Auswertung Girls'Day 2014 in Berlin

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Landeskoordination                                         Almut Borggrefe, Kornelia Ruppmann
Girls’Day und Boys’Day in Berlin                           Tel. 030-308798-12/16, girlsday@life-online.de
                                                           Rheinstraße 45, 12161 Berlin
                                                           www.life-online.de, www.girlsday-berlin.de

Auswertung Girls'Day 2014 in Berlin
Der Girls’Day in Berlin stieß zum 14. Mal auf großes Interesse – insbesondere die Nach-
frage der Schülerinnen war sehr groß. Und im Vergleich der Bundesländer belegt Berlin
den 2. Platz: 8,3% der Berliner Schülerinnen ab Klassenstufe 5 nutzten den MINT-
Berufsorientierungstag am 27. März 2014.
Dabei hatte der Tag von vorne herein mit dem Problem zu kämpfen, dass er wegen der
bundesweiten Osterferien-Regelung einen ganzen Monat früher statt fand als üblich. Die-
se Verschiebung brachte Probleme bei allen Beteiligten: Die Vorbereitungszeit im Jahr
verkürzte sich um einen Monat. Der Zukunftstag fiel in die Semesterferien der Berliner
Universitäten. Bei einigen Unternehmen steckten die Auszubildenden, die oft die Betreu-
ung der Teilnehmerinnen übernehmen, selbst mitten in Prüfungen. An den Schulen fiel
der größte Berufsorientierungstag im Jahr mitten zwischen VERA 8- und MSA-Prüfungen.

Gemessen an diesen eher problematischen Voraussetzungen war die Teilnahme enorm –
auf Seiten der Veranstalter und der Teilnehmerinnen. Der Girls'Day 2014 bot bei 451
Veranstaltungen (2013: 460) insgesamt 6.422 Plätze (2013: 7.489). Die Abnahme
um tausend Plätze im Vergleich zum Vorjahr ist auf zwei Veranstaltungen zurück zu füh-
ren: 2013 gab es eine große Veranstaltung eines Branchenverbunds mit 800 Plätzen, die
2014 nicht mehr stattfand, außerdem bot die Freie Universität 200 Plätze weniger.
Während also das Platzangebot um tausend Zähler nach unten gegangen ist, war die Zahl
der Veranstaltungen nahezu konstant. Der Trend zu kleinen intensiv betreuten Schülerin-
nen-Gruppen hält an. Durchschnittliche Platzzahl: 11,7 Plätze pro Veranstaltung.

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Über ein Drittel der Girls'Day Ver-
                                                           anstaltungen 2014 fanden in Berli-
                                                           ner Unternehmen statt (2013:
                                                           32%). Die Unternehmen boten
                                                           auch die meisten Girls’Day Plätze
                                                           (1.880; 2013: 1.916), mit deutli-
                                                           chem Abstand, gefolgt von Hoch-
                                                           schulen (1.191; 2013: 1.241), Be-
                                                           hörden (872: 2013: 883) und Bil-
                                                           dungseinrichtungen (821; 2013:
                                                           1.684).

Unternehmen und Branchen am Girls’Day
2014 konnten 21 Unternehmen neu hinzu gewonnen werden, die sich erstmalig am
Girls'Day engagiert haben.
Die meisten Unternehmen kamen aus der IT- und Computer-Branche. Bezogen auf die
letzten fünf Jahre hat die Branche IT- und Computer stetig an Bedeutung für den Berliner
Girls’Day zugenommen und sich zum Spitzenanbieter entwickelt: Ein Fünftel aller beteilig-
ter Unternehmen ist dieser Branche zuzurechnen. Allein in diesem Jahr kamen 200
Girls'Day Plätze bei Unternehmen aus der IT-Branche neu hinzu.
Während die Zahl beteiligter Unternehmen aus den Branchen Metall, Elektro und Bau
stiegen, ging sie bei Technologie und Fertigung zurück oder stagnierte.

Die Angebote von Unternehmen mit dem inhaltlichen Schwerpunkt, Frauen in Führungs-
positionen kennen zu lernen, sind rückläufig. Der Grund dafür ist, dass die Girls'Day Bun-
deskoordination Schnupperpraktika in der Chefinnen-Etage seit 2013 nicht mehr zulässt,
wenn das Unternehmen in einer Branche tätig ist, bei der der Frauenanteil bundesweit
über 40% liegt.

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Girls'Day Veranstaltungen in den Berliner Bezirken
Berlinweit bot der Girls'Day im Vergleich zum Vorjahr über 1.000 Plätze weniger bei fast
gleichbleibender Anzahl an Veranstaltungen.
Die Platzdifferenz von 2013 zu 2014 verteilt sich jedoch sehr unterschiedlich auf die Bezir-
ke. Während Steglitz-Zehlendorf in diesem Jahr bei den Plätzen (minus über 1.000) – im
wesentlichen durch den Wegfall der Messe für Fachinformatik und Reduktion der Plätze
bei der Freien Universität – und auch bei der Anzahl der Veranstaltungen Einbußen hin-
nehmen muss, konnte sich Charlottenburg-Wilmersdorf sowohl bei der Platz- (1.050;
2013: 752) als auch bei der Veranstaltungszahl (62; 2013: 54) steigern, ebenso Lichten-
berg, Neukölln, Spandau, Tempelhof-Schöneberg und Treptow-Köpenick.

Mitte ist in diesem Jahr der Spitzenreiter: die meisten Girls'Day Plätze nach Bezirken
(1.311), die meisten Veranstaltungen (95) und auch die meisten Plätze (434) bei der
Auswertung nach den Girls'Day Plätzen bei Unternehmen.
Bei den Unternehmensplätzen folgen mit großem Abstand Tempelhof-Schöneberg (287),
Charlottenburg-Wilmersdorf (250) und Spandau (228).

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Berliner Schülerinnen am Girls’Day 2014
Die Beteiligung der Berliner Schülerinnen am Girls’Day war in diesem Jahr wieder spitze:
8,3% der Schülerinnen nutzten in Berlin den Girls’Day und buchten ihn bereits früh kom-
plett aus.
Die detaillierten Auswertungen zu den Mädchen und Schulen beziehen sich auf die Online-
Anmeldungen der Girls’Day Teilnehmerinnen 2014 über den bundesweiten Girls'Day Ra-
dar. In diesem Jahr konnten von 6.422 Girls'Day Plätzen über Dreiviertel der (5.285) An-
meldungen ausgewertet werden. Sie enthielten Angaben zur Schulzugehörigkeit und Klas-
senstufe. Darunter befanden sich auch 794 auswertbare Anmeldungen bei der Freien Uni-
versität, die separat über das dortige Webportal aufgezeichnet wurden.
Mit 310 wurden knapp 6% der Berliner Girls'Day Plätzen von Schülerinnen aus Branden-
burg genutzt.
Die meisten Berliner Girls'Day Teilnehmerinnen kamen in diesem Jahr – wie auch schon in
den Vorjahren – aus der achten Klassenstufe (28%), gefolgt von – in diesem Jahr erstma-
lig – Schülerinnen aus der 9. Klassenstufe (22%) und danach erst die 7.-Klässlerinnen
(20%)
Die meisten Mädchen, die 2014 am Girls'Day teilgenommen haben, waren, wie in den
Vorjahren, 13 (26%) bis 14
(22%) Jahre alt.
Die Gymnasiastinnen ha-
ben in diesem Jahr bei der
Anzahl ihrer Teilnahme
(2.038; 2013: 2.238) die
Schülerinnen aus Integrier-
ten Sekundarschulen
(1.771; 2013: 2.349) über-
holt.
Die Anzahl der Grundschü-
lerinnen hat – wie in den
vergangenen Jahren auch
– weiter zugenommen.

Berliner Schulen am
Girls`Day
Inzwischen beteiligten sich
alle Berliner Gymnasien am
Girls'Day und die Integrier-
ten Sekundarschulen zu fast 75% - in der
Form, dass von diesen Schulen mindestens
eine Schülerin zum Girls'Day geht.
Immer mehr Schulen unterstützen den
Girls'Day aktiv und haben ihn als festen Be-
standteil der Berufsorientierung sogar in ihr
Schulprogramm aufgenommen. Diese Schu-
len sind allerdings noch in der Minderheit. Im

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größten Teil der Schulen ist die Teilnahme am Girls'Day auf das einzelne Engagement der
Schülerinnen zurück zu führen – insbesondere an den Grundschulen. Hier gehen pro
Schule in der Regel vier bis fünf Mädchen zum Girls'Day. Die Gesamtzahl der Grundschü-
lerinnen wächst dabei stetig.
Das Aktionsbündnis für den Girls'Day unter dem Vorsitz der Staatssekretärin für Arbeit,
Integration und Frauen, Barbara Loth, zeichnet seit 2005 besonders engagierte Schulen
aus. Seit 2011 werden die Preise – gestiftet von der Industrie- und Handelskammer Ber-
lin, der Berliner Handwerkskammer, des Deutschen Gewerkschaftsbunds und dem Ver-
band deutscher Unternehmerinnen - den Schulen mit den meisten Teilnehmerinnen über-
reicht, relativ nach der Anzahl der Schülerinnen der Schule und nach Schulart – Förder-
zentrum, Grundschule, Gymnasium und Integrierte Sekundarschule – getrennt.
In diesem Jahr heißen die Preisträger-Schulen:
       Ernst-Adolf-Eschke-Schule für Gehörlose aus Charlottenburg Wilmersdorf
       Falken-Grundschule aus Marzahn-Hellersdorf
       Hermann-Hesse-Oberschule aus Friedrichshain-Kreuzberg
       Max-von-Laue-Schule aus Steglitz-Zehlendorf
Die Jury hat die Entscheidung getroffen, nicht dieselbe Schule innerhalb von fünf Jahren
zwei Mal auszuzeichnen, um das Engagement von mehr Schulen und aktiven Lehrer/innen
würdigen zu können.

Die meisten Girls'Day Teilnehme-
rinnen 2014, besuchen eine Schule
in Steglitz-Zehlendorf (850), ge-
folgt von Tempelhof-Schöneberg
(611), Neukölln (585), und Charlot-
tenburg-Wilmersdorf (462). Die
größten „Aufholer-Bezirke“ mit
mehr Girls'Day Teilnehmerinnen als
im Vorjahr sind Marzahn-
Hellersdorf mit 81 mehr Teilneh-
merinnen (gesamt: 211) und Trep-
tow-Köpenick (50 mehr, gesamt:
361).
Schülerinnen mit Migrations-
hintergrund sind zahlenmäßig
nicht zu erheben. Etwa 20% der
Girls'Day Teilnehmerinnen haben
nicht die deutsche Staatsangehörigkeit, der Anteil der Teilnehmerinnen mit Migrationshin-
tergrund nach Definition des Mikrozensus ist aber deutlich höher. Ein unterschiedliches
Interesse am Girls'Day von Schülerinnen mit und ohne Migrationshintergrund ist nicht
erkennbar. Auch Veranstaltungen von Migranten/innen, z.B. der Türkisch-Deutschen Un-
ternehmervereinigung TDU zur beruflichen Selbständigkeit oder türkischen Unternehmen
sind bei Mädchen mit und ohne Migrationshintergrund gefragt.
Schülerinnen mit Behinderung nutzten am Girls’Day nicht nur die 25% an Veranstal-
tungen, die einen rollstuhlgerechten Zugang haben. Für gehörlose Mädchen konnten

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durch die Senatsverwaltung für Frauen Gebärdendolmetscher/innen finanziert werden und
ihnen so Zugang zu Betrieben ermöglichen.

Resümee
Der Girls'Day ist fester Bestandteil im Kalender der Berliner Schulen. Viele Schülerinnen
und Eltern haben ebenfalls den jährlich wiederkehrenden, größten Berufsorientierungstag
im Blick und beteiligen sich selbständig.
Ein Drittel der Anbieter/innen sind zwar schon Unternehmen, aber es könnten noch mehr
werden. Denn die Schnupperpraktika bei den Unternehmen sind nach wie vor die begehr-
testen unter den Schülerinnen.
Für die Unternehmen ist der Mädchen Zukunftstag eine Möglichkeit Auszubildende zu ge-
winnen. 18% der Unternehmen, die sich mehrfach am Girls'Day beteiligt haben, ist das
bereits gelungen, und sie haben ehemalige Girls'Day Teilnehmerinnen eingestellt.
Wie groß der Spaß ist, mit dem weiblichen Nachwuchs in Kontakt zu treten, verdeutlichen
folgende Zitate:

                   Unser Girls` Day 2014 war wieder ein großer Erfolg. Die Veranstaltung war
                   frühzeitig ausgebucht und mit fast 80 Mädchen gut besucht.
                                                              Gegenbauer Holding SE & Co. KG

                   Wir hatten tolle Mädchen hier! Alle waren sehr interessiert, offen, aufnahmebe-
                   reit und wir hatten alle das Gefühl, die wollten wirklich über das Bild der Soft-
                   wareentwicklerin etwas erfahren! Wir werden auf alle Fälle von nun an jährlich
                   teilnehmen!
                                                                                CCVOSSEL GmbH

                   Wir würden uns sehr freuen, auch künftig an dem Projekt Girls´ Day teilneh-
                   men zu können.
                                                                  Botschaft der Republik Litauen

                   Wir müssen sagen, dass alle – Mädchen und involvierte Mitarbeiter – durch-
                   wegs begeistert waren. Es ist sehr wahrscheinlich, dass wir uns beim nächsten
                   Girls‘Day wieder beteiligen werden.
                                                                           Dolby Germany GmbH

                   Bei uns war der Girls Day ein großer Erfolg.
                                              Bundesministerium für Wirtschaft und Energie

                   Alles in Allem war es ein sehr gelungener Tag, der auch mir als Betreuerin aus
                   der Personalabteilung viel Spaß gemacht hat. Gern nehmen wir nächstes Jahr
                   wieder an der Initiative teil.
                                                             IKEA Deutschland GmbH & Co. KG

© LIFE e.V. 2014                                                                            Seite 6 von 6
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