Ausgabe 31 12/2018 - "Freude schenken" - Caritasverband Gladbeck

 
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Ausgabe 31 12/2018 - "Freude schenken" - Caritasverband Gladbeck
Ausgabe   31 · 12/2018
                                                       Jahrgang 08

„Freude schenken“

                    |   Ein besonderer Gottes-
                        dienst
                        für Menschen mit Demenz   |   Upcycling hoch zwei
Ausgabe 31 12/2018 - "Freude schenken" - Caritasverband Gladbeck
2   |                                                                                                                                                                                  3   |
                                                                                               Liebe Leserinnen und Leser,

                                                                                     Vorwort
Inhalt

         Vorwort 								3
                                                                               and             in dieser Ausgabe möchte ich auf wichtige
                                                                           Verb                Ereignisse des sich dem Ende neigenden
                                                                         r
         Caritas und Seelsorge (Pastoral) sind eins				          6    De                       Jahres zurückblicken und einen Ausblick
                                                                                               auf die Herausforderungen im neuen Jahr
                                                                                               wagen.
         Beratung und Teilhabe						9
                                                                                               Einige Themen, mit denen wir uns in 2018
                                                                                               beschäftigt haben, waren auch schon im
         Kinder Jugend und Familie						10
                                                                                               Jahr davor auf der Tagesordnung und sie
                                                                                               werden uns auch 2019 weiterhin begleiten.
                                                                                               Als Beispiel ist hier das Bundesteilhabe-
         Abteilung Senioren- und Pflegedienste				               11                            gesetz zu nennen. Die Einführung dieses
                                                                                               Gesetzes verändert grundlegend die Vor-
                                                                                               zeichen in der Behindertenhilfe und stellt     tigt, auch inhaltlich gab es viel zu tun. So
         Nahe an den Menschen						13                                                          uns, wie alle anderen Träger, die in diesem    konnten wir ein weiteres Grundstück an der
                                                                                               Bereich tätig sind, vor bisher unbekannte      Grabenstraße für die Dezentralisierung des
                                                                                               Herausforderungen. Die Rechte von Men-         St.-Suitbert-Hauses kaufen und sind mit der
         Unsere neuen Mitarbeiter im Verband				                 14
                                                                                               schen mit Behinderungen werden gestärkt,       Propsteipfarrei bezüglich des Kaufes eines
                                                                                               was sehr zu begrüßen ist, nimmt man die        Grundstücks an St. Johannes im Gespräch.
         Jubilare 2. Halbjahr 2018						15
                                                                                               Behindertenrechtskonvention ernst. Viele       Mit diesen Käufen hätten wir alle fünf be-
                                                                                               bekannte Verfahren werden durch neue           nötigten Grundstücke zusammen und könn-
                                                                                               ersetzt. So eine Umstellung bringt Unruhe      ten nach Fertigstellung der Wohngruppen
         „Freude schenken“						16                                                             mit sich. Wir haben noch ein Jahr Zeit zur     das St.-Suitbert-Haus auflösen. Dies wird
                                                                                               Vorbereitung und Ausrichtung, da die we-       in den nächsten Jahren noch viel Arbeit mit
                                                                                               sentlichen Veränderungen erst zum 1. Ja-       sich bringen. In diesem Jahr haben wir aber
         Ein besonderer Gottesdienst für Menschen mit Demenz		   17                            nuar 2020 in Kraft treten. Es bleibt deshalb   noch gemeinsam mit den Bewohnerinnen
                                                                              g                eine Herausforderung, da nach wie vor viele    und Bewohnern und Mitarbeiterinnen und
                                                                        ra tun be              Dinge in ihrer Umsetzung nicht geklärt sind.   Mitarbeitern des Hauses das 40-jährige Be-
         Tradition und Inklusion						18                              Be eilha
                                                                         T                     Im Mai ist die kirchliche Datenschutzverord-   stehen gefeiert. 40 Jahre Behindertenhilfe,
                                                                      &
                                                                                               nung in Kraft getreten. Ob Kirchliches Da-     die bis heute ständig an den Anforderungen
         Martinsmarkt im Johannes-van-Acken-Haus				             19
                                                                                               tenschutzgesetz oder Datenschutz-Grund-        und Bedürfnissen von Menschen mit Behin-
                                                                                               verordnung – die Veränderungen hat jeder       derungen ausgerichtet worden ist.
                                                                                               von uns allein im privaten Bereich erlebt.     Wie bekannt, haben die Caritasverbände
         Upcycling hoch zwei						20                                                           Immer wieder wurde man aufgefordert, Er-       Bottrop, Gelsenkirchen und Gladbeck ihre
                                                                            e                  klärungen zu unterschreiben. Und so galt       Fusionspläne Anfang des Jahres 2018 auf-
                                                                       n ser te
                                                                      U ens                    es auch in unserem Verband, alle Abläufe       geben müssen. Eine Entscheidung, die wir
         Seit zehn Jahren aktiv						21                                 Di                     und Prozesse genau zu „durchleuchten“          nach wie vor bedauern. Es wäre sicherlich
                                                                                               und sich entsprechend der neuen Vorgaben       ein guter und richtiger Schritt für die Zukunft
                                                                                               auszurichten. Eine wahrlich zeitintensive      der Verbände gewesen. Auch aus dieser
         Viele Kerzen – ein Stern						                          21                            wie umfassende Aufgabe, die uns ordent-        Entscheidung ergeben sich zusätzliche Auf-
                                                                                               lich gefordert hat und weiterhin bei jedem     gaben, da wir einige Planungen bewusst
         Unsere Dienste im Überblick					                        22
                                                                                               neuen Prozess begleiten wird.                  verschoben haben. Wir wollten Veränderun-
                                                                                               Wir haben uns aber nicht nur mit solchen       gen im Fusionsprozess gemeinsam vorneh-
                                                                                               eher juristischen Fragestellungen beschäf-     men. Nun müssen wir feststellen, dass die
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               Liste der offenen Punkte sehr lang gewor-      verändert und hier sind im kommenden            zen konnten. Einige Sozialstationen haben       müssen. Diese Veränderungen wollen wir
               den ist und wir diese Punkte im Jahr 2019      Jahr sicherlich weitere Veränderungen zu        zeitweise keinen neuen Kunden mehr auf-         dann gemeinsam im Jahr 2019 umsetzen,
               bearbeiten müssen.                             erwarten. In diesem Feld arbeitet unsere        genommen. Gut, dass wir durch das große         damit die Zufriedenheit weiter steigt und die
               Die Zusammenarbeit mit den ehrenamtli-         Beratungsstelle mit den Mitarbeitenden in       Engagement unserer Mitarbeitenden hel-          Mitarbeitenden sich auch weiterhin bei ihrer
               chen und den hauptamtlichen Mitarbeiten-       den Schulen, den Lehrern und den Eltern         fen konnten. Hierfür gehört Ihnen allen ein     Arbeit wohl fühlen.
               den des Verbandes war auch in diesem           noch enger zusammen. Die Frühförderstel-        großes „Dankeschön“. Besonders hoch sind        Zu guter Letzt möchte ich auf die Situation
               Jahr wieder ein Erfolg. Im Bereich der         le wurde nach den Sommerferien in eine          aktuell die Nachfragen im Bereich der haus-     der katholischen Kirche allgemein und auf
               Flüchtlingshilfe ist diese Zusammenarbeit      interdisziplinäre Frühförderstelle umgewan-     haltsnahen Dienstleistungen. Hier planen        die Zusammenarbeit mit der Propsteipfarrei
               schon zur Selbstverständlichkeit geworden.     delt. Inhaltlich ist das der richtige Weg, um   wir, unser Angebot noch zu erweitern. Wir       eingehen. Wir nehmen wahr, dass die Zahl
               Wir sind sehr dankbar, dass viele Dinge fe-    die Kinder und Familien ganzheitlicher be-      hoffen, dass wir trotz des Fachkräfteman-       der Gläubigen immer weiter sinkt. Immer
               derführend durch die ehrenamtlichen Helfe-     treuen zu können. Die Umstellung war aller-     gels, der auch bei uns in Gladbeck spürbar      weniger Menschen identifizieren sich mit der
               rinnen und Helfer durchgeführt werden. Hier    dings eine echte Herausforderung, die uns       wird, weiterhin in der Lage bleiben, alle An-   Kirche und leben ihren Glauben. Wir sind
               möchte ich besonders die großen Haus-          auch im nächsten Jahr noch fordern wird.        fragenden zu unterstützen.                      uns sicher, dass die Arbeit der Caritas an
               sammelaktionen, die Besuchsdienste und         Unser Second-Hand-Shop „klamotten und           Einige Arbeitsfelder, die wir im Jahr 2019      den Menschen, die unserer Unterstützung
               die Paketaktion in Kooperation mit dem ge-     mehr“ hat seinen ersten Geburtstag gefeiert     bearbeiten wollen, kann ich nur kurz skiz-      bedürfen, Ausdruck einer lebendigen Kirche
               samten Caritasverband erwähnen. Bei den        und wir können mit Stolz sagen: Das Kon-        zieren. So soll das Angebot der Stadtran-       ist. Diese Tatsache nimmt uns als Caritas-
               Ehrenamtlichen möchte ich auch unseren         zept geht auf. Das Angebot wird an seinem       derholung weiter ausgebaut werden. Es           verband auch in die Pflicht, die Kirche von
               Caritasrat nicht vergessen. Auch ihm gehört    neuen Standort sehr gut angenommen und          sind weitere Aktionen in den Oster- und         morgen mitzugestalten. Wir möchten als
               für die geleistete Arbeit in diesem Jahr ein   wir mussten bereits die Öffnungszeiten ver-     Herbstferien geplant. Unsere Angebote für       Caritas Innovationsfaktor für die Gestaltung
               Dank. In vielen Caritasratssitzungen, aber     längern, um den Kunden gerecht zu werden.       den Bereich Schule wollen wir ausbauen          der Arbeit der Propsteipfarrei sein und ver-
               auch in den zusätzlich stattfindenden Aus-     Es freut uns besonders, dass wir nun auch       und neu koordinieren. Für die Beschäftig-       suchen, unsere Einrichtungen und Dienste
               schusssitzungen mit den dazugehörigen          Beschäftigten aus unseren Caritaswerkstät-      ten der Caritaswerkstätten werden wir noch      zu Kirchorten hier in Gladbeck zu machen.
               Vor- und Nachbereitungen, haben sie den        ten bei „klamotten und mehr“ einen Arbeits-     weitere Arbeitsplätze suchen, die einer Be-     Dies kann nur in enger Zusammenarbeit mit
               Verband unterstützt und wichtige Entschei-     platz bieten können. Auf lange Sicht wollen     schäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt         der Propsteipfarrei gelingen. Im neuen Jahr
               dungen für die Zukunft unserer Arbeit ge-      wir noch mehr Beschäftigte einbinden.           nahekommen. Auch suchen wir weiterhin           werden wir hierauf einen Schwerpunkt un-
               troffen. Ein Engagement, das nicht selbst-     Die Seniorenhilfe hat die Umstellung von        nach einem neuen Standort für die Tages-        serer Arbeit setzen.
               verständlich ist.                              Pflegestufen in Pflegegrade mit allem, was      stätte für psychisch kranke Menschen.           Wir haben im Jahr 2018 viele Dinge ge-
               Die Flüchtlingshilfe hat sich in diesem Jahr   dazugehört, gut gemeistert. Allerdings muss     Unsere Mitarbeitenden waren in diesem           meinsam geschafft. Allen die an den unter-
               verändert. Wir haben nach vielen Überle-       nach wie vor noch viel Aufklärungsarbeit ge-    Jahr und sind auch im nächsten Jahr wie-        schiedlichsten Stellen daran mitgearbeitet
               gungen und Gesprächen die Kleiderkam-          leistet werden, da sich viele alte Menschen     der im Mittelpunkt unserer Arbeit. Der Fach-    haben, sage ich an dieser Stelle herzlichen
               mer am Bahnhof-West und das Möbellager         noch nicht mit dieser neuen Systematik          kräftemangel wird immer spürbarer und           Dank für das Engagement und die geleiste-
               geschlossen. Dafür verschieben sich die        vertraut gemacht haben. Auch inhaltlich         wir müssen alles dafür tun, ein attraktiver     te Arbeit. Ich hoffe, dass Sie sich alle auch
               Tätigkeiten. In der Formularhilfe gibt es      werden wir uns im stationären Bereich wei-      Arbeitgeber in unserer Region zu sein. Die      weiterhin für unsere Ziele in 2019 einsetzen
               immer mehr Nutzer und das Helferteam ist       terentwickeln. Wir wollen neue Konzepte         Mitarbeitenden sollen sich bei der Caritas in   und sich für die Arbeit am Nächsten stark
               größer geworden. Eine neue Mitarbeiterin       in unsere Arbeit einfließen lassen und sind     Gladbeck wohl fühlen. Unsere Bemühungen         machen.
               des Verbandes organisiert zusätzlich Ange-     dabei, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter     wurden auch schon anerkannt. So sind wir
               bote, die von der Pfarrei und dem Caritas-     entsprechend vorzubereiten. Wir hoffen,         von der Stadt Gladbeck als familienfreund-      Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien ein
               verband gemeinsam getragen werden. Die         dass wir im nächsten Jahr hierzu noch ge-       licher Arbeitgeber ausgezeichnet worden.        gesegnetes Weihnachtsfest und Gottes Se-
               Unterstützung der Flüchtlinge wird uns auch    naueres sagen können und einige Ideen           Die im Mai durchgeführte Mitarbeiterbefra-      gen für das neue Jahr 2019.
               im neuen Jahr weiterhin fordern. Hier gibt     schon umsetzen können. Unsere ambu-             gung hat gezeigt, dass es bereits eine hohe
               es noch viel zu tun, um die Menschen, die      lanten Dienste werden immer größer. Die         Arbeitszufriedenheit im Verband gibt. Aller-    Ihr
               jetzt bei uns leben, zu integrieren.           Nachfrage ist beständig hoch und wir sind       dings wurde auch deutlich: Es gibt Kritik und
               Auch im Bereich der Kinder-, Jugend- und       auch hier stolz auf unsere Arbeit. Unsere       Veränderungsbedarfe. Aktuell arbeiten wir
               Familienhilfe gab es Neuerungen. Die of-       Mitarbeitenden haben es in diesem Jahr ge-      gemeinsam mit den Mitarbeitervertretungen       Rainer Knubben
               fene Ganztagsschule wurde strukturell          schafft, dass wir alle Anfragenden unterstüt-   heraus, welche Dinge verändert werden           Vorstand
         and                                                                                                                                                                                                           and
     Verb                                                                                                                                                                                                          Verb
   r                                                                                                                                                                                                             r
De                                                                                                                                                                                                            De
Ausgabe 31 12/2018 - "Freude schenken" - Caritasverband Gladbeck
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                                                                                                             der Großpfarrei vor über zehn Jahren sowie          •   kategorial: Formen der Seelsorge, die
                                                                                                             die Verabschiedung eines Votums zur Pfar-               sich unterschiedlichsten Gruppen zu-
          Caritas und Seelsorge (Pastoral) sind eins                                                         reientwicklung im Jahr 2015 der Ressour-                wendet;
                                                                                                             cenmangel, der Mangel an Personen und               •   personal: Seelsorge in kleinen Grup-
                                                                                                             Gläubigen, der Mangel an Finanzen und an-               pen, seien es kleine christliche Gemein-
               Pfarreientwicklung in unserem Bistum Essen bedeutet auch:
                                                                                                             derem. Schnell wird von Mangelverwaltung                schaften, Basisgruppen oder andere;
               Die verengte Gemeindetheologie der 70er Jahre muss sich
                                                                                                             gesprochen – davon, dass lediglich eine             •   lokal: Seelsorge an bestimmten Orten,
               weiten. Diese lässt sich etwa so zusammenfassen: „Jedem
                                                                                                             neue Landkarte erstellt wurde und wird, wo              an denen man sich einfindet, Bildungs-
               Kumpel seine Kirche an sein Bett!“ Und das lief dann von der
                                                                                                             die alten Gemeinden in unserer Stadt, mit               orte oder caritative Orte; vor allem auch
               Wiege bis zur Bahre im Sinne einer Volkskirche.
                                                                                                             dem, was sie bisher geleistet haben, außer              Kitas;
                                                                                                             Acht geraten. Doch die neue Weise, Kirche           •   temporal: Formen der Seelsorge mit
                                                                                                             zu sein, ist bei weitem keine Mangelverwal-             Leuten, die nur eine gewisse Zeit mit-
                                                                                                             tung. Es geht um mehr, als um Landkarten                machen können oder wollen;
               Nahezu alle Theologinnen und Sozialwis-        Wir wandern damit ganz auf der Linie der
                                                                                                             und Strukturen.                                     •   medial: viele kommunizieren mit uns
               senschaftler sind sich einig, dass diese       Pastoralkonstitution des Zweiten Vatika-
                                                                                                                                                                     über die Medien; auch das muss man
               Vergemeinschaftungsform des Christlichen       nischen Konzils „Gaudium et spes“. Der
                                                                                                             Die neuen Räume der Seelsorge können                    heute mitbedenken;
               an ihr Ende gekommen ist. Ein neues Zu-        erste Satz hieraus ist viel zitiert: „Freude
                                                                                                             nur verstanden werden als Netzwerke mit             •   und global: das betrifft all die, die an
               sammenspiel von kirchlichem Leben in           und Hoffnung, Trauer und Angst der Men-
                                                                                                             vielen Knotenpunkten, oder besser gesagt                Großereignissen teilnehmen und da-
               den Stadtteilen mit klaren Schwerpunkset-      schen von heute, besonders der Armen
                                                                                                             mit vielen Kondensationspunkten. Ein schö-              durch einen Kontakt zur Kirche bekom-
               zungen sowie Orten caritativen Handelns        und Bedrängten aller Art, sind auch Freude
                                                                                                             nes Bild zeichnet das kleine Gedicht von Ze-            men auf unterschiedlichste Weise.
               ist gefragt. Gemeinsam gilt es, künftiges      und Hoffnung, Trauer und Angst der Jün-
                                                                                                             netti, wo er von der Glaubensverdunstung
               kirchliches Leben auszumachen, zu iden-        ger Christi.“ Den zweiten Satz halte ich für
                                                                                                             spricht und feststellt, dass das Verdunstete        Zudem haben wir eine weitere Enge zu
               tifizieren und zu entwickeln. Die Kirchen-     ebenso gewichtig: „Es gibt nichts wahrhaft
                                                                                                             doch im Raum bleibt, nur in einem anderen           weiten: das Zusammenspiel von Laien und
               austrittsstudie des Bistums Essen, die in      Menschliches, das nicht in ihren Herzen (in
                                                                                                             Aggregatzustand. Dass wir darum Konden-             Priestern, oder besser gesagt, das Zusam-
               diesem Jahr veröffentlicht wurde („Kirchen-    den Herzen der Christen) seinen Widerhall
                                                                                                             sationspunkte schaffen müssen, an denen             menspiel von Getauften, Gefirmten, Be-
               austritt – oder nicht? Wie sich Kirche ver-    fände.“
                                                                                                             sich das „Wasser des Glaubens“ wieder               auftragten, Gesendeten und Geweihten.
               ändern muss, Freiburg 2018“), hat eindeutig
                                                                                                             verdichtet. Solche Verdichtungspunkte sind          Das setzt die Pfarrei in Gladbeck gerade
               gezeigt, dass Menschen sich in der Kirche      Das ist unser Auftrag: Wir sollen nicht nur
                                                                                                             heute nicht nur die Kirchtürme und nicht nur        mit ihrer Vision um, Frauen und Männer zu
               engagieren und ihr Wertschätzung und Mit-      den Resonanzboden bei anderen suchen,
                                                                                                             die Schulen, sondern es sind auch carita-           befähigen, genau in diesen Bereichen ihr
               gliedschaft zeigen, wenn diese sich nach       dass unsere Botschaft dort Widerhall finde.
                                                                                                             tive Einrichtungen, geistliche Projekte und         Christsein zu leben und sich zu engagieren.
               wie vor von der Taufe bis zur Beerdigung       Wir selbst sollen unseren Resonanzboden
                                                                                                             Gruppen. Das bedeutet: Zum Prinzip der              Dieses gelingende Miteinander von
               als Wegbegleiterin anbietet und gleichzeitig   aktivieren. Die Not der Menschen, ihre Fra-
                                                                                                             Weite, die wir jetzt durch größere pastorale        Hauptamtlichen, Ehrenamtlichen und Frei-
               aber im sozial-caritativen Bereich sozusa-     gen und ihre Sehnsüchte sollen Resonanz
                                                                                                             Räume geschaffen haben, muss das Prin-              willigen, von Männern und Frauen, von
               gen den Kitt in der sich rasant wandelnden     in unseren Herzen finden. Das ist ein Pers-
                                                                                                             zip der Nähe kommen. Es kann nicht ohne             Einzelprofilierung und Kooperation, von
               Gesellschaft darstellt.                        pektivwechsel. Wenn die Kirche zu sich fin-
                                                                                                             die Nähe vor Ort gehen.                             Profession und Lebenskompetenz, von
                                                              den will, muss sie zu den Menschen finden.
                                                                                                                                                                 Vielheit und Einheit führt fast von selbst
               Gleichermaßen wichtig wie herausfordernd       Wenn die Kirche bei sich sein will, muss
                                                                                                             So kommen wir zu einer „Theologie des               zum Lebensraum und zum Sozialraum
               ist dabei, die Lebenssituationen aller Men-    sie bei den Menschen sein. Deshalb ist es
                                                                                                             Raumes“ in einer Vielortigkeit und Vielge-          der Menschen. Lebensraum meint mehr
               schen unserer Stadtgemeinschaft ins Auge       notwendig, dass wir eine gemeinsame Per-
                                                                                                             staltigkeit der Pastoral, in die sich das, was      den persönlichen Kontext der Menschen,
               zu fassen. Das sind nicht nur die zehn Pro-    spektive für Pastoral und Caritas gewinnen.
                                                                                                             wir hier bedenken, gut einordnen kann. Die          ihre Herkunft, Umgebung, ihren Horizont,
               zent der Getauften, die in irgendeiner Wei-
                                                                                                             Pastoral ist insofern vielortig und vielgestal-     das persönliche Milieu. Daran müssen wir
               se im Jahresverlauf mit einer Gottesdienst-    Der Glaube ist nur in einem neuen Agg-
                                                                                                             tig, als sie eben nicht mehr nur territorial ist.   pastoral wie caritativ interessiert sein. So-
               gemeinde oder Territorialgemeinde vor Ort      regatzustand
                                                                                                             Anderes ist hinzugekommen oder muss mit             zialraum meint das größere Bezugssystem,
               Kontakt haben.                                 Natürlich waren Anlässe für die Einrichtung
                                                                                                             bedacht werden:                                     das Netzwerk, in dem Menschen in einem

         and                                                                                                                                                                                                              and
     Verb                                                                                                                                                                                                             Verb
   r                                                                                                                                                                                                                r
De                                                                                                                                                                                                               De
Ausgabe 31 12/2018 - "Freude schenken" - Caritasverband Gladbeck
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               größeren Zusammenhang stehen und zu                   schen hin, denn er hat ganz andere Ab-
               dem der pastorale Raum immer eine Nähe                sichten.
               und Verbindung haben muss.                        •   Sie betreten den Stall als Weise, als       Beratung und Teilhabe
                                                                     Könige, als Forscher. Sie treten in eine
               So kann missionarische Caritas sein                   Lebenswelt, die nicht ihre ist.
                                                                                                                     „Gott sei Dank, es war ein gutes Jahr, durch das alle gut durchgekommen sind.
               Wer in diesen Räumen agiert, muss von             •   Sie fallen nieder. Das ist eine Geste der
                                                                                                                     Wir wissen endlich, wo die weiteren Standorte für das St.-Suitbert-Haus wachsen
               den Interessen der Menschen ausgehen.                 Anbetung, aber gleichzeitig eine Geste,
                                                                                                                     werden. Außerdem ist es klasse, dass der Berufsbildungsbereich zehn oder zwölf
               Was mit „missionarischer Caritas“ beschrie-           auf Augenhöhe mit dem Kind zu kom-
                                                                                                                     weitere Anmeldungen hat und wir interessante Arbeitsplätze außerhalb der Werkstatt
               ben wird, meint nicht, dass die Caritas im            men.
                                                                                                                     etablieren konnten. Zudem haben wir vernünftige Abschlüsse mit den Kostenträgern
               klassischen Sinn „missionieren“ soll. Es          •   Und sie geben ihre Gaben. Anbetung
                                                                                                                     verhandelt. Und vor allem hatten wir Spaß an unserer Arbeit.“ – So das Zitat von
               meint, sich auf den Menschen einzulassen,             und Hingabe sind im Innersten ver-
                                                                                                                     Stefan Mühlenbeck Ende des Jahres 2017 in Hinblick auf 2018. Das Jahr hat in der
               um mit ihm solidarisch einen Lebensraum               bunden. Gold: Caritas wie Seelsorge
                                                                                                                     Tat zwei neue Standorte für den Abschluss der Dezentralisierung des St.-Suitbert-
               der Hoffnung zu öffnen. Dabei orientiert sie          brauchen Geld, um geben zu können.
                                                                                                                     Hauses hervorgebracht. „Wir freuen uns darauf, die zwei letzten Wohngruppen an
               sich an Jesus, der die suchenden oder not-            Weihrauch: Sie brauchen eine richtige
                                                                                                                     der Grabenstraße und an der Bülser Straße wachsen zu sehen und uns an dem
               leidenden Menschen zunächst fragt: Was                Beziehung zu Gott. Und Myrrhe: Sie
                                                                                                                     Standort St. Johannes einbringen zu dürfen“, sagt der Abteilungsleiter heute.
               wollt ihr, was sucht ihr? Was soll ich dir tun?       brauchen eine richtige Beziehung zu
               (vgl. Joh 1,38; Mt 20,32; Lk 18,41) Er stellt         den Leiden der Menschen.
               den Menschen in die Mitte (vgl. Mt 18,2; Mk       •   Schließlich: Sie kehren auf einem an-
               3,3). Die Entdeckung der Ressourcen, die              deren Weg in die Heimat zurück. Wer             Der Berufsbildungsbereich „entlässt“ in
               umfassende Sicht auf den Menschen und                 sich auf das Geschehen der Mensch-              diesen Tagen 13 Teilnehmerinnen und Teil-
               die Kooperation verschiedener Akteure im              werdung und der Begegnung einlässt,             nehmer in ihre Arbeitsbereiche. Von der
               Lebensraum sind dazu notwendig.                       der wird innerlich gewandelt, der wird          Montage über die Schreinerei bis hin zur
                                                                     bereichert, da werden Einzelne und Ge-          Textilverarbeitung und den Garten- und
               Im Evangelium stehen das Senfkorn und                 meinden anders.                                 Landschaftsbau ist alles mit dabei. „In
               der Sauerteig (Mt 13,31 ff.) dafür, dass wir                                                          2019 sollen die personellen Voraussetzun-
               uns einmischen, dass auch kleine Schritte         Ich hoffe, dass diese Überlegungen und ihre         gen geschaffen werden, um mehr arbeits-
               große Wirkung haben können. Wir sollen            Weiterführung und Konkretisierung auch              marktnahe Beschäftigungsverhältnisse zu
               die Gesellschaft und unser Umfeld gemein-         uns anders gehen lassen, als wir gekom-             entwickeln“, so Stefan Mühlenbeck. „Dicke
               sam menschenfreundlich aufmischen, uns            men sind, damit Seelsorge (Pastoral) und            Bretter“ sieht der Abteilungsleiter weiterhin
               einmischen, ohne uns zu vermischen.               Caritas dann wirklich sein können, was sie          vor dem Hintergrund des Bundesteilha-
                                                                 sind: um Gottes willen dem Menschen zu-             begesetzes. „In 2019 müssen wir Klarheit
               Die Geschichte der Heiligen Drei Könige           gewandt in dieser heutigen Zeit.                    darüber gewinnen, wie sich der Verband
               (Mt 2,1-12) ist auch für unsere gemeinsa-                                                             inhaltlich, konzeptionell und organisatorisch
               men Bemühungen bedeutsam:                         In diesem Sinne Ihnen allen ein frohes und          am besten für die Zukunft rüstet. Denn mit
               • Sie suchen nach dem Kind, sie suchen            gesegnetes Weihnachtsfest,                          der dritten Reformstufe zum 1.1.2020 wird
                   nach Gott. Wo ist er? Diese Frage             Gottes Segen für 2019                               es ernst.“ Die abteilungsübergreifende Zu-
                   sollten wir uns alle stellen: Wo ist der                                                          sammenarbeit bezüglich Pflege und Wie-          diensten, der Tagesstätte für psychisch
                   Mensch und wo ist Gott? Wo sind Gott                                                              dereingliederung ist dabei nur ein Aspekt.      kranke Menschen und im Fahrdienst hinter
                   und sein Ebenbild? Bleiben wir ständig                                                            „Als wichtigen Schritt sehe ich auch die        uns. „Die Aktionen der Wohnungslosenhilfe
                   auf der Suche nach ihnen!                     Ihr Propst André Müller                             beschlossene Einführung eines Immobilien-       zur Jahreskampagne des Deutschen Cari-
               • Sie orientieren sich am Stern, nicht an                                                             managements im kommenden Jahr in unse-          tasverbandes ‚Jeder Mensch braucht ein
                   den Mächtigen. Herodes sagt ihnen                                                                 rem Verband. Denn auch hier wirkt sich das      Zuhause‘ waren sicherlich ein besonde-
                   zwar, wo der Ort zu finden ist, aber er                                                           Bundesteilhabegesetz massiv aus.“               res Highlight“, so Stefan Mühlenbeck. „Wir
                   führt sie nicht zu Gott und den Men-                                                              Ein erfolgreiches – in Teilen auch wechsel-     spüren aber in allen Diensten, wie wichtig
                                                                                                                     haftes – Jahr liegt auch in den Beratungs-      unsere Angebote sind. Häufig sind unsere
         and                                                                                                                                                                                                               and
     Verb                                                                                                                                                                                                              Verb
   r                                                                                                                                                                                                                 r
De                                                                                                                                                                                                                De
Ausgabe 31 12/2018 - "Freude schenken" - Caritasverband Gladbeck
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               Mitarbeiter die einzigen sozialen Kontakte      viele neue Gesichter dazu gekommen und                                                              Wachsende Bedarfe sieht Brigitte Klei-
               unserer Klienten und für viele bieten unsere    bringen frischen Wind, neue Impulse aber                                                            ne-Harmeyer auch für die Inklusionsfach-
               Einrichtungen einen Ort, an dem sie sich ein    auch Sorge um eine gute Einarbeitung in                                                             beratung in Kindertagesstätten sowie die
               Stück ‚Zuhause‘ fühlen, weil sie oft nur dort   Zeiten des Wandels. „Das geht alles nicht                                                           Beratung von Kindern psychisch erkrankter
               Gemeinschaft, Zuwendung und Unterstüt-          ohne richtig gute Leitungskräfte. Daher be-                                                         Eltern. „Beide Angebote möchten wir im
               zung erleben.“                                  danke ich mich ausdrücklich und persönlich                                                          Laufe des kommenden Jahres verstetigen,
                                                               bei meinen Kolleginnen und Kollegen in der                                                          damit wir nicht jedes Jahr die Finanzierung
               Ein großes „Dankeschön“ gilt daher allen        Leitung der Einrichtungen und Dienste in                                                            klären müssen.“
               Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den        meiner Abteilung! Zusammen werden wir                                                               „Das alles war nur möglich, weil die Mitar-
               Diensten und Einrichtungen der Abteilung.       die Umstellungen durch das Bundesteilha-                                                            beiter und Leitungen in allen Diensten sich
               Im St.-Suitbert-Haus, in der Werkstatt und      begesetz schon wuppen“, sagt Abteilungs-                                                            in hohem Maße engagiert haben und bei al-
               im Familien unterstützenden Dienst sind         leiter Stefan Mühlenbeck.                                                                           len strukturellen, konzeptionellen und finan-
                                                                                                                                                                   ziellen Herausforderungen das Wesentliche
                                                                                                                    ment und organisieren das wöchentliche         nicht aus dem Blick verloren haben“, fasst
                                                                                                                    Beratungsangebot selbst. Rund fünfzehn         die Abteilungsleiterin zusammen. „Sie sind
                                                                                                                    Mitarbeiter sind im Wechsel im Einsatz und     es, die immer wieder die Perspektive der
        Kinder Jugend und Familie                                                                                   ergänzen sich hervorragend.“ Ebenso gut        Kinder, Jugendlichen, Geflüchteten und Fa-
                                                                                                                    sei die Koordination der ehrenamtlichen        milien übernehmen, Bedarfe aufspüren und
               „Bewegt hat uns im Jahr 2018 die Einführung der Komplexleistungen in der                             Flüchtlingshilfe an den Start gegangen, die    dementsprechend ihre Angebote gestalten.
               Frühförderung“, fasst Brigitte Kleine-Harmeyer zusammen. „Der Gedanke, dass                          der Migrationsberatung angehört und durch      Dafür ein ganz herzliches Dankeschön.“ Mit
               Kinder alle Leistungen aus einer Hand erhalten sollen und nicht zwischen Praxen                      Mittel der Aktion Mensch mitfinanziert wird.   Blick auf 2019 „wünsche ich uns allen, dass
               hin und her gereicht werden, ist gut. Aber in der Umsetzung fehlt es noch an vielen                  „Hier sind bedarfsgerecht Angebote weiter-     es uns in der bewährten guten Zusammen-
               Feinheiten, die für unseren alltäglichen Ablauf wichtig sind. Hier sind wir auf die                  zuentwickeln. Es geht schon längst nicht       arbeit gelingt, den Blick für das Wesentliche
               Zusammenarbeit mit den Kostenträgern angewiesen“, so die Abteilungsleiterin. Seit                    mehr um akute Ersthilfe, sondern um das        zu bewahren und unsere Gestaltungsmög-
               Mitte des Jahres hat sich die Frühförderstelle in der Wiesenstraße zur interdisziplinären            Ankommen und Integrieren in der Stadtge-       lichkeiten innerhalb der vorgegebenen Rah-
               Frühförderstelle entwickelt. Neu im Team ist nun auch eine Fachärztin für Kinder-                    sellschaft.“                                   menbedingungen zu nutzen.“
               und Jugendmedizin sowie Neuropädiatrie.

               „In 2019 ist eine der wichtigen Aufgaben        2015 bis 2017 in 2018 wieder beruhigt, so
               damit, diese Feinheiten zu klären und sie       dass in 2019 wieder intensivere Beratungen       Abteilung Senioren- und Pflegedienste
               entsprechend organisatorisch umzusetzen.        und Unterstützungen möglich sein werden.
               Denn die Einführung der Komplexleistungen       Die Ferienbetreuung im Sommer (Stadt-
                                                                                                                    Neuorientierung. Dieses Wort beschreibt wohl treffend das Jahr 2018 in der
               hat auch Auswirkungen auf die finanzielle       randerholung) wurde um die Herbstaktion
                                                                                                                    Abteilung Senioren- und Pflegedienste. „Die strukturellen Veränderungen durch das
               Situation.“ Als weiteres zukunftsweisendes      erweitert und in 2019 ist erstmals auch ein
                                                                                                                    Pflegestärkungsgesetz sind deutlich zu merken“, fasst Manuela Wienert zusammen.
               Thema sieht sie die Weiterentwicklung des       Angebot in den Osterferien geplant. „Damit
                                                                                                                    Sie ist Pflegedienstleitung des Seniorenzentrums Johannes-van-Acken-Haus.
               Bereichs Schule. „Hier werden wir uns im        möchten wir die Mitarbeitenden bei der He-
                                                                                                                    „Stationäre Einrichtungen müssen sich durch die Umstellung auf die Pflegegrade in
               kommenden Jahr neu strukturieren.“ In der       rausforderung der Vereinbarkeit von Beruf
                                                                                                                    ihrer Planung völlig neu ausrichten. Hinzu kommen die vielen Widersprüchlichkeiten,
               Erziehungsberatung stehen personelle Ver-       und Familie unterstützen“, so Brigitte Klei-
                                                                                                                    die in dem Verfahren der Eingraduierung liegen und die uns in der Bearbeitung viel
               änderungen an. „Aktuell sind wir beispiels-     ne-Harmeyer.
                                                                                                                    Zeit kosten.“
               weise auf der Suche nach einer Psychologin      „Eine gute Entwicklung aus dem Jahr 2018
               oder einem Psychologen. Neue Personen           ist die Einführung der Allgemeinden Sozi-
               bringen auch immer neue Ideen mit und           alberatung in unserem Verband“, sagt die             Zeit, die die Mitarbeiterinnen und Mitarbei-   den Dschungel an Formularen und Mög-
               damit Bewegung in das Bestehende.“ Die          Abteilungsleiterin. „Hier arbeiten Mitarbeiter       ter als Service den Bewohnern und ihren        lichkeiten“, so Manuela Wienert und Svenja
               Nachfrage in der Schwangerenberatung            aus den unterschiedlichen Diensten zusam-            Angehörigen zur Verfügung stellen. „Wir        Patz, Leitung des Ambulanten Dienstes. Das
               habe sich nach den sehr turbulenten Jahren      men, zeigen ein hohes Maß an Engage-                 beraten, unterstützen und begleiten durch      sei ein besonderes Merkmal der Caritas.
         and                                                                                                                                                                                                                 and
     Verb                                                                                                                                                                                                                Verb
   r                                                                                                                                                                                                                   r
De                                                                                                                                                                                                                  De
Ausgabe 31 12/2018 - "Freude schenken" - Caritasverband Gladbeck
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                                                               ten steigender Arbeitsbelastung sind ihre
                                                               Erfahrungen wertvoll. Genauso wertvoll ist
                                                               die Weiterbildung und Fortbildung, die wir         Nahe an den Menschen
                                                               erhalten und die insbesondere die Leitungs-
                                                               ebenen stärkt“, so Manuela Wienert. Für            			                Die Einführung neuer Mitarbeiter
                                                               2019 möchte sie diese wertschätzende Hal-
                                                               tung ebenso beibehalten, „wie unser Kon-
                                                                                                                      So unterschiedlich die Tätigkeitsfelder der einzelnen Mitarbeiterinnen und
                                                               zept. Wir nennen das hier nicht nur Caritas,
                                                                                                                      Mitarbeiter im Verband sind, so gleich ist doch der Gedanke hinter jedem Einsatz:
                                                               wir leben Caritas.“ Daneben sei die Anpas-
                                                                                                                      Liebe. Nächstenliebe. Fürsorge. Hilfe. Rund 40 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
                                                               sung von Pflegegraden im Blick zu behal-
                                                                                                                      haben Caritasdirektor und Propst André Müller sowie Vorstand Rainer Knubben im
                                                               ten. „Auch möchten wir im Johannes-van-
                                                                                                                      Oktober neu im Verband begrüßt. Beim traditionellen Einführungstag geht es darum,
                                                               Acken-Haus ein Kneippkonzept einführen.“
                                                                                                                      den Verband kennenzulernen, sich auszutauschen und Kontakte aufzubauen.
                                                               Das Thema Datenschutz bleibe weiterhin
                                                               ein wichtiges Thema, „obwohl wir uns 2018
                                                               schon umfassend damit beschäftigt haben“.
                                                                                                                      Nach der Heiligen Messe in St. Marien und      ben. Sie folgen also einer Empfehlung und
                                                               Auch Svenja Patz baut in ihrer Arbeit auf              einem gemeinsamen Frückstück im St.-Alt-       das ist für uns als Arbeitgeber eine Aus-
                                                               das gute Netzwerk. „Wir werden in Zukunft              frid-Haus tauschten sich die „Neuen“ über      zeichnung“, so Vorstand Rainer Knubben.
                                                               viel mehr Überschneidungen zwischen der                ihre Motivation aus. „Hier steht das Mensch-   Beim anschließenden „Markt der Möglich-
                                                               Pflege und der Wiedereingliederungshilfe
                                                               haben. Hier werden wir uns weiter abtei-
                                                               lungsübergreifend entwickeln.“ Auch der
                                                               Bereich der hauswirtschaftlichen Betreuung
                                                               wächst. „Es geht nicht mehr um die reine
               „Zudem können wir uns auf unser gutes           Behandlungspflege, unsere Klienten legen
               Netzwerk verlassen. Ambulante Pflege, Ta-       mehr Wert auf gemeinsames Kochen, Un-
               gespflege, Kurzzeitpflege, stationäre Pfle-     terstützung im Haushalt oder gemeinsames
               ge, die Zusammenarbeit mit Ärzten, Kran-        Lesen.“
               kenhäusern und Hospizen. Das alles greift
               ineinander und sorgt dafür, dass wir sehr       Herausforderungen sieht Svenja Patz zu-
               schnell und passgenau reagieren können.“        dem im Team selbst. „Wir befinden uns
                                                               nicht nur bei den Klienten in einem Gene-
               Viel Wert legen die Einrichtungen auf eine      rationenwechsel.“ Heutige Bewerber legten
               kompetente und einfühlsame Sterbebeglei-        dabei viel Wert auf flexible Arbeitszeitmo-
               tung. „Wir sind in der palliativen Versorgung   delle und die Vereinbarkeit von Familie und
               gut aufgestellt und arbeiten ebenso gut mit     Beruf. „Bei unserer Tourenplanung berück-              liche im Vordergrund“ war dabei ebenso oft     keiten“, auf dem sich alle Abteilungen und
               dem Hospizdienst und dem Palliativmedizi-       sichtigen wir daher, dass die Mitarbeiten-             zu hören wie „Ich möchte nahe an und bei       Dienste der Caritas Gladbeck mit ihren
               nischem Konsiliar Dienst zusammen“, sagt        den wirklich die Chance bekommen, beides               den Menschen arbeiten“. Viele betonten die     Ständen präsentierten, wurde für die Neuen
               Manuela Wienert. Gerne erinnert sie sich        miteinander zu vereinbaren.“ Für 2019 sieht            gute Atmosphäre und die Herzlichkeit, mit      sichtbar, in welch vielfältigen Arbeitsfeldern
               auch an das Jubiläum zehn Jahre Johan-          sie ein weiteres großes Ziel: „Bis Ende des            der sie auf der neuen Arbeitsstelle empfan-    die Caritas wirkt: von der frühkindlichen
               nes-van-Acken-Haus, das im Rahmen des           Jahres soll der Ambulante Dienst als aner-             gen wurden.                                    Förderung über die Arbeit mit Menschen mit
               Sommerfestes gefeiert wurde.                    kannter Palliativpflegedienst zertifiziert sein.       „Schön zu hören ist, dass viele unserer        Behinderungen bis hin zur Seniorenarbeit.
                                                               Wir sind bereits dabei, die Mitarbeiter ent-           neuen Mitarbeiter zu uns kommen, weil          Nach einem gemeinsamen Mittagessen
               „Wir haben viele Mitarbeiter, die seit Jahr-    sprechend weiterzubilden.“                             ihre Freunde, Angehörigen oder Bekannten       führte eine Sightseeing-Tour zu allen Stand-
               zehnten mit dem Herzen dabei sind. In Zei-                                                             schon bei uns arbeiten oder gearbeitet ha-     orten des Verbandes.
         and                                                                                                                                                                                                                   and
     Verb                                                                                                                                                                                                                  Verb
   r                                                                                                                                                                                                                     r
De                                                                                                                                                                                                                    De
Ausgabe 31 12/2018 - "Freude schenken" - Caritasverband Gladbeck
14                |                                                                                                                                                                                              15   |
                                   Unsere neuen Mitarbeiter im Verband:                                                                                 Johannes-van-Acken-Haus		       Muharrem Ciftci		          10

                                                                                                                            Jubilare 2. Halbjahr 2018
                                                                                                                                                                                                                   10
  Herzlich Willkommen im Verband

                                                                    Enes Ortabas                Joefren Lorenz                                          Johannes-van-Acken-Haus		      Semiha Stawiarski
                                   Johannes-van-Acken-Haus
                                   Betül Ciloglu
                                                                    Katharina Ressel            Heidi Pietz                                             Ambulant Betreutes Wohnen      Martin Knoppke		            10
                                                                    Kim Scherer                 Lother Strelcyk
                                   Bianca Gies                      Lea Marie Spanka
                                                                                                                                                        Familienunterstützender Dienst Monika Koch			              10
                                   Nicklas Kais                     Elisha Uwakwe                                                                       Caritaswerkstätten			 Sabrina Görgen		                     10
                                   Gina Lisa Nophut
                                                                                                St.-Suitbert-Haus
                                                                    Jonas Wagner
                                   Serpil Ürün                                                  Silke Becher                                            Caritaswerkstätten			 Gisela Thorwesten		                  10
                                                                                                Mario Belibasakis
                                   Violeta Silistra Vertu
                                                                    Fahrdienst                                                                          Ambulante Dienste			           Elisabeth Schulte-Kuhlemann 10
                                                                                                Alexandra Brödlau
                                   St.-Altfrid-Haus                 Robert Pankratz             Mattis Brylak St.                                       OGS					Andrea Fahle			                                    10
                                                                    Angela Doris Schmidt        Leandra-JoelleDagiamazis
                                   Görkem Akyüz                                                 Michaela de Groodt
                                                                                                                                                        OGS					Ute Ortmann			                                     10
                                   Armend Berisha
                                                                    Geschäftsstelle             Mika Ansgar Hartmann                                    Catering				Wolfgang Müller		                              10
                                   Tim Koller                                                   Nina Kämmerling
                                   Theresa Mathew                   Renate Boehm
                                   Sophia Nophut                    Emily Lochthowe             Chantal Kohout                                          Johannes-van-Acken-Haus         Lan-Fang Heng		      15
                                                                                                Melanie Lamm
                                   Sami Odabasi                                                 Vesna Nestorovic                                        Johannes-van-Acken-Haus   Gabriele Holtkamp-Buchholz 15
                                                                    Ambulant Betreutes Wohnen   Stefanie Ostwald                                        Johannes-van-Acken-Haus   Heinz Platzek			15
                                   Tagespflege                      Thomas Wosky                Bürsa Özdemir
                                   Leoni Grünenbaum                                             Ali Saberi Khorasani                                    Johannes-van-Acken-Haus		 Bettina Schindel		         15
                                                                    Caritaswerkstätten          Michael Schnieders                                      St.-Altfrid-Haus			Christa Kunigk			                 15
                                   Familienunterstützender Dienst   Faruk Cankaya               René Simon
                                                                    Linda Dierichs              Nils Jona Wesselborg                                    Caritaswerkstätten			 Astrid Dyballa			              15
                                   Andrea Ambrus
                                   Sirin Arslan                     Michael Günther             Nico Zaremba                                            Schwangerenberatung			    Birgit Müller			           15
                                   Elena Bergmann                   Leonie Hackmann             Christina Zunke
                                   Fynn Stefan Blißenbach           Anna Marie Huesmann                                                                 Johannes-van-Acken-Haus		       Lieselotte Konopka		     20
                                   Shelley-Sue Brodel               Mary Igbinomwanhia          Erziehungsberatungsstelle
                                   Susanne Bußmann                  Marius Jedrus               Wiebke Hemming
                                                                                                                                                        Caritaswerkstätten		            Hannelore Rothmann		     20
                                   Sigrid Dagny Feldmann            Carsten Meyer                                                                       Ambulante Dienste		             Gertrud Huesmann		       20
                                   Hanna Grolla                     Sophie-Victoria Meyer
                                   Oguzhan Hazoglu                  Nicole Mingers
                                                                                                OGS                                                     St.-Suitbert-Haus			 Martin Buchwald		                   20
                                                                                                Helena Elezaj
                                   Jean-Pierre Huber                Pauline Polaczek
                                                                                                Milena Lüdtke
                                                                                                                                                        St.-Suitbert-Haus			 Sebastian Dambiec		                 20
                                   Anne-Marie Jandewerth            Jürgen Runiewicz
                                   Anastasia Khazneh                Markus Schmieder            Chantal Masanek                                         Frühförderstelle			 Tanja Rohloff			                     20
                                                                    Stefan Weyrath              Sonja Schütten
                                   Malek Khodr
                                   Thomas Kornfeld                                                                                                      Johannes-van-Acken-Haus         Heike Schmidt-Unfeld		   25
                                   Frederic Lefrancois              Ambulante Dienste           Flüchtlingshilfe
                                   Maike Lindemann                                              Clara Jularic
                                                                                                                                                        Psychosoziale Beratungsstelle   Heike Kerber			          25
                                                                    Kathrin Berlinski
                                   Nils Mohnhaupt                   Sümeyye Cura                                                                        Ambulante Dienste			            Bozena Kapica			         25
                                   Daniel Nattkämper                Nina Delfing                Catering
                                   Matthias Nobbe                   Gabriel Henjel              Annelie Pabler                                          St.-Suitbert-Haus		             Harald Berghof			30

         and
                                                                                                                                                        Vorstand      			Rainer Knubben		35                                          and
     Verb                                                                                                                                                                                                                        Verb
   r                                                                                                                                                                                                                           r
De                                                                                                                                                                                                                          De
Ausgabe 31 12/2018 - "Freude schenken" - Caritasverband Gladbeck
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        „Freude schenken“
               Mit ihrer Paketaktion will die Caritas nicht nur professioneller Helfer sein,
               sondern Menschen zu Weihnachten auch emotional erreichen.

                                                                                                                 Diese Wunschzettel werden auf die Pake-      ausgegeben. „Wir freuen uns über die
                                                                                                                 te geklebt und in der Gemeinde bis Ende      große Zahl an Paketen, mit denen wir alle
                                                                                                                 November wieder abgegeben. Alle Pakete       gemeinsam ein bisschen Freude schen-
                                                                                                                 kommen dann zum Caritasverband zurück.       ken können“, so Annegret Knubben. „Allen
                                                                                                                 Insgesamt sind in diesem Jahr mehr als 900   Spenderinnen und Spendern sagen wir
                                                                                                                 Pakete gepackt worden. Sie wurden Anfang     einen herzlichen Dank.“
                                                                                                                 Dezember im K4 an bedürftige Menschen

               An St. Martin startet die Caritas im Bistum    Freude schenken mit der Caritas
               Essen ihre Paketaktion „Freude schenken“.      Ab dem Wochenende 10./11. November
               Auch die Caritas in Gladbeck beteiligt sich.   wurden die Pakete in den Gemeinden aus-        Ein besonderer Gottesdienst
               „Während des ganzen Jahres kümmern             gegeben. In diesem Jahr beteiligten sich
               sich unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbei-     erneut die Stadt Gladbeck und die Werbe-       für Menschen mit Demenz
               ter in den Einrichtungen und Diensten um       gemeinschaft an der Aktion. Die Kinder des
               Hilfesuchende. Sie begleiten, beraten, pfle-   katholischen Kindergartens St. Michael und
               gen und therapieren. Wir wollen, dass diese    des städtischen Kindergartens in der Ringel-       Unter dem Titel „Ein Stern für mich“ haben   kamp-Buchholz. Sie ist im Caritasverband
               Menschen zu Weihnachten spüren, dass           dorfer Straße brachten ihre bunt bemalten          der Caritasverband Gladbeck und die Prop-    Gladbeck für die Netzwerkarbeit im Bereich
               jemand an sie gedacht hat. Dazu brauchen       und verpackten Pakete mit dem Bollerwa-            steipfarrei St. Lamberti erstmals zu einem   Senioren- und Pflegedienste zuständig.
               wir die Hilfe vieler Spenderinnen und Spen-    gen in unsere Geschäftsstelle. Zu jedem            Gottesdienst insbesondere für Menschen       „Gerade die Stimmung löst bei Menschen
               der“, sagt Rainer Knubben, Vorstand der        Karton gibt es einen Aufkleber, auf dem            mit Demenz in die Lamberti-Kirche gela-      mit dieser Erkrankung viel aus. Auch das
               Caritas in Gladbeck.                           vermerkt werden kann, für wen das Paket            den. Der Adventsgottesdienst richtete sich   Singen von bekannten Adventsliedern akti-
               „Wir können mit dieser Aktion nicht die Welt   bestimmt ist (zum Beispiel für Frauen oder         ebenso an Angehörige, Pflegende, Beglei-     viert Erinnerungen.“
               retten, aber wir können Menschen eine          Männer, Senioren, Familien). Zudem gibt            tende und Freunde. Im Anschluss fand ein     Die Idee entstand am Rande des Gesprächs-
               Freude bereiten, die es sich schlicht nicht    es eine Vorschlagliste für mögliche Paket-         gemeinsames Kaffeetrinken im Caritas-Se-     kreises „Demenz verstehen“ für pflegende
               leisten können, etwas zu schenken oder die     inhalte. In Gladbeck gibt es darüber hin-          niorenzentrum Johannes-van-Acken-Haus        Angehörige. „Wir wollten in der Adventszeit
               niemanden mehr haben, der sie beschenkt.       aus die Aktion Wunschzettel. Kinder aus            statt.                                       einen Ruhepunkt für alle schaffen – für die
               Das gibt es leider öfter, als man vermutet“,   Familien, die dem Caritasverband bekannt           „Ein besonderes Augenmerk lag auf der        Menschen mit Demenz ebenso wie für ihre
               sagt Annegret Knubben, Koordinatorin der       sind, haben ihre persönlichen Wünsche              Stimmung, die wir durch die Illumination     Angehörigen, Begleitenden und Freunde“,
               Aktion beim Caritasverband Gladbeck.           in einem Wert von 20 Euro angegeben.               der Kirche, sowie die Musik- und Textaus-    sagt Gabriele Holtkamp-Buchholz.
                                                                                                                 wahl erreichen wollten“, so Gabriele Holt-
         and                                                                                                                                                                                                          and
     Verb                                                                                                                                                                                                         Verb
   r                                                                                                                                                                                                            r
De                                                                                                                                                                                                           De
Ausgabe 31 12/2018 - "Freude schenken" - Caritasverband Gladbeck
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       Tradition und Inklusion                                                                                Martinsmarkt im Johannes-van-Acken-Haus
            Keine Weihnachtsmesse des St.-Suitbert-Hauses

            Sie war eine Art Institution, die Weihnachts-   Wie in jedem der vergangenen Jahre haben
            messe des St.-Suitbert-Hauses in der Kir-       die Einrichtungsleiterinnen Ute Weber und
            che St. Marien. Seit vielen Jahren bereiten     Barbara Nolte auch in 2017 nach der Weih-
            die Bewohner*innen und Mitarbeiter*innen        nachtsmesse die Wohngruppen besucht.
            gemeinsam eine Messe am Heiligen Abend          Mehrfach kam da die Frage auf, wieso es
            für sich selbst, Freunde des Hauses, Ange-      immer noch einen gemeinsamen Gottes-
            hörige und alle Interessierten vor.             dienst in St. Marien in Brauck gebe, obwohl
            Einige Bewohner*innen haben im Chor             doch einige Wohngruppen vor der Haustür
            gesungen, andere den Priester als Mess-         oder fußläufig gut erreichbar ihre Kirchen-
            diener unterstützt, Fürbitten gelesen oder      gemeinden haben. Einen Ort, an dem sie
            kollektiert. Die Mitarbeiter*innen haben die    auch sonntags den Gottesdienst besuchen,
            Messe in Zusammenarbeit mit dem Pastor          bei Gemeindefesten mitmachen und zu
            inhaltlich vorbereitet, Texte herausgesucht,    dem sie sich zugehörig fühlen.
            die Lesung gelesen oder auch eine Ge-           Spontan fiel nur eine Antwort ein: „Wie? Es
            schichte mit den Bewohner*innen vorberei-       war doch immer so schön. Es ist doch eine
            tet und gestaltet. Kurzum: Die Weihnachts-      liebgewordene Tradition, wie soll es denn
            messe war eine gleichermaßen schöne wie         anders gehen?“ Im Herbst gab es daraufhin
            geschätzte Tradition. Und zudem ein Ort, an     eine Umfrage unter den Bewohner*innen,
            dem sich viele ehemalige Mitarbeiter*innen      wie sie in diesem Jahr den Heiligen Abend
            und Bewohner*innen jedes Jahr wiederge-         gestalten wollen. Es gab unterschiedliche
            sehen haben und miteinander Weihnachten         Wünsche, auch unter den Mitarbeiter*innen.
            gefeiert haben. Sie war fester Bestandteil      Die meisten Bewohner*innen aber wollen
            des St.-Suitbert-Hauses.                        den Gottesdienst in „ihrer“ Gemeinde vor
            Nun aber ändert sich das Haus seit eini-        Ort mitfeiern.
            gen Jahren im Rahmen der Dezentralisie-         Und so nehmen alle gemeinsam einerseits
            rung. Aus dem Wohnheim für 84 Personen          traurig Abschied von einer vertrauten Tradi-
            ist inzwischen ein „Wohnverbund“ mit fünf       tion, um sich andererseits sehr darüber zu
            Wohngruppen im gesamten Stadtgebiet             freuen, wie heimisch sich die Bewohner*in-
            geworden. Im Haus selbst leben nur noch         nen in ihrem jeweiligen neuen Zuhause füh-
            35 Personen. Die Bewohner*innen sind in         len. Es ist ein kleines Zeichen für den Be-
            den vergangenen sechs Jahren in die neu-        ginn einer gelungenen Inklusion und einem
            en Häuser in Brauck, in der Stadtmitte und      funktionierenden Miteinander, ein Schritt hin
            in Zweckel umgezogen und haben sich im          zu dem, was Ziel der Dezentralisierung war
            neuen Umfeld und in der neuen Nachbar-          und bleibt. „Drumherum“ bleibt ohnehin al-
            schaft gut eingelebt. Sie fühlen sich wohl      les traditionell: Es gibt in jeder Gruppe einen
            dort. Sie gehören nun verschiedenen Stadt-      Weihnachtsbaum, Geschenke, ein schönes
            teilen und deren Infrastruktur an. Sie besu-    und fröhliches Beisammensein und natür-
            chen die Gottesdienste vor Ort und nehmen       lich gutes Essen.
            am Gemeindeleben teil.
     ung                                                                                                                                                               e
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&                                                                                                                                                                  Di
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       Upcycling hoch zwei                                                                                   Seit zehn Jahren aktiv

            Die Klasse 9b der Roßheideschule hat aus Abfallprodukten Neues entstehen lassen                      Für viele Jahre ehrenamtlichen Einsatz sind
            und versteigert die Ergebnisse für einen guten Zweck                                                 Elisabeth Dahlmann (Gemeinde Herz Jesu)
                                                                                                                 Andreas Grefermann (Gemeinde Herz Jesu)
                                                                                                                 Anne Sommer (Gemeinde Herz Jesu)
                                                                                                                 Annegret Ortwein (Besuchsdienst Vinzenzheim)
                                                                                                                 Klementine Zajak (Besuchsdienst Eduard-Michelis-Haus)

                                                                                                                 mit der silbernen CKD-Nadel geehrt worden.
                                                                                                                 CKD-Stadtvorsitzende Margareta Rottmann und Propst
                                                                                                                 André Müller bedankten sich im Rahmen der Mitarbeiter-
                                                                                                                 konferenz für das Engagement, die Zeit und die Herzlichkeit,
                                                                                                                 mit der sie sich seit einem Jahrzehnt einbringen.

            Es begann mit einem Workshop. Muss man           rechtgeschnittene Scheiben. Diese Aufwer-
            die Safttüte eigentlich wegschmeißen?            tung der alten Materialien allein reichte den
            Oder kann sie nicht noch mehr als nur eine       Schülern nicht. Sie wollten das upcycling       Viele Kerzen – ein Stern
            leere Safttüte sein? „upcycling“ ist gerade in   noch weiterführen. „Daher möchten wir die
            aller Munde. Dabei werden scheinbar nutz-        Spieltische nun meistbietend versteigern“,
                                                                                                                 Auch in diesem November haben in Glad-
            lose Abfallprodukte in neuwertige Produkte       sagt Kerstin Widlak-Gudd. „Sie eignen sich
                                                                                                                 beck wieder viele Kerzen einen Stern ge-
            umgearbeitet. Die Klasse 9b der Roßheide-        zum Beispiel wunderbar für Spielecken in
                                                                                                                 bildet als Zeichen der Solidarität mit Hilfs-
            schule in Gladbeck wollte das auch auspro-       Wartezimmern. Bei Ärzten, bei Behörden
                                                                                                                 bedürftigen. Die Aktion „1 Million Sterne“
            bieren.                                          und Ämtern, bei Banken, Versicherungen
                                                                                                                 macht sich für eine gerechtere Welt stark.
            Gemeinsam mit Christian Hotze von                oder auch im Restaurant – überall dort,
                                                                                                                 Sie ist Teil der Kampagne von Caritas in-
            youngcaritas arbeiteten sie im Rahmen ei-        wo Kinder und Erwachsene warten oder
                                                                                                                 ternational, dem Hilfswerk des Deutschen        Schon traditionell beteiligt sich auch der Ca-
            nes Workshops Tüten in Portemonnaies             mal eine Abwechslung benötigen.“ Das
                                                                                                                 Caritasverbandes. Das diesjährige Motto         ritasverband in Gladbeck an der Aktion. In
            oder Handyhüllen um. „Es war schön zu            Geld aus der Auktion spendet die Klasse
                                                                                                                 lautet „Jeder Mensch braucht ein Zuhause“.      diesem Jahr sind die Kerzen in den Werk-
            beobachten, wie kreativ die Schülerinnen         dem Ambulanten Kinder- und Jugendhos-
                                                                                                                 Neben dem Blick auf viele Regionen              stätten in der Mühlenstraße entstanden
            und Schüler gemeinsam geworden sind“,            pizdienst Emscher-Lippe. „Nun suchen wir
                                                                                                                 Deutschlands, in denen bezahlbarer Wohn-        und konnten zudem erworben werden. Der
            so Kerstin Widlak-Gudd, Klassenlehrerin          also nur noch nach den Meistbietenden für
                                                                                                                 raum Mangelware geworden ist, zeigt Ca-         Erlös kommt der Aktion zugute. Ehren- und
            der 9b. „Wir haben viel ausprobiert, gebü-       die zwei im Bild zu sehenden Tische“, fasst
                                                                                                                 ritas international die weltweite Dimension     hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mit-
            gelt, gefaltet, getestet und entwickelt. Es      Christian Hotze zusammen.
                                                                                                                 am Beispiel der Ukraine auf. Seit 2014, dem     arbeiter des Verbandes luden im Licht der
            hat einfach Spaß gemacht, etwas Neues            Gebote können bis Freitag, 14. Dezember
                                                                                                                 Beginn der kriegerischen Auseinanderset-        Kerzen und im Anschluss an die Messe
            entstehen zu lassen“, sagt Christian Hotze.      2018, per E-Mail bei Christian Hotze
                                                                                                                 zungen in der Ostukraine, haben mehr als        vor der Lamberti-Kirche zu Grünkohl und
            Als der Workshop vorbei war, wollte die          (christian.hotze@caritas-gladbeck.de)
                                                                                                                 2,5 Millionen Menschen ihr Zuhause verlo-       Glühwein.
            Klasse das Thema noch nicht aufgeben.            von youngcaritas mit Angabe des Tisch-
                                                                                                                 ren.
            „Es entstand die Idee, aus alten, großen         Namens (Mensch-ärgere-dich-nicht, Leiter-
            Kabeltrommeln Spieltische zu entwickeln“,        spiel) abgegeben werden. In der darauffol-
            erzählt Kerstin Widlak-Gudd. Und schon           genden Woche wird der/die Meistbietende/n
            wurde eifrig weiter gemacht. Fertig sind nun     bekannt gegeben sowie die Tische und
            ein Mensch-ärgere-dich-nicht-Spieltisch so-      Spende übergeben. „Wir hoffen auf viele
            wie ein Leiterspiel-Tisch. Als Figuren dienen    Gebote“, so Christian Hotze.
      e
   ser te   verzierte Korken oder aus Besenstiel zu-                                                                                                                                                               n
                                                                                                                                                                                                                        e
                                                                                                                                                                                                                     ser te
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U ens                                                                                                                                                                                                             U ens
  Di                                                                                                                                                                                                                Di
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                               Geschäftsstelle                                   Essen auf Rädern                              Werkstattladen CariTiv                                     für Menschen mit Suchterkrankungen
 Unsere Dienste im Überblick
                               Kirchstraße 5               Tel.: 27 91-0         Auf’m Kley 5             Tel.: 3 73-459       Mühlenstraße 3         Tel.: 29 67-13                      Kirchstraße 5          Tel.: 27 91-0

                               Gemeindecaritas                                   Caritas Catering                              Laden KONTEXT –                                            für Alleinstehende in besonderen sozialen
                               Kirchstraße 5             Tel.: 27 91-42          Auf’m Kley 5             Tel.: 3 73-459       Devotionalien und Büroartikel                              Schwierigkeiten
                                                                                                                               Haldenstraße 17        Tel.: 31 61-0                       Kirchstraße 5           Tel.: 27 91-82
                               Kinder-, Jugend- und Familienhilfen               Senioreneinrichtungen
                                                                                 Johannes-van-Acken-Haus                       Postfiliale                                                Ambulant Betreute
                               Frühförder- und Beratungsstelle                                                                 Haldenstraße 17              Tel.: 31 61-0                 Hausgemeinschaft
                                                                                 Rentforter Straße 30 Tel.: 37 12-00
                               Wiesenstraße 28        Tel.: 29 49-30                                                                                                                      Wiesenstraße 21            Tel.: 6 80 20 62
                                                                                 St.-Altfrid-Haus                              klamotten & mehr
                               Initiative f. Kinder psychisch                                                                  Goethestraße 46           Tel.: 78 46 054
                                                                                 Auf’m Kley 5                Tel.: 3 73-0                                                                 Wohnen für Menschen
                               und suchtkranker Eltern
                               Wiesenstraße 28           Tel.: 29 49-30
                                                                                                                                                                                          mit Behinderungen
                                                                                 Seniorenwohnanlagen                           Cari to go
                                                                                                                               Kiosk am Bhf West         Tel.: 40 12 070                  St.-Suitbert-Haus
                                                                                 Auf’m Kley 3-3b     Tel.: 37 3-450                                                                       Brauckstraße 84-86            Tel.: 96 32-0
                               Frühe Hilfen
                               Wiesenstraße 28 und Kirchstr. 5                                                                 Wohnhilfen
                                                                                 Carl-Sonnenschein-Haus                                                                                      Wohngruppe
                                                         Tel.: 01578 29 49 794
                                                                                 Heringstraße 128     Tel.: 37 3-450           Familien unterstützender Dienst                               Wiesenstraße 26           Tel.: 29 49 10
                               Beratungsstelle für Eltern,                                                                     Wiesenstraße 28        Tel.: 29 49 60
                                                                                 Altentagesstätte                                                                                            Wohngruppe
                               Kinder und Jugendliche
                                                                                 Heringstraße 128           Tel.: 3 11 83      Beratungsstelle für                                           Tilsiter Straße 1           Tel.: 2 52 99
                               Kirchstraße 5            Tel.: 27 91-85
                                                                                                                               alleinstehende Wohnungslose
                               Kurberatung                                       Seniorenberatung                              Humboldtstraße 4      Tel.: 68 17 35                          Wohngruppe
                               Kirchstraße 5             Tel.: 27 91-75          Seniorenbüro Süd                                                                                            Horster Straße 272      Tel.: 7 84 69 91
                                                                                 Horster Straße 349       Tel.: 96 98 88       Ambulant Betreutes Wohnen
                               Offene Ganztagsschulen                                                                          für Menschen mit Behinderungen                                Wohngruppe
                               Kirchstraße 5         Tel.: 27 91-42              Seniorenbüro Nord                             Wiesenstraße 28      Tel.: 6 80 20 62                         Kirchstraße             Tel.: 7 84 59 12
                                                                                 Feldhauser Straße 243   Tel.: 3 18 85 17
                               Schwangerschaftsberatung                                                                        für Menschen mit psychischen Erkrankungen                     Wohngruppe
                               Kirchstraße 5        Tel.: 27 91-76               Beratung und Teilhabe                         Kirchstraße 5           Tel.: 27 91-0                         Schroerstraße 3            Tel.: 96 32-0

                               Fachdienst für Integration und Migration          Fahrdienst für Menschen                                      Herausgeber:        Caritasverband Gladbeck e.V., Kirchstraße 5, 45966 Gladbeck
                                                                                 mit Behinderungen
                               Kirchstraße 5            Tel.: 27 91-32
                                                                                 Kirchstraße 5         Tel.: 27 91-27
                                                                                                                             Impressum        Redaktion:          Antonia Gemein,
                                                                                                                                              Layout:		           Denise Schumacher, Svenja Wißemann
                               Inklusionsfachberatung                            Kontakt- und Beratungsstelle                                 Druck:		            KONTEXT, Haldenstraße 17, 45966 Gladbeck
                               Wiesenstraße 28        Tel.: 01590 45 36 409      für Menschen mit psychischen Erkrankungen
                                                                                 Kirchstraße 5         Tel.: 27 91-52
                               youngcaritas
                               Kirchstraße 5             Tel.: 27 91-81          Tagesstätte für psychisch kranke Menschen
                                                                                                                                                   Wir helfen leben
                                                                                                                                 Caritas in Gladbeck
                                                                                 Steinstraße 144        Tel.: 3 19 83 81
                               Senioren- und Pflegedienste
                               Caritas Ambulante Dienste                         Psychosoziale Beratungsstelle für                                      Caritasverband Gladbeck e. V.
                                                                                 Menschen mit Suchterkrankung                                           Beförderungsdienst für Menschen mit Behinderungen
                               Rentforter Straße 30  Tel.: 37 12-115                                                                                    Kirchstraße 5 · 45964 Gladbeck
                                                                                 Kirchstraße 5         Tel.: 27 91-58
                               Tagespflege                                                                                        Wir fahren täglich, auch am Wochenende. Sie zahlen pro Fahrt eine Dienstleistungs-
                               Rentforter Straße 30     Tel.: 37 12-120          Caritaswerkstätten Gladbeck                      pauschale von 27,50 €. Die Pauschale beinhaltet das Abholen aus der Wohnung, das
                                                                                 Werkstatt für Menschen                           Einladen und Befestigen des Rollstuhls im Fahrzeug sowie die ersten 5 Besetzt-Kilometer.
                               Betreuter Mittagstisch                                                                             Jeder weitere Kilometer kostet 1,80 €.
                                                                                 mit Behinderungen
                               Rentforter Straße 30   Tel.: 37 34 - 54           Mühlenstraße 1-3       Tel.: 29 67-0             Unter bestimmten Voraussetzungen übernimmt das Sozialamt die Kosten.
                                                                                                                                  								Wir informieren Sie gerne!
                               Caritas Café                                      KONTEXT – Werkstatt für Menschen
                               Johannes-van-Acken-Haus			                        mit psychischen Behinderungen                    Telefon: (0 20 43) 27 91-27 · Telefax: (0 20 43) 27 91-68
                               Rentforter Straße 30 Tel.: 37 12-093              Haldenstraße 17        Tel.: 31 61-0             E-Mail: nadine.altmann@caritas-gladbeck.de · www.caritas-gladbeck.de
Caritasverband Gladbeck e. V.
                                   Kirchstraße 5
                                   45964 Gladbeck
                Wir helfen leben
Caritas in Gladbeck                Tel.: (02043) 2791-0
                                   Fax: (02043) 2791-90
                                   www.caritas-gladbeck.de
                                   info@caritas-gladbeck.de
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