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Aus Neugier wird neues Wissen gemacht Die Kulturförderung der Ostdeutschen Sparkassenstiftung setzt sich für viele einmalige Projekte ein FOTOS: Uwe Toelle
GREIFFENBERG BRANDENBURG ● Die Mühle beflügeln Iseit 1830 die achteckige Erdholländer- m uckermärkischen Greiffenberg steht mühle. Die von Müller- und Backmeister Bernhard Heide erbaute Getreidemühle war bis 1938 in Betrieb, dann verfiel sie nach und nach. Mit einem Blitzschlag 2006 schien ihr Ende besiegelt. Doch der „Verein zur Förderung von Landwirtschaft, Hand- Die denkmalgeschütze Erdholländermüh- werk und Kultur“ setzte sich nachdrück- le wird seit 2012 umfassend rekonstruiert lich für den Wiederaufbau ein. Mit Erfolg: 2012 begannen die umfangreichen Arbei- ten. Entstanden ist ein Anziehungspunkt für Mühlenbegeisterte aus ganz Deutsch- land. Die engagierten Ehrenamtlichen zei- gen Besuchern, wie eine Mühle funktio- niert. Für die noch fehlenden Flügel sammelte der Verein 50.000 Euro bei Bür- gern und Unternehmen, die von Ostdeut- scher Sparkassenstiftung und Sparkasse Uckermark unter dem Motto „Aus 1 mach 3“ verdreifacht wurden. Zuletzt stockten Müller Ingo Waligora zeigt Erik, Lena und Jannick, wie eine Stiftung und Sparkasse noch einmal auf, Eine Fotoaufnahme zeigt, wie die Mühle Mühle betrieben wird und Mehl aus Getreidesorten entsteht sodass sich die Flügel bald wieder drehen. einst aussah und wie sie wieder wird Kultur bewahren. Engagement Ob Kunst, Kulturerbe oder Musik – seit 1996 fördert, begleitet und realisiert die Ostdeutsche Sparkassenstiftung zusammen Studentin Britta und Bootsmann Bob bringen Betriebsleiter Friedrich Fichte auf der die Seilstränge vom Tauwerk auf Vordermann Brücke: 2022 soll es wieder losgehen GREIFSWALD MECKLENBURG-VORPOMMERN ● Unter vollen Segeln fahren Skinder auf dem Segelschulschiff chon zu DDR-Zeiten haben Küsten- körper, Schiffinneres, Maschinenantrieb und die gesamte Takelage müssen über- „Greif“ ihr Herz an die Seefahrt verloren. holt werden. Damit das schwimmende Die Brigantine wurde 1951 in Rostock Kulturdenkmal schon bald wieder in See gebaut. Kurz durch die FDJ genutzt, diente stechen kann, sammeln die Freiwilligen die „Wilhelm Pieck“ von 1954 bis 1989 des „Förderverein Rahsegler Greif“ 3,5 der Gesellschaft für Sport und Technik. Millionen Euro ein. Bund, Land und Stadt 1990 übernahm die Hansestadt Greifs- helfen bereits. Für die Restaurierung des wald das Schiff als ziviles Schulschiff und Tauwerks initiierten Ostdeutsche Sparkas- benannte es in „Greif“ um. Die Jahre hin- senstiftung und Sparkasse Vorpommern Nach Abschluss der Generalüberholung soll das 41 Meter lange terließen ihre Spuren: stählerner Schiffs- eine „99 Funken“ Crowdfunding-Aktion. Segelschiff wieder im gesamten Ostseeraum kreuzen.
FREIBERG SACHSEN● Silberne Orgeln klingen Gder bedeutendste mitteldeutsche ottfried Silbermann (1683-1753) war Orgelbauer der Barockzeit. Der besondere „silberne“ Klang und die Verbindung der elsässischen und mitteldeutschen Orgel- bauweise machten sein Werk einzigartig und zieht bis heute Orgel- und Musik- freunde in ihren Bann. Bei den 24. Silber- Silbermann erhielt 1710 den Auftrag mann-Tagen waren im September unter zum Bau der Freiberger Domorgel dem Motto „Heimat/Welt“ herrliche Kon- zerte zu hören. Das Publikum konnte diese an zehn historischen Aufführungsorten von Dresden über Freiberg bis Schwarzen- berg genießen. Die handwerklichen Mei- sterleistungen Silbermanns locken auch heute viele international renommierte Künstler in die Region. Beides zusammen macht das Festival weit über Sachsen hinaus bekannt. Seit vielen Jahren beglei- ten und fördern die Ostdeutsche Sparkas- senstiftung, die Sparkasse Mittelsachsen Der Blick auf die imposante Silbermann-Orgel in der Petrikir- und die Ostsächsische Sparkasse Dresden Organist Holger Gehring führt Jugendli- che in Freiberg. Ihr Spiel lockt regelmäßig Musikfreunde an dieses herausragende Kulturereignis. che an das imposante Instrument heran stärken. Menschen begeistern. mit den Sparkassen Kunst- und Kulturprojekte in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt „Meine Eltern von der LPG (I)“ (1962) „Chemiearbeiter am Schaltpult“ (1968) gibt Einblick in die Familiengeschichte mit modernen Mitteln erklärt HALLE SACHSEN-ANHALT ● Willi Sittes Welt im Museum entdecken Dvon Willi Sitte kennen vermutlich en „Chemiearbeiter am Schaltpult“ che politische Instrumentalisierung gezeigt. Die wichtigsten Lebensstationen Generationen. Das Kunstmuseum Moritz- von den späten 1930er Jahren bis zu burg Halle (Saale) gibt zum 100. Geburts- seinem Tod 2013 werden differenziert tag Einblick in das Leben und Schaffen nachgezeichnet und mit Hilfe von moder- des vielfach umstrittenen ostdeutschen nen Mitteln wie Tablets im Detail anschau- Malers und langjährigen Präsidenten des lich erklärt. Mit ihrer gemeinsamen Unter- Verbandes Bildender Künstler in der stützung unterstreichen Ostdeutsche DDR. In der Sonderausstellung „Sittes Sparkassenstiftung und Saalesparkasse die Die meisten der ausgestellten Werke wie das „Selbstbildnis“ von Welt: Die Retrospektive“ (bis 09.01. 2022) Bedeutung des Projektes für die deutsche 1980 stammen aus dem Museumsbestand oder dem Nachlass werden seine Werke erstmals ohne jegli- Kunst- und Zeitgeschichte. FOTOS: Uwe Toelle (8), privat, OSS, Volker Naumann Fotografie/VG Bild-Kunst/Bonn 2021, bpk/Nationalgalerie/SMB/VG Bild-Kunst/Bonn 2021
Ein Ort für ostdeutsche Fotokunst Viele denken bei Kunst aus der DDR zuerst an Malerei – und an männliche Künstler. Doch das ist höchstens die halbe Wahrheit, wie das Evelyn Richter und Ursula Arnold Archiv zeigen. DDR erweitert. Dabei bedeutet „Archiv“ nicht nur, dass die weit über 1.000 Werke für die Nachwelt bewahrt und wissenschaftlich ein- geordnet und erforscht werden. Die Fotografien reisen als Leihgaben für Ausstellungen an andere Orte und bilden den Grundstock für eigene Ausstellungen. So erst unlängst unter dem Titel „1950-1980. Foto- grafie aus Leipzig“, in der Werke Evelyn Richters und Ursula Arnolds im Kontext anderer fotografischer Zeugnisse dieser Zeit im MdbK prä- sentiert wurden. Dabei ist es Muse- um und Stiftung ein zentrales Anlie- gen, die junge Generation an das Medium Fotografie und an die in ihr bewahrte historische Erinnerung mit Hilfe von Mitmachaktionen und museumspädagogischen Program- men heranzuführen. Die Ostdeut- FOTOS: Uwe Toelle (2), Evelyn Richter Archiv der Ostdeutschen Sparkassenstiftung im Museum der bildenden Künste Leipzig sche Sparkassenstiftung begleitet gemeinsam mit der Sparkasse Leip- zig das MdbK seit vielen Jahren. Mit den beiden Archiven wurde der Evelyn Richter, „Musikviertel“ Leipzig 1976 Grundstein für eine völlig neue Kooperation gelegt. Ltrum der künstlerischen Fotogra- eipzig war und ist auch ein Zen- Aus diesem Engagement entstan- scheidende Stimme und Hand- den dann, so wissen wir heute, schrift ärmer.Wer heute wissen will, fie - und hier sind es vor allem Fotografien von großer künstle- wie es in der DDR war, braucht sich Künstlerinnen, die sich internatio- rischer Kraft und historischer Wahr- nur ihre Fotografien anzusehen.Am nal einen Namen gemacht haben. haftigkeit. „Ohne Evelyn Richter, besten mit etwas Muße, denn sie Zu ihnen zählen die mit 91 Jahren ihren genauen Blick – der aber nie erschließen sich nicht mehr ganz im Oktober verstorbene, gebürtige voyeuristisch war, sondern immer so schnell wie in der Zeit ihres Ent- Bautzenerin Evelyn Richter und menschlich geblieben ist – wäre die stehens. Damit dies auch weiterhin Ursula Arnold, die 1929 in Gera deutsche Fotografie um eine ent- für eine breite Öffentlichkeit mög- geboren wurde und 2012 in Berlin lich sein wird, haben wir 2009 das starb. Beide lernten sich an der ,Evelyn Richter Archiv der Ostdeut- Leipziger Hochschule kennen und schen Sparkassenstiftung im Muse- gründeten mit anderen jungen um der bildenden Künste Leipzig Fotografinnen und Fotografen 1956 (MdbK)‘ gegründet“, so Dr. Michael die Gruppe „action fotografie“. Die Ermrich,Vorsitzender des Vor- Mitglieder wandten sich gegen die standes der Ostdeutschen Sparkas- vorgeschriebene Bildsprache der senstiftung. 2016 wurde das Archiv DDR, gegen Bevormundung und mit dem Nachlass von Ursula Philipp Freytag vom Evelyn Richter Intoleranz. Sie wollten ihren Alltag Arnold um eine zweite wichtige und Ursula Arnold Archiv und den ihrer Mitmenschen ehrlich Junge Besucher können sich Stimme der sozial engagierten erklärt hier den beiden und authentisch dokumentieren. auch in Fotografie ausprobieren künstlerischen Fotografie in der Mädchen die Zeitzeugnisse Ostdeutsche Sparkassenstiftung Vorsitzender des Vorstandes: Dr. Michael Ermrich, Geschäftsführender Präsident des Ostdeutschen Sparkassenverbandes, Berlin Vorsitzender des Landeskuratoriums Brandenburg: Holger Kelch, Oberbürgermeister, Cottbus Vorsitzender des Landeskuratoriums Mecklenburg-Vorpommern: Stefan Sternberg, Landrat, Landkreis Ludwigslust-Parchim, Parchim Vorsitzender des Landeskuratoriums Sachsen: Dr. Harald Langenfeld, Vorsitzender des Vorstandes, Stadt- und Kreissparkasse Leipzig Vorsitzender des Landeskuratoriums Sachsen-Anhalt: Wilfried Schlüter, Vorsitzender des Vorstandes, Harzsparkasse, Wernigerode Geschäftsführerin: Patricia Werner Anschrift: Leipziger Straße 51, 10117 Berlin Tel.: 030/20 69 18 49 E-Mail: information@ostdeutschesparkassenstiftung.de, www.ostdeutsche-sparkassenstiftung.de Redaktionelle Betreuung: Alexander Salomon/ Veröffentlicht am 11.11.2021
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