Die Mobil-Flatrate Augsburg - ein Tarifmodell für die Zukunft?
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1 swa Porträt § Drittgrößtes kommunales Versorgungsunternehmen Bayerns § ca. 1.800 Mitarbeiter § swa Konzern bestehend aus: Stadtwerke Augsburg Holding GmbH, Energie GmbH, Wasser GmbH, Verkehrs-GmbH, Netze Augsburg GmbH, Projektgesellschaft mbH, avg Augsburger Verkehrsgesellschaft mbH, asg Augsburger Verkehrs-Servicegesellschaft mbH, Stadwerke Augsburg Carsharing – GmbH, swa Kreativwerk GmbH & Co. KG, swa Kreativwerkverwaltungs-GmbH § Versorgung von mehr als 350.000 Menschen rund um die Uhr mit Energie, Trinkwasser und Verkehrsdienstleistungen mit Bus und Tram im Wirtschaftsraum Augsburg § Dauerhafte Versorgung der Kunden mit Energie, Wasser und Verkehr § Handeln bestimmt von Prämissen: Umweltschonung, Wirtschaftlichkeit und Preisgünstigkeit § Unterstützung der Region § Hohe Qualitätsansprüche bei abzugebenden Leistungen und Produkten SEITE 2 13.03.2019
1. Mobilität im swa-Konzern 2. Pilotprojekt - Vorgehen 3. Zwischenergebnisse 4. Weiteres Vorgehen 5. Ausblick
1 swa Bus & Tram Die swa sind mit ihren Straßenbahnen und Bussen der maßgebliche Partner im Augsburger Verkehrsverbund An der zentralen Umsteigehaltestelle Königsplatz sind täglich 120.000 Fahrgäste unterwegs Die Apps swa Fahrinfo und swa City versorgen die Augsburger umfassend mit Informationen § 63 Mio. Fahrgäste pro Jahr § 71.000 Abonnenten (inkl. Schüler und Studenten) § 2 Kundencenter § 86 Straßenbahnfahrzeuge § 77 erdgasbetriebene Busse § 164 stationäre Fahrausweisautomaten § 44 private Vorverkaufsstellen SEITE 4 13.03.2019
1 swa Carsharing Wesentlicher Bestandteil des Mobilitätskonzepts in Augsburg Lückenschluss in der urbanen Mobilitätskette Beitrag zur Reduzierung von Parkproblemen in der Augsburger Innenstadt § Standortbasiertes Carsharing § 61 Standorte § 142 Fahrzeuge § 4.000 Kunden § Ca. 32% durchschnittliche Auslastung § Moderne Flotte vom Cityflitzer über Mittelklassewagen bis hinzu Transportern und Kleinwagen § Eigenes E-Carsharing Angebot mit Free-Floating in Vorbereitung SEITE 5 13.03.2019
2. Pilotprojekt – Vorgehen (1) swa Mobil-Flat läuft als Pilotversuch seit dem 1. Oktober 2018 Zielsetzung: Erfahrungen sammeln, um Ende 2019 eine Mobilitäts-Flatrate auf den Markt zu bringen Ø Kunden verlangen Flexibilität von Mobilitätsdienstleistern Ø Die swa bieten ÖPNV, Carsharing und Bikesharing unter einem Dach an Ø Ein gemeinsames Angebot gab es bisher nicht Ø Solch ein Angebot muss attraktiv sein, darf nicht einfach die Tarife addieren Ø Um ein marktreifes Produkt anbieten zu können fehlt die Datengrundlage Ø swa entschieden sich daher zunächst für ein Pilotprojekt Ø Dies wird intern und extern evaluiert SEITE 6 13.03.2019
2. Pilotprojekt – Vorgehen (2) Flatrate ist marktfähig – z.B. Handy SEITE 7 13.03.2019
2. Pilotprojekt – Vorgehen (3) Konditionen des Piloten: Ø 50 Teilnehmer Ø Preis 75 Euro/Monat für: Ø Mobil-Abo Innenraum (gesamtes Stadtgebiet Augsburg) Ø 30 Stunden Carsharing ohne Kilometerbegrenzung Ø swa Rad beliebig oft für jeweils bis zu 30 Minuten Ø Kunden führen ein Mobilitätstagebuch Ø Kunden stehen für Gespräche zur Verfügung SEITE 8 05.12.2017 | AUFSICHTSRATSSITZUNG AVG
3. Zwischenergebnisse - Vorgehen swa Mobil-Flat läuft als Pilotversuch seit dem 1. Oktober 2018 Nach vier Monaten Laufzeit wurden nun erste Auswertungen vorgenommen, um zu prüfen, ob sich bereits Muster erkennen und Erkenntnisse gewinnen lassen. Dabei Stand das Carsharing im Fokus der Aufmerksamkeit Ø Da fast alle Teilnehmer das ÖPNV-Abo für ihren täglichen Arbeitsweg nutzen, muss dieses nicht näher betrachtet werden – das Abo für den Augsburger Innenraum ist für das marktreife Produkt „gesetzt“. Ø Die Nutzung des swa Rad ist dagegen ausgesprochen gering und kann damit bei der Betrachtung der Nutzungsdaten ebenfalls außer acht gelassen werden. Ø Der für Produktgestaltung und Preisbildung relevante Faktor ist daher das Carsharing. Hier wurden die durch das Projekt gewonnenen und die bereits vorhandenen Daten ausführlich ausgewertet. SEITE 9 13.03.2019
3. Nutzung „Freistunden“ Der Anteil derjenigen, die ihre Kontingente beim Carsharing zu weniger als 50% ausnutzen, liegt zwischen 30% und 40% und steigt im Verlauf des Pilotprojekts an Stunden pro Monat Oktober November Dezember Januar 5% 5% >35 7% 14% 11% 15% 16% 9% 35-25 28% 24% 32% 39% 28% 25-15 26% 23% 33%
3. Gesamtnutzung Die Nutzungsstunden über alle Teilnehmer steigen anfangs leicht an, fallen dann allerdings wieder 1400 1200 1072 987 1000 909,5 886,5 800 600 400 200 0 Oktober November Dezember Januar SEITE 11 13.03.2019
3. Individuelle Nutzung (1) Gleichmäßiges Verhalten über die ersten vier Monate ist die Ausnahme, nicht die Regel 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 A A2 A3 A4 B B2 B3 B4 D E E2 F G G2 G3 G4 G5 G6 G7 H H2 H3 H4 Oktober November Dezember Januar SEITE 12 13.03.2019
3. Individuelle Nutzung (2) Meist variieren die Nutzungszeiten bei den einzelnen Kunden von Monat zu Monat 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 J K K2 K3 L L2 M M2 M3 M4 P R S S2 S3 S4 S5 T V W W3 W4 Oktober November Dezember Januar SEITE 13 13.03.2019
3. Nutzungsverhalten der Bestandskunden (1) Auch bei den Kunden, die bereits vor dem Pilotprojekt das Carsharing genutzt haben, ergibt sich kein klares Bild. 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 A A2 A4 B B2 B3 B4 D E E2 G7 H H4 J K2 K3 L L2 R S2 S3 W4 Okt 17 Okt 18 SEITE 14 13.03.2019
3. 3. Nutzungsverhalten der Bestandskunden (2) Dabei beruht eine geringere Nutzung heute vermutlich auf „Ausreißern“ im letzten Jahr, also die Nutzung des Carsharing für Wochenendausflüge 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 A A2 A4 B B2 B3 B4 D E E2 G7 H H4 J K2 K3 L L2 R S2 S3 W4 Nov 17 Nov 18 SEITE 15 13.03.2019
3. Nutzungsverhalten der Bestandskunden (3) Ansonsten ist weitgehend eine leichte Steigerung der Nutzung gegenüber dem Vorjahr erkennbar. 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 A A2 A4 B B2 B3 B4 D E E2 G7 H H4 J K2 K3 L L2 R S2 S3 W4 Dez 17 Dez 18 SEITE 16 13.03.2019
3. Nutzungsverhalten der Bestandskunden (4) Zu erkennen ist außerdem, dass viele Bestandskunden im Vorjahr – trotz bestehenden Vertragsverhältnisses – gar keine Nutzung vorzuweisen hatten. 70 60 50 40 30 20 10 0 A A2 A4 B B2 B3 B4 D E E2 G7 H H4 J K2 K3 L L2 R S2 S3 W4 Jan 18 Jan 19 SEITE 17 13.03.2019
3. Genutzte Fahrzeugklassen Bereits jetzt ist deutlich: die Kunden wechseln auf komfortablere und damit außerhalb der Flatrate teurere Fahrzeugklassen 2017 2018 60 60 50 50 40 40 30 30 20 20 10 10 0 0 Oktober November Dezember Januar Oktober November Dezember Januar SEITE 18 13.03.2019
3. Entgangene Einnahmen (1) Durch den extrem günstigen Tarif entgehen den swa beim Pilotprojekt monatliche Einnahmen im Bereich von 3000 - 3500 Euro im Mittel 6.000,00 € 5.000,00 € 4.000,00 € 3.654,38 € 3.592,41 € 3.000,00 € 3.432,54 € 2.000,00 € 1.012,50 € 4.922,86 € 1.012,50 € 5.253,92 € 1.012,50 € 5.476,90 € 1.012,50 € 3.862,34 € 2.216,88 € 477,82 € 649,01 € 810,02 € 632,96 € 1.000,00 € 0,00 € Oktober November Dezember Januar Einnahmen durch Anteil Carsharing an Monatspreis Mobil-Flat (75€ abzgl. Kosten Mobil-Abo(52,50€) = 22,50€/Person) Einnahmen durch Rechnungsstellung (jegliche Nutzung über 30h, nur durch Fahrpreis) theoretische Einnahmen ohne Mobil-Flat Diskrepanz Mobil-Flat - Carsharing normal SEITE 19 13.03.2019
3. Entgangene Einnahmen (2) Pro Kunde sind dies um die 80 Euro, was aber ein niedriger Preis für eine „Marktstudie“ ist. Zusätzlich zeigt sich diesbezüglich der letzte ausgewertete Monat als rückläufig. 5.000,00 € 100,00 € 4.500,00 € 90,00 € 4.000,00 € 80,00 € 3.500,00 € 70,00 € 3.000,00 € 60,00 € 2.500,00 € 50,00 € 2.000,00 € 40,00 € 1.500,00 € 30,00 € 3.432,54 € 3.592,41 € 3.654,38 € €2.216,88 76,28 € 79,83 € 81,21 € 1.000,00 € 20,00 € €49,26 500,00 € 10,00 € 0,00 € 0,00 € theoretisch entgangene Einnahmen theoretisch entgangene Einnahmen pro absolut (in €) Kopf (in €) SEITE 20 13.03.2019
3. Zwischenergebnisse - Überblick Bereits jetzt lassen sich wichtige Schlüsse ziehen: Ø Die Kunden richten ihr Nutzungsverhalten weitestgehend nach ihrem Mobilitätsbedarf, nicht nach dem Stundenkontingent – dies zeigt das schwankende Nutzungsverhalten Ø Der Grundgedanke einer Flatrate, Sicherheit und Verfügbarkeit zu verkaufen statt tatsächlicher Nutzung, scheint also zu funktionieren Ø Die gegenwärtige Produktkonstellation (viel Leistung für wenig Geld) wäre auf Dauer wirtschaftlich nicht haltbar. Ø Logisch ist der Umstieg auf höherwertige Fahrzeugklassen – bei gleichem Preis wählen die Kunden eben die höhere Qualität Ø Die Ergebnisse sind nach vier Monaten noch nicht verlässlich – sie geben aber schon wichtige Indikatoren für die Gestaltung des marktreifen Produktes. SEITE 21 13.03.2019
4. Weiteres Vorgehen - Arbeitsstruktur Das Pilotprojekt hat erste Erkenntnisse geliefert. Es muss aber überprüft werden, inwiefern das Nutzungsverhalten der Teilnehmer sich verstetigt. Dazu wird weiter ein internes Controlling durchgeführt. Außerdem wird das Projekt durch die ETH Zürich wissenschaftlich begleitet. Neben der genauen Ausgestaltung eines marktfähigen Produktes müssen auch noch technische Prozesse umgestaltet und Systemschnittstellen geschaffen werden. Die weitere Projektarbeit steht daher auf zwei Säulen: Kundenmanagement AG Prozesse AG Produkt ¡ Vertrieb ¡ Vertrieb ¡ IT ¡ Marketing ¡ Carsharing ¡ Innovation ¡ Carsharing SEITE 22 13.03.2019
4. Fragestellungen Fragestellungen AG Prozesse: Fragestellungen AG Produkt: Ø Wie werden die Fahrten erfasst? Ø Ausgestaltung des Produktes Ø Wie werden die Fahrten Ø ein Produkt abgerechnet? Ø mehrere Produktvarianten Ø Wie werden die Einnahmen Ø Unterschiedliche Kontingente verbucht? Ø Mitnahme/Übertragbarkeit Ø Welche Systeme sind beteiligt? Ø Einbeziehung des E-Carsharing Ø Welches System ist führend? Ø Art des Carsharing-Kontingents Ø Sind zusätzliche Systeme erforderlich? Ø Stunden Ø … Ø Kilometer Ø Preisbildung Ø Höhe des Preises Ø Zuordnung der Einnahmen zu den Verkehrsmitteln SEITE 23 13.03.2019
4. Zeitplan Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Produktentwicklung Auswertung des Pilotprojektes und weiterer Daten Festlegung der Produktparameter Preisbildung Branding Prozessentwicklung Systemanalyse Festlegung der Soll-Prozesse Systembeschaffung bzw. Systemkonfiguration Markteinführung Abstimmung mit dem AVV Interne Kommunikation/Schulungen Externe Kommunikation SEITE 24 13.03.2019
5. Ausblick – der Innovationspfad der ¡Innovationspfad MaaS Ride Sharing BeIn BeOut Kostenfreie Cityzone Mobilitäts APP Mobiflat
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Dr. Walter Casazza walter.casazza@sw-augsburg.de
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