Apfel-Mango-Saft aus fairem Handel - Ein Leitfaden für Aufpreis-Projekte - Herausgeber

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Apfel-Mango-Saft aus fairem Handel - Ein Leitfaden für Aufpreis-Projekte - Herausgeber
Apfel-Mango-Saft
     aus fairem Handel
         Ein Leitfaden für Aufpreis-Projekte

Herausgeber   BUND Ravensburg, Leonhardstraße 1, 88212 Ravensburg

              dwp eG, Hinzistobler Straße 10 , 88212 Ravensburg

Bearbeitung   Ulfried Miller & Thomas Hoyer

              Juni 2007
Apfel-Mango-Saft aus fairem Handel - Ein Leitfaden für Aufpreis-Projekte - Herausgeber
Apfel-Mango-Saft aus Fairem Handel

Inhalt

1.   Einleitung

2.   Apfel-Mango-Saft Modell Ravensburg – Erste Erfahrungen

3.   Empfehlungen für andere regionale Initiativen

4.   Arbeitshilfen für Vereinbarungen, Werbung und Pressearbeit

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Apfel-Mango-Saft aus Fairem Handel

1. Einleitung

Seit Januar 2002 ist im Ravensburger Raum ein Mix aus Streuobst-Apfelsaft der
Region Bodensee-Oberschwaben und Mango-Püree von den Philippinen im Handel
und bricht alle Erwartungen. Eine unerwartet große Nachfrage seitens der
VerbraucherInnen und des Handels hat neue Märkte für Produkte aus fairem Handel
eröffnet und zeigt, dass höhere Erzeugerpreise für Landwirte am Markt durchsetzbar
sind, wenn Qualität, Produktdesign und Marketing stimmen.

Über 80 Anfragen aus dem gesamten Bundesgebiet und mittlerweile 38
Folgeprojekten haben die Initiatoren des Apfel-Mango-Saftes veranlasst, einen
Leitfaden für ähnliche Projekte zu schreiben. Hier sind die ersten Erfahrungen
dargestellt und werden Empfehlungen und Arbeitshilfen für Vermarktungs-Initiativen
in anderen Regionen veröffentlicht.

Wir wünschen uns eine große Verbreitung der Idee, regionale Streuobst-Aufpreis-
Initiativen und dwp zusammenzubringen. Für Streuobstsäfte ergibt sich damit ein
breiteres Angebot an fruchtigen Säften, und Weltläden (Fachgeschäfte für fair
gehandelte Waren) können diese Vertriebswege mitnutzen. Dadurch profitieren
Landwirte und Erzeuger in Mitteleuropa und in Übersee.

Kaum ein anderes Kooperations-Projekt symbolisiert den Geist von Rio „global
denken – lokal handeln “ besser und macht diesen Slogan der lokalen Agenda so
begreifbar und für jede(n) umsetzbar. Dies erkannte auch die Jury des
Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und verlieh
dem Projekt den Preis „Global vernetzt – lokal aktiv 2002“.

In diesem Sinne stehen die Autoren auch gerne für die Beratung anderer Initiativen
zur Verfügung.

Ravensburg, im August 2004
                           Ulfried Miller, BUND Ravensburg
                           Thomas Hoyer, dwp eG, geschäftsführender Vorstand

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2. Apfel-Mango-Saft Modell Ravensburg –
Erste Erfahrungen

2.1 Vorgeschichte

Im September 2001 nahm das Ravensburger Fairhandelsunternehmen dritte-welt
partner (heute dwp)       Kontakt mit dem BUND Ravensburg auf, um eine neue
Kooperation im Rahmen des bekannten Apfelsaftprojektes einzugehen.

Seit 1987 vermarkten Naturschutzverbände und vier Fruchtsaftkeltereien              im
Bodenseeraum      einen    Streuobst-Apfelsaft,   bei   dem   die   mittlerweile   260
Vertragslandwirte den doppelten Marktpreis für ihr Obst erhalten. Die Äpfel stammen
ausschließlich aus Streuobstwiesen, die nicht gespritzt werden. Die Landwirte
verpflichten sich schriftlich, ihre Bestände nachhaltig zu pflegen und abgängige
Bäume zu ersetzen. Der Vertrieb des Saftes erfolgt über 185 Getränkehandlungen,
50 Gastronomiebetriebe und vier Brauereien. Jährlich werden auf diese Weise
700.000 Liter Streuobst-Apfelsaft vermarktet.

dwp hatte die Idee, auf der Basis dieses Produktes ein Mixgetränk mit
Mangofrüchten auf den Markt zu bringen. Da neue Wege zur Vermarktung von
Mango-Früchten von philippinischen Kleinbauern gesucht wurden, lag ein erster
Versuch mit dieser Frucht nahe. Mango-Püree entsteht bei der Herstellung von
getrockneten Mango-Chips. Bei der Verarbeitung der frischen Mangos wird das
Fruchtfleisch, das sich nur schwer vom Kern trennen lässt, zu Püree eingedickt.
Dabei wird das Püree weder konzentriert noch werden irgendwelche Zusatzstoffe
beigefügt. Nach der Haltbarmachung durch Pasteurisierung bei ca. 77° C wird das
Püree in aseptische Beutel verschweißt und in 220kg-Fässern per Schiff nach
Europa gebracht. Davon profitieren auf den Philippinen derzeit 5.000 Kleinbauern.
Viele Familien besitzen nur ein bis zwei Mango-Bäume (Hochstämme mit
Baumhöhen bis zu 20 Metern) und können sich eine Bio-Zertifizierung nicht leisten.

Für den BUND war Voraussetzung für die Kooperation:

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- Das Mango-Püree sollte aus kontrolliertem Anbau stammen. Die Früchte dürfen
nicht gespritzt sein.

- Die Landwirte müssen höhere Erzeugerpreise erhalten als am Markt üblich sind
(Aufpreis-Modell).

- der Saft muss gut schmecken und „schorlefähig“ sein

- der empfohlene Endverbraucherpreis sollte möglichst 1,50 €/Liter nicht übersteigen.

Mittlerweile hat sich eine Mischung von 80% Apfelsaft und 20% Mango-Püree als
optimale Lösung herauskristallisiert. Mit einem Schuss Mineralwasser erhält man
zudem einen fruchtig-frischen Durstlöscher.

2.2 Der Start

Mit der Ravensburger Kelterei Schlenkerhof, einem langjährigen Partner im
Apfelsaftprojekt wurde ein Abfüller gefunden, der technisch in der Lage war, den Mix
haltbar in Flaschen zu füllen und sich bereit erklärte, den neuen Saft über sein
Händlernetz zu vermarkten.

In einer Vereinbarung zwischen Kelterei, dwp und BUND wurde festgelegt, welche
Rohstoffe für dieses Produkt verwendet werden müssen, welche Zutaten erlaubt
sind, wie das Etikett gestaltet werden muss und welche Kontrollen erforderlich sind,
damit auf dem Etikett auf die Kooperation mit BUND und dwp hingewiesen werden
darf. Für die Kelterei war dieser Hinweis wichtig, da so unabhängige Kontrollen
gewährleistet sind und der Werbeeffekt groß ist.

Dwp hatte seinen Grafiker mit der Gestaltung und dem Druck vom Etikett und einem
Infoflyer beauftragt. So war es möglich, noch vor Weihnachten mit dem neuen
Produkt auf den Markt zu kommen. Kelterei und dwp haben ihren Händlern „Gratis-
Versucherle“ zur Verfügung gestellt und der BUND hat an 100 Apfelsaftkunden
kostenlose Proben verteilt. Das Echo war überwältigend. Umgehend gingen
zahlreiche Bestellungen ein. Bis zum 1. Pressegespräch im Februar 2002 waren
bereits 17 Verkaufsstellen (Getränkehändler und Weltläden) gefunden und knapp
10.000 Liter Apfel-Mango-Saft verkauft.
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2.3 Die Ausweitung des Startmodells

Ganz schnell zeigten zwei weitere Keltereien des Apfelsaftprojektes Bodensee-
Oberschwaben Interesse, da sie aufgrund der Presseberichte und Verbraucher-
Anfragen von ihren Händlern auf das neue Produkt angesprochen wurden. Auch mit
ihnen wurde eine Kooperationsvereinbarung getroffen, so dass der Apfelsaft nun von
drei Fruchtsaftkeltereien hergestellt wird. Verkauft wird er in deren Vertriebssystem
und in den regionalen Weltläden. Inzwischen gibt es zwischen Bodensee und
Schwäbischer Alb 75 Verkaufsstellen in 25 Städten und Gemeinden. In vier Monaten
wurden 30.000 Liter Apfel-Mango-Saft verkauft. Die Jahresabsatzmenge hat sich
mittlerweile bei 80.000 Litern eingependelt. (Stand 2003)

2.4 Ausgezeichnet!

Kaum begonnen – schon gewonnen. Als Krönung der bisherigen Bemühungen
wurde der Preis „global vernetzt - lokal aktiv 2002“ des Bundesministeriums für
wirtschaftliche Zusammenarbeit im April 2002 verliehen. Die Jury begründete ihre
Entscheidung damit, dass diese Apfel-Mango-Saftmischung besonders innovativ die
Idee einer sinnvollen globalen Kooperation im Sinne der Agenda 21 erfolgreich
umsetzt und dieses Modell von vielen Regionen und Aufpreisprojekten einfach
übernommen werden könnte. Aus den Händen von Bundesministerin Heidemarie
Wieczorek-Zeul    erhielt   diese   Kooperation    2.000    Euro,   um    die   Idee
weiterzuentwickeln.

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2.5 Marketing und Werbung

Gratisproben zu Weihnachten, Presseberichte, Auflistung der Verkaufsstellen im
Internet, Infostände mit Verkostungen und Präsenz bei öffentlichen Veranstaltungen
(Messe und AGENDA-Gipfel in Stuttgart, Ausschank in Rathäusern) waren bislang
wichtige Bausteine in der Kundenwerbung. Über Nachfragen erklärten sich auch
immer mehr Händler bereit, den Saft in ihr Sortiment zu nehmen. Der erste
Bundespreis motivierte weitere Verkaufsstellen, das Produkt zu listen und brachte
einige ausführliche Presseberichte. Durch den regionalen Bezug des Projektes (über
die bereits bekannte und am Markt etablierte Streuobst-Aufpreis-Initiative) und den
Mehrfachnutzen      (ökologisch,   ökonomisch,   sozial)     konnten   verschiedenste
Bedürfnisse bewusster Verbraucherinnen angesprochen werden.

2.6 Aufwand und Kosten

Die Grafikerkosten für die vierfarbige Infobroschüre im Format 20 x 21 cm (gefalzt
auf 10 x 21 cm) beliefen sich auf 600 Euro für Layout und Druckvorlage. Für den
Druck von 2.000 Broschüren mussten 350 Euro bezahlt werden.

Die Grafikerkosten für das Etikett betrugen 1.000 Euro für Gestaltung, Satz und
Filme. Der Druck von 10.000 Etikettensätzen „Apfel-Mango-Saft“ (zwei Vorder- und
ein Rückenetikett) kostete 300 Euro.

Wir empfehlen, dass sich die Vielfalt der verschiedenen Aufpreisinitiativen auch in
einem   möglichst     eigenständigen   Werbeauftritt   mit   eigener   Etiketten-   und
Broschürengestaltung widerspiegelt. Hilfestellungen leistet hierzu gerne dwp -
speziell hinsichtlich der Hintergrundinformationen zum Kleinbauernprojekt auf den
Philippinen.

Die Kosten für den Aufbau eines Vertriebes konnten niedrig gehalten werden, da
lediglich vorhandene Wege mitbenutzt wurden.

Der Zeitaufwand der regionalen Arbeitsgruppe war machbar. Bis zur Markteinführung
wurden etwa 100 Arbeitsstunden investiert.

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Eine Förderung der Startphase durch öffentliche Gelder erfolgte nicht. Die Kriterien
der ansonsten vorbildlichen Förderung der Streuobst-Vermarktung in Baden-
Württemberg wurden nicht erfüllt, da die Rohware nicht vollständig aus dem „Ländle“
stammt. Die Kosten müssen deshalb über das Produkt getragen werden. Mit einem
Verkaufspreis für Endkunden zwischen 1,40 und 1,70 €/Liter ist der Saft im Vergleich
zu anderen Premium-Säften auch im Preis attraktiv.

2.7 Probleme

In der Vorbereitungsphase gab es zunächst große Zurückhaltung seitens der
Keltereien und der Händler. Nur eine Kelterei war sofort dabei. Mit ihr wurde das
Projekt dann auch zur Umsetzung weiterentwickelt und gestartet. Nach dem
überwältigenden Echo gleich zu Beginn konnte es dann anderen Keltereien und
Händlern nicht schnell genug gehen, auf den fahrenden Zug aufzuspringen. Hätten
Erfahrungen aus anderen Regionen bereits vorgelegen, hätten sich solche
Schwierigkeiten aber sicherlich nicht aufgetan.

2.8 Folgeprojekte in ganz Deutschland

Mittlerweile gibt es 47 Keltereien in Deutschland und zwei in Österreich (Stand April
2005), die Mango-Püree mit heimischem Obst mischen. Neben Apfel-Mango-Saft
werden zwei Apfel-Mango-Birne-Mischungen und ein Apfel-Mango-Maracuja-Saft
produziert.   Folgende     Übersicht   zeigt   die   Standorte     der   Keltereien,   nach
Postleitzahlen sortiert.

Österreich:
A-2073 Waitzendorf                             A-3373 Kemmelbach

Deutschland:
01109 Dresden-Hellerau (Apfel-Mango-Birne)

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21640 Horneburg                           26419 Schortens
32457 Porta Westfalica                    32791 Lage
34359 Reinhardshagen                      38154 Königslutter
49186 Bad Iburg                           55571 Odernheim
55595 Gebroth/Hunsrück                    58791 Werdohl
59348 Lüdinghausen                        63820 Elsenfeld-Rück
69434 Heddesbach (Apfel-Mango-Maracuja)
71336 Waiblingen                          72293 Glatten
72666 Neckartailfingen                    73111 Lautersheim
73240 Wendlingen                          73776 Altbach
76703 Kraichtal                           77716 Fischerbach
77743 Neuried                             77746 Schutterwald
77933 Lahr-Sulz                           78048 Villingen-Schwenningen
78256 Steißlingen                         78315 Radolfzell (Apfel-Mango-Birne)
78351 Bodman-Ludwigshafen                 79346 Endingen
79424 Auggen                              79512 Lörrach
79790 Küssaberg                           79804 Dagern
82211 Breitbrunn                          83410 Laufen
86862 Kleinkitzighofen                    88212 Ravensburg
88213 Ravensburg                          88213 Ravensburg
89150 Laichingen                          89584 Ehingen
91230 Happurg
93053 Regensburg                          97246 Holzkirchhausen

2.9 Exotische Saftmischungen mit weiteren Fruchtpürees

Von laufenden Projekten angefragt, können wir mittlerweile neben Mango-Püree
noch weitere Früchtepürees anbieten. Diese sind ebenfalls in 220kg-Fässer mit
aseptischem Beutel verpackt. Da die Erntemengen dieser Früchte aber noch gering
sind, kann das Püree nur bis spätestens Ende Juli für das Folgejahr verbindlich
vorbestellt werden.

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Folgende Sorten können wir Ihnen vorläufig neben Mango-Püree noch anbieten:

Calamansi:
Hierbei handelt es sich um eine außerhalb Asiens völlig unbekannte Zitrusfrucht.
Vom Aussehen her ähnlich einer Limette, besitzt die Calamansi bei ähnlicher Größe
eine deutlich dickere Schale, so dass sie nahezu ausschließlich zu Püree verarbeitet
wird. Im Vergleich zur Limette schmeckt die Calamansi herber und süßlich
exotischer.

Der Apfel-Calamansi-Saft (geschmacklich ähnlich einem Grapefruitsaft) eignet sich
besonders gut als Schorle zum Durst löschen. Ein wenig lieblicher und somit auch
eher zum pur trinken geeignet ist Birnen-Calamasi-Saft. Darüber hinaus gibt es
sicher noch weitere, interessante Mischungen mit anderen, heimischen Obstsorten.

Maracuja:
Dieses auch Passionsfrucht genannte Obst ergänzt sich gut mit Apfelsaft als Apfel-
Maracuja- oder als Apfel-Mango-Maracuja-Saft. Ähnlich wie Birnensaft nimmt sie ein
wenig von der Säure des Apfels und sorgt so für einen sehr runden, ausgewogenen
Geschmack.

Die meisten, bisherigen AGENDA-Saft-Projekte haben den Apfel-Mango-Saft
verwirklicht. Darüber hinaus gibt es sowohl durch weitere Pürees von den
Philippinen, als auch durch die Vielzahl heimischer Obstsorten noch sehr viele
Variationsmöglichkeiten. Vor allem Früchte mit einer besonderen, regionalen
Bedeutung können die Identifikation mit dem Saft verstärken oder als willkommenes
Mitbringsel in Tourismusgegenden dienen. So laufen in Mecklenburg zurzeit
Versuche mit einer Apfel-Mango-Sanddorn-Mischung.

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2.10 Wichtige Daten

Anlieferung     des   Mangopürees    in    220kg-Stahlfässern,   abgepackt   in   einem
aseptischen Beutel.

Preise:

Mango-Püree:
1 Fass                € 536,00
ab 2 Fässer           € 523,00
ab 6 Fässer           € 510,00
ab 10 Fässer          € 489,00
ab 20 Fässer          € 474,00

Maracuja-Püree:
1 Fass                € 640,00
ab 6 Fässer           € 630,00
ab 10 Fässer          € 610,00

Calamansi-Püree:
1 Fass                € 523,00
ab 6 Fässer           € 510,00
ab 10 Fässer          € 489,00

Alle Preise gelten pro Fass bei Abholung vom Speditionslager Lebert & Co. GmbH in
88339 Bad Waldsee zuzüglich MWSt. + Frachtkosten.
Zahlungsbedingung: 30 Tage netto oder 2% Skonto bei Bankeinzug. Preise
freibleibend.
Bitte beachten Sie: Mango-Püree ist das ganze Jahr über vorrätig. Maracuja- und
Calamansi-Püree kann aufgrund der geringen Erntemengen nur einmal pro Jahr
(jeweils bis Ende Juli) bestellt werden.

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Apfel-Mango-Saft aus Fairem Handel

Frachtpreise können wir Ihnen auf Anfrage nennen.

Es empfiehlt sich, Fruchtpüree immer in geradzahligen Vielfachen (2, 4, 6,…) zu
bestellen, da auf eine Europalette, die zum Transport erforderlich ist bis zu zwei
Fässer gestellt werden können. Das heißt, dass beim Transport von einem Fass
dieselbe Stellfläche im LKW benötigt wird, wie beim Transport von zweien. Deshalb
ist der Transportpreis für eine gerade Fässeranzahl anteilig niedriger.

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Produktblatt Mango-Püree

Importeur: dwp eG                          Herkunft: Profood, Philippinen
Verpackung: aseptischer Beutel             Transporttemperatur: ambient
MHD: 12 Monate ab Ankunft in               Lagerbedingungen: < 20°C
     Deutschland

Chemische – physikalische und mikrobiologische Spezifikationen:

       Brix             15,0 – 16,0 ref.
      Hefen                  < 1g/l
  Schimmelpilze              < 1g/l
  Gesamtkeime                < 1g/l
     pH-Wert               3,5 – 3,8

   -   Farbe: gelb-orange
   -   Geruch: typisch nach Mango
   -   Geschmack: typisch nach Mango

   -   Das Produkt ist nicht mit Hilfe von gentechnologischen Verfahren hergestellt.
   -   Zur Herstellung werden keine gentechnologisch modifizierten Hilfs- oder
       Rohstoffe eingesetzt.
   -   Es sind keine gentechnisch veränderten Organismen enthalten.
   -   Es gilt die Rückstandhöchstmengen-VO.
   -   Es werden von jeder neuen Lieferung auf den Philippinen Proben
       entnommen, um die Einhaltung der oben angegebenen Werte
       sicherzustellen.

dwp GmbH mensch+zukunft                    Ravensburg, den 01.08.2003
Deisenfangstraße 31
88212 Ravensburg
Tel.: (07 51) 3 61 55-0, Fax: -44
www.fairundbio.de                          Ingo Schlotter, Dipl.-Ing.(FH)

                                                                            Seite 13
Apfel-Mango-Saft aus Fairem Handel

Nährwertanalyse

Die Nährwerte schwanken je nach Apfelsorte und Anbaugebiet (so erhält ein Apfel in
Süddeutschland     beispielsweise     im   Laufe   seines       Lebens   eine    höhere
Sonneneinstrahlung als einer im Norden der Republik). Die Nährwerte des Pürees
sind ähnlichen Schwankungen unterworfen. Als Richtwert sind hier die Nährwerte
des Main-Spessart-Apfel-Mangosaftes genannt:

                        Durchschnittliche Nährwerte in 100ml
                        Brennwert 197kJ (46kcal)
                        Eiweiß                         0,1g
                        Kohlenhydrate                  11,0g
                        davon fruchteigener Zucker     10,5g
                        Fett                           0,1g
                        davon gesättigte Fettsäuren    0,02g
                        Ballaststoffe                  0,2g
                        Natrium                        0,002g

2.11 Kontakt

BUND-Naturschutzzentrum, Leonhardstraße 1, 88212 Ravensburg

Tel. 07 51/2 14 51, Fax 07 51/2 14 83, E-mail bund.rv@web.de

Ansprechpartner: Ulfried Miller

dwp eG Ravensburg, Hinzistobler Str. 10, 88212 Ravensburg

Tel. 07 51/3 61 55-26, Fax 07 51/3 61 55-33

Ansprechpartner:     Ingo Schlotter, E-Mail i.schlotter@dwp-rv.de und

                     Gaby Kranz, E-Mail g.kranz@dwp-rv.de

2.12 Weitere Infos

http://www.bund.net/ravensburg

http://www.dwp-rv.de

http://www.reginet.de

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Apfel-Mango-Saft aus Fairem Handel

3. Empfehlungen für andere regionale
Initiativen.

Von vorneherein war dieses Projekt so konzipiert, dass es von anderen Regionen
übernommen werden kann. Gruppen, die kein eigenes Projekt initiieren können
(keine Obstgegend, es findet sich partout kein Kelterer, der die Vorteile eines Apfel-
Mango-Saftes erkennt), haben die Möglichkeit, mit den von dwp zentral angebotenen
Säften (Mango-Orange und Mango-Maracuja) das PREDA-Projekt auf den
Philippinen weiter zu unterstützen.

Aus unseren ersten Erfahrungen heraus empfehlen wir folgende Vorgehensweise:

   1. Streuobstinitiative sucht dwp, oder Weltladen sucht Streuobstinitiative. Die
       Streuobstinitiativen Deutschlands sind aktuell beschrieben im Internet
       (www.reginet.de). Die Streuobst-Initiative sollte zumindest die Kriterien des
       NABU zur       Streuobst-Vermarktung erfüllen (Aufpreis, nur Äpfel von
       Hochstämmen, keine mineralische Stickstoffdüngung, allenfalls biologische
       Pflanzenschutzmittel). Die NABU-Richtlinien können angefordert werden beim
       Naturschutzbund Deutschland, Bundesarbeitsgruppe Streuobst, Herbert-
       Rabius-Straße 26, 53225 Bonn, Tel 0228/4036-129, Fax –200).

   2. Keltereien vor Ort müssen gefragt werden, ob sie Apfelsaft mit Mango-Püree
       mischen und abfüllen können. Bei Mango-Püree empfiehlt sich ein Mix von
       80% Apfel zu 20% Mango. Bei Apfel-Calamansi- bzw. Apfel-Maracuja-Saft
       beträgt der Apfelanteil je nach Geschmack zirka 90%. Die Abfüllung sollte in
       Liter-Flaschen erfolgen. Handel, Gastronomie und Verbraucher bevorzugen
       diese Gebindegröße und mischen sich ihr Schorle selbst.

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Apfel-Mango-Saft aus Fairem Handel

  3. Bei dwp in Ravensburg kann Mango-Püree zur Saftherstellung aus
     kontrolliertem Anbau vom Fairhandelsprojekt PREDA / Philippinen direkt
     bezogen werden. Das Mango-Püree wird in 220kg-Stahlfässern nach
     Deutschland verschifft und von dwp Ravensburg vertrieben. Ein Fass reicht
     für die Herstellung von zirka 1.040 Liter Apfel-Mango-Saft (220 kg Fassinhalt
     entsprechen ca. 208 Liter Flüssigkeit). Mango-Püree ist mittlerweile
     ganzjährig bei dwp verfügbar. Bei größeren Mengen (größer gleich sechs
     Fässer) auf einmal, vor allem während der Apfelernte sollte dwp
     sicherheitshalber vorab kontaktiert werden. So kann rechtzeitig genügend
     Püree importiert und in Deutschland eingelagert werden kann.

     Die Mango-Früchte stammen von hochstämmigen und großkronigen Bäumen.
     Der Pflanzenschutz gegen Insekten erfolgt in der Regel sehr aufwändig: So
     werden die heranwachsenden Mangofrüchte schützend mit Zeitungspapier
     umwickelt. Die Beratung im Strukturaufbau, dem Anbau und dessen Kontrolle,
     sowie die Einhaltung der vertraglich garantierten fairen Abnahmepreise für die
     Kleinbauern wird seit nunmehr 10 Jahren durch die örtliche Organisation
     namens PREDA (People’s Recovery, Empowerment and Development
     Assistance Foundation) gewährleistet.

     Für Probeabfüllungen kann bei dwp Ravensburg ein 25 kg Sack bezogen
     werden. Dort gibt es auch kostenlose Muster mit 1 kg Mango-Püree.

  4. Die Partner sollten zusammenpassen (zumindest kontrolliert und mit Aufpreis,
     wünschenswert „bio“). Es empfiehlt sich die Bildung einer Arbeitsgruppe, in
     der die wesentlichen Akteure eingebunden sind. Dazu gehören der örtliche
     Weltladen, die Streuobstinitiative, die Kelterei(en) und – falls vorhanden -
     örtliche AGENDA-Initiativen. Aus Gründen der Arbeitsfähigkeit sollte dieses
     Gremium nicht zu groß sein. Die Gründung eines eigenen Trägervereins oder
     einer Vermarktungs-GmbH ist nicht zwingend erforderlich, aber unter
     Umständen sinnvoll, vor allem dann, wenn die Anbindung an eine
     vorhandene Struktur nicht möglich ist. Die Initiative muss eine klare

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Apfel-Mango-Saft aus Fairem Handel

     Arbeitsteilung vereinbaren (wer macht Kontrollen, Vertrieb, Werbung,
     Öffentlichkeitsarbeit...?)

  5. Die Initiative sollte eine ganze Region erfassen und nicht auf eine Stadt oder
     Gemeinde beschränkt sein. Verbraucher denken in Regionen und nicht in
     Kirchturm-Dimensionen. Kosten für Marketing und Werbung sind nur bei
     größeren Einheiten gering.

  6. Die Initiative sollte sich ein Ziel setzen (z.B. innerhalb eines Jahres zu
     vermarktende Menge, Zahl der beteiligten Erzeuger, Zahl der Verkaufsstellen
     nach einem Jahr) sowie die voraussichtlichen Kosten und die Verkaufspreise
     für den Handel kalkulieren.

  7. Der Verkaufspreis an die Endkunden sollte die Preise vergleichbarer Produkte
     in der Region im Getränkefachhandel nicht übersteigen. Zur Preisfindung
     kann mit Preisen von „Konkurrenzprodukten“ verglichen werden.

  8. Beim Vertrieb sollten vorhandene Wege genutzt werden (Getränke-
     Fachhandel, Weltläden). Dies ist effektiver und kostengünstiger als der
     Aufbau neuer Vermarktungsstrukturen. Erst wenn in jeder größeren
     Gemeinde mindestens eine Verkaufsstelle mit großer Kundenakzeptanz
     vorhanden ist, lohnen sich Pressearbeit und Werbung. Dann macht auch ein
     medienwirksamer Projektstart Sinn.

  9. Die Gastronomie kann ebenfalls angesprochen werden. Allerdings sind hier
     die Absatzmengen erfahrungsgemäß gering. Größere Mengen können bei
     Stadt- und Dorffesten verkauft werden.

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Apfel-Mango-Saft aus Fairem Handel

  10. Mit   Infoständen,      Verkostungen     in    Getränkemärkten   und   auf   dem
     Wochenmarkt, bei Gemeindefesten und lokalen Messen sollte die Initiative
     ständig präsent sein und Besucher/innen ansprechen.

  11. Ein Werbe-Flyer sollte die wesentlichen Informationen zum Projekt enthalten.
     Das    Etikett   dient    in   erster   Linie   der   Wiedererkennung   und   der
     Basisinformation. In der Gestaltung von Flyer und Etikett sollten die Projekte
     regionale Widererkennungsmerkmale (Wappen, lokales AGENDA-Logo,
     Cooperate Design des Kelterers) aufgreifen. Wichtig ist, dass das
     Streuobstwiesenprojekt und das Fruchtpüree aus Fairem Handel explizit
     erwähnt werden, genauso wie die vollständige Anschrift von dwp als
     Lieferanten des fair gehandelten Fruchtpürees.

  12. Bei entsprechender Vorlaufzeit kann die Projektidee im Rahmen der
     AGENDA-Arbeitskreise eingebracht werden. Dadurch ergeben sich eventuell
     (lokale) Fördermöglichkeiten. Auch örtliche Sponsoren könnten angesprochen
     werden (Firmen, Banken, Landkreis, Kommune...).

  13. Denkbar ist auch eine Erweiterung des Apfelmischgetränke-Sortimentes mit
     weiteren Fruchtpürees wie z.B. Calamansi, Maracuja usw., die dwp ebenfalls
     von den philippinischen Kleinbauern beziehen kann (vgl. 2.9).

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Apfel-Mango-Saft aus Fairem Handel

 4. Arbeitshilfen für Vereinbarungen, Werbung
 und Pressearbeit

 •   Vertrag Streuobst-Initiative - Eine Welt Initiative – Kelterei

 •   Musterkalkulation

 •   Musteretiketten als Gestaltungsanregung

 •   Urkunde „global vernetzt – lokal aktiv 2002“

 •   Infobroschüre (Werbe-Flyer)

 •   Produktinformation zu den Kleinbauern und ihren Mangos

 •   Presseberichte

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Apfel-Mango-Saft aus Fairem Handel

Anlage 1

Vereinbarung zwischen

BUND-Ortsgruppe Ravensburg, kurz BUND
Handelsgesellschaft dwp Ravensburg, kurz dwp

und

Fruchtsaftkelterei Lecker Apfeldorf, kurz Vermarkter

Der Vermarkter übernimmt im Rahmen des Apfelsaftprojektes die
Herstellung eines Apfel-Mango-Getränks. Damit im Etikett auf das
Apfelsaftprojekt Bodensee-Oberschwaben Bezug genommen werden
kann, müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein:

1. Es darf nur Apfelsaft aus dem Apfelsaftprojekt verwendet werden
(Kelterei bezahlt für die Äpfel 17,90€/dt, Äpfel aus ungespritzten
Streuobstbeständen und vereinbarten Vertragsflächen). Dem BUND ist
ein entsprechender Nachweis vorzulegen (Kopie Lieferschein bzw.
Rechnung).

2. Als Zutat darf bei der Herstellung neben dem Apfelsaft lediglich
Mango-Püree zugesetzt werden. Dieses Mango-Püree muss über dwp
bezogen werden.

3. Das Etikett ist, wie in der Anlage festgehalten, zu gestalten.
Änderungen müssen mit dem BUND und dwp abgesprochen werden.
Der Vermarkter trägt die Verantwortung dafür, dass die Etikettentexte die
nach dem Lebensmittelrecht erforderlichen Hinweise enthalten.

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Apfel-Mango-Saft aus Fairem Handel

4. Bei der Vermarktung des Produktes wird nicht mit Bezeichnungen wie
„Bio“ oder „Öko“ geworben sondern lediglich darauf hingewiesen, dass
der Apfelsaft bzw. die Mango-Früchte von ungespritzten Hochstamm-
Obstbäumen stammen.

5. Der Vermarkter ist mit einer Stichprobenweisen Überprüfung der
Einhaltung dieser Vereinbarung einverstanden. Er verpflichtet sich, dem
BUND und dwp oder von diesen Organisationen beauftragten Personen
wahrheitsgemäß Auskunft über Herkunft des Apfelsaftes und des
Mango-Pürees, Zutaten und verarbeitete bzw. vermarktete Mengen
Auskunft zu geben. Auf Anforderung werden auch kostenlose Proben
überlassen.

6. Diese Vereinbarung gilt zunächst für ein Jahr. Sie tritt mit der
Unterzeichnung in Kraft und verlängert sich jeweils um ein Jahr, wenn
sie nicht mit einer Frist von 3 Monaten auf den folgenden 1.9. schriftlich
gekündigt wird. Das Recht jedes Vertragspartners, die Vereinbarung
wegen eines Verstoßes gegen die Vereinbarung oder aus einem
sonstigen wichtigen Grund fristlos zu kündigen, bleibt hiervon unberührt.

7. Veränderungen dieser Vereinbarung bedürfen der Schriftform.

8. Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Ravensburg.

Für den BUND           Für dwp                    Für den Vermarkter

_______________        _______________           _______________
Datum, Unterschrift    Datum, Unterschrift       Datum, Unterschrift

                                                                  Seite 21
Apfel-Mango-Saft aus Fairem Handel

Anlage 2

Beispielskalkulation
Apfel-Mango-Saft in Ravensburg/Oberschwaben
Mischungsverhältnis 80% Apfelsaft zu 20% Mangopüree

Kalkulation:                                 EUR pro 1 Liter Apfel-Mango Saft

Streuobstlandwirte für Äpfel                 EUR 0,20

Mangobauern und -Verarbeiter                 EUR 0,33

dwp                                          EUR 0,15 (Import, Finanzierung,
                                                      Abwicklung, Frachten)

Druck von Etikettensatz (3 Stück)            EUR 0,03 (kleine Auflage von je
                                                      10.000 Stück)

Saftkelterei Schlenkerhof                    EUR 0,29 (Verarbeitung, Abfüllung
                                                      und Saftanalyse)

Abholpreis netto ab Saftkelterei             EUR 1,00

Zulieferung an Getränkehandel                EUR 0,04

Abgabepreis an Einzelhandel netto            EUR 1,04

Marge Einzelhändler                          EUR 0,25

Abgabepreis an Endkunden netto               EUR 1,29

16 % Mehrwertsteuer                          EUR 0,21

Empf. Endverbrauchpreis brutto               EUR 1,50* je Liter

 * Hierbei handelt es sich um den Mindestpreis. Alleine im Einzugsgebiet des Apfel-
 Mango-Saftes Oberschwaben werden je nach Standort des Getränkehändlers
 zwischen € 1,50 und € 1,79 als Verkaufspreis berechnet. Bei anderen Projekten,
 beispielsweise in München werden € 1,90 pro Flasche berechnet.

Stand: 01.08.04

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