AUTOMOBILKAUFMANN/ AUTOMOBILKAUFFRAU - AUSBILDUNG GESTALTEN - BIBB

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AUSB I L DU N G G ESTA LT EN

Automobilkaufmann/
  Automobilkauffrau
AUSBILDUNG GESTALTEN

Automobilkaufmann / Automobilkauffrau

Ausbildungshilfen zur Ausbildungsordnung für

ƒ   Ausbilderinnen und Ausbilder
ƒ   Auszubildende
ƒ   Berufsschullehrerinnen und Berufsschullehrer
ƒ   Prüferinnen und Prüfer
2

© 2017 by Bundesinstitut für Berufsbildung, Bonn

ISBN: 978-3-7639-5923-5 (Print)
ISBN: 978-3-96208-020-4 (PDF)
Bestell-Nr. E202

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Herausgeber:
Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB)
Der Präsident
Robert-Schuman-Platz 3
53175 Bonn
www.bibb.de

Redaktion:
Carl Schamel
Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB)
Tel.: 0228 | 107–2429
E-Mail: schamel@bibb.de

Autoren:
Berthold Konjer, Osnabrück

Karl-Heinz Reidenbach, Willich

Thomas Ressel, Frankfurt

Carl Schamel, Bonn

Sebastian Schwarz, Solingen

Andrea Zeus, Bonn

Verlag:
W. Bertelsmann Verlag GmbH & Co. KG
Auf dem Esch 4
33619 Bielefeld
3

Vorwort
Ausbildungsforschung und Berufsbildungspraxis im Rah-           betrieblichen und schulischen Ausbildung für alle an der Aus-
men von Wissenschaft – Politik – Praxis – Kommunikation         bildung Beteiligten angeboten.
sind Voraussetzungen für moderne Ausbildungsordnungen,
                                                                Damit leistet das Handbuch für alle Beteiligten einen wich-
die im Bundesinstitut für Berufsbildung erstellt werden. Ent-
                                                                tigen Beitrag für die Gestaltung einer qualifizierten Berufs-
scheidungen über die Struktur der Ausbildung, über die zu
                                                                ausbildung.
fördernden Kompetenzen und über die Anforderungen in den
Prüfungen sind das Ergebnis eingehender fachlicher Diskussi-    Ich wünsche mir weiterhin eine umfassende Verbreitung bei
onen der Sachverständigen und BIBB-Experten.                    allen, die mit der dualen Berufsausbildung befasst sind, sowie
                                                                bei den Auszubildenden selbst. Den Autorinnen und Autoren
Um gute Voraussetzungen für eine reibungslose Umsetzung
                                                                gilt mein herzlicher Dank für ihre engagierte und qualifizierte
neuer Ausbildungsordnungen im Sinne der Ausbildungsbe-
                                                                Arbeit.
triebe wie auch der Auszubildenden zu schaffen, haben sich
Umsetzungshilfen als wesentliche Unterstützung in der Aus-
bildungspraxis bewährt. Die Erfahrungen der „Ausbildungs-
                                                                Bonn, im August 2017
ordnungsmacher“ aus der Erneuerung beruflicher Praxis, die
bei der Entscheidung über die neuen Kompetenzanforderun-
gen wesentlich waren, sind deshalb auch für den Transfer der
neuen Ausbildungsordnung und des Rahmenlehrplans für
Automobilkaufleute in die Praxis von besonderem Interesse.

Vor diesem Hintergrund haben sich die Beteiligten dafür
entschieden, gemeinsam verschiedene Materialien zur
Unterstützung der Ausbildungspraxis zu entwickeln. In der
                                                                Prof. Dr. Friedrich Hubert Esser,
vorliegenden Handreichung werden die Ergebnisse der Neu-
ordnung und die damit verbundenen Ziele und Hintergründe        Präsident
aufbereitet und anschaulich dargestellt. Dazu werden prak-
                                                                Bundesinstitut für Berufsbildung
tische Handlungshilfen zur Planung und Durchführung der
4

Inhaltsverzeichnis

► Vorwort ������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� 3

► 1 Allgemeines zum Beruf ������������������������������������������������������������������������������������������� 5
          1.1 Branchenporträt.......................................................................................................................... 5
          1.2 Inhalte der neuen Ausbildungsordnung ............................................................................................. 5
              1.2.1 Prüfung ......................................................................................................................... 6
          1.3 Kompetenzorientierte Ausbildungsordnungen ..................................................................................... 6
          1.4 Der Deutsche Qualifikationsrahmen .................................................................................................. 7

► 2      Betriebliche Umsetzung der Ausbildung ���������������������������������������������������������������������� 9
          2.1    Der Ausbildungsrahmenplan .......................................................................................................... 9
          2.2    Ausbildungsrahmenplan mit Erläuterungen .......................................................................................10
          2.3    Der betriebliche Ausbildungsplan ....................................................................................................26
          2.4    Der Ausbildungsnachweis .............................................................................................................27
          2.5    Didaktische Prinzipien der Ausbildung ..............................................................................................28
          2.6    Handlungsorientierte Ausbildungsmethoden......................................................................................30
          2.7    Überbetriebliche Ausbildung und Ausbildungsverbünde .......................................................................30
          2.8    Dauer der Ausbildung ..................................................................................................................31
          2.9    Nachhaltige Entwicklung in der Berufsausbildung................................................................................32
          2.10   Mobilität von Auszubildenden in Europa ...........................................................................................33

► 3      Prüfungen ����������������������������������������������������������������������������������������������������������38
          3.1 Prüfungen ................................................................................................................................38
          3.2 Abschlussprüfung – Berufsbildungsgesetz (BBiG) ................................................................................38
          3.3 Prüfungsstruktur (§ 7 VO) ..............................................................................................................39
              3.3.1 Inhalt von Teil 1 (§ 8 VO) ....................................................................................................39
              3.3.2 Prüfungsbereich von Teil 1 (§ 9 VO) .......................................................................................39
              3.3.3 Inhalt von Teil 2 (§ 10 V0) ..................................................................................................39
              3.3.4 Prüfungsbereiche von Teil 2 (§ 11 V0) ....................................................................................39
              3.3.5 Prüfungsbereich Fahrzeugvertriebsprozesse und Finanzdienstleistungen (§ 12 VO) ..............................40
              3.3.6 Prüfungsbereich kaufmännische Unterstützungsprozesse (§ 13 VO) .................................................40
              3.3.7 Prüfungsbereich Kundendienstprozesse (§ 14 VO) ......................................................................40
              3.3.8 Prüfungsbereich Wirtschafts- und Sozialkunde (§ 15 V0) .............................................................40
              3.3.9 Gewichtung der Prüfungsbereiche und Anforderungen für das Bestehen der Abschlussprüfung (§ 16) ......40
          3.4 Der Prüfungsausschuss und die Aufgaben von Prüferinnen und Prüfern (BBiG) .............................................41
          3.5 Bewertung von Prüfungsleistungen (BBiG/HwO) ..................................................................................42
5

1     Allgemeines zum Beruf
1�1      Branchenporträt
Automobilkaufleute arbeiten in Betrieben der Kraftfahrzeug-      sowie Personalwirtschaft und Lagerverwaltung. Des Weiteren
branche, vorwiegend in Autohäusern, bei Fahrzeugimporteu-        sind sie für die Annahme von Reparatur- und Wartungsaufträ-
ren sowie Automobilherstellern. Sie erledigen kaufmännische      gen und für die Ersatzteilbeschaffung zuständig. Hinzu kom-
und organisatorische Aufgaben. Zu diesen gehören ebenso          men buchhalterische und kalkulatorische Aufgaben.
Kundenberatung und Verkauf im Teile- und Werkstattvertrieb

1�2      Inhalte der neuen Ausbildungsordnung
Die Modernisierung des Ausbildungsberufes zum Automobil-         Kundenwünsche entsprechend dem betrieblichen Angebot.
kaufmann /zur Automobilkauffrau folgt dem Wandel der sich        Dabei nutzen sie die zur Verfügung stehenden Informati-
verändernden Arbeitswelt. In diesem Sinne ist der 3-jährige      onssysteme unter Berücksichtigung des Datenschutzes. Sie
Ausbildungsberuf den Anforderungen der Branche angepasst         handeln qualitätsbewusst sowie serviceorientiert und tragen
worden. Das Berufsbild gliedert sich in folgende berufsprofil-   damit zur Kundenzufriedenheit bei.
gebende Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten:
                                                                 Die vielfältigen individuellen Kundenwünsche bedürfen einer
► Teile- und Zubehör organisieren und verkaufen                  ausgeprägten Orientierung für optimale Kundenbindung.
Automobilkaufleute sind in der Lage, den Teile- und Zube-        Automobilkaufleute sollten dafür die Angebote des Ausbil-
hörfluss zu organisieren und den Verkauf eigenständig abzu-      dungsbetriebes für den Kunden nutzen. Ihnen stehen dafür
wickeln. Dabei beachten sie technische Normen, rechtliche        die Informationssysteme des Betriebes zur Verfügung, mit
Vorgaben, betriebliche Regelungen und wenden Datenver-           denen sie unter Anwendung hochwertiger Konversations-
arbeitungsprogramme und fremdsprachige Fachbegriffe an.          möglichkeiten die Servicequalität für den Kunden sichern
                                                                 und dabei die höchste Kundenzufriedenheit erzeugen. Dabei
Das Ersatzteil- und Zubehörgeschäft erfordert fundierte
                                                                 achten sie stets auf die datenschutzrechtlichen Erfordernisse
Kenntnisse über die logistische Funktionsweise der Lagerhal-
                                                                 und betrieblichen Vorgaben.
tung und Verwendung von Lagerkennzahlen für die optimale
betriebswirtschaftliche Nutzung. Automobilkaufleute berück-      ► Betriebliche Marketingaktivitäten planen und durchführen
sichtigen dabei vertragsrechtliche Bestandteile und Bedin-       Automobilkaufleute unterstützen die Entwicklung von Marke-
gungen und wenden diese an. Der Einsatz von speziellen,          tingkonzepten und Marketingmaßnahmen. Dabei berücksich-
aber auch gängigen Datenverarbeitungsprogrammen für die          tigen sie die Wettbewerbssituation des Betriebes und halten
Abwicklung dieses Geschäftsbereiches und die Verwendung          wettbewerbs- und datenschutzrechtliche Vorschriften ein.
internationaler Fachbegriffe sind ebenso erforderlich.
                                                                 ► Fahrzeughandel und-vertrieb unterstützen
► An Werkstattprozessen mitwirken und als Schnittstelle          Automobilkaufleute beurteilen das rechtliche und wirtschaft-
    zwischen Handel und Werkstatt agieren                        liche Verhältnis ihres Betriebes zu Vertragspartnern. Sie nut-
Automobilkaufleute agieren als Schnittstelle zwischen Han-       zen Vertriebsformen und Absatzwege, führen unter Beach-
del und Werkstatt und unterstützen die Mitarbeiter in der        tung verschiedener Fahrzeugtypen die Fahrzeugdisposition
Werkstatt. Dabei berücksichtigen sie die jeweiligen Arbeits-     durch und wickeln kaufmännische Prozesse für den Neu- und
prozesse sowie Fahrzeugtechnologien, technische Standards        Gebrauchtwagenverkauf ab. Dabei beachten sie technische
und gesetzliche Bestimmungen.                                    Normen und betriebliche Regelungen und wenden rechtliche
                                                                 Vorgaben an.
Die komplexen Arbeitsabläufe in der Werkstatt in Zusammen-
hang mit den Anforderungen des Automobilvertriebes sind          Der Fahrzeugvertrieb im Autohaus steht auf der Einkaufs- wie
mit den Erwartungen der Kunden in Einklang zu bringen. Hier      auch auf der Verkaufsseite im Vertragsverhältnis zu den Lie-
können Automobilkaufleute als Dienstleister aller Beteiligten    feranten und Kunden. Die dabei in Bezug stehenden unter-
durch aktive Organisation und Abstimmung der Abteilungen         schiedlichen Vertriebs- und Absatzwege sowie die Fahrzeug-
im Autohaus den Betriebsablauf im Sinne des Kunden struk-        typen sind wiederum bei der kaufmännischen Abwicklung
turieren und abwickeln. Gleichzeitig sind sie in der Lage, das   von Neu- und Gebrauchtwagen in eindeutige Prozessabläufe
Fachwissen in Bezug auf gesetzliche Anforderungen sowie          zu bringen. Die stets sich verändernden technischen Normen
technische Standards und der aktuellen Fahrzeugtechnik für       und rechtlichen Vorgaben, ergänzt um betriebliche Regelun-
den Arbeitsprozess umzusetzen und sicher zu stellen.             gen, bedürfen in diesem Gesamtzusammenhang einer aus-
                                                                 geprägten Fähigkeit, vernetzte Strukturen sinnvoll für den
► Kundendienst organisieren und Servicebereich unter-
                                                                 Ausbildungsbetrieb zu nutzen.
    stützen
Automobilkaufleute unterstützen die Abläufe im Servicebe-
reich. Sie sind Ansprechpartner für Kunden und bearbeiten
6

► Finanzdienstleistungsprodukte im Fahrzeughandel vor-          Berücksichtigung betrieblicher Ziele und Grundsätze mit-
    bereiten                                                    zuwirken. Dabei berücksichtigen sie die gesetzlichen Vor-
Automobilkaufleute sind in der Lage, anhand der vorgege-        gaben, insbesondere arbeits-, sozial-, mitbestimmungs- und
benen Rahmenbedingungen kundengerechte Angebote für             tarifrechtliche Vorschriften. Bei der Bearbeitung von Mitar-
Finanzierungen, Leasing, Versicherungen und Garantieleis-       beiterdaten halten sie Regelungen zum Datenschutz und zur
tungen zu erstellen und zu unterbreiten. Dabei berücksich-      Datensicherheit ein.
tigen sie die Finanzmarkt- und Wettbewerbssituation und
                                                                Der Einsatz von Fachpersonal zur Erreichung optimaler
wenden die entsprechenden Rechtsgrundlagen zum Vertrags-
                                                                betrieblicher Ziele bedarf einer qualitativ hochwertigen und
wesen an.
                                                                gut strukturierten Mitwirkung zur Vorbereitung von Personal-
Für die korrekte und revisionssichere Abwicklung von Finanz-    bedarf, -einsatz und -planung. Die vielfältigen gesetzlichen
dienstleistungsprodukten ist es erforderlich, dass Automobil-   Vorgaben des Arbeitsrechtes sowie tarifrechtliche Vorschrif-
kaufleute mögliche Vertragsvarianten kennen und dabei die       ten sind dabei von besonderer Bedeutung und zu berücksich-
individuellen Vorgaben des Betriebes sowie die gesetzlichen     tigen. Durch den umfassenden Einsatz von Personaldaten ist
Vorschriften einhalten. Als Bindeglied zwischen Verkäufer,      es außerdem wichtig, dass die Automobilkaufleute die Rege-
Kunde und Hersteller/Importeur erfordert es fachlich detail-    lungen zum Datenschutz und der Datensicherheit kennen und
lierter und persönlicher Kompetenz für eine langfristige        einhalten. Sie kennen ferner die formalen Instrumente zur
Kundenbindung. Das Wissen über mögliche Auswirkungen            Unterstützung bei der Abwicklung der Personalverwaltung.
für den Kunden bei der Wahl verschiedener Finanzdienstleis-
                                                                ► Kaufmännische Steuerung und Kontrolle unterstützen
tungsprodukte ist dabei ebenso wichtig wie der Hinweis auf
                                                                Automobilkaufleute sind in der Lage, Instrumente des Rech-
Inhalte zur korrekten Abwicklung mit dem Hersteller/Impor-
                                                                nungswesens für die kaufmännische Planung, Steuerung und
teur und den relevanten Mitarbeitern im Autohaus.
                                                                Kontrolle zu nutzen. Dabei berücksichtigen sie rechtliche und
► Personalbezogene Aufgaben bearbeiten                          betriebliche Vorgaben sowie betriebswirtschaftliche Faktoren.
Automobilkaufleute sind in der Lage, den Personalein-           Sie beachten Einflussgrößen auf die Wirtschaftlichkeit der
satz zu organisieren und an der Personalplanung unter           betrieblichen Leistungserstellung.

1�2�1      Prüfung

Um die berufliche Handlungsfähigkeit sicherzustellen, ist       Der zweite Teil der Abschlussprüfung findet in den Prüfungs-
auch die Prüfung neu geregelt worden:                           bereichen
                                                                ► „Fahrzeugvertriebsprozesse und Finanzdienstleistun-
Die Abschlussprüfung besteht aus zwei Teilen.
                                                                    gen“
Der Erste Teil der Abschlussprüfung findet im Prüfungsbe-       ► „Kaufmännische Unterstützungsprozesse“
reich „Warenwirtschaft- und Werkstattprozesse“ in der           ► „Kundendienstprozesse“ und
Mitte des zweiten Ausbildungsjahres statt und umfasst Inhalte   ► „Wirtschafts- und Sozialkunde“
der ersten 15 Monate des Ausbildungsrahmenplans.
                                                                statt. Näheres im Abschnitt „Prüfung“.
Eine Zwischenprüfung findet nicht mehr statt. Vielmehr sind
die Ergebnisse dieses Prüfungsteils für das Bestehen und die
Benotung der Abschlussprüfung von Bedeutung.

1�3     Kompetenzorientierte Ausbildungsordnungen
Praxisnah und verständlich formulierte Ausbildungsordnun-       Qualifikationsrahmen für lebenslanges Lernen (DQR)
gen sind eine wichtige Grundlage der betrieblichen Ausbil-      zugrunde liegt: „Kompetenz bezeichnet im DQR die Fähigkeit
dung. Bei der Gestaltung von Ausbildungsordnungen sind          und Bereitschaft des Einzelnen, Kenntnisse und Fertigkeiten
gesetzliche und bildungspolitische Vorgaben zu berücksich-      sowie persönliche, soziale und methodische Fähigkeiten zu
tigen und entsprechende Entwicklungen zu befördern. Hierzu      nutzen und sich durchdacht sowie individuell und sozial ver-
gehört auch die kompetenzorientierte Darstellung der Ausbil-    antwortlich zu verhalten. Kompetenz wird in diesem Sinne als
dungsinhalte als Voraussetzung für eine übergreifende Ver-      umfassende Handlungskompetenz verstanden.“ Im DQR wird
gleichbarkeit und Durchlässigkeit im Sinne des Deutschen        Kompetenz in den Dimensionen Fachkompetenz, unterteilt in
und Europäischen Qualifikationsrahmens1 (DQR/EQR).              Wissen und Fertigkeiten, und personale Kompetenz, unterteilt
                                                                in Sozialkompetenz und Selbstständigkeit, dargestellt. Metho-
Die Gestaltung von Ausbildungsordnungen basiert
                                                                denkompetenz wird als Querschnittskompetenz verstanden
auf dem Kompetenzverständnis, das dem Deutschen

1   Umfangreiche Informationen zum DQR [www.dqr.de]
7

und wird deshalb in der unten stehenden DQR-Matrix nicht                  Tätigkeit in einer sich wandelnden Arbeitswelt notwendigen
eigens erwähnt.                                                           beruflichen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten (beruf-
                                                                          liche Handlungsfähigkeit) in einem geordneten Ausbildungs-
Die Handlungskompetenz des DQR entspricht der beruflichen
                                                                          gang zu vermitteln. Sie hat ferner den Erwerb der erforderli-
Handlungsfähigkeit im Sinne des § 1 BBiG: „Berufsausbildung
                                                                          chen Berufserfahrungen zu ermöglichen.“
hat die für die Ausübung einer qualifizierten beruflichen

                                                    Kompetenzdimensionen des DQR

                                  Fachkompetenz                                                 Personale Kompetenz

                   Wissen                         Fertigkeiten                    Sozialkompetenz                Selbstständigkeit

                                               Instrumentelle und            Team-/Führungsfähigkeit,            Eigenständigkeit/
               Tiefe und Breite             systemische Fertigkeiten,           Mitgestaltung und
                                              Beurteilungsfähigkeit              Kommunikation                   Lernkompetenz

                                                     Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten

Abbildung 1:    Kompetenzdimensionen DQR und berufliche Handlungsfähigkeit

1�4      Der Deutsche Qualifikationsrahmen
Im Oktober 2006 verständigten sich das Bundesministerium                  Transparenz und Vergleichbarkeit von Qualifikationen, die
für Bildung und Forschung (BMBF) und die Kultusminister-                  Mobilität und das lebenslange Lernen in Europa fördern soll.
konferenz (KMK) darauf, gemeinsam einen Deutschen Qua-
                                                                          Der DQR weist acht Niveaustufen auf, denen formale Quali-
lifikationsrahmen2 (DQR) für lebenslanges Lernen zu entwi-
                                                                          fikationen der Allgemeinbildung, der Hochschulbildung und
ckeln. Ziel des DQR ist es, das deutsche Qualifikationssystem
                                                                          der beruflichen Bildung – jeweils einschließlich der Weiter-
mit seinen Bildungsbereichen (Allgemeinbildung, berufli-
                                                                          bildung – zugeordnet werden sollen. Die acht Niveaustufen
che Bildung, Hochschulbildung) transparenter zu machen,
                                                                          werden anhand der Kompetenzkategorien „Fachkompetenz“
Verlässlichkeit, Durchlässigkeit und Qualitätssicherung zu
                                                                          und „personale Kompetenz“ beschrieben.
unterstützen und die Vergleichbarkeit von Qualifikationen
zu erhöhen.                                                               In einem Spitzengespräch am 31. Januar 2012 haben sich
                                                                          Bund, Länder, Sozialpartner und Wirtschaftsorganisatio-
Unter Einbeziehung der relevanten Akteure wurde in den
                                                                          nen auf eine gemeinsame Position zur Umsetzung des Deut-
folgenden Jahren der Deutsche Qualifikationsrahmen ent-
                                                                          schen Qualifikationsrahmens geeinigt; demnach werden die
wickelt, erprobt, überarbeitet und schließlich im Mai 2013
                                                                          zweijährigen Berufe des dualen Systems dem Niveau 3, die
verabschiedet. Er bildet die Voraussetzung für die Umsetzung
                                                                          dreijährigen und dreieinhalbjährigen Berufe dem Niveau 4
des Europäischen Qualifikationsrahmens (EQR), der die
                                                                          zugeordnet.

2   Umfangreiche Informationen zum Deutschen Qualifikationsrahmen [www.dqr.de ]
8

    Niveau 8                                                                  Promotion

                                                       Strategischer Professional (IT), gleichrangig mit Master,
    Niveau 7                                                          (technischer) Betriebswirt

    Niveau 6                                              Meister, Fachwirt u. a., gleichrangig mit Bachelor

    Niveau 5                                    IT-Spezialist (zertifizierter), Servicetechniker (geprüfter), Fachberater

    Niveau 4                                                    Ausbildungsberufe 3 und 3½-jährig

    Niveau 3                                                         Ausbildungsberufe 2-jährig

    Niveau 2                                                  Einstiegsqualifizierung, Berufsfachschule

    Niveau 1
                                                                    Berufsausbildungsvorbereitung

Abbildung 2:   Die Niveaustufen des DQR   (Quelle: IHK Stuttgart)

Die Zuordnung wird in den Europass-Zeugniserläuterun-                            Im Jahr 2017 sollen die Zuordnungen erneut beraten und
gen [www.bibb.de/de/659.php] und im Europass [www.                               die bisher nicht zugeordneten allgemeinbildenden Schulab-
europass-info.de] ausgewiesen sowie im Verzeichnis der                           schlüsse berücksichtigt werden.
anerkannten Ausbildungsberufe [https://www.bibb.de/
de/65925.php].
9

2     Betriebliche Umsetzung der Ausbildung
2�1      Der Ausbildungsrahmenplan
Der Ausbildungsrahmenplan bildet die Grundlage für die               Damit auch betriebsbedingte Besonderheiten bei der Aus-
betriebliche Ausbildung. Er listet die Fertigkeiten, Kenntnisse      bildung berücksichtigt werden können, wurde in die Ausbil-
und Fähigkeiten auf, die in den Ausbildungsbetrieben zu ver-         dungsordnung eine sogenannte Flexibilitätsklausel aufgenom-
mitteln sind.                                                        men, um deutlich zu machen, dass zwar die zu vermittelnden
                                                                     Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten obligatorisch sind,
Ihre Beschreibung orientiert sich an beruflichen Aufgaben-
                                                                     aber von der Reihenfolge und vom vorgegebenen sachlichen
stellungen und den damit verbundenen Tätigkeiten. In der
                                                                     Zusammenhang abgewichen werden kann:
Summe beschreiben sie die Qualifikationen, die für den Beruf
notwendig sind. Die Methoden, wie sie zu vermitteln sind,
                                                                         „Von der Organisation der Berufsausbildung, wie sie im Ausbil-
bleiben den Ausbilderinnen und Ausbildern überlassen.
                                                                         dungsrahmenplan vorgegeben ist, darf abgewichen werden,
Die im Ausbildungsrahmenplan aufgeführten Qualifikationen                wenn und soweit betriebspraktische Besonderheiten oder
sind in der Regel gestaltungsoffen, technik- und verfahrens-             Gründe, die in der Person des oder der Auszubildenden liegen,
neutral sowie handlungsorientiert formuliert. Diese offene               die Abweichung erfordern.“ (Verordnungstext, Paragraf
Darstellungsform gibt den Ausbildungsbetrieben die Möglich-              „Gegenstand der Berufsausbildung und Ausbildungsrahmen-
keit, alle Anforderungen der Ausbildungsordnung selbst oder              plan“ Absatz 1)
mit Verbundpartnern abzudecken. Auf diese Weise lassen sich
auch neue technische und arbeitsorganisatorische Entwick-            Der Ausbildungsrahmenplan für die betriebliche Ausbildung
lungen in die Ausbildung integrieren.                                und der Rahmenlehrplan für den Berufsschulunterricht sind
                                                                     inhaltlich und zeitlich aufeinander abgestimmt. Es empfiehlt
                                                                     sich für Ausbilder/-innen sowie Berufsschullehrer/-innen,
Mindestanforderungen
                                                                     sich im Rahmen der Lernortkooperation regelmäßig zu tref-
Die Vermittlung der Mindestanforderungen, die der Ausbil-            fen und zu beraten.
dungsrahmenplan vorgibt, ist von allen Ausbildungsbetrieben
                                                                     Auf der Grundlage des Ausbildungsrahmenplans muss ein
sicherzustellen. Es kann darüber hinaus ausgebildet werden,
                                                                     betrieblicher Ausbildungsplan erarbeitet werden, der die
wenn die individuellen Lernfortschritte der Auszubildenden
                                                                     organisatorische und fachliche Durchführung der Ausbildung
es erlauben und die betriebsspezifischen Gegebenheiten es
                                                                     betriebsspezifisch regelt. Für die jeweiligen Ausbildungsin-
zulassen oder gar erfordern. Die Vermittlung zusätzlicher
                                                                     halte werden hierfür zeitliche Zuordnungen (in Wochen oder
Ausbildungsinhalte ist auch möglich, wenn sich aufgrund
                                                                     Monaten) als Orientierung für die betriebliche Vermittlungs-
technischer oder arbeitsorganisatorischer Entwicklungen
                                                                     dauer angegeben. Sie spiegeln die unterschiedliche Bedeu-
weitere Anforderungen an die Berufsausbildung ergeben, die
                                                                     tung wider, die dem einzelnen Abschnitt zukommt.
im Ausbildungsrahmenplan nicht genannt sind. Die über die
Mindestanforderungen vermittelten Ausbildungsinhalte sind
jedoch nicht prüfungsrelevant.                                       Ausbildungszeit im Betrieb und in der Schule
                                                                     Die Summe der zeitlichen Zuordnungen beträgt 52 Wochen
    Können Ausbildungsbetriebe nicht sämtliche Qualifikationen
                                                                     pro Ausbildungsjahr. Im Ausbildungsrahmenplan werden
    vermitteln, kann dies z. B. im Wege der Verbundausbildung aus-
                                                                     Bruttozeiten angegeben, die in tatsächliche, betrieblich zur
    geglichen werden.
                                                                     Verfügung stehende Ausbildungszeiten, also Nettozeiten,
                                                                     umgerechnet werden müssen. Dazu sind die ca. zwölf Wochen
                                                                     für den Berufsschulunterricht abzuziehen, ebenso die tariflich
                                                                     geregelten Urlaubstage sowie die Sonn- und Feiertage.

                                                                     Die Ausbildung in überbetrieblichen Ausbildungsstätten zählt
                                                                     zur betrieblichen Ausbildungszeit.
10

2�2         Ausbildungsrahmenplan mit Erläuterungen

Abschnitt A: berufsprofilgebende Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten

                                                             Zeitliche Richtwerte
 Lfd� Teil des Ausbildungsberufsbildes / Zu vermittelnde        in Monaten im
                                                                                                         Erläuterungen
 Nr�       Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten           1�–15�    16�-36�
                                                              Monat     Monat

  1    Teile und Zubehör organisieren und verkaufen (§ 4 Absatz 2 Nummer 1)

       a)    rechtliche und technische Vorgaben, betrieb-                           ► logistische Funktionsweise der Lagerhaltung
             liche Regelungen, Datenverarbeitungspro-                               ► Verwendung von Lagerkennzahlen für die optimale
             gramme und fremdsprachige Fachbegriffe                                   betriebswirtschaftliche Nutzung
             anwenden                                                               ► vertragsrechtliche Bestandteile und Bedingungen
                                                                                    ► Einsatz spezieller, aber auch gängiger Datenverarbei-
                                                                                      tungsprogramme
                                                                                    ► Verwendung internationaler Fachbegriffe

       b)    in Abstimmung mit anderen Geschäftsfeldern                             ►    Bestellsysteme beherrschen
             den Einkauf planen und Bestellungen durch-                             ►    Bedarfsanalyse
             führen                                                                 ►    Lieferantenrecherche
                                                                                    ►    Angebote einholen und vergleichen
                                                                                    ►    Verfügbarkeiten überprüfen
                                                                                    ►    Abwicklung von Monats-, Express- und Sonderbe-
                                                                                         stellungen

       c)    Verkaufspreise mit vorgegebenen Zuschlagsät-                           ► Wettbewerbsvergleiche
             zen kalkulieren

       d)    Warenlieferungen annehmen, Waren nach Art                              ►    Lieferscheinkontrolle
             und Menge sowie auf offene Mängel prüfen                               ►    Waren vereinnahmen
             und bei Beanstandungen betriebsübliche                                 ►    Reklamationsabwicklung
             Maßnahmen einleiten                               5                    ►    Retouren anlegen

       e)    Wareneingänge dokumentieren und Waren           Monate                 ► korrekte Einlagerung gemäß gesetzlicher Vorschriften
             insbesondere unter Einhaltung der Regeln des                           ► Ersatzteile ordnungsgemäß und qualitätserhaltend
             Umweltschutzes einlagern                                                 nach Vorgaben einlagern
                                                                                    ► ISO

       f)    Eingangsrechnungen auf Richtigkeit prüfen und                          ► Einzel- und Sammelrechnungen mit den dazugehö-
             Unstimmigkeiten klären                                                   rigen Lieferscheinen abgleichen

       g)    Teile und Zubehörlager unter Berücksichtigung                          ►    Hersteller-Codes
             der Sortimentspolitik und der Lagerkennzahlen                          ►    Neueinlagerungen
             organisieren                                                           ►    Verschrottungen
                                                                                    ►    Verwaltung der Location
                                                                                    ►    Meldebestand
                                                                                    ►    Umschlaghäufigkeit
                                                                                    ►    durchschnittlicher Lagerbestand
                                                                                    ►    durchschnittliche Lagerdauer
                                                                                    ►    Bevorratungsquote

       h)    Liefertermine überwachen und kommunizieren                             ► Überwachung von Rückstandsteilen
             und Maßnahmen bei Lieferungsverzug einlei-                             ► schriftliche Information der entsprechenden Perso-
             ten                                                                      nen über Liefertermine/Lieferzeiten, z. B. per E-Mail
                                                                                    ► Terminabsprache
                                                                                    ► Mahnung
11

                                                            Zeitliche Richtwerte
Lfd� Teil des Ausbildungsberufsbildes / Zu vermittelnde        in Monaten im
                                                                                                      Erläuterungen
Nr�       Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten           1�–15�    16�-36�
                                                             Monat     Monat

      i)   Material einem Auftrag zuordnen und ausgeben                            ► handlungssichere Bedienung des Teileprogramms
                                                                                   ► Fakturierung der Ersatzteile auf dem jeweiligen
                                                                                     Auftrag/der Rechnung
                                                                                   ► Sichtprüfung Qualität

      j)   Kundenwünsche ermitteln, Kunden und Kun-                                ►   Bedarfsanalyse des Kunden
           dinnen unter Nutzung von Produktinformatio-                             ►   fachliche Kompetenz und Beratung
           nen beraten, Teile und Zubehör verkaufen und                            ►   Vorteile und Nutzen aufzeigen
           Rechnungen erstellen                                                    ►   Überzeugungskraft
                                                                                   ►   Rechnungsinhalte erklären

      k)   Präsentation von Zubehör planen und umsetzen                            ► saisonales Zubehör entsprechend der Jahreszeit
                                                                                     präsentieren
                                                                                   ► Sonderaktionen durchführen (Markteinführungen,
                                                                                     Abverkaufsaktionen, Sonderverkäufe)
                                                                                   ► Ziele definieren
                                                                                   ► Aktualität sichern

      l)   die eigene Vorgehensweise reflektieren und                              ► Analyse: Was habe ich gemacht? Was wollte ich
           bewerten und Maßnahmen zur Optimierung                                    erreichen? Was habe ich erreicht?
           ableiten                                                                ► Zahlen, Daten, Fakten

 2    An Werkstattprozessen mitwirken und als Schnittstelle zwischen Handel und Werkstatt agieren (§ 4 Absatz 2 Nummer 2)

      a)   Werkstattmitarbeiter und Werkstattmitar-                                ► komplexe Arbeitsabläufe in der Werkstatt in Zusam-
           beiterinnen unterstützen und dabei sowohl                                 menhang mit den Anforderungen des Automobilver-
           Arbeitsprozesse und Fahrzeugtechnologien                                  triebes in Einklang bringen
           berücksichtigen als auch technische Standards                           ► Erwartungen der Kunden
           und gesetzliche Bestimmungen einhalten                                  ► Dienstleister aller Beteiligten

      b)   Sichtprüfungen zur Verkehrs- und Betriebssi-                            ► gesetzliche Vorschriften
           cherheit von Fahrzeugen durchführen                                     ► Fahrzeugarten und -typen nach Vorschriften und
                                                                                     Typologien unterscheiden
                                                                                   ► am Fahrzeug sicherheitsrelevante Merkmale kontrol-
                                                                                     lieren und dokumentieren

      c)   mechanische, hydraulische, pneumatische                                 ► Fahrzeugsysteme kennen
           sowie elektrische und elektronische Systeme in     2                    ► die Funktion der technischen Systeme erläutern und
           Fahrzeugen unterscheiden und ihre Funktion       Monate                   ihre Zusammenhänge erklären können
           erläutern                                                               ► Sicherheitsbestimmungen der einzelnen Systemkom-
                                                                                     ponenten beachten und anwenden (Hochvolttechnik)
                                                                                   ► Betriebsanleitungen studieren
                                                                                   ► Methode: praxisbezogene Unterweisung und Fortbil-
                                                                                     dung an Fahrzeugen in den jeweiligen Fachgebieten

      d)   an Diagnose-, Wartungs-, Service- und Repa-                             ► Möglichkeiten der Diagnose kennen
           raturarbeiten mitwirken                                                 ► Wartungsintervalle kennen und kundenorientiert
                                                                                     anwenden
                                                                                   ► Füllmengen in Systemen prüfen und korrigieren
                                                                                   ► Übergabeinspektion
                                                                                   ► Serviceheft
                                                                                   ► Prüfprotokoll
12

                                                               Zeitliche Richtwerte
Lfd� Teil des Ausbildungsberufsbildes / Zu vermittelnde           in Monaten im
                                                                                                          Erläuterungen
Nr�       Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten              1�–15�    16�-36�
                                                                Monat     Monat

         e)   bei der Beanstandungs- und Schadensauf-                                 ► Kundendaten, Fahrzeugdaten und Kundenwünsche
              nahme als Grundlage für die Erstellung von                                aufnehmen und dokumentieren
              Kostenvoranschlägen mitwirken                                           ► situationsgerecht und kundenorientiert Auskunft
                                                                                        geben und beraten
                                                                                      ► Vermittlung Sachverständiger

         f)   die umweltgerechte Entsorgung und das Recy-                             ► Vorschriften und Richtlinien für das Recycling von
              cling von Fahrzeugen, von ihren Komponenten                               Fahrzeugen und ihren Teilen beachten
              und von ihren Betriebsstoffen organisieren                              ► Anwenden der Rücknahmerichtlinien von Herstellern
              und dabei Hersteller- und Lieferantenvorgaben                             und Lieferanten
              einhalten                                                               ► Kennzeichnungspflichten umsetzen und einhalten
                                                                                      ► Entsorgung von Abfallprodukten unter umweltge-
                                                                                        rechten Aspekten und Richtlinien organisieren
                                                                                      ► Wertstoffkreisläufe Hersteller

         g)   durchgeführte Reparatur- und Servicearbeiten                            ► ausgeführte Arbeiten anhand der Rechnung erklären
              erläutern                                                               ► Begleitdokumente erläutern und übergeben
                                                                                      ► Wartungshinweise anhand des Serviceheftes und
                                                                                        Folgetermine erklären
                                                                                      ► Mobilitätsgarantie

         h)   Werkstattprozesse reflektieren und Schlussfol-                          ► Beschwerden und Reklamationen bearbeiten und
              gerungen für die kaufmännischen Arbeitspro-                               auswerten
              zesse ableiten                                                          ► Maßnahmen zur Verbesserung der Servicequalität
                                                                                        ableiten
                                                                                      ► Kundenzufriedenheit

     3   Kundendienst organisieren und Servicebereich unterstützen (§ 4 Absatz 2 Nummer 3)

         a)   Qualitätsvorgaben im Kundenservice anwenden                             ► Kundenwünsche und Kundenbindung
                                                                                      ► Angebote des Ausbildungsbetriebes
                                                                                      ► Kundenzufriedenheit erzeugen

         b)   Informationssysteme unter Einhaltung des                                ► Konversationsmöglichkeiten und Servicequalität für
              Datenschutzes nutzen                                                      den Kunden sichern
                                                                                      ► datenschutzrechtliche Erfordernisse und betriebliche
                                                                                        Vorgaben

         c)   Kundenwünsche, auch in einer Fremdsprache,                              ►   Kommunikationsregeln (Ansprache, Verhalten etc.)
              ermitteln und die weitere Bearbeitung koordi-                           ►   Bedarfsanalyse (Fragetechniken)
              nieren                                                                  ►   Fachbegriffe, auch in einer Fremdsprache, anwenden
                                                                                      ►   Auskünfte in einer Fremdsprache einholen/ermitteln
                                                                 6
                                                                                      ►   Realisierbarkeit
                                                               Monate
                                                                                      ►   bedarfsgerechte Weiterleitung

         d)   Werkstatt- und Serviceleistungen sowie zeit-                            ► Reparaturbedarf ermitteln
              wertgerechte Reparaturleistungen anbieten                               ► Kunden über anstehende Wartung und Reparaturen
                                                                                        informieren und diese erläutern
                                                                                      ► zeitwertgerechte Reparaturmöglichkeiten anbieten
                                                                                        (Smartrepair/Eurorepair)
                                                                                      ► fahrzeugalterbezogene Segmente bei Angeboten
                                                                                        berücksichtigen
                                                                                      ► zusätzliche Serviceleistungen anbieten (Klimaservice,
                                                                                        Fahrzeugaufbereitung)
                                                                                      ► saisonale Angebote (Frühjahrs- und Wintercheck,
                                                                                        Lichttest)
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                                                            Zeitliche Richtwerte
Lfd� Teil des Ausbildungsberufsbildes / Zu vermittelnde        in Monaten im
                                                                                                       Erläuterungen
Nr�       Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten           1�–15�    16�-36�
                                                             Monat     Monat

      e)   bei der Erstellung von Kostenvoranschlägen                              ► bei der Schadensfeststellung mitwirken
           mitwirken                                                               ► Diagnose dokumentieren
                                                                                   ► Kostenvoranschläge IT-gestützt vorbereiten

      f)   Kunden- und Fahrzeugdaten erfassen und                                  ► Kundendaten (Anschrift, Telefonnummer, E-Mail etc.)
           pflegen                                                                   erfassen, abgleichen und aktualisieren
                                                                                   ► Fahrzeugdaten anhand der Zulassung abgleichen
                                                                                     und den Kilometerstand aktualisieren
                                                                                   ► datenschutzrechtliche Vorgaben beachten und
                                                                                     anwenden

      g)   Werkstattaufträge unter Berücksichtigung von                            ► Werkstattauftrag im Zusammenwirken mit dem Kun-
           Daten aus technischen Unterlagen und Fahr-                                den eröffnen und Auftragsvolumen formulieren
           zeugpapieren erstellen                                                  ► Fahrzeug/Kundendaten abgleichen, Kilometerstand
                                                                                     aktualisieren
                                                                                   ► Fahrgestellnummer hinsichtlich der Qualitätskontrol-
                                                                                     len des Herstellers prüfen
                                                                                   ► Arbeitswerte
                                                                                   ► Ersatzteile
                                                                                   ► Arbeitspositionen

      h)   Termine planen und mit den zuständigen                                  ► Termine planen und unter Berücksichtigung interner
           Bereichen koordinieren                                                    Informations-/Kommunikationssysteme koordinieren
                                                                                     und abstimmen
                                                                                   ► bei Terminabweichungen betriebsübliche Maßnah-
                                                                                     men einleiten
                                                                                   ► Terminüberwachung

      i)   anforderungsbezogene Fremdleistungen orga-                              ► unterschiedliche Beschaffungsmöglichkeiten von
           nisieren                                                                  Fremdleistungen kennen
                                                                                   ► Fremdleistungen vergleichen und unter betriebswirt-
                                                                                     schaftlichen Gesichtspunkten kalkulieren
                                                                                   ► Verbringung des Fahrzeuges organisieren
                                                                                   ► Fremdleistung mit betroffenen Abteilungen und
                                                                                     Fremdanbietern bestellen und koordinieren
                                                                                   ► Fremdleistungsauftrag

      j)   die Prüfung der Teileverfügbarkeit bereits bei                          ► Teileverfügbarkeit während der Terminvergabe prüfen
           der Terminvergabe veranlassen                                             und zu dem geplanten Termin sicherstellen
                                                                                   ► Bestellungen für Ersatzteile unter Beachtung der
                                                                                     Bestellkosten und Lieferfristen durchführen
                                                                                   ► bei rückständigen Teilen Maßnahmen einleiten

      k)   die Kundenmobilität sicherstellen                                       ► Mobilitätsbedarf ermitteln
                                                                                   ► Verfügbarkeit der Mobilität prüfen, vergleichen und
                                                                                     sicherstellen
                                                                                   ► Mietverträge vorbereiten
                                                                                   ► Hol-/Bring-Service anbieten/organisieren
                                                                                   ► Verbindungen für den öffentlichen Nahverkehr
                                                                                     anbieten
                                                                                   ► Fahrradmobilität
14

                                                             Zeitliche Richtwerte
Lfd� Teil des Ausbildungsberufsbildes / Zu vermittelnde         in Monaten im
                                                                                                        Erläuterungen
Nr�       Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten            1�–15�    16�-36�
                                                              Monat     Monat

      l)   Rechnungen erstellen und erläutern und                                   ► Erfassen der Teile- und Arbeitswerte sowie Fremd-
           Zahlungen entgegennehmen                                                   leistungen im Auftrag
                                                                                    ► Vergleichen/Abgleichen des Auftrages und der Rech-
                                                                                      nung bezüglich der Auftragserteilung (Preiskalkula-
                                                                                      tion/Abgleich mit Kostenvoranschlag/Gutachten)
                                                                                    ► Erläuterung der durchgeführten Arbeiten
                                                                                    ► Wartungs-/Pflegehinweise erklären
                                                                                    ► Reparaturempfehlungen erläutern
                                                                                    ► Hinweise zur Hauptuntersuchung
                                                                                    ► Fahrzeug fertig/Rechnung fertig
                                                                                    ► Geldwäschegesetz

      m) Zahlungen verbuchen und den Kassenabschluss                                ► Entgegennahme von Bargeld sowie bargeldlosen
         durchführen                                                                  Zahlungen
                                                                                    ► Kennen und Anwenden des Geldwäschegesetzes
                                                                                      (GwG)
                                                                                    ► Zahlungs-Ein/Ausgänge verbuchen
                                                                                    ► Kassenbestände verwalten
                                                                                    ► Abgleich Soll/Ist-Bestand
                                                                                    ► Kassenabschluss verbuchen und buchhalterisch
                                                                                      aufbereiten

      n)   Reklamationsgespräche situationsgerecht füh-                             ► Reklamation/Beanstandung des Kunden aufneh-
           ren und die weitere Bearbeitung koordinieren                               men und anhand interner Prozesse und gesetzlicher
                                                                                      Vorgaben (Garantie/Kulanzrichtlinien) bewerten
                                                                                    ► Methoden zur Konfliktlösung und Spielregeln fairer
                                                                                      Kommunikation
                                                                                    ► Maßnahmen zur Abstellung einleiten (Reparatur)
                                                                                    ► Kundenzufriedenheit anstreben

      o)   Gewährleistungs- und Kulanzanträge bearbei-                              ► Unterschiede zwischen Gewährleistung, Garantie und
           ten                                                                        Kulanz kennen
                                                                                    ► Gesetzliche Grundlagen für die Gewährleistung
                                                                                      anwenden
                                                                                    ► Garantievereinbarungen beachten
                                                                          3
                                                                                    ► Kulanzanträge nach den Vorgaben des Ausbildungs-
                                                                        Monate
                                                                                      betriebs bearbeiten
                                                                                    ► Herstellervorgaben berücksichtigen

      p)   betriebliche Abläufe unter Berücksichtigung von                          ► Organisation und Entscheidungsstrukturen des Unter-
           Informationsflüssen, Entscheidungswegen und                                nehmens kennen und darstellen
           Schnittstellen einordnen und mitgestalten                                ► betriebliche Abläufe analysieren, auswerten und
                                                                                      optimieren
                                                                                    ► Bedeutung von Informationen und Kommunikation
                                                                                      für betriebliche Abläufe beachten
                                                                                    ► Optimierung zum Informations- und Kommunikati-
                                                                                      onswesen vorschlagen

      q)   eigenes Verhalten als Beitrag zur Kundenzufrie-                          ► zur Zusammenarbeit der Geschäftsfelder im Hinblick
           denheit und zur Kundenbindung reflektieren                                 auf optimale Kundenorientierung beitragen
           und Schlussfolgerungen ziehen                                            ► Reflektieren des eigenen Auftretens im Umgang mit
                                                                                      Kunden
                                                                                    ► Verhalten im Umgang mit Kunden auswerten und
                                                                                      Maßnahmen zur Steigerung der Kundenbindung
                                                                                      vorschlagen
                                                                                    ► Dokumentation positiv/negativ
                                                                                    ► Herausforderungen umsetzen
                                                                                    ► Stärken nutzen
                                                                                    ► Feedback als Chance für das eigene Handeln sehen
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                                                          Zeitliche Richtwerte
Lfd� Teil des Ausbildungsberufsbildes / Zu vermittelnde      in Monaten im
                                                                                                     Erläuterungen
Nr�       Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten         1�–15�    16�-36�
                                                           Monat     Monat

 4    Betriebliche Marketingaktivitäten planen und durchführen (§ 4 Absatz 2 Nummer 4)

      a)   Datenschutzrechtliche Vorschriften im Umgang                          ► Werbemaßnahmen und Datenschutz
           mit Kundendaten einhalten                                             ► Vorschriften des Gesetzes gegen den unlauteren
                                                                                   Wettbewerb

      b)   Kundenzufriedenheit ermitteln und auswerten                           ► regelmäßige Kundenzufriedenheitsanalyse durch-
           sowie regionale Wettbewerber beobachten                                 führen
                                                                                 ► erhobene Daten statistisch aufbereiten und auswer-
                                                                                   ten (mit betrieblichen Leistungsangeboten verglei-
                                                                                   chen)
                                                                                 ► eigene Marktstellung daraus ableiten
                                                                                 ► Wettbewerbs- und Marktanteile regional ermitteln
                                                                                   und analysieren und deren Ergebnisse anwenden
                                                                                 ► Pressemitteilungen der Konkurrenz vergleichen
                                                                                 ► Markt- und Wettbewerbssituation beobachten
                                                                                 ► datenschutzrechtliche Vorschriften berücksichtigen
                                                                                   und einhalten

      c)   Kontaktdaten für die Kundenakquise beschaf-                           ► Kundenzielgruppe bestimmen
                                                            2
           fen                                                                   ► Kontaktdaten beschaffen
                                                          Monate
                                                                                   • eigene Recherche
                                                                                   • Dienstleistung einkaufen (Angebote einholen,
                                                                                       vergleichen und auswählen)
                                                                                   • Adressdatenbanken nutzen
                                                                                 ► Kosten/Nutzen hierbei im Auge behalten – kontinu-
                                                                                   ierliche Kostenkontrolle
                                                                                 ► Konzept für Akquise entwickeln

      d)   Kundendaten zielgerichtet aufbereiten und                             ► Datenbank
           mithilfe entsprechender Programme verarbei-                           ► kontinuierliche Pflege der Kundendatei
           ten und pflegen

      e)   Maßnahmen zur Verkaufsförderung unter                                 ► geeignetes Medienprodukt – crossmedial für Werbe-
           Einsatz geeigneter Werbemittel und -träger                              maßnahme anwenden
           durchführen sowie bei der Erfolgskontrolle                            ► Kundenbindungsmaßnahmen umsetzen ( AU, TÜV,
           mitwirken                                                               etc., Service-Aktionen)
                                                                                 ► Onlinestatistiken, insbesondere Responsedaten,
                                                                                   auswerten

      f)   Entwicklung von Marketingkonzepten unter-                             ► kontinuierlicher Vergleich von Produkten, Dienstleis-
           stützen und dabei die Wettbewerbssituation                              tungen sowie Prozessen und Methoden mit regiona-
           des Betriebes einbeziehen und wettbewerbs-                   1          len und überregionalen Mitbewerbern
           rechtliche Vorschriften einhalten                          Monat      ► Feststellung der Leistungslücken und ihrer Ursachen
                                                                                 ► Festlegung und Durchführung der Verbesserungs-
                                                                                   schritte
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                                                           Zeitliche Richtwerte
Lfd� Teil des Ausbildungsberufsbildes / Zu vermittelnde       in Monaten im
                                                                                                      Erläuterungen
Nr�       Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten          1�–15�    16�-36�
                                                            Monat     Monat

      g)   Sonderaktionen und Veranstaltungen planen,                             ► Marketingideen entwickeln (thematisch passend zum
           innerbetrieblich abstimmen, organisieren und                             Unternehmen, Abheben von Mitbewerbern, Nutzen
           durchführen                                                              regionaler Anlässe) – Mitarbeiter, auch aus anderen
                                                                                    Bereichen, involvieren –Besprechungen zur betrieb-
                                                                                    sinternen Abstimmung organisieren
                                                                                  ► Kostenplan erstellen (Bewirtung, Dekoration, Per-
                                                                                    sonal, Honorare, Technik, Druck, Unterhaltungspro-
                                                                                    gramm, Giveaways)
                                                                                  ► Aktionen vorbereiten, organisieren, durchführen
                                                                                  ► Gästeliste erstellen
                                                                                  ► regionale Medien – Presse, Radio informieren – Pres-
                                                                                    severteiler erstellen
                                                                                  ► Vor- und Nachberichterstattung
                                                                                  ► Auswerten der Ergebnisse
                                                                                  ► Responsemöglichkeiten entwickeln und nutzen
                                                                                  ► Marketingziel messbar machen
                                                                                  ► GEMA

      h)   Spenden- sowie Sponsoring-Anfragen bearbei-                            ► Spenden- und Sponsoringanfragen prüfen
           ten und Sponsoring und Kooperationsverträge                              • Wird Aufmerksamkeit damit erzielt?
           vorbereiten und überwachen                                               • Imagepflege möglich?
                                                                                    • Unterstützung regionaler Projekte?
                                                                                    • Passt es zur Thematik Auto?
                                                                                  ► Kostenkontrolle

      i)   digitale Medien für Marketingmaßnahmen                                 ► neue Kanäle zu Kunden aufbauen
           nutzen                                                                 ► Social-Media-Marketing– Inhalte gut platzieren
                                                                                  ► Online-Kommunikationsplattformen beobachten
                                                                                    und pflegen
                                                                                  ► Social-Media-Marketing-Pläne erarbeiten und
                                                                                    umsetzen
                                                                                  ► verantwortliches Handeln beim Umgang mit digitalen
                                                                                    Medien
                                                                                  ► Fragen und Kommentare der Kunden beantworten

      j)   den Informationsaustausch zwischen den                                 ► Kommunikation mit allen Geschäftsfeldern
           betrieblichen Geschäftsfeldern als Vorausset-                          ► Marketingstrategien und -ziele definieren
           zung für ein erfolgreiches Marketing fördern                           ► Intranet
           und nutzen

      k)   Marketingmaßnahmen hinsichtlich ihrer                                  ► Vertrauen schaffen
           Zielsetzung reflektieren und Verbesserungs-                              • Erreichbarkeit sichern
           maßnahmen ableiten                                                       • Problemlösungen anbieten
                                                                                    • gezielte Angebote für Stammkunden
                                                                                  ► ständige Kommunikation, um Feedback zu erhalten
                                                                                    und reagieren zu können
                                                                                  ► besonderen Service anbieten
                                                                                  ► Informationen über Rabatt- und andere Sonderak-
                                                                                    tionen
                                                                                  ► Newsletter
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                                                              Zeitliche Richtwerte
Lfd� Teil des Ausbildungsberufsbildes / Zu vermittelnde          in Monaten im
                                                                                                         Erläuterungen
Nr�       Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten             1�–15�    16�-36�
                                                               Monat     Monat

 5    Fahrzeughandel und -vertrieb unterstützen (§ 4 Absatz 2 Nummer 5)

      a)   bei der Unterstützung des Fahrzeughandels                                 ►   Vertriebs- und Absatzwege
           und -vertriebs rechtliche Vorgaben, betriebliche                          ►   Fahrzeugtypen
           Regelungen und technische Normen einhalten                                ►   Neu- und Gebrauchtwagen
                                                                                     ►   vernetzte Strukturen nutzen

      b)   Fahrzeuge unter Berücksichtigung verschie-                                ►   Kaufverträge
           dener Fahrzeugtypen einkaufen und dabei                                   ►   Differenzbesteuerung
           Kauf- und Werkvertragsrecht einhalten sowie                               ►   Regelbesteuerung
           Finanzierungsspielräume berücksichtigen                                   ►   Werksangebote, z. B. Valuta
                                                                                     ►   Zahlungszielvereinbarungen
                                                                                     ►   Fahrzeugsuchrecherche
                                                                                     ►   Produktionsbelegung
                                                                                     ►   Bestellvorgänge beherrschen und kontrollieren
                                                                                     ►   Gebrauchtwagen: Marktwertermittlung

      c)   Liefertermine überwachen                                                  ►   Produktionsstatus
                                                                                     ►   Kommunikation mit Lieferanten und Speditionen
                                                                                     ►   Lieferverzögerungen
                                                                                     ►   AGB

      d)   Ein- und Verkaufskonditionen unter Berück-                                ►   Aktionsbedingungen prüfen
           sichtigung bestehender Vertriebsverträge                                  ►   Sonderaktionen
           ausschöpfen und ihre Erfüllung überwachen                       7         ►   Boni/Prämien
                                                                         Monate      ►   Werkszuschüsse
                                                                                     ►   Nachlässe
                                                                                     ►   Revisionssicherheit

      e)   Fahrzeugeinkauf, -ankauf und -inzahlung-                                  ►   Differenzbesteuerung
           nahme erfassen                                                            ►   Regelbesteuerung
                                                                                     ►   Fahrzeugdaten
                                                                                     ►   Zulassungsbescheinigung Teil I+II

      f)   den verkaufsfertigen Zustand von Fahrzeugen                               ►   Auslieferungstermine vereinbaren
           veranlassen und überprüfen                                                ►   technische Endkontrolle veranlassen
                                                                                     ►   Onlinebörsen
                                                                                     ►   Schlüsselverwaltung
                                                                                     ►   Lagersysteme für Fahrzeugbriefe und Schlüssel
                                                                                     ►   Preisschilder

      g)   Vertriebssysteme für den Fahrzeughandel                                   ►   Fahrzeugbewertungsprogramme
           unterscheiden und Vertriebswege, insbeson-                                ►   Onlinebörsen
           dere Onlinehandel, nutzen                                                 ►   Fahrzeugfotos
                                                                                     ►   Fahrzeugverwaltungssysteme
                                                                                     ►   Fahrzeugregistrierungssysteme
                                                                                     ►   Fahrzeugonlineauktionen
                                                                                     ►   Fahrzeugliveauktionen
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                                                          Zeitliche Richtwerte
Lfd� Teil des Ausbildungsberufsbildes / Zu vermittelnde      in Monaten im
                                                                                                      Erläuterungen
Nr�       Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten         1�–15�    16�-36�
                                                           Monat     Monat

      h)   Probefahrten organisieren                                             ►   Überlassungsverträge
                                                                                 ►   Datenschutz
                                                                                 ►   Führerschein
                                                                                 ►   Ausweis
                                                                                 ►   Fahrzeugeinweisung
                                                                                 ►   Fahrzeugannahme
                                                                                 ►   Versicherung
                                                                                 ►   Rote Kennzeichen (Überführungskennzeichen)
                                                                                 ►   Probefahrtstrecke

      i)   Kundenbestellungen dokumentieren                                      ►   Bestellbarkeit überwachen
                                                                                 ►   Bestellung inhaltlich und logisch überprüfen
                                                                                 ►   Bestellprotokolle
                                                                                 ►   Laufzettel
                                                                                 ►   voraussichtlicher Liefertermin
                                                                                 ►   Auftragsbestätigung
                                                                                 ►   Leasingbestätigung
                                                                                 ►   Bestätigung Agenturgeschäft

      j)   Fahrzeugzulassungen und -abmeldungen                                  ►   Vollständigkeit der Papiere prüfen
           vorbereiten und durchführen                                           ►   Personalausweis
                                                                                 ►   Zulassungsvollmacht
                                                                                 ►   EVB-Nummer
                                                                                 ►   SEPA-Lastschrift
                                                                                 ►   Handelsregisterauszug
                                                                                 ►   aktuelle TÜV-Bescheinigung
                                                                                 ►   Zulassungsbescheinigung Teil I+II
                                                                                 ►   Reservieren von Wunschkennzeichen
                                                                                 ►   Kennzeichenentwertung veranlassen

      k)   Fahrzeugübergaben vorbereiten                                         ►   Unterlagen vom Fahrzeug
                                                                                 ►   Serviceplan
                                                                                 ►   Radioanleitung
                                                                                 ►   Bedienungsanleitung
                                                                                 ►   ABE für Zusatzeinbauten
                                                                                 ►   Auslieferungsmappe zusammenstellen
                                                                                 ►   Rechnung
                                                                                 ►   Übergabeprotokolle
                                                                                 ►   Finanzierungsunterlagen
                                                                                 ►   Leasingunterlagen
                                                                                 ►   ggf. Zulassungsbescheinigung Teil I + II
                                                                                 ►   EU-Übereinstimmungserklärung
                                                                                 ►   Umweltplakette
                                                                                 ►   Kennzeichen anbringen

      l)   Informationen zur Kundenzufriedenheit nach                            ► Kauf- und Auslieferungsprozess quantitativ und
           Fahrzeugauslieferung erfragen und dokumen-                              qualitativ erfragen und erfassen
           tieren                                                                ► Feedbackdaten IT-basierend dokumentieren und
                                                                                   auswerten

      m) die eigene Vorgehensweise, insbesondere                                 ►   Selbstreflexion des Handelns
         hinsichtlich der Einhaltung betrieblicher Qua-                          ►   Dokumentation positiv/negativ
         litätsvorgaben, reflektieren und bewerten und                           ►   Fragen stellen
         Maßnahmen zur Optimierung ableiten                                      ►   Chancen sehen
                                                                                 ►   Herausforderungen umsetzen
                                                                                 ►   Stärken nutzen
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                                                           Zeitliche Richtwerte
Lfd� Teil des Ausbildungsberufsbildes / Zu vermittelnde       in Monaten im
                                                                                                      Erläuterungen
Nr�       Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten          1�–15�    16�-36�
                                                            Monat     Monat

 6    Finanzdienstleistungsprodukte im Fahrzeughandel vorbereiten (§ 4 Absatz 2 Nummer 6)

      a)   bei der Vorbereitung von Finanzdienst-                                 ► korrekte und revisionssichere Abwicklung
           leistungsprodukten die Finanzmarkt- und                                ► Vertragsvarianten kennen
           Wettbewerbssituation berücksichtigen sowie                             ► individuelle Vorgaben des Betriebes
           die Rechtsgrundlagen zum Vertragswesen                                 ► gesetzliche Vorschriften
           anwenden                                                               ► Bindeglied zwischen Verkäufer, Kunde und Hersteller/
                                                                                    Importeur
                                                                                  ► fachlich detaillierte und persönliche Kompetenz für
                                                                                    eine langfristige Kundenbindung
                                                                                  ► Auswirkungen für den Kunden bei der Wahl ver-
                                                                                    schiedener Finanzdienstleistungsprodukte

      b)   Finanzierungsmodelle vergleichen und Finan-                            ► Drei-Wege-Finanzierung
           zierungsangebote bedarfsgerecht erstellen und                          ► Ballonfinanzierung
           den Kunden und Kundinnen unterbreiten                                  ► Ratenkauf
                                                                                  ► Eigentumsverhältnis
                                                                                  ► Rücktrittsrecht
                                                                                  ► Finanzierungsbedingungen
                                                                                  ► Datenschutz
                                                                                  ► Zinssatz
                                                                                  ► Restwert
                                                                        3         ► Laufzeit
                                                                      Monate      ► Laufleistung
                                                                                  ► Zusatzdienstleistungen:
                                                                                    • Wartung und Verschleiß
                                                                                    • Wartung und Inspektion
                                                                                    • Reifenpakete
                                                                                    • Kreditschutzbrief
                                                                                  ► Unterschied zum Leasing
                                                                                  ► Abwicklung am Vertragsende

      c)   Leasingmodelle vergleichen und Leasingange-                            ►   Leasing mit Kilometerabrechnung
           bote bedarfsgerecht erstellen und den Kunden                           ►   Leasing mit Gebrauchtwagenabrechnung
           und Kundinnen unterbreiten                                             ►   Leasing mit Andienungsrecht
                                                                                  ►   Leasingbedingungen
                                                                                  ►   Fremdleasing
                                                                                  ►   Zusatzdienstleistungen
                                                                                  ►   Laufzeit
                                                                                  ►   Laufleistung
                                                                                  ►   Restwert
                                                                                  ►   Eigentumsverhältnis
                                                                                  ►   Unterschied zur Finanzierung
                                                                                  ►   Abwicklung am Vertragsende
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                                                              Zeitliche Richtwerte
Lfd� Teil des Ausbildungsberufsbildes / Zu vermittelnde          in Monaten im
                                                                                                         Erläuterungen
Nr�       Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten             1�–15�    16�-36�
                                                               Monat     Monat

      d)   Versicherungsprodukte vergleichen und Versi-                              ►   Haftpflichtversicherung
           cherungsangebote bedarfsgerecht erstellen und                             ►   Kaskoversicherung
           den Kunden und Kundinnen unterbreiten                                     ►   Vollkaskoversicherung
                                                                                     ►   Teilkaskoversicherung
                                                                                     ►   GAP-Versicherung
                                                                                     ►   Totalschaden
                                                                                     ►   Restwert
                                                                                     ►   merkantiler Minderwert
                                                                                     ►   Typschlüsselnummer (TSN)
                                                                                     ►   Herstellerschlüsselnummer (HSN)
                                                                                     ►   Schadenfreiheitsrabatt
                                                                                     ►   Grüne Versicherungskarte
                                                                                     ►   Versicherungsbestätigung (eVB)
                                                                                     ►   Garantieversicherung
                                                                                     ►   Versicherungsnehmer
                                                                                     ►   abweichender Halter
                                                                                     ►   Selbstbeteiligung
                                                                                     ►   Fahrerkreis
                                                                                     ►   Zulassungsbehörde
                                                                                     ►   Fahrzeugart
                                                                                     ►   Verwendungszweck
                                                                                     ►   Saisonkennzeichen
                                                                                     ►   Fahrerschutz
                                                                                     ►   Rabattschutz
                                                                                     ►   Mallorcadeckung
                                                                                     ►   Auslandschutzbrief
                                                                                     ►   Auto-Schutzbrief
                                                                                     ►   Ausland-Schadenschutz
                                                                                     ►   Nutzungsausfallentschädigung
                                                                                     ►   Versicherungsbedingungen

      e)   zusätzlich erwerbbare Garantieleistungen                                  ►   Kaufpreisschutz
           bedarfsgerecht anbieten                                                   ►   Neuwagen-Anschlussgarantie
                                                                                     ►   Gebrauchtwagengarantie
                                                                                     ►   Reifengarantie
                                                                                     ►   Gewährleistung
                                                                                     ►   Kulanz
                                                                                     ►   Garantiebedingungen
                                                                                     ►   Leistungsausschlüsse
                                                                                     ►   Garantien bearbeiten

      f)   Verträge unterschriftsreif vorbereiten und doku-                          ►   Vertragsplausibilität
           mentieren                                                                 ►   korrekte Vertragsdaten
                                                                                     ►   Datenschutz
                                                                                     ►   Vollständigkeit der Angaben
                                                                                     ►   Nachweise
                                                                                     ►   persönliche Daten
                                                                                     ►   Bankverbindung
21

                                                              Zeitliche Richtwerte
Lfd� Teil des Ausbildungsberufsbildes / Zu vermittelnde          in Monaten im
                                                                                                          Erläuterungen
Nr�       Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten             1�–15�    16�-36�
                                                               Monat     Monat

      g)   Laufzeiten der Verträge kontrollieren und                                 ►    Vertragsende: Fahrzeugbrief Teil II übergeben
           Anschlussmaßnahmen einleiten                                              ►    Kontrolle
                                                                                     ►    Kundenlisten
                                                                                     ►    Mailing
                                                                                     ►    Lieferzeit Anschlussfahrzeug
                                                                                     ►    Anschlussfinanzierung
                                                                                     ►    Datenabruf Dealer Management System
                                                                                     ►    Datenaktualität Kunde
                                                                                     ►    Serienbriefe

      h)   die eigene Vorgehensweise, insbesondere                                   ►    Selbstreflexion des Handelns
           hinsichtlich der Einhaltung betrieblicher Qua-                            ►    Dokumentation positiv/negativ
           litätsvorgaben, reflektieren und bewerten und                             ►    Fragen stellen
           Maßnahmen zur Optimierung ableiten                                        ►    Chancen sehen
                                                                                     ►    Herausforderungen umsetzen
                                                                                     ►    Stärken nutzen

 7    Personalbezogene Aufgaben bearbeiten (§ 4 Absatz 2 Nummer 7)

      a)   die Regelungen zum Datenschutz und zur                                    ► Personalbedarf, -einsatz und –planung
           Datensicherheit bei der Bearbeitung von perso-                            ► arbeitsrechtliche sowie tarifrechtliche Vorschriften
           nenbezogenen Daten einhalten                                                berücksichtigen.
                                                                                     ► sensible Personaldaten
                                                                                     ► formale Instrumente zur Unterstützung bei der
                                                                                       Abwicklung der Personalverwaltung

      b)   arbeits-, sozial-, mitbestimmungs- und tarif-
           rechtliche Vorschriften bei der Bearbeitung von
           personalbezogenen Aufgaben einhalten

      c)   Personalbedarfsermittlung unter Berücksichti-                             ► gesetzliche und tarifliche Regelungen, insb. § 96
           gung von Anforderungsprofilen unterstützen                                  Abs.1 BetrVG
                                                                                     ► Kennzahlen: Fluktuation, Urlaub, Krankheit und
                                                                                       Qualifizierungszeiten
                                                                                     ► Stellenbeschreibung
                                                                                     ► Stellenprofile
                                                                           2
      d)   im Personalbeschaffungsprozess mitwirken,                     Monate      ►    gesetzliche Regelungen
           insbesondere bei Stellenausschreibungen, Aus-                             ►    externe und interne Stellenausschreibungen
           wahlverfahren und Entscheidungsfindungen                                  ►    Bewerbungsunterlagen
                                                                                     ►    bewerberbezogene Recherche
                                                                                     ►    Personalfragebogen

      e)   bei Einstellungen und personellen Verände-                                ►    Personalbogen
           rungen erforderliche Meldungen veranlassen,                               ►    Arbeits-. Ausbildungs- und Praktikumsverträge
           Verträge vorbereiten und Schriftstücke erstellen                          ►    sozialversicherungsrelevante Meldevordrucke
                                                                                     ►    Arbeits- und Urlaubsbescheinigung
                                                                                     ►    Zeugnisse
                                                                                     ►    Datengeheimniserklärung
                                                                                     ►    Einverständniserklärung Bild/Ton einholen

      f)   bereichsbezogene Personalstatistiken führen                               ►    Auslastung
           und auswerten                                                             ►    Entgeltentwicklung
                                                                                     ►    Provisionen
                                                                                     ►    Fehlzeiten
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