Berliner Leben - Tätigkeitsbericht 2015 - Los geht's! - Stiftung Berliner Leben
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Tätigkeitsbericht 2015
der Stiftung Berliner Leben
Grußwort des Berliner Leben
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Unsere
Ansprechpartner Ausblick 2016
Projekte 2015
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Grußwort
Kunst fördern. Perspektiven eröffnen.
Wandlungen vollziehen.
Liebe Leserinnen und Leser,
ich lade Sie ein, auf unsere Arbeit im Jahr 2015 zu blicken.
Sie werden sehen: Die Berliner Leben hat sich seit ihrer Gründung
vor drei Jahren rasant weiterentwickelt. Unsere gemeinnützige
Stiftung hat seit 2015 ihr erstes eigenes Projekt und tritt damit
selbst stärker in der Öffentlichkeit auf.
Hendrik Jellema
Vorstandsvorsitzender der Berliner Leben
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Die Initiative URBAN NATION, die unter Leitung von Yasha Young darauf, ob Menschen die Begegnung suchen und ihr Potenzial
2013 ins Leben gerufen wurde, ist ein internationales Netzwerk, ausschöpfen oder ob sie sich ausgegrenzt fühlen. Wir setzen uns
das Kunstinteressierte mit Kunstschaffenden aus der ganzen Welt für eine nachhaltige Stadtteilentwicklung ein, denn nur lebendige
zusammenbringt und die Berliner mit ihrer Stadt verbindet. Nachbarschaften ermöglichen Begegnungen.
Berlins größter Kunstraum ist die Stadt selbst. Ich erinnere mich Für lebendige Nachbarschaften gehören für uns als Stiftung die
noch, als ich erstmals Streetart in den Nischen, in den Baulücken individuelle Freiheit und die Verantwortung für das Gemeinwesen
entdeckte. Was einst in der Graffiti-Szene begann, als Fassaden, untrennbar zusammen. Eine Gegenwartskultur in diesem Sinne
Brücken und Züge mit Lackfarbe besprüht wurden, hat mittler- werden wir allerdings nur gewinnen können, wenn wir in die
weile den Stadtraum erreicht und die Urban Contemporary Art Zukunft investieren. Deshalb engagieren wir uns weiterhin in ganz
gestaltet heute das Stadtbild aktiv mit. Unsere Initiative URBAN besonderem Maße für Kinder und Jugendliche.
NATION bringt ein neues Gefühl von Leben, Kunst und Austausch
in die Nachbarschaft und verhilft den Quartieren zu einer neu- Wir wollen mithelfen, ihnen bestmögliche Bedingungen zu bieten,
en Qualität. Die Gestaltung des Stadtraums hat großen Einfluss damit sie ihre Fähigkeiten und Talente entwickeln und
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zu verantwortungsbewussten Persönlichkeiten heranwachsen
können. Dafür setzt die Berliner Leben auf Kontinuität und fördert
weiter Projekte in den Bereichen Kunst und Kultur, Kinder und
Jugendliche, Sport und Senioren, die jedem Einzelnen eine Pers-
pektive eröffnen.
2015 haben wir sechs Projekte gefördert, viele davon bereits seit
unserer Gründung. Sie sind so bunt und vielfältig wie unsere
Stadt, in der wir sie mit unseren Partnern umsetzen. Die Projekte
orientieren sich am Bedarf der Menschen in den Quartieren.
Im Schöneberger Norden werden zum Beispiel durch unsere Initi-
ative „Wir aktiv. Boxsport & mehr“ Jugendlichen aus dem Kiez eine
attraktive und sinnvolle Freizeitbeschäftigung, verlässliche
Ansprechpartner sowie oft eine zweite Heimat gegeben.
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In den Workshops mit den Staatlichen Museen zu Berlin und der
Komischen Oper finden viele Berliner Schülerinnen und Schüler
aus Spandau, Charlottenburg und Kreuzberg ihren eigenen krea-
tiven Zugang zur Kunst und Kultur und dadurch neues Selbstbe-
wusstsein. Alle unsere Stiftungsprojekte haben eins gemeinsam:
Sie machen stark für ein gutes und buntes Berliner Leben.
Ich danke dem Kuratorium für die Unterstützung unserer Arbeit
und den vertrauensvollen und offenen Meinungsaustausch.
Insbesondere allen Spendern, Projektpartnern und Unterstützern
sage ich an dieser Stelle im Namen der Berliner Leben ganz
herzlich „Danke“!
Hendrik Jellema
Vorstandsvorsitzender der Berliner Leben
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Berliner Leben
im 3. Stiftungsjahr
Gestalten in sozialer
Die Gremien
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Projekte und
Öffentlichkeitsarbeit Förderung 2015
im Überblick
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Gestalten in sozialer Verantwortung
Die Berliner Leben – Eine Stiftung der Gewobag – ist im dritten Die Wertschätzung von Kindern und Jugendlichen wird in un-
Jahr ihrer Gründung sowohl operativ als auch fördernd tätig. Seit serer Stiftungsarbeit großgeschrieben: Alle Projekte bieten die
2015 haben wir ein erstes eigenes Projekt, die Initiative URBAN Möglichkeit, wichtige Kompetenzen zu entwickeln und schaf-
NATION. Sie fördert den nachbarschaftlichen Austausch und er- fen die Voraussetzung dafür, dass sie gemeinsam mit anderen
gänzt die bunte Vielfalt von Projekten, die die Kommunikation aller ihre Gegenwart und Zukunft gestalten lernen.
Generationen und Kulturen im Quartier stärken.
Sechs weitere Projekte werden als Förderprojekte verwirklicht.
Wir sichern bei unseren Förderprojekten die Umsetzung über
einen längeren Zeitraum – in ganz Berlin, mit unterschiedlichen
Partnern und immer auf Augenhöhe mit allen Beteiligten.
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Satzungszwecke Berliner Leben
Kunst und Kultur
Kinder und Jugendliche
Sport
Altenhilfe
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Unsere Förderrichtlinien
Jedes Jahr erhalten wir eine Vielzahl von Förderanträgen, die die
verfügbaren Fördermittel bei weitem übersteigen. Bei der Auswahl
der zu fördernden Vorhaben müssen wir daher einen strengen
Maßstab anlegen. Ausgewählt werden Projekte, die im Zusammen-
hang mit Berliner Quartieren und deren Bewohnern stehen. Dabei
orientieren wir uns an unseren Förderrichtlinien und legen Wert
auf eine langfristige Ausrichtung unserer Projekte.
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Vorstand Stiftung Berliner Leben Susanne Moser,
Geschäftsführende Direktorin
der Komischen Oper Berlin
Hendrik Jellema, Dr. Eugen von Lackum,
Vorsitzender Rechtsanwalt
Dr. Hans-Michael Brey,
Nicole Srock.Stanley,
stellvertretender Vorsitzender,
Geschäftsführerin der Agentur
Geschäftsführender Vorstand der BBA –
Dan Pearlman
Akademie der Immobilienwirtschaft e. V.
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Kuratorium Stiftung Berliner Leben Anna Wellmann,
Rechtsanwältin und Mediatorin
Lutz Freitag,
Willi Schickler
Vorsitzender
Dr. Ulrich Arlt,
Markus Terboven,
stellvertretender Vorsitzender,
Gewobag-Vorstandsmitglied
Rechtsanwalt
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Starker Auftritt der Stiftung in der Öffentlichkeit
Wir waren mit der Berliner Leben und unseren Projekten in
den Medien 2015 breit vertreten. Unter anderem wurde über
URBAN NATION und „Deine eigene Geschichte“ mit den
Staatlichen Museen zu Berlin berichtet. Die Liste könnten wir
zahlreich fortsetzen.
Besonders stolz hat uns gemacht, dass der Bundesverband
Deutscher Stiftungen seinen Stiftungs-Report im Boxclub an
der Potsdamer Straße 152 vorgestellt hat:
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Am 1. Juni 2015 hieß es Ring frei für den StiftungsReport „Stark im
Geben: Stiftungen im Sport“. Hendrik Jellema, Vorstandsvorsitzen-
der der Berliner Leben, begrüßte anlässlich der Präsentation rund
100 Gäste aus Sport und Stiftungswelt im Isigym Boxsport Berlin
e. V. in der Potsdamer Straße.
Experten diskutierten, wie Stiftungen den Sport fördern, wie Stif-
tungen Sport als Medium nutzen und wie der Sport stiftet. Im
Gespräch mit Prof. Dr. Hans Fleisch, Generalsekretär des Bundes-
verbands Deutscher Stiftungen, stellte „Hausherr“ und Cheftrainer
Izzet Mafratoglu die Arbeit und Ziele von „Wir aktiv. Boxsport &
mehr“, unserem langjährigen Stiftungsprojekt, vor. Hoffnungsvolle
Talente seines Olympianachwuchsstützpunktes zeigten kurz vor
den Deutschen Meisterschaften im Ring ihr boxerisches Können.
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Projekte und Förderung 2015 im Überblick
Stiftungsprojekte:
Initiative URBAN NATION
(seit 1. Januar 2015)
Förderprojekte:
„Wir aktiv. Boxsport & mehr“ mit dem Isigym Boxsport Berlin e. V.
„Sportinitiative Eishockey“ mit dem ECC Preussen e. V.
„Abenteuer Oper!“ mit der Komischen Oper Berlin
„Deine eigene Geschichte“ und „Stell die Verbindung her“ mit den Staatlichen Museen zu Berlin
„Spiel und Spielzeug für alle“ mit dem Fördern durch Spielmittel e. V.
„Gesunde Ernährung für Kinder“ mit der Sarah Wiener Stiftung
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Förderprojekte 2015
EUR EUR
„Wir aktiv. Boxsport & mehr“ „Spiel und Spielzeug für alle“
mit Isigym Boxsport Berlin e. V. mit Fördern durch Spielmittel e. V.
aufgewendet 2015 62.035 aufgewendet 2015 56.008
„Sportinitiative Eishockey“ mit dem ECC Preussen e. V. „Abenteuer Oper!“ mit der Komischen Oper Berlin
aufgewendet 2015 0* aufgewendet 2015 61.052
„Deine eigene Geschichte“ und „Stell die Verbindung „Gesunde Ernährung für Kinder“
her“ mit den Staatlichen Museen zu Berlin mit der Sarah Wiener Stiftung
aufgewendet 2015 2.136 aufgewendet 2015 0*
* Aufwendungen für dieses Projekt erfolgten 2014. 181.231
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Stiftungsprojekte 2015 Gesamtübersicht Zuwendungen
EUR EUR
URBAN NATION Projektförderung gesamt
aufgewendet 2015 593.925 Zuwendungen 2015 775.156
Weitere Zuwendungen gesamt
Zuwendungen 2015 4.000
Weitere Zuwendungen
779.156
EUR
Youth Gospel Choir
Zuwendungen 2015 4.000
Berliner Leben – Tätigkeitsbericht 2015 ›› › › Seite 16URBAN NATION Museum Impressum
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Projekte2015
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Projektübersicht
Förderprojekt Förderprojekt
Stiftungsprojekt
„Wir aktiv. „Sportinitiative
URBAN NATION
Klicken Sie auf das Boxsport & mehr“ Eishockey“
jeweilige Projekt, um
mehr zu erfahren.
Förderprojekt
Förderprojekt Förderprojekt
Förderprojekt „Deine eigene Geschichte“
„Spiel und Spielzeug „Gesunde Ernährung
„Abenteuer Oper!“ und „Stell die Verbindung
für alle“ für Kinder“
her“
Berliner Leben – Tätigkeitsbericht 2015 ›› › › Seite 17URBAN NATION
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Stiftungsprojekt
URBAN NATION
„URBAN NATION steht für Gemeinschaft, kreativen Austausch und
Verständigung. Wir setzen Impulse für eine lebendige, soziale Stadt:
Urbane Räume werden künstlerisch gestaltet und mit unserer Spra-
che der Kunst positiv verändert. Denn Kunst berührt die Menschen,
verändert die Wahrnehmung, macht nachdenklich. Eine Mauer zu
gestalten, kann gleichzeitig eine Mauer abbauen.“
Yasha Young,
Leiterin von URBAN NATION
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Stiftungsprojekt URBAN NATION Wie?
Projektsteckbrief Die Initiative URBAN NATION für Künstler, Projekte und Nachbar-
schaft stellt die stadtbildprägende Urban Contemporary Art in den
Mittelpunkt. Anerkannte und aufstrebende lokale, nationale und
Motto internationale Künstler erhalten den Raum, sich in Berliner
„Connect. Create. Care.“ – „Verbinden. Erschaffen. Schützen.“ Quartieren zu verwirklichen und das Stadtbild aktiv mitzugestalten.
Unter dem Titel KiezKids sind soziale Nachbarschaftsprojekte
Für wen? fester Bestandteil des Konzeptes.
Für Anwohner, alle Berliner und Berlin-Besucher – und für
Künstler aus Berlin, Deutschland und aus aller Welt Das Plus
Die Ausstellungen im öffentlichen Raum, Workshops und Events
Wo? ebnen vielen Menschen den Weg zum Kunsterlebnis und schaffen
In der Bülowstraße in Schöneberg-Nord. Von hier werden einen kreativen Austausch zwischen Künstlern und Berlinern.
Kunstaktionen in ganz Berlin geplant und organisiert.
mehr Informationen unter
www.urban-nation.com
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Projektprofil
Connect. Create. Care.:
Das neue Stiftungsprojekt URBAN NATION
Seit Anfang 2015 ist die Initiative URBAN NATION ein wichtiges Pro- verhältnisse beizutragen. Denn Kunst eröffnet jedem einzelnen
jekt unserer Berliner Leben. Kunst- und Kulturförderung sind seit der Menschen die Chance, seine Persönlichkeit voll zu entfalten.
Gründung ein wesentlicher Bestandteil. Ganz bewusst setzen wir Mit URBAN NATION haben wir eine Kunstinitiative, die sich
bei unserem Engagement für Kunst einen Schwerpunkt auf Urban ausdrücklich diesem sozialen Anspruch verpflichtet fühlt. Die
Contemporary Art. Urban Art ist eine stadtbildprägende Kunstform Künstler von URBAN NATION arbeiten in gezielten Projekten
und kann ohne Eintritt im öffentlichen Raum erlebt werden. Dabei gemeinsam mit Kindern, Jugendlichen und Bewohnern aus den
ist sie ein wichtiger Motor für gesellschaftliche Veränderungen: Sie Quartieren. Wir, die Berliner Leben, können so einer großen An-
setzt sich kritisch und schöpferisch mit unserer Wirklichkeit aus- zahl von Menschen den direkten Weg zum Kunsterlebnis öffnen.
einander und besitzt die Kraft, zu einer Verbesserung der Lebens-
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Verantwortung für die Künstler
und die Nachbarschaft
URBAN NATION, eine Initiative für Künstler, Projekte und Nach-
barschaft, gibt seit Ende 2013 Künstlern den Raum, sich in Berliner
Quartieren zu verwirklichen und das Stadtbild aktiv mitzugestalten.
In ganz unterschiedlichen Formaten wie Ausstellungen im öffent-
lichen Raum, Workshops und Events ermöglicht URBAN NATION
einen neuen kreativen Austausch zwischen Künstlern und Berlinern.
Berliner Leben – Tätigkeitsbericht 2015 ›› › › Seite 21URBAN NATION
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Impulse vor Ort:
„One Wall – eine Wand, eine Botschaft“
„Mit Kunst kann man nichts falsch machen. In Berlin bewegt uns
der Gedanke, der Nachbarschaft etwas zurückzugeben – und zwar
Farbe! Wir sind gute Brückenbauer und bringen Kultur und Streetart
nicht nur nach Prenzlauer Berg, sondern in die ganze Welt.“
Jasmin Siddiqui,
alias Hera
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2015 › Ansprechpartner › Ausblick 2016
URBAN NATION lädt regelmäßig Größen und Nachwuchskünstler Im Mai 2015 gestalteten sie ein Fassadengemälde für die Heinrich-
der Urban Art ein, ausgewählte Berliner Wände in Kunstwerke zu Böll-Bibliothek in der Greifswalder Straße im Bezirk Prenzlauer
verwandeln. Kuratiert von Yasha Young, setzen sich die internati- Berg. Einen Einblick in ihre unverwechselbaren und berührenden
onal bekannten und aufstrebenden Künstler intensiv mit der Um- Arbeiten gaben beide in der Ausstellung „Displaced Arts“ in dem
gebung auseinander und gestalten die Fassade eines Gebäudes Production Office von URBAN NATION.
an gut sichtbaren Plätzen im Quartier. Jedes Bild vermittelt eine
künstlerische Position, die Kommunikation im Quartier beginnt: Herakut stellt Kunst in den Dienst humanitären Engagements und
Nachbarn kommen mit den Künstlern und miteinander ins arbeitet weltweit mit jungen Menschen, die Farbe am allernötigs-
Gespräch, Medien berichten und problematisch besetzte Kieze ten haben: Vor der Vernissage waren 15 Kinder und Jugendliche
kehren positiv in die Wahrnehmung der Öffentlichkeit zurück. aus einem Flüchtlingsheim in Charlottenburg zu einem Workshop
in die Bülowstraße eingeladen. Auch Tanzen, Gesang und Beat-
Ein Beispiel: Das in Berlin lebende Künstlerduo Jasmin Siddiqui boxen standen auf dem Programm.
alias Hera – sie stammt aus einer deutsch-pakistanischen
Familie – und Falk Lehmann alias Akut setzt sich seit mehr als
einem Jahrzehnt intensiv mit dem urbanen Raum auseinander.
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„Wage nicht, meine Hoffnungen zu zerstören. Ich bleibe fest in
meiner Entschlossenheit – so fest wie ein Felsen.“
Seinab,
ein geflüchteter Jugendlicher aus Syrien
in seiner Workshoparbeit im Mai 2015,
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Internationale Strahlkraft
für die Nachbarschaft: Project M/
„Für immer mehr Grafitti-Künstler, Zeichner und Schablonen- „Als uns Yasha Young fragte, ob wir für URBAN NATION Brooklyn
Künstler ist das avantgardeorientierte Berlin ‚the place to be’. nach Berlin bringen möchten, waren wir hellauf begeistert. Wir
Der ständige Wandel und die vielen Freiflächen machen die Stadt bewundern Berlins Streetart-Szene und uns fielen direkt einige
so interessant für all jene, deren Wirkungsstätte der öffentliche Künstler ein, die begeistert davon wären, für diese Stadt sprayen
Raum ist.“ zu dürfen.“
Yasha Young, Jaime Rojo,
Leiterin von URBAN NATION
Mitbegründer von Brooklyn Street Art
und Co-Kurator von PM/7
›› › › Seite 25URBAN NATION
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2015 › Ansprechpartner › Ausblick 2016
Viermal im Jahr lädt URBAN NATION international anerkannte
Künstler ein, Fassaden und Schaufenster kreativ zu gestalten. Im
Mittelpunkt der temporären Projekte steht das Haus in der Schöne-
berger Bülowstraße 7. Diese einmalige Gemäldeausstellung wurde
auch 2015 immer wieder mit neuem Leben erfüllt: So gestalteten
im März zwölf Brooklyner Streetartists unter dem Titel PM/7 „Per-
sons of Interest“ das viergeschossige Gründerzeitgebäude mit Por-
träts von Künstlern, Schriftstellern und anderen Persönlichkeiten.
Die Fassade erhielt von den iranischstämmigen Brüdern IcyAnd-
Sot als Hommage an Berlin ein komplett neues Äußeres mit einer
Mauerfallszene, die auf einem Originalfoto basierte.
Im Juni 2015 trafen sich im Rahmen von PM/8 „Freedom“ zehn don Police, Herakut, Snik und Evoca 1 verwandelten die Bülowstra-
der international renommiertesten Street Artists: Shepard Fairey, ße innerhalb weniger Tage in eine riesige Outdoor-Galerie. Einige
D*Face, Maya Hayuk, Cyrcle., Word To Mother, Miss Van, The Lon- Kunstwerke blieben der Nachbarschaft dauerhaft erhalten.
Berliner Leben – Tätigkeitsbericht 2015 ›› › › Seite 26URBAN NATION
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Begegnung und Aktion im Quartier:
KiezKids
„Der große Vorteil unserer Arbeit: Wir können eine offene Umge-
bung schaffen, denn wir kommunizieren über Bilder, nicht über
Sprache. Sterne und Blumen versteht jeder überall auf der Welt.“
Yasha Young,
Leiterin von URBAN NATION
›› › › Seite 27URBAN NATION
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Urban Contemporary Art hat viel Potenzial für den Zugang zu
jungen Menschen, die wir insbesondere erreichen wollen. Des-
halb sind im Rahmen der Projektreihe KiezKids soziale Nachbar-
schaftsprojekte ein wichtiger Baustein des Angebots von URBAN
NATION. Eine Aktion: Im Rahmen eines Stencil-Workshops am
18. Dezember 2015 lernten 15 unbegleitete geflüchtete Jugend-
liche aus einer Unterkunft in Marienfelde den Umgang mit den
Schablonen. Gemeinsam mit dem Künstler Christian Rothenhagen
aka deerBLN entwickelten die Jugendlichen aus Afghanistan,
Syrien und dem Irak ihre eigenen Gestaltungsideen. Unter profes-
sioneller Anleitung übten die jungen Geflüchteten das Schneiden
von Schablonen, den Umgang mit Sprühfarben, setzten ihre künst-
lerischen Entwürfe gleich um, auch auf T-Shirts, und gestalteten
den Baumschmuck für den Weihnachtsbaum von URBAN NATION.
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Förderprojekt
„Wir aktiv. Boxsport & mehr“
Isigym Boxsport Berlin e. V.
„Der eigentliche Boxkampf ist das Leben selbst. Doch nicht der
Kampf, sondern der Charakter zeichnet den Menschen aus. Im
Isigym gibt es Regeln: Schau demjenigen, mit dem du redest, in die
Augen. Wer bei uns trainiert, muss ein Gentleman sein.“
Izzet Mafratoglu,
Cheftrainer Isigym Boxsport Berlin e. V.
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Förderprojekt „Wir aktiv. Boxsport & mehr“
Isigym Boxsport Berlin e. V.
Wie?
Projektsteckbrief Zu den Kursangeboten gehören Boxen und Anti-Aggressions
Training, hauptsächlich in der Altersklasse von sechs bis 16 Jahren.
Motto Gleichzeitig bietet der Verein Sportangebote sowie Eigensiche-
„Über den Spaß am Boxsport gesellschaftliche Werte vermitteln“ rungstraining für erwachsene Frauen, Männer und Senioren.
Für wen? Das Plus
Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus dem Quartier und Wer hier trainiert, lernt Respekt und Disziplin. Fairness und Team-
Interessierte aus ganz Berlin orientierung werden zum selbstverständlichen Teil des Lebens.
Wo? Laufzeit
1.400 Quadratmeter Trainingsfläche in der Potsdamer Str. 152 Seit 2013
mitten im strukturschwachen Quartier Schöneberg Nord mehr Informationen unter
www.boxverein-berlin.de
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Projektprofil
Regeln und Werte leben
Boxen ist nicht nur ein hervorragendes Ganzkörpertraining, son-
dern fördert soziales Lernen, Kameradschaft, Respekt und Fairness.
Zielgruppe des sozialen Kiezprojekts „Wir aktiv. Boxsport & mehr“
sind vor allem Jugendliche aus bildungsfernen Schichten und Ju-
gendliche mit Migrationshintergrund. Gerade sie erhalten durch die
Angebote im Isigym Boxsport Berlin e. V. eine attraktive und sinn- Allein rund 250 Schüler trainieren regelmäßig im anerkannten Box-
volle Freizeitbeschäftigung, verlässliche Ansprechpartner und oft Nachwuchs-Zentrum Schöneberg und sind bei Meisterschaften
eine zweite Heimat. Gleichzeitig werden Freizeitsport, Ausgleichs- erfolgreich. Die überragende sportliche Bilanz der vergangenen
und Ausdauersport sowie Eigensicherungstraining für Erwachsene Jahre hat Früchte getragen: Isigym Boxsport Berlin e. V. ist seit 2013
und speziell für Senioren angeboten. olympischer Nachwuchsstützpunkt.
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Boxer mit Botschaft:
Vitali Klitschko besucht den
Isigym Boxsport Berlin e. V.
Im Rahmen seines Berlinbesuchs nahm sich Box-Idol Vitali Klitschko
am 29. September 2015 Zeit für einen Abstecher nach Schöneberg.
Zwischen offiziellen Terminen kehrte der Oberbürgermeister von
Kiew dorthin zurück, wo er sich augenscheinlich am wohlsten
fühlt – in die Boxhalle! Klitschko brachte den jungen Boxtalenten
eine Botschaft mit:
„Nicht auf die Muskeln kommt an es. Sondern auf die Willensstärke
Vitali Klitschko
und den Charakter. Die Stärke, die ich durch das Boxen gewonnen Oberbürgermeister der ukrainischen Hauptstadt Kiew und Ex-Boxweltmeister
habe, hilft mir jeden Tag, auch in der Politik.“ im Schwergewicht, beim Besuch des Boxclubs am 29. September 2015
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Preis „Aktiv für Demokratie
und Toleranz“ 2015 für
Isigym Boxsport Berlin e. V.
Unser Förderprojekt „Wir aktiv. Boxsport & mehr“ mit dem Isigym Box-
sport Berlin e. V. freut sich über den Preis im bundesweiten Wettbe-
werb „Aktiv für Demokratie und Toleranz“ 2015, den das „Bündnis für
Demokratie und Toleranz – gegen Extremismus und Gewalt (BfDT)“
der Bundesministerien des Innern und der Justiz jährlich vergibt. Die
Auszeichnung ist mit einem Preisgeld in Höhe von 4.000 EUR ver-
bunden. Ziel des Wettbewerbs ist die Würdigung des Engagements
und durch gute Praxisbeispiele andere zu inspirieren, selbst tätig zu zu einem wichtigen Integrationsmotor im Quartier und gleichzeitig
werden. Mit dem Isigym Boxsport Berlin e. V. wird ein multikultureller zu einem anerkannten Sport-Standort der Nachwuchsförderung im
Sportverein ausgezeichnet, der sich von einem sozialen Kiezprojekt Boxen entwickelt hat.
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Eine ungewöhnliche Erfolgsgeschichte
Der Isigym Boxsport Berlin e. V. feiert überragende Erfolge auf dem Izzet Mafratoglu hat noch große Pläne mit ihm: Norddeutsche
Gebiet der Inklusion: Die Zwillinge Younes und Yassin El-Khateb Meisterschaften, Deutsche Meisterschaften, Europameisterschaften.
(Jahrgang 1995) haben beide Down-Syndrom und trainieren seit 2010 Niemand kämpft nach Einschätzung des erfahrenen Trainers mit
in Schöneberg. Nach mehreren gescheiterten Versuchen in anderen so viel Herz wie Younes.
Vereinen fanden die beiden im Boxclub eine sportliche Heimat und
zeigen im Training nach Aussage von Izzet Mafratoglu die höchste „Alle anderen Vereine waren nichts für mich und meinen Bruder.
Disziplin aller jungen Boxer. 2014 wurden beide bereits Berliner Vize- Isigym ist der beste Verein in Berlin. Hier haben wir viel Platz
Meister bei den Männern. und alle sind freundlich. Ich habe bei Isigym viele Freunde, es ist
wie eine zweite Familie.“
Im Juni 2015 schaffte Younes dann sogar ein kleines Box-Wunder:
Er wurde Berliner Meister der Männer im Weltergewicht bis 69 kg. Younes El-Khateb,
Berliner Meister der Männer
im Weltergewicht bis 69 kg
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Förderprojekt
„Sportinitiative Eishockey“
ECC Preussen e. V.
Die Förderung der „Sportinitiative Eishockey“ des ECC Preussen e. V.
lief zum 30. November 2015 aus.
„Wir freuen uns über die Kids, die über die ‚Sportinitiative Eishockey’
den Weg in die Eishalle gefunden haben. Die On-Ice-Schnupperstun-
den haben viele Kindergartenkinder und Erstklässler begeistert – und
wir haben gelernt, dass ‚Eishockeyfieber’ sogar ‚trocken’ in der Turn-
halle entstehen kann. Unser Dank gilt den engagierten ehrenamt-
lichen Trainern und allen Verantwortlichen des ECC Preussen e. V.“
Hendrik Jellema,
Projektpate und Vorstandsvorsitzender der Berliner Leben
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Förderprojekt „Sportinitiative Eishockey“
ECC Preussen e. V.
Projektsteckbrief
Motto Wie?
„Wenn auch die Schüchternen auftauen, dann hat Berlin den Angebote für jede Altersgruppe – von der Laufschule für die Drei-
richtigen Nachwuchs auf dem Eis.“ bis Siebenjährigen bis zur Jugendmannschaft (16 und 17 Jahre)
Für wen? Das Plus
Kita-Kinder, Schülerinnen und Schüler aus strukturschwachen Die Kinder und Jugendlichen können sich auf dem Eis austoben.
Berliner Quartieren Das sportliche Engagement stärkt ihre Persönlichkeit.
Wo? Laufzeit
Training in der Eissporthalle am Glockenturm, also um die Ecke 2013–2015 mehr Informationen unter
vom Olympiastadion, und Schnupperstunden in Grundschulen www.eccpreussen.de
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Projektprofil
Persönliche Stärken entdecken
Gerade Mannschaftssportarten wie Eishockey vermitteln Kindern
und Jugendlichen gesellschaftliche Werte. Auf dem Eis entdecken
sie ihr Talent und entwickeln Disziplin, Teamgeist und Respekt –
Eigenschaften, die ihnen auch im Alltag weiterhelfen. Der ECC
Preussen e. V. bietet Angebote für jede Altersgruppe – beginnend
mit der Laufschule für die Drei- bis Siebenjährigen. Denn es ist ein
Vorteil, wenn die Kinder möglichst früh mit dem Schlittschuhlau-
fen beginnen. In Schnupper-Workshops werfen Kita-Kinder und
Erstklässler einen ersten Blick hinter die Kulissen, probieren einfach
die Schutzkleidung an und trainieren gleich mit.
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Förderprojekt
„Abenteuer Oper!“
Komische Oper Berlin
„Die Schüler erfahren, dass Kunst und Kultur auch etwas mit ihnen zu
tun haben. Kulturerlebnisse in der Grundschulzeit führen erwiesener-
maßen dazu, dass Menschen ein Leben lang kulturinteressiert blei-
ben. Viele Eltern kommen zu den abschließenden Aufführungen
– und das ist ganz besonders wichtig. So wird zu Hause gemeinsam
über das Erlebte gesprochen.“
Anne-Kathrin Ostrop,
Musiktheaterpädagogin an der Komischen Oper Berlin
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Wie?
Förderprojekt „Abenteuer Oper!“ Fünf Tage lernen die Grundschüler die Arbeit der Komischen Oper
Komische Oper Berlin
Berlin kennen. Im generationenübergreifenden Projekt arbeiten
Projektsteckbrief Schülerinnen und Schüler sowie Seniorinnen und Senioren an
Szenen mit Sprechrollen, Musik, Gesang und Tanz – bis zur Schul-
Motto aufführung vor einem Publikum. Thema ist jeweils eine Kinderoper
„Großer Auftritt, neue Horizonte“ aus dem aktuellen Spielplan der Komischen Oper Berlin. Zum Ab-
schluss besuchen die Schüler mit ihren Familien und den beteiligten
Für wen? Senioren eine Vorstellung dieser Kinderoper im Opernhaus.
Schülerinnen, Schüler, Seniorinnen und Senioren
aus strukturschwachen Berliner Quartieren Das Plus
Die Kinder erleben etwas ganz Neues: Kunst und Kultur gehören
Wo? zu „meiner Stadt“. Dieses Projekt klingt in den Familien nach und
In Spandauer und Kreuzberger Grundschulen bindet Berliner Seniorinnen und Senioren sozial ein.
Laufzeit mehr Informationen unter
www.komische-oper-berlin.de
Seit 2013
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Projektprofil
Auftritt mit Impulsen fürs Leben
Das Förderprojekt richtet sich an Schülerinnen und Schüler aus
Berliner Grundschulen. Rund 350 Schüler haben seit dem Projekt-
start hinter die Opernkulissen geschaut, Bühnenstücke spielerisch
selbst erarbeitet und an ihren Schulen aufgeführt. Musikpädagogen
der Komischen Oper Berlin leiten die Workshops. Seit 2013 ist das
bewährte Konzept „Abenteuer Oper!“ zu einem generationenüber-
greifenden Kulturprojekt erweitert. Das entspricht unserer Stif-
tungsidee: Die Stiftung Berliner Leben setzt sich für ein Miteinan-
der der Generationen ein.
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Ein Chor der Generationen bringt
„Die Schneekönigin“ auf die Schulbühne
„1 und 2 und 3 – wer beginnt, ist einerlei!“: Neun Senioren aus dem in der Schulzeit, nur viel schöner. Damals waren wir 50 Kinder in
Quartier singen und klatschen besonders kräftig mit und bilden der Klasse und haben auch viel gesungen.“
mit 22 Viertklässlern einen ungewöhnlichen Chor. Im Januar 2015
verbringen die Senioren ihren Vormittag in der Kreuzberger Otto- Die unvergessliche musikalische Reise mit Gesang und Tanz hat
Wels-Grundschule. Im Schulworkshop unter Leitung der Theater an der Otto-Wels-Grundschule schon Tradition: Zum sechsten
pädagogen der Komischen Oper studiert die Klasse 4a an fünf Mal erhalten die Grundschüler die Gelegenheit, Oper als zeit-
Schultagen Szenen der Kinderoper „Die Schneekönigin“ ein und gemäße Kunstform zu begreifen und kommen mit dem Berliner
führt sie gemeinsam mit den Senioren vor der Schulleitung, Mit- Kulturleben in Berührung. Zum gemeinsamen Besuch der Auffüh-
schülern und den Familien auf. Helmuth Richter, 82 Jahre, Tenor: rung von „Die Schneekönigin“ in der Komischen Oper Berlin und
„Wir bekommen Kontakt zu jungen Menschen und müssen uns zum Projekt-Nachgespräch kamen 70 Schüler, ihre Eltern und
einbringen. Das reißt uns aus unserem Trott.“ Frau Daube, 86 Jahre Geschwister, Lehrer und Projektverantwortliche sowie rund 50
und nur von der Stimmlage Alt, ergänzt: „Ich komme mir vor wie Senioren zusammen.
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„Die Kinder erfahren durch die Projektarbeit mit den Senioren nicht
nur eine emotionale, sondern auch eine intellektuelle Bereiche-
rung: Sie profitieren von den praktischen Erfahrungen der Senioren
und erhalten im Rahmen von Gesprächen Einblicke in die Vergan-
genheit, zum Beispiel den Schulalltag von damals. Darüber hinaus
machen die Kinder wertvolle Erfahrungen mit den körperlichen
Einschränkungen des Alters, lernen Geduld und erweitern ihre
sozialen Kompetenzen. Die Senioren wiederum erleben durch
die Spontanität und Fröhlichkeit der Schüler Lebensfreude,
Abwechslung sowie unbeschwerte Momente des ‚Gebraucht-’
und ‚Angenommenseins’.“
Kerstin Kirsch,
Stiftungsmanagerin der Berliner Leben und Geschäftsführerin Gewobag MB
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Förderprojekt
„Deine eigene Geschichte“
und „Stell die Verbindung her“
Staatliche Museen zu Berlin
„Warum sollten wir uns alle immer wieder für kulturelle Bildung
stark machen? Sie fördert wie kaum ein anderer Lernbereich von
klein auf die Persönlichkeitsentwicklung: Identitätsfindung, emo-
tionale Stabilität, Selbstverwirklichung, Teamfähigkeit, Zuhören,
Disziplin, Körpergefühl. Überhaupt werden durch kulturelle Bildung
die schöpferischen Fähigkeiten im intellektuellen und emotionalen
Bereich vermittelt. Es sind ja die Künste, in denen das Eigene aus-
gebildet und erfahren wird – und zugleich das Fremde, das Andere
akzeptiert und anerkannt werden kann.“
Susanne Moser,
Projektpatin und Vorstandsmitglied der Berliner Leben,
Geschäftsführende Direktorin der Komischen Oper Berlin ›› › › Seite 43URBAN NATION Museum
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Förderprojekte „Deine eigene Geschichte“ Wie?
und „Stell die Verbindung her“
Staatliche Museen zu Berlin Die Schülerinnen und Schüler erhalten einen umfassenden Ein-
blick in die Sammlung des Hamburger Bahnhof – Museum für
Projektsteckbrief
Gegenwart – Berlin. Grundschüler entwickeln ihre ganz persön-
Motto lichen Geschichten zu den ausgestellten Kunstwerken in einem
„Kunst und Kultur formen die Persönlichkeit und öffnen Ausstellungsbegleitheft, die Oberschüler gestalten und produzie-
die Welt außerhalb des Kiezes.“ ren Audiotracks.
Für wen? Das Plus
Schülerinnen und Schüler aus strukturschwachen Kulturelle Erfahrungen beeinflussen nachhaltig das Leben inner-
Berliner Quartieren halb und außerhalb der Schule. Auch die Eltern und Geschwister
werden in das Projekt einbezogen.
Wo?
Workshops für Grund- und Oberschüler im Hamburger Laufzeit
Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin Seit 2014 Mehr Informationen zum Projekt-
partner unter www.smb.museum
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Projektprofil
Kulturelle Teilhabe fördern
Schüler entwickeln in interaktiven Projekten in Häusern der Staatli-
chen Museen zu Berlin die notwendigen Kompetenzen, um Kultur
zu begreifen. Im Projekt „Deine eigene Geschichte“ erzählen Grund-
schüler im Rahmen einer Projektwoche ihre ganz persönlichen
Geschichten zu den ausgestellten Kunstwerken, die anschließend ein
Ausstellungsbegleitheft für andere Kinder ergeben. Oberschüler ge-
stalten und produzieren unter dem Motto „Stell die Verbindung her“
mit einem Regisseur oder Hörspielautor sowie einer Kunstpädagogin weckt ganz unterschiedliche Stärken und Fähigkeiten. Das Förder-
Tracks für einen Audioguide von Jugendlichen für Jugendliche. Alle projekt mit Künstlern und Kunstvermittlern begeistert allerdings
Ergebnisse werden anschließend einem breiten Publikum zugäng- nicht nur die Schüler für Kultur, sondern zeigt auch ihren Lehrern
lich gemacht – und wirken bei den Schülern nach: Kulturelle Bildung neue Wege auf.
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Stempeln à la Warhol:
„Ich bin Künstler“
Museumsbesuche gehören für die 18 Erst- und Zweitklässler der
Helmuth-James-von-Moltke-Grundschule aus der Charlottenbur-
ger Paul-Hertz-Siedlung nicht unbedingt zum Alltag. Ganz leise
durch den Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin
zu gehen und nicht die Wände anzufassen, ist für viele der Sechs-
bis Achtjährigen bereits eine große Herausforderung. Im Projekt
„Deine eigene Geschichte“ arbeiten die Kinder deshalb zwischen-
drin auch ganz praktisch. „Willst Du wie Andy Warhol viele Bilder abgewandelter Form auch im Ausstellungsbegleiter wieder. „Sel-
vom gleichen Motiv machen?“ Stempel basteln, fertig, los: Meki bermachen ist am schönsten“, verrät Charlotte (7). „Ich habe schon
(8) hat sich die gefährlichste Spinne der Welt ausgesucht, Alexan- viel über Kunst gelernt. Hier gibt es auch ein Bild, da wusste der
der (7) seinen Mischlingshund Charly. Diese Aufgabe findet sich in Künstler selbst nicht so genau, was er malen sollte.“
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Fünf Tage lang beschäftigten sich die Grundschüler mit den Kunst-
werken der Sammlung Marx und der Flick Collection und lernten
neun ausgewählte Werke kennen, die den Hamburger Bahnhof
ausmachen – von Bruce Nauman, Joseph Beuys, Andy Warhol,
Cy Twombly und Robert Rauschenberg. Aus den Skizzen und
O-Tönen der Erst- und Zweitklässler ist ein kompakter Ausstel-
lungsbegleiter für Besucherkinder zwischen 6 und 12 Jahren ent-
standen – mit Suchaufträgen, Ideen für Geschichten und viel Platz
zum Malen für diejenigen, die noch nicht lesen und schreiben „Wir werfen die Kinder ins kalte Wasser. Sie sind offen, machen alles
können. Am 23. Juni 2015 wurde das 28-seitige Heft öffentlich mit. Meine Schüler sind so gern produktiv tätig.“
präsentiert.
Freya Castles,
Lehrerin Helmuth-James-von-Moltke-Grundschule
in Berlin-Charlottenburg
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„Stell die Verbindung her“
Meine Geschichte zum Kunstwerk
„Viele dachten bei der Stimme, Elvis ist schwarz. Es gefällt mir, dass
das eine Bild einen dunklen Elvis zeigt und das andere einen hellen.
Die Hautfarbe spielt keine Rolle, der Charakter ist entscheidend.
Elvis konnte nicht nur singen, Elvis war Tänzer – und seine Hüften
waren seine Kunst.“
Mohammed „Momo“ (16),
zu Andy Warhols Druckgrafik „Double Elvis“
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Mit seinem Hohelied auf Elvis‘ Hüftschwung bringt Momo auch Künstler Beuys ging es darum, die Gesellschaft besser zu machen.
den renommierten Kunstexperten Udo Kittelmann, Direktor der Da habe ich an Kyros gedacht, der im Iran für Demokratie und
Neuen Nationalgalerie, zum Staunen: „Wir können viel von Euch Freiheit gekämpft hat. Heute ist es in meinem Land ganz anders.“
lernen. Ihr setzt Euch ganz anders mit einem Kunstwerk ausein- In die Projektwoche hat Mehdi von zu Hause eine Staue von Kyros
ander – und Eure Idee ist richtig.“ Wie neun weitere SchülerInnen mitgebracht, der vor weit mehr als 2.000 Jahren in Persien lebte.
der 9. Jahrgangstufe der Charlottenburger Schule an der Jung- Mehdis berührendes „Interview über Kyros“ ist mit Steinhämmern
fernheide hat Momo gemeinsam mit Klassenkamerad Marcel einen unterlegt, auf einer zweiten untergelegten Tonspur spricht er
Beitrag für den neuen Audioguide von Jugendlichen (nicht nur) für Persisch. Kunstvermittlerin Renée Rapedius hat die Projektwoche
Jugendliche entwickelt, der am 3. November 2015 im Hamburger im Hamburger Bahnhof begleitet: „Die Schüler brauchen erst ein-
Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin präsentiert wurde. mal Zeit, um aus dem Schulalltag auszubrechen. Hier ist plötzlich
Mehdi (16) stammt aus dem Iran und hat seinen ganz persönlichen eine eigene Meinung erlaubt. Dann fangen sie an, Geschichten zu
Zugang zu der Skulptur „Das Ende des 20. Jh.“ gefunden, 44 Basalt- erzählen – und die interessieren uns.“
blöcke in einer eindringlich-monumentalen Raumskulptur. „Dem
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„Es ist spannend, meine Schüler abseits des Schulalltags zu erleben.
Verborgene Gedanken kommen zum Vorschein – und die Tiefe der
Gedanken hat mich sehr beeindruckt.“
Franziska Sommer,
Lehrerin des künstlerisch-musischen Wahlpflichtkurses
an der Schule an der Jungfernheide
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Förderprojekt
„Spiel und Spielzeug für alle“
Fördern durch Spielmittel e. V.
„Mit dem Projekt ‚Spielwelten und Spielkulturen – Globales Lernen
mit WeltSpielzeug’ möchten wir bei Kindern mit und ohne Behinde-
rungen das Verständnis für andere Kulturen schärfen. Beim Nachbau
von Spielzeug aus Afrika oder aus Indien begreifen die Kinder schon
ab Kindergartenalter, mit welchen einfachen Mitteln sich Kinder aus
anderen Kulturen selber Spielzeug herstellen. Sie verstehen, dass wir
etwas von diesen Kindern lernen können. Mit älteren Kindern dis-
kutieren wir auch über die Lebensbedingungen in anderen Ländern
sowie über Fragen der Kinderarbeit und fairen Produktion.“
Siegfried Zoels,
Geschäftsführer Fördern durch Spielmittel e. V.
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