Arbeitsmarkt im Fokus 01/2021 - Corona und Frauen in Minijobs

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Arbeitsmarkt im Fokus 01/2021 - Corona und Frauen in Minijobs
Arbeitsmarkt im Fokus 01/2021
Nele Keth, Freya Köster, Christian Kolbe

Corona und Frauen in Minijobs – vulnerabel wie alle und doch
besonders betroffen

Abstract: Minijobs wurden mit ihrer Einführung nicht selten euphemistisch als „Sprungbrett“ in
die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung bezeichnet, als Möglichkeit, in den ersten
Arbeitsmarkt integriert zu werden – vor allem für Frauen. Diesen empirisch wenig belegten
„Mythos“ (verdi 2017) von systematischen `Klebeeffekten‘ (vgl. u.a. Böhmer, Peichl 2020) unter
den Bedingungen der Pandemie kritisch zu beleuchten, soll Gegenstand der ersten Ausgabe der
neuen Berichtsreihe „Arbeitsmarkt im Fokus“ der LAG Arbeit in Hessen sein. „Corona“, so
aktuelle Befunde, zeigt sich als eine Situation, die Ungleichheitsstrukturen verstärkt, in der sich
Prekarität für ausgewählte gesellschaftliche Gruppen in besonderer Weise manifestiert. Die im
Mittelpunkt des Berichts stehenden Studien, in denen Aspekte des oben genannten Themas mit
beleuchtet werden, liefern ein aussagekräftiges Bild davon, wie sich im Zuge der Pandemie
strukturelle Ausschlüsse für Frauen in geringfügiger Beschäftigung verfestigen.

Inzwischen dominiert in den Sozialwissenschaften die Einschätzung Bourdieus (1998): Die
Zeiten seien unsicher, von Risiken und möglicher Prekarität betroffen seien „wir alle“ –
irgendwie. Aber lässt sich das nicht doch spezifizieren? Ja, kurz könnte man die Überschrift
aufnehmend sagen: „Vulnerabilität [betrifft] einerseits alle […], andererseits aber keineswegs
alle gleichermaßen“ (Lessenich 2020: 460).

Knapp sechzig Prozent der im Juni 2020 deutschlandweit etwa 5,9 Millionen Minijobber*innen
waren Frauen (3,5 Millionen). Im Juni 2020 – also inmitten der Corona Pandemie – ist laut
Minijobzentrale im Vergleich zum Vorquartal deutschlandweit dabei ein Rückgang von
insgesamt 7,5 Prozent (vorher 6,4 Millionen insgesamt) der Minijobber*innen zu verzeichnen.
500.000 Menschen verloren demnach binnen drei Monaten ihre Arbeit.

Arbeitsmarkt im Fokus
Dies ist die erste Ausgabe einer neuen Berichts-Reihe, die von der LAG Arbeit in Hessen e.V. in
Zusammenarbeit mit dem Institut für Stadt- und Regionalentwicklung (ISR) des Fachbereichs Soziale
Arbeit und Gesundheit an der Frankfurt University of Applied Sciences veröffentlicht wird.
Autor*innen:
Nele Keth - Projektmitarbeiterin im ISR
Freya Köster – Projektmitarbeiterin im ISR
Christian Kolbe – geschäftsführender Direktor des ISR

Dem Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) zufolge zeichnet sich dadurch ein
Trend zu verschärfter sozialer Ungleichheit ab, der zweierlei aufzeigt: „Der Abstand zwischen
hohen und niedrigen Einkommen in Deutschland wird durch die Corona-Pandemie weiter

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Arbeitsmarkt im Fokus 01/2021 - Corona und Frauen in Minijobs
wachsen. Menschen mit schon vorher niedrigen Einkommen sind im bisherigen Verlauf der
Krise fast doppelt so häufig von Einbußen betroffen wie Menschen mit hohen Einkommen.
Damit verschärft sich ein Trend, der schon die wirtschaftlich starken 2010er-Jahre
gekennzeichnet hat. […] Je niedriger ihr Einkommen schon vor der Krise war, desto häufiger
haben Befragte im Zuge der Pandemie an Einkommen eingebüßt. Zudem steigt mit
abnehmendem Einkommen auch der relative Verlust. Wer weniger hatte, hat auch viel
verloren“ (Hans Böckler Stiftung 2020: 4f; vgl. auch Kohlrausch 2020).

Minijobs bilden selten eine Brücke in eine sozialversicherungspflichtige
Beschäftigung
Die sozial- und familienpolitischen Anreize für eine Beschäftigung von Frauen in Minijobs sind
vielfältig und mehrdeutig. So stellt die (teilweise) Abgabenfreiheit mithin einen zentralen
Beweggrund wie gleichzeitig ein deutliches Prekarisierungsrisiko dar. Die Reproduktion
bestehender Ungleichheitsverhältnisse ist darin strukturell angelegt. Durch das
Ehegattensplitting ebenso wie die beitragsfreie Mitversicherung unter Eheleuten werden
sozialpolitische Impulse für Frauen gesetzt, nicht in einem Job oberhalb der Minijobgrenze tätig
zu sein (vgl. Walwei/IAB 2018). Der durchschnittliche Verdienst im gewerblichen Bereich lag
laut Minijobzentrale im dritten Quartal 2020 bei 400-450 EURO monatlich und in
Privathaushalten bei 150 EURO monatlich. In Hessen sind im gewerblichen Bereich rund
488.000 Minijobber*innen tätig, in Privathaushalten etwas über 21.000. Besonders in
Privathaushalten sind signifikant mehr Frauen in Minijobs beschäftigt als Männer.

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Arbeitsmarkt im Fokus 01/2021 - Corona und Frauen in Minijobs
Die Verheißung der aktivierenden Beschäftigungspolitik, Minijobs dienten als Brücke in die
sozialversicherungspflichtige Beschäftigung, lässt sich nicht bestätigen. Eher zeige sich häufig,
dass die Integration in den Arbeitsmarkt gerade keine “eigenständige Existenzsicherung” (Notz
2020: 403f.) bedeutet, sondern dass atypische Beschäftigungsformen wie Minijobs starke
Prekarisierungs- und Abhängigkeitsrisiken enthalten.

Minijobs führen zu Mini-Renten
Dazu passt, dass letztlich auch die Rente, die für Minijobber*innen stark eingeschränkt ist,
entsprechend zu “Mini-Ansprüchen” führt. Nur wenige Minijobber*innen können darüber
hinaus eigene Beiträge zur Rentenversicherung leisten. Im Vergleich zu Männern würden
Frauen weniger häufig in eigene Alterssicherungsleistungen einzahlen (können), weshalb sie
durchschnittlich nur 47 Prozent der Alterseinkommen der Männer erreichten (vgl. Koch 2020:
256). In der Folge läge das Einkommen durch die gesetzliche Rentenversicherung bei den
zukünftigen Generationen unterhalb der Grundsicherung. Hinzu komme, dass von
Arbeitgeber*innenseite bei Minijobverhältnissen häufig arbeitsrechtliche Vereinbarungen nicht
eingehalten würden. So würde vielfach kein Arbeitsvertrag abgeschlossen, Lohnfortzahlungen
im Krankheitsfall oder auch bezahlter Urlaub blieben aus (vgl. DGB 2020). In Summe führen
verschiedene intendierte und nicht intendierte Praktiken dazu, dass Minijobber*innen
erheblichen Prekarisierungsrisiken ausgesetzt sind. Die Regelungen atypischer Beschäftigung in
Verbindung mit traditionell verankerten familiären/geschlechtsspezifischen Vorstellungen von
Arbeitsteilung in der Sorgearbeit und den bestehenden Einkommensstrukturen in der Familie
stellen Frauen besonders häufig ins arbeitsmarktpolitische Abseits (vgl. Böhmer, Peichl 2020).

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Ein neuerlicher sozialpolitischer Vorstoß, diese Entwicklung für einen größeren Personenkreis
zu erweitern, findet sich in dem aktuellen Bestreben der im September dieses Jahres
diskutierten Anhebung der Minijobgrenze von 450 auf 600 EURO durch CDU und FDP. Laut
Deutschem Gewerkschaftsbund (DGB) würden dadurch ca. 470.000 Menschen in aktuell
regulären, gesicherten Arbeitsverhältnissen ungewollt zu Minijobber*innen. Zudem würde
durch eine solche Erhöhung die Barriere, in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zu
gelangen, weiter erhöht. Der genannte ungesicherte Arbeitsmarktsektor würde vergrößert,
weitere ungesicherte Arbeitsplätze würden hinzukommen … mit den damit einhergehenden
Prekarisierungsfolgen. Bereits 2009 konstatierte Heike Mauer in einer Untersuchung zu
prekärer Beschäftigung: „Prekäre Beschäftigungsformen sind in der Mitte der Arbeitswelt
angekommen. Dies betrifft nicht allein ihre Verbreitung, sondern sie stellen auch eine
Drohkulisse für Stammbelegschaften dar. Viele prekär Beschäftigte stehen unter hohem
Leistungsdruck, um den Sprung ins NAV [Normalarbeitsverhältnis; Anm. d.A.] zu schaffen. So
verursacht Prekarität sowohl Konkurrenzdruck und Vereinzelung als auch Anpassungs- und
Integrationsdruck.“ (Mauer 2009: 11) Die Initiative zur Anhebung würde diesen Befund
verschärfen.

Es lässt sich Folgendes festhalten:

      Mehr als die Hälfte aller Minijobber*innen sind Frauen. Vor allem im privathäuslichen –
       und durchschnittlich bei weitem schlechter vergüteten – Bereich sind signifikant mehr
       Frauen in Minijobs tätig als Männer. Mit familienpolitischen und arbeitsmarktpolitischen
       Instrumenten, sowie traditionell ungleichen Einkommensverhältnissen zwischen den
       Geschlechtern geraten Frauen systematisch in eine marginalisierte Situation am
       Arbeitsmarkt.
      Minijobs erweisen sich als nicht geeignet, die Integration in den Arbeitsmarkt zu
       erleichtern, eine Brücke zur sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung zu sein.
       Stattdessen tragen sie sowohl in der Arbeitssituation selbst als auch in der Perspektive
       der Altersversorgung zu zunehmender Prekarisierung bei.
      Die vordergründig aufwertende Perspektive der Anhebung der Entgeltgrenze für
       Minijobs auf 600 EURO erweist sich als Teilhabe-Bumerang. Eine Ausweitung des
       Minijobsektors verstärkt prekäre Arbeitsverhältnisse insgesamt und reproduziert in
       dessen Folge Ungleichheitsverhältnisse (auch) zwischen den Geschlechtern.

Ein Blick in aktuelle Studien:
Retraditionalisierung der Geschlechterverhältnisse und Verstärkung der sozialen
Ungleichheit?
Die Corona-Pandemie hat die Situation von geringfügig beschäftigten Personen weiter
zugespitzt. Verschiedene Gewerkschaften und Forschungsinstitute haben sich deshalb
vorgenommen zu untersuchen, ob die Pandemie Frauen härter trifft als Männer. Die oben
genannten Zahlen zu der überproportional häufigen Beschäftigungsform Minijob im Verhältnis

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zur Erwerbsbeteiligung insgesamt machen deutlich: Minijobs sind (mindestens auch) ein
Geschlechterthema.

Laut Angaben der Bundesagentur für Arbeit (2020) hat die Corona-Krise „zu einem deutlichen
Rückgang der geringfügigen Beschäftigung geführt. Dieser fiel bei Frauen, die
Arbeitsverhältnisse mit einem niedrigen Lohn überwiegend ausüben, deutlich stärker aus.“ Die
genannten Beschäftigungsformen sind weniger krisenresistent als abgesicherte
Arbeitsverhältnisse und können soziale und finanzielle Unsicherheiten festigen. Dies wird und
wurde in diesem Jahr durch die Maßnahmen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie
deutlicher denn je. Die Zahlen der Minijobber*innen sind 2020 im Vergleich zum Vorjahr um
zwölf Prozent eingebrochen. Sozialversicherungspflichtige Beschäftigungen sind hingegen
lediglich um 0,2 Prozent gesunken. Im Gaststätten- und Veranstaltungsgewerbe sind sogar fast
die Hälfte der im Jahr 2019 beschäftigten Minijobber*innen im Frühjahr 2020 keiner Lohnarbeit
mehr nachgegangen (vgl. Grabka u.a. 2020). Neben diesem, u.a. durch die unsichere
Vertragssituation bedingten, erhöhten Entlassungsrisiko sind es vor allem die nicht greifenden
Sicherungssysteme wie Kurzarbeiter*innengeld und Arbeitslosengeld, die deutlich darauf
aufmerksam machen: „Minijobs sind nicht krisenfest“ (verdi 2020).

Einkommensschwache Familien geraten unter Druck
Während die Studien demnach Entsicherungen angesichts der coronabedingten Rezession
konstatieren, sind hier vor allem die unterschiedlichen Befunde zu der mit der Pandemie
einhergehenden Frage nach einer Retraditionalisierung der Geschlechterverhältnisse zu
beachten. Im Folgenden werden die Ergebnisse einer Studie der Hans-Böckler-Stiftung (HBS)
von Kohlrausch und Zucco (2020) für die Analyse herangezogen. Ein Vergleich zu
Forschungsergebnissen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) aus der
Online-Befragung “Leben und Erwerbstätigkeit in Zeiten von Corona” (Globisch/Osiander 2020)
ermöglicht zusätzliche Perspektiven auf die Thematik. Die Studien greifen das Thema über die
Perspektive auf Minijobs hinaus auf und diskutieren allgemein Effekte der Pandemie auf
Erwerbs- und Reproduktions- und Sorgearbeit.
Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass die Corona-Pandemie Familien mit Kindern unter 14
Jahren in besonderem Maße belastet hat. Dies sei insbesondere durch den Wegfall der
institutionalisierten Kinderbetreuung und durch die Einkommensunsicherheit bedingt. Die
Frage nach einer forcierten Retraditionalisierung von Familien- und Geschlechterverhältnissen
konnte durch die Studie nur bis zu einem gewissen Grad aufgezeigt werden: Stärker als der
Unterschied zwischen Männern und Frauen sei der Unterschied zwischen einkommensstarken-
und schwachen Familien.
Besonders hier gilt es einerseits die Ausgangssituationen der Befragten in den Blick zu nehmen
und andererseits die damit verbundenen Korrelationen zu analysieren, um so die Ergebnisse im
Licht bestehender gesellschaftlicher Verhältnisse zu bewerten. Zeigen sich vordergründig
mehrdeutige Befunde zum Thema geschlechtsspezifische Arbeitsteilung in den Studien, so lässt
sich in Verbindung mit den unterschiedlichen Ausgangsniveaus von Erwerbsbeteiligung, den
bereits zuvor bestehenden Sorgeverpflichtungen in den Haushalten und den (nicht)
bestehenden Möglichkeiten ins Homeoffice zu gehen und (besonders bei Männern
aufgestocktes) Kurzarbeiter*innengeld in Anspruch zu nehmen, durchaus festhalten, dass die
bestehende Geschlechterordnung in der Regel reproduziert, im Fall von
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einkommensschwachen Familien die Rollenverteilung zwischen Erwerbs- und Sorgearbeit nicht
selten verstärkt wird. So werde z.B. bei einem Betreuungsausfall durch die Institutionen häufig
auf altbekannte Verteilungsmuster bei der Kinderbetreuung zurückgegriffen.

Für Menschen mit geringem Einkommen hat sich die Pandemie in vielerlei Hinsicht als
Ungleichheit verstärkend erwiesen. Sowohl hinsichtlich des Einkommens, als auch hinsichtlich
der Familienmodelle. Viele Personen mit geringerem Einkommen arbeiten in systemrelevanten
Berufen, in denen häufig kein Homeoffice möglich war/ist. Um die Kinderbetreuung zu
gewährleisten, musste hier also die Arbeitszeit reduziert werden, was das ohnehin kleine
Einkommen weiter verringerte. Bei einkommensstarken Familien änderte sich, laut Globisch
und Osiander, hingegen am Einkommen kaum etwas und meist sei durch die Ermöglichung des
Homeoffice sogar eine andere Verteilung der Betreuung der Kinder möglich geworden.
Ohnehin schon prekäre Arbeitsverhältnisse wie Minijobs führen also in Extremsituationen zu
einer grundsätzlichen prekären Situation der betroffenen Personen. Sind nun auch Kinder unter
14 Jahren involviert und fällt die institutionalisierte Betreuung weg, so kann dies zu starken
finanziellen Einbußen führen und Personen in die Abhängigkeit von Grundsicherungsleistungen
bringen. Es sind also nicht „nur“ Frauen, sondern insbesondere einkommensschwache
Familien1 betroffen, die von unsicheren Arbeitsverhältnissen abhängig sind. Doch es sind
insbesondere Frauen in diesen Familien mit geringem Einkommen, die dabei die doppelten
Verliererinnen sind, da sich hier traditionelle Muster der Arbeitsteilung im Zuge der Pandemie
reproduzieren.

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 Hinzu kommt, dass zahlreiche einkommensschwache Haushalte Alleinerziehendenhaushalte mit einem
Frauenanteil von über 90% sind.
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Wir fassen die Ergebnisse der Studien schlussfolgernd zusammen:
     Der gravierende Rückgang von Arbeitsverhältnissen im Bereich der Minijobs im Zuge der
      Pandemie trifft angesichts der überproportional hohen Erwerbsbeteiligung in diesem
      Arbeitsmarktsegment wesentlich Frauen.
     Durch arbeitsrechtliche Bedingungen und das Ausbleiben sozialer Absicherung erweist
      sich die Beteiligung am Arbeitsmarkt in geringfügiger Beschäftigung in der Krise als
      Situation, die Prekarität verschärft. Sowohl in der aktuellen Krise als auch in der Folge
      hinsichtlich der weiteren Berufsbiographie und der Altersversorgung.
     Während vermehrtes Homeoffice und fehlende Kinderbetreuungsmöglichkeiten im
      Zuge verschiedener Einschränkungen im Lockdown bei einkommensstarken Familien die
      egalitäre Aufteilung der Kinderbetreuung sogar mitunter erleichtern kann, manifestiert
      sich die bestehende Arbeitsteilung zwischen den Geschlechtern besonders in finanziell
      stark belasteten Familien.
     Klassen- und Geschlechterverhältnisse überkreuzend zeigt sich eine Verschränkung von
      Ausschließungen, durch die Frauen aus marginalisierten Verhältnissen als doppelte
      Verliererinnen in der Pandemie bezeichnet werden können.

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Quellen:
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        deutschen Steuer-, Abgaben- und Transfersystem (Studie der Bertelsmannstiftung) Gütersloh.
Bourdieu, Pierre (1998) Prekarität ist überall; in: Ders.: Gegenfeuer. Wortmeldungen im Dienste des
        Widerstands gegen die neoliberale Invasion, Konstanz, UVK, S. 96-102.
Bundesagentur für Arbeit (2020): 2.6 Geringfügig entlohnt Beschäftigte.
Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) (2020): Arbeitsmarkt: Zahl des Monats. Von 450 auf 600 Euro:
        Warum die Anhebung der Minijobgrenze eine Katastrophe wäre. Argumente der Arbeitgeber im
        Faktencheck, online unter: https://www.dgb.de/themen/++co++f7aadb98-225c-11eb-ab34-
        001a4a160127 [Stand 19.12.2020]
Die Minijobzentrale (2020): Aktuelle Entwicklungen im Bereich der Minijobs, 3. Quartalsbericht 2020,
        online unter: https://www.minijob-
        zentrale.de/DE/02_fuer_journalisten/02_berichte_trendreporte/quartalsberichte_archiv/2020/
        3_2020.pdf?__blob=publicationFile&v=2[Stand: 19.12.2020].
Globisch, Claudia/Osiander, Christopher (2020): Sind Frauen die Verliererinnen der Covid-19-Pandemie?
        IAB-Forum online unter: https://www.iab-forum.de/sind-frauen-die-verliererinnen-der-covid-
        19-pandemie/ [Stand.19.12.2020].
Grabka, Markus/Braband, Carsten, Göbler, Konstantin (2020) Beschäftigte in Minijobs sind
        VerliererInnen der coronabedingten Rezession, in: DIW Wochenbericht, 45.
Dies. (2020) Der Niedriglohnsektor in Deutschland. Falle oder Sprungbrett für Beschäftigte? (Studie der
        Bertelsmannstiftung) Gütersloh.
Hans Böckler Stiftung (2020) Verteilung – Corona verstärkt die Ungleichheit, in: Böckler-Impuls, Ausgabe
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Koch, Angelika (2020): Alt und arm? Armutsrisiken von Frauen im Kontext der Alterssicherung. In:
        Dackweiler, Regina-Maria/Rau, Alexandra/Schäfer, Reinhild (Hg.): Frauen und Armut –
        Feministische Perspektiven, Opladen u.a.: Barbara Budrich; S. 256-278.
Kohlrausch, Bettina/ Zucco, Aline/ Hövermann, Andreas (2020) Verteilungsbericht 2020. Die
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Kohlrausch, Bettina/Zucco, Aline (2020): Die Corona-Krise trifft Frauen doppelt. Weniger
        Erwerbseinkommen und mehr Sorgearbeit, in: · Policy Brief WSI, Nr.40.
Lessenich, Stephan (2020): Leben machen und sterben lassen: Die Politik mit der Vulnerabilität, in: WSI
        Mitteilungen, Ausgabe 6, S. 454-461.
Mauer, Heike (2009) Prekäre Beschäftigung und Arbeitnehmende mit Migrationshintergrund. (Böckler
        Arbeitspapier 179).
Notz, Gisela (2020): Erwerbsarbeit – (k)ein Königsweg aus der FrauenArmut? In: Dackweiler, Regina-
        Maria/Rau, Alexandra/Schäfer, Reinhild (Hg.): Frauen und Armut – Feministische Perspektiven,
        Opladen u.a.: Barbara Budrich; S. 398-415.
Verdi (2020): Minijobs bieten weder Sicherheit noch Perspektive! Geringfügig Beschäftigte in der
        Corona-Krise besonders stark betroffen, in: sopoaktuell, Neues aus der Arbeitsmarkt- und
        Sozialpolitik Nr. 303.
Walwei, Ulrich (2018): Raus aus der Minijob-Falle! Sieben Ansatzpunkte für Reformen, online unter:
        https://www.iab-forum.de/raus-aus-der-minijob-falle-sieben-ansatzpunkte-fuer-reformen/.

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