Übergewichtige Dekubituspatienten - Abnehmen oder nicht abnehmen, das ist hier die Frage - Aktionstag Dekubitus und Adipositas Nottwil, 4 ...
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Übergewichtige Dekubituspatienten – Abnehmen oder nicht abnehmen, das ist hier die Frage Aktionstag Dekubitus und Adipositas Nottwil, 4. Dezember 2013 Wilma Schmid-Emmenegger, dipl. Ernährungsberaterin FH
Zwei Beispiele Hr. X, 55 Jahre, komplette Hr Y, 59 Jahre Paraplegie inkompl. Paraplegie Deku Grad V Sitzbein Deku Grad IV Sitzbein Grösse: 1.86 m Grösse: 1.74m Gewicht: 63 kg Gewicht: 104 kg BMI: 18.2 m2 BMI: 34.4 m2 Labor: Labor: CRP 126mg/l Albumin 24g/l (35-50) CRP 105mg/l Albumin 26g/l (35-50) Zink 8.6mcmol/l (9.0-22) Folsäure 6.4nmol/l (7.2-41.0) Selen 0.42mcmol/l (0.50-1.50) Vit D 43nmol/l (75-220) Vit D 68nmol/l (75-220)
Albumin und CRP Erste Daten: Verlauf des metabolischen Grundumsatzes und der Körperzusammensetzung bei Querschnittgelähmte im Laufe der Erstrehabilitation. SPZ 2013 4
Screening Bild: Wehlmann Wikipedia:…»Systematisches Testverfahren»… «to screen, etwas auf den Bildschirm bringen»… «die Herausforderung besteht darin, die Nadel im Heuhaufen zu finden»
Screening Tools Ambulant: Malnutrition Universal Screening Tool (MUST)1 Spital: Nutrition Risk Screening (NRS 2002)2 Geriatrie: Mini Nutritional Assessment (MNA)3 Allgemein: Screening in Practice (SIP)4 Sehr kurz/einfach: Malnutrition Screening Tool (MST)5 1 www.bapen.org.uk 2 Kondrup J et al. Clin Nutr 2003;22(3):321-336 3 Guigoz Y et al. Clin Geriatr Med 2002;18:737-757 4 Ward J et al. J Human Nutr Dietetics 1998;11:323-330 5 Ferguson M et al. Nutrition 1999;15:458-464
SNST Spinal nutrition screening tool (SNST) for patients with spinal cord injuries Datum _____________________ Unterschrift ______________________ (durch die Assistenzärztin oder den Assistenzarzt am Eintrittstag des Pat. auszufüllen) 2 Name _____________________ Vorname _________________ Geburtsdatum ___________ Grösse _________cm Gewicht _________kg BMI (kg/cm ) ________ Vorgehen: Bewerten der Risikofaktoren. Sind mehr als eine Bedingung eines Risikofaktors gegeben, wird die höchste Punktzahl des Risikofaktors verwendet. Die Punkte der Risikofaktoren werden addiert und schliesslich das Risiko für eine Mangelernährung abgeleitet. 0-10 Punkte ergibt ein tiefes Risiko, 11-15 Punkte ein moderates Risiko, >15 Punkte ein hohes Risiko für eine Mangelernährung. Ab 11 Punkten erfolgt eine Anmeldung an die Ernährungsberatung, für eine exakte Abklärung und leiten evt. ernährungstherapeutische Interventionen ein. 1 3 4 0 Gewichtsverlauf minimer, ungewollter moderater, ungewollter deutlicher, ungewollter kein Gewichtsverlust Gewichtsverlust. BMI 19-21 Gewichtsverlust. BMI 16-18 Gewichtsverlust. BMI
Was braucht ein Dekubituspatient? Deku Grad II: 1.2g-1.5g Protein/kg KG Deku Grad III-V: 1.5g-2.0g Protein/kg KG Hr X, Grad V, 63kg: Ca. 126g Protein Hr Y, Grad IV, 104kg: Bild: dreamstime.com Ca. 177g Protein Quelle: American Dietetic Association Evidence-Based Nutrition Practice Guideline
Empfehlungen - Grundumsatz x 1.2 (Grad II) oder 1.5 (Grad III-V) - 30-40 kcal / kg KG Hr X, Grad V, 63kg: Hr Y, Grad IV, 104kg: Ca. 2300-2500 kcal Ca. 3200-3600 kcal Problematik: ↑ Bedarf und ↓ Zufuhr Quelle: American Dietetic Association. Evidence-Based Nutrition Practice Guideline
Mögliche Ernährungsinterventionen Lebensmittel mit hoher Kaloriendichte bevorzugen: Schoggimouse vs. Fruchtsalat, Cremsuppe vs. Bouillon Anreichern: mit Rahm, Öl, Reibkäse, Zucker, Nüssen Getränke: Fruchtsäfte, Süssgetränke, Ovo Zwischenmalzeiten: Süsses, Salziges, Trinknahrungen Atmosphäre: Raum lüften, ansprechend anrichten, Zeit, nach Lieblingsessen fragen etc.
Hochkalorische, eiweissreiche Trinknahrungen Kostenübernahme durch Grundversicherung Download Kostengutsprachegesuch unter http://www.svk.org/kuenstliche-ernaehrung/ Produkte werden durch Home Care (Bichsel) nach Hause geliefert
Ziele Ernährungstherapie Unterstützung der Wundheilung 1. Adäquate Energie- und Proteinzufuhr 2. Ausreichende Flüssigkeitszufuhr (30-40ml/kg KG/d, mind. aber 1.5l!) 1. Ausgleich von Mängel und Mehrbedarf an spezifischen Mikronährstoffen: insbes. Vitamin C und Zink
Schwerpunkte setzen 1. Gewicht stabilisieren, Energiezufuhr sicherstellen 2. Makronährstoffe und Flüssigkeit 3. Mikronährstoffe 4. Spezifisches (Arginin, Glutamin, HMB) Parallel: Blutzucker-Einstellung!
Behandlung und Prävention- ein Unterschied? Behandlung Prävention Dekubitus Dekubitus Gewicht stabil halten Gewicht reduzieren Übergewicht Hyperkalorische- Hypokalorische- eiweissreiche Ernährung ausgewogene Ernährung evtl. Supplemente Gewicht stabil halten Gewicht zunehmen Untergewicht Hyperkalorische- Hyperkalorische- eiweissreiche Ernährung ausgewogene Ernährung evtl. Supplemente Gewicht stabil halten Gewicht stabil halten Normalgewicht Hyperkalorische- Normokalorische- eiweissreiche Ernährung ausgewogene Ernährung evtl. Supplemente
Abnehmen oder nicht abnehmen- Take Home Message Ja, aber nicht während der Wundheilung!!! Mangelernährung erfassen Mehrbedarf decken Gesundes Körpergewicht als wichtige Prophylaxe Ausgewogene Ernährung als wichtige Prophylaxe Bei Bedarf Ernährungsberatung miteinbeziehen http://www.svde-asdd.ch/de/index.cfm?treeID=9
Besten Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Wilma Schmid-Emmenegger, dipl. Ernährungsberaterin FH wilma.schmid@paraplegie.ch
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