Zur Erinnerung, erste Sitzung: Informatik
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Zur Erinnerung, erste Sitzung: Geodaten und ihre Erfassung, GPS Geoinformations- Fernerkundung systeme (GIS) Digitale Bildverarbeitung Geoinformatik Datenbank- Digitale Kartographie systeme Visualisierung Informatik Bereits behandelt (nach N. de Lange) Dito, einige Ergänzungen heute Etwas dazu in der Übung Einführung Geoinformatik Wilfried Linder
Visualisierung / Präsentation von Geodaten Wir hatten bereits festgestellt, dass die Geoinformatik wesentliche Wurzeln in der Kartographie hat. So ist es nicht verwunderlich, dass auch am „Ende“ der Verarbeitung und Analyse von Geodaten oft wieder eine oder mehrere (digitale) Karten stehen. Diese haben sich zunächst meist an den klassischen thematischen Kartenwerken orientiert – es handelte sich also um zweidimensionale Grundrissdarstellungen in einer der üblichen Kartenprojektionen. Des weiteren waren solche Karten ursprünglich rein statisch. Sie konnten am Bildschirm betrachtet bzw. ausgedruckt werden. Im Laufe der Zeit haben „Computerkarten“ jedoch ein Eigenleben entwickelt, welches zunehmend die speziellen Möglichkeiten der digitalen Datenverarbeitung nutzt. Hierzu zählen beispielsweise diverse 3D-Ansichten, vor allem aber auch dynamische Produkte (Animationen usw.) und Internetanwendungen. Geblieben ist die alte Erkenntnis „ein Bild sagt mehr als 1000 Worte“. Einführung Geoinformatik Wilfried Linder
Zur vorigen Folie: Ein Grundsatz der klassischen Kartographie war, dass man eine Karte ohne Hilfsmittel lesen kann. Dies hieß u.a.: Zur Bestimmung der Lage (x, y) eines Punktes enthielt die Karte Gitterkreuze oder -linien, deren Koordinaten am Kartenrand verzeichnet waren. Für die genaue Positionsbestimmung reichte ein Geodreieck. Die Karteninhalte konnten mit Hilfe einer Legende eindeutig bestimmt werden. Flächenhaft-kontinuierliche Themen wie z.B. die Geländehöhe, die Jahresmitteltemperatur o.ä. wurden deshalb in wenige, optisch gut unterscheidbare Stufen eingeteilt. Und heute? Lage und Inhalt werden entsprechend der Cursorposition angezeigt. Einführung Geoinformatik Wilfried Linder
Dies ist nur ein Beispiel dafür, wie sehr die Geoinformatik die Mauszeiger klassische Kartographie verändert hat. Die Situation heute: x y Höhe Sie benötigen eine Karte? Gehen Sie ins Internet, wählen Sie einen geeigneten Anbieter (Geodatenserver), legen Sie den Ausschnitt und den Zoomfaktor fest, wählen Sie dazu ggf. noch interessante Layer aus, und speichern Sie das Ergebnis oder drucken Sie es aus. Von der kunsthandwerklichen Ästhetik vergangener Zeiten ist zwar kaum noch etwas übrig geblieben, aber das Resultat erfüllt schließlich seinen Zweck (und nur dafür ist der Kunde bereit zu bezahlen). Einführung Geoinformatik Wilfried Linder
An dieser Stelle wenden wir uns einem wichtigen und weit verbreiteten Fachbegriff zu: Geo(grafische) Informationssysteme (GIS) „Ein Geo-Informationssystem ist ein rechnergestütztes System, das aus Hardware, Software, Daten und den Anwendungen besteht. Mit ihm können raumbezogene Daten digital erfasst und redigiert, gespeichert und reorganisiert, modelliert und analysiert sowie alphanumerisch und graphisch präsentiert werden.“ (R. Bill, 1999) Zentraler Bestandteil sind die Geodaten. Es existieren mittlerweile unübersehbar viele GIS mit (vor allem) sehr unterschiedlichen Möglichkeiten der Datenerfassung, -aufbereitung, -analyse und Präsentation. Einen guten lesbaren Einstieg in diese Thematik bietet u.a. http://www.igp-data.ethz.ch/berichte/Graue_Berichte_PDF/309.pdf Nachstehend einige Beispiele: Einführung Geoinformatik Wilfried Linder
Fahrzeug-Navigationssysteme: Meist keine Möglichkeit zur Datenerfassung und -aufbereitung, sondern fester Datenbestand. Wenige Funktionen – die Datenanalyse beschränkt sich auf die Abfrage und Darstellung von Routen. Routenplaner (Internet, z.B. Falk, Map24, ViaMichelin): Ähnlich wie vor, die Karten können ausgedruckt werden. Kartenserver (z.B. Google Maps, OpenStreetMap, Open Layers): Ebenfalls fester Datenbestand, verschiedene Layer (z.B. „points of interest“ / POI), einige Abfragefunktionen (Koordinaten, Distanzen). Zum Teil besteht die Möglichkeit, selbst Karten- material zu integrieren. Web-GIS: In der Regel deutlich mehr Layer und Analysefunk- tionen, jedoch ebenfalls oft keine Möglichkeit für den Nutzer, eigene Daten zu integrieren. Einführung Geoinformatik Wilfried Linder
Diercke-GIS (Ausschnitt), ein Web-GIS für Schule und Studium. Links die Leiste zur Auswahl der Layer, hier Flächenfarben nach BIP auf der Basis von Kreisen und kreisfreien Städten. [Quelle: http://www.diercke.de/diercke-webgis] Einführung Geoinformatik Wilfried Linder
Statische digitale Karte, kostenfrei aus dem Internet: Flächennutzung der Stadt Düsseldorf, Stand Juni 2008, PDF. Quelle siehe unten. „Kostenfrei zu laden“ heißt aber nicht „für beliebige Verwendung“! Nicht nur in diesem Beispiel sind Aspekte wie Urheber- und Nutzungsrechte unbedingt zu beachten. [Quelle: https://www.duesseldorf.de/stadtplanungsamt/bauleitplanung/planarten.html] Einführung Geoinformatik Wilfried Linder
Beispiel für ein kommunales Web-GIS (Ausschnitt) [Quelle: https://www.gis-schweich.de/schweich_online/index.php] Einführung Geoinformatik Wilfried Linder
Zur Datenorganisation auf Geodatenservern Für größere und mittlere Maßstäbe sind die Informationen üblicher- weise in Form von Vektordaten vorhanden. Diese ermöglichen einfaches Zoomen, sind platzsparend und daher schnell geladen. Kleinmaßstäbige Übersichtskarten werden dagegen auch als Rasterdaten vorgehalten, ebenso natürlich Luft- und Satellitenbilder (vgl. Google Earth). Zum einigermaßen schnellen Zugriff werden Rasterdaten gekachelt, also in (meist quadratischen) Teilbildern gespeichert, ferner komprimiert (JPEG, GIF). Beim Zugriff via Internet werden dann entweder fertige Darstellungen geladen (Raster) oder die Karte wird aus dem Datenbestand generiert (Vektor). In Zusammenhang mit der Zoom-Funktion stellt sich auch die Frage nach der Generalisierung. Einführung Geoinformatik Wilfried Linder
Beispiele aus OpenStreetMap Oben links: Rasterkarte mit überlagerten Texten und Symbolen. Rechts: Vektordaten in unterschiedlichem Maßstab [Quelle: http://www.openstreetmap.de/] Einführung Geoinformatik Wilfried Linder
Anforderungen an den Datenbestand Genauigkeit: Hierzu gehören neben der Koordinatengenauigkeit auch die geometrische Auflösung (Raster) bzw. die Punktdichte (Vektor). Beide müssen den Anforderungen genügen. Aktualität: Daten sollten jeweils auf dem neuesten Stand sein, Ausnahme natürlich historische Daten. Der Datenbestand eines GIS muss daher permanent gepflegt werden. Man denke beispielsweise an diverse „lustige“ Geschichten beim Fahren nach Navigations- system. Konsistenz: Die Daten müssen zueinander „passen“, sowohl geometrisch als auch inhaltlich. Es dürfen keine Widersprüche vorkommen. Redundanzfreiheit: Jede Information sollte nur einmal im Datenbestand vorkommen. Einführung Geoinformatik Wilfried Linder
Oben: Drei Anbieter, gleiches Gebiet. Stand 02.02.2011. Neubaugebiet Rechts: Vektor-Raster- Überlagerung zeigt Koordinatenfehler. Die Datensätze sind nicht konsistent. [Quellen: Google Maps, Bing, OpenStreetMap] Einführung Geoinformatik Wilfried Linder
Gegenüber voriger Folie nicht nur aktualisiert, sondern auch deutlich detaillierter. Beispiel für aktualisierte bzw. korrigierte Daten. Stand 02.02.2012. Neubaugebiet Rechts: Vektor-Raster- Überlagerung korrigiert und detaillierter, vgl. die Fahrspuren der Kohlen- straße. [Quellen: Google Maps] Einführung Geoinformatik Wilfried Linder
Stand 31.01.2018 [Quelle: https://geoportal.trier.de/trier/index.php?service=bauen] Einführung Geoinformatik Wilfried Linder
3D-Stadtmodelle Unter anderem für Planungszwecke erstellen viele Kommunen solche Datensätze. Hier zwei Beispiele aus Berlin, unten der Potsdamer Platz. Ausgehend von einem „echten“ Oberflächenmodell („Stadt-DGM“) werden Fotos der Fassaden lagegetreu aufgebracht. Das Verfahren ist als „rendering“ bekannt. [Quelle: http://www.businesslocationcenter.de/de/ wirtschaftsatlas-berlin/ueber-das-projekt] Einführung Geoinformatik Wilfried Linder
Abschließend noch zwei Links zum Thema Visualisierung von Geodaten: http://d-nb.info/977265838/34 http://www.opus.ub.uni-erlangen.de/opus/volltexte/2006/447/ … sowie drei Beispiele zu Web-GIS und 3D-Stadtmodellen: http://webgis-westfalen.de/ http://digibib.hs-nb.de/file/dbhsnb_derivate_0000000128/Bachelorarbeit-Borgwardt-2008.pdf http://architektur-informatik.scix.net/data/works/att/7625.content.03974.pdf … und zum Probieren: Starten Sie Google Maps, wählen Sie die Luftbilddarstellung („Satellit“) und dann die 3D-Ansicht. Verschieben mit linker Maustaste, kippen mit Strg + linker Maustaste. Einführung Geoinformatik Wilfried Linder
Blockübung, 18. bis 21. Februar 2019: Bitte eigenen Laptop mitbringen. Die Grafik muss mindestens 1024 x 768 Pixel Auflösung können! Betriebssystem MS Windows. Bei Linux-Rechnern bitte VirtualBox + MS Windows 7 oder höher installieren. Software und Daten werden gestellt. Beginn Montag 10:30 Uhr im Raum 25.12.01.51 (unser Seminarraum). Täglicher Zeitrahmen ca. 6 Stunden, Beginn und Ende sowie Pausen nach Absprache. Klausur Freitag 22. Februar, 11:30 bis 13:00 Uhr in Hörsaal 5A Einführung Geoinformatik Wilfried Linder
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