AUF JEDE - Run auf jede Unze
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Trend Invest www.observer.at Wien, im Juni 2022, Nr: Juni, 1x/Jahr, Seite: 32-35 Druckauflage: 10 000, Größe: 88,85%, easyAPQ: 47 072,70 € Auftr.: 13053, Clip: 14441833, SB: Philoro TREND.INVEST EDELMETALLE RUN AUF JEDE UNZE 32 t re n d .I NVE ST | Ju n i 2 0 2 2 Zum eigenen Gebrauch nach §42a UrhG. Digitale Nutzung gem PDN-Vertrag des VÖZ voez.at. Anfragen zum Inhalt und zu Nutzungsrechten bitte an den Verlag (Tel: 01/213 12-0). Seite: 1/4
Trend Invest www.observer.at Wien, im Juni 2022, Nr: Juni, 1x/Jahr, Seite: 32-35 Druckauflage: 10 000, Größe: 88,85%, easyAPQ: 47 072,70 € Auftr.: 13053, Clip: 14441833, SB: Philoro VON ROBERT WINTE R nal Spuren hinterlassen. Laut Daten der US-Münzprägeanstalt United States Mint stieg der Verkauf von Goldmünzen in den USA im Vorjahr gegenüber 2020 In unsicheren Zeiten sind EDELMETALLE gefragt. um 48 Prozent. Im März des laufenden Jahres brachte trend.INVEST skizziert, welche Anlegerbedürfnisse der Kriegsausbruch in der Ukraine weite- Gold, Silber, Platin und Palladium erfüllen können re Impulse. Münze-Österreich-General- direktor Starsich: „Im Dezember des Vor- und womit nicht gerechnet werden darf. jahres haben wir 264.000 Unzen abge- setzt. Auch danach blieb die Nachfrage K ein Kaufmann wird sich dage- verzehnfacht.“ Das erinnert an die hoch. Im ersten Quartal des laufenden gen wehren, wenn ihm Kun- Entwicklung während früherer Krisen. Jahres haben wir eine halbe Million den die Tür einrennen. Das ist Starsich: „Die Pleite der US-Bank Leh- Unzen verkauft. Alleine im März waren auch bei Gerhard Starsich, man Brothers, die den Höhepunkt der es fast 300.000 Unzen.“ Generaldirektor der Münze Finanzkrise markierte, war für unser Ähnlich hat sich das Geschäft beim Österreich, nicht anders. Stehen doch Geschäft wie ein Lottosechser.“ Edelmetallhändler philoro entwickelt. Veranlagungen in Edelmetalle in unsi- Dass die Nachfrage nach Gold krisen- philoro-CEO Rudolf Brenner: „Seit Be- cheren Zeiten hoch im Kurs. Das trifft getrieben ist, lässt sich auch an den von ginn der Corona-Pandemie ist die Nach- speziell auf Gold zu. der Münze Österreich in den vergange- frage nach Gold extrem gestiegen, unser Bereits zum Zeitpunkt des Ausbruchs nen Kalenderjahren abgesetzten Fein- Umsatz hat sich auch wegen der gestiege- der Corona-Pandemie setzte beim gelben unzen Gold festmachen. 2019 entwickel- nen Inflationserwartungen mehr als ver- Edelmetall ein veritabler Run auf jede te sich der Absatz mit 317.000 verkauften doppelt. Der Krieg in der Ukraine hat das Unze ein. Starsich: „In unsicheren Zeiten Unzen Gold vergleichsweise ruhig. 2020 Geschäft zusätzlich befeuert.“ Im Gegen- steuern Menschen einen sicheren Hafen folgte ein massiver Anstieg auf 1,3 Millio- satz dazu bewegte sich die Nachfrage an. Das war etwa im März 2020 der Fall. nen Unzen. Im Vorjahr lief das Geschäft nach Silber bei philoro laut CEO Brenner Nach dem Ausbruch der Corona-Pande- mit dem Verkauf von 1,6 Millionen Un- im Normalbereich. Bei Platin und Palla- mie hat sich der Absatz an verkauften zen noch besser. Dabei hat auch der dium gelten wiederum andere Spielre- Goldmünzen binnen zwei Kalendertagen Anstieg der Inflation die Nachfrage ange- geln, ist doch die Nachfrage nach diesen von 2.000 auf täglich 20.000 Münzen facht. Das hat natürlich auch internatio- beiden Edelmetallen stark von der kon- junkturellen Entwicklung abhängig. Nun stehen Anleger, die bei ihrer breit Gold in Euro Silber in Euro gestreuten Geldanlage Edelmetalle be- 1.800 26 rücksichtigen wollen, vor mehreren Fragen. Bieten Gold, Silber, Platin oder 1.600 22 Palladium ausreichenden Schutz gegen die Inflation? Welche Edelmetalle entwi- 1.400 18 ckeln sich auch in schwierigen Börsen- phasen vergleichsweise gut? Und wie 1.200 14 geht es mit der Preisentwicklung von Quelle: Onvista Quelle: Onvista Edelmetallen weiter? 1.000 10 11/19 09/20 07/21 05/22 12/19 10/20 07/21 05/22 INFLATIONS-HEDGE. Auf lange Sicht hat 50,9 PROZENT. Die Notierung einer Feinunze SCHAUMGEBREMST. Der Silberpreis zog in sich Gold als guter Hedge gegen Inflation Gold ist in Euro, gerechnet auf Drei-Jahre- den vergangenen drei Jahren um 69,2 Prozent erwiesen. Das geht etwa aus einer Analyse Sicht, per 18. Mai um 50,9 Prozent gestiegen. an. Seit Mitte 2020 herrscht aber Flaute. des renommierten deutschen Vermögens- verwalters Flossbach v. Storch hervor. Platin in Euro Palladium in Euro Demnach erreichte die Outperformance 1.200 3.000 von Gold gegenüber der US-Inflation ab der Freigabe des Goldpreises im Dezem- 1.000 2.500 ber 1973 bis zum 7. Oktober des Vorjahres jährlich durchschnittlich 2,3 Prozent. 800 2.000 Wer dagegen Gold im August 2011 zum Preis von 1.900 US-Dollar je Feinunze 600 1.500 kaufte, konnte die Inflation bis zur zwei- Quelle: Onvista Quelle: Onvista ten Oktoberwoche des Vorjahres nicht ab- 400 1.000 FOTO: SHUTTERSTOCK federn. Das zeigt, dass auch bei Gold aus 11/19 09/20 07/21 05/22 11/19 05/20 11/20 05/21 11/21 05/22 Gründen des Inflationsschutzes der Ein- MODERAT. Der Wert des Edelmetalls Platin VOLATIL. Palladium brachte Seit Mai 2019 ins- stiegszeitpunkt und der Kaufpreis enorm stieg zwischen 18. Mai 2019 und 18. Mai 2022 gesamt 68,9 Prozent Ertrag. Auf Jahressicht in Euro gerechnet um 23,4 Prozent. gab der Preis um 16,5 Prozent nach. wichtig sind. Langfristig gilt auch Silber als guter Schutz gegen hohe Teue- J u n i 2022 | t ren d. I N V E ST 33 Zum eigenen Gebrauch nach §42a UrhG. Digitale Nutzung gem PDN-Vertrag des VÖZ voez.at. Anfragen zum Inhalt und zu Nutzungsrechten bitte an den Verlag (Tel: 01/213 12-0). Seite: 2/4
Trend Invest www.observer.at Wien, im Juni 2022, Nr: Juni, 1x/Jahr, Seite: 32-35 Druckauflage: 10 000, Größe: 88,85%, easyAPQ: 47 072,70 € Auftr.: 13053, Clip: 14441833, SB: Philoro TREND.INVEST EDELMETALLE „Alleine im März des laufenden Jahres hat die Münze Österreich fast 300.000 Unzen Gold verkauft.“ G ERH ARD STARSICH G E N E R ALDIR E KTOR MÜN ZE ÖSTE R R E ICH rungsraten. Da die Nachfrage des Ukraine deutlich Federn lassen. Per 18. bei Platin und Palladium. Per 19. Mai Edelmetalls jedoch sehr von der Industrie Mai sank die Notierung des amerikani- stand bei Platin auf Jahressicht in Euro abhängt, kam der Preis bereits im Vorjahr schen S&P-500-Index auf Drei-Mona- gerechnet ein Minus von 11,4 Prozent zu wegen der Lieferkettenprobleme unter te-Sicht um 9,8 Prozent. Der Euro Stoxx Buche, bei Palladium erreichte der Rück- Druck. 50 gab im gleichen Zeitraum 7,8 Prozent schlag sogar 21,5 Prozent. Diese Mo- nach, der deutsche Dax verlor 6,9 und der mentaufnahme entspricht etwa den Ent- DIE CRASHPHASEN. In den vergangenen heimische ATX sogar 16,2 Prozent. Da- wicklungen in der Vergangenheit. So drei Monaten mussten die Börsen ange- gegen blieb der Goldpreis je Feinunze in stieg der Goldkurs in sieben der neun ab sichts der steigenden Zinsen in den USA, Euro um 3,3 Prozent im Plus, während dem Jahr 1976 verzeichneten Crashpha- der Konjunktursorgen samt Lieferket- der Preis von Silber in Euro um rund vier sen des US-Aktienbarometers S&P 500. tenproblematik und des Krieges in der Prozent verlor. Deutlich schwächer lief es Die Notierungen von Silber und Platin konnten nur in zwei der Abschwungpha- sen des S&P 500 zulegen. Und der Wert Performance von Edelmetallen von Palladium stieg überhaupt nur wäh- in Crash-Zeiten rend des Börsencrashs zwischen Septem- ber 1976 und März 1978. Zeitraum S&P 500 Gold Silber Platin Palladium Wohin die Reise bei den Notierungen von Edelmetallen geht, ist aktuell beson- September 1976 bis März 1978 –19,4% 53,8% 15,2% 45,8% 19,4% ders schwer zu beurteilen. Wenn der November 1980 bis März 1982 –27,1% –46,0% –66,1% –57,6% –69,7% Krieg zwischen Russland und der Ukrai- August 1987 bis Dezember 1987 –33,5% 6,2% –11,8% –19,1% –18,1% Juli 1990 bis Oktober 1990 –19,9% 6,8% –10,8% –12,8% –19,5% Juli 1998 bis August 1998 –19,3% –5,0% –9,5% –9,9% –19,1% März 2000 bis Oktober 2002 –49,0% 12,4% –14,4% 21,2% –47,5% Oktober 2007 bis März 2009 –56,8% 25,5% 1,1% –22,9% –45,8% Mai 2011 bis Oktober 2011 –19,0% 9,4% –19,1% –15,8% –19,0% Februar 2020 bis März 2020 –33,9% –4,9% –31,5% –35,5% –36,0% FOTOS: PICTUREDESK.COM/ERNST KAINERSTORFER, MATT OBSERVE Wertentwicklung in US-Dollar, Phasen mit positiver Wertentwicklung grün unterlegt; Quelle: goldsilver.com SEIT MITTE DER 1970ER-JAHRE wickelte sich zwar in sieben der neun kam der US-Aktienindex S&P 500 Crashphasen besser als Aktien. Ein neun Mal schwer unter Druck. In acht Kursanstieg wurde aber nur zwischen dieser neun Crashphasen hat sich der September 1976 und März 1978 sowie Goldpreis deutlich besser entwickelt zwischen Oktober 2007 und März 2009 als das weltweit anerkannte Aktien- verzeichnet. Ähnlich zu Silber, aber barometer. In sechs Perioden, die von gepaart mit größeren Schwankungen „Silber wurde abgestraft, einem Rückgang der Aktienkurse entwickelte sich Platin. Ab der ist aber bei einer geprägt waren, ist der Goldpreis in Aktienkrise von 1990 und in den US-Dollar gerechnet gestiegen. Bei Crashphasen danach kamen der S&P dauerhaft hohen Inflation Silber fällt die Bilanz durchwachsen 500 und Palladium jeweils ähnlich stark optimal.“ aus. Der Kurs des Edelmetalls ent- unter die Räder. RUDOLF BRENNER CEO PHILORO 34 t re n d .I NVE ST | Ju n i 2 0 2 2 Zum eigenen Gebrauch nach §42a UrhG. Digitale Nutzung gem PDN-Vertrag des VÖZ voez.at. Anfragen zum Inhalt und zu Nutzungsrechten bitte an den Verlag (Tel: 01/213 12-0). Seite: 3/4
Trend Invest www.observer.at Wien, im Juni 2022, Nr: Juni, 1x/Jahr, Seite: 32-35 Druckauflage: 10 000, Größe: 96,68%, easyAPQ: 47 072,70 € Auftr.: 13053, Clip: 14441833, SB: Philoro Goldpreis und Inflation ne noch länger andauern sollte oder sogar noch weiter eskaliert, gilt Gold weiterhin DER DEUTSCHE VERMÖGENS- dem Goldpreistief im März 2001 noch als sicherer Hafen. philioro-Experte VERWALTER FLOSSBACH v. deutlich größer aus. Wer dagegen Gold Brenner: „Gold gilt als Krisenmetall. STORCH hat den Zusammenhang im August 2011 zum Preis von 1.900 Aber der Abverkauf kann noch eine ge- zwischen der Goldpreisentwicklung US-Dollar je Feinunze kaufte, konnte die raume Zeit weitergehen. Ab dem August und der US-Inflation analysiert. Von der Inflation bis zur zweiten Oktoberwoche kann sich das Blatt wegen der Saisona- Freigabe des Goldpreises im Dezember des Vorjahres nicht abfedern. Fazit: lität des Edelmetalls wenden. Dazu 1973 bis zum 7. Oktober des Vorjahres Langfristig ist Gold meist ein guter kommt, dass die Nachfrage der Zentral- erreichte die Outperformance von Gold Inflationsschutz. Wie bei anderen banken, die für die Entwicklung des gegenüber der Inflation jährlich Investments spielen aber auch bei Gold Goldpreises wichtig ist, in den vergange- durchschnittlich 2,3 Prozent. Mit der Einstiegszeitpunkt und der nen zwei Jahren nicht berauschend war. jährlich7,7 Prozent fiel die Differenz ab Kaufpreis eine Rolle. Jetzt besteht auf Seite der Zentralbanken ein Nachfrageüberhang.“ Das sehen auch Out- Anstieg perfor- die Analysten der US-Bank Goldman Kurs je Gold- US- mance Sachs so. Sie prognostizieren für das lau- Feinunze preis Inflation Gold zu Beginn Ereignis in US-$ p.a. p.a. Inflation fende Jahr aufgrund der geopolitischen Entwicklungen eine rekordverdächtige Dezember 1933 Fixierung Goldpreis bei 35 USD je Feinunze 35 4,6% 3,5% 1,1% Goldnachfrage der Zentralbanken. Dezember 1973 Vollständige Preisfreigabe 107 6,1% 3,8% 2,3% Silber, Platin und Palladium sind im Dezember 1979 Inflationsspitze 850 1,8% 3,1% –1,3% Gegensatz zu Gold deutlich stärker vom Verlauf der Weltwirtschaft abhängig. phi- März 2001 Goldpreistief 256 9,9% 2,2% 7,7% loro-CEO Brenner: „Silber wurde abge- August 2011 Goldpreishoch in der Eurokrise 1900 –0,8% 1,9% –2,7% straft, ist aber bei einer dauerhaft hohen Inflation optimal. Bei Platin und Palladi- Goldpreisentwicklung für verschiedene Zeiträume bis zum 7. Oktober 2021; um ist die Entwicklung der Nachfrage Quelle: Flossbach v. Storch; Daten per 7. Oktober 2021 aus der Industrie entscheidend.“ Zum eigenen Gebrauch nach §42a UrhG. Digitale Nutzung gem PDN-Vertrag des VÖZ voez.at. Anfragen zum Inhalt und zu Nutzungsrechten bitte an den Verlag (Tel: 01/213 12-0). Seite: 4/4
Sie können auch lesen