Bären in Sicht ? - Die drei Bärenjäger Antonio Marchesi, Diego und Sergio Cortesi (v. r.) vor Poschiavo (Giancarlo Cattaneo).
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Bären in Sicht ? Die drei Bärenjäger Antonio Marchesi, Diego und Sergio Cortesi (v. r.) vor Poschiavo (Giancarlo Cattaneo). http://www.blick.ch/news/schweiz/graubuenden
• Vom Berninapass bis Tirano sind es rund 25 km • Höhendifferenz: 1'898 m (2'328 m bis 430 m) • Gelände mit steilen Stufen Dénivellement 1'898 m sur 25 km (75 0/00)
Puschlav 2012 • Einwohner 2014: ca. 4’700 • 5 Bäckereien, 4 Metzgereien, 6 Weinproduzenten, 2 Kräuterproduzenten, 1 Bio-Käserei, 1 Pasta-Fabrik, 1 Bierbrauer… • 32 Hotels/Pensionen mit ca. 800 Betten Alle Strukturen < 60 Betten/Struktur • weitere 500 Betten in Gruppenunterkünften, Berghütten und Ferienkolonien
• ca. 110’000 Übernachtungen pro Jahr, 50’000 in Hotels • 80% der Übernachtungen in der Sommersaison • über 90% der Gäste kommen aus der Schweiz
• Das Puschlav gehört wie das Misox, das Calancatal, das Bergell und die im Oberhalbstein gelegene Ortschaft Bivio zum italienischsprachigen Gebiet Graubündens. • Die ersten Protestanten, Flüchtlinge vor der Inquisition aus Italien, siedelten sich 1547 im Puschlav an. Beim Aufstand der Katholiken gegen die Bündner Herrschaft 1620 wurden 27 Protestanten getötet und viele vertrieben. • Das Puschlav zur Zeit der Konflikte zwischen Protestanten und Katholiken könnte man «Nordirland der Schweiz» bezeichnen. • Streit um Herrschaftsansprüche zwischen den Bischöfen von Como und Chur.
• Poschiavo und Brusio waren im 12. Jh. territorial getrennt und verfügten über eigene Verwaltungsstrukturen. Die Kirche und Klostergemeinschaft San Romerio (11. Jh.) bildete damals eine selbstständige territoriale Einheit
• 1408 Beitritt zum Gotteshausbund (Gerichtshoheit des Bischofs von Chur). • Nach der Eroberung des Veltlins durch die Bündner 1512 ergeben sich dem Tal neue Möglichkeiten in Wirtschaft und Handel. • 1518 wurde die Grenze des Gerichts südwärts bis Campocologno verlegt, um die jahrhundertelangen Grenzstreitigkeiten mit Tirano zu beenden.
• Im 19. Jh. starke Auswanderung in europ. Länder und nach Australien: die traditionell auf der Landwirtschaft beruhende Wirtschaft konnte die wachsende Bevölkerung nicht mehr ernähren. Wohlhabende Rückkehrer bauten Palazzi. Poschiavo Via di Palaz Quartiere Spagnolo 1857 bis 1891 Giovanni Sottovia Foto: ©www.fotocanal.ch
http://www.valposchiavo.ch/ Palazzo Matossi Lendi. 17. Jh. Umbau 1856 durch Francesco Matossi. Fassaden nach Plan Arch. Giovanni Sottovia. Baumeister Luigi Noli. Poschiavo
• Zwischen 1842 und 1865 wurde die Fahrstrasse über den Berninapass gebaut. Inbetriebnahme der Kraftwerke von Brusio 1906 und der Berninabahn 1908-10 gaben der lokalen Wirtschaft Auftrieb. http://www.myswitzerland.com/de-ch/die-bahn-dreht-sich-im-kreise.html
Foto: ©www.fotocanal.ch Albergo/Hotel Albrici-Posta in Poschiavo 1682: Bernardo Massella, Bürgermeister von Poschiavo baut sein Haus auf dem Dorfplatz von Poschiavo. 1848: Der Palazzo wird in Hotel umfunktioniert. Die architektonische Bausubstanz bleibt erhalten Foto: B. Furrer, 2010
Sassal Mason am Berninapass. "Wohnhaus und Gastwirtschaft" seit 1876 (Fotos 1903 und 2013) Markanter Schwund des Palü-Gletschers.
• Aufschwung des Tourismus. 1857 Eröffnung des Bad- und Kurhotel in Le Prese. • Im Jahr 2000 waren über 50% der Beschäftigten im Dienstleistungssektor tätig. Bad- und Kurhaus Le Prese, 14 Bädern in Marmor Plan, wohl von Arch. Giovanni Sottovia
Der Hirte fährt zu Berge Berger en route vers l' alpage 2013 Foto: B. Furrer, 2013
Ländliche Bauten • Im Puschlav teilweise zentralisierte Landwirtschaft. Es gibt zwar monti und alpi verschiedener Höhenstufen, aber keine verstreuten Ställe an den Siedlungsrändern. • Im Puschlav war der Heutransport von den verstreut am Hang stehenden Heuschobern ins Tal üblich. Noch im 19. Jh., vor Eröffnung der Berninastrasse, dienten diese Heuschober auch der Versorgung der Saumtiere. • Im Engadin zentrale Vielzweckbauten, Maiensässe selten und Alpen durch Gemeinden genutzt sind.
• Halbzentrales System erlaubte es, auf die wechselnde Grösse und Zusammensetzung der Familien zu reagieren, indem Bauten hinzu oder wegkamen. • Winter: die ganze Familie wohnt im Haus im Tal. • Frühjahr und Herbst: Vater oder die älteren Söhne, begleitet von den Kühen, ziehen auf ihre Maiensässe. • Die Alpwirtschaft hingegen wurde bevorzugt von Frauen geführt, welche ihre Kinder mitnahmen.
Tipologie edilizie rurali del comune di Poschiavo Urbano Beti (Poschiavo) La gestione del territorio agricolo era a Poschiavo di tipo semidecentrale. Vale a dire che lo spazio economico era distino in tre gradini gestionali disposti su livelli altimetrici sovrapposti. Il gradino maggengo e quello alpestre sono, di regola, a carattere temporaneo, il piano o fondovalle stanziale. Le forme costruttive sono di ordine utilitaristico. Le necessità legate alla dimora delle persone, al ricovero degli animali, alla conservazione e alla lavorazione dei prodotti, hanno determinato le tipologie costruttive, gli insediamenti e l’antropizzazione del territorio. Rispetto agli insediamenti stanziali, visibilmente regolati da sistemi di aggregazione, il grado di agglomerazione dei maggenghi e degli alpeggi diventa sempre più disperso man mano che si sale. Le sedi temporanee dovevano, infatti, rispettare l’attiguità con il fondo coltivato e supervano solo raramente il numero di cinque unità aziendali per gruppo. Le regole di aggregazione urbanistica nei nuclei permanenti, composta da moduli unitari, poteva essere disposta a schiera alternata o contigua. I moduli aziendali temporanei si distinguono, invece, in tre tipi fondamentali che sono proposti con leggere modifiche sia sugli alpeggi sia sui monti maggenghi: l’azienda separata con dimora, stalla, cascina o altro distribuite in volumi distinti, l’azienda abbinata con dimora e volume economico accostati e l’azienda unitaria con dimora e stalla accorpate o sovrapposte in un volume unico. Accanto alle strutture agropastorali, strutture rurali preindustriali costituite da mulini, segherie, e fucine che hanno rivestito una grande importanza per l’economia agricola e per la sussistenza di una comunità contadina di montagna.
Beispiele von Bauernhäusern im Dorf Exemples de fermes au village Foto aus: Obrist;Semadeni;Giovanoli, Construir, 1986, S. 174 Foto: B. Furrer, 2015 Casa Tomé
1357 > 1450 > 1750 Fotos: B. Furrer, 2015
Giovanoli, facevano case, 2009, S. 109
Giovanoli, facevano case, 2009, S. 113
Brusio, Casa Besta Wohnsitz einflussreicher protestantischer Familien aus dem Veltin. 17. Jh. Umbau des Bauernhaus zum Palazzo der Familie Marlianico. Fotos: B. Furrer, 2015 Später im Besitz der Fam. Besta, dann Trippi und gegen Ende des 19. Jhs. Gemeinde Brusio.
Giovanoli, facevano case, 2009, S. 134-135
Giovanoli, facevano case, 2009, S. 141
Gibt es auch im Puschlav: Glacières du type Mendrisiotto (TI) Il y en a aussi au Val Poschiavo Eiskeller (Nevera) 534: Muggio (TI), Alpe Genor 536: Caneggio (TI), Alpe del Corno Aus: Max Gschwend. Die Bauernhäuser des Kantons Tessin, Bd. 2, 1982, S. 189
Aus: Christoph Simonett. Die Bauernhäuser des Kantons Graubünden, Bd. 2, 1968, S. 50, 51.
I Crott in Brusio Tumulus (cave) en forme de coupole Fotos: B. Furrer, 2015
Histen und Trockengestelle Im Tavetsch, Vorderrhein, Hinterrhein, Leventina > Im Puschlav ? Râteliers/Galéries de séchage dans les vallées Tavetsch, Vorderrhein, Leventina > et au Puschlav ? https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/5e/Histen _Obersaxen.jpg http://www.wikiwand.com/de/Harpfe
In bocca al lupo! Viel Glück! Foto: Giancarlo Cattaneo. http://www.blick.ch/n ews/schweiz/graubue nden
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