Wir und andere - Deutschsprachige Evangelische Gemeinde Provinz Antwerpen - degpa
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Liebe Gemeindemitglieder, liebe Freundinnen und Freunde der DEGPA! Meine erste Pfarrstelle bekam ich im „Musikwinkel“ in der ehemaligen DDR in Markneukirchen/Vogtland. Weiter ging es an die romanische Stiftskirche St. Cyriakus nach Gernrode/Harz. Nach einer kurzen Zeit in Dresden zog es uns zurück in den Harz nach Halberstadt zum gotischen Dom mit seinem mittelalterlichen Domschatz. Wir freuen uns auf die Zeit in Ihrer Als Beauftragter des Bibelwerkes Gemeinde. Vom 1. Februar bis 15. Juli bekam ich nach der Wende die dürfen wir in Ihrer Mitte sein; für Sie Einladung, als Urlauberseelsorger in als Seelsorger und Gemeindeglieder Bayern und später auch im Ausland wie auch für alle Freunde und Gäste tätig zu sein. der Kirchengemeinde. 2011 wurde ich beauftragt, die Mein Name ist Christian Günther und Projektstelle „Spiritueller Tourismus“ ich wurde 1951 im im Gemeindedienst der EKM Erzgebirge/Sachsen geboren. Mit mir (Evangelische Kirche in bei Ihnen ist meine Frau Erika, Mitteldeutschland) als neue Tätigkeit Rentnerin und Reiseleiterin. Wir auszuführen. Wir zogen dann nach heirateten 1977. Drei Söhne mit ihren Erfurt, wo wir noch heute leben. Familien leben in München und Im „Ruhestand“ angekommen, bleibt Wolfenbüttel. Inzwischen können wir die Freude am Pfarrerberuf. In den 9 Enkel zählen. letzten Jahren rief uns die EKD in vier Noch ein wenig zu meinem verschiedene deutschsprachige Werdegang als Pfarrer: Auslandsgemeinden für mehrere Aufgewachsen in der Landwirtschaft, Monate. habe ich zunächst Agrarökonomie Und nun freuen sich meine Frau und studierte. Das füllte aber mein Leben ich auf Antwerpen, die Gottesdienste nicht aus, und ich spürte, dass Gott und Veranstaltungen in Ihrer etwas anderes mit mir vorhatte. So Gemeinde und das Miteinander. habe ich dann evangelische Theologie in Leipzig und Berlin studiert. Gott befohlen! Christian und Erika Günther 2
Das Redaktionsteam und das Presbyterium wünschen der Leserschaft der ‚Botschaft‘ noch ein gutes Jahr 2019 unter Gottes Segen unter der Jahreslosung! A. Stoelen: Gebet für ein gutes Miteinander Herr hilf uns gib uns Rücksicht und gib uns Weitsicht damit wir uns und andere damit wir zusammen mit nicht überfordern anderen vorsorgen können gib uns Nachsicht gib uns Voraussicht damit wir von uns und damit wir mit anderen planen anderen nicht zu viel können verlangen gib uns Umsicht gib uns Einsicht damit wir auf uns und andere damit wir uns und andere achten besser verstehen gib uns Vorsicht gib uns Aussicht damit wir uns und andere damit alle zusammen die nicht verletzen Hoffnung teilen! 3
Abschiedsgottesdienst mit die protestantisch-evangelischen 130 Gästen Gemeinden Antwerpens und den Antwerpse Raad van Kerken (ARK) bis zur Vereinigten Protestantischen Kirche Belgiens (VPKB). Die Liturgie am festlich geschmückten Altar war in deutscher und niederländischer Sprache gehalten. Auch bei seiner Predigt zu Joshua 3, 5-11 und Mit rund hundert Gästen hatte Matthäus 22, 39 („Wer ist denn man gerechnet, erschienen waren mein Nächster?“) wechselte rund 130. Die Damiankirche des Pfarrer Jacobi zwischen beiden Antwerpener Theologisch Sprachen, womit er zum letzten Pastoraal Centrum (TPC) war Mal seine Verankerung in der vollbesetzt, als Cordula Jacobi das Antwerpener und belgischen Glöckchen schwang, um den Kirchenlandschaft bewies. Auf das Abschiedsgottesdienst ihres Abendmahl folgte die Mannes Pfarrer Dr. Thorsten Entpflichtung des Pfarrers durch Jacobi einzuläuten. Erschienen das Presbyterium. Glanz verliehen waren am Sonntag, dem 13. wurde dem Gottesdienst durch Januar, Vertreter aller Kirchen und einen flämisch-deutschen Organisationen, mit denen die Projektchor, der erst drei Wochen Jacobis knapp sechs Jahre lang zuvor aus der Mitte der Gemeinde zusammengearbeitet und heraus ins Leben gerufen worden Freundschaft geschlossen hatten – war. Das letzte, das „Irische von der katholischen Segenslied“, war ein Wunsch für Schwesterkirche Sankt die Zukunft des Pfarrehepaars: Bartholomäus in Merksem über 4
„Mögen sich die Wege vor Deinen das reichlich gedeckte Imbiss- Füßen ebnen…“ Büffet gestürmt. Die Abschieds- und Dankesworte „Einer der ersten Pfarrer der wurden beim Empfang im einstigen ‚nordbelgischen benachbarten Foyer des TPC Gemeinde‘ bezeichnete diese als gesprochen und elegant vom ‚wild‘, als einen unbezähmbaren Presbyteriumsvorsitzenden Chris Haufen. Mein Abschiedswunsch van de Velde moderiert. Dominee ist: Bleiben Sie wild!“ Mit diesen Jelle Brouwers, stellvertretender Worten verabschiedete sich Vorsitzender der VPKB-Synode, Pfarrer Jacobi auf der Treppe des betonte das Engagement Jacobis Foyers von seiner Gemeinde. Ein für die belgische Landeskirche. Gemeindeglied war beim John van Dussen, Vorsitzender Überreichen seines Geschenkes an des ARK, wies auf seine die Jacobis in Tränen Verdienste um das Lutherjahr ausgebrochen. Bei allen Gästen 2017 hin. Hans Neels als Vertreter mischte sich Freude über den der fünf protestantischen festlichen Nachmittag mit Gemeinden im Raum Antwerpen Wehmut. „Und bis wir uns bezeichnete Jacobi als „einen der wiedersehen, und bis wir uns Unseren“. Pfarrerin Dr. Ruth wiedersehen, möge Gott seine Kossmann von der Brüsseler schützende Hand über Dir Emmausgemeinde hatte einige halten…“ (Irisches Segenslied). Presbyter/innen und ihre Gitarre Marion Schmitz-Reiners mitgebracht; nach den Abschiedsworten sangen die Gäste aus voller Brust den aus gegebenem Anlass umgedichteten Shanty vom „Hamborger Veermaster“ mit. Danach wurde 5
Dieser Ausgabe der Botschaft liegt ein Überweisungsträger bei. Unsere kleine Gemeinde freut sich über Ihre Beiträge und/oder Spenden zum neuen Jahr. Danke! 6
Einander kennen und Spielen zum abwechslungsreichen Programm. lernen Ebenfalls großer Beliebtheit Auch kleine Dinge sind unserer erfreuen sich bei den Liebhabern Gemeinschaft wichtig. So hat seit deutscher Traditionen die 15 Jahren die gemeinsame Mittagspausendienste in der Adventsfreizeit in Prüm (oder Kathedrale, die in diesem Jahr nach Nideggen wie dieses Jahr) einen St. Joris (in die versteckte Kapelle) festen Platz. Viele verlegt wurden. Dennoch fanden Gemeindemitglieder, verstärkt einige Unermüdliche den Weg und durch „Ehemalige“, die aus stärkten sich mit Gesang, einer Deutschland anreisen und Gäste kleinen Predigt und anschließend (z. B. aus Wallonien) suchen ein einem gemeinsamen Mahl in bisschen deutsches Adventsgefühl einem Café in der Nachbarschaft. in einer Jugendherberge, wo Adventskränze gebunden werden, Die Weihnachtsgottesdienste in gebastelt und gesungen wird, Mol und Antwerpen mit liebevoll Musik und Besinnliches, vorbereitetem Krippenspiel Informatives und Beschauliches wärmten die Herzen derjenigen, ihren Platz haben. Neben die nicht zu Familie oder Freunden ausreichend Zeit für Gespräche mit in die Heimat gefahren waren. Die Selbstgebackenem und einem diesjährige Kollekte für die Aktion guten Gläschen gehören aber „Ik help een kind“ in Ruanda sicher auch Einkaufen, Ausruhen erbrachte 137,60 Euro in Mol und 171,24 Euro in Antwerpen. Vielen Dank! A. Stoelen Das Presbyterium Birgit Hellemans-Paschke, Provinciale Steenweg 58, 2627 Schelle , 0476.296.778 Jörg Pfautsch, M. Melynstraat 9, 2100 Deurne, 03.326.72.50 Heidrun Sattler, Ispralaan 35, 2400 Mol, 014.58.92.93 Johan Stoelen, Rozenhof 8, 2650 Edegem, 03.290.08.77 7 Marion Schmitz-Reiners, Koningsarendlaan 33, 2100 Deurne, 03.434.71.23 Chris Van de Velde, Jan Moorkensstraat 18/2, 2600 Berchem, 03.239.35.33 Pfarrer Christian Günther, Bredabaan 220, 2170 Antwerpen, 03.658.90.01
GOTTESDIENSTE mit Pfarrer Christian Günther (wenn nicht anders angegeben) Zum thema ANTWERPEN Hl. Damiaankirche (TPC) Groenenborgerlaan 149, 2020 Antwerpen 10. 10.00 Vorstellung Pfarramtsanwärter Dt. Seemannsmission Februar Uhr 24. 10.00 Kollekte für die eigene Gottesdienst Februar Uhr Gemeinde Freitag, 18.00 Weltgebetstag im Pfarrhaus Kollekte für 01. März Uhr Merksem, Bredabaan 220 Weltgebetstag 2019 10. 10.00 Gottesdienst Kollekte für die eigene März Uhr Gemeinde 24. 10.00 Gottesdienst mit Kollekte wird noch März Uhr Gemeindeversammlung. und bekanntgegeben Pfarrerwahl Zu den Gottesdiensten in Hl. Damiaankirche findet in der Regel auch Kindergottesdienst statt. MOL Kapelle der Sint-Odradakerk, Lindeplein 2, 2400 Mol-Millegem 03. 10.30 Gottesdienst mit Vorstellung des Kollekte Aktion Februar Uhr Pfarramtsvertreters Christian Günther Sühnezeichen Samstag, 15.00 Vorstellung Pfarramtskandidat Kollekte Eigene 9. Februar Uhr Gemeinde 17. 10.30 Dt. Gottesdienst Februar Uhr Seemannsmission 01. März 18 Uhr Weltgebetstag (siehe Antwerpen) 03. 10.30 Gottesdienst Kollekte für die eigene März Uhr Gemeinde 17. 10.30 Gottesdienst mit Pfarrer Kossmann aus PSC März Uhr Brüssel 24. März 10 Uhr Gem.-Versammlung (siehe Antwerpen)) 8
1. TREFFEN IN DER GEMEINDE UND DRUMHERUM Zum thema ANTWERPEN - im Pfarrhaus, Bredabaan 220, Merksem, wenn nicht anders angegeben – Mittwoch 15.00 Mittwochsrunde 13. Februar Uhr Dienstag 19.30 Ev. Lehrhaus 19. Februar Uhr Mittwoch 15.00 Mittwochsrunde 13. März Uhr Dienstag 19.30 Ev. Lehrhaus 19. März Uhr MOL - Bitte Gastgeberliste unten auf der Seite beachten - Dienstags 14.00 Uhr Gebetskreis bei Angelika Kühn Tel. 014.32.15.81 Dienstag 19.30 Bibelkreis bei Aktueller Predigttext 12. Februar Uhr Frau Sattler Donnerstag 10.00 Frühstücksrunde 21. Februar Uhr (wird noch festgelegt) Dienstag 19.30 Bibelkreis bei t Aktueller Predigttext 26. Februar Uhr Frau Sattler Dienstag 19.30 Bibelkreis bei Aktueller Predigttext 12. März Uhr Frau Sattler Donnerstag 10.00 Frühstücksrunde 21. März Uhr (wird noch festgelegt) Die 26. März 19.30 Bibelkreis bei Aktueller Predigttext Frau Sattler Gruppen und Kreise treffen sich oft in Privathäusern. Vielen herzlichen Dank diesmal an: Frau Wartena Frühstücksrunde 014.813.815 Frau Sattler Bibelkreis Mol, Fahrgemeinschaften 014.58.92.93 Frau Stolley Gesprächskreis 014.37.84.43 9
Zum thema Nicht verpassen: Open deur am 01.03. Weltgebetstagsfeier im Palmsonntag 2019 Pfarrhaus Merksem 14. April in Merksem 24. März Gemeindeversammlung 2019 11.00 Uhr Ökumenischer in Antwerpen mit Pfarrwahl Gottesdienst in der St. 14.04. „Open Deur“ im Pfarrhaus Bartholomeus-Kerk, Sint- Merksem Bartholomeusstraat 25 12.05. Konfirmation 12.00 Uhr Gutes aus der 10.06. Ausflug mit der Brüsseler deutschen Küche mit anschließendem Café im Gemeinde am Pfingstmontag Pfarrhaus, Bredabaan 220. 27.06.-01.07. Besuch aus Stralsund Verzehreinnahmen und Verkauf 30.06. Sommerfest in Mol-Wezel von jahreszeitlichen Dingen und Selbstgemachtem zugunsten der Gemeinde. Information und Organisation: Liz Rowold und Gunda Wilckens. Einladung zur Jahresversammlung der DEGPA 2019 Am Sonntag, den 24. März, wird im Anschluss an den Gottesdienst die diesjährige Gemeindeversammlung in der H. Damiaankerk in Antwerpen-Wilrijk stattfinden. Als Tagesordnung werden folgende Punkte vorgeschlagen: 1. Eröffnung und Beschluss der Tagesordnung 2. Protokoll der Gemeindeversammlung vom 18. März 2018 3. Bericht der Rechnungsprüfer, Entlastung des Presbyteriums nach Art 8,4 GO 4. Arbeitsbericht der Presbyteriumsvorsitzenden und des Pfarrers, Aussprache 5. Bestätigung/Wahl von zwei neuen Verwaltungsratsmitgliedern 6. Pfarrwahl 7. Verschiedenes 10
Aus dem Presbyterium 11
Aus dem Presbyterium Streiflichter aus dem Presbyterium (Sitzungen vom 04. Dezember 2018 und 08. Januar 2019) Im Vordergrund steht natürlich momentan stets die Organisation Das Ehepaar Jacobi zieht am 22.1. rund um den Pfarrerwechsel. aus. Zufrieden sieht das Presbyterium Der Abschiedsgottesdienst am 13. zurück auf die Adventszeit: Januar mit anschließendem Nideggen, die Gottesdienste, und Empfang fand bei den zahlreichen die Christvespern zum Heiligen Anwesenden sehr viel Beifall, ein Abend. Über das liebevoll Produkt reibungsloser einstudierte Krippenspiel war Zusammenarbeit zwischen Pfarrer, jeder erfreut. Das Presbyterium organisiert momentan den Umzug des vertretenden Pfarrers Günther und seiner Frau, die ab Februar im Pfarrhaus wohnen werden. Presbyterium und vielen freiwilligen Helfern. Pfarrer Jacobi übergab in der Presbyterversammlung seinen Arbeitsbericht und kündigte Informationen für den Vertreter und den Nachfolger als Hilfe bei Chris Van de Velde der Amtsübernahme an. Nach dieser Sitzung hatte das Ehepaar Jacobi die amtierenden und ehemaligen Presbyter zu einem Abschiedsessen mit westfälischen Spezialitäten eingeladen. 12
Aus dem Presbyterium „Kommt, alles ist bereit“ – Es ist noch Platz! Ganz herzlich möchten wir zum Weltgebetstag am Freitag, den 1. März 2019 – 18.00 Uhr ins Pfarrhaus, Bredabaan 220 in Merksem einladen. Der Gottesdienst entführt uns in das Naturparadies zwischen Alpen und Adria, nach Slowenien - und er bietet Raum für alle! „Kommt alles ist bereit“ unter diesem Motto geht es im Jahr 2019 besonders um die Unterstützung dafür, dass Frauen weltweit „mit am Tisch sitzen können“. Nach dem Gottesdienst laden wir herzlich zu einem kleinen Abendessen mit landesüblichen Gerichten ein! „Sie haben die Wahl“ – Pfarrwahl am 24. März 2019 Das Presbyterium schätzt sich glücklich, in Zeiten des beginnenden Pfarrermangels der Gemeinde einen Kandidaten präsentieren zu können, der seitens der EKD für geeignet angesehen wird. Andere Auslandsgemeinden hatten nicht so viel Glück, sie mussten ihre Pfarrstelle erneut ausschreiben. Am 24. März finden die volljährigen und damit wahlberechtigten Mitglieder unserer Gemeinde nun dieselbe Situation vor, wie sie in den meisten protestantischen Gemeinden im Antwerpener Raum auch anzutreffen ist: Sie können dem einen Kandidaten ihr Vertrauen aussprechen oder eben auch nicht. Die Wahl besteht also zwischen „Ja“ („Ich spreche dem Kandidaten mein Vertrauen aus“) und „Nein“ („Ich spreche ihm mein Vertrauen nicht aus“). Sollte der Kandidat mehr „Nein“- als „Ja“- Stimmen erhalten, gilt er als nicht gewählt. Die Stelle müsste dann erneut ausgeschrieben werden mit der Folge, dass im September noch kein Nachfolger für Pfarrer Jacobi an den Start gehen könnte. Deshalb ist es wichtig, dass die Gemeindemitglieder am 09.02. in Mol (15.00 Uhr) und 10. Februar in Antwerpen (10.00 Uhr) den Kandidaten persönlich in Augen- schein nehmen und sich ein Bild von ihm (und seiner Partnerin) machen (s. Gottesdiensttermine). Das Presbyterium hat Briefwahl zugelassen. Die Unterlagen können ab dem 18.02.2019 beim Pfarramt oder bei Frau Hellemans (Wahlvorstand) angefordert werden. Die Briefwahldokumente müssen spätestens am Wahltag dem Wahlvorstand vorliegen. Habemus feminas weitgehend selbstbestimmtes Leben Was sich wie ein Jubelruf der Männerwelt führen und ihren „Betrieb“ fachfraulich anhört, ist in Wirklichkeit der trotzige betreiben, werden sie von der Kirche auf Ausruf einer Gruppe schweizerischer spirituellem Gebiet als unmündig Ordensfrauen. Mit ihrem 1200 km langen betrachtet. So dürfen sie noch immer nicht Pilgermarsch von St. Gallen nach Rom einer ihrer kranken oder sterbenden möchten sie auf das schwierige Verhältnis, Mitschwestern den Trost der der römisch-katholischen Kirche zu der Krankensalbung spenden, müssen hierfür Mehrzahl ihrer praktizierenden einen Priester herbeiholen. Gläubigen, den Frauen, hinweisen. Als Protestanten könnten wir uns lang Obwohl die Benediktinerinnen des Kloster und breit über die Unbeweglichkeit der in Fahr vor den Toren Zürichs ein 13
Aus dem Presbyterium Römischen Kirche empören, doch sollten herangezogen, um die Unfähigkeit von wir nicht zu selbstgerecht sein. Frauen auf vielen Gebieten zu Luther selbst wäre die Vorstellung von untermauern, und wehren sich noch viele Frauenordination völlig abwegig Gemeinschaften in pseudoreligiösen erschienen. Er drückte seine Meinung Diskussionen gegen die Frauenordination. über Frauen mit Sprüchen aus wie: All dieser Misserfolge müde, wenden sich »Weibern mangelt es an Stärke und Kräften junge Frauen– sine studio et ira – also ohne des Leibes und Verstandes «. viel Lärm, einfach von der Amtskirche ab. Die erste Pfarrerin Europas, Rosa Sie engagieren sich lieber dort, wo man sie Gutknecht, wurde erst 1918, gemeinsam wirklich haben möchte! ihrer Kommilitonin Elise Pfister in der Kirchgemeinde Neumünster Zürich ordiniert. Allerdings erhielt sie, trotz aufopferungsvoller Tätigkeit, nie eine Festanstellung. Auch die evangelische Kirche des Kernlands der Reformation ließ sich mit der Gleichstellung der Frauen sehr lange Zeit. Die Aktion der Klosterfrauen aus Fahr in Kein Wunder! Zierte sich die deutsche der Schweiz ist nur ein kleines Steinchen Politik beinahe ein Dezennium, Gesetze zu aus dem großen, noch dem Abbruch erstellen, die dem Artikel 3 des 1949 harrenden Steinbruch einer wirklichen beschlossenen Grundgesetzes adäquat Gleichstellung von Frauen und Männern. waren. Erst 1958 waren die höchsten Doch da steter Tropfen den Stein höhlt, ist Verfassungshüter einigermaßen zufrieden zu hoffen, dass viele Menschen den Film mit den entsprechenden Artikeln des zu ihrer Pilgerreise ansehen und sich, wie Bürgerlichen Gesetzbuchs! der Priester, der das Kloster betreut, Warum sollte die Kirche ohne überzeugen lassen, dass der Verzicht auf gesetzgeberischen Zwang vorpreschen, zu das spirituelle Potential der Frauen den Ungunsten der Männer? Erst als in Lübeck Kirchen nur schaden kann. eine unverheiratete Theologin für die Heidrun Sattler Frauenarbeit gesucht wurde, bekam Dieser Artikel bezieht sich auf den am Elisabeth Haseloff als erste Frau in 11.3.2018 in der Schweizer katholischen Deutschland eine offizielle Pfarrstelle. Kirchenzeitung „Christ in der Gegenwart“ Allerdings betonte die Landeskirche, nach erschienen Aufsatz von Stephan Langer, zu Protesten, es solle keineswegs ein finden unter: https://www.herder.de/cig/cig- Präzedenzfall geschaffen werden! ausgaben/archiv/2018/10-2018/habemus- feminas/ Doch zurück zur Gegenwart: Trotz strikter Trailer des Films über die Pilgerreise der Vorgaben des Gesetzgebers zur Benediktinerinnen unter: Gleichberechtigung werden auch heute https://www.youtube.com/watch?v=lfGFSSe noch äußerst befremdliche Argumente wI2M 14
Aus dem Presbyterium Wir und andere Uns wurde auch klargemacht, dass wir ja keine Pflaume essen Unsere kleine Familie kam aus durften, die vom an der Treppe dem Osten Deutschlands und stehenden Baum abgefallen war, lebte nach der Flucht verstreut in denn die Pflaumen gehörten uns West-Deutschland. Es gab viele nicht. Wir bekamen auch nie eine Menschen, die für die im Westen geschenkt. Aber die Ansässigen eine Bedrohung herumliegenden Pflaumensteine wurden, einfach weil die wollte niemand haben. Meine Neuankömmlinge nichts hatten Mutter sagte sie seien giftig, und irgendwie anders waren. enthielten Blausäure. Aus Ihre Sprache war meistens Neugier hatte ich einen gefärbt nach Region, aus der sie Pflaumenstein mit einem kamen. Selten sprachen die anderen Stein aufgeschlagen und Menschen Hochdeutsch wie probierte das wie eine Mandel meine Mutter. Sie war stolz auf aussehende Produkt. Es ihre Prägung und so lernten wir, schmeckte mir gut. So habe ich dass man Hochdeutsch sprechen nicht nur einen Pflaumenstein sollte. Wir lernten auch, dass wir gegessen – mein Mandelersatz eben nur unsere Erziehung war zwar verboten, aber eine mitbrachten, auf die wir stolz sein heimliche Freude. konnten. Wenn unsere Kleidung kaputtging, wurde sie sorgfältig repariert und häufig selbst mit unpassendem Garn, weil wir nichts anderes hatten, aber sie wurde immer versorgt und musste gepflegt werden. Wir Kinder durften uns nicht unnötig schmutzig machen. 15
Aus dem Presbyterium Komischerweise machte sie mich Bösewicht war, der Essen sogar nicht krank. wegwarf, bekam ich natürlich eine gehörige Strafpredigt. Oft hatten wir Hunger. Auf dem Schulhof sah ich Kinder mit Meine Familie arbeitete sich aus dicken Butterbroten in den der Not. Fleiß und Sparsamkeit Pausen, während die waren das Wichtigste. Wir, außer Flüchtlingskinder schnell zu meinem Vater und einem erkennen waren. Einmal Großvater, hatten den Krieg schenkte mir ein Mädchen eine überlebt und langsam konnte Schnitte, die herrlich schmeckte, jeder wieder sein eigenes Leben besser als das Brot, das wir führen, selber für eine Unterkunft bekamen. sorgen und vor allem für seine eigene Familie. Nach der Flucht Wenn meine Schwester und ich quartierten die Bürgermeister die die Großeltern besuchen gingen, Flüchtlinge bei Einheimischen, prägte meine Mutter uns ein, kein die ein Haus besaßen, ein. Die Essen anzunehmen, denn das konnten sich nicht wehren, wenige, was die Großeltern mussten Räume oder Zimmer für hatten, hätten sie selber nötig. die Flüchtlinge abgeben und Wir sollten sagen: „Wir haben ihnen auch alles Nötige schon gegessen und keinen gewähren, zum Beispiel sie aus Hunger.“ Unsere Mutter ihrer Küche Wasser holen lassen, hungerte für uns Kinder und war die Toilette mit benutzen usw. oft sehr krank. Das fand ich nicht Das war sicher nicht einfach, weil gut und deshalb aß ich sehr auch alles sehr knapp war. wenig in den ersten Jahren nach Papier, Putz- und Waschmittel der Flucht. So warf ich mein fehlten genauso wie Nahrung. Frühstücksbrötchen noch lieber Meine Mutter besaß drei Pullover aus dem Fenster, als es meiner und einen verschenkte sie an eine Mutter wegzunehmen, aber ich andere arme Flüchtlingsfrau. sollte essen und wollte nicht. Als Nach dem zweiten Weltkrieg gab es entdeckt wurde, dass ich der es keine Hilfsorganisationen, die 16
Aus dem Presbyterium Armen Geld gegeben hätten, so Da es den meisten Europäern wie heutzutage in Belgien das jetzt gut geht, finde ich es richtig, OCMW. Die heutigen Flüchtlinge dass Flüchtlingen geholfen wird. sind meistens gut informiert über Aber die Hilfe sollte nicht ihre Rechte. Sie fordern häufig ausschließlich staatlich sein, Unterstützung, die die Deutschen sondern wir können auch Hilfe im eigenen Land nicht leisten von Mensch zu Mensch. bekommen konnten. Andere unterstützen, sie akzeptieren oder gar als Freunde An all das habe ich immer behandeln, ist nicht immer leicht. gedacht, als ich von Flüchtlingen Vor allem, weil wir in einer hörte und manche kennen lernte. Gesellschaft leben, in der erwartet wird, dass immer eine Gegenleistung erfolgt. Jesus kann unser Vorbild sein, er war für seine Jünger nicht nur ein Prophet, sondern wie ein Bruder und Freund. Ulrike Reher Kirche und Politik stark moralisch grundierte, verabsolutierte Position der In der Sendung „Diesseits von „Willkommenskultur“ und der Eden“ (WDR 5) am 14. 01. 2019 Aufnahme von Flüchtlingen betrieben, ging es u.a. um die Synode der und der Politik dann aber wiederum rheinischen Landeskirche. Nicht die Mühe und die Widrigkeiten der alle seien einverstanden, wenn sich politischen Ebene überlassen{…}und Kirchenvertreter zu politischen das{…} ist unredlich“ Fragen äußern. Der Mainzer Historiker Andreas Rödder sagte „Politische Fragen ließen sich nicht letztes Jahr im Deutschlandfunk.: mit einem moralischem „Da haben die christlichen Kirchen Absolutheitsanspruch lösen, {…} in der Flüchtlingskrise eine sehr sondern nur mit Sachverstand, den 17
Aus dem Presbyterium habe die Kirche aber nicht mehr als evangelische Kirche die Bibel als andere“, paraphrasierte Wolfgang Grundlage nimmt, kann sie nicht Meyer in seiner Sendung. anders als eine bestimmte „moralische“ Position einnehmen. Politik und Kirche sind aber nicht Und ihrer Aufgabe nach hat sie zu vergleichen. Aufgabe der Politik jedes Recht dazu. Die täglichen ist es, eine Gemeinschaft zu lenken Lebensumstände verändern sich und für das Wohl aller Bürger zu und die Politik muss sich ihnen sorgen. Im Idealfall tut sie das anpassen. Die Forderungen der aufgrund einer Verfassung, die Bibel bleiben in ihrer Essenz gleich nicht auf den moralischen und dienen als Grundlage für den Auffassungen e i n e r religiösen Alltag von Christen. Und die Gruppe basiert, sondern vielen Kirche vertritt die Christen in Möglichkeiten Raum lässt, solange Deutschland, nicht politische diese die Menschenrechte nicht Ansichten. Anke Stoelen verletzen. Darum gehören die „ Mühe und die Widrigkeiten“ des Bildnachweis: Umgangs mit der Flüchtlingskrise Foto S.12: auf jeden Fall zu den Aufgaben der https://www.google.com/search?q=karikaturen+kir chenvorstand+gratis&client=firefox- Politik. b&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ved=2ahU KEwiHs_XNxvLfAhUSYVAKHY_aAQEQ7Al6BAgAEA8 Die Kirche dagegen hat die &biw=1004&bih=853#imgrc=zWa6kGUNK3U4jM: Verpflichtung um „moralisch zu Foto S.15: grundieren“. Denn dem Menschen https://www.limmattalerzeitung.ch/limmattal/reg ist gesagt, was gut ist und die ion-limmattal/feminismus-im-kloster-nonnen- demonstrieren-fuer-mehr-frauenrechte- Menschen müssen ab und zu daran 133591377 erinnert werden. Wie Gottes Wort Foto S.16: http://www.paz-online.de/Sonntag/Top- gelebt wird, ist dann allerdings Thema/Als-die-Fluechtlinge-Deutsche-ware abhängig von persönlicher FotoS.19 Interpretation. https://www.google.com/search?q=Kirche+und+Pol itik&client=firefox- Fest steht, dass die Bibel deutlich b&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=0ahUKEwj- ist: Mein Mitmensch ist wichtig, 7uOo0PnfAhUEbFAKHbxkDb8Q_AUIDigB&biw=1004 &bih=853#imgrc=hKxLbeteeQ9ckM: genauso wichtig wie ich. Da die 18
Afgiftekantoor 2930 Brasschaat 19 Glaube im Alltag P 409528 België – Belgique Deutschsprachige Evangelische Gemeinde Botschaft Nr. 1 Februar – März 2019 Provinz Antwerpen www.degpa.be Herausgegeben im Auftrag des Presbyteriums Verantwortlich: Anke Stoelen Mail anke.degpa@telenet.be Pfarrer: Christian Günther Bredabaan 220, 2170 Antwerpen / Merksem Fon 03 658 90 01, Fax 03 658 43 30 Mail degpa@skynet.be KONTO: Kredietbank 401–4518071–23 IBAN BE92 4014 5180 7123, BIC KREDBEBB
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