Bären in Sicht ? - Die drei Bärenjäger Antonio Marchesi, Diego und Sergio Cortesi (v. r.) vor Poschiavo (Giancarlo Cattaneo).

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Bären in Sicht ? - Die drei Bärenjäger Antonio Marchesi, Diego und Sergio Cortesi (v. r.) vor Poschiavo (Giancarlo Cattaneo).
Bären in Sicht ?

                   Die drei Bärenjäger Antonio
                   Marchesi, Diego und Sergio
                   Cortesi (v. r.) vor Poschiavo
                   (Giancarlo Cattaneo).
                   http://www.blick.ch/news/schweiz/graubuenden
Bären in Sicht ? - Die drei Bärenjäger Antonio Marchesi, Diego und Sergio Cortesi (v. r.) vor Poschiavo (Giancarlo Cattaneo).
PUSCHLAV
Crott - Case - Palazzi
Einführung von Benno Furrer
     benno.furrer@zg.ch
Bären in Sicht ? - Die drei Bärenjäger Antonio Marchesi, Diego und Sergio Cortesi (v. r.) vor Poschiavo (Giancarlo Cattaneo).
Bären in Sicht ? - Die drei Bärenjäger Antonio Marchesi, Diego und Sergio Cortesi (v. r.) vor Poschiavo (Giancarlo Cattaneo).
Höchster Punkt: Piz Palü, 3’900 m ü.M
Bären in Sicht ? - Die drei Bärenjäger Antonio Marchesi, Diego und Sergio Cortesi (v. r.) vor Poschiavo (Giancarlo Cattaneo).
Blick vom Berninapass (Sassal Mason) nach Süden zum Lago di Poschiavo
Bären in Sicht ? - Die drei Bärenjäger Antonio Marchesi, Diego und Sergio Cortesi (v. r.) vor Poschiavo (Giancarlo Cattaneo).
• Vom Berninapass bis Tirano sind es rund 25 km
• Höhendifferenz: 1'898 m (2'328 m bis 430 m)
• Gelände mit steilen Stufen

Dénivellement 1'898 m
sur 25 km (75 0/00)
Bären in Sicht ? - Die drei Bärenjäger Antonio Marchesi, Diego und Sergio Cortesi (v. r.) vor Poschiavo (Giancarlo Cattaneo).
Puschlav 2012

• Einwohner 2014: ca. 4’700

• 5 Bäckereien, 4 Metzgereien, 6
  Weinproduzenten, 2 Kräuterproduzenten, 1
  Bio-Käserei, 1 Pasta-Fabrik, 1 Bierbrauer…

• 32 Hotels/Pensionen mit ca. 800 Betten
  Alle Strukturen < 60 Betten/Struktur

• weitere 500 Betten in Gruppenunterkünften,
  Berghütten und Ferienkolonien
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• ca. 110’000 Übernachtungen pro Jahr, 50’000
  in Hotels
• 80% der Übernachtungen in der
  Sommersaison
• über 90% der Gäste kommen aus der
  Schweiz
Bären in Sicht ? - Die drei Bärenjäger Antonio Marchesi, Diego und Sergio Cortesi (v. r.) vor Poschiavo (Giancarlo Cattaneo).
Bären in Sicht ? - Die drei Bärenjäger Antonio Marchesi, Diego und Sergio Cortesi (v. r.) vor Poschiavo (Giancarlo Cattaneo).
• Das Puschlav gehört wie das Misox, das Calancatal, das Bergell
  und die im Oberhalbstein gelegene Ortschaft Bivio zum
  italienischsprachigen Gebiet Graubündens.
• Die ersten Protestanten, Flüchtlinge vor der Inquisition aus
  Italien, siedelten sich 1547 im Puschlav an. Beim Aufstand der
  Katholiken gegen die Bündner Herrschaft 1620 wurden 27
  Protestanten getötet und viele vertrieben.
• Das Puschlav zur Zeit der Konflikte zwischen Protestanten und
  Katholiken könnte man «Nordirland der Schweiz» bezeichnen.
• Streit um Herrschaftsansprüche zwischen den Bischöfen von
  Como und Chur.
• Poschiavo und Brusio waren im 12. Jh. territorial getrennt und
  verfügten über eigene Verwaltungsstrukturen. Die Kirche und
  Klostergemeinschaft San Romerio (11. Jh.) bildete damals eine
  selbstständige territoriale Einheit
• 1408 Beitritt zum Gotteshausbund (Gerichtshoheit des
  Bischofs von Chur).
• Nach der Eroberung des Veltlins durch die Bündner 1512
  ergeben sich dem Tal neue Möglichkeiten in Wirtschaft und
  Handel.
• 1518 wurde die Grenze des Gerichts südwärts bis
  Campocologno verlegt, um die jahrhundertelangen
  Grenzstreitigkeiten mit Tirano zu beenden.
•   Im 19. Jh. starke Auswanderung in europ. Länder und nach
    Australien: die traditionell auf der Landwirtschaft
    beruhende Wirtschaft konnte die wachsende Bevölkerung
    nicht mehr ernähren. Wohlhabende Rückkehrer bauten
    Palazzi.

                                                  Poschiavo
                                                  Via di Palaz
                                                  Quartiere Spagnolo
                                                  1857 bis 1891
                                                  Giovanni Sottovia

                                                   Foto: ©www.fotocanal.ch
http://www.valposchiavo.ch/

Palazzo Matossi Lendi. 17. Jh. Umbau 1856 durch Francesco Matossi. Fassaden nach
Plan Arch. Giovanni Sottovia. Baumeister Luigi Noli. Poschiavo
• Zwischen 1842 und 1865 wurde die Fahrstrasse über den
  Berninapass gebaut. Inbetriebnahme der Kraftwerke von
  Brusio 1906 und der Berninabahn 1908-10 gaben der lokalen
  Wirtschaft Auftrieb.

                         http://www.myswitzerland.com/de-ch/die-bahn-dreht-sich-im-kreise.html
Foto: ©www.fotocanal.ch

Albergo/Hotel Albrici-Posta in Poschiavo

1682: Bernardo Massella, Bürgermeister von
Poschiavo baut sein Haus auf dem Dorfplatz von
Poschiavo.
1848: Der Palazzo wird in Hotel umfunktioniert.
Die architektonische Bausubstanz bleibt erhalten

                                                          Foto: B. Furrer, 2010
Sassal Mason am Berninapass.
"Wohnhaus und Gastwirtschaft" seit 1876
(Fotos 1903 und 2013)
Markanter Schwund des Palü-Gletschers.
• Aufschwung des Tourismus. 1857 Eröffnung des Bad- und
  Kurhotel in Le Prese.
• Im Jahr 2000 waren über 50% der Beschäftigten im
  Dienstleistungssektor tätig.

Bad- und Kurhaus Le Prese, 14 Bädern in Marmor   Plan, wohl von Arch. Giovanni Sottovia
Der Hirte fährt zu Berge
 Berger en route vers l'
         alpage
          2013

                           Foto: B. Furrer, 2013
Ländliche Bauten
• Im Puschlav teilweise zentralisierte Landwirtschaft. Es gibt zwar
  monti und alpi verschiedener Höhenstufen, aber keine
  verstreuten Ställe an den Siedlungsrändern.
• Im Puschlav war der Heutransport von den verstreut am Hang
  stehenden Heuschobern ins Tal üblich. Noch im 19. Jh., vor
  Eröffnung der Berninastrasse, dienten diese Heuschober auch
  der Versorgung der Saumtiere.
• Im Engadin zentrale Vielzweckbauten, Maiensässe selten und
  Alpen durch Gemeinden genutzt sind.
• Halbzentrales System erlaubte es, auf die wechselnde Grösse
  und Zusammensetzung der Familien zu reagieren, indem
  Bauten hinzu oder wegkamen.
• Winter: die ganze Familie wohnt im Haus im Tal.
• Frühjahr und Herbst: Vater oder die älteren Söhne, begleitet
  von den Kühen, ziehen auf ihre Maiensässe.
• Die Alpwirtschaft hingegen wurde bevorzugt von Frauen
  geführt, welche ihre Kinder mitnahmen.
Tipologie edilizie rurali del comune di Poschiavo
Urbano Beti (Poschiavo)

La gestione del territorio agricolo era a Poschiavo di tipo semidecentrale. Vale a dire che lo spazio
economico era distino in tre gradini gestionali disposti su livelli altimetrici sovrapposti. Il gradino
maggengo e quello alpestre sono, di regola, a carattere temporaneo, il piano o fondovalle
stanziale. Le forme costruttive sono di ordine utilitaristico. Le necessità legate alla dimora delle
persone, al ricovero degli animali, alla conservazione e alla lavorazione dei prodotti, hanno
determinato le tipologie costruttive, gli insediamenti e l’antropizzazione del territorio.
Rispetto agli insediamenti stanziali, visibilmente regolati da sistemi di aggregazione, il grado di
agglomerazione dei maggenghi e degli alpeggi diventa sempre più disperso man mano che si sale.
Le sedi temporanee dovevano, infatti, rispettare l’attiguità con il fondo coltivato e supervano solo
raramente il numero di cinque unità aziendali per gruppo.
Le regole di aggregazione urbanistica nei nuclei permanenti, composta da moduli unitari, poteva
essere disposta a schiera alternata o contigua. I moduli aziendali temporanei si distinguono,
invece, in tre tipi fondamentali che sono proposti con leggere modifiche sia sugli alpeggi sia sui
monti maggenghi: l’azienda separata con dimora, stalla, cascina o altro distribuite in volumi
distinti, l’azienda abbinata con dimora e volume economico accostati e l’azienda unitaria con
dimora e stalla accorpate o sovrapposte in un volume unico.
Accanto alle strutture agropastorali, strutture rurali preindustriali costituite da mulini, segherie, e
fucine che hanno rivestito una grande importanza per l’economia agricola e per la sussistenza di
una comunità contadina di montagna.
Beispiele von Bauernhäusern im Dorf
                                                               Exemples de fermes au village

Foto aus: Obrist;Semadeni;Giovanoli, Construir, 1986, S. 174                         Foto: B. Furrer, 2015
                                                                Casa Tomé
1357 > 1450 > 1750

                     Fotos: B. Furrer, 2015
Giovanoli, facevano case, 2009, S. 109
Giovanoli, facevano case, 2009, S. 113
Brusio, Casa Besta
Wohnsitz einflussreicher protestantischer Familien
aus dem Veltin.
17. Jh. Umbau des Bauernhaus zum Palazzo der
Familie Marlianico.
                                                     Fotos: B. Furrer, 2015
Später im Besitz der Fam. Besta, dann Trippi und
gegen Ende des 19. Jhs. Gemeinde Brusio.
Giovanoli, facevano case, 2009, S. 134-135
Giovanoli, facevano case, 2009, S. 141
Gibt es auch im Puschlav:

    Glacières du type Mendrisiotto (TI)
    Il y en a aussi au Val Poschiavo

   Eiskeller (Nevera)
   534: Muggio (TI), Alpe Genor
   536: Caneggio (TI), Alpe del Corno

Aus: Max Gschwend. Die Bauernhäuser des Kantons Tessin, Bd. 2, 1982, S. 189
Aus: Christoph Simonett. Die Bauernhäuser des Kantons Graubünden, Bd. 2, 1968, S. 50, 51.
I Crott in Brusio

Tumulus (cave) en
forme de coupole

 Fotos: B. Furrer, 2015
Histen und Trockengestelle
                                                             Im Tavetsch, Vorderrhein,
                                                             Hinterrhein, Leventina
                                                             > Im Puschlav ?

                                                             Râteliers/Galéries de séchage dans
                                                             les vallées Tavetsch, Vorderrhein,
                                                             Leventina
                                                             > et au Puschlav ?

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/5e/Histen
_Obersaxen.jpg

 http://www.wikiwand.com/de/Harpfe
In bocca al lupo!

Viel Glück!                 Foto: Giancarlo
                            Cattaneo.
                            http://www.blick.ch/n
                            ews/schweiz/graubue
                            nden
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