Alzheimer vorbeugen - Was ist möglich? - Ein Ratgeber der Alzheimer Forschung Initiative

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Alzheimer vorbeugen - Was ist möglich? - Ein Ratgeber der Alzheimer Forschung Initiative
Alzheimer vorbeugen –
Was ist möglich?

Ein Ratgeber
der Alzheimer Forschung Initiative
Alzheimer vorbeugen - Was ist möglich? - Ein Ratgeber der Alzheimer Forschung Initiative
Wissenschaftliche Beratung:
Prof. Dr. med. Konrad Maurer
Em. Direktor der Klinik für Psychiatrie,
Psychosomatik und Psychotherapie der
Johann Wolfgang Goethe-Universität
Frankfurt

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Alzheimer vorbeugen - Was ist möglich? - Ein Ratgeber der Alzheimer Forschung Initiative
Einleitung

Was kann ich tun, um mich vor Alzheimer
zu schützen? Kann man dieser Krank-
heit vorbeugen?
Viele Menschen haben Angst, an Alzhei-
mer zu erkranken. Sie möchten deshalb
selbst aktiv werden, um sich dagegen zu
schützen.
Es gibt eine Menge Dinge, die jeder tun
kann, um sein Risiko an Alzheimer zu
erkranken zu vermindern. Leider gibt es
kein Patentrezept. Aber mit einer vorbeu-
genden Lebensweise, die auch vor vielen
anderen Erkrankungen schützt, erhöht
man seine Chance auf ein gesundes Alt-
werden.
Die Ergebnisse verschiedener Studien,
die weltweit zum Thema Vorbeugen
durchgeführt wurden, finden Sie hier
zusammengestellt.

Die wichtigsten Säulen sind:
•   Regelmäßige körperliche Betätigung
•   Gesunde Ernährung
•   Stetige geistige Herausforderung
•   Soziale Kontakte
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Alzheimer vorbeugen - Was ist möglich? - Ein Ratgeber der Alzheimer Forschung Initiative
Inhalt

Körperliche Betätigung   5
Ernährung                8
Geistige Fitness         15
Soziale Kontakte         20
Risikofaktoren           22
Warnzeichen              27
Schnelltest              30
Das Wichtigste           31

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Alzheimer vorbeugen - Was ist möglich? - Ein Ratgeber der Alzheimer Forschung Initiative
In einem gesunden Körper
wohnt ein gesunder Geist

Diese alte römische Weisheit hat heute
mehr Gültigkeit denn je. Körperliche
Bewegung fördert die geistige Leistungs-
fähigkeit. Das zeigt die Hirnforschung.
Studien aus verschiedenen Ländern belegen,
dass körperlich aktive Menschen ein gerin-
geres Risiko haben, an Alzheimer zu erkran-
ken. Sogar eine leichte Beeinträchtigung
der Gedächtnisleistung – eventuell ein
Vorbote der Alzheimer-Erkrankung – kann
mit Bewegung wieder verringert werden.
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Alzheimer vorbeugen - Was ist möglich? - Ein Ratgeber der Alzheimer Forschung Initiative
Wenn Sie schon immer sportlich aktiv
waren, bleiben Sie dabei, solange es
geht. Weichen Sie eventuell auf weniger
anstrengende Sportarten aus, wenn die
körperlichen Fähigkeiten nachlassen.
Aber auch wenn man kein großer Sport-
ler ist, kann man mit geringem Aufwand
sein Risiko an Alzheimer zu erkranken,
drastisch senken. Schon 30 Minuten täg-
liche Bewegung wie Spazierengehen,
Treppensteigen oder auch Putzen erhö-
hen die Herz-Kreislauf-Tätigkeit Ihres
Körpers auf wohltuende Weise.

Was kann ich tun?
Drei mal wöchentlich 30 Minuten
Ausdauersport
• Walking, Wandern oder
  flotte Spaziergänge
• Schwimmen
• Radfahren
• Treppensteigen
• Gartenarbeit
• Tanzen

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Suchen Sie sich Partner für Ihre sport-
lichen Aktivitäten, z.B. Freunde und
Nachbarn. Oder besuchen Sie einen
Gymnastik-, Yoga- oder Tanzkurs für
Senioren, dann treffen Sie gleichzeitig
neue Menschen und erweitern Ihre sozi-
alen Kontakte. Das senkt wiederum das
Alzheimer-Risiko (s. S. 20).
Nehmen Sie an Volkswanderungen teil, die
in vielen Gemeinden und Städten angebo-
ten werden. Erledigen Sie Ihre Einkäufe
zu Fuß, lassen Sie den Aufzug stehen und
steigen die Treppen hoch. Fangen Sie
langsam an und steigen zuerst bis in den 1.
Stock, dann in den 2. und so weiter, immer
nur so weit, wie Ihre Kräfte es zulassen.
Denn vor allem soll es Spaß machen.

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Man ist, was man isst:
Mediterrane Ernährung

Menschen im Mittelmeerraum haben
ein niedrigeres Risiko an Alzheimer zu
erkranken. Dies scheint an der Ernäh-
rung zu liegen, wie einige Studien zeigen.

Die traditionelle mediterrane Ernährung
ist gekennzeichnet durch einen relativ ho-

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hen Anteil von Obst, Gemüse, Hülsen-
früchten und Getreide, einem moderaten
Anteil von Milchprodukten, Fisch und
Alkohol, vornehmlich in Form von
Rotwein, und einem vergleichsweise
niedrigen Anteil von rotem Fleisch und
Geflügel. Außerdem werden wenig tie-
rische Fette und dafür reichlich Olivenöl
verzehrt.
Je stärker die Studienteilnehmer eine me-
diterrane Ernährungsweise praktizierten,
desto langsamer ließen ihre kognitiven
Leistungen nach und desto niedriger war
ihr Risiko an Alzheimer zu erkranken.
Untersuchten die Forscher allerdings nur
den Verzehr von Einzelkomponenten der
mediterranen Kost wie Obst, Gemüse,
Hülsenfrüchte oder Fisch, so fand sich
keine Beziehung zwischen Ernährung
und Alzheimer. Somit scheint nur eine
vollwertige mediterrane Ernährung vor
Alzheimer zu schützen.
Vermeiden Sie Zucker und fetthaltige
Speisen, denn diese steigern möglicher-
weise die Wahrscheinlichkeit an Alzheimer
zu erkranken.
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Antioxidantien
Grundsätzlich gilt: Wo im Körper viel
Sauerstoff verbraucht wird, tritt auch
vermehrt oxidativer Stress auf und das
Organ mit dem höchsten Sauerstoffver-
brauch ist das Gehirn. Freie Radikale sind
kurzlebige, aggressive, sauerstoffhaltige
Verbindungen. Sie können oxidativen
Stress erzeugen und Zellkomponenten
schädigen. Oxidativer Stress spielt in der
Hirnalterung eine wichtige Rolle.
Die Anfälligkeit des Gehirns dafür nimmt
mit dem Alter und ebenso unter dem
Einfluss der Alzheimer-Krankheit zu.
Oxidativer Stress ruft wiederum neuen
oxidativen Stress hervor, so entsteht eine
Art Teufelskreis (Radikalkettenreaktion).
Durch Ernährung kann man diesen Kreis-
lauf durchbrechen und die Gehirnzellen
schützen.
Eine Ernährung reich an Obst und Gemü-
se versorgt den Körper mit einer Reihe
von aktiven Antioxidantien. Hierzu zäh-
len die Vitamine C und E. In der Nah-
rung kommt Vitamin C besonders in Obst
und Gemüse vor. Der Gehalt sinkt jedoch

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beim Kochen, Trocknen oder Einweichen
sowie bei der Lagerhaltung. Zitrusfrüchte
wie Orangen, Zitronen und Grapefruits
enthalten in reifem Zustand unmittelbar
nach der Ernte viel Vitamin C. Grünkohl,
Rotkohl und Weißkraut sind ebenfalls
wichtige Vitamin-C-Lieferanten, wobei
Grünkohl am meisten enthält. Auch Ha-
gebutten und Sanddorn sind besonders
reich an Vitamin C.
Vitamin E kommt in pflanzlichen Ölen
vor, wie Weizenkeim-, Sonnenblumen-
und Olivenöl. Die schützende Wirkung
konnte nur als Folge der Ernährung ge-
zeigt werden. Durch die Einnahme von
Kapseln konnte keine positive Wirkung
festgestellt werden.

Kurkuma (Gelbwurz)
Es ist bekannt, dass Nahrungspflanzenex-
trakte in der Lage sind, Alterungsprozesse
im Gehirn zu verlangsamen und die kog-
nitive Leistungsfähigkeit zu verbessern.
Auch Gewürze, z. B. Kurkuma (oft in Cur-
ry enthalten), können Nervenzellen schüt-
zen, wobei der neuroprotektive Effekt
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in diesem Beispiel auf die antioxidative
Wirkung des Inhaltstoffes Curcumarin
zurückgeführt wird.

Heidelbeeren /
schwarze Johannisbeeren
Der Farbstoff Anthocyan in Heidelbeeren
soll das Gehirn stärken. Auch schwarzer
Johannisbeersaft soll hilfreich sein.

Kaffee
Drei bis fünf Tassen Kaffee täglich kön-
nen unter Umständen das Alzheimer-
Risiko senken. Mehr ist jedoch nicht
empfehlenswert, da sonst der Homocy-
stein-Spiegel ansteigt.

Grüner Tee
Die positive Wirkung von grünem Tee ist
schon lange bekannt, auch dass er wahr-
scheinlich vor Alzheimer schützen kann.
Nun haben Forscher eine Erklärung da-
für gefunden.
Die in grünem Tee enthaltene Substanz
EGCG (Epigallocatechin-3-gallat) ver-

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hindert offenbar die Bildung der für das
Gehirn gefährlichen Amyloid-Plaques.
Statt dessen werden ungiftige kugelige
Eiweißhaufen gebildet, die für die Ner-
venzellen nicht schädlich sind.

Säfte
Täglich ein Glas Obst- oder Gemüsesaft
soll das Risiko an Alzheimer zu erkran-
ken vermindern. Im Tierversuch fand man
heraus, dass Apfelsaft die Gedächtnislei-
stung gefördert und den altersbedingten
geistigen Leistungsabfall verlangsamt.
Man nimmt an, dass Apfelsaft auch beim
Menschen Alzheimer-Symptome verzö-
gern kann. Zwei Gläser Apfelsaft pro Tag
sollen helfen. Oder essen Sie einen Apfel
pur, denn „An apple a day keeps the doc-
tor away“.

Wein
Ab und zu ein Glas Wein, am besten Rot-
wein, kann vorbeugend wirken. Andere
Alkoholika wie z.B. Bier zeigten diese
Wirkung nicht. Der Konsum größerer
Mengen Alkohol, also ab einem Glas pro
                                       13
Tag, verzögerte das Einsetzen einer Demenz
dagegen nicht. Er kann den gegenteiligen
Effekt haben und langfristig zur Schädi-
gung des Gehirns führen sowie eine alko-
holbedingte Demenz verursachen.

Viel trinken
Erhält das Gehirn nicht genügend Flüs-
sigkeit, sinkt die Leistung sofort. Des-
halb sollte man täglich mindestens 1,5
Liter trinken, am besten Wasser, Tee
oder Schorle.

Was soll man essen und trinken?
• Mediterrane Kost
• Grünen Tee
• Kaffee
• Kurkuma (Curry)
• Heidelbeeren und
  schwarze Johannisbeeren
• Apfelsaft
• Viel Wasser

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Geistige Reserve verzögert
Alzheimer-Ausbruch

Fordern Sie Ihr Gehirn! Betrachten Sie
es wie einen Muskel, der trainiert wer-
den muss, um dauerhaft leistungsfähig
zu bleiben. Zwischen dem 50. bis 60.
Lebensjahr scheint das Gehirntraining
besonders wichtig zu sein. Aber bis ins
hohe Alter ist es nachweislich sinnvoll,
sein Gehirn anzustrengen und es stän-
dig mit Neuem zu konfrontieren.
                                      15
Laut Aussagen von Forschern gilt: Je mehr
das Gehirn gefordert wird, desto mehr
Synapsen werden gebildet und Nerven-
zellen miteinander verknüpft. Das macht
Ihr Gehirn im Alter leistungsfähiger.
Wenn Sie eine gute Ausbildung genossen
haben, ist das ein Vorteil, denn ein hoher
Bildungsgrad schützt vor Alzheimer.
Das ist aus epidemiologischen Studien
bekannt. Italienische Forscher konnten
diese geistige Reserve in PET-Aufnahmen
(Positronen-Emmissions-Tomographie)
sichtbar machen. Aber auch wenn Sie
vielfältig geistig tätig sind, verschaffen
Sie sich einen Vorteil für Ihr Gehirn.

Was können Sie für Ihre
geistige Reserve tun?
• Spielen Sie Karten:
  Rommé, Canasta, Doppelkopf,
  Skat, Bridge
• Oder spielen Sie Brettspiele
  wie Schach, Mühle,
  Backgammon (und natürlich
  alle anderen Gesellschaftsspiele)

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• Lesen Sie regelmäßig die Zeitung
• Erinnern Sie sich bewusst an
  Tagesereignisse
• Versuchen Sie Ihre Einkäufe ohne
  Merkzettel zu bewältigen
• Lernen Sie Lieder oder Texte
  auswendig, am besten in
  einem Chor oder Theatergruppe
• Lösen Sie Rätsel, z.B. Sudokus
• Frischen Sie eine Fremdsprache auf
  oder lernen Sie eine neue Sprache
• Werden Sie kreativ: malen,
  werken, handarbeiten, töpfern
  oder basteln Sie
• Spielen Sie ein Musikinstrument
• Beschäftigen Sie alle Sinne:
  sehen, riechen, tasten, schmecken,
  fühlen Sie bewusst.
  Nehmen Sie sich Zeit dafür
• Verreisen Sie. Neue Eindrücke
  fordern und fördern Ihr Gehirn.
• Besuchen Sie einen Computer-Kurs
  und lernen, die neuen Medien nach
  Ihren Wünschen zu nutzen
• Benutzen Sie als Rechtshänder öfter
  mal die linke Hand und umgekehrt.

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Wochenprogramm für ein
leistungsfähiges Gehirn
Montag: Stecken Sie alles, was Sie nor-
malerweise in der rechten Hosentasche
aufbewahren, in die linke und umgekehrt.
Oder: Rufen Sie einen alten Schul- oder
Studienfreund an, den Sie seit Jahren
nicht gesehen haben.
Dienstag: Schreiben Sie ein Liebesge-
dicht oder eine kleine Geschichte an Ih-
ren Partner, Ihr Kind oder einen Freund.
Oder: Säen bzw. pflanzen Sie ein paar
Pflanzen, die Sie bisher noch nicht in Ih-
rem Garten oder Blumenkasten hatten.
Mittwoch: Lösen Sie ein Kreuzwort-
oder Zahlenrätsel. Oder: Schreiben Sie
einen kleinen Dankesbrief an jemanden,
der Ihnen kürzlich etwas Gutes getan
hat.
Donnerstag: Hören Sie sich ein Stück
eines Komponisten an, zu dem Sie bisher
noch keinen Zugang hatten. Finden Sie
heraus, was Sie daran mögen oder auch
nicht mögen. Oder: Beginnen Sie, eine
neue Sprache zu lernen.

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Freitag: Schreiben Sie einen Leserbrief
an eine Zeitschrift, z.B. über ein aktu-
elles Thema, zu dem Sie Ihre Meinung
äußern möchten. Oder: Handarbeiten Sie
oder basteln ein Flugzeugmodell bzw. ein
Auto aus einem Modellbaukasten.
Samstag: Lernen Sie die Strophen eines
Liedes oder Gedichtes auswendig und
sagen es sich und anderen laut auf. Oder:
Lernen Sie, im Internet zu surfen und
E-Mails zu versenden, bzw. ein Compu-
terprogramm, an das Sie sich bisher noch
nicht herangetraut haben.
Sonntag: Versuchen Sie sich als Künstler:
Malen Sie ein Bild mit Wasserfarben,
kneten Sie eine Skulptur aus Lehm oder
Knetmasse. Oder: Räumen Sie etwas
auf, das Sie bisher immer vor sich her
geschoben haben (z.B. Fotosammlung,
Kleiderschrank, Computerfestplatte,
Keller).

Quelle: Benefit, www.benefit-online.de

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Bleiben Sie in Kontakt

Wer sich aus dem gesellschaftlichen Le-
ben zurückzieht, verzichtet auf wichtige
geistige Anregung. Sozialer Kontakt
und Gedankenaustausch, ob im Be-
kannten-, Freundes- oder Familienkreis,
ist für das Gehirn sehr wichtig. So ha-
ben Alleinlebende ein doppelt so hohes
Risiko an Alzheimer zu erkranken, wie
Menschen in einer Partnerschaft.
Leider bringt es das Alter oft mit sich,
dass Partner und Freunde sterben und
der soziale Rahmen allmählich wegfällt.
Dann ist Engagement nötig, um sich ei-
nen neuen Bekanntenkreis zu suchen.
Informieren Sie sich in der Tageszei-
tung, welche Aktivitäten in Ihrer Nähe
angeboten werden. Besuchen Sie z.B. ei-
nen Kurs in der Volkshochschule. Auch
Seniorenwohnheime bieten häufig Kurse

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für Interessierte an, z.B. Literatur- und
Sprachkurse, Gymnastik, Computerein-
führungen oder Theaterabende. Viele
Kirchengemeinden veranstalten regelmä-
ßige Treffen für ältere Menschen, bei de-
nen man neue Bekanntschaften schließen
kann. Auch zahlreiche Vereine freuen
sich über neue Mitglieder.
Haben Sie schon einmal überlegt, ehren-
amtlich tätig zu werden? Für viele Auf-
gaben werden Helfer gesucht. Fragen Sie
bei Ihrer Stadt oder Gemeinde nach. Su-
chen Sie nach Möglichkeiten, Menschen
mit gleichen Interessen zu treffen. Das
macht es leichter, ins Gespräch zu kom-
men und neue Beziehungen aufzubauen.

Was kann man tun?
• Kurse in der VHS oder von
  anderen Anbietern besuchen
• Freunde oder Nachbarn einladen,
  z.B. zum Kartenspielen
• Aktivitäten im Seniorenheim oder
  in der Kirchengemeinde besuchen
• Einem Verein beitreten
• Ehrenamtliche Tätigkeit
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Vermeiden Sie Risikofaktoren

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Sowohl Herz- und Kreislauferkran-
kungen als auch Alzheimer tragen zu
kognitivem Abbau bei und scheinen
sich sogar gegenseitig zu verstärken.

Man vermutet, dass Menschen mit
Herz-Kreislaufproblemen eher einen
„stillen Schlaganfall“ bekommen. Stu-
dien zeigten, dass Menschen mit „stillen
Schlaganfällen“ ein erhöhtes Risiko
haben, an einer Demenz zu erkranken.

Viele Risikofaktoren für Herz-
Kreislauf-Erkrankungen, wie
•   hoher Blutdruck
•   hoher Cholesterinspiegel
•   Diabetes
•   Hoher Homocysteinspiegel
•   Übergewicht
•   Rauchen

können gut behandelt werden oder durch
Veränderungen der Lebensweise verrin-
gert werden. Lassen Sie sich vom Haus-
arzt auf diese Risikofaktoren untersuchen
und gegebenenfalls behandeln.

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Cholesterin
Ein hoher Cholesterinspiegel ist ein Ri-
siko, das man vom Arzt behandeln las-
sen sollte. Patienten, die mit choleste-
rinsenkenden Medikamenten (Statinen)
behandelt wurden, zeigten dagegen ein
geringeres Risiko zu erkranken. Ob Sta-
tine bei Gesunden einen vorbeugenden
Effekt haben, wird jetzt in einer Studie
in Deutschland untersucht.
Solange jedoch noch keine Ergebnisse
vorliegen, kann nicht geraten werden,
Statine vorbeugend einzunehmen. Denn
auch ein Mangel an Cholesterin kann
schädlich sein.

Homocystein
Ein hoher Homocysteinspiegel ist ein
Risikofaktor für Alzheimer und Schlag-
anfall. Erhöhtes Homocystein ist mit
hoher Wahrscheinlichkeit auf niedrige
Folsäure-, Vitamin-B12, und Vitamin-
B6 zurückzuführen. Durch Folsäure, auch
Vitamin B9 genannt, und die Einnahme
von Vitamin B12 und B6 kann der Ho-
mocysteinspiegel gesenkt werden.

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Die Gruppe der B-Vitamine kommt in
tierischen und pflanzlichen Lebensmit-
teln vor (z.B. in Broccoli, Fenchel, Spinat
oder Grünkohl, Vollkornprodukten, Wei-
zenkeimen, aber auch in Eiern, Leberpro-
dukten oder Fisch). Eine Ausnahme stellt
Vitamin B12 dar, welches in pflanzlichen
Lebensmitteln nicht enthalten ist und im
Gegensatz zu allen anderen wasserlös-
lichen Vitaminen im Körper gespeichert
werden kann.

Was man leider nicht ändern kann

Alter
„Man muss nur alt genug werden, um an
Alzheimer zu erkranken“ sagt der Alzhei-
mer-Forscher Prof. Konrad Beyreuther.
Aber er sagt auch: „Die Zeit des präven-
tiven Nihilismus ist vorbei“. Mit anderen
Worten: Man kann und sollte Alzheimer
vorbeugen.
Alter ist unbestritten der größte Risiko-
faktor für die Alzheimer-Demenz. Alz-
heimer tritt normalerweise bei Personen
auf, die älter als 65 Jahre sind und betrifft
                                           25
selten Menschen unter 40. Bei den unter
65-Jährigen sind im Durchschnitt ledig-
lich 3 % betroffen, im Alter von 80 bis 90
Jahren ist schon mindestens jeder Vierte
betroffen. Und bei den über 90-Jährigen
leidet bereits fast die Hälfte an Demenz.

Geschlecht
Frauen sind häufiger betroffen. Das liegt
zum einen daran, dass sie eine höhere Le-
benserwartung haben. Zum anderen ist
nach neuen Erkenntnissen eine Genver-
änderung auf dem X-Chromosom festge-
stellt worden. Frauen haben zwei X-Chro-
mosomen, Männer jedoch nur eins.

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Warnzeichen

Vergesslichkeit:
Wie heißt denn der Schauspieler? Der
Unterschied zwischen normalem Ver-
gessen und dem, was Alzheimer-Be-
troffenen widerfährt, ist: Dem gesunden
Menschen fällt der Name wieder ein.
Alzheimer-Patienten stellen wiederholt
die gleiche Frage oder erzählen dieselbe
Geschichte mehrmals. Sie verlegen stän-
dig Gegenstände, oft an ungewöhnlichen
Orten und finden sie nicht wieder. Sie
vergessen auch den Verwendungszweck
von Dingen.

Orientierungslosigkeit:
Wo bin ich und wie komme ich zum Su-
permarkt? Welche Jahreszeit haben wir
gerade? Welcher Tag ist heute? Alzhei-
mer-Patienten verlieren die zeitliche und
räumliche Orientierung.

Wortfindungsstörungen:
Viele Patienten merken, dass etwas nicht
mehr stimmt, weil ihnen die richtigen
Worte nicht mehr einfallen. Typisch
ist hierbei das häufige Verwenden von
                                       27
falschen Wörtern, Neu bildungen, be-
schreibenden Wendungen oder auch das
deutliche Ausweichen bei Erklärungen.
Einer Unterhaltung zu folgen oder eige-
ne Gedanken auszudrücken fällt immer
schwerer.

Persönlichkeitsveränderung:
Der Angehörige war ein fröhlicher und
umgänglicher Mensch? Nun zieht er sich
zurück oder wird oft wütend. Es können
plötzliche Stimmungsschwankungen auf-
treten. Die Alzheimer-Krankheit verändert
besonders die Persönlichkeit. So kann
es sein, dass ein liebenswerter Mensch
misstrauisch und aufbrausend wird.

Probleme bei Alltagsaktivitäten:
Essen kochen, Zähne putzen, anziehen –
es sind Tätig keiten des Alltags, die
Alzheimer-Patienten vor unüberwindbare
Probleme stellen. Oft beginnen die Betrof-
fenen mit einer Tätigkeit, brechen sie aber
vorzeitig ab, weil sie nicht mehr wissen, wie
es weitergeht. Oder sie wissen nicht mehr,
warum und wofür sie es gerade machen.

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Verlust des Urteilvermögens:
Angemessen auf die kleinen Probleme des
Alltags zu reagieren, bereitet Patienten
große Schwierigkeiten. Zum Beispiel:
Was ist zu tun, wenn das Essen auf dem
Herd anbrennt und gleichzeitig das Tele-
fon klingelt? Alzheimer-Patienten fällt es
schwer, Dinge zu planen, Entscheidungen
zu treffen und zu beurteilen. Der sichere
Umgang mit Geld und Rechnungen ver-
schlechtert sich.

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Schnelltest

1. Haben Sie zunehmend Probleme, sich
   Namen, Telefonnummern oder das
   Datum zu merken?
2. Fällt es Ihnen in letzter Zeit zunehmend
   schwerer, sich auf eine Aufgabe zu
   konzentrieren?
3. Können Sie sich schlechter orientieren?
   Verlaufen oder verfahren Sie sich?
4. Haben Sie öfter Probleme im Haushalt:
   Schwierigkeiten beim Kochen, im Um-
   gang mit Haushaltsgeräten, mit der
   Körperpflege und Hygiene?
5. Brauchen Sie in letzter Zeit mehr Hilfe
   von anderen als sonst?
6. Haben Sie nicht mehr so oft Lust wie
   früher, etwas zu unternehmen und
   bleiben Sie lieber zu Hause?
Bei mehr als zwei Ja-Antworten sollten Sie
Ihren Arzt auf das Ergebnis aufmerksam
machen und sich in einem Gedächtnis-
zentrum oder vom Neurologen gründlich
untersuchen lassen. Die Symptome können
auch eine harmlose und gut behandelbare
Ursache haben.

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Das Wichtigste

Suchen Sie sich die Sachen aus, die Sie
gerne essen und trinken, vielleicht wür-
zen Sie auch öfter mal mit Curry. Gönnen
Sie Ihren Hobbies und Aktivitäten mehr
Aufmerksamkeit, und versuchen Sie of-
fen zu sein für Neues und besonders für
neue Menschen. Bewegen Sie sich so
viel wie möglich mit so viel Spaß wie
möglich und so gut es Ihre körperliche
Konstitution erlaubt. Wenn das Gehen
schwer fällt, schließen Sie sich einer
Gymnastikgruppe für Senioren an. Das
verbindet zwei gute Effekte: Sie bewegen
sich und lernen neue Menschen kennen.
Das gilt übrigens für alle Aktivitäten
in der Gruppe, der beste Nebeneffekt
ist das Zusammensein mit anderen Men-
schen, denn das fordert unser Gehirn am
gründlichsten.
Auch der Arztbesuch ist wichtig, um alle
Herz-Kreislauf-Risikofaktoren auszu-
schließen oder gegebenenfalls zu behan-
deln. Aber vor allem machen Sie die
Sachen, die Ihnen wirklich Freude be-
reiten.

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Spendenkonto:
Bank für Sozialwirtschaft Köln
Bankleitzahl: 370 205 00
Kontonummer: 806 34 00

Neue Anschrift seit 2010:
Kreuzstr. 34, 40210 Düsseldorf

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