Ausbildung 2013 Ergebnisse einer DIHK-Online-Unternehmensbefragung

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Ausbildung 2013 Ergebnisse einer DIHK-Online-Unternehmensbefragung
Ausbildung 2013

Ergebnisse einer
DIHK-Online-Unternehmensbefragung
Ausbildung 2013

Ergebnisse einer
DIHK-Online-Unternehmensbefragung
Der DIHK hat erneut die Unternehmen zu ihren Ausbildungsplänen und -motiven befragt.
In der Zeit vom 20. Februar bis 1. März 2013 konnten sich Unternehmen online an der Befragung beteiligen.
Die Auswahl und Ansprache der Unternehmen erfolgte über die Industrie- und Handelskammern.
Insgesamt beteiligten sich 15.002 Unternehmen an der Online-Umfrage.

Die Antworten verteilen sich auf die Wirtschaftszweige wie folgt:
Industrie (ohne Bau) 26 Prozent, Baugewerbe 4 Prozent, IT 5 Prozent, Medien 3 Prozent, Handel 18 Prozent,
Gastgewerbe 7 Prozent, Verkehr (Transport/Logistik) 5 Prozent, Banken/Versicherungen 7 Prozent, Unterneh-
mensorientierte Dienste 4 Prozent, Gesundheit/Pflege 2 Prozent, Immobilien 3 Prozent, Sonstige Dienstleis-
tungen 16 Prozent.

Nach Größenklassen zeigt sich folgende Verteilung:
Unternehmen mit weniger als 10 Beschäftigten 16 Prozent, Unternehmen mit 10 bis 19 Beschäftigten
13 Prozent, Unternehmen mit 20 bis 199 Beschäftigten 46 Prozent, Unternehmen mit 200 bis 499 Be-
schäftigten 12 Prozent, Unternehmen mit 500 bis 1.000 Beschäftigten 6 Prozent, Unternehmen mit mehr als
1.000 Beschäftigten 7 Prozent.

Die Regionen wurden wie folgt aufgeteilt:
Dem Norden werden die Bundesländer Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein, dem Westen
die Bundesländer Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und das Saarland, dem Osten Berlin, Bran-
denburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie dem Süden die Bundes-
länder Baden-Württemberg und Bayern zugerechnet.

Überwiegend beteiligten sich Ausbildungsbetriebe an der Umfrage, der Anteil der Nichtausbildungsbetriebe
der Vergleichsgruppe beträgt 5 Prozent.

Auf Grund der besseren Lesbarkeit wurde in dieser Publikation jeweils die männliche Form für beide Ge-
schlechter bei der Bezeichnung bestimmter Personengruppen verwendet.

Deutscher Industrie- und Handelskammertag (DIHK), Bereich Ausbildung – Berlin 2013

Copyright                Alle Rechte liegen beim Herausgeber. Ein Nachdruck – auch auszugsweise –
                         ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Herausgebers gestattet.

Herausgeber              © DIHK - Deutscher Industrie- und Handelskammertag e. V.| Berlin | Brüssel

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                         Internet: www.ihk.de

Redaktion                DIHK – Bereich Ausbildung
                         Ulrike Friedrich, Berit Heintz, Simon Grupe

Stand                    April 2013
Ausbildung 2013 – Ergebnisse einer DIHK-Online-Unternehmensbefragung

DIE WICHTIGSTEN ERGEBNISSE

  •   Weniger Bewerber, weniger Ausbildungsplätze

      Die demographische Entwicklung ist in den Unternehmen angekommen. Das Ausbildungsplatz-
      angebot wird vielfach der sinkenden Nachfrage anpasst. Die Schwierigkeiten, offene
      Ausbildungsstellen zu besetzen, haben sich weiter verstärkt und wirken sich besonders in
      Kleinstbetrieben aus. 2012 blieben im IHK-Bereich 70.000 Ausbildungsplätze unbesetzt.

  •   Unternehmen stellen sich auf Schwächere ein

      Um dem demographisch bedingten Rückgang an Bewerbern zu begegnen, senken Unternehmen
      ihre Anforderungen an Bewerber und geben damit auch lernschwächeren Jugendlichen eine
      Ausbildungschance. 70 Prozent der Unternehmen sind bereit, diese Jugendlichen in Ausbildung
      zu integrieren. Schulische Leistungen können gefördert werden, gute soziale und persönliche
      Kompetenzen sind für die Unternehmen jedoch notwendige Voraussetzung für eine Ausbildung.

  •   Berufsorientierung: Mangelhaft

      Die Unzufriedenheit der Unternehmen mit der Berufsorientierung steigt stetig und wird mit
      53 Prozent als das zweithäufigste Ausbildungshemmnis genannt. Eine qualifizierte
      Berufsorientierung muss in der Schule beginnen. Die Unternehmen unterstützen diese Übergänge
      mit einem signifikanten Ausbau ihres Angebotes an Schülerpraktika um plus 10 Prozentpunkte.

  •   Azubis gesucht! - Marketinginstrumente werden geschärft

      Nahezu alle Betriebe nutzen bei der Azubisuche verstärkt alternative Wege und Medien. Die
      Meldung der freien Stellen bei der Bundesagentur für Arbeit reicht bei Weitem nicht mehr aus,
      um geeignete Auszubildende zu finden. 60 Prozent der Betriebe setzen dabei auf das Internet.
      Social Media-Aktivitäten nehmen deutlich zu. Marketing-Kampagnen werden entwickelt, um
      sich den zukünftigen Azubis zu präsentieren.
Inhalt
                                                                          Seite

I    Besetzung von Ausbildungsplätzen                                        7
     70.000 unbesetzte Ausbildungsplätze im Jahr 2012                       7
     Schulabgängerzahlen entwickeln sich regional sehr unterschiedlich      8
     Angebot folgt der sinkenden Nachfrage                                  8
     Verdrängungswettbewerb innerhalb der Betriebsgrößenklassen            10
     Industrie verhalten optimistisch                                      12
     Rückgang im Osten verlangsamt                                         13

II   Unternehmensaktivitäten zur Besetzung                                 14
     Unternehmen gewinnen Auszubildende zunehmend durch Schülerpraktika    14
     Wenn die Bewerber weniger werden                                      14
     Wanted: Bewerber                                                      16
     Arbeitsagenturen verstärkt gefragt                                    19
     Viele Wege führen zu Bewerbern                                        20
     IHK-Lehrstellenbörse und Soziale Medien stark im Kommen               21

III Übernahme von Auszubildenden                                           23
     Fachkräfte durch Ausbildung sichern                                   23
     Übernahmepläne in allen Regionen und Branchen auf hohem Niveau        24
     Fachkräftesicherung bleibt Leitmotiv für die Übernahmeentscheidung    25

IV Ausbildungshemmnisse, Ausbildungsreife                                  26
     Berufsorientierung mangelhaft                                         26
     Der Osten tickt anders                                                27
     Berufsschule als Partner geschätzt                                    29
     Weniger Kritik an Deutsch und Mathekenntnissen                        29
     Mangelnde Sozialkompetenzen sind Ausbildungshemmnis                   31
     Unternehmen werden zu Nachhilfeschulen                                33
     Unternehmen stellen sich auf lernschwächere Jugendliche ein           34
     Zeugnisse müssen aussagekräftiger werden                              35
     Bereitschaft nach Branchen unterschiedlich                            36
     Soziale Kompetenzen sind entscheidend                                 38

     Anhang                                                                39
     Fragebogen                                                            41
Ausbildung 2013 – Ergebnisse einer DIHK-Online-Unternehmensbefragung

I   BESETZUNG VON                                     Im Jahr 2012 blieben hochgerechnet 70.000
                                                      Ausbildungsplätze im IHK-Bereich unbesetzt.
    AUSBILDUNGSPLÄTZEN                                Der Ausbildungsmarkt ist in vielen Regionen und
                                                      Branchen inzwischen ein Bewerbermarkt. Jugend-
70.000 unbesetzte Ausbildungsplätze                   liche können dadurch vielfach zwischen mehreren
im Jahr 2012                                          Ausbildungsstellen wählen und unterschreiben
                                                      mitunter mehrere Verträge. Nicht angetretene
Erneut wurden die Betriebe danach befragt, wie        Ausbildungsplätze nach zu besetzen ist für viele
viele Ausbildungsplätze sie nicht besetzen konn-      Betriebe dann kaum möglich.
ten. Dadurch ist es möglich, die Gesamtzahl der
unbesetzten Ausbildungsplätze besser als in der       Insgesamt gibt mehr als ein Fünftel der Betriebe
Vergangenheit abzuschätzen. Im Bundesdurch-           an, dass sie 2012 nicht alle angebotenen Ausbil-
schnitt bleiben pro Ausbildungsbetrieb mit Beset-     dungsplätze besetzen konnten.
zungsschwierigkeiten rund 2,3 Ausbildungsplätze
unbesetzt.                                            Für die hohe Zahl an Betrieben mit Besetzungs-
                                                      schwierigkeiten gibt es mehrere Gründe: Insbe-
Laut Umfrage kann rund die Hälfte der Betriebe        sondere im Jahr 2011 wurden die Angebote für
mehr als einen Ausbildungsplatz nicht besetzen.       Ausbildungsstellen ausgebaut. Mit gestiegenem
Bei nahezu 30 Prozent der Betriebe, die 2012          Angebot erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass
nicht alle Plätze besetzen konnten, blieben sogar     Plätze nicht besetzt werden können. Die Schulab-
alle angebotenen Ausbildungsplätze unbesetzt.         gängerzahl verringerte sich 2012 um minus
Dies hat letztlich zur Folge, dass immer mehr         1,8 Prozent. Noch weiter angestiegen ist die
Unternehmen als Ausbildungsbetriebe ausschei-         Studierneigung unter studienberechtigten
den, da sie keine geeigneten Bewerber finden.         Schülern.

Seit 1999 ist die Zahl der Ausbildungsbetriebe in     Um diesen Entwicklungen zu begegnen, senken
der Größenklasse mit „bis zu 19 Beschäftigten“        Unternehmen ihre Anforderungen an die Bewer-
um rund 14 Prozent zurückgegangen. In den             ber, und geben damit unter anderem auch lern-
neuen Bundesländern, die bisher stärker vom           schwächeren Jugendlichen eine Ausbildungs-
demografischen Wandel betroffen sind, beträgt         chance. Auszubildende müssen jedoch zugleich
der Rückgang in dieser Größenklasse sogar             Mindestanforderungen genügen, um sie zu Fach-
48 Prozent. Der Zusammenhang zwischen fehlen-         kräften qualifizieren zu können.
den Fachkräften und dadurch verminderter Wett-
bewerbsfähigkeit stellt die Betriebe gleichzeitig
vor große Herausforderungen.

                                                                                                         7
Ausbildung 2013 – Ergebnisse einer DIHK-Online-Unternehmensbefragung

Schulabgängerzahlen entwickeln sich                         ist im bundesweiten Durchschnitt nicht mit einer
regional sehr unterschiedlich                               stark wachsenden Nachfrage nach Ausbildungs-
                                                            plätzen zu rechnen. Die Bundesagentur rechnet
2013 ist mit einer leichten Zunahme der Schulab-            mit einem Rückgang der Altbewerber.
gängerzahlen zu rechnen. Allerdings ist dies                Besonders betroffen vom Bewerberrückgang ist
nahezu ausschließlich auf die doppelten Abitur-             erneut das Gastgewerbe. 84 Prozent der Betriebe
jahrgänge in Hessen und Nordrhein-Westfalen                 stellen einen Rückgang der Bewerberzahlen fest.
zurückzuführen, hat also nur regionale Auswir-              Bei den Banken und Versicherungen sind
kungen auf den Ausbildungsmarkt.                            72 Prozent betroffen, hier verbessert sich der
                                                            Wert um 3 Prozentpunkte. Dies weist darauf hin,
In den meisten anderen Bundesländern sinken die             dass Banken und Versicherungen von den doppel-
Schulabgängerzahlen im Vergleich zum Vorjahr.               ten Abiturjahrgängen leicht profitieren.
In den neuen Bundesländern ist der starke Rück-
gang der Bewerberzahlen der vergangenen Jahre               Ausbildungsangebot der
vorerst gestoppt. Dort steigen die Schulabgänger-           Betriebe im Jahr 2013
zahlen aufgrund zwischenzeitlich leicht gestiege-
ner Geburtenzahlen zum Teil an. Dies wirkt sich             Angebot folgt der sinkenden Nachfrage
auch auf den Ausbildungsmarkt aus. So ist die
Zahl der Unternehmen, die weniger Bewerber um               Besetzungsschwierigkeiten von offenen Ausbil-
Ausbildungsplätze verzeichnen, im Vergleich zum             dungsplätzen haben sich weiter verstärkt und
Vorjahr nicht weiter angestiegen, liegt allerdings          wirken sich besonders in Kleinstbetrieben aus. Die
weiterhin auf dem hohen Vorjahresniveau von                 demographische Entwicklung ist in den Unter-
62 Prozent.                                                 nehmen angekommen. Das Angebot wird der
                                                            sinkenden Nachfrage anpasst. Die Betriebe wer-
Doppelte Abiturjahrgänge gibt es 2013 in Nord-              den im Jahr 2013 deshalb ihr Angebot an Ausbil-
rhein-Westfalen und in Hessen. Da aber aufgrund             dungsplätzen nicht weiter ausweiten. Die Chan-
steigender Studierneigung nur ein geringer Teil             cen der Jugendlichen sind angesichts des Niveaus
von Abiturienten eine duale Ausbildung anstrebt,            an Ausbildungsangebot weiterhin gut.

                     Angebot an Ausbildungsplätzen im Vergleich zum Vorjahr

     100%
                18                         14        15                          17
                          22      21                           22       21
      80%

      60%                                                                                     mehr
                                           59        60
                57                55                                             62
                          55                                            61                    gleich bleibend
                                                               61
      40%                                                                                     weniger

      20%
                25        23      24       27        25
                                                               17       18       21

       0%
              2006       2007    2008     2009       2010     2011     2012     2013

8
Ausbildung 2013 – Ergebnisse einer DIHK-Online-Unternehmensbefragung

Leitmotiv für Ausbildung ist in Zeiten des demo-          Die betrieblichen Ausbildungspläne können nur
grafischen Wandels, Fachkräfte durch eigene               das zu erwartende Angebot an Ausbildungsplät-
Ausbildung zu sichern und damit die Wettbe-               zen wiedergeben. Sie erlauben jedoch keinen
werbsfähigkeit zu stärken.                                direkten Rückschluss darauf, wie viele geeignete
                                                          Bewerber sich für einen Ausbildungsplatz interes-
17 Prozent der Unternehmen werden mehr Aus-               sieren und letztlich einen Vertrag mit einem
bildungsplätze als 2012 anbieten, 21 Prozent              Betrieb abschließen. Entscheidend hierfür ist die
werden ihr Angebot reduzieren, 62 Prozent wer-            Entwicklung der tatsächlichen Bewerberzahlen im
den ihr Angebot konstant halten. Die Differenz            Jahr 2013.
von Mehr- und Weniger-Antworten ergibt einen
Saldo von minus vier Punkten. Dies ist ein Rück-          Die Zahl der Bewerber ist in den vergangenen
gang um sieben Punkte gegenüber dem Vorjahr.              Jahren deutlich zurückgegangen. 2012 haben sich
Nachdem die Unternehmen in 2011 und 2012                  bei der Bundesagentur für Arbeit rund 24 Prozent
expansive Ausbildungspläne gemeldet hatten,               weniger Interessenten für einen Ausbildungsplatz
antizipieren sie jetzt Besetzungsschwierigkeiten          gemeldet als noch 2007. Gründe hierfür sind
und Bewerberrückgänge in einem entsprechend               insbesondere die sinkenden Schulabgängerzahlen
konsolidierten Angebot.                                   und die steigende Studierneigung.

Diese zunehmenden Herausforderungen vor                   Hinzu kommt: Die Zahl der Ausbildungsverträge
Augen planen noch immer 79 Prozent der Betrie-            hängt auch davon ab, dass ein entsprechendes
be ein gleich bleibend hohes Angebot an Ausbil-           Potenzial an geeigneten Bewerbern zur Verfügung
dungsplätzen oder gar ein vergrößertes Angebot.           steht. Daher müssen die Ausbildungsreife verbes-
Als Reaktion auf die sinkende Nachfrage verstär-          sert werden, mehr leistungsstarke Jugendliche für
ken die Unternehmen ihre Anstrengungen, junge             eine duale Ausbildung gewonnen und Leistungs-
Erwachsene für eine Ausbildung zu begeistern,             schwache integriert werden.
machen sich als Unternehmen attraktiver und
schalten vermehrt die Bundesagentur für Arbeit in
ihre Suche nach Auszubildenden ein.

                     Angebot an Ausbildungsplätzen im Vergleich zum Vorjahr
                              (Saldo zwischen Mehr- und Weniger-Antworten)

   15

   10

     5

     0

    -5

  -10

  -15
           2006        2007        2008            2009    2010        2011        2012        2013

                                                                                                          9
Ausbildung 2013 – Ergebnisse einer DIHK-Online-Unternehmensbefragung

Beurteilung nach Betriebsgrößenklassen             Auch in den Betrieben der Größenklassen 10- 19
                                                   sowie 20 – 199 Mitarbeiter, die gut die Hälfte der
Verdrängungswettbewerb innerhalb der               Auszubildenden beschäftigen ist eine leichte
Betriebsgrößenklassen                              Trendwende in den Ausbildungsplänen erkennbar.

Seit dem Boom-Jahr 2011 wurden die Ausbil-         Bei kleinen Betrieben mit weniger als
dungspläne stark ausgeweitet. Inzwischen spie-     20 Mitarbeitern ist der Saldo aus Mehr- und
geln die Angebote über alle Betriebsgrößenklas-    Weniger-Antworten in der Regel negativ. Dafür
sen das veränderte Marktgeschehen wider.           gibt es einen zentralen Grund: Meist können sie
Zunehmende Besetzungsschwierigkeiten der           nur alle drei Jahre einen neuen Azubi einstellen.
Unternehmen werden voraussichtlich zu einer        Selbst ein leicht negativer Saldowert geht in
leichten Angebotsreduktion in 2013 führen.         dieser Größenklasse daher mit einem stabilen
Betroffen sind alle Betriebsgrößenklassen.         Ausbildungsangebot einher. In Kleinstbetrieben
                                                   gewinnt der Saldo einen Punkt im Vergleich zum
Für die Einschätzung der Entwicklung des Ausbil-   Vorjahr hinzu, so dass die Situation hier als stabil
dungsplatzangebotes ist der Vergleich zu den       eingestuft werden kann. Dies ist besonders im
Vorjahren wichtiger als allein die Höhe des Sal-   Zuge des beschriebenen Verdrängungswettbewer-
dos. Unternehmen mit mehr als                      bes bemerkenswert.
1.000 Mitarbeitern beabsichtigen im Vorjahres-
vergleich mehr auszubilden. Die Angebots-          Insbesondere in den beiden großen Betriebsgrö-
Ausweitung soll weniger stark ausfallen und wird   ßenklassen kann auch die Ausweitung des Ange-
bereits an die rückläufigen Bewerberzahlen         botes von Dualen Studiengängen für leistungs-
angepasst. Da Bewerber oft größere Betriebe als    starke Jugendliche dazu führen, dass klassische
Arbeitgeber bevorzugen, haben kleinere Betriebe    Ausbildungsplätze durch Duale Studienplätze
(besonders bis 10 Mitarbeiter) immer mehr Beset-   ersetzt werden. Bei einem „praxisintegrierten“
zungsschwierigkeiten.                              Dualen Studium gibt es im Vergleich zum „aus-
                                                   bildungsintegrierten“ Dualen Studium keinen
                                                   Ausbildungsvertrag, so dass ersteres nicht als
                                                   Ausbildungsverhältnis erfasst wird.

10
Ausbildung 2013 – Ergebnisse einer DIHK-Online-Unternehmensbefragung

Bieten Sie im Jahr 2013 mehr oder weniger Ausbildungsplätze an als 2012?
(Ergebnisse differenziert nach Größenklassen)
Größenklassen            mehr           weniger     gleich           Saldo             Saldo
                                                   bleibend     (mehr/weniger)     (mehr/weniger)
                                                                     2013              2012
weniger als 10         13 %            28 %           59 %            -15               -16

10 - 19                13 %            24 %           63 %            -11                -6

20 - 199               16 %            21 %           63 %             -5                3

200 - 999              22 %            17 %           61 %              5                17

mehr als 1.000         24 %            15 %           61 %              9                21

Durchschnitt          17 %            21 %            62 %             -4                3

Bieten Sie im Jahr 2013 mehr oder weniger Ausbildungsplätze an als 2012?
(Ergebnisse differenziert nach Industriezweigen, sortiert nach dem Saldo (mehr/weniger) 2013)
 Industriezweig       mehr      weniger     gleich          Saldo            Saldo            Saldo
                                           bleibend         2013             2012             2011
                                                       (mehr/weniger) (mehr/weniger) (mehr/weniger)
Ernährungsmittel    20 %      19 %       61 %           1                   6             7

Chemie/Pharma       22 %      22 %       56%            0                   6             11

Maschinenbau        20 %      21 %       59 %           -1               15               19
übriger Indust-                                         -2                  6             12
                    17 %      19 %       64 %
riebereich
Kfz-Produktion
bzw. Kfz-           18 %      21 %       61 %           -3               15               23
Zulieferung
Elektrotechnik      18 %      21 %       61 %           -3                  6             14
Durchschnitt                                            -3               10               14
                    18 %      21 %      61 %
(Industrie)
Metallerzeugung                                         -7                  9             12
                    15 %      22 %       53 %
und -bearbeitung

                                                                                                    11
Ausbildung 2013 – Ergebnisse einer DIHK-Online-Unternehmensbefragung

Beurteilung nach Branchen                                    Verglichen mit der expansiven Stimmung des
                                                             Vorjahres findet hier eine Konsolidierung auf
Industrie verhalten optimistisch                             hohem Niveau statt.

Die Ausbildungspläne der Industrie unterlagen in             Bei den eher auf den Binnenmarkt und den priva-
den vergangenen Jahren deutlichen Schwankun-                 ten Verbrauch orientierten Bereichen wie der
gen: Verbesserte sich die konjunkturelle Gesamt-             Ernährungsmittelindustrie liegen die Ausbildungs-
lage, baute die Industrie überproportional stark             pläne im positiven Bereich und sollen im Ver-
aus. Verschlechterte sich die wirtschaftliche                gleich zum Vorjahr noch weiter ausgebaut wer-
Situation hingegen, baute die Industrie überpro-             den.
portional stark ab. In diesem Jahr entspricht die
erwartbare Entwicklung des industriellen Angebo-             Metallerzeugung und -verarbeitung kämpfen mit
tes (minus drei) nahezu dem Durchschnitt über                den Kosten der Energiewende, so dass sich diese
alle Branchen (minus vier). Es findet somit eine             Kosten auf die Ausbildungspläne auswirken. Diese
Angleichung der Entwicklung der Angebotspläne                Negativeinschätzung überkompensiert die positi-
an die übrigen Branchen statt.                               ven Impulse anderer Industriebereiche.

Bei näherer Betrachtung der einzelnen Industrie-             Über alle Branchen gehört die Industrie bei den
bereiche wird ersichtlich, dass das Angebot in               Ausbildungsplänen immer noch zu den Spitzen-
einigen Bereichen reduziert wird, in anderen wird            reitern. Dies unterstreicht den hohen Stellenwert,
es hingegen stärker ausgeweitet.                             den die Industrieunternehmen der eigenen Aus-
                                                             bildung bei der Fachkräftesicherung beimessen.
Die Ausbildungspläne von Betrieben aus der Kfz-
Produktion und -zulieferung liegen mit minus drei
im industriellen Durchschnitt – der Maschinenbau
liegt mit minus eins deutlich darüber.

                           Angebot an Ausbildungsplätzen im Vergleich zum Vorjahr
                                              Industrie (ohne Bau)
                                   (Saldo zwischen Mehr- und Weniger-Antworten)

     20

     15

     10

      5
                                                                                         Industrie (ohne Bau)
      0
                                                                                         alle Branchen gesamt
     -5

  -10

  -15

  -20
            2006    2007    2008     2009     2010    2011     2012    2013

12
Ausbildung 2013 – Ergebnisse einer DIHK-Online-Unternehmensbefragung

Angebote nach Regionen                                   Der Süden verzeichnet mit einem Saldo von minus
                                                         sechs Punkten den größten Rückgang. Hier gab es
Rückgang im Osten verlangsamt                            in den Jahren 2011 / 2012 in Bayern bzw. Baden-
                                                         Württemberg doppelte Abiturjahrgänge und ein
Der Saldo der Ausbildungspläne der Betriebe aus          höheres Angebot an Ausbildungsplätzen. Nun-
dem Norden und Westen liegt jeweils bei minus            mehr ist davon auszugehen, dass sich das Ange-
vier Punkten. Im Osten verlangsamt sich der              bot an die gegenwärtigen Bewerberzahlen an-
Rückgang zunehmend und liegt jetzt bei minus             passt.
drei Prozentpunkte. Der Osten hat damit auf die
dortigen starken demographischen Veränderun-
gen reagiert. Damit wird im Osten eine ver-
gleichsweise stabile Situation erreicht.

            Angebot an Ausbildungsplätzen im Vergleich zum Vorjahr nach Regionen
                             (Saldo zwischen Mehr- und Weniger-Antworten)

   10

    5

    0
                                                                                            Norden
                                                                                            Süden
   -5
                                                                                            Osten
                                                                                            Westen
  -10

  -15

  -20
          2006     2007      2008      2009       2010     2011     2012      2013

                                                                                                     13
Ausbildung 2013 – Ergebnisse einer DIHK-Online-Unternehmensbefragung

II   UNTERNEHMENSAKTIVITÄTEN                          Die Bundesregierung hat ein Sonderprogramm
                                                      (MobiPro-EU) aufgelegt, um an einer Ausbildung
     ZUR BESETZUNG                                    interessierte Jugendliche aus der EU zu unter-
                                                      stützen.
Unternehmen gewinnen Auszubildende
zunehmend durch Schülerpraktika                       Wenn die Bewerber weniger werden

Unternehmen nutzen verschiedene Wege, Auszu-          Der regional unterschiedliche Ausbildungsmarkt
bildende für sich zu gewinnen. 2013 fällt beson-      spiegelt sich auch darin wider, wie Unternehmen
ders auf, dass die Bereitschaft, Schülern Berufs-     bei der Gewinnung von Auszubildenden vorgehen.
orientierungspraktika anzubieten, stark zunimmt.      So ist der Handlungsbedarf der Unternehmen in
Der entsprechende Anteil der Betriebe ist deutlich    Regionen ohne Schulabgängerrückgang geringer
von 28 auf 38 Prozent gestiegen. Zugleich steigt      als in Regionen, in denen die Unternehmen den
der Anteil der Betriebe, der mangelnde Berufsori-     demografischen Wandel schon deutlich spüren.
entierung der Schulabgänger als Ausbildungs-
hemmnis wahrnimmt. Als möglichen eigenen              Die Abbildung zeigt die Unterschiede nach Regio-
Beitrag zur Verbesserung der Berufsorientierung       nen Nord, Süd, Ost und West. Deutlich wird, dass
sehen die Betriebe in dieser Situation die Bereit-    die demografische Entwicklung im Osten die
stellung von Praktikumsplätzen.                       Betriebe veranlasst, frühzeitig Kontakte zu poten-
                                                      ziellen Bewerbern zu knüpfen. Der eigene Hand-
Darüber hinaus nutzen die Betriebe Kooperatio-        lungsbedarf wird entsprechend deutlicher be-
nen mit Schulen und verbessern ihr Ausbildungs-       nannt.
marketing, um Jugendliche für ihre Ausbildung zu
interessieren. Beide Werte stabilisieren sich bei     Nach Branchen betrachtet ergibt sich ein recht
knapp 30 Prozent. Etwas weniger Betriebe nutzen       unterschiedliches Bild. So bieten besonders häufig
die überregionale Suche nach Auszubildenden.          die Industriebetriebe (47 Prozent), das Gastge-
Hier ist ein Rückgang von elf auf neun Prozent zu     werbe (54 Prozent) und die Banken und Versiche-
verzeichnen. Offenbar gelingt es kaum, Jugendli-      rungen (46 Prozent) den Schülern Praktika an.
che aus anderen Regionen zu gewinnen, da durch        Auch bei Kooperationen mit Schulen sind die
die demografische Entwicklung überall das Be-         Industrie (42 Prozent) und die Banken und Versi-
werberpotenzial sinkt.                                cherungen (44 Prozent) besonders aktiv. Das
                                                      Gleiche gilt bei der Verbesserung des Ausbil-
Auch die Suche von Auszubildenden im Ausland          dungsmarketings (Industrie: 34 Prozent, Banken/
hat sich bislang nicht zu einer „Welle“ entwickelt.   Versicherungen: 47 Prozent).
Sicher spielen Sprachbarrieren und Heimatver-
bundenheit eine wesentliche Rolle. Einige IHKs        Bei letzterem sieht auch das Verkehrsgewerbe für
führen aktuell Projekte durch, um ausländische        sich Handlungsbedarf. 33 Prozent der Betriebe
Azubis und deutsche Unternehmen zusammenzu-           dieser Branche wollen ihr Ausbildungsmarketing
bringen. Vor der Ausbildung werden zunächst           verbessern. Das Gastgewerbe zeigt besondere
Sprachkurse und Praktika angeboten. Gerade für        Bereitschaft, die Anforderungen an die Vorbildung
Jugendliche aus EU-Krisenstaaten, die von hoher       der Bewerber zu senken (33 Prozent) bzw. lern-
Jugendarbeitslosigkeit betroffen sind, ergeben        schwächeren Bewerbern spezielle Angebote zu
sich sinnvolle Perspektiven.                          unterbreiten, wie Einstiegsqualifizierungen oder
                                                      innerbetriebliche Nachschulungen (25 Prozent).

14
Ausbildung 2013 – Ergebnisse einer DIHK-Online-Unternehmensbefragung

                Wie reagieren Sie bei der Gewinnung von Auszubildenden auf rückläufige
                                         Bewerberzahlen (in %)?
                                              (Mehrfachnennungen möglich)

 Ich registriere rückläufige Bewerberzahlen und sehe                                                       57
                                                                                                                           79
                    Handlungsbedarf.                                                                            62
                                                                                                           58
                                                                          27
                         Kooperationen mit Schulen                                  34
                                                                                   33
                                                                         24
                                                                                   34
                   Angebote von Praktikumsplätzen                                             46
                                                                                         40
                                                                                    36
                                                                         25
                 verbessertes Ausbildungsmarketing                                  35
                                                                              29
                                                                         25
         Erschließung neuer Bewerbergruppen (z. B.                13
                                                                         24
                    Studienabbrecher)                            12
                                                                11
  Senkung der Anforderungen an die Vorbildung von                12
                                                                              28
                    Bewerbern                                      14
                                                                   14

                                                       0   10       20    30         40         50         60        70   80    90

                                                                               Nord       Süd        Ost    West

Die Erschließung neuer Bewerbergruppen, z. B.                      Lediglich beim Gastgewerbe ist nochmals eine
der Studienabbrecher, ist vor allem für die IT-                    nennenswerte Steigerung von 19 auf 25 Prozent
Branche (23 Prozent) und für die Banken und                        festzustellen.
Versicherungen (25 Prozent) interessant, da diese
Branchen favorisiert Abiturienten ausbilden.                       Die stabilen Ergebnisse in diesem Bereich sind ein
Praxisbeispiele zeigen, dass durch gezielte Unter-                 Indiz dafür, dass Anforderungen an die Ausbil-
stützung Studienabbrechern ausgezeichnete                          dungsreife von Schulabgängern nicht beliebig
Perspektiven eröffnet werden und Unternehmen                       weit abgesenkt werden können. Es hat den An-
passende Bewerber finden.                                          schein, dass für viele Betriebe der Spielraum nach
                                                                   unten ausgeschöpft ist.
Im Gegensatz zum Vorjahr bleibt die Bereitschaft,
die Anforderungen an die Bewerber zu senken,
stabil. Im Durchschnitt können sich rund 15
Prozent der Betriebe vorstellen, hier Abstriche zu
machen. Dieses Ergebnis spiegelt sich bei den
Unterstützungsangeboten für lernschwächere
Bewerber wider.

                                                                                                                                 15
Ausbildung 2013 – Ergebnisse einer DIHK-Online-Unternehmensbefragung

                  Wie reagieren Sie bei der Gewinnung von Auszubildenden auf rückläufige Bewerberzahlen
                                                         (in %)?
                                                           (Mehrfachnennungen möglich)

                                                                                                                                29
                                 Kooperationen mit Schulen                                                                               32
                                                                                                                                    30
                                                                                                                        24
                            Angebote von Praktikumsplätzen                                                                     28
                                                                                                                                                   38
                                                                                                                         24
                          verbessertes Ausbildungsmarketing                                                                     29
                                                                                                                               28
                                                                                                     13
 Erschließung neuer Bewerbergruppen (z. B. Studienabbrecher)                                           15
                                                                                                      14
                                                                                                     12
Senkung der Anforderungen an die Vorbildung von Bewerbern                                                   16
                                                                                                            16

                                                                                                11
         verstärkte überregionale Suche nach Auszubildenden                                     11
                                                                                           9
                    Angebot für lernschwächere Bewerber                                        10
                                                                                                11
                  (EQs, innerbetriebliche Nachqualifizierung)                                   11

                         Kooperationen mit Hochschulen                                         10
                                                                                                11
                   (z. B. Angebot von dualen Studiengängen)                                     11
                         Angebot von Zusatzqualifikationen                      5
                                                                                  6
                           (z. B. Fremdsprachenunterricht)                      5
                                                                                5
                                    andere Vorgehensweisen                         6
                                                                                       7
                                                                        3
        Angebot von Auslandsaufenthalten in der Ausbildung              3
                                                                            4
                                                                    1
           verstärkte Suche nach Auszubildenden im Ausland          1
                                                                    1

                                                                0           5              10         15         20     25      30            35    40

                                                                                                          2013   2012   2011

Wanted: Bewerber                                                                               Die wachsenden Schwierigkeiten bei der Beset-
                                                                                               zung von Ausbildungsplätzen führen seit 2008
Der Mangel an geeigneten Bewerbern war mit                                                     dazu, dass sich bei der Bewerbergewinnung
Abstand der entscheidende Grund für Betriebe,                                                  erfolglos gebliebene Betriebe zunehmend aus dem
dass Stellen nicht besetzt werden konnten. Mehr                                                Ausbildungsmarkt zurückziehen. Wenn Betriebe
als zwei Drittel gaben dies an - ein Anstieg um                                                keinen Nachwuchs mehr finden, werden sie z. T.
zwei Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr sowie                                                 auch versuchen, ihren Fachkräftebedarf über den
19 Prozentpunkte mehr als noch 2006. Dies                                                      ersten Arbeitsmarkt zu decken. Bei fortgesetztem
entspricht einem Anstieg von plus 40 Prozent seit                                              Trend werden die Besetzungsschwierigkeiten
2006. Der inzwischen deutlich spürbare Bewer-                                                  künftig verstärkt auf dem Arbeitsmarkt spürbar
berrückgang verschärft demnach die Probleme der                                                sein.
Betriebe, überhaupt Bewerber zu finden.

16
Ausbildung 2013 – Ergebnisse einer DIHK-Online-Unternehmensbefragung

Besonders deutlich steigt der Anteil der Betriebe,                 enger an den Betrieb zu binden, z. B. durch
die keine Bewerbungen erhalten haben. Seit 2006                    persönliche Einladungen zu Informations- und
kletterte dieser Anteil von vier auf 19 Prozent in                 Praktikumstagen oder durch mehr betriebliche
2013. Im Osten liegt der Anteil sogar bei                          Informationen.
26 Prozent der Unternehmen.
Dies bedeutet, dass jeder vierte ostdeutsche                       Jedes fünfte Unternehmen meldet als Grund für
Ausbildungsbetrieb überhaupt keine Bewerbungen                     die Nicht-Besetzung von Plätzen, dass die Ausbil-
mehr erhält!                                                       dungsverträge von den Auszubildenden vor An-
                                                                   tritt der Ausbildung aufgelöst wurden. Mit
Aufgrund der Entwicklung zum Bewerbermarkt                         28 Prozent ist dieser Anteil im Gastgewerbe
stehen den jungen Erwachsenen häufig auch                          immer noch besonders hoch. Eine positive Ent-
mehr als eine Stelle zur Verfügung. Rund jedes                     wicklung ist jedoch erkennbar. Im Vorjahr lag
fünfte Unternehmen kann Ausbildungsplätze                          dieser Wert noch bei 31 Prozent. Bei IT/Medien
nicht besetzen, weil die Stellen von Auszubilden-                  hingegen ist der Anteil der vorzeitigen Lösungen
den nicht angetreten wurden. Im Ergebnis bleiben                   von Ausbildungsverträgen als Grund für die
viele Ausbildungsplätze unbesetzt.                                 Nicht-Besetzung mit elf Prozent am geringsten.
Bei Banken und Versicherungen liegt dieser Wert                    Dieser Branche scheint es besonders gut zu
sogar bei 37 Prozent. Hier zeigt sich Handlungs-                   gelingen, Jugendliche an sich zu binden. Aller-
bedarf auf beiden Seiten: Der Jugendliche sollte                   dings ist sie auch am stärksten davon betroffen,
auch aus Gründen der Fairness gegenüber ande-                      nicht ausreichend geeigneten Bewerber für die
ren Bewerbern den Betrieb frühzeitig informieren,                  ihre Berufe zu finden. Der Anteil hat sich von
wenn er eine Alternative gefunden hat. Das                         60 Prozent auf 73 (IT) / 78 (Medien) Prozentpunk-
erhöht die Chancen des Betriebs, den angebote-                     te drastisch erhöht. Dies zeigt, dass auch beliebte
nen Platz mit anderen Bewerbern zu besetzen.                       und stärker nachgefragte Branchen bereits mit
                                                                   Besetzungsproblemen konfrontiert sind. Interes-
Zugleich sind die Betriebe gefordert, den Jugend-                  sierte schlagen häufig letztlich doch den Weg ins
lichen in der Zeit von der Zusage für einen Aus-                   Studium ein.
bildungsplatz bis zum Beginn der Ausbildung

             Gründe für die Nichtbesetzung von Ausbildungsplätzen bei Betrieben mit
                                Besetzungsschwierigkeiten (in %)
                                            (Mehrfachnennungen möglich)

                                                                                                                    65
                  Es lagen keine geeigneten Bewerbungen vor.                                                       68
                                                                                                                   68

  Die Ausbildungsplätze wurden von den Auszubildenden nicht                             21
                                                                               20
                         angetreten.                                          19

 Die Ausbildungsverträge wurden von den Auszubildenden nach                         19
                                                                               20
               Beginn der Ausbildung aufgelöst.                              18

                                                                         10
                             Es lagen keine Bewerbungen vor.             18
                                                                              19

                                                                                    20
                                             andere Gründe         12
                                                                        13

                                                               0        10         20        30   40     50   60        70   80

                                                                             2013        2012     2011

                                                                                                                              17
Ausbildung 2013 – Ergebnisse einer DIHK-Online-Unternehmensbefragung

     Konnten Sie im Jahr 2012 alle angebotenen Ausbildungsplätze besetzen?
     (Ergebnisse differenziert nach Branchen, sortiert nach Nein-Antworten 2012)
                                           Nein                      Nein
     Branche
                                          (2012)                    (2011)
     Gastgewerbe                           55 %                      52 %

     Baugewerbe                            25 %                      27 %

     Verkehr (Transport/Logistik)          23 %                      23 %

     Durchschnitt                          22 %                      21 %

     Industrie (ohne Bau)                  20 %                      20 %

     Banken/Versicherungen                 18 %                      19 %

     Handel                                19 %                      18 %

     IT                                    19 %                      19 %

     Medien                                13 %                      12 %
     Unternehmensorientierte
                                           17 %                      16 %
     Dienste

     Aus welchen Gründen konnten Sie im Jahr 2012 nicht alle angebotenen Ausbildungsplätze besetzen?
     (Ergebnisse differenziert nach Branchen, sortiert nach der Antwortkategorie „Es lagen keine geeigneten
     Bewerbungen vor“)
                                    Es lagen keine     Die Ausbil-       Die Ausbildungs- Es lagen keine
                                    geeigneten         dungsplätze       verträge wurden      Bewerbungen
                                    Bewerbungen        wurden von        von den Auszu-       vor
     Branche                        vor                den Auszubil-     bildenden nach
                                                       denden nicht      Beginn der
                                                       angetreten        Ausbildung
                                                                         aufgelöst
     IT                                78 %               14 %                15 %                5%

     Medien                            73 %               12 %                12 %               12 %

     Industrie (ohne Bau)              72 %               17 %                12 %               20 %

     Handel                            72 %               19 %                22 %               14 %

     Durchschnitt                      68 %               19 %               18 %                19 %

     Banken/Versicherungen             68 %               37 %                13 %                3%

     Gastgewerbe                       67 %               17 %                28 %               34 %

     Baugewerbe                        66 %               14 %                16 %               25 %
     Unternehmensorientierte
                                       65 %               19 %                24 %               11 %
     Dienste
     Verkehr (Transport/Logistik)      61 %               27 %                25 %               15 %

18
Ausbildung 2013 – Ergebnisse einer DIHK-Online-Unternehmensbefragung

Arbeitsagenturen verstärkt gefragt                         Im Gastgewerbe sind es 78 Prozent, in der
                                                           Industrie 72 Prozent. Überdurchschnittlich häufig
65 Prozent der Betriebe melden im Jahr 2013                melden Banken und Versicherungen ihre offenen
offene Ausbildungsplätze immer den Arbeits-                Ausbildungsplätze den Arbeitagenturen
agenturen. Dies ist der bislang höchste Wert seit          (68 Prozent).
der Durchführung der Umfrage und gegenüber
dem Vorjahr ein erneuter leichter Anstieg. Im              Damit sinkt der Anteil der Betriebe, die bei der
Vergleich zum bislang niedrigsten Wert aus dem             Besetzung von Ausbildungsplätzen Dienstleistun-
Jahr 2007 ist ein deutliches Plus von                      gen der Arbeitsagenturen nicht oder nur gele-
13 Prozentpunkten zu beobachten. Der kontinu-              gentlich nutzen um einen Prozentpunkt. Er ist mit
ierliche Anstieg der vergangenen Jahre setzt sich          35 Prozent aber immer noch groß. Hier besteht
damit fort. Im Zuge des sich verschärfenden                für die Unternehmen weiteres Potenzial, ihre
Wettbewerbs um Auszubildende beschreiten die               offenen Stellen zukünftig verstärkt an die Ar-
Betriebe alle Wege, um Bewerber zu gewinnen.               beitsagentur zu melden.

Dies zeigt auch der Blick in die Branchen. Der
Anteil der meldenden Unternehmen ist in den
Branchen mit Besetzungsproblemen am höchsten:

              Melden Sie Ihre offenen Ausbildungsplätze der Agentur für Arbeit?

     100%

      80%
                54       52        54       56       58        61       64        65
      60%                                                                                 ja, immer
                                                                                          ja, hin und wieder

      40%                                                                                 nein
                20       22
                                   23       23       21
                                                               20       19        18
      20%
                26       26        23       21       21        19       17        17
       0%
               2006     2007     2008      2009     2010      2011     2012     2013

                                                                                                               19
Ausbildung 2013 – Ergebnisse einer DIHK-Online-Unternehmensbefragung

Viele Wege führen zu Bewerbern                                 Für 41 Prozent der Unternehmen sind die IHKs ein
                                                               wichtiger Partner bei der Gewinnung von Auszu-
Darüber hinaus schlagen nahezu alle Betriebe                   bildenden. Sie unterstützen Betriebe und Jugend-
zusätzliche Wege ein, um geeignete Auszubilden-                liche vor Ort, z. B. durch ihre Ausbildungsberater,
de zu finden. Im Vergleich zu 2012 bleiben bei                 Ausbildungsmessen oder die Vermittlung von
dieser Frage fast alle Antwortmöglichkeiten auf                Ausbildungsplätzen über ihre gemeinsame Lehr-
dem Vorjahresniveau oder legen sogar leicht zu.                stellenbörse.

Mehr als die Hälfte (60 Prozent) der Betriebe                  Mehr als jedes dritte Unternehmen wirbt in
nutzt das Internet. 45 Prozent der Unternehmen                 Schulen für die eigenen Ausbildungsmöglich-
werben mit Anzeigen in den regionalen Print-                   keiten. Im Branchenvergleich wird die Direkt-
medien.                                                        werbung in Schulen besonders stark von den
                                                               Banken und Versicherungen (55 Prozent) sowie
                                                               der Industrie (49 Prozent) betrieben. Demgegen-
                                                               über wird diese Möglichkeit bei Betrieben des
                                                               Gastgewerbes weniger genutzt.

                  Auf welchem Wege - außer Einschaltung der Agentur für Arbeit -
                            gewinnen Sie Ihre Auszubildenden (in %)?
                                        (Mehrfachnennungen möglich)

                                                                                               56
                                     Internet                                                       60
                                                                                        45
          Anzeigen in regionalen Printmedien                                            45
                                                                                   42
                                         IHK                                      41
                           Ausbildungsmessen*                                   38
                                                                               37
                    Direktwerbung in Schulen                                   37
                                                                 20
                                 andere Wege                     20
     Branchenverbände/Arbeitgeberverbände*                10
                Private Ausbildungsvermittler       3
                                                    3

                                                0        10    20       30      40       50     60       70
     * erstmals 2013 abgefragt
                                                        2013   2012

20
Ausbildung 2013 – Ergebnisse einer DIHK-Online-Unternehmensbefragung

IHK-Lehrstellenbörse und Soziale Medien               Das zeigt, dass Sozialen Medien eine wachsende
stark im Kommen                                       Bedeutung bei der Bewerbergewinnung zukommt.

60 Prozent der Unternehmen gaben an, das              Erstaunlich ist, dass vor allem Kleinbetriebe
Internet zur Gewinnung von Bewerbern zu nut-          (weniger als 10 Beschäftigte) die sozialen Medien
zen. Diese Gruppe wurde differenzierter befragt,      überdurchschnittlich stark nutzen. Hier ist seit
auf welche Weise das Internet genutzt wird:           2011 ein Anstieg um 13 Prozentpunkte auf
Mit 86 Prozent steht die Nutzung der eigenen          35 Prozent zu verzeichnen. Hierunter dürften z. B.
Unternehmenshomepage weiterhin an der Spitze.         Start-up-Unternehmen fallen, die besonders in
Branchenübergreifend gehört diese Möglichkeit         den sozialen Medien aktiv sind und von den
der Bewerberakquise damit zum Standardinstru-         persönlichen Kontakten profitieren. Zudem
ment.                                                 greifen Kleinunternehmer eher auf die Nutzung
                                                      z. B. einer persönlichen facebook-Seite zurück,
Sehr gut angenommen wird die neue Lehrstellen-        anstatt eine eigene Homepage für die Bewerber-
börse (www.ihk-lehrstellenboerse.de) der Indust-      gewinnung zu entwickeln. Auch Großbetriebe
rie- und Handelskammern, die im Februar 2012          (mehr als 1.000 Beschäftigte) liegen bei der
an den Start ging. Die Hälfte der Antwortenden        Nutzung von Sozialen Medien mit 38 Prozent
geben an, dieses Instrument für die Suche nach        deutlich über dem Durchschnitt. Im Vergleich zu
Bewerbern zu nutzen. Besonders bedeutsam ist          2011 (17 Prozent) ist hier der steilste Anstieg um
sie für Großunternehmen mit mehr als 1.000            21 Prozentpunkte zu verzeichnen. Diese Unter-
Beschäftigten: 59 Prozent setzen die IHK-             nehmen haben im Vergleich zu anderen Betriebs-
Lehrstellenbörse für ihre überregionale Bewerber-     größen häufiger ein professionelles Personal-
suche ein.                                            management, das die Nutzung sozialer Medien im
                                                      stark wachsenden Maße einbezieht.
Ein Viertel der Antwortenden nutzt andere Onli-
ne-Börsen (z. B. stepstone, monster) als Plattform    Im Branchenvergleich werden die Sozialen
für die Bewerbersuche. Soziale Medien, wie z. B.      Medien überdurchschnittlich in den Bereichen IT
facebook oder XING, wurden in diesem Jahr von         (34 Prozent), Medien (37 Prozent) sowie im
23 Prozent aller Unternehmen, die das Internet        Gastgewerbe (40 Prozent) genutzt. Im Baugewer-
zur Bewerbergewinnung nutzen, angegeben. Im           be spielen sie zwar eine geringere Rolle
Vergleich zu 2011 ist dies ein deutlicher Anstieg     (elf Prozent), aber auch hier gab es im Vergleich
um neun Prozentpunkte.                                zum Jahr 2011 einen Anstieg um
                                                      sechs Prozentpunkte. Insgesamt lässt sich festhal-
                                                      ten, dass die Sozialen Medien von den Unterneh-
                                                      men deutlich stärker als in der Vergangenheit
                                                      genutzt werden, um die Jugendlichen anzuspre-
                                                      chen.

                                                                                                     21
Ausbildung 2013 – Ergebnisse einer DIHK-Online-Unternehmensbefragung

                       In welcher Form nutzen Sie das Internet zur Gewinnung Ihrer
                                        Auszubildenden (in %)?
                                           (Mehrfachnennungen möglich)

      Stellenanzeigen auf der                                                                      90
     Unternehmenshomepage                                                                     86

        IHK-Lehrstellenbörse*                                             51

     andere Online-Börsen (z.                            29
      B. stepstone, monster)                        25

         sonstige                         15
 Websites/Nutzungsformen                       20

         Soziale Medien (z. B.                 19
              facebook)                         23

                                 0   10    20        30       40     50        60   70   80    90       100

 * erstmals 2013 abgefragt                               2013      2012

22
Ausbildung 2013 – Ergebnisse einer DIHK-Online-Unternehmensbefragung

III ÜBERNAHME VON                                     Das Thema Fachkräftesicherung ist und bleibt
                                                      damit für viele Betriebe ein zentrales Anliegen.
    AUSZUBILDENDEN                                    Statt den Fachkräftebedarf über den Arbeitsmarkt
                                                      zu sichern, will die Mehrheit der Unternehmen
Fachkräfte durch Ausbildung sichern                   ihre selbst ausgebildeten Fachkräfte im eigenen
                                                      Betrieb halten und bietet daher ihren Auszubil-
Zu ihren Übernahmeplänen befragt gibt die Hälfte      denden gute Übernahmeperspektiven.
der Unternehmen für 2013 an, den Großteil (75
bis 100 Prozent) ihrer neu ausgebildeten Fach-
kräfte übernehmen zu wollen. Im Vergleich zum
Vorjahreswert ist hier kaum eine Veränderung zu
verzeichnen.

              Wie viel Prozent Ihrer Auszubildenden, die 2013 voraussichtlich ihre
                  Ausbildung abschließen, planen Sie zu übernehmen (in %)?

     100%

      80%
                   46
                                     54                               57
                                                     59

      60%                                                                            75 - 100 Prozent
                                                                                     50 - 74 Prozent
                   15                                                                25 - 49 Prozent
      40%                            14                                              0 - 24 Prozent
                    8                                12               13
                                     7                                 6
                                                     6
      20%
                   31
                                     25              23               24

       0%
                  2010              2011            2012             2013

                                                                                                        23
Ausbildung 2013 – Ergebnisse einer DIHK-Online-Unternehmensbefragung

Übernahmepläne in allen Regionen und                      Bei den Industrieunternehmen sind es 59 Prozent,
Branchen auf hohem Niveau                                 das ist ein vergleichbares Niveau wie im Vorjahr
                                                          (2012: 61 Prozent).
Die Übernahmebereitschaft bleibt auch 2013 im
Vergleich zu dem Nachkrisenjahr 2010 in allen             Im Gastgewerbe bleibt die beabsichtigte Über-
Regionen auf hohem Niveau bestehen. Die Aus-              nahmequote von 75 bis 100 Prozent wie im
wertung nach Regionen zeigt hierbei ein Süd-              Vorjahr mit 23 Prozent, die mit dem im Branchen-
Nord-Gefälle. Im Süden ist die geplante Über-             vergleich niedrigsten Wert.
nahmequote am höchsten: Wie im Vorjahr wollen
65 Prozent der Unternehmen 75 bis 100 Prozent             Eine Ursache für den bestehenden Niveauunter-
ihrer Auszubildenden übernehmen; das ist gegen-           schied ist, dass das Gastgewerbe traditionell
über 2010 ein Plus um 14 Prozentpunkte. Hier              stärker über Bedarf ausbildet und zudem viele
zeigt sich, dass im Süden nahezu Vollbeschäfti-           angehende Fachkräfte ihre Qualifizierung durch
gung herrscht. Demgegenüber beabsichtigen im              Wanderjahre nach der Ausbildung ausbauen
Norden 47 Prozent der Unternehmen, 75 bis                 wollen. Allerdings liegt die Übernahmequote auch
100 Prozent ihrer Auszubildenden zu überneh-              in diesem Jahr um neun Prozentpunkte über dem
men; dies ist ebenfalls ein um zehn Prozentpunk-          Wert aus dem Jahr 2010. Das zeigt, dass es in
te höherer Wert als noch 2010. Der Westen liegt           dieser Branche ebenfalls wichtiger wird, die selbst
bei der Übernahmequote etwa im Bundesdurch-               ausgebildeten Fachkräfte durch das Aufzeigen
schnitt, der Osten leicht darunter.                       von längerfristigen Beschäftigungsperspektiven
                                                          an den eigenen Betrieb zu binden.
Im Branchenvergleich liegen die Banken und
Versicherungen wie in den Vorjahren an der
Spitze: 72 Prozent planen eine Übernahmequote
von 75 bis 100 Prozent.

Wie viel Prozent Ihrer Auszubildenden, die 2013 voraussichtlich ihre Ausbildung abschließen, planen
Sie zu übernehmen?
Kriterium Übernahme 75 – 100 Prozent               2013           2012            2011            2010

Industrie (ohne Bau)                               72 %           73 %            69 %            57 %

Gastgewerbe                                        27 %           27 %            16 %            14 %

Banken/Versicherungen                              78%            79%             78 %            73 %

… nach Industriebranchen

Maschinenbau                                       81 %           80 %            79 %            59 %

Metallerzeugung und -bearbeitung                   77 %           79 %            76 %            63 %

Pharma                                             67 %           68 %            60 %            68 %

24
Ausbildung 2013 – Ergebnisse einer DIHK-Online-Unternehmensbefragung

Fachkräftesicherung bleibt Leitmotiv für die                     Für 36 Prozent der Betriebe ist daher das Motiv
Übernahmeentscheidung                                            wichtig, sich als attraktiver Arbeitgeber mit
                                                                 Karriereperspektiven zu positionieren. Im Ver-
Die Sicherung von gut ausgebildeten Fachkräften                  gleich zum Vorjahr ist ein Anstieg insbesondere in
bleibt auch 2013 das Leitmotiv für die Übernah-                  den Branchen Industrie um plus sechs Prozent-
me von Auszubildenden. Mehr als vier von fünf                    punkte auf 40 Prozent, Medien um plus sieben
der Betriebe (83 Prozent) halten dies für einen                  Prozentpunkte auf 26 Prozent und Unterneh-
zentralen Aspekt. Der stabile Wert unterstreicht,                mensorientierte Dienste um plus sechs Prozent-
dass das Thema Fachkräftesicherung bei vielen                    punkte auf 30 Prozent zu verzeichnen.
Unternehmen zentral und prägend für ihre Perso-
nalpolitik ist.                                                  14 Prozent der Betriebe geben an, Auszubildende
                                                                 nicht übernehmen zu können, da diese sich für
Die aktuelle wirtschaftliche Lage ist für                        andere Unternehmen oder Bildungswege ent-
46 Prozent (2012: 45 Prozent) der Unternehmen                    scheiden. Dies ist im Vergleich zum Vorjahr ein
ein wichtiger Faktor, wenn es um die Übernahme-                  leichter Anstieg um einen Prozentpunkt.
entscheidung geht. In wirtschaftlich guten Zeiten
spielt insbesondere die Bewältigung einer hohen                  Im Gastgewerbe sind es sogar 28 Prozent – hier
Auftragsauslastung mit selbst ausgebildetem                      ist in den letzten drei Jahren eine Steigerung von
Personal eine wichtige Rolle.                                    elf Prozentpunkten zu verzeichnen (2010:
                                                                 17 Prozent). In dieser Branche wird der Wechsel
Wer eine gute Übernahmeperspektive bieten                        in ein neues Unternehmen oder in eine Weiter-
kann, hat angesichts sinkender Schulabgänger-                    bildungsmaßnahme von den ausgebildeten
zahlen Wettbewerbsvorteile.                                      Fachkräften offenbar favorisiert.

              Welche Aussagen treffen auf Ihre Entscheidung zur Übernahme Ihrer
                          Auszubildenden im Jahr 2013 zu (in %)?
                                          (Mehrfachnennungen möglich)

                                                                                            75
                          Fachkräfte sichern.                                                    80
                                                                                                   84
                                                                                                  83
             Aktuelle wirtschaftliche Lage ist                                52
                                                                            48
                    ausschlaggebend.                                       45
                                                                           46
                                                          16        31
  Positionierung als attraktives Unternehmen.                         36
                                                                     36
     Trotz Übernahmeangebot wechseln                  9 12
 Auszubildende zu anderen Unternehmen oder              13
               Bildungswegen.                            14
                                                        13
         Tarifliche Bestimmungen liegen vor.          9
                                                      9
                                                       11

                                                 0   10   20   30    40    50   60    70    80     90

                                                          2013      2012    2011     2010

                                                                                                                 25
Ausbildung 2013 – Ergebnisse einer DIHK-Online-Unternehmensbefragung

IV AUSBILDUNGSHEMMNISSE,                            Eine reflektierte Berufswahl kann dazu beitragen,
   AUSBILDUNGSREIFE                                 die Anforderungen in einer Ausbildung besser zu
                                                    bewältigen bzw. Ausbildungsabbrüche zu ver-
                                                    meiden.
Berufsorientierung mangelhaft
                                                    Im Vergleich zum Vorjahr wird die wirtschaftliche
Wie im Vorjahr beklagen 44 Prozent der Aus-
                                                    Situation der Unternehmen geringfügig stärker als
bildungsunternehmen Rahmenbedingungen, die
                                                    ausschlaggebend wahrgenommen. Zwölf Prozent
eine Ausbildung verhindern oder erschweren.
                                                    der Unternehmen (2012: elf Prozent) sehen die
                                                    unsichere wirtschaftliche Perspektive als ausbil-
Die mangelnde Ausbildungsreife vieler Schulab-
                                                    dungshemmend an. Unsicherheiten resultieren für
gänger ist für die meisten dieser Betriebe
                                                    die Unternehmen weiterhin aus der Eurokrise.
(75 Prozent) das Ausbildungshemmnis Nr. 1.
                                                    Gegenüber 2010, dem Jahr nach der Wirtschafts-
Die Tendenz der vergangenen drei Jahre ist leicht
                                                    und Finanzkrise von 2009, ist dieser Wert jedoch
rückläufig. Dagegen steigt die Unzufriedenheit
                                                    nach wie sehr niedrig. 2010 hatten noch doppelt
mit der Berufsorientierung stetig. 53 Prozent der
                                                    so viele Unternehmen (24 Prozent) angegeben, die
Unternehmen geben an, unklare Berufsvorstellun-
                                                    unsichere wirtschaftliche Perspektive beeinträch-
gen vieler Schulabgänger wirkten sich als Aus-
                                                    tige ihre Ausbildungsbereitschaft.
bildungshemmnis aus. Dies ist seit 2011 ein
Zuwachs um vier Prozentpunkte. Im Ausbildungs-
                                                    Auch für 2013 gilt, dass der Anteil der Unter-
pakt setzen sich die Partner für eine bessere und
                                                    nehmen, die Ausbildungshemmnisse feststellen,
systematische Berufsorientierung in den Schulen
                                                    im Osten mit fast 55 Prozent der Betriebe unver-
ein. Unternehmen unterstützen dies zusätzlich
                                                    ändert hoch ist. Eine Erklärung liefert abermals
durch ihre Bereitschaft, mit Schulen zu kooperie-
                                                    die demografische Entwicklung. Ein Viertel der
ren und durch ihre Praktikumsangebote. So bieten
                                                    Unternehmen im Osten (26 Prozent) kann Ausbil-
rund fünf Prozent der Betriebe 2013 erstmals
                                                    dungsplätze nicht besetzen, weil die Betriebe
Schülerpraktika an, 18 Prozent wollen ihr bis-
                                                    keine Bewerbungen mehr erhalten. Im bundes-
heriges Angebot aufstocken. Ähnlich sieht es bei
                                                    weiten Durchschnitt trifft das auf 19 Prozent der
den Schulkooperationen aus.
                                                    Betriebe zu. So kann die demografische Entwick-
                                                    lung als Ausbildungshemmnis gewertet werden.
Zwölf Prozent der Unternehmen wollen Koope-
rationen mit Schulen anbahnen, 25 Prozent
wollen ihr bisheriges Engagement intensivieren.

26
Ausbildung 2013 – Ergebnisse einer DIHK-Online-Unternehmensbefragung

                      Welche Ausbildungshemmnisse wirken sich auf Ihren Betrieb aus (in %)?
                          (Antworten von Unternehmen, die Ausbildungshemmnisse verzeichnen; Mehrfachnennungen möglich)

                                                                                                                                                     76
                                  mangelnde Ausbildungsreife                                                                                        75
                                                                                                                                                   75
                                                                                                                                49
              unklare Berufsvorstellungen vieler Schulabgänger                                                                    51
                                                                                                                                    53
                                                                                                      23
              Auszubildende sind zu lange in der Berufsschule                                    20
                                                                                                 20
                                                                                           15
                   Die Entfernung zur Berufsschule ist zu groß                              16
                                                                                            16
                                                                                      12
                         unsichere wirtschaftliche Perspektive                       11
                                                                                     12
                                                                                      12
                                                        andere                       11
                                                                                     11
                                                                                     10
                 Ich kann nicht alle Qualifikationen vermitteln                  9
                                                                                9
                                                                                 9
                   Ich kann Auszubildende nicht übernehmen                  7
                                                                             8
                                                                                 9
  Schwierigkeiten bei der Zusammenarbeit mit der Berufsschule               7
                                                                             8
                                                                        5
                        Die eigene Ausbildung ist mir zu teuer         4
                                                                      4

                                                                      3
                 Ich benötige Fachkräfte mit Studienabschluss         3
                                                                      3

                                                                  0          10              20            30      40       50           60   70      80

                                                                                                           2013   2012   2011

Der Osten tickt anders                                                                      Die Dauer des Berufsschulbesuchs im Osten
                                                                                            deutlich weniger kritisch gesehen als in den
Die Unzufriedenheit der Unternehmen mit der                                                 übrigen Regionen, elf Prozent gegenüber
Ausbildungsreife der Schulabgänger ist leicht                                               20 Prozent. Hier fällt vor allem der Norden auf:
zurückgegangen. Doch noch immer sehen                                                       24 Prozent der Betriebe geben an, die Auszubil-
75 Prozent der Unternehmen, die Ausbildungs-                                                denden seien zu lange in der Berufsschule. Das
hemmnisse feststellen, darin eine Beeinträchti-                                             Lernen in der Berufsschule wird also offensicht-
gung für eine erfolgreiche Ausbildung.                                                      lich als Hilfe gesehen, gemeinsam lernschwächere
                                                                                            Jugendliche für die Ausbildung fit zu machen. Die
Beim Vergleich der Regionen weichen die Aus-                                                Entfernung zur Berufsschule wird demgegenüber
sagen der Unternehmen im Osten Deutschlands                                                 im Osten häufiger als Ausbildungshemmnis
deutlich von denen der anderen Regionen ab. So                                              wahrgenommen (21 Prozent gegenüber 16 Pro-
sind im Osten 80 Prozent der Unternehmen mit                                                zent im Durchschnitt). Hier spiegelt sich die im
der Ausbildungsreife der Schulabgänger unzufrie-                                            Zuge der demografischen Entwicklung vorge-
den und 64 Prozent mit der Berufsorientierung.                                              nommene Konzentration der Schulstandorte
Dies sind fünf bzw. elf Prozentpunkte mehr als im                                           wider. Eine unsichere wirtschaftliche Situation
Durchschnitt. Nach wie vor suchen gute Schulab-                                             spielt für die Unternehmen im Osten offenbar nur
gänger, Chancen in anderen Regionen.                                                        eine untergeordnete Rolle.

                                                                                                                                                           27
Ausbildung 2013 – Ergebnisse einer DIHK-Online-Unternehmensbefragung

Nur neun Prozent gegenüber zwölf Prozent im                        Die ausbildungsbegleitenden Hilfen der Arbeits-
Durchschnitt geben dies als Ausbildungshemmnis                     agenturen (abH) werden im Osten ebenfalls
an. Der Fachkräftemangel überlagert hier die                       überdurchschnittlich genutzt (41 Prozent gegen-
Konjunkturunsicherheiten also nachweislich.                        über 36 Prozent im Durchschnitt). Dagegen wird
                                                                   Nachhilfe im eigenen Unternehmen seltener
Auch die Reaktionen der Betriebe im Osten auf                      angeboten (49 Prozent gegenüber 58 Prozent im
die mangelnde Ausbildungsreife weichen von                         bundesdeutschen Durchschnitt).
denen der Betriebe in anderen Regionen ab. So
bieten sie häufiger Praktika an für Jugendliche,
die bei einem Bildungsträger ausgebildet werden
(24 Prozent gegenüber 18 Prozent im Durch-
schnitt). Sie sehen offenbar darin eine Möglich-
keit, durch ein Praktikum zunächst zu prüfen, ob
sich lernschwächere Jugendliche für eine Ausbil-
dung in ihrem Betrieb eignen.

                Wie reagieren Sie bei der Gewinnung von Auszubildenden auf rückläufige
                                         Bewerberzahlen (in %)?
                                              (Mehrfachnennungen möglich)

 Ich registriere rückläufige Bewerberzahlen und sehe                                                       57
                                                                                                                           79
                    Handlungsbedarf.                                                                            62
                                                                                                           58
                                                                          27
                         Kooperationen mit Schulen                                  34
                                                                                   33
                                                                         24
                                                                                   34
                   Angebote von Praktikumsplätzen                                             46
                                                                                         40
                                                                                    36
                                                                         25
                 verbessertes Ausbildungsmarketing                                  35
                                                                              29
                                                                         25
         Erschließung neuer Bewerbergruppen (z. B.                13
                                                                         24
                    Studienabbrecher)                            12
                                                                11
  Senkung der Anforderungen an die Vorbildung von                12
                                                                              28
                    Bewerbern                                      14
                                                                   14

                                                       0   10       20    30         40         50         60        70   80    90

                                                                               Nord       Süd        Ost    West

28
Ausbildung 2013 – Ergebnisse einer DIHK-Online-Unternehmensbefragung

Berufsschule als Partner geschätzt                      Weniger Kritik an Deutsch- und
                                                        Mathekenntnissen
Nur ein geringer Anteil der Unternehmen (acht
Prozent), die überhaupt über Ausbildungshemm-           Der Anteil der Unternehmen, die zu geringe
nisse klagen (44 Prozent), sehen Schwierigkeiten        Deutsch- und Mathematikkompetenzen der
bei der Zusammenarbeit mit der Berufsschule. Das        Schulabgänger beklagen, geht seit 2006 kontinu-
lässt darauf schließen, dass die duale Ausbildung       ierlich zurück. Auch 2013 setzt sich diese Ent-
mit ihrem theoretischen Teil in der Schule und der      wicklung fort. So ist der Anteil der Betriebe, der
praktischen Ausbildung im Betrieb nach wie vor          ein zu geringes mündliches und schriftliches
für die Ausbildungsunternehmen einen hohen              Ausdrucksvermögen der Schulabgänger bemän-
Wert hat und als sinnvolle Arbeitsteilung wahrge-       gelt, erstmals auf knapp unter 50 Prozent gesun-
nommen wird.                                            ken. Seit 2006 ist dies eine Verbesserung um 16
                                                        Prozentpunkte. Ähnlich sieht es bei den elemen-
Die Betriebe senken die Anforderungen und bilden        taren Rechenfertigkeiten aus. Berichteten 2006
verstärkt auch lernschwächere Jugendliche aus.          noch 53 Prozent der Ausbildungsbetriebe über
Der Anteil der Betriebe, die Anforderungen redu-        Defizite, so sind es 2013 noch 45 Prozent. Dies
zieren, beträgt im Osten 28 Prozent. Im Westen          entspricht einer Verbesserung seit 2006 um acht
ist der Anteil nur halb so hoch. Deutlich wird          Prozentpunkte. Diese Ergebnisse bestätigen den
damit einmal mehr: Eine gute Konjunktur löst            Trend der vergangenen Jahre. Da sich die Ergeb-
nicht automatisch die Probleme auf dem Aus-             nisse der deutschen Schüler bei den PISA-Studien
bildungsmarkt. Zwar sind Unternehmen zu-                nicht in gleichem Maße verbessert haben, ist dies
nehmend bereit, auch lernschwächeren Jugend-            möglicherweise ein Zeichen, dass sich die Unter-
lichen beim Einstieg in eine Ausbildung Hilfe-          nehmen auf das Leistungsvermögen der Schulab-
stellung zu geben, doch kann es nicht Aufgabe           gänger eingestellt haben.
der Wirtschaft sein, schulische Defizite in der
Berufsausbildung auszugleichen.

                 In welchen Bereichen stellen Sie Mängel bei der Ausbildungsreife
                                  heutiger Schulabgänger fest?
                     - Entwicklung der Deutsch- und Mathematikfähigkeiten -
                         (Unternehmensantworten in %; Mehrfachnennungen möglich)

  70

  65

  60
                                                                           elementare Rechenfertigkeiten

  55
                                                                           mündliches und schriftliches
                                                                           Ausdrucksvermögen
  50

  45

  40
        2006    2007    2008    2009    2010    2011   2012   2013

                                                                                                           29
Ausbildung 2013 – Ergebnisse einer DIHK-Online-Unternehmensbefragung

Betrachtet man die Entwicklung nach Branchen,        In der IT-Branche ist die Unzufriedenheit dagegen
so zeigt sich, dass die größte Unzufriedenheit mit   leicht um einen Prozentpunkt angewachsen.
den Mathematikkenntnissen in der Industrie           Zugenommen hat die Kritik in der Medienbranche,
vorherrscht. 55 Prozent der Industrieunternehmen     wo fast 50 Prozent der Unternehmen Deutsch-
stellen unzureichende Fähigkeiten bei den Be-        kenntnisse der Ausbildungsplatzbewerber bemän-
werbern fest. Der Wert ist im Vergleich zum          geln. Das sind sechs Prozentpunkte mehr als im
Vorjahr leicht um einen Prozentpunkt gesunken,       vergangenen Jahr. Im Baugewerbe dagegen ging
im Vergleich zu 2006 um sechs Punkte, also           der Wert um sechs Prozentpunkte auf 41 Prozent
weniger stark als im Durchschnitt aller Branchen.    zurück, im Handel und im Verkehrsgewerbe um
Dagegen werden die Rechenfähigkeiten der             jeweils drei Punkte auf jeweils 49 Prozent.
Azubis in der Medienbranche (29 Prozent) weni-
ger bemängelt.                                       Nach Regionen betrachtet, ist die Kritik an zu
                                                     geringe Deutsch- und Mathekompetenzen überall
Bei differenzierter Betrachtung der Industrie-       zurückgegangen. Einzige Abweichung:
branche zeigt sich, dass besonders im Maschinen-     Während sich im vergangenen Jahr die Unzufrie-
bau (61 Prozent der Betriebe) und in der Metall-     denheit der Betriebe im Osten Deutschlands mit
erzeugung und -bearbeitung (58 Prozent) eine         den Mathematikleistungen leicht erhöht hatte
hohe Unzufriedenheit herrscht. Im Vergleich zum      (um plus zwei Punkte auf 53 Prozent), ist sie in
Vorjahr ist der Wert im Maschinenbau nicht wie       diesem Jahr deutlich um fünf Prozentpunkte (auf
in den anderen Branchen zurückgegangen; ein          48 Prozent) gesunken. Die Zunahme der Unzufrie-
Zeichen dafür, dass hier die Unzufriedenheit         denheit war also ein kurzfristiges Phänomen.
anhaltend hoch ist. Es zeigt sich damit, dass
gerade die Industrie Wert legt auf gute Mathe-       Zufriedener sind die Betriebe im Süden mit den
matikkompetenzen der Schulabgänger. In den           Mathekompetenzen (42 Prozent). Hier hat sich
technischen Berufen werden junge Leute ge-           der Wert noch einmal um zwei Prozentpunkte
braucht, die gute Leistungen und Kompetenzen in      verbessert. Hinsichtlich der Ausdrucksfähigkeiten
                                                     in der deutschen Sprache zeigen sich die Betriebe
den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik,
                                                     im Westen (51 Prozent) und im Norden
Naturwissenschaft, Technik) mitbringen.
                                                     (52 Prozent) unzufriedener als diejenigen im
                                                     Osten (47 Prozent) und im Süden (48 Prozent).
Bei den Deutschkompetenzen der Schulabgänger
                                                     Während sich jedoch der Wert im Westen um
sind besonders die Banken (55 Prozent) und die
                                                     zwei Prozentpunkte verbessert hat, stagniert er im
IT-Branche (58 Prozent) unzufrieden. Die Unzu-
                                                     Norden. Einmal mehr zeigt sich, dass die Schüler
friedenheit bei den Banken und Versicherungen
                                                     im Süden im Durchschnitt offenbar höhere Kom-
hat jedoch abgenommen, denn Anfang des
                                                     petenzen in den Schulen erwerben als in anderen
vergangenen Jahres sagten noch 59 Prozent der
                                                     Regionen.
Unternehmen, dass sie mit dem mündlichen und
schriftlichen Ausdrucksvermögen der Schulab-
gänger unzufrieden sind. Hier wirkt sich aus, dass
diese Branche im vergangenen Ausbildungsjahr in
einigen Ländern auf die Absolventen doppelter
Abiturjahrgänge zurückgreifen konnte und daher
rückblickend eine Verbesserung der Deutsch-
kenntnisse wahrnimmt.

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