Begegnung - Evangelische Kirchengemeinde Werl
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Liebe Gemeindeglieder, Als Letztes der Herausforderungen möchte ich an dieser Stelle die von wir leben in einer Zeit mit besonderen mir wahrgenommene Spaltung der Herausforderungen. Dabei bin ich mir Gesellschaft in unserem Land nen- bewusst, dass es in der Geschichte nen. der Menschheit und der Christen noch nie an Herausforderungen man- gelte. Aber zurzeit scheint es mir per- Impfbefürworter hier und Impfgeg- sönlich doch knüppeldick zu kom- ner dort, einerseits zum Dialog be- men. reite und andererseits Kompromisse ablehnende Menschen, sich ernsthaft Sorgende und Verharmlosende ste- Seit mehr als 1½ Jahren fordert uns hen einander gegenüber und finden die Pandemie in einer nie gekannten keinen gemeinsamen Weg, sondern Form heraus. versuchen auf je ihre eigene Art beim Seilziehen, die anderen auf ihre Seite Im Juli mussten wir lernen, dass kata- zu bekommen. strophale Unwetter und damit ver- bundene Zerstörung von Infrastruk- tur nicht nur auf anderen Kontinen- In einer vielschichtigen Gesellschaft ten und in fernen Ländern geschehen, darf das zwar so sein, aber in mir ent- sondern bereits vor unserer Haustür steht die Frage: Ist es auch gut für un- in Nordrhein-Westfalen und in Rhein- sere Gesellschaft, oder müssten wir land-Pfalz. nicht gerade jetzt gemeinsam am sel- ben Ende des Seils ziehen? Der im August vorgestellte Bericht Eine Wundergeschichte aus dem des Weltklima-Rates macht deutlich, Markus-Evangelium hilft mir, eine dass wir wohl nichts mehr aufhalten passende Antwort zu finden. können, sondern handeln müssen, um Schlimmeres für zukünftige Gene- rationen zu verhindern. Dort heißt es im 4. Kapitel: „Und es erhob sich ein großer Windwirbel, und die Wellen schlugen in das Boot, sodass das Boot schon voll wurde.
Und Jesus war hinten im Boot und Die Stille umfasst Ruhe, Harmonie, schlief auf einem Kissen. Und sie Frieden und Besinnung. Sie ist das Ge- weckten ihn auf und sprachen zu ihm: genteil des Sturms in der Geschichte Meister, fragst du nichts danach, dass und macht deutlich, wie nach Jesu wir umkommen? Und Jesus stand auf Eingreifen sich alles gut entwickelt. und bedrohte den Wind und sprach zu dem Meer: Schweig! Verstumme! Deswegen hat die Geschichte von der Und der Wind legte sich und es ward Stillung des Sturms für mich heute so eine große Stille. Und Jesus sprach zu große Bedeutung und gibt mir auf seinen Jüngern: Was seid ihr so mein Suchen und Fragen die pas- furchtsam? Habt ihr noch keinen sende Antwort. Glauben? Und sie fürchteten sich sehr und sprachen untereinander: Wer ist der, dass ihm Wind und Meer gehor- sam sind!“ Keine andere Wundergeschichte er- scheint mir aktueller. Wir werden von Drei Begriffe sind mir in dieser Wun- immer mehr Naturkatastrophen be- dergeschichte wichtig. droht und verängstigt. Auch dreht sich unser Leben immer schneller, es Das Boot steht im christlichen Sinn als wird uns immer mehr und mehr ab- Bild für die Gemeinde auf ihrem Weg verlangt und die Erwartungen, was durch Zeit und Weltgeschehen, somit uns das Leben zu bieten hätte, stei- zugleich dafür, wie jeder Einzelne von gen und steigen. uns als Christ sein alltägliches Leben bewältigt. Ebenso steigen Wettbewerb und Kon- kurrenzkampf in vielen Bereichen. Le- Der Sturm bedeutet mehr als nur Na- bensträume zerbrechen, wir fühlen turereignis oder Naturgewalt, er kann uns oft überfordert, übersehen und auch in jeder einzelnen Person als Le- an den Rand gedrängt. benskrise, als Problem oder Schick- salsschlag toben. In der heutigen Zeit begegnen mir wieder Menschen, die sich nach al- ten, verloren geglaubten Werte seh-
nen und beginnen, verstärkt an eine Er begleitet sie durch Schlimmes und Macht zu glauben, die über all diesem Schlimmstes, schützt sie, daran zu steht. verzweifeln, und rettet aus der Isola- tion. Als Christen werden wir diese Sehn- süchte ernst nehmen, die Wünsche der Menschen dahinter hören und Für mich persönlich ist diese Bibel- auf Grund des Schatzes, der beispiels- stelle auch deshalb von großer Be- weise in der Wundergeschichte von deutung, weil ich spüre und erlebe, der Stillung des Sturms vorhanden ist, dass es selbst in den schlimmsten Er- Trost und Hoffnung in Lebenskrisen eignissen und Erfahrungen immer oder bei ähnlichem zusprechen. noch Wunder gibt, die mit weltlichen Maßstäben nicht zu erklären sind – und doch geschehen sie und sind real wie der gestillte Sturm für die Jünger. Dadurch erfahren die Menschen, dass es jemanden gibt, der in den schwe- ren Stunden bei ihnen ist, auch wenn sie schon nicht mehr daran glauben Pfarrer Christoph Lichterfeld können. Gestaltung der Titelseite: Pfarrer Christoph Lichterfeld Aus dem Presbyterium Im vergangenen Gemeindebrief, Be- gegnung 146, baten wir als Kirchenge- Martini-Kindergarten: 150 € meinde um Ihre Unterstützung für Kirchliche Jugendarbeit: 200 € unsere verschiedenen Arbeitsberei- Diakonische Aufgaben: 475 € che. Erfreulicherweise wurden von Das Presbyterium bedankt sich herz- Ihnen insgesamt 825 € gespendet; Im lich für diesen Beitrag, mit dem Sie Einzelnen für folgende Zwecke: die Dienste der Gemeinde fördern.
Im Frühjahr haben wir im Eingangsbe- reich der Paulus-Kirche – im ehemali- gen Kirchencafé – einen Kinder-Spiel- Lautsprecheranlage Raum mit kindgerechter Ausstattung In der Paulus-Kirche wurde im Früh- jahr eine neue Lautsprecheranlage in- stalliert. Der Ev. Kirchbauverein e.V. unterstützte diese Maßnahme mit 4.500,00 €. Dafür dankt das Presbyterium herz- lich; ebenso der Fa. Wieschebrock für die kompetente und unterstützende Ausführung der Arbeiten. eingerichtet. Dieser Raum darf gerne während der Gottesdienste „be- spielt“ werden. Im Zusammenhang mit der Renovie- rung des Pfarrhauses in der Paul- Auf der Damen-Toilette hängt seit ein Gerhardt-Straße dankt das Presby- paar Wochen zudem ein Wickel-Re- terium dem Maler-Betrieb Jade aus gal, um Eltern mit kleinen Kindern Welver in besonderer Weise für eine den Windelwechsel zu ermöglichen, großzügige Spende. sollte er einmal nötig sein, und so den Gottesdienstbesuch angenehmer zu Pfarrer Christoph Lichterfeld, gestalten. Vorsitzender des Presbyteriums
W I S S E N - S C H A (F) F T - E R K E N N T N I S Buß- und Bettag Buße im religiösen Sinne bedeutet das Bemühen um die Wiederherstel- lung eines durch menschliches Verge- In den folgenden Jahrhunderten stieg hen gestörten Verhältnisses zwischen die Anzahl der Bußtage stark an, weil Gott und Mensch. Beten ist eine ver- jedes Kirchengebiet seine eigenen bale oder nonverbale, rituelle oder Bußtage einrichtete. Und so gab es im freie Hinwendung zu Gott. Jahr 1878 in 28 deutschen Ländern 47 verschiedene Buß- und Bettage an 24 unterschiedlichen Tagen. Die Festsetzung bestimmter Tage der Buße und der innerlichen Einkehr, Die von 1855 – 1921 alle zwei Jahre geht auf altkirchlichen und mittelal- tagende Eisenacher Kirchen-Konfe- terlichen Brauch zurück. Diese Tage renz war bestrebt, einen einheitli- wurden von den Staatsoberhäuptern chen Bußtag vorzuschlagen. angeordnet, um Gott gnädig zu stim- Der Buß- und Bettag wird darauf hin von den deutschen evangelischen Kir- chen am vorletzten Mittwoch des Kir- chenjahres begangen. men und somit die Geschicke des Vol- kes zum Guten zu wenden z. B. bei Hungersnöten oder zu Kriegszeiten. Nach der Wiedervereinigung 1990, wurde der Buß- und Bettag auch von den damals neuen Bundesländern Dieser Brauch wurde vom Protestan- übernommen und war somit ein tismus übernommen und so fand der deutschlandweiter gesetzlicher Feier- erste Bußtag der reformatorischen tag. Seit 1995 dient er aber der Mitfi- Kirchen 1532 in Straßburg statt. nanzierung der Pflegeversicherung
und ist nur noch in Sachsen ein staat- lich geschützter Feiertag. dass Gott uns unsere Sünden vergibt und uns dadurch die Möglichkeit schenkt jederzeit neu zu beginnen, gibt mir Mut zu einem neuen Auf- Der Buß- und Bettag fordert zur inne- bruch, verbunden mit einem neuen ren Einkehr, zur Umkehr und zum Ge- Anfang. spräch mit Gott auf. Er mahnt uns und schenkt die Mög- lichkeit, sich Zeit zu nehmen, die ei- In diesem Jahr fällt der Buß- und Bet- gene Haltung, unser Tun und Lassen, tag auf den 17. November. Doch ein die Verantwortung gegenüber uns persönlicher Neuanfang muss nicht selbst, gegenüber anderen Men- an dieses Datum geknüpft sein, kann schen, für die Erde, auf der wir leben, jederzeit passieren. und nicht zuletzt vor Gott zu überden- ken und gegebenenfalls neu auszu- richten. Ich wünsche Ihnen den Mut, die Kraft und das Vertrauen in Gott neue Wege zu gehen. „All die Gebot uns geben sind, / dass du dein Sünd’, o Menschenkind, / er- Anja Heinrich, kennen sollst und lernen wohl, / wie Mitarbeiterin im Redaktionskreis man vor Gott leben soll. / Kyrieleis.“ Martin Luther 1524, Evangelisches Gesangbuch, Nr. 231
Evangelischer Kirchbauverein Werl e. V. Konto: Sparkasse SoestWerl • IBAN DE53 4145 0075 0000 0051 57 Vereinregister: Amtsgericht Arnsberg • VR 90117 Steuernummer: Finanzamt Soest • 343/5740/0051 Anschrift: Paul-Gerhardt-Straße 15A • 59457 Werl Vorsitzender: Pfarrer Lutz Wulfestieg • Kirchenfenster Der Evangelische Kirchbauverein • Orgel der Firma Eule Werl e.V. hat sich zum Ziel gesetzt, • Mitfinanzierung des „Hauses der den Bau, den Unterhalt und die Aus- Begegnung“ stattung der Gebäude der Evangeli- • Mitfinanzierung der Renovierung schen Kirchengemeinde Werl finan- des Kirchturms ziell zu unterstützen. • Anschaffung neuer Kirchenglocken Der Verein ist als gemeinnützig aner- • Renovierung des Evangelischen kannt; die Vorstandsmitglieder arbei- Martini-Kindergartens ten ehrenamtlich und erhalten für • Anschaffung von Sitzkissen für ihre Tätigkeit keine Vergütung. die Kirchenbänke Deshalb kommen die Zuwendungen • Liedanzeigen in an den Verein dem Gebäudebestand der Kirche der Kirchengemeinde in voller Höhe • Kreuz an der zugute. Eingangsfassade der Kirche In den vergangenen Jahrzehnten wur- den vielfältige bauliche Vorhaben der Es werden aber auch in Zukunft im- Kirchengemeinde bezuschusst. mer wieder Anschaffungen, Repara- turen und Instandsetzungen zu finan- Als Beispiele für Beteiligungen sind zu zieren sein. nennen: Deshalb brauchen wir Ihre Hilfe, da- mit die Kirche auch für kommende Generationen das Zentrum der Ge- • Mitfinanzierung der Paulus- meinde sein kann Kirche
Bitte werden Sie auch Mitglied im Evangelischen Kirchbauverein!
Jugendkirche Ense & Werl in Möhnesee- Unsere Jugendgottesdienste Völlinghausen ge- in der Paulus-Kirche Werl: ben. Rund um das Freitag, 24.09., 18:00 Uhr OT-Fußballturnier Freitag, 29.10., *** siehe unten gibt es ein super Freitag, 19.11., 18:00 Rahmenprogramm Je nach dem in Präsenz oder digital. mit Rapp- und Graf- Kommt, seht, hört macht was draus! fiti- Jugendkirche in Corona-Zeiten Workshops, die Cocktailbar KATER- Unsere Jugendtreffs, der Kinder- und FREI, Live-Musik auf der Bühne, Bo- Jugendtreff OMNIBUS Ense und das genschießen und und und. Mehrere JugendCafé in Werl, sind geöffnet. Ihr Busse bringen Euch mehrmals an dem könnt ohne Anmeldung kommen. Bis- Tag dort hin und wieder zurück. her besteht noch Maskenpflicht im ***am 29.10. wollen wir zum Refor- Treff. Auch der Kindertreff findet mationstag einen kirchenkreis-wei- statt, jeden Donnerstag von 15:00 - ten Jugendgottesdienst mit Euch fei- 16:30 Uhr. ern. Mit cooler Musik, großartiger Ferienspaß 2021 Lightshow und tollen Texten möchten der Ferienspaß war ein toller Erfolg. wir mit Euch den Reformationstag ca. 275 Kinder aus Ense und Werl ha- mal anders feiern. Anschließend soll ben an 30 Angeboten teilgenommen. es noch eine Chill-Out-Area geben. Bogenschießen, Magnetpinnwände Der Ort und die Uhrzeit stehen noch werken, Modellbau, Töpfern und Zau- nicht fest. Mitfahrgelegenheiten wird berbilder malen standen auf dem es von vielen Orten aus geben. Wir in- Programm. 15 Mitarbeiterinnen und formieren Euch noch darüber. Mitarbeiter haben die Angebote be- Haltet Abstand * Wascht Euch die gleitet. Vielen Dank dafür an alle. Hände * tragt einen Mund-Nase- Im September wird es noch ein gro- Schutz und bleibt gesund! Wir ßes „Dankeschön“ für Euren großarti- freuen uns von Euch zu hören! gen Einsatz geben. Marc Pauly, Jugendreferent Am 18.09. wird es einen großen Ju- Erreichbar unter 0170 8156034 gendtag und über WhatsApp und Instagram.
Kinderseite Amadé, der Mäuserich Eine Fortsetzungs- geschichte I. Amadé kommt an anderswo suchen, wo es nicht unter Zu einer Zeit, da das Wünschen noch so viele Mäuler verteilt wird.“ geholfen hat – die kann zuweilen bis in die Gegenwart hineinreichen –, Darum packte sie ihre Siebensachen ging eine kleine Feldmaus auf eine und machte sich aus dem Staub. Je- große Wanderschaft. Sie kam nämlich doch nicht nur bis zum nächsten Feld, aus einer irrsinnig weitläufigen Fami- dorthin hätten ihr viele Familienmit- lie. Schon die Eltern und Großeltern glieder folgen können, nein, sondern hatten zahlreiche Schwestern und über Wiese, Acker, Wald und nächs- Brüder gehabt, sodass es jede Menge tes Menschendorf hinaus, soweit die Onkeln und Tanten gab. Sie selbst Füße Amadé in die Welt tragen woll- hatte nun auch unzählige Geschwis- ten. ter und die Zahl der Vettern und Ba- sen war geradezu unüberschaubar. Den ganzen Sommer über war die kleine Maus auf Wanderschaft. Sie Alle wollten genügend zu futtern ha- besuchte entfernte Verwandte – die ben, doch das Land, das sie ernährte, Wühlmaus, die Brandmaus, die Spitz- wuchs ja nicht, nur die Familie. Daher maus, die Hausmaus, die Wald-maus, war abzusehen, dass bald der Tag die Rötelmaus – und blieb jeweils ei- käme, an dem die Nahrung nicht nige Wochen, um sich deren Lebens- mehr für alle reichte und eine Hun- weisen anzuschauen. Aber keine ge- gersnot ausbräche. Der wollte fiel ihr wirklich, deswegen zog sie im- Amadé, so hieß die kleine Maus, ent- mer weiter. gehen, und weil sie klug war, sagte sie sich: „Du musst dir dein Futter
Als der Sommer vorüber war, in den führte und wo es freien Platz gab, ersten Tagen eines goldenen Okto- hängten zwei weitere ein mit bunten bers, gelangte Amadé an einen Ort, Bändern verziertes Flechtwerk aus den die Menschen gebaut hatten, es Halmen voller schwerer Ähren an ein war eine Stadt. Neugierig erkundete Seil und zogen es daran in die Höhe, der Mäuserich die Gegend und kam bis es über den Köpfen der Zweibei- dabei zu einem Gebäude, dessen ner schwebte. „Die Erntekrone ist doppeltüriges, hohes und breites Tor prächtig und hängt gut“ sagte der weit offenstand. Schnell huschte er eine und der andere nickte zustim- hinein. mend mit dem Kopf. „Hier bleibe ich“ dachte Amadé, „ich habe genug zu essen, ein Dach über Der Raum war dämmrig, dies behagte dem Kopf, rieche weder Katze noch ihm, denn grelles Licht mochte eine Hund, die ich fürchten müsste, und Maus noch nie. Und riesig war er, mit Feinde wie Eulen oder andere Greif- vielen Möglichkeiten, sich vor unlieb- vögel kommen nicht herein.“ samen Blicken und Verfolgern zu ver- Darum suchte er nach Ritzen, Spalten, bergen. Gegenüber der großen Dop- Höhlen und Gängen in dem Gebäude, peltür am anderen Ende des Raums damit er sich häuslich einrichten gab es eine Art Podest, zu dem drei konnte. Zu seiner großen Freude fand Stufen hinaufführten. Dort war eines er ein Loch in der Seitenwand, durch von den zweibeinigen Wesen damit das er Zugang gewann zu einem Riss, beschäftigt, Feld- und Gartenfrüchte, der sowohl ins Freie führte als auch zu Kohlköpfe, Möhren, Kartoffeln, ver- weiteren Hohlräumen. schiedene Getreidesorten, Brotlaibe und andere Leckereien zusammenzu- tragen und sie auf, um und vor ein paar Strohballen zu dekorieren. Er wartete, bis die Menschen fortgin- gen, dann begutachtete er die aufge- stapelten Dinge. Mit dem Stroh, das er sich aus einem Ballen stibitzte, In der Mitte des Raums vor den Stu- baute er sich eine ordentliche und ge- fen, wohin der Weg von der Tür mütliche Schlafstatt, der Hohlraum
wurde sein Schlafzimmer. Ein ande- feinsten jedoch roch eine Packung rer, in den er Körner und Früchte trug, Käse. besonders Weintrauben, sollte ihm fortan als Speisekammer dienen. Die bugsierte Amadé an den Rand der Platte und ließ sie hinabplumpsen. – Kladatsch! Da lag der Käse auf dem Später, die Dämmerung des Abends Boden des Podestes. Es war noch ein war schon fast der Dunkelheit der gehöriges Stück Arbeit, bis er ihn end- Nacht gewichen, stillte er seinen Hun- lich in der Vorratskammer hatte. Als ger mit Brot, Kohl und grünen Gur- Belohnung brach er sich ein Stück ab ken, die er annagte. Dabei kam ihm und verzehrte es genüsslich. Müde ein verlockender Duft in die Nase, und sehr zufrieden begab er sich zu dem er nicht widerstehen konnte. Er Bett und schlief sofort ein. wehte von einem gewaltigen, tischar- tigen Stein nieder. Hinter dem Stein- tisch ragte ein bronzener Balken in die Höhe, der oben von einem ähnli- chen, aber kürzeren, gekreuzt wurde. Ein ungewohnter Lärm weckte Amadé war ein hervorragender Klet- Amadé am nächsten Morgen mitten terer, so gelang es ihm bald, auf die aus dem Schlaf. Das Gebäude war vol- Tischplatte zu kommen. ler Zweibeiner, die Verschiedenes ge- meinsam sangen und sprachen, da- zwischen aber redete und sang einer allein, der trug einen langen schwar- zen Mantel oder Rock mit einem wei- Seine Nase erschnupperte ein mäch- ßen Lätzchen unter dem Kinn. Amadé tiges Bündel Papier, das über und spitzte die Ohren und hörte, dass die über mit schwarzen Zeichen bedeckt Menschen sich bedankten bei jeman- war, aber auch Körbe voller grüner dem, den sie „Gott“ nannten, den Birnen, roter Äpfel, dunkel-violetter „Vater“ oder den „Schöpfer“. Pflaumen und gelber Quitten. Sogar eine Kokosnuss lag dabei und Pakete Sie bedankten sich für eine reiche mit Mehl, Graupen, Dinkel, Nudeln, Ernte, für all die schönen Sachen, die getrockneten Erbsen und Linsen. Am sie da aufgebaut hatten und die
Amadé gestern noch inspizierte. Das seine Eltern empfangen hatte, wie gefiel dem Mäuserich und er be- seine Eltern es von ihren Eltern emp- schloss, es den Menschen gleich zu fingen, und alle Mäuse durch die tun. Schöpfungstat Gottes. Auch Amadé sprach zu Gott und „Beten“ sagten die Menschen dazu, dankte ihm für das neue Heim, das er und von Stund an jeden Tag wenigs- ihn hatte finden lassen, dankte von tens einmal beten, das wollte Amadé, Herzen für reichlich Nahrung und der Mäuserich, gleichfalls tun und köstliche Leckereien, die er ihm be- niemals wieder mit dieser Übung auf- scherte, dankte für die Arbeit der hören. Menschen, die ihm seinen Tisch so Erzählt und aufgeschrieben vielfältig deckten, dankte für alle Be- von Pfarrer im Ruhestand wahrung und Hilfe während seiner Norbert Ziegler Wanderschaft. Er dankte für das Le- Mitarbeiter im Redaktionskreis ben, das er vom „Schöpfer“ durch Impressum Evangelische Kirchengemeinde Werl Paul-Gerhard-Str. 15a, 59457 Werl Tel.: 02922 / 910 97 70 E-Mail: gemeindebuero.werl@evkirche-so.ar.de Internet: ev.kirche-werl.de Redaktion: W. Gleisberg, A. Heinrich, Chr. Lichterfeld, I. Malkowsky, Mitarbeitende der Jugendkirche Ense & Werl, Mitarbeitende des Martini-Kindergartens, K. Skarka, Pfarrer i.R. N. Ziegler V.i.S.d.P.: Pfarrer Christoph Lichterfeld Auflage: 3600 Exemplare, Haase Druck Ense; Gedruckt auf Naturpapier; 100 % recyclefähig
Termine Evangelische Frauenhilfe Werl Beginn jeweils um 15:00 Uhr 08.09.2021 Vorbereitung für den Weltgebetstag Leitung Frau Bütefisch 10.09.2021 Gottesdienst nach Schutzkonzept zum Weltgebetstag um 16:00 Uhr in der Paulus-Kirche - Bitte beachten Sie dazu eventuelle Einschränkungen wegen der Pandemie! 22.09.2021 „Mutter Theresa, der Engel von Kalkutta“ Leitung Frau Matzick 06.10.2021 „Hör mir mal zu!“ 2. Teil – Wir erzählen aus unserem Leben Leitung Frau Bütefisch 20.10.2021 „Ich beten an die Macht der Liebe“ – 250+3 Jahre Gerhard Tersteegen. Leitung Pfarrer Wulfestieg 03.11.2021 „Bist du es Mose?“ 2. Teil Leitung Frau Bütefisch 17.11.2021 Bildpräsentation – Landschaften und Tiere im Herbst
Leitung Ehepaar Wenner 01.12.2021 60+1 Jahre BROT FÜR DIE WELT Leitung Pfarrerin im Ruhestand Bell Einladung zu einer Gesprächs-Expedition Unter dem Motto: „Expedition zur Freiheit - in 40 Tagen durch die Reforma- tion“ wird herzlich zur Auftakt – Veranstaltung am Mittwoch, 10. November 2021 um 19:30 Uhr am Haus der Begegnung eingeladen. Das Motto stammt vom Titel eines Buches, das Klaus Douglass und Fabian Vogt geschrieben haben. Näheres dazu unter: www.expedition-zur-freiheit.de Bei der Auftakt – Veranstaltung geht es um das Kennenlernen und Absprachen treffen. Weitere Treffen nach Absprache: 01.12.2021 – 12.01. und 26.01.2022 – 09. Und 23.02.2022 – 09.03.2022) Außer den Materialkosten werden keine weiteren Gebühren erhoben. Die Leitung liegt bei Pfarrer Lutz Wulfestieg und Team. Goldene – Diamantene-Hochzeit Wenn Sie oder Ihre Angehörigen die Goldene- oder Diamantene Hochzeit mit einer Andacht in der Paulus-Kirche feiern möchten, wenden Sie sich bitte an Pfarrer Christoph Lichterfeld oder Pfarrer Lutz Wulfestieg. Evangelische Kirchengemeinde Werl
Kontakt: Gemeindebüro, Paul-Gerhardt-Str. 15A, 59457 Werl Öffnungszeiten: dienstags bis freitags 09:00 - 11:45 Uhr Sekretärin: Kathrin Skarka Tel.: 02922 / 910 977 0 E-Mail: gemeindebuero.werl@evkirche-so-ar.de Internet: www.ev-kirche-werl.de Pfarrer Christoph Lichterfeld, Paul-Gerhardt-Straße 15, Tel.: 4108 E-Mail: lichterfeld@ev-kirche-werl.de Pfarrer Lutz Wulfestieg, Kopfermannstraße 17, Tel. 910 977 3 E-Mail: wulfestieg@ev-kirche-werl.de Küsterin, Sabrina Stemann, erreichbar über das Gemeindebüro Familienunterstützender Dienst Elke Wiggerich, Paul-Gerhardt-Str. 15A Tel.: 9109770, E-Mail: familiendienst@ev-kirche-werl.de Jugendkirche Ense & Werl, Marc Pauly, Paul-Gerhardt-Str. 15A, Tel.: 0170 8156034, E-Mail: info@jugendkirche-ense-werl.de www.jugendkirche-ense-werl.ekvw.de Martini-Kindergarten, Leitung Isolde Gerstemeyer, Paul-Gerhardt-Str. 15, Tel.: 910 975 8, E-Mail: martini.werl@evkirche-so-ar.de Diakonie Ruhr-Hellweg, Paul-Gerhardt-Str. 5, Tel.: 87835-10 Spendenkonto für diakonische Aufgaben in der Kirchengemeinde Volksbank: Soest: IBAN DE90 4146 0116 6101 0608 02, BIC: GENODEM1SOE Sparkasse: IBAN: DE35 4145 0075 0000 0372 00, BIC: WELADED1SOS Spendenkonto für den Ev. Kirchbauverein Werl e.V. Sparkasse: IBAN: DE53 4145 0075 0000 0051 57, BIC: WELADED1SOS
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