Bayerisches Landesamt für Umwelt

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Bayerisches Landesamt für Umwelt
Bayerisches Landesamt für
                                                                                    Umwelt

                      Titel: Monitoring ausgewählter Schilf- und Wiesenbrüter im
                      Ammerseegebiet - Ammersee-Südufer, Ampermoos &
                      Herrschinger Moos
                      AZ:    55-0270-95242/2020

                      Adresse der Vergabestelle:
                      Bayerisches Landesamt für Umwelt, Bürgermeister-Ulrich-Str. 160, 86179 Augsburg
                      Ansprechpartner: Tim Korschefsky

                      Art der Vergabe:
                      Freiberufliche Leistung

                      Art, Umfang und Ort der Leistung:
                      Nach 1980, 1986, 1992, 1998 und 2006 erfolgte in den Jahren 2014/15 die sechste
                      landesweite Erfassung der Bestände wiesenbrütender Vogelarten in Bayern. Wäh-
                      rend die Erhebungen von 1980 bis 1998 im Abstand von jeweils sechs Jahren durch-
                      geführt wurden, stellte sich anschließend ein Rhythmus von acht Jahren ein. Auf-
                      grund der sich andeutenden aktuellen starken Bestandsrückgänge bei den meisten
                      Arten soll nun wieder eine Erfassung im sechsjährigen Turnus stattfinden. Grund-
                      sätzlich basiert die landesweite Wiesenbrüterkartierung auf der Beteiligung von eh-
                      renamtlichen Kartierern, gleichwohl existieren Gebiete, deren Erfassung aufgrund
                      des Flächenumfangs oder der Gebietsbeschaffenheit nicht zumutbar ist. Im Zuge der
                      vorliegenden Ausschreibung werden die Bestände wiesen- und schilfbrütender Vo-
                      gelarten in einem solchen Gebietskomplex um den Ammersee – bestehend aus Herr-
                      schinger Moos, Ampermoos und Ammerseesüdufer - erfasst. Hieraus ergeben sich
                      Synergien sowohl für die landesweite Wiesenbrüterkartierung als auch das zuletzt
                      2018 durchgeführte Gebietsmonitoring.
                      Um die essentielle Vergleichbarkeit der im Jahre 2021 erfassten Daten mit denen zu-
                      rückliegender Jahre zu gewährleisten, wird daher auch im Rahmen der vorliegenden
                      Ausschreibung auf die Methodik der vorhergehenden Erfassungen zurückgegriffen.
                      Die Daten wiesenbrütender Vogelarten werden der Koordinationsstelle der landes-
                      weiten Wiesenbrüterkartierung in aufbereiteter Form zur Verfügung gestellt.
                      Unter dem Begriff Wiesenbrüter, der alle im Grünland am Boden brütenden Arten
                      umfasst, sind dabei im Sinne der Wiesenbrüterkartierung speziell die Arten Großer
                      Brachvogel, Uferschnepfe, Rotschenkel, Kiebitz, Bekassine, Wachtelkönig, Braun-
                      kehlchen, Wiesenpieper und Grauammer zu verstehen.
                      Von den berücksichtigten Arten gelten Bekassine, Braunkehlchen, Grauammer,
                      Brachvogel, Rotschenkel, Uferschnepfe, Wachtelkönig und Wiesenpieper in Bayern
                      als „vom Aussterben bedroht“ (Rote Liste 1), Wachtelkönig und Kiebitz sind stark ge-
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                      fährdet (Rote Liste 2).
                      Ein besonderes Augenmerk wird ebenso auf die kleinen Arten wie Braunkehlchen
                      und Wiesenpieper gelegt, da sich hier ein markanter Bestandsrückgang im Rahmen
                      der letzten Wiesenbrüterkartierungen abzeichnete und auch die Ergebnisse weiterer
                      Studien einen solchen Rückgang zeigen.
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                      Methodik
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Die Vergleichbarkeit mit den Daten der letzten landesweiten Wiesenbrüterkartierung 2014/2015
bzw. der letzten vollständigen Gebietserfassung ist zwingend zu gewährleisten. Die Erfassungs-
methodik richtet sich nach der Kartieranleitung des Gebietsmonitorings aus dem Jahre 2018.
Diese basieren im Wesentlichen auf dem Methodenstandard nach Südbeck et al. 2005, wurde
jedoch stellenweise ergänzt bzw. angepasst.

Abbildung 1:Anzahl der Begehungen je Erfassungszeitraum

Abweichungen im Angebot von der o.g. Methodik sind schriftlich zu begründen. Ebenso ist zu
begründen, wieso aus Sicht des Angebotsstellers durch die vorgenommene Anpassung kein
methodischer Bruch zur letzten landesweiten Wiesenbrüterkartierung entsteht.
Beibeobachtungen wertgebender Arten (bspw. Zwergralle, Zwergdommel, im Gebiet nicht re-
gelmäßig vorkommende Odonata/Lepidoptera) sind zu notieren und ebenfalls im Rahmen des
PC-ASK-Exports zu übermitteln.
Als Grundlage für die bayernweite Wiesenbrüterkartierung 2021 werden die Kartierergebnisse
der letzten Kartierungen zur Verfügung gestellt. Die Lebensraumabgrenzungen (Wiesenbrü-
terflächen) und die Wiesenbrüterkulisse zusammen ergeben, nach Abgrenzung geeigneter Ha-
bitate den zu kartierenden Wiesenbrüter-Gesamtlebensraum.
Folgende Arten sollen flächendeckend kartiert werden unter räumlicher Angabe der Lage der
Brutplätze bzw. Revierschwerpunkte: Großer Brachvogel, Wachtelkönig, Tüpfelralle, Bekassine,
Braunkehlchen, Wiesenpieper, Kiebitz, Feldlerche, Blaukehlchen, Schwarzkehlchen, Rohr-
schwirl, Schilfrohrsänger, Drosselrohrsänger, Baumpieper und Karmingimpel.
Zusätzlich sollen der Schlupf- bzw. Bruterfolg des Brachvogels erfasst werden. Bitte geben Sie
den Schlupf- bzw. Bruterfolg (flügge Jungvögel pro Brutpaar) und die Anzahl untersuchter Brut-
paare an. Die angegebenen Zeiträume der Wertungsgrenzen müssen für alle erfassten Arten
eingehalten werden, um Falsch- und Doppelzählungen bei singenden Durchzüglern, Umsied-
lungen und Nachgelegen zu vermeiden.
Bitte grenzen Sie den Wiesenbrüterlebensraum ab, wenn sich Veränderungen zum vorgegebe-
nen Kartiergebiet ergeben (z.B. neue Wiesenbrüterfunde außerhalb des Kartiergebiets oder
Flächenverlust durch Versiegelung bzw. Sukzession). Das abgegrenzte Gebiet sollte das Brut-
gebiet und die wichtigsten umliegenden Nahrungshabitate der kartierten Arten umfassen. Bitte
grenzen sie flächenscharf ab und entlang von Strukturen, die in der TK bzw. im Luftbild gut und
nachvollziehbar sichtbar sind (z.B. Feldwege, Höhenlinien/Geländekanten).
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Untersuchungsgebiete:

LOS 1 - Ammersee-Südufer (Größe ca. 1.150 Hektar)

                    Abbildung 2: LOS 1 - Untersuchungsgebiet Ammersee-Südufer

LOS 2 – Herrschinger Moos mit Pilsensee-Süd (Größe ca. 150 Hektar)

                    Abbildung 3: LOS 2 - Untersuchungsgebiet Herrschinger Moos
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LOS 2 – Ampermoos (Größe ca. 680 Hektar)

                     Abbildung 4: LOS 2 - Untersuchungsgebiet Ampermoos Moos

Datengrundlagen
Als Kartierungsgrundlage dienen die topografische Karte (TK25) und ein aktuelles Orthofoto,
welche vom LfU zur Verfügung gestellt werden. Außerdem können die Ergebnisse der letzten
landesweiten Wiesenbrüterkartierung 1998, 2006 und 2014/2015 an den Auftragnehmer weiter-
gegeben werden. Zusätzlich werden die LfU-Formatvorlage Infoblatt für den Bericht und das
Eingabeprogramm PC-ASK zur Verfügung gestellt.
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Datenabgabe
   a) Die kartographische Aufarbeitung hat mit einem GIS-Programm zu erfolgen. Die resultie-
      renden Shape-Dateien werden dem Auftraggeber und der Koordinationsstelle der lan-
      desweiten Wiesenbrüterkartierung 2021 in einem mit ArcGIS-kompatiblen Format über-
      mittelt (Projektionsdateien erforderlich). Es erfolgt bzgl. der Datenübermittlung (Form &
      Format) eine Abstimmung mit der Koordinationsstelle der landesweiten Wiesenbrüter-
      kartierung. Letzterer werden lediglich die Daten wiesenbrütender Vogelarten zur Verfü-
      gung gestellt.
   b) Die Angaben zum Bruterfolg und der Anzahl der flügge gewordenen Jungvögel sind in
      digitaler Form (Excel-Format) zu übersenden und in PC-ASK einzugeben.
   c) Eine Zusammenfassung der Kartierergebnisse inklusive erkannter Beeinträchtigungen,
      Maßnahmenempfehlungen und Entwicklungstendenzen ist dem Auftraggeber in einem
      Schlussbericht nach Abschluss der Kartierung vorzulegen. Der Bericht enthält sowohl
      zur Avifauna, als auch für die Beiarten eine tabellarische Zusammenstellung.
   d) Der Schlussbericht ist im LfU-Layout Infoblatt unter Berücksichtigung der Gliederungs-
      vorlage zu erstellen, hierzu werden eine Gliederungs- und Formatvorlage zur Verfügung
      gestellt. Alle Formatvorgaben sind verbindlich!
   e) Die Artkarten des Schlussberichtes sind entsprechend der zur Verfügung gestellten Vor-
      lage zu erstellen. Abweichungen sind mit dem AG zu besprechen.
   f) PC-ASK
   - Der Auftragnehmer bereitet die Kartierergebnisse gemäß den Vorgaben zur PC-ASK in
      digitaler Form auf, erstellt ein Punkt-Shapefile der relevanten Vogelvorkommen und
      übergibt die Daten in Form eines PC-ASK-Exports an das LfU.
   - Eingaben erfolgen nur in der aktuellen Version von PC-ASK (Version 2.3.3 oder jünger),
      die kostenlos vom LfU zur Verfügung gestellt wird. Bei Bedarf ist eine Anleitung zur Nut-
      zung des Programms erhältlich. (www.lfu.bayern.de/natur/artenschutzkartierung/daten-
      meldung/)
   - Zur Vermeidung von systematischen Fehlern wird nach der Eingabe von 20 Datensät-
      zen (Fundorte) der Export ausgespielt und dem LfU zur Prüfung übermittelt.
   - Für die Eingabe dieser Auftragskartierung wird eine neue Eingabe-Datenbank (über Da-
      tei -> „leere Kopie der persönlichen Datenbank anlegen“) erstellt, die nur für die Eingabe
      dieses Projektes genutzt wird.
   - Eingabe PC-ASK folgende Angaben:
           o Grundeinstellungen:
           o Projekt = Landesweite Wiesenbrüterkartierung 2021 Gebiet [Je Gebiet Ammer-
               see Südufer, Ampermoos oder Herrschinger Moos]
           o Projektgattung = sonstige Gutachten oder Auftragskartierungen;
           o Auftraggeber = Bayer. Landesamt für Umwelt (LfU);
           o Personen- und Institutionendatenbank = Dateneingeber -> ggf. als Standard für
               Sammler/Finder, Dateneingeber und Bestimmer festlegen (bei Verbleib nur so-
               fern immer Belege gesammelt werden)
   - Zu jedem angelegten Fundort sind folgende Felder auszufüllen:
           o Koordinate(n)
           o knappe Lagebeschreibung der untersuchten Bereiche (wo, wie zu finden, ggf.
               Besonderheiten; Text),
           o Erfassungsgenauigkeit (in m),
           o Hauptlebensraumtyp (Code auswählen),
           o Kartierungsgrundlagen (GPS),
           o Kartierungstyp (mit Lebensraumabgrenzung),
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             o   Bemerkungen zum Fundort (Angaben zu Pflege und Management bzw. Empfeh-
                 lungen).

    -    Zu jeder Artangabe sind folgende Felder auszufüllen:
             o Artname (Code),
             o Anzahl,
             o Genauigkeit (Code),
             o Vollständiges Beobachtungsdatum (Jahr, Monat, Tag),
             o Bearbeiter & Bestimmer (Auswahl entsp. Personendatenbank),
             o Nachweissicherheit (mindestens Standardsicherheit),
             o Status (Code).

Ausführungszeitraum:
    −    Der AN stellt der Koordinationsstelle die aufbereiteten Daten bis zum 01.08.2021 zur
         Verfügung.
    −    Bis spätestens zum 01.09.2021 wird dem AG der abschließende PC-ASK-Export, sowie
         der Entwurf des Schlussberichtes übermittelt
    −    Die abgestimmte Endversion des Schlussberichtes ist dem AG bis spätestens zum
         01.10.2021 vorzulegen

Losaufteilung:
☐       Vergabe nur als Gesamtpaket
☒       Angebote sind auf folgende Teilleistungen möglich:

LOS 1 – Ammersee-Südufer (ca. 1.150 Hektar)
LOS 2 – Herrschinger Moos mit Pilsensee-Süd & Ampermoos mit Echinger Klärteichen (ca. 150
Hektar & ca. 680 Hektar)

Es besteht keine Loslimitierung – die Abgabe eines Angebotes kann somit für beide Lose erfol-
gen, jedoch ist für jedes Los ein separates Angebot zu erstellen.

Zahlungsbedingungen:
Die Gesamtvergütung erfolgt nach Abschluss der Arbeiten und Billigung der Vertragsleistungen.

Ablauf der Angebotsfrist, Adresse der Angebotssammelstelle:
Das Angebot ist bis 26.10.2020 zu senden an: vergabe5@lfu.bayern.de
WICHTIG: Damit Ihr Angebot zugeordnet werden kann vermerken Sie bitte im Betreff der
Angebotsemail:
„Angebot: 55-0270#588/2020/ Angebotsfrist 26.10.2020“

Fragen:
Diese stellen Sie per Mail an: vergabe5@lfu.bayern.de.
Betreff der Angebotsmail: „Frage zu: 55-0270#588/2020 / Angebotsfrist 26.10.2020“
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Bindefrist:
Sie sind bis 30.11.2020 an Ihr Angebot gebunden.

Weitere einzureichende Unterlagen:
       ☒      Referenzen zu:
       −      ornithologischen Kenntnissen (Schwerpunkt wiesenbrütende Vogelarten)
       −      Gebietskenntnissen
       −      Erfahrungen mit landesweiten Wiesenbrüterkartierungen

Auftragserteilung:
Die Auftragserteilung erfolgt voraussichtlich bis 05.11.2020.
Wir behalten uns vor, den Auftrag ohne vorherige Verhandlungen zu vergeben.

Wertungskriterien: Preis-/Leistungsverhältnis (40/60)
   −   Hervorragende ornithologische Kenntnisse (Schwerpunkt wiesenbrütende Vogelarten)
       (30 %)
   −   Sehr gute und möglichst langjährige Gebietskenntnisse (20 %)
   −   Erfahrungen mit landesweiten Wiesenbrüterkartierungen (10 %)
   −   Preis des Angebots (40 %)

Sofern Sie bis zum Ablauf der Bindefrist keine gegenteilige Mitteilung von uns erhalten haben,
gehen Sie bitte davon aus, dass Ihr Angebot nicht berücksichtigt worden ist.
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Aktenzeichen 55-0270-95242/2020

Monitoring ausgewählter Schilf- und Wiesenbrüter im Ammerseegebiet

                        Abbildung 1: Gestaltungsvorlage für Artkarten
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Abbildung 2: Gestaltungsbeispiel für die Darstellung der Bestandsveränderung über die Jahre hinweg.
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Aktenzeichen 55-0270-95242/2020

Monitoring ausgewählter Schilf- und Wiesenbrüter im Ammerseegebiet

Gliederungsvorlage

1. Zusammenfassung
2. Ausgangslage und Zielsetzung
3. Untersuchungsgebiet
4. Witterungsverlauf und Seepegel
5. Methodik
   5.1 Erfassung und Auswertung der Daten zu den Brutbeständen
   5.2 Einstufung der aktuellen Bestandssituation
   5.3 Erfassung und Darstellung des Pflegezustands
6. Anpassung des Monitoring- und Zielartenkonzepts
7. Brutbestände der Zielarten (Monitoring im 3-jährigen Turnus)
   7.1 Tabellarische Übersicht der Bestände der Zielarten im Untersuchungsjahr
   7.2 Bestände der Zielarten(Artkapitel)
8. Brutbestände ausgewählter lebensraumtypischer Beiarten
9. Aktuelle Bestandssituation der Zielarten
10. Hinweise zu Schutzverantwortung und Prioritätensetzung
11. Vergleich des Pflegezustands 2006 bis 2018
12. Hinweise zu Landschaftspflege
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