50 Solarsiedlungen in Nordrhein-Westfalen Die Siedlungen der Genossenschaft Erbbauverein Köln

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50 Solarsiedlungen in Nordrhein-Westfalen Die Siedlungen der Genossenschaft Erbbauverein Köln
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        50 Solarsiedlungen in Nordrhein-Westfalen
        Die Siedlungen der Genossenschaft Erbbauverein Köln
50 Solarsiedlungen in Nordrhein-Westfalen Die Siedlungen der Genossenschaft Erbbauverein Köln
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           2                Einleitung

                            Einleitung – 50 Solarsiedlungen in NRW

                            Die von der Landesregierung Nordrhein-Westfalen getragene EnergieAgentur.NRW
                            unterstützt die Umsetzung innovativer Projekte in den Bereichen Energiesparen,
                            rationelle Energieverwendung und Nutzung unerschöpflicher Energiequellen.
                            Zu diesem Zweck gibt es unterschiedliche Arbeitsfelder, in denen Fachleute
                            Informationen austauschen und Projektvorschläge einbringen.

                            Mit dem Ziel, Ressourcenschonung auch in der Stadt- und Gebäudeplanung un-
                            ter Berücksichtigung städtebaulicher und sozialer Aspekte zu verwirklichen,
                            wurde in der Arbeitsgruppe „Bauen und Wohnen“ das Projekt „Mit der Sonne
                            bauen – 50 Solarsiedlungen in Nordrhein-Westfalen“ initiiert.

                            Das Leitprojekt der EnergieAgentur.NRW setzt auf die Kombination von Energie-
                            effizienz und Nutzung erneuerbarer Energien im Wohnungsbau. Die Solarsied-
                            lungen zeigen auf Siedlungsebene die Möglichkeiten der aktiven und passiven
                            Solarenergienutzung und unterstützen somit die breite Einführung des solaren
                            und energiesparenden Bauens.

                            Um die gewünschten Qualitäten zu sichern, beurteilt eine interdisziplinär zu-
                            sammengesetzte Auswahlkommission die Vorschläge und verleiht den Status
                            „Solarsiedlung” erst nach eingehender Prüfung.

                            Im Wohnungsbestand liegen im Vergleich zu Neubauvorhaben zweifellos die
                            größeren Potenziale zur Energieeinsparung. Deshalb ist die Umsetzung von So-
                            larsiedlungen im Bestand wie in Köln-Riehl und Köln-Mülheim von besonderer
                            Bedeutung.

                            Die rege Beteiligung an dem Projekt zeigt, dass das Interesse am solaren Bauen
                            und der energiepolitische Wille zum Klimaschutz in den letzten Jahren stetig
                            gewachsen sind. Insgesamt sind Ende 2008 bereits 26 Solarsiedlungen realisiert.
                            Darüber hinaus sind zahlreiche Projekte im Bau.

                            Weitere Informationen: www.50-solarsiedlungen.de
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                         Überblick                                                                                         3

                         Überblick – Solarsiedlungen der EBV

                         Die Genossenschaft Erbbauverein Köln eG wurde 1913 gegründet. Geschäfts-
                         zweck – damals wie heute – ist die gute und sichere Versorgung der Mitglieder
                         mit Wohnraum zu angemessenen Preisen. Heute bewirtschaftet sie rund 2.300
                         Wohnungen, von denen der Großteil freifinanziert ist.

                         Die Wohnungsgenossenschaft hat frühzeitig die Erfordernisse im Zusammen-
                         hang mit dem Klimawandel und den sich verknappenden fossilen Energie-
                         ressourcen erkannt und in ihrem Handeln verantwortungsvoll umgesetzt.

                         Sie hat daher bereits Ende der 1990er Jahre für ihren gesamten Wohnungsbe-
                         stand eine Solarkarte erstellen lassen, die alle Gebäudedächer darstellt und
                         Auskunft über das theoretisch nutzbare solare Potenzial der einzelnen Dach-
                         flächen gibt. Bei jeder anstehenden Sanierung werden diese Ergebnisse seit-
                         dem in das Sanierungskonzept einbezogen.

                         Mittlerweile entstanden bzw. entstehen durch dieses Engagement vier Solar-
                         siedlungen in Köln.

                         I   In Köln-Riehl wurden 14 Mehrfamilienhäuser aus den Baujahren 1926 –
                             1928 saniert. Die Hälfte der 112 Wohnungen wurde vorher noch mit Strom
                             oder festen Brennstoffen beheizt. Im Zuge der Sanierung wurden 24 Dach-
                             geschosswohnungen neu erstellt.

                         I   Mit der zweiten Solarsiedlung setzte die Erbbauverein Köln eG ihre Aktivi-
                             täten im Bereich der energieeffizienten Sanierung erfolgreich weiter fort.
                             Im Stadtteil Mülheim wurden 5 Mehrfamilienhäuser mit 44 Wohneinheiten
                             zur Solarsiedlung saniert.

                         I   Ihren ersten Neubau im Solarsiedlungsstandard realisierte die Genossen-
                             schaft in Deutz. Hier entstand ein Mehrfamilienhaus mit 39 Wohnungen,
                             deren Wärmebedarf zu 100 % regenerativ gedeckt wird.

                         I   Das neueste Solarsiedlungsprojekt liegt in Köln-Niehl. Die ursprüngliche
                             Bebauung aus den 1950er Jahren war hier nicht mehr sanierungsfähig und
                             wird daher durch das Neubauprojekt „Friedrich-Karl-Höfe“ mit 143 Woh-
                             nungen ersetzt.

                                                                                                          Solarsiedlung Köln,
                                                                                                          Friedrich-Karl-Höfe

                                                                                                          Solarsiedlung
                                                                                                          Köln-Riehl
                                                                                                          Solarsiedlung
                                                                                                          Köln-Mülheim

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           4                Köln-Riehl

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                            Standort und Städtebau
                            Der Kölner Stadtteil Riehl ist ein beliebtes Wohngebiet und zeichnet sich durch
                            die Nähe zum Rhein, viele Grünflächen und Innenstadtnähe aus. Es bestehen
                            ausgezeichnete Anbindungen an den öffentlichen Nahverkehr mit mehreren
                            Stadtbahn- und Buslinien. Einkaufsmöglichkeiten für den täglichen Bedarf,
                            Schulen und Kindergärten befinden sich in unmittelbarer Nähe.

                            Der Botanische Garten, der Zoo, die Rheinuferwiesen und das üppig begrünte
                            Gelände der Riehler Heimstätten sorgen für sehr viel Grün sowie Freizeit- und
                            Naherholungsmöglichkeiten.

                            Der ehemalige so genannte „Grüne Block“ besteht aus einer Blockrandbebau-
                            ung mit ursprünglich 112 Wohneinheiten. Er wurde in den Jahren 1926 bis 1928
                            von der Erbbauverein Köln eG erbaut. Die Gebäude wiesen einen erheblichen
                            Sanierungsbedarf auf. Zu nennen sind hier insbesondere die erneuerungsbe-
                            dürftigen Dächer, die schadhafte Fassade, das Fehlen einer umfassenden Ge-
                            bäudedämmung, der ungenügende Schallschutz sowie Unzulänglichkeiten in
                            der Haustechnik. Darüber hinaus waren die vorhandenen Grundrisse und die
                            Wohnungsausstattungen nicht mehr zeitgemäß. Rund 50 % der Wohnungen
                            wurden vor der Sanierung noch mit Strom oder mit festen Brennstoffen be-
                            heizt.
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                         Projektziele
                         I Optimieren des baulichen Wärme- und Schallschutzes
                         I Anpassen der Grundrisse an Bedürfnisse modernen
                             Wohnens
                         I Hochwertiger Neubaustandard
                         I Minimieren der Betriebs- und Heizkosten
                         I Reduzieren der Umweltbelastung
                         I Bewahren des Stadtbildes

                         Im Zuge der Sanierung des Wohnungsbestandes erfolgte
                         der Neubau von 24 Dachgeschosswohnungen.

                         Durch eine komplette Neugestaltung des Innenhofes wur-
                         den die Nutzungsmöglichkeiten erweitert. Die Anlage eines
                         Spielplatzes mit bepflanzten Hofflächen und gestalteten
                         Plätzen lädt zur Kommunikation unter den Bewohnern
                         ein. Eine neu geschaffene Hofeinfahrt ermöglicht nun das
                         ebenerdige Verlassen des Innenhofes mit Fahrrädern und
                         Kinderwagen.

                         Weitere Sanierungsmaßnahmen
                         I Einbau von Kalt- und Warmwasseruhren sowie von
                            Wärmemengenzählern zur genauen Verbrauchserfas-
                            sung. Die Ablesung erfolgt über Funkmodule, wodurch
                            die jährliche Einzelablesung in den Wohnungen ent-
                            fällt.
                         I Komplettaustausch der Elektroinstallation
                         I Erneuerung aller Be- und Entwässerungsleitungen
                            unter Berücksichtigung aller Einsparmöglichkeiten an
                            Wasser und Energie
                         I Errichtung von zusätzlichen, größeren Balkonen
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                                              Wärmedämmung
                                              Das energetische Konzept sah in erster Linie eine deutli-
                                              che Verbesserung des Wärmeschutzes vor.

                                              I   Fassadendämmung mit 15 cm Wärmedämmver-
                                                  bundsystem, Nachbildung von Fassadenelementen in
                                                  Anlehnung an das historische Vorbild
                                              I   35 cm Dachdämmung
                                              I   Dämmung der Kellerdecke 12 cm
                                              I   Einbau hochgedämmter Fenster- und Türelemente
                                              I   Um Wärmebrücken zu reduzieren, wurden die vorhan-
                                                  denen Balkone durch vorgestellte, thermisch entkop-
                                                  pelte Konstruktionen ersetzt.

                                              Der Heizwärmebedarf ist dadurch von ursprünglich etwa
                                              175 kWh/m²a auf 47 kWh/m²a gesunken.

                                              Zur Deckung des Wärmebedarfs für Heizung und Warm-
                                              wasser wurden zentrale Gas-Brennwertheizungen instal-
                                              liert.

                                              Solaranlage
                                              I Auf den nach Südosten und Südwesten orientierten
                                                  Dächern wurden thermische Solaranlagen errichtet.
                                              I Die Warmwasserbereitung wird zu ca. 55 % von der
                                                  insgesamt 260 m² umfassenden Kollektorfläche der
                                                  Solaranlagen übernommen.
                                              I Der mit den Baumaßnahmen beauftragte Generalun-
                                                  ternehmer garantiert den Ertrag der Solaranlagen.
                                                  Liegt der im Betrieb gemessene, klimabereinigte
                                                  Ertrag mehr als 10 % unter der Prognose, greift eine
                                                  Vertragsstrafe in Anlehnung an das Gütesiegel der
                                                  deutschen Gesellschaft für Solarenergie (DGS-Güte-
                                                  siegel).
50 Solarsiedlungen in Nordrhein-Westfalen Die Siedlungen der Genossenschaft Erbbauverein Köln
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                            Köln-Riehl                                                                                                                                               7

        Messergebnisse                                                   Endenergiebedarf für Heizung und Warmwasser
        In den Jahren 2005 und 2006 wurden die solaren Er-               in kWh/m2a
        träge und der Gasverbrauch erfasst.                        250

        Die Wärmeverbrauchswerte entsprechen den prog-            200
                                                                                      ca. 195

        nostizierten Werten und sind sogar um ca. 70 % ge-
        sunken. 2006 lag der klimabereinigte Verbrauchswert
                                                                   150
        ca. 11 % unterhalb des Planungswertes von 64 kWh/m²a.

                                                                   100

                                                                                                                             63,4
                                                                                                                                                                  56,8
                                                                    50

                                                                     0
                                                                                 vor der Sanierung                           2005                                2006

                                                                         Erträge Solarthermie
                                                                         in kWh/a
        Die Wärmegewinne aller solarthermischen Anlagen be-      12000

        trugen im Jahr 2006 99 MWh und überschritten damit
        bereits die garantierten Erträge von 85 MWh. Der so-     10000

        lare Anteil an der Warmwasserbereitung betrug 2006
                                                                 8000
        ca. 68 % und übertraf damit deutlich den prognosti-
        zierten Anteil von 55 %. Das Diagramm zeigt für die
                                                                 6000
        Hildegardisstraße 9 und die Philipp-Wirtgen-Straße 20
        in den Jahren 2005 und 2006 noch Optimierungsbe-         4000
        darf. Durch die laufende Qualitätssicherungs der Anla-
        gen wurden in den Folgejahren die erwarteten Erträge     2000

        erzielt.
                                                                    0
                                                                                   Hildegardisstraße               Phillip-Wirtgen-Str.                   Schachtstraße
                                                                         Nr. 9    Nr. 7  Nr. 5    Nr. 3   Nr. 1   Nr. 16 Nr. 18 Nr. 20    Nr. 2   Nr. 4   Nr. 6  Nr. 8 Nr. 10   Nr. 12

                                                                         I 2005                       I 2006                         I Soll                    I Garantie

                                                                         CO2-Emissionen (Heizung und Warmwasser)
                                                                         in kg CO2 /m2a
                                                                    60

        Die durch die Wärmeerzeugung für Heizung und                                   ca. 50
                                                                    50
        Warmwasser entstehenden CO2-Emissionen wurden
        um ca. 75 % gemindert.
                                                                    40

                                                                    30

                                                                    20

                                                                                                                              12,6                                12,1

                                                                    10

                                                                    0
                                                                                 vor der Sanierung                           2005                                 2006
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           8                  Köln-Riehl

           Innenhof vor der Sanierung

           Innenhof nach der Sanierung
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                         Köln-Riehl                                                                                         9

                              Zeitverlauf

                              15.12.2000
                              Vergabe des Status „Solarsiedlung in Planung“
                              durch die Auswahlkommission

                              Sommer 2001
                              Sanierungsbeginn

                              Sommer 2004
                              Fertigstellung der Sanierung zur Solarsiedlung

                           Merkmale der Siedlung

                           Baujahr                                                  1926 – 1928

                           Durchschnittliche
                                                                                      ca. 76 m²
                           Wohnfläche

                           Durchschnittliche
                                                                                      0,32 m -1
                           Kompaktheit (A/V):

                                                           Vor der Sanierung               Nach der Sanierung

                           Anzahl der Wohnungen            112 WE                          135 WE

                           Gesamte Wohnfläche              8.520 m²                        10.160 m²

                           Berechneter
                                                           ca. 175 kWh/m²a                 47 kWh/m²a
                           Heizwärmebedarf

                           U-Werte der Bauteile                                            Außenwände:    0,21-0,22 W/m²K
                                                                                           Kellerdecke:   0,23 W/m²K
                                                                                           Dach:          0,11 W/m²K
                                                                                           Fenster:       1,3W/m²K

                           Warmwasserbereitung             –                               55 % über solarthermische
                                                                                           Kollektoren,
                                                                                           260 m² Kollektorfläche

                           gesamter Wärmebedarf            1.630 MWh/a                     650 MWh/a

                           Brennstoffkosten/
                                                           0,82 €/m² (2001)                0,22 €/m² (2005)
                           Monat (Heizung u. WW)

                           CO2-Emissionen
                                                           ca. 50 kg/m²a                   12 kg/m²a (2005)
                           (Heizung und WW)
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           10               Köln-Mülheim

                            Köln-Mülheim

                            Standort und Städtebau
                            Die Siedlung liegt im Nord-Osten von Köln auf der rechten Rheinseite im Stadt-
                            teil Mülheim.

                            Die Verkehrsanbindungen des Stadtteils über die Autobahn und über den
                            öffentlichen Nahverkehr sind gut. Aufgrund des vorhandenen Hafens und
                            eines Eisenbahnknotenpunktes wurden hier in der Vergangenheit viele Indus-
                            trieflächen entwickelt, die heute z.T. von der zukunftsorientierten Medien- und
                            IT-Branche genutzt werden.

                            Ein großes Geschäftszentrum und weiterer Einzelhandel bieten vielfältige Ein-
                            kaufsmöglichkeiten. Grünflächen wie z.B. der Stadtgarten machen den Wohn-
                            standort attraktiv.

                            Die Wohngebäude der Gründerzeit sind in geschlossener Bauweise angeord-
                            net. In den Außenbereichen des Stadtteils sind vor allem in den 70er Jahren
                            des 20. Jahrhunderts große Wohnblocks und Hochhäuser errichtet worden.

                            Der zur Solarsiedlung sanierte Gebäudekomplex wurde Ende der 1950er Jahre
                            erbaut und besteht aus 5 Mehrfamilienhäusern mit 44 Wohnungen.

                            Die Ausrichtung der längsten Fassaden und Dachflächen ist Nordwest, bzw.
                            Südost. Es handelt sich um eine kompakte Bebauung mit einem A/V-Verhält-
                            nis von ca. 0,36 m -1.
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                            Köln-Mülheim                                                                                    11

        Energetisches Konzept
        Die Sanierung der Solarsiedlung Mülheim umfasste neben umfangreichen
        Dämmmaßnahmen die Installation einer thermischen Solaranlage zur Warm-
        wasserbereitung und den Einbau einer zentralen Heizungsanlage.

        Durch die Dämmung der Fassaden, der oberen Geschossdecken und der Kel-
        lerdecken konnte der Heizwärmebedarf erheblich gesenkt werden.

        Auf der südöstlichen Dachfläche wurde eine thermische Solaranlage mit ca.
        90 m² Kollektorfläche installiert. Die Einspeisung der Sonnenenergie erfolgt in
        mehrere große Pufferspeicher. Der Aufstellraum für die Haustechnik und die
        Speicher befindet sich unter dem Dach.

        Der solare Deckungsgrad für die Brauchwarmwasserversorgung beträgt fast           Nordseite der Siedlung vor der Sanierung
        60 %. Die Anlagen sollen im Jahr 37 MWh Solarerträge gewinnen, welche mit
        einem Garantievertrag abgesichert sind.

        Die Anlage wird energietechnisch detailliert vermessen (Kaltwasserverbrauch,
        Einstrahlung, Nachheizenergie) und ausgewertet. Die Garantie gilt für die ers-
        ten fünf Betriebsjahre und sichert den Mietern die geplanten geringen Neben-
        kosten.

        Zur Raumheizung und für die Nachheizung des Warmwassers wurden zentrale
        Gas-Brennwertheizungen neu installiert. Der Energiebedarf für Raumwärme
        und Warmwasser beträgt ca. 100 kWh/m²a.

        Die CO2-Emissionen für Heizung und Warmwasserbereitung wurden mit den
        durchgeführten Sanierungsmaßnahmen um 63 % reduziert.

        Obwohl die Sanierung im bewohnten Zustand durchgeführt wurde, konnte
        durch die intensive Betreuung und Beratung der Mieter durch die Erbbau-
        verein Köln eG eine große Akzeptanz bei den Bewohnern erreicht werden.

        Die Mieten wurden von durchschnittlich 3,11 €/m² auf durchschnittlich
        5,21 €/m² erhöht. Die Vorauszahlungen für Heiz- und Warmwasserkosten              Nordseite der Siedlung nach der Sanierung
        wurden auf monatlich 0,50 €/m² festgesetzt.
56407_ee_energy_SolarSiedl_8276:56407_ee_energy_SolarSiedl                                                   03.02.2009   15:23 Uhr    Seite 12

              12                                  Köln-Mülheim

              Endenergiebedarf für Heizung und Warmwasser                                                        Messergebnisse
              in kWh/m2a                                                                                         Die Solarsiedlung Köln-Mülheim wurde in den Jahren
        350                                                                                                      2004 bis 2006 messtechnisch begleitet.
                        ca. 297
        300
                                                                                                                 Der Endenergieverbrauch ist nach der Sanierung um
        250                                                                                                      ca. 65 % gesunken und entspricht ungefähr den Berech-
                                                                                                                 nungen.
        200

        150

                                                                              106                 108
                                                     102
        100

         50

         0
                   vor der Sanierung              2004                        2005                2006
                        (2002)

              Ertrag Solarthermie 2006
              in kWh/a
       7000
                                                                                                                 Die Erträge der thermischen Solaranlagen betrugen 2006
       6000
                                                                                                                 ca. 40 MWh und lagen damit um ca. 10 % über dem be-
                                                                                                                 rechneten Sollwert.
       5000

       4000
                                                                                                                 Der Deckungsanteil der Solarenergie an der Warmwasser-
                                                                                                                 bereitung belief sich auf 65 %.
       3000

       2000

       1000

         0
               Jan       Feb      Mrz     Apr        Mai   Jun          Jul   Aug     Sep   Okt   Nov      Dez

              I Ertrag gemessen                            I Soll               I Garantie

              CO2-Emissionen (Heizung und Warmwasser)
              in kg CO2 /m2a
        70                                                                                                       Die CO2-Emissionen betrugen 2006 23,6 kg/m². Dieser
                      ca. 62
                                                                                                                 Wert liegt ca. 4 kg über der Prognose. Der Grund hierfür
        60
                                                                                                                 liegt z.T. darin, dass der Warmwasserverbrauch höher als
        50                                                                                                       angenommen war und auch die Zirkulationsverluste größer
                                                                                                                 waren, als berechnet.
        40

        30                                                                                                       Die Erneuerung der Fenster, die erst nach Ablauf der tech-
                                                                                     23,1           23,6
                                           19,8
                                                                 22,3                                            nischen Lebensdauer der Fenster erfolgen soll, wird weitere
        20
                                                                                                                 Energieeinsparungen zur Folge haben.
        10

         0
              vor der Sanierung             Soll             2004                    2005          2006
                   (2002)               (Prognose)
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                           Köln-Mülheim                                                                                    13

                               Zeitverlauf

                               29.04.2003
                               Vergabe des Status „Solarsiedlung in Planung“ durch die Auswahlkommission

                               Frühjahr 2003
                               Sanierungsbeginn

                               Ende 2003
                               Fertigstellung der Sanierung zur Solarsiedlung

                            Merkmale der Siedlung

                            Baujahr                                                  1959 – 1961

                            Gesamtwohnfläche                                           2.786 m²

                            Durchschnittliche
                                                                                    0,34 – 0,38 m -1
                            Kompaktheit (A/V):

                            Anzahl der Wohnungen                                        44 WE

                                                             Vor der Sanierung       Nach der Sanierung

                            Berechneter
                                                             ca. 275 kWh/m²a         ca. 80 kWh/m²a
                            Heizwärmebedarf

                            U-Werte der Bauteile                                     Außenwände: 0,27-0,29 W/m²K
                                                                                     Kellerdecke:  0,43-0,47 W/m²K
                                                                                     Oberste Geschossdecke: 0,20 W/m²K
                            Warmwasserbereitung              –                       55 – 57 % über solarthermische
                                                                                     Kollektoren (90 m² Kollektorfläche)
                                                                                     Rest über Gasbrennwertthermen

                            Monatliche Miete (kalt)          3,11 €/m²               5,21 €/m²

                            Brennstoffkosten/
                                                             0,82 €/m² (2003)        0,33 €/m² (2005)
                            Monat (Heizung u. WW)
                            CO2-Emissionen
                                                             ca. 62 kg/m²a           ca. 23 kg/m²a
                            (Heizung und WW)

        Südseite vor der Sanierung                                 Südseite nach der Sanierung
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           14               Köln-Deutz

                            Köln-Deutz

                            Standort und Städtebau
                            Die Solarsiedlung befindet sich in dem rechtsrheinischen Stadtteil Köln-
                            Deutz. Der direkt angrenzende Pyramidenpark bietet einen öffentlichen Freibe-
                            reich in unmittelbarer Nähe. Nördlich des Parks befinden sich die Kölnarena
                            und der Köln-Deutzer Bahnhof mit dem anschließenden Messegelände.

                            Öffentliche Verkehrsmittel (Bus, Bahn, U-Bahn) sowie Schulen, Kindergarten
                            und weitere Infrastruktureinrichtungen liegen in unmittelbarer Nähe. Beruf-
                            schule und Fachhochschule liegen direkt gegenüber dem Neubau.

                            Das Gebäude ist ein sechsgeschossiges Wohnhaus mit Staffelgeschoss. Es
                            bildet den Abschluss der bestehenden, ebenfalls sechsgeschossigen Zeilenbe-
                            bauung. Die Längsachse des Gebäudes verläuft in Nord/Süd-Richtung, so
                            dass Ost-West-orientierte Wohnungen entstehen. Den sechs Erdgeschosswoh-
                            nungen sind Terrassen und Gärten zugeordnet. Alle anderen Wohnungen sind
                            mit Loggia oder Wintergarten ausgestattet.

                            Die Gesamtwohnfläche von 2.300 m² teilt sich in 37 Zweizimmerwohnungen
                            mit 50 - 65 m² und 2 Dreizimmerwohnungen mit ca. 70 m² auf. Die Grundrisse
                            sind flexibel gestaltbar und können durch die geschickte Anordnung der Haus-
                            technik immer individuell an die Anforderungen angepasst werden.

                            Zusätzlich zu den überall vorhandenen Rollläden wurden auf der Westseite vor
                            den Balkonen und Terrassen verschiebbare Verschattungselemente ange-
                            bracht, die auch als Witterungsschutz dienen können. Dadurch ist der über die
                            gesamte Wohnungsbreite geführte Balkon mit einer nutzbaren Tiefe von ca.
                            2,25 m wetter- und windgeschützt nutzbar. Das äußere Erscheinungsbild wird
                            durch den mehrfarbigen Klinker und die Holz-Verschattungselemente be-
                            stimmt.
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                         Köln-Deutz                                                                        15

                         Energetisches Konzept
                         Das Gebäude ist als KfW-60-Haus mit einem Heizenergiebedarf von 53 kWh/m²a
                         erstellt worden.

                         Die Wärmeversorgung erfolgt mittels Holzpelletheizung und Solarunterstützung.

                         Es wurden zwei modulierende Pelletkessel mit je 55 kW und automatischer
                         Beschickung installiert.

                         Auf dem Flachdach wurde eine thermische Solaranlage mit einer Kollektorfläche
                         von 65 m² errichtet, die den Warmwasserbedarf zu 55 % deckt. Die Einspeisung
                         der Sonnenenergie erfolgt in einen 4.000 Liter fassenden Pufferspeicher. Der
                         Heizraum mit den Speichern befindet sich im Keller, in dem auch die Pellets ge-
                         lagert werden.

                         Für die Solaranlage ist mit dem Hersteller und dem Heizungsbauer ein garan-
                         tierter Ertrag vereinbart worden.

                         Die Erbbauverein Köln eG setzte hier erstmals keinen zusätzlichen Gaskessel
                         ein. Für den Notfall ist ein Anschlussstutzen für ein Heizmobil vorgesehen.
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                                Zeitverlauf

                                22.06.2005
                                Vergabe des Status „Solarsiedlung in Planung“
                                durch die Auswahlkommission

                                Ende 2005
                                Fertigstellung der Solarsiedlung
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                         Köln-Deutz                                                               17

                           Merkmale der Siedlung

                           Gesamtwohnfläche                           2.300 m²

                           Anzahl der Wohnungen                           39 WE

                           Berechneter
                                                                    53 kWh/m²a
                           Heizenergiebedarf

                           U-Werte der Bauteile      Außenwand Klinkerfassade:       0,22 W/m²K
                                                     Decke gegen Keller:             0,24 W/m²K
                                                     Dach Staffelgeschoss:           0,19 W/m²K
                                                     Fenster:                        1,10 W/m²K

                           Heizung                                 Holzpelletkessel

                           Warmwasserbereitung           55 % Solarthermie, Rest Holzpellets

                           Brennstoffkosten/
                                                                  0,30 €/m² (2006)
                           Monat (Heizung u. WW)

                           CO2-Emissionen (Heizung
                                                                    ca. 1,5 kg/m²a
                           und Warmwasser)
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           18               Köln, Friedrich-Karl-Höfe

                            Köln, Friedrich-Karl-Höfe

                            Standort und Städtebau
                            Der Stadtteil Niehl ist durch die Ford-Werke geprägt, die hier mit ihren Werks-
                            anlagen und Verwaltungsgebäuden seit etwa 80 Jahren ansässig sind.
                            Gute Einkaufsmöglichkeiten, viele Freizeitangebote und ein hoher Grünanteil
                            sorgen gepaart mit einer verkehrsgünstigen Lage insgesamt für eine gute
                            Wohnqualität.

                            Die ehemalige Wohnanlage an der Friedrich-Karl-Straße mit den Nebenstraßen
                            Gierke-, Rudolf-Sohm- und Philipp-Zorn-Straße wurde in den 50er Jahren er-
                            baut. Nach fünfzigjähriger Nutzungsdauer wiesen die Gebäude deutliche Ver-
                            schleißerscheinungen und einen hohen Instandsetzungsbedarf auf. Die beste-
                            henden 110 Wohnungen mit einer Gesamtwohnfläche von 5.972 m² wurden da-
                            her abgerissen.

                            Die Entwürfe für die Neubebauung „Friedrich-Karl-Höfe“ gingen aus einem Ar-
                            chitektenwettbewerb hervor. In drei Bauabschnitten wurden hier 143 Wohnun-
                            gen mit einer Gesamtwohnfläche von etwa 9.700 m² erstellt. Die 1-4 Zimmer-
                            Wohnungen verfügen über 38-100 m² Wohnfläche. Die Bebauung ist vier- und
                            fünfgeschossig, wobei das letzte Geschoss jeweils als Staffelgeschoss mit
                            Dachterrasse ausgebildet ist.

                            Die Häuser der ersten beiden Bauabschnitte sind in U-Form erbaut, der dritte,
                            westliche Bauabschnitt in L-Form. Die Häuser sind so angeordnet, dass abge-
                            wandt von der Friedrich-Karl-Straße im hinteren Bereich jeweils grüne Innenan-
                            lagen entstanden sind. Hier bieten Ruhezonen für die Erwachsenen und ein
                            Kleinkinderspielplatz Aufenthaltsmöglichkeiten für jede Generation.

                            Über die Innenhöfe erfolgt auch die Erschließung. Der Zugang zu den Wohnun-
                            gen der oberen Stockwerke des 1. und 2. Bauabschnitts erfolgt über Lauben-
                            gänge, die ebenfalls auf der Hofseite liegen. Alle Wohnungen haben zweiseitige
                            Belüftungsmöglichkeiten. Sowohl die privaten Außenbereiche als auch die
                            Wohnküchen liegen zu den Innenhöfen. Auf der Südseite sind Loggien ange-
                            ordnet, die sich durch eine zweite Verglasungsebene schließen lassen.
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                         Köln, Friedrich-Karl-Höfe                                                        19

                         Für jeden der drei Bauabschnitte wurde eine separate Tiefgarage errichtet. Je-
                         des Haus verfügt über einen Aufzug, der die Tiefgarage unmittelbar mit den
                         Wohnetagen verbindet.

                         Die Baumaßnahmen wurden mit den Mietern im Vorfeld diskutiert. Die Erbbau-
                         verein Köln eG will u. a. mit den grünen Innenhöfen ein ruhiges und angeneh-
                         mes Wohnen realisieren. Mit den barrierefreien Wohnungen wird der Altersent-
                         wicklung in der Bevölkerung Rechnung getragen. Die bisherigen Mieter ziehen
                         zu großen Teilen wieder zurück und zahlen eine günstigere Miete als Neumieter.

                         Die reinen Baukosten betragen 18,2 Mio. Euro.
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           20               Köln, Friedrich-Karl-Höfe

                            Energetisches Konzept
                            Die Gebäude sind in einem guten Wärmedämmstandard mit einem Heizenergie-
                            bedarf von jährlich etwa 50 kWh/m² errichtet worden. Die Heizung erfolgt über
                            einen zentralen 300 kW Holzhackschnitzelkessel, der 85 % der Heizwärme be-
                            reitstellt. Die restlichen 15 % werden durch einen Gas-Niedertemperaturkessel
                            abgedeckt.

                            Für die Warmwasserbereitung sind auf den Flachdächern des zweiten Bauab-
                            schnittes insgesamt 340 m² Solarkollektorfläche installiert. Diese überneh-
                            men zu etwa 55 % die Warmwasserbereitung. Der Rest des benötigten Warm-
                            wassers wird ebenfalls über Holz und Gas erzeugt.

                                 Zeitverlauf

                                 06.12.2006
                                 Vergabe des Status „Solarsiedlung in Planung“
                                 durch die Auswahlkommission

                                 2007
                                 Beginn der Abrissmaßnahmen

                                 2008
                                 Beginn der Neubaumaßnahmen

                                 2009
                                 Fertigstellung

                            Lageplan
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                         Köln, Friedrich-Karl-Höfe                                                     21

                           Merkmale der Siedlung

                           Gesamtwohnfläche          Ehemaliger Bestand:       Neubau:
                                                     5.972 m²                  9.732 m²

                           Anzahl der Wohnungen      Ehemaliger Bestand:       Neubau:
                                                     110 WE                    143 WE

                           Berechneter
                                                                      ca. 50 kWh/m²a
                           Heizenergiebedarf

                           U-Werte der Bauteile      Außenwände:              0,16 -0,26 W/m²K
                                                     Kellerdecke:             0,22-0,23 W/m²K
                                                     Dächer:                  0,16 -0,26 W/m²K
                                                     Fenster:                 1,2 W/m²K

                           Heizung                   Holzhackschnitzelkessel und Gas-Spitzenkessel

                           Warmwasserbereitung       55 % Solarthermie (ca. 340 m² Kollektorfläche),
                                                     Rest Holzhackschnitzel und Gas

                           monatliche Miete (kalt)   Für ehemalige Mieter 5 €/m²,
                                                     für neue Mieter ab 7,20 €/m²

                           Brennstoffkosten/
                           Monat (Heizung und        ca. 0,25 €/m² (Prognose 2007)
                           Warmwasser)

                           CO2-Emissionen            ca. 5 kg/m²a
                           (Heizung und              Einsparung gegenüber ehemaliger Bebauung
                           Warmwasser)               mind. 180 t/a bei gleichzeitiger Steigerung der
                                                     Wohnfläche um ca. 60 %

                         Grundriss Erdgeschoss, 1. und 2. BA
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           22               Garantieverträge

                            Garantieverträge für die thermischen
                            Solaranlagen der EBV

                            Solarthermische Anlagen bilden sowohl im Neubaubereich, als auch bei Sanie-
                            rungen ein großes Potential zur Nutzung erneuerbarer Energien. Hierbei sind
                            hohe Anforderungen an die Qualität von Planung und Ausführung zu stellen,
                            damit die berechneten solaren Erträge auch erreicht werden.

                            Durch Garantieverträge können eine sorgfältige Planung, Ausführung und Re-
                            gulierung sichergestellt werden, die für den reibungslosen und effektiven Be-
                            trieb der Anlagen notwendig sind.

                            Die EBV hat bereits in den Ausschreibungen die Unterzeichnung eines Garan-
                            tievertrages vorgesehen und sichert damit den eigenen Mietern niedrige Ko-
                            sten für die Warmwasserbereitung.

                            Die Verträge wurden zwischen der EBV und den Anbietern der Anlagen (Planer
                            und Installateure) geschlossen. Die Anbieter verpflichten sich hierin zur Liefe-
                            rung festgelegter jährlicher Erträge. Bei Nichterreichen der solaren Erträge
                            wird der im Vertrag festgelegte Betrag vom Anbieter vergütet.

                            Die Haftung der beteiligten Planer und Installateure ist klar auf die jeweiligen
                            Verantwortungsbereiche abgegrenzt. Die wichtigsten Punkte des Vertrags sind
                            bei solarthermischen Anlagen eine präzise Definition des Wärme- oder des
                            Warmwasserverbrauches, die Angabe des garantierten Ertrags, die Definition
                            der Messweise, die Frist für die Bilanzierung des Ertrags und der Entschädi-
                            gungsmodus.

                            Die Verträge wurden jeweils zwischen der EBV und den beteiligten Firmen frei
                            verhandelt und auf die speziellen Gegebenheiten jeder Anlage angepasst.

                            Aus Sicht der EBV haben sich die Garantieverträge bewährt, weil dadurch alle
                            Beteiligten auch nach der Installation ein großes Interesse an gut funktionie-
                            renden Anlagen haben.
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                                                              Projektbeteiligte

                                                              Bauherr:
                                                              I Erbbauverein Köln eG

                                                              Energietechnik:
                                                              I Ingenieurbüro Ortjohann, Köln

                                                              Architekten:
                                                              I Architektei Karsten, Köln (Projekt Köln-Riehl)

                                                              I   Mronz + Schäfer Architekten, Köln (Projekte
                                                                  Köln-Deutz und Friedrich-Karl-Höfe, 3. BA)

                                                              I   Schmitz-Helbig Architektur, Köln
                                                                  (Projekt Friedrich-Karl-Höfe, 1. und 2. BA)

                                                              Bildnachweis

                                                              Erbbauverein Köln eG:
                                                              Seiten 3, 5, 11 oben, 13, 14, 16

                                                              Ingenieurbüro Ortjohann, Köln:
                                                              Seiten 1, 6, 10, 17, 22

                                                              Architektei Karsten, Köln:
                                                              Seiten 4, 8 oben

                                                              Ulrike Hesse:
                                                              Seite 6 unten

                                                              Schmitz-Helbig Architektur, Köln:
                                                              Seite 21

                                                              Mronz + Schaefer Architekten, Köln:
                                                              Seite 15

                                                              Schmitz Helbig Architektur und Mronz+Schaefer
                                                              Architekten:
                                                              Seiten 18/19 unten, 20
56407_ee_energy_SolarSiedl_8276:56407_ee_energy_SolarSiedl                       03.02.2009   15:23 Uhr   Seite 24

        Impressum                              Kontakt
        EnergieAgentur.NRW                     EnergieAgentur.NRW
        c/o Ministerium für Wirtschaft,        „50 Solarsiedlungen in NRW“
        Mittelstand und Energie                Dipl.-Ing. Andreas Gries
        des Landes Nordrhein-Westfalen         Haroldstraße 4
        Haroldstraße 4                         40213 Düsseldorf
        40213 Düsseldorf                       Telefon: 0211/8 66 42-17
        Telefon: 01803 / 19 00 00*             Telefax: 0211/8 66 42-22
        post@energieagentur.nrw.de             E-Mail: gries@energieagentur.nrw.de
        www.energieagentur.nrw.de              www.50-solarsiedlungen.de

                                               Gestaltung
        ©EnergieAgentur.NRW 01/2009            www.designlevel2.de

        *(9 ct/Min. aus dem deutschen Festnetz, abweichende Preise für Mobilfunknetze)

                                                                                                                     www.energieagentur.nrw.de
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