Arbeitsmarktintegration von Zugewanderten, Geflüchteten und benachteiligten Gruppen - Deutschland u. Israel im Vergleich - Fachtagung - na-bibb.de

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Arbeitsmarktintegration von Zugewanderten, Geflüchteten und benachteiligten Gruppen - Deutschland u. Israel im Vergleich - Fachtagung - na-bibb.de
Fachtagung

Arbeitsmarktintegration von
Zugewanderten, Geflüchteten und
benachteiligten Gruppen –
Deutschland u. Israel im Vergleich
Handlungsempfehlungen aus dem Abschlussbericht

  Bonn/Berlin|24.01.2018| Andrea Mohoric
Arbeitsmarktintegration von Zugewanderten, Geflüchteten und benachteiligten Gruppen - Deutschland u. Israel im Vergleich - Fachtagung - na-bibb.de
Gliederung

1. Ausgangspunkt und Fokus des Vergleichs

2. Handlungsempfehlungen: Erfolgsfaktoren der Arbeitsmarktintegration
        und gewonnene Erkenntnisse aus Israel (Hintergründe, Hürden)

3. Zusammenfassung, Diskussion, Literatur

4. Anlagen: Hintergrundfolien

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Arbeitsmarktintegration von Zugewanderten, Geflüchteten und benachteiligten Gruppen - Deutschland u. Israel im Vergleich - Fachtagung - na-bibb.de
1. Ausgangspunkt und Fokus des
Vergleichs

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Ausgangspunkt und Grundlagen

• Rahmen: Deutsch-Israelisches Programm zur Zusammenarbeit in
   der Berufsbildung
• Dreitägiger Fachaustausch von Expert/innen der Berufsbildung
   und Arbeitsmarktintegration aus DE und IL
• Erfahrungsschatz IL zu Einwanderung und Arbeitsmarktintegration
• Methoden: Literatur-Analyse, Synopsen von Maßnahmen und
   Good Practice, Seminarprogrammentwurf, Moderationsplan zur
   Entwicklung v. Handlungsempfehlungen, Dokumentation
• Partner: MTDB Manpower Training and Development Bureau beim
   israelischen Arbeitsministerium

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These: DE kann bei der
Arbeitsmarktintegration von IL lernen
Abstraktion von vordergründigen Unterschieden:
• IL Einwanderungsland – Aliyah: Rückkehr jüdischer Menschen
   nach Israel
• IL eher schulisches Berufsbildungssystem – benachteiligte
   Gruppen – modulare Lehrgangskonzepte
• Zielgruppen (Zugewanderte, Minderheiten, Geflüchtete
   Benachteiligte, Bildungsin-/ausländer, Migrationshintergrund…)

Bezugspunkte:
 Arbeitsmarktintegration
 Erfolgreiche Konzepte: Good Practice und Programmstrukturen
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Fokus: Vergleich
Entscheidende Phase der Integration zu Beginn:
Zwei Themen im Vergleich:
• Grundstein Spracherwerb
• Frage: Fachsprache – Sprachpraxis – Verknüpfung mit
   arbeitsmarktrelevanter Bildung
• Berufsvorbereitung/ berufliche Qualifizierung
• Frage: konzeptionelle, didaktische Gestaltung

Einblick:
• Beratung/ Begleitung – Einblick in Arbeit Absorption Center

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2. Erfolgsfaktoren der
Arbeitsmarktintegration und
gewonnene Erkenntnisse aus Israel
Basis für die Handlungsempfehlungen waren die Abschlussdiskussion mit und die Statements von den
deutschen Teilnehmenden

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Spracherwerb

• Sprachanwendung ist das A und O, fachsprachliches Lernen und
   Anwenden im Betrieb  Motivation
• Deutschlernen sollte integraler Bestandteil beruflicher
   Kompetenzentwicklung werden
• Konzept integriertes Fach- und Sprachlernen: IQ Sprachkonzept
   (Fachstelle berufsbezog. Deutsch) erweitern und ausrollen
• Verzahnung mit Berufsbildungsmaßnahmen verstärken

• IL: ULPAN intensiv-Kurs Hebräisch, oftmals verzahnt mit
   beruflichen Bildungsmaßnahmen

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Hintergrund: Spracherwerb IL

• Ulpan Basiskurs: Basiskurs wird 5 Monate lang an 5 Tagen in der
   Woche für 5 Stunden am Tag durchgeführt – diese Rechnung
   geht von 500 Stunden aus
• Für Minderheiten ist die hebräische Sprache die
   Grundvoraussetzung zum Zugang zum Arbeitsmarkt
• In berufsvorbereitenden Maßnahmen ist daher die Hebräisch-
   Sprachförderung integraler Bestandteil.

 Erfolgsentscheidend: sofortige Sprachpraxis in Alltag und
   Beschäftigung

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Kontinuierliches Coaching
• Integrierte individuelle (Laufbahn-)Beratung, individuelle
   Handlungskompetenz stärkend
• Ein und dieselbe Begleitperson vom Sprachkurs bis zur
   Beschäftigungsaufnahme (alle sozialen Belange)
• Insbesondere für Übergangsprozesse fragmentierter
   Bildungsangebote in DE nützlich

• IL: aktive Anwerbung (Aliyah), i.d.R. gut ausgebildete Olim,
   Beschäftigungseinstieg oft ohne Hürden
• Empowerment und positive einladende Haltung, Mitglied der
   Gesellschaft zu werden
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Hintergrund: Begleitung IL: Absorption
Center

• Haltung: Einladung Mitglied der Gesellschaft zu werden
• Die Olim – jüdische Zuwander/-innen – werden in den Absorption
   Centers in allen Belangen abgeholt und die Institution besticht
   daher gerade durch ihren Begleitaspekt
• Jede/r Oleh hat eine persönliche Ansprechperson, die für alle
   Fragen direkt ansprechbar ist
• Nach einer Beratung der individuellen Laufbahn wird zum
   zuständigen Ministerium der Branche weitervermittelt und dort
   gegebenenfalls ein Gutschein für eine Weiterbildung ausgestellt

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Programm-Maßnahme-Gestaltung:
kulturell orientiert und partizipativ I
Hintergrund Israel
• Ganzheitlicher Ansatz  ohne soziale und kulturelle Integration
   keine Arbeitsmarktintegration
• Konzepte ausgerichtet auf kulturelle Herkunft, Methodik-Didaktik
   unter Einbeziehung kultureller Eigenheiten, Bedarfe/ Ressourcen
• Partizipativ: Entwicklung Programme / Konzepte mit Beteiligung
   Professioneller der Minderheiten in Steuerungsgremien / Beiräten
• Vertrauensbildung: Übergabe der Instrumente/Umsetzung in die
   Hände der Community in Leitung durch Fachkräfte aus der
   Community (Vorbild/ Vertrauen)

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Programm-Maßnahme-Gestaltung:
kulturell orientiert und partizipativ II
Erkenntnisse für Übertragung auf DE
• Integrationsprozessen brauchen Flexibilität,
   Befähigung/Empowerment und Partizipation
• Soziale Integration verstärken – Kulturellen Hintergründe
   konzeptionell zur Geltung bringen
• Soziale Netzwerke der Gemeinschaften einbeziehen
• KAUSA-Erfahrungen nutzen (Zugang)
• Einbeziehung der Migrantenbetrieben, Migrantenorganisation in
   Gestaltung von arbeitsmarktintegrativen Maßnahmen und
   Instrumente vor Ort (Vertrauen)
• KAUSA-Ansatz erweitern und ausrollen
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Berufsbildungspersonal
• Interkulturelle, inklusive Didaktik in der Berufsbildung
    entwickeln und ausbauen
• Bildungsangebote: auf Bedürfnisse und Ressourcen von
    Zugewanderten eingehen
• Qualifizierungsoffensive für Bildungspersonal, Multiplikator/innen
    / Fachkräfte in der Arbeitsmarktintegration
     interkulturelle Kompetenzen stärken
• Interkulturelle Kompetenzen der pädagogischen Fachkräfte mit
    Migrationshintergrund aufgreifen
• Partizipation in der Programm und Konzeptentwicklung –
    Beteiligung in Beiräten/ Steuerungsgremien

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Good Practice - Vorbilder
 Betriebliche Eingliederung vermindert Vorurteile

• Diversität in der Arbeitswelt und Berufsbildung aufzeigen
• Überzeugung für Zuwanderung / Arbeitsmarktintegration schaffen
   durch Kampagnen, Auszeichnungen und Wettbewerbe
• Gesichter und (Erfolgs-)Geschichten aus Betrieben von Menschen
   mit Migrations- bzw. Fluchthintergrund (gestern, heute, morgen)

• IL: Empowerment – Individuum im Mittelpunkt
• Role Models, verantwortliche Positionen im Rahmen der
   Arbeitsmarktintegration

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Individuelle Bildungswege und
Ausbildungs-/Arbeitsmarktzugang
• Individuelle Bildungswege – differenziertes Vorgehen –
   individuelle Voraussetzungen, Vorbildung, Berufserfahrung,
   Aufenthaltsstatus
• Betriebliche Praxisphasen und Arbeitsmarktzugang  Motivation
   (z.B. betriebliche abschlussorientierte Teilqualifikation ausbauen)
• Kürzere Verweildauer im Übergangs- und Ausbildungssystem
• IL: Integration in Beschäftigung hat oberste Priorität
   (Stolz: eigener Lohn, eigene Wohnung)
• Kurze Ausbildungsdauer, individuell, flexible Maßnahmen
• Laufbahnberatung, individuelle Wahlmöglichkeit, freiwillige
   Anmeldung
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Hintergrund: Arbeitsmarktzugang DE
• Drittstaatenangehörige mit beruflicher Qualifikation: Zugang zum
  Arbeitsmarkt (Anwerbung Fachkräfte)
• Flüchtlinge und Asylberechtigte: Zugang zu beruflicher Ausbildung
• Asylsuchende und Geduldete: eingeschränkten Zugang,
  dreimonatige Sperre
• 3+2-Regelung: Aufenthaltstitel für die Dauer einer Ausbildung
  zuzüglich Berufseinstiegsphase
• Hindernis aus betrieblicher Sicht: uneinheitliche und restriktive
  Handhabung, bürokrat. Hürden
• Vertreter der Arbeitgeber, Arbeitnehmer und Länder im BIBB-
  Hauptausschuss : Ausbildungsduldung einheitlich, weitergehende
  Maßnahmen für abgelehnte ausbildungswillige Geflüchtete,
  Abschiebeschutz auch für BV und EQ

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Flexible Gestaltung - maßgeschneiderte
Maßnahmen
• Regionale und lokale Bedarfsorientierung verstärken
• Gesteuerte Bedarfsermittlung unter Einbeziehung: lokale
   Wirtschaft, Arbeitsagentur, Jobcenter, migrantische Akteure
• Gezieltere Passung an Arbeitsmarktanforderungen

• Vorhandene Flexibilität und Handlungsspielräume ausloten und
   stärker nutzen
• Bündelung und Verzahnung – Übergangs-/Bildungsmanagement
   Förderketten ausweiten
• IL: starke Bedarfsorientierung nach Wirtschaft und Community vor
   Ort
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Hintergrund: BA–Konzept BV
• Steuerung von Arbeitsmarktdienstleistungen (Unterstützung und Förderung der
  Berufsausbildung, berufliche Weiterbildung etc.) erfolgt größtenteils über
  marktförmige Instrumente: Gutscheine und wettbewerbliche Vergabe
• Einheitliche Verfahrensregelungen nach dem Vergaberecht; einheitliche
  Qualitätsstandards für Träger und Maßnahmen nach der Akkreditierungs- und
  Zulassungsverordnung Arbeitsförderung (AZAV): nur zugelassene Träger und
  Maßnahmen sind förderfähig
• Zulassung von Maßnahmen nach der AZAV: grundsätzlich zentral durch
  Fachkundige Stellen nach Qualitäts- und Wirtschaftlichkeitskriterien
Gestaltungsspielräume für lokale Bedarfsorientierung:
• Ausschreibung und Vergabe erfolgen für Arbeitsagenturen und Gemeinsame
  Einrichtungen zentral durch die Regionalen Einkaufszentren der BA (für mehrere
  Arbeitsagenturbezirke); kommunale Jobcenter können dezentral ausschreiben
• Weitere Ansatzpunkte für Flexibilität: Zulassung von Maßnahmen mit höheren
  Kosten mit Zustimmung der BA; in Ausnahmefällen Zulassung von Maßnahmen
  durch die Agenturen für Arbeit zur Deckung des regionalen Bedarfs

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Weitere Gestaltungsmerkmale –
vorhandene Lösungsansätze DE
•   Begleitung / Unterstützung der Betriebe
•   lückenlose Übergänge, Bedarfe und Passung
•   Kürzere Wege, direkte Verweise, Wissenstransfer
•   (kommunales Übergangs-/Bildungsmanagement, Willkommenslotsen,
    Begleitagentur, Lotsenhaus)

• Akteurskonferenzen
• Ressortübergreifend, bundes-landes-lokale Ebene, programmatisch
    operativ: ganzheitliche Sichtweise auf Förderverwaltung und
    Förderpraxis
• (IQ-Netzwerk, Migrationsbeauftragte, Monitoring/ Evaluation)
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3. Zusammenfassung, Diskussion,
Literatur

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Zusammenfassung

• Integrativer Fach- und Spracherwerb als integraler Bestandteil
   beruflicher Kompetenzentwicklung
• Kontinuierliches Coaching aus einer Hand
• Kulturell orientierte partizipative Gestaltung von Maßnahmen und
   Programmen (interkult. inklusive Didaktik der Berufsbildung)
• Bildungspersonal qualifizieren und Partizipation von päd.
   Fachkräften mit Migrationshintergrund bei Konzept-Gestaltung
• Good Practice und Vorbilder kommunizieren
• Individuelle Bildungswege und Arbeitsmarktzugang
• Flexible Gestaltung maßgeschneiderter Maßnahmen

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Diskussion

• Offene Fragen zum Beitrag?

• Ergänzungen der Seminar-TN bzw. der Praxis-Kolleg/innen!

• Ansatzpunkte für BMBF, (BA, BAMF) bei (bestehenden)
   Programmen und Angeboten/ Maßnahmen?

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Literatur, Links
Aus: Mohoric, A.; Wendler, G.; Wittig, W. „Abschlussbericht: Arbeitsmarktintegration von
Zugewanderten, Geflüchteten und benachteiligten Gruppen – Deutschland und Israel im Vergleich“.
Berlin Dez. 2017
Link Webdokumentation: NA beim BIBB: Arbeitsmarktintegration von Zugewanderten, Geflüchteten
und benachteiligten Gruppen – Deutschland und Israel im Vergleich

Esser, F. H.; Granato, M.; Neises, F. (2017). Zusammenfassung und Schlussfolgerungen: Geflüchtete
in berufliche Bildung integrieren. In: Granato, M./Neises, F. (Hrsg.): Geflüchtete und berufliche Bildung.
Bonn: BIBB, S. 120-129. Link

Hauptausschuss zu Duldung und Abschiebeschutz während Ausbildung und Berufsvorbereitung:
Integration geflüchteter Menschen in Ausbildung - Vertreter der Arbeitgeber, der Arbeitnehmer und der
Länder im Hauptausschuss verständigen sich auf gemeinsame Position (im Wortlaut: HA-
Sitzung_13122017.PDF) Link

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Vielen Dank für Ihr Interesse

 Andrea Mohoric, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Projektkoordinatorin
 Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) gemeinnützige GmbH
 Tel.: +49 (030) 4174986 – 46
 E-Mail: andrea.mohoric@f-bb.de
 Web: http://www.f-bb.de

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4. Anlagen
Hintergrundfolien

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Hintergrund: Zuwanderung DE-IL

Deutschland                                                                     Israel
• Zuzug von Drittstaatenangehörigen                                             • geregelter Einwanderungsprozess
    zunächst durch Anwerbung von                                                    für Menschen jüdischen Glaubens
    „Gastarbeitern“ (bis 1973)                                                      (Law of Return)
•   Asylrecht zeitweise quantitativ                                             •   bedeutende Herkunftsregionen:
    bedeutender Zuwanderungsweg
                                                                                    arabische Länder, (ehem.)
•   Zuwanderung bestimmter Gruppen                                                  Sowjetunion, Äthiopien; heute keine
    (Fachkräfte, Hochqualifizierte) im
    Aufenthaltsgesetz geregelt;                                                     „Masseneinwanderung“ mehr
    ansonsten keine systematische                                               •   Arbeitsmarktintegration für einzelne
    Zuwanderungs- und                                                               Zuwanderergruppen (Äthiopier,
    Integrationspolitik                                                             Russischsprachige)
•   Anstieg der Flüchtlingszahlen                                               •   Arbeitsmigration außerhalb des Law
    2015/2016: Problem der                                                          of Return nur begrenzt möglich
    Arbeitsmarktintegration

    Seite 27 | Andrea Mohoric| Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb)
Hintergrund: Berufsbildungssystem DE-IL

Deutschland                                                                   Israel
• Duales System: systematische                                                • Zuständigkeit des
  Verknüpfung von betrieblicher                                                 Bildungsministeriums:
  Ausbildung und                                                                berufsvorbereitende schulische
  Berufsschulunterricht; bei Bedarf                                             Bildungsgänge (teils Vorbereitung
  ergänzende überbetriebliche                                                   auf ein Studium, teils Qualifizierung
  Ausbildung                                                                    für den Arbeitsmarkt)
• Lernort Betrieb deckt ca. 70% des                                           • Zuständigkeit des
  Ausbildungsumfangs ab                                                         Arbeitsministeriums: berufliche
• Verantwortung der Wirtschaft:                                                 Qualifizierung für Arbeitsuchende
  Mitwirkung der Sozialpartner bei                                              und Benachteiligte
  der Ordnungsarbeit; Kammern als                                             • Berufsbildung generell nachrangig
  zuständige Stellen
                                                                                gegenüber der Hochschulbildung

  Seite 28 | Andrea Mohoric| Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb)
Hintergrund: Spracherwerb DE-IL

Deutschland                                                                   Israel
• 2014 noch größtenteils Menschen aus EU-                                     • Ulpan Basiskurs: Basiskurs wird 5 Monate
   Ländern (46,1%), die Integrationskurse                                        lang an 5 Tagen in der Woche für 5
   besuchten, stieg die Zahl der syrischen                                       Stunden am Tag durchgeführt – diese
   Kursteilnehmenden 2016 auf 46,9% (vgl.                                        Rechnung geht von 500 Stunden aus
   BAMF 2017a).
                                                                              • Für Minderheiten ist die hebräische
• Berufsbezogene Sprachkurse aus dem ESF-                                        Sprache die Grundvoraussetzung zum
   BAMF-Programm gewannen mehr Bedeutung
                                                                                 Zugang zum Arbeitsmarkt
   und dazu wurden nationale
   Berufssprachkurse (BSK) im Jahr 2016 ins                                   • In berufsvorbereitenden Maßnahmen ist
   Leben gerufen, welche die ESF-BAMF Kurse im                                   daher die Hebräisch-Sprachförderung
   Jahr 2018 ersetzen sollen                                                     integraler Bestandteil. Auch die VET-
• In 300 h / 6 UE täglich wird berufsbezogenes                                   Programme priorisieren die hebräische
   Deutsch mit einem Schwerpunktthema                                            Sprachanwendung noch vor der englischen
   nähergebracht. Danach gibt es 100 h / 6 UE
   täglich für eine intensive Prüfungsvorbereitung
   für telc B2 für den Beruf

  Seite 29 | Andrea Mohoric| Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb)
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