Basis-Info Cyclocross - STEVENS Bikes

 
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Basis-Info Cyclocross
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen von der Presse,

am 25. November findet in Zeven, bei uns in Norddeutschland, der fünfte Lauf des Telenet
UCI Cyclocross Weltcup statt.

Wir von der STEVENS Vertriebs GmbH freuen uns, dieses sportliche Highlight als
Hauptsponsor zu begleiten. In dem Sinne möchten wir Ihnen diesen faszinierenden Winter-
Radsport in seinen vielen Facetten vorstellen. Denn in den vergangenen Jahren hat sich
beim Querfeldein viel getan in Sachen Fahrradtechnik, bei der Streckengestaltung und im
sportlichen Geschehen.

Definition und Entstehung:
Laut den „Wettkampfbestimmungen für den Querfeldeinsport“ des Bundes Deutscher
Radfahrer e. V. ist ein Querfeldeinrennen „ein Wettbewerb, der überwiegend von September
bis Februar im Freien Gelände, auf Straßen, Feld-, Wald- und Wiesenwegen und über
natürliche oder eingebaute Hindernisse durchgeführt wird.“
Quelle: http://www.rad-net.de/html/verwaltung/reglements/wb_querfeldein_2015-03.pdf

Um die Entstehung ranken sich einige Geschichten. Laut cyclocross.de hat der
Querfeldeinsport seine Entstehung Ende des 19. Jahrhunderts in Südfrankreich. Wie auch
immer es genau war – auf jeden Fall haben (Renn)Radfahrer die Wintermonate zum Training
auf (damals eh meist) unbefestigten Wegen genutzt. Und sie fuhren querfeldein über Felder
und Wiesen, kletterten über Weidezäune und sprangen über Bachläufe und schulterten
dabei häufig ihr Rad.
Die ersten nationalen Meisterschaften fanden 1902 in Frankreich statt, in Belgien folgten sie
1908. Die ersten inoffiziellen Weltmeisterschaften – "Le Critérium International de Cross
Country Cyclo-Pédestre“ – wurden 1924 ausgetragen. Die ersten offiziellen
Weltmeisterschaften fanden dann 1950 statt. Quelle:
http://www.cyclocross.de/geschichte.htm

Springen oder tragen? – beides ist möglich über die mindestens 40 cm hohen Hürden.
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Cyclocross-Strecken:
Von dem grundsätzlichen Charakter – querfeldein zu fahren – hat Cyclocross auch heute auf
den angelegten Kursen nichts verloren. Die zwischen 2,5 und 3,0 Kilometer langen
Rundkurse finden zumeist auf unbefestigtem Untergrund statt. Nur die Start- und Zielgerade
ist asphaltiert.

Neben den natürlichen Hindernissen und Begebenheiten wie Wurzelpassagen, steile
Rampen und Abfahrten werden weitere Hindernisse wie Sandpassagen und Hürden
(mindestens 40 cm hoch) in der Regel angelegt.

Ebenso gibt es auch urban bzw. thematisch geprägte Kurse. 2016 fand die
Weltmeisterschaft beispielsweise auf und neben der alten Formel-1-Rennstrecke in
Heusden-Zolder in Belgien statt (siehe auch:
https://www.youtube.com/watch?v=IPY41hSd2pQ).

Querfeldeinkurse können je nach Terrain auch sehr hügelig sein, sind aber nicht so profiliert
wie beispielsweise Mountainbike Cross Country-Strecken – und sie sind heute auch nicht
mehr so hügelig wie die Cross-Kurse vor 20 Jahren. Vielmehr wird angestrebt, für die
Landschaft/Umgebung charakteristische und vielseitige Kurse für die Fahrer zu gestalten, die
auch für die Zuschauer von vielen Stellen einsehbar sind.

Strecken-Charakteristiken:
Unterscheiden lassen sich die Kurse zwischen den Extremen „sehr schneller Kurs“ und
„technisch anspruchsvollem Kurs“. Die Strecke der Europameisterschaft in Pont-Château bei
Nantes in Frankreich Ende Oktober 2016 war beispielsweise sehr schnell mit lang
gezogenen Kurven, kaum Sandpassagen und Hindernissen sowie weitgehend auf festem
Waldboden (siehe auch:https://www.youtube.com/watch?v=fI72I7nU_84)

Ein Beispiel für einen technisch anspruchsvollen Kurs mit vielen kurzen Anstiegen, vielen
Kurven und Passagen, bei denen die Fahrer vom Rad springen müssen, ist der Kurs im
belgischen Mol (siehe: https://www.youtube.com/watch?v=pmWrNA81aGA ).
Entsprechend oft sind die Rhythmuswechsel für die Fahrer.

Ein Beispiel für sehr kräftezehrende Bedingungen sind die sand- und steigungsreichen Kurse
in Koksijde (siehe: https://www.youtube.com/watch?v=ChCLkORlwgg) oder in Zonhoven
(siehe: https://www.youtube.com/watch?v=qex6wcvjrEw (beide Belgien).

Laurens Sweeck im Sand, David van der Poel im Matsch und
Sanne Cant auf festem Waldboden.
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Die Bedingungen ändern sich mit dem Bodenzustand. Ein tiefer matschiger Kurs ist natürlich
kräftezehrender als ein fester Untergrund. Ein gefrorener Boden birgt wiederum andere
technische Herausforderungen. Entsprechend muss sich ein Cross-Fahrer auf die Strecke
einstellen, auch auf sich ändernde Verhältnisse während des Rennens. Dabei spielen
Reifenwahl und -luftdrucke eine entscheidende Rolle.

Wettkampfmodus / Regeln:
Auf den Rundkursen zählt in erster Linie die Zeit, die je nach Klasse variiert. Die Herren-Elite
fährt für mindestens 60 Minuten, die Damen-Elite ist mindestens 40 Minuten auf der Strecke.
Die Schülerklasse geht für 20 Minuten auf den Kurs.
Des Weiteren ist „die Anzahl der zu fahrenden Runden auf Grundlage der Fahrzeit des
führenden Fahrers zu ermitteln, der zwei komplette Runden zurückgelegt hat.“ (Quelle:
„Wettkampfbestimmungen für den Querfeldeinsport“, URL: http://www.rad-
net.de/html/verwaltung/reglements/wb_querfeldein_2015-03.pdf ).

Ab der dritten Runde ist „die Anzahl der verbleibenden noch zu fahrenden Runden auf einer
Tafel in Höhe der Ziellinie den Teilnehmern anzuzeigen.“ Die letzte Runde wird per
Glockenzeichen angezeigt.

Bei Cyclocross-Rennen ist technische Hilfe vom Team erlaubt und meist notwendig. Diese
erfolgt allerdings nur im Depot, das in der Regel von zwei Stellen des Kurses angefahren
werden kann. Wenn ein Boden so richtig aufgeweicht und matschig ist, setzt sich das
Schaltwerk früher oder später mit Matsch zu, was zum Abreißen des Teils führen kann – wer
einen Defekt hat, muss das Rad schultern und bis zum Depot laufen. Entsprechend sind die
Helfer im Depot mit Ersatz(lauf)rädern und Hochdruckreinigern ausgestattet.

Fahrradtechnik im Vergleich zum Rennrad:
Cyclocross-Räder sind den fahrtechnischen und witterungsbedingten Anforderungen
angepasst. Sie ähneln im Grunde einem Rennrad. Was sie unterscheidet:
    Im Cyclocross sind Scheibenbremsen vom Weltverband UCI seit 2010 erlaubt.
       Mittlerweile fahren fast alle Profis und nach unserer Erfahrung auch die meisten
       Hobbyfahrer mit hydraulischen Scheibenbremsen. Die Vorteile liegen auf der Hand:
       die Bremsen sind viel kräftiger als die herkömmlichen Cantilever-Bremsen; sie sind
       immer leichtgängig zu bedienen und ihre Kräfte, die auch bei Nässe nahezu gleich
       hoch wirken, sehr fein zu dosieren.
    Und letztlich kommt es ja darauf an: Wer später bremst, ist länger schnell. Vorbehalte
       wegen einer etwaigen Verletzungsgefahr, wie sie im Straßenradsport angeführt
       werden, gab es nicht (obwohl Stürze im Cyclocross natürlich vorkommen).
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   Der Abstand zwischen Reifen und Gabel bzw. den Sitz- und Kettenstreben ist
       weitaus größer als beim Rennrad. Das ist sinnvoll, damit sich etwa zwischen den
       Gabelscheiden und dem Reifen kein Matsch festsetzt und den Lauf einschränkt.
      ‐ Cyclocrosser sind im Vergleich zum Rennrad bei gleicher Rahmenhöhe etwas
       länger gebaut. Dennoch lassen sie sich vergleichsweise wendig steuern.
      ‐ Das Tretlager ist etwas höher platziert, um eine höhere Kurvenlage zu erreichen und
       damit das Rad beim Überspringen von Hindernissen nicht aufsetzt.
      ‐ Am Cyclocrosser sind Reifen bis zu einer Breite von 33 Millimetern erlaubt. Das sind
       8 Millimeter mehr als heute üblich gefahrene Rennradreifen. Es sind Schlauchreifen
       mit den Vorteilen von weniger Gewicht, mehr Traktion in Kurven und der
       Unempfindlichkeit gegen Felgenaufsetzer. Das ist wichtig, da Cyclocrossreifen mit
       einem Druck zwischen 1,5 und 1,9 bar gefahren werden.
      ‐ Cyclocross-Fahrer fahren auch mit Klickpedalen. Wegen der Laufpassagen sind die
       Schuhe aber weitaus besser zum Laufen geeignet als Rennradschuhe.

Aktuelle sportliche Situation:
Mathieu van der Poel (22) aus den Niederlanden und Wout van Aert (23) aus Belgien prägen
seit zwei Jahren das Renngeschehen. Mathieu van der Poel wurde 2015 in Tabor,
Tschechien, der jüngste Elite-Weltmeister aller Zeiten. Im Februar 2016 krönte Wout van
Aert seine herausragende Saison mit dem Weltmeistertitel, was er ein Jahr darauf
wiederholte. In der vergangenen Saison haben sich die beiden Ausnahme-Talente häufig
packende Duelle geliefert. Mehr als die Hälfte der Siege in den wichtigen Rennen geht auf
ihr Konto.
In dieser Saison ist Mathieu van der Poel nahezu perfekt in die Saison gestartet. Neun Siege
waren es bereits Ende Oktober, und bei nur einem weiteren Rennen fuhr er aufgrund eines
Sturzes nicht aufs Podest.

Wout van Aert, Mathieu van der Poel, Laurens Sweeck – auch 2017 ein oft gesehenes
Podium.

Bei den Frauen-Elite hat Sanne Cant aus Belgien (bei Enertherm-Beobank) die Cross-Szene
in den vergangenen zehn Jahren maßgeblich bestimmt, Ende Januar 2017 krönte sie ihre
Karriere mit dem Weltmeistertitel.
Der U23-Nachwuchs oder die U19-Junioren hat aus der Sache heraus wechselnd
dominierende Athleten.
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Das Ausnahmetalent Mathieu van der Poel:
Mathieu van der Poel fährt seit seiner Jugend für das belgische Team Beobank-Corendon
(bzw. Vorgänger BKCP-Powerplus, BKCP-Corendon). Er wurde nicht nur Junioren-
Weltmeister auf der Straße, sondern 2015 in Tabor, Tschechien, jüngster Elite-Weltmeister
aller Zeiten.
Mit „Radsport-Genen“ ist er wahrlich gesegnet: Er ist der Sohn von Adrie van der Poel,
Cross-Weltmeister, Gewinner einiger Tour de France-Etappen und Gewinner der Flandern-
Rundfahrt. Und Mathieu van der Poels Großvater ist Raymond Poulidor – der französische
Radprofi, der die Tour de France zwar nie gewinnen konnte, aber auch heute noch in
Frankreich eine sehr hohe Anerkennung genießt.

Enkel und Großvater: Mathieu van der Poel und Raymond Poulidor.

Mehr Infos zu Mathieu van der Poel:
http://www.procyclingstats.com/rider.php?id=168754&season=2017
Mehr Infos zu Adrie van der Poel: https://de.wikipedia.org/wiki/Adrie_van_der_Poel
Mehr Infos zu Raymond Poulidor: https://de.wikipedia.org/wiki/Raymond_Poulidor

Rennen und Rennserien:
Nichts geht über eine Weltmeisterschaft – auch im Cyclocross ist die von der UCI
organisierte WM Ende Januar/Anfang Februar der Saison-Höhepunkt. Von der Gewichtung
her folgen gleich die Weltcup-Rennen und der Gewinn des Gesamtweltcups.
Info: http://www.uci.ch/cyclo-cross/ucievents/2018-cyclo-cross-uci-cyclo-cross-world-
cup/210701018/

Dazu gibt es vor allem in Belgien und den Niederlanden wichtige Rennserien:
‐ Hans Grohe Superprestige: http://www.superprestigecyclocross.be/
‐ DVV verzekeringen trofee: http://www.sport.be/trofeeveldrijden/2017/nl/

Und warum Cyclocross ein gut zu schauender Sport ist, bei dem auch die Zuschauer
aktiv dabei sein können
Der Rundkurs bringt es mit sich: Die Fahrer kommen in der Renn-Stunde zwischen acht und
zwölf Mal an einem Standort vorbei, und je nach Strecke und Standort ist das Rennen gut zu
überschauen. Die Hindernisse und Strecken-Charakteristika sind spektakulär und lassen
auch vergleichen, wie die Fahrer sie meistern. Und wer den Standort wechselt, bekommt die
Fahrer in der Regel häufiger hautnah mit – und die Bewegung hilft auch gegen die Kälte.
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