definieren, die der Datenverkehr des jeweiligen
          Netzwerkressourcenpools erhält, indem Sie die Anteile für physische Adapter und die Hostlimits für die ein-
          zelnen Netzwerkressourcenpools festlegen.

          Die Ebene des virtuellen VMware-Switching bietet eine Reihe von Funktionen, die herkömmlichen physischen
          Switches ähneln, wie VLANs, Traffic-Shaping und Überwachung.

   Netzwerk mit vSphere-Standard-Switches
          Bei Verwendung von vSphere Standard Switches verfügt jeder Server über einen eigenen virtuellen Switch:
          vSphere-Standard-Switches (VSS) steuern den Datenverkehr auf dem Netzwerk auf Hostebene in einer vSphe-
          re-Umgebung. Ein VSS kann Datenverkehr intern zwischen virtuellen Maschinen und zwischen virtuellen
          Maschinen und externen Netzwerken steuern.

VMware, Inc.                                                                                                                          25
Allgemeines zu VMware vSphere

          Abbildung 2-8. Verhältnis zwischen den Netzwerken mit vSphere Standard-Switches innerhalb und
          außerhalb der virtuellen Umgebung

                  VM            VM        VM                      VM         VM

                                                   Netzwerk
                                                      C

                      A    B     C    D        E    Port-     A      B   C    D    E
                                                   gruppen
                      vSphere Standard-Switch                 vSphere Standard-Switch

              Host1                                                                     Host2   Virtuell

              Host1                                                                     Host2 Physisch

                                           Physische Netzwerkadapter

                                               Physisches Netzwerk

          Siehe die Dokumentation zu vSphere-Netzwerk.

     VMware vShield und Netzwerksicherheit
          VMware vShield besteht aus einer Reihe von virtuellen Sicherheits-Appliances, die als Ergänzung zu
          vSphere zum Schutz virtualisierter Datencenter vor netzwerkbasierten Angriffen und missbräuchlicher Ver-
          wendung vorgesehen wurden.

          VMware vShield ist nicht Bestandteil von vSphere, bietet jedoch als Begleitkomponente zu vSphere Sicherheit
          für Anwendungen und Daten in der Cloud.

          Die vShield-Suite besteht aus vShield Zones, vShield Edge, vShield App und vShield Endpoint.
          n    vShield Zones bietet Firewallschutz für den Datenverkehr zwischen virtuelle Maschinen. Für jede Zones-
               Firewall-Regel können Quell-IP-Adresse, Ziel-IP-Adresse, Quellport, Zielport und Dienst festgelegt wer-
               den.
          n    vShield Edge bietet Sicherheit für den Netzwerkrand und für Gateway-Dienste, um die virtuelle Maschi-
               nen in einer Portgruppe, verteilten Portgruppe oder Cisco Nexus 1000V zu isolieren. vShield Edge ver-
               bindet isolierte Stub-Netzwerke zu gemeinsam genutzten Uplink-Netzwerken durch das Bereitstellen
               häufig genutzter Gateway-Dienste wie z. B. DHCP, VPN, NAT, sowie Lastenausgleich. Die Bereitstellung
               von vShield Edge erfolgt häufig in der DMZ, in VPN-Extranets und in mandantenfähigen Cloud-Umge-
               bungen, in denen vShield Edge den Randbereich virtueller Datencenter (VDCs) schützt.
          n    Bei vShield App handelt es sich um eine interne Firewall, die auf der Ebene der virtuellen Netzwerkkarte
               realisiert wird, und das Erstellen von Zugriffssteuerungsrichtlinien bei beliebiger Netzwerktopologie er-
               laubt. vShield App überwacht den gesamten ein- und ausgehenden Datenverkehr einesESXi-Hosts, ein-
               schließlich des Verkehrs zwischen virtuelle Maschinen derselben Portgruppe. Zu den Fähigkeiten von
               vShield App gehören die Datenverkehrsanalyse und das Erstellen containerbasierter Richtlinien.
          n    vShield Endpoint ist eine extern prüfende Antivirensoftware, die anhand des Hypervisors die Gastsys-
               teme virtueller Maschinen ohne Agent von außen durchsucht. vShield Endpoint vermeidet Ressourcen-
               Engpässe und optimiert die Speichernutzung.

          Weitere Informationen finden Sie in der Dokumentation vShield Administration Guide.

26                                                                                                           VMware, Inc.
Kapitel 2 Virtualisierungsebene: vSphere-Datacenter

Speicherarchitektur
          Die VMware vSphere-Speicherarchitektur besteht aus Abstraktionsschichten, die die Unterschiede zwischen
          physischen Speichersubsystemen verbergen und deren Komplexität verwalten.
          Abbildung 2-9. Speicherarchitektur

                                Host1                                             Host2

                       VM1                    VM2                        VM3                   VM4

                             Datenspeicher1                              Datenspeicher2

                vm1.vmx        vm2.vmx        vm3.vmx                      vm4.vmx                 Virtuell

               file1.vmdk     file2.vmdk      file3.vmdk                  file4.vmdk              Physisch

                             VMFS-Volume                                    NFS

                                                           IP-Netzwerk

                DAS-SCSI            FC-SAN                 iSCSI               NAS

          Für die Anwendungen und Gastbetriebssysteme innerhalb der einzelnen virtuellen Maschinen wird das Spei-
          chersubsystem als ein virtueller SCSI-Controller angezeigt, der mit einer oder mehreren virtuellen SCSI-Fest-
          platten verbunden ist. Diese Controller sind die einzigen SCSI-Controllertypen, die eine virtuelle Maschine
          anzeigen und auf die sie zugreifen kann. Zu diesen Controllern gehören BusLogic Parallel, LSI Logic Parallel,
          LSI Logic SAS und VMware Paravirtual.

          Die virtuellen SCSI-Festplatten werden im Datencenter über Datenspeicherelemente bereitgestellt. Ein Daten-
          speicher ist wie eine Speicheranwendung, die Speicherplatz für virtuelle Maschinen über mehrere physische
          Hosts verteilt. Mehrere Datenspeicher können zu einem einzigen logischen Pool mit Lastausgleich zusam-
          mengefasst werden, der als Datenspeicher-Cluster bezeichnet wird.

          Die Datenspeicherabstraktion ist ein Modell, das virtuellen Maschinen Speicherplatz zuweist und dabei das
          Gastbetriebssystem von der Komplexität der zugrunde liegenden physischen Speichertechnologie abschirmt.
          Die virtuelle Gastmaschine hat keinen Kontakt zu Fibre-Channel-SAN, iSCSI SAN, direkt angeschlossenem
          Speicher und NAS.

          Jeder Datenspeicher ist ein physisches VMFS-Volume auf einem Speichergerät. NAS-Datenspeicher sind ein
          NFS-Volume mit VMFS-Eigenschaften. Datenspeicher können mehrere physische Speichersubsysteme um-
          fassen. Ein einzelnes VMFS-Volume kann eine oder mehrere LUNs aus einem lokalen SCSI-Festplatten-Array
          auf einem physischen Host, einer Fibre-Channel-SAN-Festplattenfarm oder einer iSCSI-SAN-Festplattenfarm
          enthalten. Neue LUNs, die zu einem der physischen Speichersubsysteme hinzugefügt werden, werden erkannt
          und allen vorhandenen oder neuen Datenspeichern zur Verfügung gestellt. Die Speicherkapazität auf einem

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Allgemeines zu VMware vSphere

          zuvor erstellten Datenspeicher kann erweitert werden, ohne dass dazu physische Hosts oder Speichersubsys-
          teme heruntergefahren werden müssen. Wenn eine der LUNs innerhalb eines VMFS-Volumes ausfällt oder
          nicht mehr verfügbar ist, sind nur virtuelle Maschinen betroffen, die diese LUN verwenden. Eine Ausnahme
          bildet die LUN, die die erste Erweiterung des segmentierten Volumes enthält. Alle anderen virtuellen Ma-
          schinen mit virtuellen Festplatten, die sich auf anderen LUNs befinden, werden weiter normal ausgeführt.

          Jede virtuelle Maschine wird als Zusammenstellung von Dateien in einem Verzeichnis im Datenspeicher ge-
          speichert. Der Festplattenspeicher, der den einzelnen virtuellen Gastbetriebssystemen zugewiesen wird, be-
          steht aus mehreren Dateien innerhalb des Verzeichnisses des Gastbetriebssystems. Sie können den Festplat-
          tenspeicher des Gastbetriebssystem wie eine normale Datei behandeln. Der Festplattenspeicher kann kopiert,
          verschoben oder gesichert werden. Neue virtuelle Festplatten können der virtuellen Maschine bei laufendem
          Betrieb hinzugefügt werden, d. h. diese muss nicht ausgeschaltet werden. In diesem Fall wird eine virtuelle
          Festplattendatei (.vmdk) im VMFS angelegt, um neuen Speicher für die bei laufendem Betrieb hinzugefügte
          virtuelle Festplatte bereitzustellen, oder der virtuellen Maschine wird eine bestehende virtuelle Festplatten-
          datei zugeordnet.

          VMFS ist ein in einem Cluster angeordnetes Dateisystem, das gemeinsam verwendeten Datenspeicher nutzt,
          um mehreren physischen Hosts zu ermöglichen, gleichzeitige Schreib- und Lesevorgänge auf denselben Spei-
          cher anzuwenden. VMFS bietet eine festplatteninterne Sperrfunktion, die gewährleistet, dass eine virtuelle
          Maschine nicht gleichzeitig von mehreren Servern eingeschaltet wird. Wenn ein physischer Host ausfällt, wird
          die festplatteninterne Sperrfunktion für alle virtuellen Maschinen freigegeben, sodass virtuelle Maschinen auf
          anderen physischen Hosts neu gestartet werden können.

          VMFS bietet auch Ausfallsicherheits- und Wiederherstellungsmechanismen, z. B. die verteilte Journalfunktion,
          einen auch nach dem Systemabsturz konsistent bleibenden E/A-Pfad für virtuelle Maschinen und Status-
          Snapshots für virtuelle Maschinen. Diese Mechanismen können zu einer raschen Ermittlung der Ursachen
          sowie einer Wiederherstellung der virtuellen Maschine, des physischen Hosts und des Speichersubsystems
          beitragen.

          VMFS unterstützt auch Zuordnungen für Raw-Geräte. Über Raw-Gerätezuordnungen kann eine virtuelle
          Maschine direkt auf eine LUN auf einem physischen Speichersubsystem (nur Fibre-Channel oder iSCSI) zu-
          greifen. RDM unterstützt zwei Standard-Anwendungstypen:
          n    SAN-Snapshot- oder andere auf Ebenen basierende Anwendungen, die auf virtuellen Maschinen ausge-
               führt werden. Die Raw-Gerätezuordnung unterstützt skalierbare Systeme zur Auslagerung von Daten-
               sicherungen durch das Verwenden SAN-eigener Funktionen.
          n    Microsoft Clustering Services (MSCS) auf mehreren physischen Hosts, die sowohl Virtuell-zu-Virtuell-
               Cluster als auch Physisch-zu-Virtuell-Cluster verwenden. Clusterdaten und Quorum-Festplatten müssen
               eher als Raw-Gerätezuordnungen und nicht als Dateien in einem gemeinsam verwendeten VMFS konfi-
               guriert werden.

          Weitere Informationen über Speicher finden Sie in der Dokumentation zu vSphere-Speicher.

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