Berechnungsgrundlage für die Dosisabschätzung - bei der Endlagerung von hochradioaktiven Abfällen Konsultation und Stand der Arbeiten Mai 2022
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Berechnungsgrundlage für die Dosisabschätzung bei der Endlagerung von hochradioaktiven Abfällen ― Konsultation und Stand der Arbeiten Mai 2022 ―
Gliederung der Präsentation 1. Allgemeine Einführung – Worum geht es? 2. Die Konsultation – Wie kann ich beitragen?
Bedeutung der Dosisabschätzung Allgemeine Einführung Worum geht es? Infografik zum allgemeinen Erläuterungspapier des BASE
Endlagerung in tiefen geologischen Formationen Mindestanforderungen an: ✓ Teufe Ausgangssituation Worum geht es? ✓ Gestein Quelle: TU-Dresden, Forschungsschwerpunkt Endlagersicherheit Ziel: sicherer Einschluss der radioaktiven Abfälle Seite 4
Prozesse im Endlager im Verlauf der Zeit Korrosion des Behälters Verformung Was könnte im Verlauf der nächsten 1 Million Jahre Quelle: www.pixnio.com/de, kostenlose Bilder passieren? Quelle: www.lasiportal.de Scherkräfte Eindringen von Wasser Gesucht wird ein Standort mit der bestmöglichen Sicherheit, an dem diese Prozesse den geringst- möglichen Umfang haben Quelle: www.dewiki.de Quelle: www.pxhere.com, free images sollten. Folge: Beeinträchtigung des sicheren Einschlusses Seite 5
Austragung und Freisetzung von Radionukliden 3 wichtige Begriffe: Und die Konsequenz daraus … Freisetzung … eine mögliche Strahlenexposition für wesentliche Barrieren Mensch und Umwelt Austragung Seite 6
StandAG § 1, Absatz 2 … und die bestmögliche Sicherheit für den dauerhaften Schutz von Mensch und Umwelt vor ionisierender Strahlung und sonstigen schädlichen Wirkungen dieser Abfälle für einen Zeitraum von einer Million Jahren gewährleistet. § 26, Absatz 2, Nr. 1 … sichergestellt werden, dass Expositionen aufgrund von Freisetzungen radioaktiver Stoffe aus dem Endlager geringfügig im Vergleich zur natürlichen Strahlenexposition sind. EndlSiAnfV § 7 Dosiswerte im Bewertungszeitraum (2) … sind geringfügig …, wenn 1. für die zu erwartenden Entwicklungen die abgeschätzte zusätzliche effektive Dosis für Einzelpersonen der Bevölkerung höchstens im Bereich von 10 Mikrosievert pro Kalenderjahr liegt und Rechtliche Vorgaben 2. für die abweichenden Entwicklungen die abgeschätzte zusätzliche effektive Dosis für Einzelpersonen der aus dem Standortauswahlgesetz (StandAG) und der Bevölkerung 100 Mikrosievert pro Kalenderjahr nicht Endlagersicherheitsanforderungsverordnung (EndlSiAnfV) überschreitet.
Die Berechnungsgrundlage als Regelwerksprojekt Überarbeitungsprozess Prüfung der wird strukturiert, „Geringfügigkeit der konsultiert, ausgewertet Strahlenexposition“ • Auftrag BMUV zur • BASE erarbeitet Erstellung eines fachlich • Öffentlichkeit und • BGE wendet Berech- Regelwerks aufgrund abgestimmte Fachöffentlichkeit nungsgrundlage in rechtlicher Erfordernis Schlussfassung befasst sich mit Phasen 2 und 3 der Inhalten Standortauswahl an Expertengruppe aus Übergabe des Textes an BASE, BfS und weitere BMUV zur Inkraftsetzung erarbeiten Entwurf Seite 8
Was ist die „Berechnungsgrundlage zur Dosisabschätzung“? Ein Regelungstext auf der Grundlage des Stands von Wissenschaft und Technik zur Durchführung der Dosisabschätzung Berechnungsgrundlage zur Dosisabschätzung Kap. 12: Biosphärenmodellierung Kap. 11: Schnittstelle Geosphäre/ Biosphäre Kap. 10: Geosphärenmodellierung Kap. 9: Radionuklidinventar Kap. 1-8: Grundlagen, Begriffe, Modellierung, etc. Seite 8
Prinzipielle Unterschiede zwischen Geosphäre und Biosphäre • Veränderungen vollziehen sich in • Klimatische Einflüsse und Erosion Geosphäre Biosphäre „geologischen Zeiträumen“, in Millionen bestimmen Entwicklung der Biosphäre. von Jahren. • Lebensbedingungen und Art des • Klimatische Einflüsse sind in der Tiefe Wirtschaftens des Menschen lassen sich gering bis nicht vorhanden. über 1 Million Jahre nicht vorhersagen. • Bei Prozessen mit mehreren möglichen • Berechnungen sind nur über eine Verläufen findet eine „repräsentative Person“ möglich, für die Szenarienbetrachtung statt. eine erhöhte aber realistische Exposition • Die Ausbreitung von Stoffen in verschie- angenommen wird. denen Gesteinen ist gut untersucht und • Herangehensweise: Festlegung einer lässt sich realitätsnah über lange „Modellperson“ mit „Modellverhalten“. Zeiträume modellieren (berechnen). Seite 10
Grundzüge der Berechnung bei der Dosisabschätzung Konzeptuelles Mathematisches Rechenmodell Modell Modell Dieses Vorgehen entspricht internationalen Standards Die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEA) publiziert hierzu Barrierensystem Transportgleichung Programmcode Sicherheitsleitfäden (Prinzip, vereinfacht, ohne Biosphäre) Hier konkret: IAEA SSG-23, Abschn. 5.47 Seite 11
Ungewissheiten → Szenarien → Rechenfälle Was sind Ungewissheiten? • „Haben wir in 50 000 Jahren in Nordeuropa eine Eiszeit oder nicht?“ • „Sind nach 5 000 Jahren noch alle Behälter intakt oder einzelne schon undicht?“ • „Gibt es unentdeckte Klüfte im ewG jenseits des erkundeten Gesteins?“ Hier lässt sich der Mangel an Kenntnis prinzipiell nicht auflösen! Was kann man tun?! → Szenarien betrachten (A, B, C, …) → Jedes Szenario durchrechnen Davon zu unterscheiden: „Messunsicherheiten“, hier besser: „Wertebereiche“ • „Die Sorptionskonstante für Samarium in Ton ist 5 bis 60 m3/kg“. • „Das einzulagernde radioaktive Inventar umfasst 10 000 bis 11 000 Tonnen Schwermetall.“ Seite 12
Alltagsbeispiel zum Begriff „Ungewissheiten“ Ich bin bei Freunden in einer anderen Stadt zu Besuch und Wie gehe ich mit der Situation um? soll für den Kaffee mal eben noch laktosefreie Vollmilch einkaufen. Zwei Supermärkte sind fußläufig zu erreichen. Es besteht eine Unsicherheit bezüglich des Preises. Ich muss € 1,09 oder € 1,29…, oder mehr ? von einem Wertebereich ausgehen. Ich nehme 2 € mit, oder besser gleich einen 5 € Schein. Es besteht Ungewissheit darüber, ob überhaupt dieses Alternativ gehe ich in den zweiten Produkt erhältlich ist. Ich muss mir gegebenenfalls Supermarkt. Falls da auch nicht alternative Szenarien überlegen. erhältlich, nehme ich laktosefreie Sahne, notfalls als haltbares Produkt (H-Sahne). Seite 13
Szenarien = Entwicklungen Das StandAG benennt 3 Abstufungen Abweichende Entwicklungen die nicht zu erwarten sind, aber hin- Hypothetische sichtlich Geologie, Klima, Technologie Zu erwartende Entwicklungen und Abfällen eintreten können Entwicklungen die selbst unter ungünsti- die sicher oder in der gen Annahmen nach Regel eintreten werden menschlichem Ermessen auszuschließen sind Dosisabschätzung erforderlich Endlager- system Seite 14
Gibt es Fragen? Seite 15
Wie läuft die Konsultation ab? Einzelheiten zum Ablauf, technische Aspekte, Auswertung der Ergebnisse Seite 16
Zeitstrahl der Konsultation und der Überarbeitung Entwurf der Ankündigung Konsultation im Berechnungsgrundlage Fertigstellung der Neufassung Veröffentlichung Bundesanzeiger und Internet zur Dosisabschätzung und Übermittlung an BMUV im Bundesanzeiger 22.04.2022 Meldung zum Entwurf auf Fach- Kick-off Finalisierung der Online Workshop Seiten von BASE und BMUV Fragestunde Berechnungsgrundlage 29.06.-01.07. 12.5. Jul Sep 2020/2021 Mai 2021/2022 Apr - Jun Jul - Sep Okt – Nov Dez 2020 2020 2021 2022 2022 2022 2022 Veröffentlichung Email-Konsultation Einarbeitung der Vorbereitung für Gutachten NBG 22.04.-19.06. Kommentare Bundesanzeiger Seite 17
Bereits vorliegende Kommentare Gutachten im Auftrag des Nationalen Begleitgremiums (NBG) Dr. A. Eckhardt, risicare GmbH Dr. F. J. Maringer, TU Wien → 56 Einzelkommentare identifiziert Die Gutachten im Auftrag des NBG sind auf www.nationales- Stellungnahme der BGE begleitgremium.de abrufbar. Umfangreiche Befassung auf 50 Seiten → 88 Einzelkommentare identifiziert Die Stellungnahme der BGE ist auf www.bge.de abrufbar. Frühere Kommentare (intern, BMUV, Einzelpersonen) 5 Quellen Alle Kommentare werden → ca. 150 Einzelkommentare identifiziert pseudonymisiert veröffentlicht. Es liegen insgesamt bereits ca. 300 Kommentare vor. Seite 18
Umgang mit den Kommentartabellen 1) Zusammenführung der Einzeltabellen in gemeinsame Tabelle Überblick und Fokus auf die für die Beratung relevanten Themen 2) Filterung nach fachlich-inhaltlichen Kommentaren und Sortierung Seite 19
Fachworkshop (Beispiel der Verarbeitung der Tabellen) Einfügen nach 1. Satz: „Lorem ipsum dolor sit Keine Zustimmung der amet, consectetur adipisici Teilnehmer:innen, da … elit, …“ Dies ist nur ein Beispiel – die Verantwortung der Umsetzung liegt beim BASE. Seite 20
Prozess zur Verwertung der eingegangenen Kommentare • 2 Gutachten im Auftrag des NBG • Stellungnahme der BGE Kommentierungen • Weitere Kommentare von Fachleuten (extern + intern) • Aus E-Mail-Konsultation?! • Autoren der Berechnungsgrundlage • Einsender von Kommentaren Fachworkshop • BASE als Ausrichter und Sitzungsleitung • Ziel: gemeinsames fachliches Verständnis • Führt Textänderungen sachgerecht durch Überarbeitung • Dokumentiert Verwertung der Kommentare BASE zur Übergabe • Sammelt erläuternde Texte separat, nach ans BMUV Art einer „Begründung zur Regelung“ Seite 21
Vielen Dank für Ihre/Eure Aufmerksamkeit Seite 22
Sie können auch lesen