Der Ausbildungsmarkt im Beratungsjahr 2021/22 - Statistik der ...
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Berichte: Arbeitsmarkt kompakt | Mai 2022 Der Ausbildungsmarkt im Beratungsjahr 2021/22
Der Ausbildungsmarkt im Beratungsjahr 2021/22
Impressum
Produktlinie/Reihe: Berichte: Arbeitsmarkt kompakt
Titel: Der Ausbildungsmarkt im Beratungsjahr 2021/22
Veröffentlichung: Mai 2022
Herausgeberin: Bundesagentur für Arbeit
Statistik/Arbeitsmarktberichterstattung
Rückfragen an: Ralf Beckmann
Claudia Suttner
Regensburger Straße 104
90478 Nürnberg
E-Mail: arbeitsmarktberichterstattung@arbeitsagentur.de
Telefon: 0911 179-1080
Fax: 0911 179-1383
Weiterführende Informationen:
Internet: http://statistik.arbeitsagentur.de
Zitierhinweis: Statistik der Bundesagentur für Arbeit
Berichte: Arbeitsmarkt kompakt – Der Ausbildungsmarkt im
Beratungsjahr 2021/22, Nürnberg, Mai 2022
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2Der Ausbildungsmarkt im Beratungsjahr 2021/22
Inhaltsverzeichnis
1 Ausbildungsmarkt 2021/22 im Überblick ............................................... 5
2 Entwicklung nach Ländern .................................................................... 7
3 Entwicklung nach Berufen .................................................................... 8
3Der Ausbildungsmarkt im Beratungsjahr 2021/22
Das Wichtigste in Kürze
• Im Beratungsjahr 2021/22 haben von Oktober 2021 bis Mai 2022 die Ausbil-
dungsstellenmeldungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich zuge-
legt, nachdem sie zwei Jahre in Folge zurückgegangen waren.
• Den größten Zuwachs an Stellenmeldungen im Vergleich zum Vorjahr ver-
zeichnen Tourismus-, Hotel- und Gaststättenberufe, bei denen die Rückgänge
aufgrund der Pandemiemaßnahmen mit am größten ausgefallen waren.
Ebenso liegen Gesundheitsberufe, Berufe in Handel und Verkauf sowie viele
technische Berufe deutlich im Plus.
• Bei der Zahl der gemeldeten Bewerberinnen und Bewerber setzt sich dagegen
die rückläufige Entwicklung fort, wenn auch nicht mehr so stark wie in den Vor-
jahren.
• Der Anteil unbesetzter Ausbildungsstellen an allen gemeldeten betrieblichen
Ausbildungsstellen hat im Vergleich zum Vorjahr deutlich zugenommen.
Gleichzeitig ging der Anteil unversorgter Bewerberinnen und Bewerber an al-
len gemeldeten Bewerberinnen und Bewerbern leicht zurück.
• Im Mai ist der Ausbildungsmarkt noch stark in Bewegung. Deshalb erlauben
die aktuellen Daten nur eine vorläufige Einschätzung der Entwicklung im Be-
richtsjahr 2021/22.
4Der Ausbildungsmarkt im Beratungsjahr 2021/22
1 Ausbildungsmarkt 2021/22 im Überblick
A bbildung 1
Mehr Stellenmeldungen als im letzten Berichtsjahr bei weiter leicht rückläufiger Bewerberzahl
Gemeldete Bewerber/-innen und gemeldete betriebliche Ausbildungsstellen, Veränderungen zum Vorjahreszeitraum
Berichtsjahre 2019/20 bis 2021/22, jeweils Oktober bis Mai, Status unversorgt/unbesetzt im Mai, Deutschland
Bewerberinnen und Bewerber betriebliche Ausbildungsstellen
478.700
462.600 447.900
+7%
399.800 -9% -3%
-9% 366.700 358.300
-8% -2%
Anteil
Anteil 54% 58% unbesetzt
52%
49% 48% 47% unversorgt
2019/20 2020/21 2021/22 2019/20 2020/21 2021/22
Datenquelle: Statistik der B undesagentur für A rbeit
Gemeldete betriebliche Ausbildungsstellen
• Im Mai 2022 waren 478.700 betriebliche Ausbildungsstellen1 gemeldet. Das waren 7 Prozent
mehr als im Mai 2021. Damit nimmt die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen im aktuellen Be-
richtsjahr erstmals wieder zu, nachdem in den zwei vorangegangenen Berichtsjahren jeweils
Rückgänge zu verzeichnen waren. Im Vergleich zum Mai des Berichtsjahres 2019/20, als sich be-
reits die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Ausbildungsmarkt niederschlugen, ergibt
sich eine Zunahme von 4 Prozent. Im Vergleich zum Mai im Berichtsjahr 2018/19, also vor der
Pandemie, verbleibt ein Rückgang von 6 Prozent.
• 275.500 betriebliche Ausbildungsstellen sind bis dato unbesetzt. Das entspricht einem Plus von
18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Anteil unbesetzter Ausbildungsstellen an allen gemel-
deten betrieblichen Ausbildungsstellen stieg von 52 Prozent auf 58 Prozent.
Gemeldete Bewerberinnen und Bewerber
• Die Zahl der gemeldeten Bewerberinnen und Bewerber unterschreitet mit 358.300 den Vorjahres-
stand um 2 Prozent. Damit setzt sich bei den Bewerbermeldungen der seit 2017/18 kontinuierliche
Rückgang im aktuellen Beratungsjahr fort, wenn auch in deutlich verminderter Stärke.
• Für den anhaltenden Bewerberrückgang können verschiedene Gründe angeführt werden. Im letz-
ten Beratungsjahr hatten vor allem die pandemiebedingten Kontaktbeschränkungen zu einer sin-
kenden Inanspruchnahme der Berufsberatung/Ausbildungsvermittlung durch die jungen Men-
schen geführt, was möglicherweise auch im laufenden Berichtsjahr nachwirkt. Die Unsicherheiten
in der Corona-Krise können auch zu einer Verstärkung des Trends zu einem längeren Schulbe-
such geführt haben. Darüber hinaus dürfte auch aus der zunehmenden Digitalisierung, die eine
verbesserte Transparenz über die vorhandenen Ausbildungsangebote mit sich bringt, eine rück-
läufige Einschaltung der Ausbildungsvermittlung resultieren.
1Aufgrund eines Verarbeitungsfehlers wird die Zahl der gemeldeten Berufsausbildungsstellen etwas zu gering ausgewiesen.
Nach aktuellem Erkenntnisstand dürfte sich der Umfang der nicht ausgewiesenen Berufsausbildungsstellen auf bundesweit
durchschnittlich 1-2 Prozent der berichteten Berufsausbildungsstellen belaufen. Näheres siehe: Hintergrundinfo – Statistik über
gemeldete Berufsausbildungsstellen –Unterzeichnung aufgrund eines Verarbeitungsfehlers, Nürnberg, November 2021
5Der Ausbildungsmarkt im Beratungsjahr 2021/22
• Gleichwohl nehmen im laufenden Berichtsjahr wieder etwas mehr Schülerinnen und Schüler die
Berufsberatung/Ausbildungsvermittlung in Anspruch: Bis Mai 2022 stieg die Zahl der Bewerberin-
nen und Bewerber, die voraussichtlich 2022 ihren Schulbesuch beenden, um 5 Prozent im Ver-
gleich zum Vorjahreszeitraum.2 Dagegen nahm die Zahl der sogenannten Altbewerberinnen und
-bewerber3 deutlich ab.
• 167.300 Bewerberinnen und Bewerber waren im Mai 2022 noch unversorgt, im Vergleich zum
Vorjahr 5 Prozent weniger. Ihr Anteil an allen gemeldeten Bewerberinnen und Bewerbern ist von
48 Prozent im Vorjahr auf 47 Prozent in diesem Berichtsjahr gesunken.
• Im Mai ist der Ausbildungsmarkt noch stark in Bewegung. Deshalb erlauben die aktuellen Daten
nur eine vorläufige Einschätzung der Entwicklung im Berichtsjahr 2021/22. Dies gilt vor allem für
die unversorgten Bewerberinnen und Bewerber sowie die unbesetzten Ausbildungsstellen. Diese
werden sich erfahrungsgemäß im weiteren Verlauf des Berichtsjahres noch deutlich verringern.
• Zu beachten ist, dass das Meldeverhalten von Anbietern und Nachfragern am Ausbildungsmarkt
zeitlich nicht synchron verläuft. In den letzten Jahren waren im Mai über 90 Prozent der gesamten
betrieblichen Ausbildungsstellen des Berichtsjahres gemeldet. Bei den gemeldeten Bewerberin-
nen und Bewerbern haben sich in der Vergangenheit bis Mai aber erst rund 85 Prozent aller Be-
werberinnen und Bewerber des Berichtsjahres gemeldet. Deshalb wird sich das Verhältnis von
gemeldeten Bewerberinnen und Bewerbern zu gemeldeten Ausbildungsstellen zugunsten der Be-
triebe noch leicht erhöhen. In der Tendenz ist aber absehbar, dass es über das gesamte Berichts-
jahr hinweg bundesweit wieder deutlich mehr gemeldete Ausbildungsstellen als gemeldete Bewer-
berinnen und Bewerber geben dürfte.
2
Die Zahl der Schulabgängerinnen und Schulabgänger aus allgemeinbildenden Schulen soll dagegen 2022 laut Vorausberech-
nung der Kultusministerkonferenz voraussichtlich leicht um 1 Prozent zurückgehen. Quelle: Statistische Veröffentlichungen der
Kultusministerkonferenz Nr. 230 – November 2021.
3
Bewerberinnen und Bewerber, die bereits in den letzten 5 Jahren mind. einmal gemeldet waren.
6Der Ausbildungsmarkt im Beratungsjahr 2021/22
2 Entwicklung nach Ländern
A bbildung 2
In allen Ländern ein Plus bei den Stellenmeldungen, Bewerberzahlen aber überwiegend im Minus
Gemeldete betriebliche Ausbildungsstellen und gemeldete Bewerber/-innen, Veränderungen zum Vorjahreszeitraum in %
Berichtsjahr 2021/22, Oktober bis Mai, Deutschland
betriebl. Ausbildungsstellen Bewerber/-innen
Deutschland +7 -2
Saarland +16 +5
Berlin +13 +4
Sachsen +11 +/-0
Baden-Württemberg +10 -2
Hessen +9 -4
Thüringen +9 +2
Nordrhein-Westfalen +7 -2
Brandenburg +7 -2
Rheinland-Pfalz +6 -8
Bayern +5 +/-0
Sachsen-Anhalt +5 +/-0
Niedersachsen +4 -3
Bremen +4 +/-0
Mecklenburg-Vorpommern +4 -7
Schleswig-Holstein +3 -7
Hamburg +3 -14
Datenquelle: Statistik der B undesagentur für A rbeit
• Bis Mai 2022 wurden in allen Ländern mehr betriebliche Ausbildungsstellen gemeldet als im letz-
ten Berichtsjahr.
• Besonders groß fiel das Stellenplus im Saarland aus. Auch in Berlin, Sachsen, Baden-Württem-
berg, Hessen und Thüringen gab es deutlich mehr betriebliche Ausbildungsstellen als im Vorjah-
reszeitraum.
• Bewerberseitig gab es in 9 Bundesländern einen Rückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
In Hamburg, Rheinland-Pfalz sowie Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein waren da-
bei die größten Einbrüche zu verzeichnen.
• Mehr Bewerberinnen und Bewerber als im Vorjahreszeitraum meldeten sich dagegen im Saarland
sowie in Berlin und Thüringen. In Bayern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Bremen war faktisch
keine Veränderung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auszumachen.
7Der Ausbildungsmarkt im Beratungsjahr 2021/22
3 Entwicklung nach Berufen
A bbildung 3
In den meisten Berufen mehr Stellenmeldungen als im Vorjahreszeitraum
Gemeldete betriebliche Ausbildungsstellen für ausgewählte Berufe*), Veränderungen im Vergleich zum Vorjahr in %
Berichtsjahr 2021/22, Oktober bis Mai, Deutschland
Insgesamt +7
(Innen-)Ausbauberufe -3
Gebäude- u. versorgungstechnische Berufe -2
Metallerzeugung,-bearbeitung, Metallbau +9
Unternehmensorganisation +10
Verkaufsberufe +10
Einkaufs-, Vertriebs- und Handelsberufe +11
Medizinische Gesundheitsberufe +12
Technische Entwicklung, Konstruktion +13
Informatik- und andere IKT-Berufe +13
Friseurberufe, Gesundheitstechnik +16
Tourismus-, Hotel- und Gaststättenberufe +18
Datenquelle: Statistik der B undesagentur für A rbeit *) B erufshauptgruppen mit mind. 5.000 gemeldeten betrieblichen A usbildungsstellen
• Die Zunahme der gemeldeten betrieblichen Ausbildungsstellen im Vergleich zum letzten Bera-
tungsjahr schlägt sich in der Mehrzahl der Berufe nieder.
• Den größten Zuwachs an Stellenmeldungen verzeichnen Tourismus-, Hotel- und Gaststättenbe-
rufe, bei denen in den letzten beiden Berichtsjahren die Rückgänge aufgrund der Pandemiemaß-
nahmen mit am größten ausgefallen waren. Auch die in der Pandemie stark rückläufigen Fri-
seurausbildungen befinden sich im Aufwind. Für sie ist, zusammen mit Berufen der Gesundheits-
technik, ein Plus von 16 Prozent zu konstatieren.
• Deutlich mehr Ausbildungsstellen wurden darüber hinaus für IT-Berufe und weitere technische Be-
rufe sowie für medizinische Gesundheitsberufe, Berufe in Handel und Verkauf und Berufe in der
Unternehmensorganisation gemeldet.4
• Etwas weniger gemeldete betriebliche Ausbildungsstellen als im letzten Berichtsjahr gibt es für
(Innen-)Ausbauberufe und Gebäude- und versorgungstechnische Berufe, während im Hoch- und
Tiefbau ein leichter Zuwachs auszumachen ist (+1 Prozent).
4 Betrachtet werden hier Berufshauptgruppen, für die bis Mai 2022 mind. 5.000 betriebliche Ausbildungsstellen gemeldet wur-
den. Im Zusammenhang mit einem Versionswechsel im operativen Fachverfahren der BA, der die Erfassung von Ausbildungs-
berufen eines dualen Studiums ermöglicht, können ab dem Berichtsmonat April 2021 die Vorjahresvergleiche für einzelne Be-
rufe oder Wirtschaftszweige verzerrt sein (betroffen z. B. Berufe in Recht und Verwaltung). Dies wurde bei der Auswahl der hier
dargestellten Berufe berücksichtigt. Näheres siehe Methodische Hinweise https://statistik.arbeitsagentur.de/SiteGlo-
bals/Forms/Suche/Einzelheftsuche_Formular.html?nn=1459826&topic_f=ausb-ausbildungsstellenmarkt-mit-zkt
8Der Ausbildungsmarkt im Beratungsjahr 2021/22
Statistik-Infoseite
Im Internet stehen statistische Informationen unterteilt nach folgenden Themenbereichen zur Verfü-
gung:
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Die Methodischen Hinweise der Statistik bieten ergänzende Informationen.
Die Qualitätsberichte der Statistik erläutern die Entstehung und Aussagekraft der jeweiligen Fachsta-
tistik.
Das Glossar enthält Erläuterungen zu allen statistisch relevanten Begriffen, die in den verschiedenen
Produkten der Statistik der BA Verwendung finden.
Abkürzungen und Zeichen, die in den Produkten der Statistik der Bundesagentur für Arbeit vorkom-
men, werden im Abkürzungsverzeichnis bzw. der Zeichenerklärung der Statistik der BA erläutert.
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