ALLTAGS- UND FESTKULTUR - Nr. 169/170 Oktober/November 15 Euro 5,50 - mit allen terminen und galerien www.bruecke.ktn.gv.at - Kulturchannel

 
WEITER LESEN
ALLTAGS- UND FESTKULTUR - Nr. 169/170 Oktober/November 15 Euro 5,50 - mit allen terminen und galerien www.bruecke.ktn.gv.at - Kulturchannel
Nr. 169/170 · Oktober/November 15 · Euro 5,50
P. b. b. GZ 02Z032603M
Verlagspostamt 9020 Klagenfurt
Erscheinungsort Klagenfurt am Wörthersee

     ALLTAGS- UND
     FESTKULTUR
     mit allen terminen und galerien
     www.bruecke.ktn.gv.at
ALLTAGS- UND FESTKULTUR - Nr. 169/170 Oktober/November 15 Euro 5,50 - mit allen terminen und galerien www.bruecke.ktn.gv.at - Kulturchannel
EDITORIAL

                                                                     Liebe Leserinnen und Leser!

                                                   Foto: DerMaurer
                                                                     Anlässlich des „Jahres der Volkskultur 2015“ widmet sich die aktuelle Brücke schwerpunktmäßig
                                                                     der Sparte Volkskultur. Ein immer wieder heiß diskutiertes Thema über eine oftmals ungeliebte
                                                                     Sparte, wird sie doch von vielen gerne sehr eng definiert. Mit der aktuellen Ausgabe möchten wir
                                                                     daher eine Brücke schlagen, und einen selektiven Einblick in ein komplexes und umfassendes
                                                                     Themenfeld geben. Im wissenschaftlichen Diskurs wird die Volkskultur und das Brauchtum mittler-
                                                                     weile gerne unter dem Begriff Alltags- und Festkultur zusammengefasst. Eine Begriffsbestimmung,
                                                                     die zeigt, dass die Beschäftigung mit dieser Thematik eine weitreichende sein kann.

                                                                     In unserer BRUECKE-Rubrik Auf.ge.worfen haben wir die Position „Tradition und Heimat“, die
                                                                     Siegfried Kogler vertritt, der von Klaus Schönberger aufgeworfenen Fragestellung „Tradition als
                                                                     rückwärtsgewandte Innovation?“ gegenübergestellt. Wie immer möchten wir es unseren Leserinnen
                                                                     und Lesern ermöglichen, sich selbst ihre Meinung über das behandelte Thema zu bilden. Gerne
                                                                     können Sie uns zu diesem Thema auch schreiben, oder über andere Dinge die Sie bewegen.
                                                                     Unter bruecke@ktn.gv.at ist dies jederzeit möglich.

bau.kultur                                                           Neben dieser Gegenüberstellung der Positionen wird nicht nur eine Begriffsbestimmung vorge-
                                                                     nommen, sondern auch schlussgefolgert, dass bei der Betrachtung von Kulturelementen stets
Fluchtraum Österreich                                                Traditionsprozesse, soziale Vermittlung und räumliche Diffusion vernetzt zu sehen sind. In einem
Mit einem stimmungsvollen Fest mit syrischer                         weiteren Beitrag werden Arbeiten der aus dem Lesachtal stammende Künstlerin Claudia Unter-
Musik, gespielt von Omar Arif, und syrischem                         luggauer vorgestellt, die sich mit den Fragen „Was sind wir, woher kommen wir, und inwiefern
Essen wurde die Wanderausstellung „Flucht-                           beeinflusst unsere Herkunft unser eigenes Denken und Tun?“ beschäftigt. Auch wird ein Einblick in
raum Österreich“ im Bärenwirt in Weitensfeld                         das musikalische Schaffen der Gruppe Marlyn & Stern gegeben, die Klangwelten aus verschiedenen
im Gurktal eröffnet. Das gleichnamige Projekt                        Kontinenten erspüren und daraus feinfühlige Neuinterpretationen traditioneller Lieder schaffen.
wurde von Nina Valerie Kolowratnik und Johan-
nes Pointl im Herbst 2014 initiiert und mit Stu-                     In der Rubrik Aus.der.Sammlung (und auch auf unserem Titelblatt) zeigen wir Volkskunst in Form von
dierenden der Architektur an der TU Wien erar-                       historischen Bienenstockstirnbrettchen aus dem Carnica Bienenerlebnismuseum in Kirschentheuer.
beitet. Dabei wurden Raumstrukturen und
Grenzen, die um Asylsuchende in Österreich                           Weiters wird über die St. Veiter Literaturtage berichtet, die in einem dreitägigen Programm mit
entstehen, mit dem Ziel untersucht, neue Sicht-                      dem Titel Vom Unterwegssein Autoren und Autorinnen vorstellen, deren geographische wie sprach-
weisen auf Zustände der Flucht und des War-                          liche Heimat ganz Europa ist. Daher bringen wir in der Vorlese.Prvo Branje einen Textauszug aus
tens zu schaffen. Die reglementierte Raumnut-                        dem neuen Roman von Esther Kinsky, die in der Herzogstadt liest.
zung durch Asylsuchende und die Rolle der
Architektur und des gebauten politischen                             Außerdem präsentieren wir Ihnen unkonventionelle und originelle Schubertinterpretationen,
Raumes wurden in diesem Zusammenhang                                 den prägenden Kärntner Musiker Norbert Eipeltauer, die Gesellschaft der Opernfreunde oder
analysiert und daraus raumanalytische Dar-                           Choraufführungen im alten Athen – und ganz schwerpunktgerecht wird die Frage „Ist der Mix
stellungen und kritische Essays erarbeitet.                          aus Volksmusik und Populärmusik ein Verbrechen?“ erörtert.
13 Projekte sind das Ergebnis der umfassenden
Recherche und einer einwöchigen Exkursion zu                         Abschließend wünschen wir Ihnen einen hoffentlich spannenden und vielfältigen Lesegenuss!
ausgewählten Fluchtorten in Österreich. Die
Vielfalt der Projekte stellt nur einen Bruchteil                     Erika Napetschnig
der Facetten der Thematik dar und reicht den-                        und das BRUECKE-Redaktionsteam
noch von sozialen und soziologischen, über
wirtschaftliche und politische, zu geografischen
und architektonischen Aspekten. Alle Projekte
wurden mittels raumanalytischer Kartografien
dargestellt und in einem Ausstellungskatalog
bestehend aus 13 gefalteten Postern als Gast-
                                                                     „Ein Augenblick Brücke“ Fotoserie von Stefanie Grüssl
edition der Zeitschrift Asyl Aktuell publiziert.
Jedes Exemplar ist somit ein eigener Ausstel-
lungssatz und kann wiederum als Ausstellung
installiert werden.
Im Gasthof Bärenwirt von Elisabeth Steiner, der
Asylsuchenden eine Unterkunft bietet, war die
Wanderausstellung „Fluchtraum Österreich“ im
September erstmals zu sehen. Auf die Wirts-
haustische aufkaschiert dienten die Plakate als
Diskussionsgrundlage (im Wortsinn) und Kom-
munikationsraum zwischen Asylsuchenden und
Einheimischen. Der Gasttisch ermöglichte so
                                                                                                                                                                          Foto: www.stefanie-kunst.at

den Austausch auf mehreren Ebenen – kulina-
risch und intellektuell. Im Rahmen der Gruppen-
ausstellung RAND wird „Fluchtraum Österreich“
ab 20. Oktober 2015 im architekturforum
oberösterreich in Linz gezeigt. Von 11. Dezem-
ber bis 26. Feber 2016 wird die Ausstellung
im Architektur Haus Kärnten in Klagenfurt zu
sehen sein.                                                          „Klare Linien finden über den Strom – stromlinienförmige Eleganz“
e A.M.                                                               Donaustadtbrücke. E S.G.
ALLTAGS- UND FESTKULTUR - Nr. 169/170 Oktober/November 15 Euro 5,50 - mit allen terminen und galerien www.bruecke.ktn.gv.at - Kulturchannel
INHALT

                                                                                                                                                                               Foto: H. G. Kalian
    2 BAU.KULTUR
    4 HORIZONTE                                                                                              Cover: Detail des oben ganzheitlich abgebildeten
                                                                                                             Bienenstockstirnbrettchens mit dem Titel „Arche
    5 KULTUR.TIPP                                                                                            Noah“ aus dem Carnica Bienenerlebnismuseum in
    7 DA.SCHAU.HER                                                                                           Kirschentheuer (siehe Aus.der.Sammlung, Seite 21).

    11 DENK.MAL                                                                                              Die Arche Noah in dieser Form als Titelbild
                                                                                                             repräsentiert das diesmalige Schwerpunktthema
    12 AVISO                                                                                                 Fest- und Alltagskultur einmalig und schlägt eine
    15 KULTUR.T(R)IPP                                                                                        Brücke zu den anderen Artikeln. Zudem symbolisiert
                                                                                                             sie das Motiv „sichere Herberge für Schutzbedürftige
    16 AUF.GE.WORFEN                                                                                         zu geben“, das in der aktuellen europäischen
                                                                                                             Flüchtlingsdebatte besonders dringend nötig
       Tradition und Heimat. Siegfried Kogler                                                                zu thematisieren ist.
       Traditionen als rückwärtsgewandte Innovationen? Klaus Schönberger
O   18 Zum diesmaligen Bruecke-Schwerpunkt: Volkskultur.
       Versuch einer Begriffsbestimmung und Orientierung. Heimo Schinnerl

O   21 AUS.DER.SAMMLUNG
       Bienenstockstirnbrettchen. Gerald Florian
O   22 Selbstinszenierung als Spiegel der Welt.                                                              Impressum
       Claudia Unterluggauer, eine gebürtige Lesachtalerin mit vielfältigen Talenten                         Herausgeber, Medieninhaber und Copyright:
       und Projekten. Theresa Pasterk                                                                        Land Kärnten (Abteilung 6 – Bildung,
                                                                                                             Wissenschaft, Kultur und Sport)
    23 Schubert: Unkonventionell und originell.                                                              9021 Klagenfurt am Wörthersee, Burggasse 8
       Auf den Nachbarn hören/Prisluhnimo sosedu setzt wieder auf Außergewöhnliches. Bernhard Bayer          Mag.a Erika Napetschnig
                                                                                                             E: bruecke@ktn.gv.at, Fax 050/536-16 230
    24 Oper als Spiegel des Lebens. Susanna Lawson, Wolfgang Degner                                          www.bruecke.ktn.gv.at
                                                                                                             Redaktionsteam in alphabetischer Reihenfolge:
    25 „Brücken bauen“.                                                                                      Günther M. Trauhsnig (B.B), Mario Waste
       Junges und Klassisches wird gefördert von der Kärntner Sparkasse. Brigitte Graf                       Horizonte/Aviso: Petra Röttig, T: 050/536-16224
                                                                                                             Kulturtermine: Daniela Vellick, T: 050/536-16 225
O   26 Die musikalischen Reisen von Marlyn&Stern und Thomas Leeb.                                            Abos: Elisabeth Pratneker, T: 050/536-16 242
       Bruecke-Gespräch mit drei Welt-Musikern. Günther M. Trauhsnig                                         Weitere redaktionelle Mitarbeiter Bruecke
                                                                                                             Oktober/November 2015: Charles Brunner,
    28 „Die beste Medizin für und gegen alles“.                                                              Walter Fanta, Magdalena Felice (M.F.), Brigitte Graf
                                                                                                             (B.G.), Elisabeth Grebenicek, Stefanie Grüssl (S.G.),
       40 Jahre prägt der Musiker Norbert Eipeltauer die Kärntner Szene. Christian Lehner
                                                                                                             Susanne Gudowius, Bernhard Gutschier, Michael
    29 Vom Unterwegssein.                                                                                    Herzog (M.H., Dean Martinez), Wilhelm Huber
                                                                                                             (WiH), Margit Hubmann, Geraldine Klever (G.K.),
       Die St. Veiter Literaturtage feiern ihr erstes Jubiläum. Wilhelm Huber
                                                                                                             Astrid Langer, Astrid Meyer (A.M.), Heinz Ortner,
       VORLESE.PRVO BRANJE                                                                                   Mario Rausch, Birgit Sacherer, Horst Dieter Sihler,
                                                                                                             Oliver Welter (O.W.), Anna Wöllik, Slobodan Zakula
    30 Esther Kinsky: Karadag – Oktober 13. Aufzeichnungen von der kalten Krim                               (MM Lobo).
                                                                                                             Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die
    32 Lavant!                                                                                               Meinung der Autorinnen und Autoren wieder. Die
       Theaterprojekt von Ute Liepold und Bernd Liepold-Mosser am Stadttheater Klagenfurt. Reinhard Strobl   Redaktion behält sich vor, Beiträge bei Bedarf zu
                                                                                                             kürzen oder zu ändern. Zur Verfügung gestelltes
    34 BUCH.TIPPS                                                                                            Text- oder Bildmaterial wird (wenn nicht anders
                                                                                                             vermerkt) nicht retourniert.
    36 MUSIK.TIPPS                                                                                           Grafik: Harald Pliessnig
                                                                                                             Satz & Produktion: WERK1, T: (0463) 320 420
O   37 SEITE.OHNE.NAMEN                                                                                      Druck: Carinthian Druck Beteiligungs GmbH,
       Verbrechen und andere Kleinigkeiten.                                                                  Klagenfurt am Wörthersee
                                                                                                             Verlagspostamt: 9021 Klagenfurt am
       Ist der Mix aus Volksmusik und Populärmusik ein Verbrechen?                                           Wörthersee
    38 Valentin Oman im MMKK.                                                                                Abonnement: 6 Doppel-Ausgaben
                                                                                                             Euro 27,80 inkl. KulturCard Kärnten,
       Retrospektive vom 29. Oktober 2015 bis 6. März 2016. Christine Wetzlinger-Grundnig                    Porto und Versand.
O   40 ANTIKE.WELT                                                                                           Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe
       Hochkultur und Volkskultur. Von den Choraufführungen im alten Athen                                   Dezember 2015/Jänner 2016:
                                                                                                             10. November für den redaktionellen Teil
O   41 WELT.KINO.WELTEN                                                                                      (ACHTUNG! Alle redaktionellen Beiträge sind an
                                                                                                             bruecke@ktn.gv.at zu senden!). 15. November
       Neue digitale Medienwelten.                                                                           für die Eintragung Ihrer Kulturtermine auf
       Von Cinerama zum Brillenbildschirm - zur Alltags- und Festkultur der Zukunft                          www.kulturchannel.at
O   42 KARI.CARTOON
O   43 SERVICE.RECHT
       Das Kärntner Veranstaltungsgesetz
       WELTER.SKELTER
    44 KÄRNTNER KULTURKALENDER                                                                                        PEFC-zertifiziert.
       GALERIEN/AUSSTELLUNGEN                                                                                         Dieses Papier stammt aus
                                                                                                                      nachhaltig bewirtschafteten

    54 KINO/FILMTIPPS
                                                                                                                      Wäldern und kontrollierten
                                                                                                                      Quellen. www.pefc.at

                                                                                                                                  Die Brücke 169/170 – Oktober/November 15 3
ALLTAGS- UND FESTKULTUR - Nr. 169/170 Oktober/November 15 Euro 5,50 - mit allen terminen und galerien www.bruecke.ktn.gv.at - Kulturchannel
Aus Tralala wird Aramsamsam
                                                                                                         Eine Fülle an interessanten Veranstaltungen
                                                                                                         bietet in gewohnter Weise die Kulturinitia-
                                                                                                         tive Bleiburg. Im Werner Berg Museum
                                                                                                         gibt es am 15. Oktober eine szenische
                                                                                                         Lesung zum 100. Geburtstag von Christine
                                                                                                         Lavant mit Gudrun Maria Leb und Karen
                                                                                                         Asatrian. Am 14. November zeigt die
                                                                                                         Schauspielakademie Elfriede Ott unter der
                                                                                                         Leitung von Brigitte Karner ein Lyrik-
                                                                                                         projekt mit dem Titel „Gebt mir die Sprache
            Voxon startet neu durch                                                                      zurück“. Im Brauhaus Breznik wird das
            Mit zwei neuen Sängern und neuem Konzertprogramm feiert die Vocalband Voxon                  junge argentinische Criollo-Power-Trio
            beim Voxon A-cappella-Festival 2015 am 26. November im Kulturni dom Pliberg/                 am 8. Oktober das Publikum faszinieren.
            Kulturhaus Bleiburg und am 27. November erstmals in Antonov dom in Ljubljana/                Einer der herausragendsten Saxofonisten
            Laibach ihr Comeback. Mit Mateja Mackenzie-Zwitter, Traudi Katz-Lipusch, Natascha            unserer Zeit gastiert Kenny Garrett (Bild)
            Stuck, Danilo Katz, Daniel Košutnik und Edi Oraže ist nun der zukünftige Weg für ihre        mit seinem Quintett (USA) am 31. Oktober
            fetzigen, teils rockigen und zwischendurch jazzig-melancholischen Cover-Songs aktueller      im Brauhaus. Unerwartete musikalische
            Welthits geebnet. Als besonderer Gast beim Festival in Ljubljana wird EH440 aus Kanada       Darbietungen im Bereich der Volksmusik
            erwartet. Auch die Voxon Vocal Academy startet im Oktober in die bereits vierte Saison.      gibt es am 6.11. mit dem hbmc-holstuon-
            Das BRUECKE-Team wünscht den Sängern und Sängerinnen aus dem Jauntal, dem                    armusigbigbandclub aus Vorarlberg.
HORIZONTE

            Rosental und dem Gailtal alles Gute auf ihren neuen Weg. www.voxon.at e Foto: voxon          Die Kabarettisten Herbert Steinböck und
                                                                                                         Thomas Strobl geben am 12.11. ihr neues
                                                                                                         Programm „Aramsamsam“ zum Besten. Am
                                                                                                         20.11. erfolgt eine musikalisch-literarische
                                                                                                         Reise des Ensembles Armenien Spirit. Auf
                                                                                                         ihrer CD stellen die beiden außergewöhn-
                                                                                                         lichen Musiker Tonč Feinig und Klausi
                                                                                                         Lippitsch die ganze Bandbreite ihres
                                                                                                         Könnens vor, die sie am 26. November
                                                                                                         präsentieren werden. www.kib-bleiburg.at
                                                                                                         e Foto: KIB Bleiburg

            Mehr Blech hören als reden                    Ein Ort wird zur Stadt
            … und das geht ganz einfach: Und zwar         In dem knapp über 300 Einwohner zählen-
            beim Brass Herbst 2015, der auch heuer        den Ort Maria Rojach im Lavanttal finden
            wieder Stars der nationalen und interna-      im Kulturstadel demnächst wieder einige
            tionalen Brass-Szene auf die Bühne der        Veranstaltungen statt. Am 2. Oktober
            Carinthischen Musikakademie in Ossiach        veranstaltet der Lions-Club Lavanttal ein
            holt. Den Auftakt bildet The Rodney           Konzert mit dem Kärntner Viergesang,           10 Jahre ((stereo))-Club
            Marsalis Philadelphia Big Brass aus           dem Altsteirertrio Lemmerer und Edgar          Am 3. Oktober wird in am Viktringer Ring
            USA am 11. Oktober, dessen Mitglieder         Unterkircher. Vom 9. bis 11. Oktober           37-39 die Nacht zum Tag gemacht. Anlass
            bereits mit dem Metropolitan Opera            stellen neun Künstler der Lavanttaler          dazu ist das 10-Jahr Bestandsjubiläum des
            Orchestra, dem Philadelphia Orchestra         Künstlerinitiative unter dem Titel             im Jahr 2005 von Marina und Marco
            und der Chamber Music Society of Lincoln      „Xylografie“ (Holzschnitt) aus.                Virgolini (Bild) eröffneten ((stereo))-Clubs.
            auf der Bühne standen. Am 17. Oktober         Die Kultband Humus (Bild) mit Ossi Huber,      Zwei Dancefloors mit zwei verschiedenen
            zeigt die Brass Band Kärnten ihr Können.      erzeugt bodenständige, erdige Komposi-         Musikrichtungen (Avantgarde Techno-Deep-
            Den Abschluss bildet das 10-köpfige           tionen und belebt nebenbei einige „good,       house mit DJ`s und IndieRock) werden die
            German BrassEnsemble am 23. Oktober,          old songs“. 3 Stimmen interpretieren gehalt-   Stimmung „Hoch leben lassen“. Seit 10 Jahren
            das mit seinem unvergleichlichen Mix aus      volle Eigenbau-Texte, bereiten aber auch       präsentieren internationale Stars, Bands,
            Klassik, Jazz und aktuellen Soundtracks       musikalische Leckerbissen aus früheren         DJ’s, Künstler, Tänzer etc. ihre Darbietungen
            längst zur Weltspitze zählt. www.die-cma.at   Jahren zu. Zu bestaunen am 6. November.        im ((stereo)). Aber auch lokalen Newcomern
            e Foto: cma ossiach                           Vorausschauend sei noch das Konzert am         wird die Bühne als Chance geboten.
                                                          5. Dezember von Mischwerk mit Helmut           Das BRUECKE-Team gratuliert zum 10-Jahr-
                                                          Stippich und Maria Rothleitner & Band          Bestandsjubiläum. www.stereoclub.at e
                                                          erwähnt. www.kulturstadl.at e                  Foto: virgolini

                                                          Foto: Kulturverein Maria Rojach KMR

 4 Die Brücke 169/170 – Oktober/November 15
ALLTAGS- UND FESTKULTUR - Nr. 169/170 Oktober/November 15 Euro 5,50 - mit allen terminen und galerien www.bruecke.ktn.gv.at - Kulturchannel
Foto: Wesenhäuser
                                                                                               Martin Schinagl im KunstRaum Obervellach.

                                                                                               kultur.tipp
                                                                                               Lange Nacht der Museen
Hörbare Körperlichkeit                          25 „himmelhochjauchzende                       Die 16. ORF-Lange Nacht der Museen wird am
                                                                                               3. Oktober am Treffpunkt Museum vor dem
Der bekannte Spittaler Jazz-Gitarrist Ernie     bis zum Tode betrübte“ Jahre                   Stadttheater Klagenfurt und auf dem Nikolai-
Lindenfelser (Bild) und die Millstätter         Drei blutjunge Kärntner gründen 1990 eine
Liedermacherin Ulrike Kofler präsentieren                                                      platz in Villach eröffnet. Kulturlandesrat Christian
                                                Band, benennen sich nach einem Buch            Benger, der auch auf die neue Kärntner Veran-
am 16. Oktober im Ortenburgerkeller im          eines ihrer Lieblingsautoren und wollen
Schloss Porcia in Spittal ihr neues selbst-                                                    staltungsdatenbank* aufmerksam machte:
                                                einfach mal schauen, was denn da so gehen      Die rund 35.000 Besucher im Vorjahr sind ein
geschriebenes Programm unter dem Titel          könnte. 2015, genau 25 Jahre später, kehrt
„Momentaufnahmen“. Kofler und Linden-                                                          stolzer Beweis der Erfolgsgeschichte und dafür
                                                die Band nach insgesamt sieben Alben,          dass Kultur für alle da ist. Heuer kann man zu
felser halten mit ihren Eigenkompositionen      etlichen Tourneen auf der halben Welt,
im Lieder-Zyklus besonders intensive Klang-                                                    75 Kulturinstitutionen (41 Museen und Galerien
                                                unzähligen Arbeiten für Theater, Film und      in Klagenfurt, 14 in Villach und 20 in den Regio-
momente fest und verhelfen damit beseel-        Fernsehen sowie diversen nationalen und
tem Gedanken- und Gefühlsmaterial zu –                                                         nen) zu Fuß, mit dem Bus oder mit den S-Bahn-
                                                internationalen Preisen und Würdigungen,       Zügen der ÖBB gelangen. Zu den Höhenpunk-
zumindest hörbarer – Körperlichkeit. Die        an ihren Gründungsort Klagenfurt zurück.
bunte Songpalette reicht von balladeskem                                                       ten zählen in Klagenfurt u.a. das MMKK (von
                                                Mit im Gepäck haben sie eine Jubiläums-CD,     Walkensteiner über fokus sammlung bis zur
‚Mölltal blue‘ (© Lindenfelser) über tempe-     ein Vierteljahrhundert-Best-Of-Live-Pro-
ramentvoll-dynamisches „Workout“                                                               Jellitsch-Installation in der Burgkapelle ‚It could
                                                gramm und ein paar Überraschungsgäste.         be like this…‘), das Musilmuseum (mit Lavant-
(© Lindenfelser) bis hin zu eher kontempla-     Erraten? Die Band ist natürlich Naked
tiven Klängen im Stück ‚Im Facettenreich                                                       Schwerpunkt) oder der (Kunst-)Hauptbahnhof
                                                Lunch mit Stefan Deisenberger, Alex            (wo die Dance Industry bewegende Menschen
der Stille‘ (© Kofler). e                       Jezdinsky, Oliver Welter und Herwig            auftreten lässt). In die Gänge sollte man auch
                                                Zamernik. Angemessen gefeiert wird am          bei den Schuhen der Shoeting Stars in der
                                                8. November im Stadttheater Klagen-            Stadtgalerie kommen. In der wissens.wert.welt
                                                furt, am 12.11. im Posthof Linz, am 13.11.     – blue cube & kidsmobil können Interessierte an
                                                in der Generalmusikdirektion Graz und          Kunst und Kultur ab sechs Jahren selbst Hand
                                                am 23.11. in der Arena Wien.                   anlegen.
                                                Das BRUECKE-Team gratuliert herzlichst!        Die Geschichte von Räumen und Menschen
                                                Tipp: Oliver Welter steht am 18. Oktober       erzählen in Villach schau.Räume, um Verbin-
                                                gemeinsam mit Christoph Grissemann und         dungslinien zwischen Museen und Galerien
                                                Dirk Stermann auf der Bühne des Statt-         der Stadt sichtbar zu machen. Die jährlichen
                                                theaters Klagenfurt. e                         Happenings in der Glasbläserei Alois Hechl-
                                                                                               Kreuter, die jeweils eine andere Farbe zum
                                                                                               Thema haben, sind ein beliebter Fixpunkt. Eine
                                                                                               Chronologie der Arbeiten von Cornelius Kolig
                                                      Konzerterlebnisse Hoch 3                 ab 1962 und eine Kinderkunstnacht mit Simone
                                                        Zu unglaublichen 10 Konzert-Termi-     Duller sollte man sich in der Galerie der Stadt
                                                        nen lädt Gerd Prix sein Publikum in    Villach (Freihausgasse) nicht entgehen lassen.
                                                        den nächsten zwei Monaten in das       Der KunstRaum Obervellach lässt (Martin)
                                                        Eboardmuseum Klagenfurt. Ein           Schinagl & (Gerald) Eschenauer nicht nur die
                                                        Konzertspektakel der Extraklasse       Wesenhäuser-Bilder Revue passieren, anhand
                                                        gibt es am 2. Oktober mit der          der Figur des John Person werden fragile
                                                        Austrian Pink Floyd Tribute Band       Zwischenwelten miteinander verbunden, um
                                                        Floyd Division aus Wien. Chicago       der recht seltsamen Realität da draußen mit
                                                        Blues Klassiker bis hin zum swingen-   Performances und Lesungen näher zu kommen.
                                                        den Texas Blues erklingen am 9.10.     In der Galerie Muh im Lavanttal wird die Aus-
                                                        mit den Honky Tonk Ramblers.           stellung Box im Stall von Barbara Ambrusch-
                                                        Am 16.10. gibt der Hausherr mit Rolf   Rapp durch die Volkstanzgruppe Die Junggeblie-
Holub und Heinz Köchl ein Revival der 1974 gegründeten Schülerband Three Tight (Bild).         benen konterkariert. Hausmusik von Johann
Nicht versäumen sollte man am 23.10. die Chansonsängerin Evelyn Ruzicka mit ihren              Lexer wird in der Kulturwerkstatt Lesachtal in
Liedern von Edith Piaf. Am 29.10. gastiert der Jazz- und RockKeyborder Brian Auger mit         Liesing gemacht … und so weiter und so fort …
dem Oblivion Express im Eboardmuseum. Ein echter Sir und Star der Bluesszene tritt am          e M.H.
30.10. ins Rampenlicht: Sir Oliver Mally. Ein einzigartiges Konzerterlebnis mit Hits von
Elton John gibt es am 6. November mit der Band Elton. Weiter geht es am 13. November           Infos: langenacht.orf.at
mit drei Gitarren und drei Stimmen à la Folk `n` Roll der Freemen Singers. A tribute to        *Tipp: Eine neue Veranstaltungsdatenbank samt App
Blues Brothers gibt es am 20.11. mit den Blues brothers Supercharged. Den Abschluss            des Landes Kärnten hilft bei der Auswahl der Termine
im November macht am 27.11. ein Weltstar an der Gitarre: Peter Ratzenbeck.                     und (Kultur-)Stationen: http://veranstaltungen.
www.eboardmuseum.com e Foto: Gert Prix                                                         kaernten.at

                                                                                                           Die Brücke 169/170 – Oktober/November 15 5
ALLTAGS- UND FESTKULTUR - Nr. 169/170 Oktober/November 15 Euro 5,50 - mit allen terminen und galerien www.bruecke.ktn.gv.at - Kulturchannel
Konstanter roter Fixpunkt
                                                                                                         Seit den 90er Jahren beschäftigt sich
                                                                                                         Larissa Tomassetti mit dem für sie
                                                                                                         markantesten Symbol: dem roten Punkt.
                                                                                                         Während die frühen Werke aus den 90ern
                                                                                                         Aufschluss über die Entstehungsgeschichte
                                                                                                         der „RedPointSeries“ geben, fokussieren die
                                                                                                         aktuellen Arbeiten den roten Punkt als
                                                                                                         Konstante, die alle Veränderungen mitträgt.
                                                                                                         In Form von autobiografischen Auf/Zeich-
                                                                                                         nungen präsentieren sich kleinformatige
                                                                                                         durchnummerierte Tafeln, die jeweils für
                                                                                                         einen Tag im Leben der Zeichnerin und
                                                                                                         Malerin stehen. Dabei steht der rote Punkt
                                                                                                         für die gleichbleibende Person, während
                                                                                                         sich rundherum alles neu formiert. Parallel
                                                                                                         dazu kann man sich an einer interaktiven
                                                                                                         Postkartenaktion beteiligen, die ebenfalls in
                                                                                                         den 90er Jahren ihren Anfang fand. Zu sehen
                                                                                                         bis 7. November in der Galerie Magnet
                                                                                                         in Völkermarkt. www.galeriemagnet.at
                                                                                                         www.larissa-tomassetti.com e Foto: Tomassetti
HORIZONTE

            Inspiration für Jung und Alt                   Die Lichtsymbolik des                         Berühren erwünscht
            Früh soll man pflanzen, was bei zukünftigen    Lammes                                        Noch bis 31. Oktober findet in der
            BauherrInnen Früchte trägt. Die interaktive    Mitte August wurde im Rahmen eines            wissens.wert.welt in Klagenfurt die
            Ausstellung des vai Vorarlberger Archi-        Sonntagsgottesdienstes in der Christ-         Mitmach-Ausstellung „Steinzeit“ statt.
            tektur Institut mit dem Architektur_           königs-Kirche in Krumpendorf die Kunst-       (Die BRUECKE berichtete ausführlich
            Spiel_Raum_Kärnten in der FH Kärnten           aktion „Die kommende Stadt des Lammes“        darüber in der Februar/März-Ausgabe.)
            in Spittal an der Drau regt alle Sinne an:     eröffnet, die nun noch bis 22. November       Ab 19. November zeigt das Team der
            Räume entdecken, staunen, hören, riechen,      zu sehen ist. Sie ist als eine Fortsetzung    wissens-wert.welt in Kooperation mit dem
            schmecken und fühlen (Bild). Begleitend        und Weiterführung eines umfassenden           ScienceCenter-Netzwerk eine interaktive
            dazu gibt es eigene Workshops. Zu entde-       visionären Projektzyklus zu verstehen. Im     Ausstellung und begibt sich auf die Suche
            cken vom 27. Oktober bis 20. November.         Denkbild „das Lamm versus IS“ hat Burgi       nach der Wechselwirkung zwischen Wissen-
            In der Zeit vom 9. bis 17.11. findet in ganz                                                 schaft und Alltag. Die Wissenschaftsaus-
                                                           Michenthaler knieende menschliche Opfer-
            Österreich die Impulswoche technik bewegt                                                    stellung „Wirkungswechsel“ richtet sich an
                                                           lämmer unserer Zeit mit dem Gold des
            statt und bietet vielfältige Angebote für                                                    Interessierte ab der 3. Schulstufe und lädt
                                                           Himmels eingefasst. Michenthaler dazu:
            Schulklassen ab der 8. Schulstufe. ExpertIn-                                                 an 19 Stationen zum Mitmachen ein.
                                                           Die Stadt des Lammes – das ist die kom-
            nen erzählen hautnah aus ihrer Berufspra-                                                    Die Ausstellung soll Lust auf Wissenschaft
                                                           mende Stadt. Sie folgt der Lichtsymbolik
            xis, und die SchülerInnen können in Work-                                                    und aufs Probieren machen und zum
                                                           des Lammes. Sie bleibt insbesondere im
            shops selbst Hand anlegen. Workshops in                                                      Weiterdenken anregen. Themen aus der
                                                           Zeitalter von IS und seiner apokalyptischen
            Kärnten in Völkermarkt von 9. bis 13.11.                                                     Physik, Biologie, Psychologie, Technik,
                                                           Szenarien unsagbarer Grausamkeiten ein
            und in Spittal vom 16. bis 17.11.. Siehe                                                     Ökologie und soziale Themen werden zum
                                                           universeller Sehnsuchtsraum sozialer und
            dazu auch die Ausschreibung „Fotowett-                                                       Gegenstand wissenschaftlicher Forschung
                                                           architektonischer Utopien metaphorischen
            bewerb für SchülerInnen“ auf Seite 12.                                                       und für die Jugend be-greifbar.
                                                           Lichts. e Foto: Burgi Michenthaler
            www.architektur-spiel-raum.at e                                                              www.wissenswertwelt.at e
            Foto: © unit architektur                                                                     Foto: „Wechselspiel“: Josef Greiner / Experimentierwerkstatt Wien

 6 Die Brücke 169/170 – Oktober/November 15
ALLTAGS- UND FESTKULTUR - Nr. 169/170 Oktober/November 15 Euro 5,50 - mit allen terminen und galerien www.bruecke.ktn.gv.at - Kulturchannel
Foto: F. Neumüller, ©MMKK
Der Süden Kaliforniens                           Tanzschwerpunkte
Als besonderer Treffpunkt für alle Foto-         mit Premiere
grafie-Begeisterten und Fotokunst-Interes-       Unter dem Obertitel „Tanz im November“
sierten gilt die Galerie 59 in Klagenfurt-       präsentiert Andrea K. Schlehwein gemein-
Wölfnitz, die in einem 100 Jahre alten Haus      sam mit ihrem Künstlerkollektiv Netzwerk
ihre Galerieräumlichkeiten eingerichtet hat.     AKS drei große Schwerpunkte in Sachen
Noch bis 28. November werden unter dem           Zeitgenössischer Tanz: Neben der Wieder-
Titel „Magic hour“ die Werke des in Klagen-      aufnahme ihrer ebenso radikal wie erfol-
furt geborenen Fotografen Arnold Pöschl          greichen Tanz/Film-Produktion „Time Code        Festzug in Innsbruck 1909 (Huldigung),
gezeigt. Ausgestellt sind Fotografien einer      9733“ am 14. und 16.11. im Stift Millstatt,     Öl auf Leinwand, 91 x 71 cm
spontanen Reise in den Süden Kaliforniens.       steht eine, dem dynamischen Tanz und
In der Reisefotografie ist es immer noch das
persönliche Festhalten eines Bildes, das im
Moment entsteht, welcher für mich magisch
                                                 hoher physischer Energie geschuldete Neu-
                                                 inszenierung gegenüber: der Tanzabend mit       da.schau.her
                                                 dem Titel „things we lost in the fire“ am
ist, so Pöschl, der fotografisch auf der
Suche nach dem Moment in der immer-
                                                 6. (Premiere) und 7.11. in der Theater          Albin Egger-Lienz
                                                 Halle 11 Klagenfurt und weiteren Veran-
währenden Landschaft ist.                        staltungen in Stift Millstatt (genaue Termine
                                                                                                 Tiroler Festkultur
www.galerie59.com e Foto: galerie59              auf Homepage). Vom 16. bis 22.11. finden        Von Albin Egger-Lienz (1868-1926) existieren
                                                 die diesjährigen „Positionen 015“ ebenfalls     zwei Darstellungen des historischen Umzugs
                                                 im Stift Millstatt, theoretische, wie prak-     der Schützenverbände im Gedenken an den
                                                 tische Angebote in Form von Publikums-          Tiroler Freiheitskampf von 1809, der am
                                                 gesprächen, Kursen, Workshops, Tanz-            29. August 1909 am Rennweg in Innsbruck
                                                 präsentationen, unter anderem einem             stattfand und zu dem Kaiser Franz Joseph I
                                                 Kindertanzstück ab zwei Jahren (tanzfuchs       eigens aus Wien anreiste.
                                                 Produktion), Brainstormings, Chill Outs und     Mit dem „Festzug in Innsbruck 1909 (Huldi-
                                                 Choreographische Dialoge für Profis statt.      gung)“ befindet sich eines der zwei Gemälde
                                                 www.andreakschlehwein.com e                     in der Sammlung des Museums Moderner
                                                 Foto: aks (Laurent Ziegler)
                                                                                                 Kunst Kärnten. Das zweite, das als Querformat
                                                                                                 einen größeren Ausschnitt derselben Situation
                                                                                                 zeigt, befindet sich im Tiroler Landesmuseum
                                                                                                 Ferdinandeum.1
                                                                                                 Gemäß Gert Ammann hatte Egger-Lienz den
                                                                                                 Auftrag übernommen, zwei der historischen
                                                                                                 Landsturmgruppen des Umzugs zu inszenieren:
                                                                                                 die mit dem Kreuz und die von Pater Haspinger
                                                                                                 angeführte. Egger-Lienz hatte die Teilnehmer
                                                                                                 selbst in Tiroler Dörfern ausgesucht, wie er dies
                                                                                                 auch bei den Modellen für seine Gemälde tat.
                                                                                                 Das Kreuz wurde vom Tiroler Bildhauer Josef
                                                                                                 Bachlechner (1871-1923) geschnitzt. Es
                                                                                                 befindet sich heute in der Gedächtniskapelle
                                                                                                 am Bergisel. Die Bilder malte der Künstler
                                                                                                 detailgetreu nach einer Fotovorlage, die sich
                                                                                                 in Innsbrucker Privatbesitz befindet.
                                                                                                 Sie zeigen das reale Ereignis. Der Umzug
                                                                                                 selbst, die Inszenierung der Gruppen, stellt die
                                                                                                 historischen Begebenheiten jedoch symbolisch
                                                                                                 erhöht dar2. Im Gemälde aus der Sammlung des
Kunst am Arbeitsplatz                                                                            MMKK wird der Symbolgehalt durch den engen
                                                                                                 Bildausschnitt noch gesteigert. Das Kruzifix
… so lautet der Name der Ausstellungsreihe, die von der Hirsch Armbänder GmbH in                 wird zum Hauptelement der diagonal angeleg-
der Hirschstraße in Klagenfurt seit 40 Jahren, beinahe durchgängig, alljährlich veranstaltet     ten Komposition. Ihm folgt der Landsturm der
wird. CEO Robert Hirsch, der das von seinem Vater ins Leben gerufene Kunstevent                  Bauern wie in einer Prozession vor den Augen
verantwortungsvoll und mit viel Liebe weiterträgt, ist es ein Anliegen, die tagtäglich gelebte   des Kaisers im Hintergrund.
Kreativität, die sich in seiner Firma in der Fertigung hochwertiger Armbänder ausdrückt,
                                                                                                 e M.F.
auch von außen – durch zeitgenössische Künstler – inspirieren zu lassen. Die diesjährige
                                                                                                 1 Zur Geschichte der Darstellung siehe: Albin Egger-Lienz zum
Ausstellung, in der Werke des Künstlers Simon Quendler (Bild), als auch des erst 15-jähri-       70. Todesjahr, Katalog der Bestände im Tiroler Landesmuseum
gen „Youngsters“ Pauli Nagele zu sehen sein werden, ist stark von der allgemeinen                Ferdinandeum, bearbeitet von Gert Ammann, Tiroler Landesmuseum
                                                                                                 Innsbruck 1996, S. 32.
Thematik „Verwandlung“ und „Metamorphose“ geprägt. Eröffnet wird die Ausstellung am              2 Hierzu bediente sich Egger-Lienz auch literarischer Vorlagen wie
15. Oktober und ist zu den Geschäftszeiten bis 27. November zu besuchen. e                       Tirol im Jahre 1809, von Joseph Rapp, 1851, vgl. ebd., S.22.

                                                                                                                Die Brücke 169/170 – Oktober/November 15 7
ALLTAGS- UND FESTKULTUR - Nr. 169/170 Oktober/November 15 Euro 5,50 - mit allen terminen und galerien www.bruecke.ktn.gv.at - Kulturchannel
Gelungene Sommerschau
                                                                                                             zum 30er
                                                                                                             Nach der viel beachteten und gelungenen
                                                                                                             Sommer-Schau (u.a. mit Armin Guerino,
                                                                                                             Giselbert Hoke, Gustav Januš, Guido Katol,
                                                                                                             Peter Krawagna, Valentin Oman, Markus
                                                                                                             Orsini-Rosenberg, Ivo Prančič, Inge Vavra,
                                                                                                             Gertrud Weiss-Richter, Hans Staudacher,
            Arbeiten aus dem Paradies sehen, hören und erleben
HORIZONTE

                                                                                                             Zorka L-Weiss, Roswitha u. Hugo Wulz,
            Mit dem Titel „Selten Gezeigtes. Nie Gehörtes“ stellt einer der bedeutendsten Objekt-            Barbara Ambrusch-Rapp) zum 30-jährigen
            künstler Österreichs eine Chronologie seiner Arbeiten von 1962 bis heute in der Galerie          Wirken der Galerie Šikoronja in Rosegg
            Freihausgasse Villach aus: der Gailtaler Ausnahmekünstler Cornelius Kolig. Jedes,                steht vom 23. Oktober (Vernissage) bis
            der ausgestellten Objekte (Bild) steht für eine Schaffensperiode oder eine Werkgruppe des        29. November die Einzelausstellung der
            Künstlers, wobei auch Arbeiten des Malers Kolig gezeigt werden. Seine Arbeiten aus dem           in Kärnten lebenden Malerin Caroline auf
            Paradies sind noch bis 24. Oktober zu bewundern. Im Anschluss daran zeigt die Galerie            dem Programm. Die mehrfach preisgewür-
            ab 1. November (Vernissage) bis 14.11. Projekte von Klaus Karlbauer. Diese Ausstellung           digte Künstlerin wird bereits seit dem Eröff-
            ist keine Retrospektive im Sinne eines Rückblicks in die Vergangenheit, auch keine Werk-         nungsjahr 1985 von Galeristin Marija
            schau, sie gibt vielmehr Einblick in die stets gegenwärtige, prozesshafte, Projekt-orientierte   Šikoronja begleitet und präsentiert. Die
            Arbeitsweise des Komponisten, Filmemachers und Performance-Künstlers. Am 11. und                 Werke zeigen Paradigmen, die hinter der
            12.11. zeigt Karlbauer seine „Lecture Oper“. www.villach.at e                                    Realität stehen. Sie formieren sich zu arche-
                                                                                                             typischen unlösbaren Rätseln, die vermiss-
                                                                                                             ten Parallelwelten zu entspringen scheinen.
                                                                                                             In verschränkten Bildwelten zeigen sich auf
                                                                                                             den zweiten Blick ihre Innenschauplätze.
                                                                                                             www.galerie-sikoronja.at e Foto: © Caroline

            Was ist los in … Gmünd                           Innovative Architektur
            Neben der faszinierenden Albrecht Dürrer-        verbunden mit Textil-
            Ausstellung (bis 4. Oktober) im Stadt-
            turm (die BRUECKE berichtete in der
                                                             Installation
            letzten Ausgabe ausführlich darüber)             Eine Ausstellung der besonderen Art gibt es
            werden sich noch bis 31.10. die beiden           bis 30. Oktober im Domenig Steinhaus
            abstrakten Künstlerinnen Heike Manleit-          in Steindorf am Ossiacher See zu sehen:
                                                             Die Jury der Einreichungen zum „outstan-
            ner aus Berlin/D und Anita Kirchbaumer
                                                             ding artist award 2014“ (wichtigster Förder-
                                                                                                             Europäische Schmuckkunst
            die Werkstätten in der Altstadtgalerie
                                                             preis für innovative Architektur in Öster-      Ab 20. November wird im Haus Winkler-
            (Bild) teilen und sich vornehmlich mit
                                                             reich) hat aus 45 eingereichten Projekten       Jerabek in Himmelberg eine Ausstellung
            Papierarbeiten beschäftigen. Ebenfalls bis
                                                             den Preisträger, die drei Anerkennungen         unter dem Titel „Private view“ der besonde-
            31.10. ist in der Fotogalerie die Ausstel-
                                                             und zehn für die Ausstellung nominierte         ren Dimension geboten: Neun Schmuck-
            lung des Villacher Fotografen Kurt Zebedin
                                                             Projekte ausgewählt, die nun im Steinhaus       künstler aus acht verschiedenen Ländern –
            zu sehen. Sein Metier ist die Naturfoto-
                                                             ausgestellt sind. Die Projekttafeln mit         Monica Cecchi (I), Manuel Vilhena (P),
            grafie, die er zu höchstem Niveau führt.
                                                             Fotos, Zeichnungen und Kommentaren und          Castello Hansen (DK), Flora Vagi (H), Ute
            Ab 3. (Vernissage) bis 10.10. zeigen sechs
                                                             Modellen zeigen bemerkenswerten Ideen-          Eitzenhofer (D), Rike Bartels (D), Peter
            junge Künstlerinnen in der Galerie Gmünd
                                                             reichtum, Experimentierfreude sowie neue        Skubic (A), Kaori Juzu (J), Anna Talbot (N) –
            ihre Gedanken und Sichtweisen zur Land-
                                                             Denk- und Konstruktionsansätze. Ebenfalls       zeigen ihre Arbeiten in privater Atmosphäre,
            wirtschaft unter dem Titel „Bauernfrauen –
                                                             bis 30. Oktober hüllt die Künstlerin            die bis 20. Dezember funkeln werden.
            Frauenpower“. Am 23. und 24.10. findet in
                                                             Stephanie Klaura mit ihren Installationen       Am 21. November bietet darüber hinaus
            der Alten Burg das 8. Alpe-Adria Literatur-
                                                             das Steinhaus ein. Die „Steinhaus-Textile“      Tea&Talk ein entspanntes Ambiente für den
            Symposium unter dem Titel „Berge in Flam-
                                                             verwandeln den Innenraum in eine begeh-         Austausch zwischen Künstlern und Besuchern.
            men“ statt. Erwartet werden Schreibende
                                                             und erfahrbare Installation. Das Textil als     Ein informeller Dialog soll entstehen, der
            aus Slowenien, Südtirol, Friaul, Bosnien
                                                             sanfter, organischer Gegenpol zur harten,       Interessierten die Möglichkeit bietet, mehr
            und Österreich, die sich mit dem Kriegs-
                                                             strengen und klaren Formensprache des           über die Welt des zeitgenössischen Schmucks
            geschehen des Ersten Weltkrieges befassen
                                                             Steinhauses wird dabei zum verbindenden         zu erfahren. www.elektrojerabek.at/kunst/
            werden. Weitere Termine unter:
                                                             Element von Kunst, Architektur und Raum.        e Foto: winkler-jerabek
            www.stadtgmuend.at e Foto: Anita Kirchbaumer
                                                             www.steinhaus-domenig.at e

 8 Die Brücke 169/170 – Oktober/November 15
ALLTAGS- UND FESTKULTUR - Nr. 169/170 Oktober/November 15 Euro 5,50 - mit allen terminen und galerien www.bruecke.ktn.gv.at - Kulturchannel
Künstleraustausch
Vom 8. bis 11. Oktober stellt der Piraner
Künstler Razzak Jubayer in der Klagen-
furter Sezession (Flughafenstraße) aus.

                                                                                                                                                          HORIZONTE
Jubayer stammt aus dem Irak, kam vor 40
Jahren nach (ex) Jugoslawien, um in Laibach
                                                    Za izredne dosežke na področju inovativnega
Kunst zu studieren und wählte schließlich           in trajnostnega kulturnega ustvarjanja
das Land als neue Heimat. Seit 20 Jahren            Grund zur Freude hat das Klagenfurter Universitätskulturzentrum UNIKUM: Wegen
lebt der akademisch ausgebildete Künstler           „besonderer Leistungen im Bereich innovativer und nachhaltiger Kulturarbeit“ wurde dem
an der slowenischen Küste in Piran. In              Verein vom Bundeskanzleramt eine Prämie im Rahmen der Vergabe des Österreichischen
Klagenfurt zeigt er Auszüge seiner Werk-            Kunstpreises 2015 – Sparte Kulturinitiativen zugesprochen. „Es erfüllt uns mit Genugtuung,
serie „Silky Bridges“ sowie Multimediakunst         auch in der Bundesliga Anerkennung zu finden. Das bestärkt uns in unserem Bemühen,
mit dem Titel „Die 4 Elemente“. Ein umfang-         dies- und jenseits der Landesgrenze spannende Kunstprojekte auf die Beine zu stellen und
reiches Programm begleitet die Ausstellung          damit nicht bloß l‘art pour l‘art zu betreiben, sondern zu aktuellen Themen kritisch Stellung
(u.a. mit CHL + Band). Die Ausstellung ist          zu nehmen“, so Obfrau Lydia Zellacher. Die BRUECKE gratuliert herzlichst zu dieser Aner-
zugleich Teil der ersten grenzüberschreiten-        kennung. Hinweis: Das Bild entstand im Rahmen des UNIKUM-Projektes Kadenca | De
den Zusammenarbeit der Künstlervereini-             Cadenza bei Srciò im Collio (IT) www.unikum.ac.at e Foto: Johannes Puch
gung „Klagenfurter Sezession“ mit dem
Piraner Kulturverein „Runa Piran“:
Ebenfalls im Oktober – vom 2. bis 22. –
stellt der Klagenfurter Künstler, Werner
Wultsch (Bild), eigene Werke in der
Piraner Galerie im Apollonio-Palast aus.
www.klagenfurter-sezession.at
www.kultur-arbeiter.at e Foto: kultur-arbeiter.at

                                                    Das Verhältnis                                  Feldenkrais Methode
                                                    von Farbe und Form                              Der Kultur.Raum.Kirche (24. bis 31.
                                                    „Das bloße Scheinen ist nicht die ganze         Oktober, Kammermusik Maria Saal) hat
                                                    Wahrheit der Farbe“, sagt der in Frankfurt      dem Gewahrsein heuer beim Hadsch durch
Glasklar                                            lebende Künstler, Raimer Jochims, der           Martin Brunner bereits speziellen Raum
Noch bis 18. Oktober finden in den Räum-            bis 31. Oktober in der rittergallery            gegeben. Musiker, (Darstellende) Künstler,
lichkeiten und im Garten des Biedermeier            Klagenfurt sein bildnerisches Schaffen          Kunstschaffende, Sportler, Menschen mit
Schlössl Lerchenhof bei Hermagor in                 zur Schau stellt. Die Bildobjekte dieser        Behinderung, aber auch nach Unfällen
Kooperation mit dem GlasKunstStudio Vil-            Ausstellung tragen schichtenweise Farbe,        oder Operationen, Stressbelastete sowie
lach und die Multimedia Design Firma                die aufgespachtelt ein Farbrelief entstehen     Interessierte aller Altersgruppen verwenden
Automat in Wien die bereits dritten Glas-           lassen, das alle Nuancen der Leuchtkraft,       den ganzheitlichen Ansatz der Feldenkrais
KunstTage statt. Das heurige Programm bie-          von luftiger Transparenz zu intensiver          Methode um die Qualität ihrer Bewegungen
tet Kunstwerke und Arbeiten der Salzburge-          Dichte herausarbeitet. Auf Spanplatten          und ihre Fertigkeiten zu verbessern. Im
rin Renate Korinek (Glasskulpturen), der            aufgetragen, werden deren Ränder                Gruppenunterricht Bewusstheit durch
Tirolerin Verena Schatz (Skulpturen und Ins-        gebrochen und erhalten so eine indivi-          Bewegung von Erhard Klammerth wird
tallationen), den Kärntnern Edeltraud Führer        duelle Bildform, die in Korrespondenz zur       das Lernen durch verbal angeleitete
(Malereien mit und auf Glas), Franz Heili           jeweiligen Farbe steht. Ab 17. November         Bewegungsexperimente initiiert. Neugierig
(Bild) und Andrea Malowerschnig (Glas-              bis 24. Dezember präsentiert die ritter-        geworden? Zwei Wochenendseminare bietet
Objekte) sowie Mefad Cehic (Glasmetallob-           gallery eine Gemeinschaftsausstellung der       der erfahrene Feldenkrais-Lehrer aus Wien
jekte). Die gezeigten Werke sollen die              von der Galerie vertretenden Künstlerinnen      die nächste Zeit in Klagenfurt an: 7./8.
Vielseitigkeit der Glasverwendung wider-            und Künstler unter dem Titel „Accrochage        November 2015 bzw. 30./31. Jänner
spiegeln. e Foto: www.glaskunststudio.com           ’15“. www.rittergallery.com e Foto: ritter      2016. www.die-feldenkrais-methode.at e

                                                                                                                    Die Brücke 169/170 – Oktober/November 15 9
ALLTAGS- UND FESTKULTUR - Nr. 169/170 Oktober/November 15 Euro 5,50 - mit allen terminen und galerien www.bruecke.ktn.gv.at - Kulturchannel
Ein Spiel zwischen Oberfläche
                                                                                                            und Tiefgang
                                                                                                            Die Theaterstücke von Autorin Christina
                                                                                                            Jonke befassen sich mit denen vom Alltag
                                                                                                            ausgehenden Themen und untersucht die
                                                                                                            hinterfragenswerten gesellschaftlichen
                                                                                                            Entwicklungen in einer theatralen Labor-
                                                                                                            situation um deren Muster dann mit teils
                                                                                                            satirischem teils humoreskem Blick aufzu-
                                                                                                            brechen. Ihr Theatermonolog „Jacky Paris“
                                                                                                            (14. bis 24. November im VolXhaus
            Oper, Theater, Kindermusical und mehr                                                           Klagenfurt) beschreibt die Person Jacqueli-
            Das Stadttheater Klagenfurt hat seine Spielzeit mit Mozarts Oper Così fan tutte (Bild)          ne Müller, alias Jacky Paris, die nichts weg-
            unter der musikalischen Leitung von Chefdirigent Alexander Soddy eröffnet. Diese sorgt          werfen kann – schon gar nicht, wenn es sie
            noch bis 5. November für musikalischen Hochgenuss. Ab 8. Oktober steht das Theater-             an ihre schönste Zeit erinnert, die sie mit
            projekt „Lavant!“, auf dem Programm (ausführliche Berichterstattung siehe Seite 32).            ihrem Mann Anton in Paris erlebte. Schön
HORIZONTE

            Ab 29.10. (Derniere: 27.11.) feiert „A Midsummer Night‘s Dream“, eine zeitgenössische           säuberlich in Kisten und Schachteln ver-
            Oper von Benjamin Britten in der Regie von Immo Karaman, Premiere. In Kooperation mit           staut sind Eiffeltürme in jeder Variation,
            dem Theater WalTzwerk bringt das Stadttheater im Jazzclub Kammerlichtspiele vom                 T-Shirts mit auf Paris hinweisenden Auf-
            20. bis 31.10. das Jugendstück „Die Durstigen“ von Wajdi Mouawad in Zusammenarbeit              drucken usw. katalogisiert und verwahrt.
            mit Benoît Vermeulen auf die Bühne. Am 16., 17. und 18.11. gastiert das Residenztheater         Sie hält alles unter Verschluss: ihr Leben,
            München mit einem Schauspiel von Edward Albee unter dem Titel „Wer hat Angst vor                ihre Erinnerungen, ihr Geheimnis, kokettiert
            Virginia Woolf?“ im Stadttheater. Für die Kleinen (ab 6 Jahre) wird ab 21. November             aber immer wieder mit der Enthüllung, bis sie
            das Familienmusical „Anton – das Mäusemusical“ gespielt und gesungen.                           selbst doch den ersten Schritt dahin macht…
            Tipp: siehe auch Seite 5 „25 ,himmelhochjauchzende bis zum Tode betrübte‘ Jahre“.               Es spielt: Edith Defner-Rainer, Musik
            www.stadttheater-klagenfurt.at e Foto: © Aljosa Rebolj                                          (Lieder zum 100. Geburtstag von Edith Piaf):
                                                                                                            Freddy Jammer. www.buehne-k.at
                                                                                                            www.jonkeonline.at e Foto: Christina Jonke

                                                                                                            Die Gerüchteküche brodelt
                                                                                                            Am 2. Oktober fällt im Kulturhaus
                                                                        Wir liken, adden                    Weißenstein der Startschuss der insge-
                                                                        und sharen Dich                     samt 10 Aufführungen der Theatergruppe
                                                                         Mit der Aufarbeitung des hoch-     Spektakel. Gespielt wird unter der Regie
                                                                         aktuellen Themas der Daten-        von Robert Putzinger die Komödie
                                                                         speicherung geht die neue-         „Gerüchte Gerüchte“ von Neil Simon:
                                                                         buehnevillach in die Herbst-       Charlie und Myra laden anlässlich ihres
                                                                         saison. Mit „Yadl & Dudl“ (Bild)   10. Hochzeitstages ihre Freunde ein und
            wird ein Stück (bis 24. Oktober) unter der Regie von Erik Jan Rippmann gezeigt, in dem          bereiten alles vor. Die Freunde treffen auch
            „Big Data“ die Hauptrolle spielt. Big Data? Das ist die großangelegte Sammlung und vor          nacheinander zum vereinbarten Termin ein,
            allem Verknüpfung von Daten. Ihrer Daten! Durch die Teilnahme an Gewinnspielen, die             aber wo stecken die Gastgeber? Plötzlich
            Verwendung von Bonuskarten diverser Kaufhäuser, den Kauf mittels Kreditkarte oder Ihr           wird Charlie unter mysteriösen Umständen
            Surfverhalten im Internet und Nutzung von social networks wird ein detailliertes Bild von       aufgefunden und ein Skandal scheint unum-
            Ihnen und Ihrem Verhalten geschaffen. Ab 4. November zeigt die neuebuehnevillach eine           gänglich zu sein. Plötzlich wird alles kompli-
            Kärntner Erstaufführung mit dem Titel „Die Wand“ von Marlen Haushofer: Eines Morgens            ziert. Die Gäste versuchen die Vorkommnis-
            erwacht eine Frau (gespielt von Isabella Wolf) und ist umgeben von einer unsichtbaren           se zu vertuschen und verstricken sich dabei
            Wand, die sie von der Zivilisation abschneidet und hinter der kein Leben mehr existiert.        in immer mehr Lügen. Zu allem Überfluss
            Am Abend davor war sie noch in Gesellschaft, nun ist sie völlig auf sich gestellt, es bleiben   steht auch noch die Polizei auf der Matte,
            ihr nur die Natur und einige Tiere… Zu sehen bis 21.11.. Regie: Clemens Lukas Luderer.          ein Gerücht jagt das nächste und das Chaos
            Info: der Verkauf der Programmhefte und die Einnahmen aus der Garderobe kommen                  nimmt seinen Lauf. Zu sehen bis 25.10..
            bedürftigen Flüchtlingen zugute. www.neuebuehnevillach.at e Foto: neuebuehnevillach             www.tg-spektakel.at e Foto: Theatergruppe Spektakel

 10 Die Brücke 169/170 – Oktober/November 15
Foto: BDA/ Geraldine Klever 2015
Weltschmerz und Lebenskraft                      Die Supertrottel
Ein Waliser Lyriker zieht bei seinen Lesungen    Das Team der Burghofspiele Friesach mit
in den USA Tausendschaften Zuhörer in            dem Regisseur Adi Peichl hat sich für den
seinen Bann und erlangt dadurch den              heuer stattfindenden Theaterherbst eine        Grafendorf im Gailtal, Harpfe
Status eines Rockstars. Auch sein Leben          ganz besondere Komödie einfallen lassen:
führt er wie ein Rockstar: wild und alkohol-     „Dinner für Spinner“ von Francis Veber:
getränkt. Seine Frau liebt er abgöttisch und
betrügt sie dennoch immer wieder. Schließ-
                                                 Regelmäßig veranstalten der Verleger Pierre
                                                 Brochant und seine Freunde sogenannte
                                                                                                denk.mal
lich überlebt Dylan Thomas den Genuss            „Dinner für Spinner“, zu denen jeder
von 18 Gläsern Whisky nicht mehr… Der            abwechselnd einen möglichst absonder-          Harpfen im Herbst
hörspielerfahrene Regisseur Peter Wagner         lichen Freak mitbringt. Auch heute soll ein    Als mögliche Ursache für die Entstehung und
setzt für das klagenfurter ensemble das          solches Treffen stattfinden. Und dieses        Verbreitung von Harpfen in Südkärnten werden
Leben dieses gewaltigen Wortjongleurs und        Mal glaubt Brochant, den „Supertrottel“        in der Fachliteratur klimatische Veränderungen
Lebemanns auf Basis seines bekanntesten          gefunden zu haben: François Pignon, ein        genannt: Da vom Anfang des 15. Jahrhunderts
Werkes in Szene. Auf der Bühne stehen            einfacher Angestellter beim Finanzamt und      bis ins 19. Jahrhundert vermehrte Niederschlä-
Roswitha Soukup, Alexander Mitterer,             leidenschaftlicher Streichholz-Modell-Hobby-   ge und kürzere Sommer verhinderten, dass das
Gernot Piff und Bella Ban, die auch für das      bastler, der stundenlang über das heikle       Getreide bei zweimaligem Anbau auf dem Feld
Bühnenbild und die Kostüme verantwortlich        Problem der Tragfähigkeit von Hängebrücken-    ausreifen konnte, habe dieses der Nachtrock-
zeichnet. Zu sehen ab 14. (Premiere) bis         Modellen reden kann. Brochant ist sieges-      nung bedurft. Eine Rolle spielte sicherlich auch
31. Oktober in der theaterHALLE 11,              gewiss und voller Vorfreude – da ereilt ihn    der grundlegende Wandel der agrarökonomi-
Klagenfurt. www.klagenfurterensemble.at          ein Hexenschuss… Am Ende dieser turbu-         schen Situation im Übergang vom Mittelalter
e Foto: Tina Perisutti/ke                        lenten Screwball-Komödie stellt sich die       zur Neuzeit: Bäuerliche Wirtschaftsgebäude
                                                 Frage, wer der eigentliche Spinner ist. Zu     wurden auf die Vorratshaltung zunehmend
                                                 sehen ab 23. Oktober bis 8. November           reichhaltigeren und vielfältigeren Erntegutes
                                                 im Stadtsaal Friesach.                         hin ausgerichtet. Vor allem in den Bergen war
                                                 www.burghofspiele.com e Foto: Burghofspiele    jede Bauernfamilie existenziell darauf ange-
                                                                                                wiesen, wenigstens eine Harpfe zu besitzen
                                                                                                oder sich mit anderen Familien zu teilen, um
                                                                                                über schwere Winter, schlechte Erntejahre
                                                                                                und Seuchen hinwegzukommen.

                                                                                                Eine mehr als 400-jährige Harpfentradition
                                                                                                in Südkärnten ist durch Archivalien, wie eine
                                                                                                Amtsrechnung des Schlosses Khünegg in Egg
                                                                                                im Gailtal aus dem Jahr 1575, und durch
                                                                                                historische Ansichten, beispielsweise einen
                                                                                                Kupferstich Merians aus dem Jahr 1649, belegt.
                                                                                                Der Harpfenbau war sehr aufwändig: Die Auf-
                                                                                                stellung einer vierjochigen Harpfe ist für
                                                                                                Slowenien, wo es die schmuckreichsten
                                                                                                Harpfenformen gibt, mit 160 Arbeitstagen
                                                                                                zu 14 bis 16 Arbeitsstunden pro Tag veran-
Wenn Symptome                                    Tanz die Toleranz                              schlagt worden!
zu Ursachen werden                               Zum 1. Mal veranstaltet die Caritas
Einer der wohl besten Kabarettisten,             Kärnten in Kooperation mit der Caritas         Frühe Beispiele der Harpfentradition sind sehr
die Österreich zu bieten hat, macht am           der Erzdiözese Wien, einen kostenlosen         selten, weil Holzbauten natürlich witterungs-
22. Oktober in der Cafe Bar Embassy im           Tanzworkshop welcher im Zeichen „Youth         anfälliger sind als Steinbauten – insbesondere,
Lavanthaus in Wolfsberg Station: Roland          Dance – Tanz für Jugendliche“ steht. „Tanz     wenn ihre Konstruktionen dem Wetter und der
Düringer mit seinem Programm „Ich                die Toleranz“ ist ein Kunst- und Sozial-       aufsteigenden Feuchtigkeit ausgesetzt sind.
allein?“. Im dritten Teil seiner Trilogie wird   projekt, in dem Menschen unterschied-          Einen besonders hohen geschichtlichen Aus-
es wirklich kompliziert: Behauptungen aus        lichster Herkunft über die Kunstform Tanz      sagewert besitzen Harpfen, die mit Inschriften,
Vortrag zwei treffen auf Erkenntnisse aus        miteinander in Berührung kommen. Jugend-       Inititialen oder Datierungen versehen wurden,
Vortrag eins. Das Leben jenseits vom             liche im Alter von 13 bis 25 Jahren ent-       wie beispielsweise die „RUX:PAR:I:BRÜCKNER“
ICH macht Bekanntschaft mit unserer              wickeln in einem zweiwöchigen Kreativ-         bezeichnete und „1824“ datierte denkmal-
WIR-klichkeit. Symptome treffen also             prozess mit der argentinischen Choreogra-      geschützte Harpfe beim Pfarrhof in Grafendorf
endlich ihre Ursache, machen aber leider         phin Gisela E. Heredia eine Choreographie,     im Gailtal.
gemeinsame Sache, und der moderne                die am 8. Oktober im Rahmen einer              e G.K.
Mensch um uns trifft wieder einmal den           Podiumsdiskussion zum Thema „Flüchtlinge
Neandertaler in uns. Oder glauben Sie            richtig integrieren – Was können wir tun?“
wirklich, dass Sie allein sind? Ich nicht! e     an der Universität Klagenfurt präsentiert
Foto: © Lukas Beck bearbeitet Roland Düringer
                                                 wird. Um Voranmeldung wird gebeten
                                                 (0676/6125922). www.caritas-kaernten.at
                                                 www.tanzdietoleranz.at e Foto: Barbara Mair

                                                                                                          Die Brücke 169/170 – Oktober/November 15 11
aviso

         Festivalbeiträge gesucht                      Fotowettbewerb für                             Kärntner Lyrikpreis
         Im Dezember 2015 richtet VADA (Verein         SchülerInnen                                   Schon zum achten Mal schreibt die Stadt-
         zur Anregung des dramatischen Appetits;       In der Impulswoche „technik bewegt“            werke Klagenfurt Gruppe den Kärntner
         www.vada.cc) zum zweiten Mal das Inter-       (siehe Seite 6) wird u.a. die Interpretation   Lyrikpreis aus. Teilnahmeberechtigt sind
         nationale Monodramenfestival Mono Bene        von Technik kennen gelernt. Dazu werden        Kärntner Lyrikerinnen und Lyriker sowie in
         aus. Fünf Produktionen werden an zwei         Fotos mit dem Blick auf die Technik in         anderen Bundesländern oder im Ausland
         Spieltagen - 10. und 11. Dezember 2015 -      unserem Alltag gesucht. Egal ob es eine        lebende Kärntner. Der Hauptpreis ist mit
         in verschiedenen Spielstätten des             besonders knifflige Konstruktion, ein beein-   4.000 Euro dotiert, die Siegerin/der Sieger
         theflädeck-Netzwerks (theater flächen-        druckender Raum oder ein spannendes            erhält zudem eine Urkunde und eine Glas-
         deckend; http://theflaedeck.vada.cc)          Detail ist. Teilnehmen können Schulklassen     trophäe. Den zweiten Platz würdigen die
         in Klagenfurt/Celovec, Villach/Beljak,        der 8. und 9. Schulstufe. Bewertet werden      Stadtwerke mit 1.500 Euro, den dritten
         Hermagor/Šmohor, Wolfsberg/Volšperk           Klassenarbeiten: Dies können Gemeinschafts-    Platz mit 800 Euro. Das Land Kärnten
         und Krumpendorf/Kriva Vrba gezeigt.           arbeiten (etwa Collagen) oder Einzelarbeiten   (UA Kunst und Kultur) zeichnet einen
         Am 12. Dezember 2015 findet im Bahn-          sein, die im Klassenverbund gewählt            Dichter mit 3.000 Euro aus, die Landes-
         hofsbuffet „Zur Dampflok“ in Krumpendorf/     wurden. Einsendeschluss: 22. Dezember          hauptstadt Klagenfurt (Kulturreferat)
         Kriva Vrba ein Abschlussfest mit Konzert,     2015. www.bink.at/technik-bewegt/foto-         stiftet einen 1.500-Euro-Preis. Insgesamt
         Kulinarik und der Preisverleihung statt.      wettbewerb e                                   werden 14 Preise vergeben, davon acht
         Der Aufruf richtet sich an deutschsprachige                                                  Geldpreise im Gesamtwert von 12.100 Euro
         oder slowenischsprachige, abendfüllende                                                      sowie sechs weitere Anerkennungspreise.
         Ein-Personen-Stücke aus dem Bereich                                                          Einsendeschluss: 3. November 2015.
         Sprech- bzw. Literaturtheater mit minimaler                                                  www.stw.at e
         Technik und minimalem Bühnenbild.
                                                       SoART Millstättersee Artist
         Einreichschluss: 20. Oktober 2015. e          in Residence-Programm
                                                       Mit SoART Millstättersee wollen Erwin und
                                                       Marion Soravia KünstlerInnen die Möglich-      Crowdfunding – Neue Wege
                                                       keit bieten, in einem Ambiente aus zeitge-
                                                       nössischer Architektur und atemberauben-
                                                                                                      der Projekt- bzw.
                                                       der Naturlandschaft, neue Arbeiten zu ent-     Produktfinanzierung
         Jahresstipendien für bildende                 wickeln und durchzuführen. SoART Mill-
                                                       stättersee will KünstlerInnen aus dem
                                                                                                      Mittels Crowdfunding kann man seine Idee
                                                                                                      einem großen Publikum präsentieren und
         Kunst und Literatur 2016                      In- und Ausland vernetzen und den gegen-       zusammen mit vielen Unterstützern finan-
         Zur Unterstützung von künstlerischen          seitigen Austausch und Dialog fördern.         zieren. Bei einer finanziellen Unterstützung
         Projekten in den Bereichen bildende Kunst     Dauer des gesamten Artist-in-Residence         erhält man persönliche Einladungen, Pro-
         und Literatur vergibt das Land Kärnten über   Programms: 1. Juni bis 30. September,          dukte und Erlebnisse. Auf https://wema-
         Vorschlag unabhängiger Fachbeiräte im Jahr    Dauer der individuellen Aufenthalte: 4-6       keit.com/projects/fotobildband-babica
         2016 zwei Jahresstipendien in der Höhe        Wochen, Anzahl der KünstlerInnen für die       hat der Fotokünstler Marko Lipuš sein
         von je Euro 10.500. Bewerbungsrichtlinien     gesamte Saison: 9-12 Residents, Anzahl         Crowdfunding online gestellt. Lipuš hat
         sowie Bewerbungsbogen sind bei der Abtei-     der KünstlerInnen je Durchgang: 3. Die         sich mit der Kamera auf die Spuren seiner
         lung 6, Bildung, Wissenschaft, Kultur und     Wohnateliers (2 für Bildende KünstlerInnen,    im Februar 1945 im KZ Ravensbrück
         Sport, UA Kunst und Kultur des Amtes der      1 für MusikerInnen) umfassen zwischen          ermordeten Großmutter Maria Karničar
         Kärntner Landesregierung (Frau Reg.Rätin      50 und 100 m2 und sind in mehrere Ebenen       begeben und dort das noch Vorhandene
         Margit Hubmann), Burggasse 8, 9021            unterteilt. Zielgruppe: österreichische        fotografiert. Diese Bildserien, die er im
         Klagenfurt am Wörthersee, (Tel. 050 536       und internationale KünstlerInnen aus den       Atelier durch unterschiedliche Interven-
         16234, E-Mail: abt6.kultur@ktn.gv.at)         Bereichen Malerei, Fotografie, Skulptur/       tionen bearbeitet hat, möchte er in
         abzuholen, bzw. unter www.kulturchannel.at    Installation und Musik. Einreichfrist:         Buchform bei einem deutschsprachigen
         herunterzuladen. Einreichschluss:             31. Dezember 2015. www.soart.at/de/            Verlag herausbringen.
         30. Oktober 2015. e                           artist-residencies.html e                      http://markolipus.com/dates/ e

            Wichtige INFORMATION an alle, die um eine Kunst- und Kulturförderung (Museen, Literatur, Musik, Bildende Kunst,
            Film, Kino etc.) beim Land Kärnten ansuchen möchten:
            1. Förderansuchen betreffend Museen für das Jahr 2016 werden bis 31. Oktober 2015 entgegen genommen.
            2. Als 1. Einreichtermin für Förderansuchen aller Sparten (außer Museen) für das Jahr 2016 wurde
               der 30. November 2015 festgelegt. Weitere Einreichtermine werden folgen.
            Infos unter: www.kulturchannel.at unter „Förderung“

12 Die Brücke 169/170 – Oktober/November 15
Sie können auch lesen