Einflussfaktoren auf die Prüfleistung bei der Wellenprüfung in der Ausbildung
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8. Fachtagung ZfP im Eisenbahnwesen – Vortrag 31 Einflussfaktoren auf die Prüfleistung bei der Wellenprüfung in der Ausbildung Thomas HECKEL *, Christina MÜLLER *, Fred SONDERMANN ** * BAM Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung, Berlin ** DGZfP Ausbildung und Training GmbH Ausbildungszentrum Wittenberge, Wittenberge Kurzfassung Die Ausbildung für die Prüfung von Radsatzwellen mit Längsbohrung wird im Ausbildungszentrum Wittenberge der DGZfP an einem umfangreichen Satz von Radsatzwellentestkörpern durchgeführt. Bei der Ausbildung UT1-M1 erfolgt die Ausbildung als Ultraschall-Handprüfung. In einem anschließenden Kurs UT1-M2 kann dieses Wissen um das Thema mechanisierte Prüfung ergänzt werden. Die Kurse werden seit Jahren erfolgreich nachg einem festgelegten Schema durchgeführt und bilden somit eine ideale Basis für die Untersuchung mit statistischen Methoden. Mit der Zielstellung, die Einflussgrößen auf die Zuverlässigkeit bei der Wellenprüfung zu analysieren und insbesondere bezüglich der Ausbildung zu optimieren, wurde in Zusammenarbeit zwischen der DGZfP und der BAM ein entsprechendes Projekt gestartet. Im Rahmen des Projektes wurde ein Ringversuch mit den im Ausbildungszentrum Wittenberge vorhandenen Radsatzwellentestkörpern und Prüfköpfen begonnen und eine Datenbank zur Erfassung der Ergebnisse erstellt. An ausgewählten Prüfstücken wurden vertiefende Ultraschall-Referenzprüfungen durchgeführt, um die genauen Fehlerpositionen und Abmessungen zu bestimmen mit dem Ziel, Referenzprotokolle für die UT- Handprüfungen zu erstellen. Nach Sichtung, Sortierung und Speicherung der Daten erfolgt eine statistische Analyse der aufgenommenen Amplitudenwerte und eine Bestimmung der Fehlerauffindwahrscheinlichkeit (POD – Probability of Detection) in Abhängigkeit verschiedener Einflussgrößen wird durchgeführt. Über den aktuellen Stand des Projektes und erste Ergebnisse wird im Rahmen des Vortrages berichtet. Lizenz: http://creativecommons.org/licenses/by/3.0/de/ 1
Einflussfaktoren auf die Prüfleistung bei der Wellenprüfung in der Ausbildung T. Heckel, C. Müller, BAM, Berlin F. Sondermann, DGZfP Ausbildung und Training, Wittenberge 8. Fachtagung Zerstörungsfreie Prüfung im Eisenbahnwesen, 18.-20.3.2014, Wittenberge, Vortrag 31 Wellenprüfung in der Ausbildung – Kursus UT1-M1 2
Darstellungsvariante – Absolute Echohöhe [dB] / Delta Phi [°] Echohöhe unabhängig von Verstärkung Absolute Echohöhe [dB] Musterlösung Toleranzbereich Delta Phi [°] Angabe des Winkelbereiches des Reflektors Ergebnis der Wellenprüfung – statistische Auswertung Auswertung der Ultraschallprüfungen an Welle 32 ? Echohöhenabweichung Δv = 48 dB Absolute Echohöhe [dB] Winkelabweichung ΔΦ = 30° Delta Phi [°] Prüfergebnis – unerwartetes Ergebnis bei der Auswertung 3
Organisationaler Kontext Innewohnende Fähigkeit Signal Physik Anwendungsparameter Human Factors Signal IC Optimized Diagnostic System z.B. AP HF erfahrene oder z.B. Umgebungsbedingungen unerfahrene Prüfer Modulares Modell für ZfP-Zuverlässigkeit Einfluss des Zeitdrucks auf die Inspektionsgenauigkeit z_max [mm [mm] Amp. [dB ] [dB] y_max [mm [mm] 25 35 120 ] ] 2 Amplitude 2 30 100 Tiefenlage 2 20 derdesy-Position 25 80 15 20 60 derder des 10 15 der Streuung 40 Streuung Streuung 10 Streuung Streuung Streuung 5 20 5 0 0 0 A B C A B C A B C Legende Hypothese: mit hohem Zeitdruck steigt die Streuung A ohne Zeitdruck (Inspektionsgenauigkeit nimmt ab) B mit mittlerem Zeitdruck C mit hohem Zeitdruck Dieses Ergebnis gilt nicht für den objektiv empfundenen Zeitdruck sondern für subjektiv empfundenen Zeitdruck! Experiment zum Thema Zeitdruck 4
„Human Factors beziehen sich auf Faktoren aus der Umwelt, der Organisation und der Arbeit wie auch menschliche oder individuelle Charakteristika, die einen sicherheits- und gesundheitsrelevanten Einfluss auf das Arbeitsverhalten haben“ (Health and Safety Executive, HSE, 1999) ORGANIZATION Auswahl INDIVIDUELLE Motivation UNTERSCHIEDE Feedback Fähigkeiten Training Persönlichkeit Prüfanweisung Erfahrung Normen Entscheidungsvermögen Organisatorische Kultur Motivation Organisationsdruck ... Verantwortlichkeiten ... AUFGABE UMWELT Schwierigkeit Hitze Technologie Lärm Automation Strahlung Arbeitsbeanspruchung Zeitdruck ... GRUPPE Ablenkung Teamarbeit ... Menschliche Redundanz ... Menschliche Faktoren bei der ZfP: Einflussfaktoren Komplexität der Technologie Interorganisationale Phase Soziotechnische Phase Human Error Phase Technische Phase Interaktion von Dysfunktionale Beziehungen vs. Technik als Mensch als Subsytemen als Haupt- Organisationen Hauptfehler- Hauptfehler- fehlerquelle als Fehlerquelle quelle quelle 1950 1990 1995 Zeit In Anlehnung an Reason (1993) (Reason, 1993; Wilpert & Fahlbruch, 1998; Fahlbruch, 2009) Die Entwicklungsphasen der Sicherheitswissenschaft 5
Überblick über das vorhandene Datenmaterial * Ringversuch Auffrischprüfung teilmech. Prüfung Anzahl Wellen 2 17 1 Anzahl Prüfköpfe 16 27 2 Anzahl Protokolle 26 639 199 whiteboard exercise Insgesamt 272 3258 2088 Anzahl Messreihen davon relevant 169 1240 860 * Stand Dezember 2013 Regelmäßige Prüfung von Radsatzwellen in der Ausbildung Wiederkehrende Prüfung Materialfehler Ziel: Auffinden betriebsbedingte Schädigungen, Riss Nachweis rissartiger Strukturen Prüftechnik: Amplitude Winkelprüfköpfe unfokussiert, F Einschallwinkel 45°, 70° Transversalwelle, F2 Frequenz 4 MHz und 2 MHz Bewertung: Schallweg Blendentechnik mit Amplitudenkriterium und Schallwegkriterium, A-Bild Schallwegbereich Zulässigkeitsgrenze Sägeschnitt 2 mm Amplitudenschwelle Prüfkonzept bei der Prüfung UT1-M1 6
Prüfprotokoll – Radsatzwelle mit Längsbohrung - anonymisiert Darstellung - Echohöhe [%BSH] über Reflektorlage [mm] Echohöhe [%] Position des Reflektors [mm] Ergebnismaske der statistischen Untersuchungen 7
Ringversuch mit Welle 94 – Abbildung der drei Testfehler Ringversuche Auswertung der Ringversuche - Übersicht 8
Beispiel Prüfergebnisse an Welle 38 Beispiel Prüfergebnisse an Welle 88 9
Auswertung der Auffrischprüfungen - Übersicht Auswertebildschirm Wellenprüfung im Kursus MT1-M2 10
teilmechanisierte Prüfung – Echohöhe [%BSH] über Reflektorlage [mm] Auswertung teilmechanisierte Prüfung • Überblick über die vorhandenen Daten • Verschiedene Darstellungsvarianten für die Prüfergebnisse • Auswertung – Ringversuche • Auswertung – Auffrischprüfungen • Auswertung - Teilmechanisierte Prüfungen • Vergleich der Prüfungen Zusammenfassung 11
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Danke für die Unterstützung an M. Bartovic M. Rosenthal C. Borko T. Dobberphul R. Holstein 8. Fachtagung Zerstörungsfreie Prüfung im Eisenbahnwesen, 18.-20.3.2014, Wittenberge, Vortrag 31 12
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