Denk_mal nachhaltig - werkstatt denkmal 2020 Berliner Kinder und Jugendliche forschen zum Tag des offenen Denkmals - Denk mal an Berlin

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Denk_mal nachhaltig - werkstatt denkmal 2020 Berliner Kinder und Jugendliche forschen zum Tag des offenen Denkmals - Denk mal an Berlin
Denk _ mal nachhaltig

         Berliner Kinder und
         Jugendliche forschen
         zum Tag des
         offenen Denkmals

  werkstatt denkmal 2020
Denk_mal nachhaltig - werkstatt denkmal 2020 Berliner Kinder und Jugendliche forschen zum Tag des offenen Denkmals - Denk mal an Berlin
Kooperationspartner 2020                        Inhalt
Für die Unterstützung der werkstatt denkmal
bedanken wir uns in diesem Jahr herzlich bei:
                                                Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .    4

                                                Das Jugendprojekt werkstatt denkmal . . . . . . . .                                                5

                                                Charlottenburg-Wilmersdorf
                                                Das Ledigenheim in der Danckelmannstraße:
                                                „Vom Bullenkloster zum Studentenwohnheim“ . . . . . . . .                                          6

                                                Marzahn-Hellersdorf
                                                Das Gründerzeitmuseum im Guthaus Mahlsdorf:
                                                „Holz und Töne – das klingende Gutshaus“ . . . . . . . . . . . .                                  10

                                                Mitte
                                                Der Bärenzwinger im Köllnischen Park: „Art zum
                                                Artenschutz – nachhaltige Wappen für Berlin“. . . . . . . . .                                     14

                                                Neukölln
                                                Das Schloss Britz mit Gutspark und Gutshof:
                                                „Gutshof Britz – vom Landgut zum Kulturgut“ . . . . . . . . .                                     18

                                                Pankow
                                                Das Denkmalensemble Kastanienallee 9–12:
                                                „Auf Spurensuche in der Kastanienallee“ . . . . . . . . . . . . . .                               22

                                                Reinickendorf
                                                Der Ortskern Hermsdorf mit Dorfanger und
                                                Straße Alt-Hermsdorf: „Lernen vom alten Dor�kern
                                                für heutige nachhaltige Nutzung“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                        26

                                                Museumspartner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30

                                                Das Jugendprojekt werkstatt denkmal
                                                im Rückblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31

                                                Der Verein Denk mal an Berlin e.V. . . . . . . . . . . . . 32

                                                Mitgliedsantrag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33

                                                Förderprojekte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34/35

                                                Impressum/Bild- und Textnachweis . . . . . . . . . . 35
Denk_mal nachhaltig - werkstatt denkmal 2020 Berliner Kinder und Jugendliche forschen zum Tag des offenen Denkmals - Denk mal an Berlin
Vorwort                                                                                                     Vorstellung des Projektes

Liebe Leserin, lieber Leser,                                                                                Das Jugendprojekt werkstatt denkmal von Denk mal an Berlin e.V.

                             wer hätte das ge-         Papier genauestens untersucht. Doch bevor die        Mit seinen Arbeitsschwerpunkten Denkmal-               Die Kinder und Jugendlichen sind bei die-
                             dacht, dass wir in die-   Kinder in die Details der Dachformen, Spros-         sanierung und Bewusstseinsbildung setzt sich        sem Projekt eingeladen, gemeinsam mit Künst-
                             sem ver�lixten Jahr       senfenster und Ziegel einstiegen, lernten sie        Denk mal an Berlin e.V. für die Berliner Denk-      lern, Museumspädagogen und Experten eine
                             doch sechs Jugend-        erst einmal, was überhaupt ein Denkmal ist.          mallandschaft in ihrer Gesamtheit ein. Der          Zeitreise in die gebaute Vergangenheit ihres
                             projekte zum Tag des      Und gehen jetzt viel aufmerksamer für ihre           Verein fördert den Denkmalschutz durch Ver-         Umfeldes zu unternehmen, es zu erforschen, zu
                             offenen Denkmals          Umgebung durch die Stadt.                            anstaltungen, Spendensammlungen, Öffent-            dokumentieren und mitzugestalten. Durch die
                             auf die Beine stellen         Auch Bären wohnten eng, wie Kinder der           lichkeitsarbeit und Jugendprojekte.                 Auseinandersetzung mit historischen und ak-
                             können? Regional-         Möwensee-Grundschule bei der Erforschung                 Das Jugendprojekt werkstatt denkmal wird        tuellen gesellschaftlichen Hintergründen wird
                             museen und Schulen        des Bärenzwingers im Köllnischen Park feststel-      seit 2004 durchgängig in jedem Jahr zum             die Nachbarschaft bewusster wahrgenommen.
                             sei Dank! Viel Spaß       len mussten. Das Gebäude mit den drei Kä�igen,       „Tag des offenen Denkmals“ vom Verein in            Die Kinder und Jugendlichen können Verant-
                             also bei der Erkun-       in die die Kinder krochen, fanden alle viel zu eng   Kooperation mit dem Arbeitskreis Berliner           wortung übernehmen und lernen den ideellen
                             dung unter dem            und begrüßten die heutige Nutzung als Galerie.       Regionalmuseen organisiert. Es ist das lang-        Wert eines Originals erkennen und schätzen. So
diesjährigen Thema „Denk_mal nachhaltig“!                  Begeisterung löste das Gründerzeitmuseum         lebigste und größte Projekt seiner Art in Berlin.   wächst der Wunsch, Schönes und Bedeutendes
   Wer heute über Wohnungsnot klagt, sollte            im Gutshaus Mahlsdorf aus. Charlotte von Mahls-      2010 gab es dafür den höchsten Berliner Denk-       zu erhalten und im Umfeld sinnvoll einzube-
sich das Ledigenwohnheim in der Danckelmann-           dorf († 2002) hätte sich sicher über das Interesse   malpreis, die Ferdinand-von-Quast-Medaille.         ziehen.
straße ansehen. 1908 wurde das Reformprojekt           der Kinder aus der BEST-Sabel Grundschule                Die kreativ-künstlerischen, historisch fun-        Die Ergebnisse sind so vielfältig wie die Be-
für unverheiratete Männer mit 6 qm großen              Kaulsdorf gefreut. Vom Baum bis zur Musik er-        dierten und pädagogisch betreuten Projekt-          gegnungsräume, die in der Projektwoche ent-
Zimmern eröffnet. Damit versuchte man die              schloss Projektleiterin Kio Wilhelm den jungen       wochen der werkstatt denkmal richten sich           stehen. Als Abschlusspräsentationen entstehen
katastrophalen Berliner Wohnverhältnisse zu            Besuchern die Herstellung von Musikmaschi-           an Berliner Schülerinnen und Schüler aller          Theaterstücke, Kurz�ilme, Podcasts, Zeitungen,
lindern. Die jungen Forscher aus Charlottenburg        nen und mit großem Eifer machten sich alle an        Jahrgangsstufen. Im Fokus stehen Bau- oder          Ausstellungen oder historisch fundierte Bei-
bauten ein solches Zimmer nach und waren er-           ihre eigene Musiktruhe, deren Deckel sie mit         Gartendenkmale, die sich in der schulischen         träge, die auf Führungen oder in Denkmal-
staunt, was hineinpasst. Nur ein eigenes Bad fan-      einer Intarsie bestückten. Das Konzert gibt es       Umgebung be�inden. Bislang wurden in allen          parcours eine ungewöhnliche Perspektive auf
den sie im inzwischen als Studentenwohnheim            am Tag des offenen Denkmals zu hören!                12 Berliner Bezirken mittelalterliche Gebäude,      unsere Stadt eröffnen.
genutzten Denkmal doch unverzichtbar.                      In Neukölln schließlich bot sich Schloss Britz   Wallanlagen, Gotteshäuser, Wohngebäude,
   In der Kastanienallee 12 in Prenzlauer Berg         mit Gutshof und -park als Untersuchungsobjekt        Bunkeranlagen, Parks, Friedhöfe, Einzeldenk-
lernten SchülerInnen der Kurt-Tucholsky-Schule         des benachbarten Albert-Einstein-Gymnasiums          male, Schulgebäude, Vergnügungsparks, Ver-
schon etwas größere Wohnungen (38–40 qm)               an. Die Nutzung der dortigen Gebäude über die        kehrsanlagen,     Industrieanlagen,     Mühlen,
kennen. Das alte Mietshaus ist fast unverändert        Jahrhunderte hinweg wurde erforscht und auf          Stadtbäder und Kliniken sowie eine Spolien-
– befremdlich für die jungen Interviewer der           Tafeln dokumentiert, die die Besucher über die       sammlung erforscht!
Hausbewohner, die vergeblich nach Toiletten in         wechselvolle Geschichte informieren werden.
den Wohnungen und Fahrstühlen Ausschau hiel-               Unsere nun im 17. Jahr durchgeführten Ju-
ten. Ob die Nachhaltigkeit, die im Haus gep�legt       gendprojekte wurden wieder ermöglicht durch
wird und die moderaten Mieten zum Nachden-             �inanzielle Unterstützung des Landesdenkmal-
ken über heutige Ansprüche angeregt haben?             amtes Berlin, der Stiftung Berliner Sparkasse,
   Noch weiter zurück in die Geschichte des            der Wilhelmine Grund-Stiftung und der Stif-
Wohnens führte das Museum Reinickendorf die            tung Pfefferwerk. Ihnen und dem bewährten
Workshop-TeilnehmerInnen der Grundschule am            Arbeits-Team von werkstatt denkmal (Ockert,
Fließtal. Der Dorfanger von Hermsdorf kann             Knoll, Ohle) ein herzliches Dankeschön!
auf stolze 10 Jahrhunderte Wohngeschichte zu-
rückblicken. Was davon im Denkmalensemble              Ihre
noch überliefert ist, wie die Büdnerhäuser oder        Elisabeth Ziemer
Werkstätten, wurde mit Zollstock, Bleistift und        Vorsitzende des Vereins Denk mal an Berlin e.V.

4                                                                                                                                                                                                             5
Denk_mal nachhaltig - werkstatt denkmal 2020 Berliner Kinder und Jugendliche forschen zum Tag des offenen Denkmals - Denk mal an Berlin
Vom „Bullenkloster“ zum
                                                                  Studentenwohnheim
                                                                  Der Schriftzug „Ledigenheim“ prangt auf der großen gold-
                         Das Ledigenheim in der                   gelb leuchtenden Fassade. Gleich im Eingangsbereich gibt

                     -
                                                                  es so viele Namensschilder, so viele Brie�kästen! „Jedes

                   rg
                         Danckelmannstraße

         tt en bu
                                                                  Zimmer hat eine Nummer wie zum Beispiel 82.00.03.26.

     rlo
                         Danckelmannstr. 46–47, 14059 Berlin

Cha
                                                                  An den Zahlen kann man erkennen, wer in welcher Etage
                         Mit seinen 6qm kleinen Einzelzimmern     und in welchem Zimmer wohnt“, erklärte die Verwaltungs-
                         galt das erste 1907 in der Charlotten-
                                                                  leiterin Regina Neukrantz, die mit Hausmeister Mario
                         burger Danckelmannstraße gebaute
                                                                  Hielscher die Kindern durch das beeindruckende Gebäude
                         und 1908 eröffnete „Ledigenheim“ als
                                                                  und die Höfe führte. Dabei berichtete sie viel zur Geschich-

               r f
                         Pilot-Projekt der Reformbewegung.

        r  sd o
                                                                  te des Hauses und wie es früher hier zuging: „Es war auch

   lm  e
                         Das vierstöckige Haus war als Unter-

W i                      kunft für ledige, also unverheiratete    ein öffentliches Haus, nach Anmeldung konnte jeder die
                         Männer gedacht, die sich ansonsten       Bäder nutzen. Dafür wurden z.B. die Badewannen im Kel-
                         oft nur stundenweise begrenzte           lerbereich für eine halbe Stunde zur Verfügung gestellt.“
                         Schlafstellen in engen Arbeiterwoh-          Im schattigen Hof schauten sich die Mädchen Zimmer-
                         nungen leisten konnten. Bis zu 370 Ar-   Grundrisse an und erfuhren, dass für eine bessere und
                         beiter, Angestellte und Handwerker       nachhaltige Nachnutzung Architekten beauftragt wurden,
                         mit geringem Einkommen wohnten           die kleinen Zimmer umzubauen. Sollte man alles neu ma-
                         im Ledigenheim in verhältnismäßig        chen oder nur die Küchen vergrößern? Oder jedes Zimmer
                         komfortablen Zimmern mit Gemein-
                                                                  lieber mit einem eigenen Bad ausstatten? Eindeutige Ant-
                         schaftsraum, öffentlicher Badeanstalt,
                                                                  wort der jungen Denkmalschützer: ein eigenes Bad!
                         einer Volksbücherei, einer Speisehalle
                         und Geschäften. Weil Frauen keinen
                                                                      Frau Neukrantz erzählte: „Wer hier wohnt, kann sich
                         Zutritt hatten, wurde das Heim auch      wie in einer großen Familie fühlen. Es ist immer jemand
                         „Bullenkloster“ genannt.                 da, es ist immer etwas los. Man trifft sich vor allem in der
                         Seit 1979 sind hier im als Studenten-    Küche, wo es auch internationale Kochabende gibt.“
                         wohnheim genutzten Gebäude heute             Als Jessica Waldera auf Details an den Fassaden hin-
                         Studierende aus aller Welt zu Hause      wies, staunten die Kinder über Blumen, Vögel, Wölfe und
                         wie von der Freien Universität, der      Affen, die sie dort entdeckten, und hielten sie gleich auf
                         Technischen Universität und der          ihren Notizblöcken fest. Im Museum Charlottenburg-
                         Humboldt-Universität – insgesamt         Wilmersdorf schließlich wurde es praktisch: Auf einem
                         156 Mieter, verwaltet vom studieren-     Zeitstrahl von 1907 bis heute stellten die Kinder das zum
                         denWERK Berlin. Die Zimmer sind          Ledigenheim Erlernte mit Texten und Fotos dar. Die jungen
                         nach Umbauten 13 bis 18 qm groß
                                                                  Entdecker bauten aus kleinen Kartons und Papier-Möbeln
                         und mit Bett, Tisch, Schreibtisch,
                                                                  kreativ ihre eigene Wunsch-Wohnung.
                         Regal und Wäscheschrank möbliert.
                         Die Küchen, der Club-Raum und                Und als Highlight entstand ein 1:1-Wohn-Modell, um
                         Sanitär-Räume werden gemeinsam           nochmal die Größe der Wohnsituation erfahrbar zu ma-
                         genutzt. Jede Etage hat 4 Bäder und      chen. Dazu wurde aus Pappe der Grundriss der Wohnung
                         2 Toiletten für 8 bis 12 Bewohner. Es    gebaut und die Kinder waren selbst die Möbel wie Bett,
                         gibt einen Fitness- und einen Wasch-     Regal, Schrank oder Schreibtisch – so nebeneinander
                         maschinenraum.                           liegend war das ganz schön eng!

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Denk_mal nachhaltig - werkstatt denkmal 2020 Berliner Kinder und Jugendliche forschen zum Tag des offenen Denkmals - Denk mal an Berlin
„Es war interessant zu sehen, was alles in so ein
                                                                                       Charlottenburg-Wilmersdorf
                                kleines Zimmer passt. Denn diese 6 Quadratmeter
                                sind nicht groß. Jeder von uns hat in dem aus großen
                                Pappen gebauten Zimmer etwas dargestellt – ein         „Vorher habe ich noch nie
                                Bett, einen Stuhl, einen Tisch. Das war ganz schön     über ein Studentenwohnheim
                                eng! Ich könnte mir vorstellen, dort zu wohnen.        nachgedacht und ich wusste
                                Aber ein eigenes Bad wäre schon besser.“               gar nicht, dass es das in
                                Emilia (7)
                                                                                       meiner Wohnnähe gibt. Für
                                                                                       unseren Zeitstrahl und die
                                                                                       Darstellung der Entwicklung
                                                                                       des Hauses habe ich die Fotos
„Dass wir unsere eigenen                                                               gemacht. Das Projekt war toll,
Zimmer gestalten konnten,                                                              weil es so viele kreative Ideen
fand ich gut. Ich habe ver-                                                            gab.“
sucht, aus Papier zu bauen,                                                            Ava (10)
wie ich mir mein Zimmer
wünsche. Also bei mir gibt es
ein Bett und eine Tanz�läche,
weil ich gern tanze. Jetzt
kommt noch ein Fernseher
und ein schönes Bild rein.“
Mia (7)

                                                                                                                             Präsentation zum
                                                                                                                             Tag des offenen Denkmals
                                                                                                                             Am Samstag, 12. September 2020 um 12 Uhr
                                                                                                                             präsentieren die Kinder die Ergebnisse in einer
                                                                                                                             Ausstellung im Museum Charlottenburg-Wilmersdorf.
                                                                                                                             Diese ist bis 17 Uhr und auch noch am Sonntag,
                                                                                       Workshopteilnehmer
                                                                                                                             13. 09. von 11 bis 17 Uhr zu sehen.
                                                                                       7 Ferien-Kinder aus ganz Berlin
                                                                                       mit Dr. Nicola Crüsemann              Treffpunkt:
                                                                                       unter der Leitung von Jessica         Museum Charlottenburg-Wilmersdorf,
                                                                                       Waldera von den kleinen baumeistern   Schloßstraße 55, 14059 Berlin

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Denk_mal nachhaltig - werkstatt denkmal 2020 Berliner Kinder und Jugendliche forschen zum Tag des offenen Denkmals - Denk mal an Berlin
Holz und Töne – das klingende
                                                            Gutshaus
                                                            Ein zwischen hohen Bäumen verstecktes gut erhaltenes
                                                            Wohnhaus voller lebendiger Geschichte mit schönen alten
                                                            Möbeln und ungewöhnlichen „Musik-Maschinen“ – das
                                                            war nicht nur eine spannende Zeitreise für die Kinder der
                   Das Gründerzeitmuseum im                 BEST-Sabel Grundschule Kaulsdorf. Um mehr darüber zu
                   Gutshaus Mahlsdorf                       erfahren, ging es bei einer kleinen Führung mit der jetzi-

     Marzahn-      Hultschiner Damm 333, 12623 Berlin
                   Mit vollständig eingerichteten Wohn-
                   räumen und den Musikmaschinen ge-
                   hört dieses Gründerzeitmuseum zu
                                                            gen Museumsleiterin Monika Schulz-Pusch durch das
                                                            denkmalsanierte Haus in die einzelnen Räume und zu sel-
                                                            tenen Objekten.
                                                                Beim Erkunden auf eigene Faust entdeckten die jungen

     Hellersdorf
                   den beeindruckendsten Gründerzeit-       Forscher schöne Möbel mit �iligranen Holz-Intarsien und
                   Sammlungen Europas. Das um 1815          über 20 ungewöhnliche Musikinstrumente! Haus-Restau-
                   erbaute Gutshaus war einst der Mittel-   rator Horst Riesebeck erklärte den Kindern die außer-
                   punkt einer für die Region typischen     gewöhnliche Sammlung, die mögliche Tonerzeugung mit
                   ländlichen Gutsanlage mit hufeisen-      den Geräten, wie man früher Töne speicherte und wie die
                   förmigem Wirtschaftshof und Garten-      Truhen gebaut wurden. Manche Instrumente durften die
                   land, dem späteren Landschaftspark.      Mädchen und Jungen sogar selbst bedienen.
                   Im heutigen Museum sind alle Wohn-           Nach einem Picknick im schönen Garten des Gutshofes
                   räume komplett mit Möbeln und            ging es um den Baustoff Holz als nachwachsenden Roh-
                   Hausrat des einfachen und gehobenen      stoff. Eine kleine Rallye kreuz und quer durch das Gelände
                   Bürgertums aus der Zeit von 1880 bis
                                                            gab spannende Antworten auf viele Fragen, z.B. wie viele
                   1900 ausgestattet. Der große Garten-
                                                            Baumarten es hier gibt und wie sie heißen, was die Jahres-
                   saal mit Freitreppe zum Park wurde
                   als „gutes Zimmer“ möbliert. Das         ringe bedeuten, wie viele Bäume jetzt im Gutspark stehen
                   Herrenzimmer beherbergt hoch-            und was das Besondere an der Fleischroten Rosskastanie
                   wertige Möbel, Schreibtisch mit Zu-      ist. Im Jahr 1794 wurden übrigens mal alle Bäume gezählt
                   behör, eine Standuhr und einen           – da waren es 877 Stück.
                   gusseisernen Ofen. Im Damensalon             Im Labor vom Bezirksmuseum Marzahn-Hellersdorf
                   stehen Plüschmöbel mit viel passen-      bekam jeder ein kleines Holzkästchen und bestückte es mit
                   dem Zubehör. Eindrucksvoll dokumen-      kleinen Spielwerken. Melodien wie „Für Elise“, „Peter und
                   tiert die Musikmaschinen-Sammlung        der Wolf“, „Frère Jacques“ oder „Pink Panther“ klangen
                   den technischen Erfindergeist der da-    schon mal zur Probe. Für die Deckel, die mit echtem Holz
                   maligen Zeit mit Spieldosen, Musik-      verschönert werden sollten, musste vorab ein geometri-
                   automaten für den Restaurantbetrieb,
                                                            sches Bild oder Muster mit Dreiecken oder Vierecken ent-
                   Tanzsaal-Orchestrion, Phonograf und
                                                            worfen werden: Erst auf Papier zeichnen, dann auf ganz
                   Grammophon mit Schellackplatten.
                   Charlotte von Mahlsdorf (alias Lothar
                                                            dünnes Holzfurnier übertragen und schließlich mit einem
                   Berfelde), Gründerin und langjährige     Cutter vorsichtig ausschneiden und auf den Deckel kleben
                   Leiterin des Museums, sammelte seit      – ganz schön kniffelig. Nach dem Trocknen wurde alles
                   ihrer Jugend historische Alltagsgegen-   noch mit Sandpapier nachbearbeitet und als Höhepunkt
                   stände. Aus dieser Sammlung entstand     gab es ein kleines Konzert mit den schön gestalteten
                   ab 1958 das Gründerzeitmuseum.           Musiktruhen. Ungewöhnlich, aber auch einzigartig!

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Denk_mal nachhaltig - werkstatt denkmal 2020 Berliner Kinder und Jugendliche forschen zum Tag des offenen Denkmals - Denk mal an Berlin
„Wie wichtig es ist, gute alte Sachen aufzuheben,
                                                                                Marzahn-Hellersdorf
                            haben wir in Mahlsdorf gelernt. Am besten hat es
                            mir in der Werkstatt gefallen. Wir durften selbst
                            entscheiden, welches Muster auf unsere Musikbox
                            kommt. Ich habe ein Jesuskreuz ausgewählt.“
                            Klara (9)

„Im Gründerzeitmuseum
fand ich die großen
Grammophone schön,
weil man nicht nur Musik
sondern auch von früher
verschiedene Sprachen
hören konnte. Das war die
erste Maschine, mit der
auch Sprachen aufgenom-
men werden konnten.“
Ansgar (11)

                                                                                „Es war ganz schön schwierig,
                                                                                die Muster aus dem dünnen
                                                                                Holz mit dem Cuttermesser
                                                                                zu schneiden. Prima, dass
                                                                                im Museum alles aufgehoben
                                                                                wurde. Das war auch ganz
                                                                                schön viel Arbeit!“
                                                                                                                    Präsentation zum
                                                                                Max (10)
                                                                                                                    Tag des offenen Denkmals
                                                                                Workshopteilnehmer                  Am Sonntag, 13. September 2020 um 14 Uhr
                                                                                12 Kinder der Klasse 5 bis 6 der    werden die eigenen Spielwerkkästchen vorgeführt und
                                                                                BEST-Sabel Grundschule Kaulsdorf,   es wird berichtet, was die Kinder im Workshop gemacht
                                                                                Lehrerin Gisela Schlegel,           haben.
                                                                                Lehrerin Frau Windhorst, Leiterin
                                                                                Bezirksmuseum Marzahn-Hellersdorf   Treffpunkt:
                                                                                (Haus 2) Iris Krömling unter der    Bezirksmuseum Marzahn-Hellersdorf (Haus 2),
                                                                                Leitung von Annette Kio Wilhelm     Alt-Marzahn 55, 12685 Berlin

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Denk_mal nachhaltig - werkstatt denkmal 2020 Berliner Kinder und Jugendliche forschen zum Tag des offenen Denkmals - Denk mal an Berlin
Art zum Artenschutz –
                                                       nachhaltige Wappen für Berlin
                                                       Wie ist es zum Auszug der Bären vom Bärenzwinger ge-
                                                       kommen und warum ist heute hier Kunst zu sehen? Wie
                                                       wird das Gebäude nachgenutzt? Was hat das mit Arten-
                                                       schutz zu tun und wie könnte ein neues Wappen für Berlin
                                                       aussehen? Das erforschte und erarbeitete die Klasse 5b der
                                                       Möwensee-Grundschule.
             Der Bärenzwinger im                          Sie waren dabei den Bären auf der Spur, erkundeten das
             Köllnischen Park                          Gehege im Köllnischen Park, die Berliner Wappen-Ge-
             Im Köllnischen Park, 10179 Berlin         schichte und beschäftigten sich auch mit vom Aussterben
                                                       bedrohten Tieren. Bärenzwinger-Mitarbeiter Benedikt er-
             Urs, Vreni, Lotte, Jule, Tilo, Maxi und
                                                       klärte am Bärenzwinger die wechselvolle Geschichte des
             Schnute – mehrere Generationen
             von Braunbären beherbergte der            Denkmals und dass seit 2015 nach dem Tod der letzten
             Bärenzwinger im Köllnischen Park          Bärin Schnute auch aus tierschutzrechtlichen Gründen
             neben dem Märkischen Museum. Die          keine weiteren Tiere in den Zwinger eingezogen sind.
             Berliner Bevölkerung wünschte sich           Ganz spannend war, nicht nur die Außengehege mit den
             damals ein lebendiges Wappentier in       leeren Wassergräben zu sehen, sondern sich auch in den
             der Stadt. Und so lebten im vom           Innenräumen umzuschauen. In einem Innengehege maßen
             Architekten Ludwig Hoffmann für die       die Schüler per Zollstock die Größe eines Bären aus und
             Berliner Stadtreinigung angelegten        erlebten hautnah, wie es hier für die Tiere gewesen sein
             Backstein-Gebäude nach dem Um-            muss. Viel zu eng! Normalerweise brauchen Bären so viel
             und Ausbau fast 80 Jahre lang Wap-        Platz, wie die Stadt Berlin groß ist, erfuhren die jungen
             pentiere der Hauptstadt. 1939 zogen
                                                       Besucher noch vom Experten.
             erstmals Bären in das Gehege ein wie
                                                          Museumspädagogin Stefanie von Schroeter vermittelte
             Lotte und Jule aus dem Berliner Zoo
             oder Urs und Vreni aus dem welt-
                                                       den Kindern, dass das historische Gebäude nicht geschlos-
             bekannten Berner Bärengraben. Letz-       sen wurde, nachdem die Bären hier verschwanden, son-
             tere waren ein Geschenk der Stadt         dern auch heute weiter genutzt wird. Als Kulturort mit
             Bern zur 700-Jahr-Feier Berlins.          einer Galerie und verschiedenen Ausstellungen. Aktuell
             Nach dem Mauerfall 1989 ermöglich-        wird „sound.nodes“ gezeigt.
             ten private Spenden die Restaurie-           Nach einer Einführung in Berlins Stadtgeschichte mit
             rung des baulich angeschlagenen           historischen Berlin-Wappen durch Kunstvermittlerin
             Zwingers und somit seinen Erhalt.         Mareike Bräuniger zeichnete jeder selbst skizzenhaft ein
             Nach einigen Versuchen der Zwischen-      Wappen. Im Museumsgarten vom Mitte Museum in der
             nutzungen, z.B. auch als Sauna, wird      Pankstraße wurden die Kinder dann richtig kreativ. Mit
             der unter Denkmalschutz stehende          viel bunter Farbe und Naturmaterialien gestaltete jeder
             Bau seit 2017 als Galerie für zeit-
                                                       ein eigenes Wappen für Berlin mit gefährdeten Tieren –
             genössische Kunst genutzt. Ver-
                                                       so landeten zum Beispiel ein Wolf, eine Fledermaus, eine
             schiedene Ausstellungen, Vorträge
             und Diskussionen finden hier statt.       Eidechse oder ein Feldhase darauf. Zu den einzelnen

     Mitte
             Das Bezirksamt Mitte, das sich um         Tieren entwickelten die Mädchen und Jungen noch Vor-
             den Bärenzwinger kümmert, will ihn        schläge, wie diese zu schützen sind.
             als öffentlichen kulturellen Lehr- und       Nachdem die Schüler am 12. September eine Prozession
             Lernort sowie Wissensstandort für         mit den Wappen um den Bärenzwinger gemacht haben,
             Stadtkultur weiterentwickeln.             werden diese als Ausstellung in der Schule gezeigt.

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Denk_mal nachhaltig - werkstatt denkmal 2020 Berliner Kinder und Jugendliche forschen zum Tag des offenen Denkmals - Denk mal an Berlin
Mitte
                                 „Gut, dass wir in den Zwinger reingehen durften.
                                 Für uns war es schon sehr eng und für die Bären
                                 damals erst recht. Heute würden Bären gar nicht
                                 mehr so zugelassen werden, keiner würde das        „Ich wusste vorher gar nicht,
                                 mehr erlauben.“                                    dass es hier diesen Bären-
                                 Lorenz (9)                                         zwinger gab. Ich �inde nicht
                                                                                    gut, Tiere einzusperren. Sie
                                                                                    sollten in freier Wildnis leben
                                                                                    können. Die Kä�ige hier waren
                                                                                    viel zu klein.“
                                                                                    Semih (10)
„Für mein Wappen habe ich
einen Greifvogel gemalt und                                                         „Die armen Bären wurden ein-
echte Federn eingearbeitet.                                                         gesperrt und konnten nicht
Es ist gruselig, dass so viele                                                      frei sein. Das �inde ich traurig.
Tiere vom Aussterben                                                                Es ist wichtig, dass wir uns für
bedroht sind. Auch Tier-                                                            die Tiere engagieren, damit
quälerei �inde ich nicht gut.                                                       sie nicht aussterben.“
Man muss besser auf die                                                             Sophie (10)
Tiere aufpassen!“
Luan (11)

                                                                                    Workshopteilnehmer
                                                                                                                          Präsentation zum
                                                                                    21 Schülerinnen und Schüler der
                                                                                    Klasse 5b der Möwensee-
                                                                                                                          Tag des offenen Denkmals
                                                                                    Grundschule, Klassenlehrer Thomas     Am Samstag, 12. September 2020 von 13 bis 15 Uhr
                                                                                    Ueberle, Kunstvermittlerin Mareike    präsentieren die Kinder die Ergebnisse mit einer
                                                                                    Bräuniger, Erzieherin Kirsten Karge   Prozession um den Bärenzwinger.
                                                                                    unter der Leitung von Stefanie von
                                                                                    Schroeter in Kooperation mit dem      Treffpunkt:
                                                                                    Mitte-Museum                          Bärenzwinger, Im Köllnischen Park, 10179 Berlin

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Denk_mal nachhaltig - werkstatt denkmal 2020 Berliner Kinder und Jugendliche forschen zum Tag des offenen Denkmals - Denk mal an Berlin
Neukölln
                                                         Gutshof Britz –
                                                         vom Landgut zum Kulturgut
                                                         „Großstadt Neukölln. 1920–2020“ heißt die aktuelle Aus-
                                                         stellung im Museum Neukölln anlässlich „100 Jahre Groß
                                                         Berlin“, die die Schüler vom Albert-Einstein-Gymnasium
                                                         im Rahmen des Workshops zuerst besuchten. Mit großen
                                                         Würfeln, die mit historischen Motiven bestückt waren,
                                                         bauten sie wie bei einem Puzzle acht typische Orte Neu-
                Das Schloss Britz mit                    köllns zusammen. Unter diesen markanten Schauplätzen
                Gutspark und Gutshof                     war natürlich auch der Gutshof Britz, für den sich die
                Alt-Britz 81, 12359 Berlin               Zehntklässler vor allem interessierten. Auf weiteren histo-
                                                         rischen und aktuellen Fotogra�ien konnten feinste Verän-
                1699 wurde das alte Fachwerkge-
                                                         derungen im Stadtbild verfolgt und verschiedene Epochen
                bäude vom ehemaligen Rittergut
                Britz durch ein neun-achsiges zwei-
                                                         verglichen werden.
                geschossiges Steinhaus ersetzt. 1705        Auch wenn sich das Gymnasium der Schüler direkt
                ließ man einen barocken Gutspark         neben dem Gutshof be�indet und sie schon zu Grundschul-
                mit Statuen, einer Orangerie und         zeiten das Gelände häu�ig besuchten, gab es bei einer Rallye
                Teichen anlegen. Schloss Britz ent-      über das ehemalige Rittergut noch neue Erkenntnisse:
                wickelte sich fortan zum Mustergut       Beim selbstständigen Erkunden und durch Gespräche
                mit Seidenbau, vorbildlicher Land-       mit verschiedenen Gutshof-Mitarbeitern entdeckten die
                wirtschaft und moderner Dorfschule.      Jugendlichen noch Orte und Ecken, die sie vorher gar nicht
                Mit der Neuerrichtung sämtlicher         kannten. Wie das kleine und feine Hotel, das neben dem
                Wirtschaftsgebäude des Gutshofes         Restaurant im Schloss beherbergt ist.
                mit damp�etriebener Spritfabrik in          Und immer wurden Fotos gemacht oder Skizzen ange-
                der 1.Hälfe des 19.Jahrhundert erleb-
                                                         fertigt. Denn zum Ende der Workshop-Woche sollten mit
                te das Anwesen eine neue Blütezeit.
                                                         Bildern illustrierte Texte erstellt werden, die auf künftigen
                Ab 1888 wurde das Gebäude innen
                und außen im Stil der Neo-Renais-        Info-Tafeln die unterschiedlichen Nutzungen des Gutshofes
                sance überformt. 1924 ging das Gut       vom Mittelalter bis heute kritisch für alle Besucher er-
                in den Besitz der Stadt Berlin über.     läutern. Für die sechs Stationen wurden die Musikschule
                Nach der Zwischennutzung als Flücht-     im ehemaligen Verwalterhaus, der Turm mit der heutigen
                lings- und Kinderheim öffnete 1988       Verwaltung des Museums Neukölln, das Museum selbst im
                das Schloss nach vorbildlicher Restau-   ehemaligen Pferde- und Ochsenstall, der „Kulturstall“ im
                rierung mit ausgewählten Möbeln          ehemaligen Kuhstall mit dem Schweizerhaus, das Schloss
                und Gemälden aus der Zeit des Histo-     und der Park sowie der Schornstein der ehemaligen
                rismus.                                  Schnapsbrennerei ausgewählt.
                Zum Gutshof gehörten neben der              Im Archiv des Museums ging es nochmal auf Spuren-
                Brennerei die Schmiede mit Uhren-
                                                         suche in die Vergangenheit. Recherchen in historischen
                turm, das Schweizerhaus, das Ver-
                                                         Quellen versetzten die Gymnasiasten ins Staunen. Hier
                walterhaus sowie Pferde-, Kuh- und
                Ochsenstall. Typisch an einigen Ge-
                                                         wurde mal Schnaps gebrannt? Was heißt „Schweizer-
                bäuden ist die unverputzte Ziegel-       haus“? Wer war Friedrich Ewald Graf von Hertzberg?
                bauweise im italienisch-ländlichen          Nach fünf spannenden Tagen waren sich die Schüler
                Villenstil. Ehemalige Anlagen werden     einig: Krass, wie sich der Ort im Laufe der Zeit entwickelte
                heute als Museum, Kulturstall, Musik-    und wie gut das ganze Areal heute genutzt wird. Ein
                schule oder Restaurant genutzt, auch     Lieblingsplatz in dieser Stadt, den sie jetzt viel besser als
                historische Nutztierrassen leben hier.   andere kennen!

18                                                                                                                 19
„Jetzt haben wir uns mal genauer mit dem Nachbar-
                               ort hier beschäftigt und erfahren, wie sich im Laufe
                               der Geschichte alles verändert hat. Es ist jetzt ein
                                                                                      Neukölln
                               Kulturort. Besser wäre noch, wenn es im Schloss
                               Angebote für alle geben würde, eine Art Nachbar-       „Ich wusste gar nicht, dass
                               schaftshaus.“                                          hier mal eine Schnapsbrenne-
                               Vincent (15)
                                                                                      rei war, von der jetzt nur noch
                                                                                      der Schornstein steht. Wir
                                                                                      haben im Workshop viel über
                                                                                      den Erbauer der Brennerei
                                                                                      herausgefunden und dass
                                                                                      hauptsächlich Kartoffel-
                                                                                      Schnaps hergestellt wurde.“
                                                                                      Ida (15)
„Gerade erstellen wir Zeich-
nungen und machen Fotos.
Gut, wie alles heute nach-
genutzt wird: Im früheren
Verwalterhaus ist jetzt eine
Musikschule. In der spiele
ich seit 2 Jahren Geige.
Und im ehemaligen Kuhstall
�inden auch Konzerte statt.“
Lucien (14)

                                                                                      „Wir kennen den Gutshof Britz
                                                                                      schon ganz gut, weil wir mit
                                                                                      der Klasse öfter hierher-
                                                                                      kommen und unsere Lehrerin
                                                                                      hier arbeitet. Es gibt auch
                                                                                      eine Museums-AG an unserer
                                                                                      Schule, die sich mit den
                                                                                      Objekten hier beschäftigt.
                                                                                      Zum Beispiel in den Fächern
                                                                                      Geschichte oder Politik.“
                                                                                      Tracy (15)

                                                                                                                           Präsentation zum
                                                                                      Workshopteilnehmer                   Tag des offenen Denkmals
                                                                                      32 Schülerinnen und Schüler der      Am Sonntag, 13. September 2020 von 11 bis 16 Uhr
                                                                                      10. Klasse vom Albert-Einstein-      präsentieren die Schüler an sechs Stationen auf dem
                                                                                      Gymnasium, die Volontäre             Gutshofgelände ihre Ergebnisse.
                                                                                      Marisa Schulz und Eric Strohmeier,
                                                                                      Museumslehrerin Silvia Haslauer      Treffpunkt:
                                                                                      unter der Leitung von Anabel Fuchs   Museum Neukölln, Alt-Britz 81, 12359 Berlin

20                                                                                                                                                                               21
Auf Spurensuche in der
                                                         Kastanienallee 12

     Pankow
                                                         Es war wie eine Reise in eine andere Zeit, als die Mädchen
                                                         und Jungen der 7. Klasse der Kurt-Tucholsky-Oberschule
                                                         die vielen in den wilden Garten mündenden Hinterhöfe
              Das Denkmalensemble                        durchstreifen. Dunkle Durchgänge, bröckelnde Fassaden,
              Kastanienallee 9–12                        bunte Graf�iti überall – kein alltägliches Bild für die Heran-
              Kastanienallee 12, 10435 Berlin            wachsenden.
                                                            Bei ihren Erkundungen vor Ort erfuhren sie von An-
              Im Ortsteil Prenzlauer Berg von            wohner Christoph Hamann, dass die etwa 38 bis 40 qm
              Pankow liegt die 1826 angelegte Kasta-
                                                         großen Wohnungen fast alle bewohnt und die Mieten noch
              nienallee. Eine 950 m lange Allee, die
                                                         bezahlbar sind. Ihm war wichtig, den Jugendlichen zu
              sich von der Schönhauser Allee/Ecke
              Eberswalder Str. bis zur Fehrbelliner      vermitteln, wie man in Berlin auch leben kann. Er selbst
              Str. im Bezirk Mitte zieht. Sie erhielt    wohnt seit 10 Jahren hier, sagte: „Nachhaltigkeit ist ein gro-
              den Namen nach ihrer Erstbepflan-          ßes Thema bei uns. Wir nehmen Dinge selbst in die Hand,
              zung mit Rosskastanien. Nach Sanie-        reparieren manches selber. Es liegt in unserer Verantwor-
              rung und Modernisierung des größten        tung, wie schön wir es uns machen können. Bestimmte
              Teils der Häuser in den 1990er Jahren      Räume und die Höfe nutzen wir zusammen. Keiner muss
              wurde die Allee zum Viertel mit            für sich allein sein, wir können uns im Garten für gemein-
              Kneipen, Bars und Galerien. Der            same Aktionen treffen.“
              „Berliner Prater“, Berlins ältester           Dass die Wohnungen ziemlich eng sind, dass die Öfen
              Biergarten mit Theater/Galerie, und        noch mit Kohle beheizt werden und die Toiletten sich im
              die Kastanienallee 10 sind historisch
                                                         Treppenhaus be�inden, war für die jungen Forscher eher
              erkundet – anders die Kastanienallee 12:
                                                         befremdlich. Beim Rundgang durch das Gebäude zeigte
              Der 1889 errichtete Gebäudekomplex
              mit Vorderhaus, 3 Hinterhäusern und
                                                         eine Anwohnerin im Hinterhaus, wie sie zwei Wohnungen
              Garten ist fast unerforscht.               zusammengelegt hat – das ge�iel schon besser.
              Von der Nr. 12 aus führen 4 berlin-           Mit eigenen Video-Aufnahmen dokumentierten die
              typische Hinterhöfe zum ehemaligen         Jugendlichen die ungewöhnlichen Wohn-Situationen. Im
              „Hirschhof“, einem Treff von Künst-        Archiv vom Museum Pankow recherchierten die Schüler
              lern und DDR-Bürgerrechtlern in den        dann weitere Details zum Gebäudekomplex, sichteten alte
              1980er Jahren. Die zusammengelegten        Fotos, Stadtpläne und historische Karten.
              Hof-Anlagen von Kastanienallee 12             Von Bettina Tacke und Christoph Betz erfuhren sie
              und Oderberger Straße 19 verband als       etwas zu Interview- und Kameratechniken. Wie führe ich
              Durchgang ein 3 m hoher Hirsch aus         ein Interview? Welche Fragen stelle ich, um gute Informa-
              Stahl. Nach Privatisierung und Tren-       tionen zu bekommen? Wie halte ich alles gut im Bild fest?
              nung der Grundstücke hatten 1990
                                                         Es folgten noch erste Tests mit der Kamera.
              Künstler den 4. Hinterhof bzw. den
                                                            Am letzten Tag des Werkstatt-Projektes führten die
              Garten der Kastanienallee 12 neu zu
              einer abenteuerlich-idyllischen Oase       Siebtklässler in Kleingruppen Film-Interviews mit ver-
              gestaltet. Die Wohnungen wurden            schiedenen Bewohnern durch. Dabei erfuhren sie noch so
              seit dem Bau nicht modernisiert, hier      viel mehr über das ganz andere Wohnen, das für sie unge-
              leben heute Familien, Jugendliche,         wöhnliche Leben und die nachhaltigen Ansätze – gelebte
              Ältere und Künstler.                       Geschichte mitten in Berlin!

22                                                                                                                  23
Pankow
                            „Wenn man hier reinkommt, denkt man, dass
                            hier keiner mehr wohnt. Ich würde hier nicht                                        „Es ist aus meiner Sicht nicht normal, wie man
                            gern wohnen, es ist viel zu eingeengt.“                                             hier wohnt und eher ungewöhnlich. Die Leute, die
                            Daniel (12)                                                                         hier wohnen, sind sehr glücklich. Die kennen es
                                                                                                                nicht anders.“
                                                                                                                Milan (12)

„Ich habe mal hier in der
Nähe gewohnt und wusste
nicht, dass es diese Höfe
gibt. Die Böden in den
Wohnungen quietschen
und einen Fahrstuhl gibt
es nicht, aber die Woh-
nungen sind gemütlich
hergerichtet. Und der
Garten ist ganz schön.“
Sarwien (13)

                                                                           „Alles sieht hier sehr ver-
                                                                           nachlässigt aus. Und dass die
                                                                           Toiletten außerhalb der
                                                                           Wohnung sind, geht gar nicht.
                                                                           Das �inde ich sehr schlimm.
                                                                           Die Wohnungen sind sehr eng
                                                                           und die niedrigen Decken
                                                                           verstärken das noch.“
                                                                           Tuana (13)
                                                                                                                Präsentation zum
                                                                                                                Tag des offenen Denkmals
                                                                                                                Am Samstag, 12. September 2020 um 14 und 16 Uhr
                                                                                                                führen die Schüler und Bewohner durch den Gebäude-
                                                                           Workshopteilnehmer                   komplex und zeigen Ausschnitte aus den entstandenen
                                                                           12 Schülerinnen und Schüler der      Videos.
                                                                           7. Klasse der Kurt-Tucholsky-Ober-
                                                                           schule, Pädagogin Margot Potemans,   Treffpunkt:
                                                                           Journalistin Bettina Tacke, Video-   Kastanienallee 12, 10435 Berlin
                                                                           filmer Christoph Betz unter der      Um Anmeldung wird gebeten:
                                                                           Leitung von Ellen Roters             ellen.roters@ba-pankow.berlin.de

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Lernen vom alten Dor�kern für
                                                                heutige nachhaltige Nutzung

     Reinickendorf
                                                                Aus welchem Baustoff besteht „mein“ Haus? Welche For-
                                                                men haben Dächer, Fenster, Türen oder Ziegelsteine? Steht
                                                                das Gebäude unter Denkmalschutz? Wofür wurde das
                                                                Haus früher genutzt und wer wohnt wie heute darin? Ist
                                                                das nachhaltig und zukunftsfähig?
                                                                   Mädchen und Jungen der „Grundschule am Fließtal“ in
                     Der Ortskern Hermsdorf                     Hermsdorf lernten in ihrer unmittelbaren Umgebung in
                     mit Dorfanger und                          Nachbarschaft zu ihrer eigenen Schule altes Kulturgut des
                     Straße Alt-Hermsdorf                       Denkmalensembles von Alt-Hermsdorf kennen. Sie er-
                     Alt-Hermsdorf, 13467 Berlin                forschten mit künstlerischen und wissenschaftlichen
                                                                Methoden beispielhaft ausgewählte Elemente, wobei ein
                     Im Norden des Bezirkes Reinicken-          besonderes Augenmerk auf der Nachhaltigkeit der Bauten
                     dorf liegt der Ortsteil Hermsdorf mit
                                                                im Detail lag: Die Kinder beobachteten, verglichen, zeich-
                     einer Fläche von etwa 6qkm. Herms-
                                                                neten, fotogra�ierten, �ilmten, frottierten und machten
                     dorf wird begrenzt von Lübars, Waid-
                     mannslust, Tegel, Frohnau und der
                                                                viele, viele Notizen.
                     Brandenburgischen Gemeinde Glieni-            Im Museumsgarten vom Museum Reinickendorf gab es
                     cke. Am östlichen Ende der Straße          zuerst eine Einführung zum Thema Denkmal, Denkmal-
                     Alt-Hermsdorf findet man den histo-        p�lege und Denkmalschutz und erste Informationen zum
                     rischen Ortskern mit dem Dorfanger,        Hermsdorfer Denkmalensemble. Dann ging es in kleinen
                     der unter Denkmalschutz steht.             Gruppen in der Straße Alt-Hermsdorf zu ausgewählten
                     Dieser Ortskern entstand Ende des          Objekten. Mit dabei u.a. drei „Büdnerwohnhäuser“ sowie
                     11.Jahrhunderts. Das einstige Sack-        ein Wohn-/Werkstättengebäude. Ausgestattet mit Klemm-
                     gassen-Dorf ist später um eine halb-       brettern, Steckbriefen bzw. Aufgabenblättern, Zollstöcken
                     kreisförmige Anlage erweitert worden.      zum Messen der Längen und Übersichten zu Formen z.B.
                     Im 12.Jahrhundert wurde am Anger           von Ziegeln, Dächern, Fenstern oder Türen begann die kon-
                     eine Holzkirche erbaut, im 16.Jahr-
                                                                krete Erarbeitung. Die Kinder erfuhren dabei von Begrif-
                     hundert eine Fachwerkkirche. Auf
                                                                fen, die für sie ganz neu waren: Hohlfalz- und Krempziegel,
                     neuem Standort wurde im 18.Jahr-
                     hundert die jetzige Dor�irche errichtet.   Lehmpappe, Sprossenkreuze, Satteldach, Pultdach, Tonnen-
                     Typische und zum Teil unter Denkmal-       dach, Knüppelwalmdach oder Rundbogenfenster. Das klang
                     schutz stehende Bauten im Ortskern         für die Mädchen und Jungen mitunter auch ganz lustig …
                     Hermsdorf bestehen aus Ziegelsteinen.         Die Häuser wurden ebenso in Sachen Barrierefreiheit,
                     Schon im 13.Jahrhundert wurden             Brandschutz, Schallschutz oder Kälteschutz begutachtet.
                     hiesige Vorkommen aus Ton und              Oder, ob sie Bewegungsmelder, Solar�lächen oder Ein-
                     Lehm als Baustoff verwendet. Im            bruchschutz besitzen und wie sie sich in den alten Herms-
                     19.Jahrhundert nutzte man für die          dorfer Dorfanger „einbetten“.
                     Bebauung Berlins und Brandenburgs             Zwischen den Workshop-Tagen gab es auch eine kleine
                     sehr intensiv Ton aus der Region und       Hausaufgabe: Malt ein Bauerndorf, wie ihr ihn euch vor-
                     belieferte Berlin mit Hermsdorfer
                                                                stellt! Aus den daraus entstandenen wundervollen Werken
                     Ziegeln.
                                                                wurde eine kleine Galerie in den Museumsräumen.
                     Das Germanische Gehöft des Muse-
                     ums Reinickendorf in der Straße Alt-
                                                                   In anschließenden gegenseitigen Präsentationen der
                     Hermsdorf 35 beherbergt eine origi-        Forschungsergebnisse staunten die Kinder, was ihre Mit-
                     nal nachgebaute Wohnanlage der             schüler alles herausgefunden hatten.
                     Semnonen – in alter Bauweise mit              Und nun freuen sie sich alle, diese zum Tag des offenen
                     Pfostengerüst, Holz, Lehmflecht-           Denkmals auch den Eltern und allen weiteren Besuchern
                     wänden und Strohdach.                      zu zeigen und persönlich vorzutragen.

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„Worüber ich gestaunt habe ist, dass auf den Dächern
                                dieser alten Häuser moderne Solaranlagen drauf
                                sind. Unser erforschtes Haus wurde von 1888 bis
                                                                                       Reinickendorf
                                1891 gebaut. Vorher war hier eine Werkstatt, jetzt
                                wohnen hier Leute drin. Und statt der Ziegel wie bei                                           „Das Projekt ist cool, weil man sich die Häuser im
                                vielen anderen Häusern ist hier Teerfolie auf dem                                              Kiez noch mehr im Detail anschaut. Es hat viel mit
                                Dach. Es ist ein sogenanntes Pult-Dach.“                                                       Bauen zu tun – ich liebe Bauen! Später werde ich
                                Lenny (10)                                                                                     mal selber Häuser bauen, aber mit richtig großen
                                                                                                                               Fenstern für viel mehr Licht!“
„So ein Haus abzuzeichnen,
                                                                                                                               Stylianos (10)
ist gar nicht leicht. Es sind
so viele Details zu entde-
cken wie die Blumen an den
Fensterläden. Oder die Tür
ist „kassettiert“, also mit
Kassetten bzw. Vierecken
aus Holz versehen. Wir
haben erfahren, dass das
Haus bald saniert werden
soll. Dafür wird genau ge-
schaut, welche Farbe und
welcher Putz früher ver-
wendet wurde.“                                                                         „Wir haben in unserem Pro-
Sophia (10)                                                                            jekt viel gelernt, wie Häuser
                                                                                       aussehen können und wie sie
                                                                                       gebaut wurden und werden.
                                                                                       Ich gehe ab sofort auf jeden
                                                                                       Fall viel aufmerksamer durch
                                                                                       meinen Kiez und will mir
                                                                                       viele weitere Häuser genauer
                                                                                       anschauen!“
                                                                                       Fabio (10)

                                                                                                                               Präsentation zum
                                                                                       Workshopteilnehmer                      Tag des offenen Denkmals
                                                                                       23 Schülerinnen und Schüler der         Am Sonntag, 13. September 2020 um 11 Uhr
                                                                                       Klasse 4c der Grundschule am Fließtal   präsentieren die Schüler im Museum Reinickendorf ihre
                                                                                       in Hermsdorf, Klassenlehrerin Carola    Workshop-Ergebnisse.
                                                                                       Warkotsch sowie Katja Hock unter
                                                                                       der Leitung von Claudia Wasow-Kania     Treffpunkt:
                                                                                       und Anja Wiese                          Museum Reinickendorf, Alt-Hermsdorf 35, 13467 Berlin

28                                                                                                                                                                                     29
Die Museumspartner 2020                                                                                 Das Jugendprojekt werkstatt denkmal im Rückblick

Museum Charlottenburg-Wilmersdorf                  Museum Neukölln
in der Villa Oppenheim                             Alt-Britz 81
Schloßstraße 55/Otto-Grüneberg-Weg                 12359 Berlin
14059 Berlin                                       täglich 10–18 Uhr
Di–Fr 10–17 Uhr; Sa/So/Feiertage 11–17 Uhr         Tel. 627 277 727
Tel. 90 29 24 106                                  E-Mail: info@museum-neukoelln.de
E-Mail: museum@charlottenburg-wilmersdorf.de       www.museum-neukoelln.de
www.villa-oppenheim-berlin.de
                                                   Aktuelle Sonderausstellung:
Aktuelle Sonderausstellung:                        „Großstadt Neukölln. 1920–2020“
„Schichten. Zwangsarbeit im Nationalsozialismus.   bis 30. Dezember 2020
Fotografien von Hadas Tapouchi“
bis 11. Oktober 2020                               Museum Pankow
                                                   Prenzlauer Allee 227–228
                                                   10405 Berlin
Bezirksmuseum Marzahn-Hellersdorf                  Di, Do, Sa/So 10–18 Uhr
Alt-Marzahn 51                                     Tel. 481 40 47
12685 Berlin                                       E-Mail: pankemuseum@gmx.de
Mo–Fr 10–18 Uhr                                    www.berlin.de/museum-pankow
Tel. 54 79 09 21
E-Mail: info@museum-marzahn-hellersdorf.de         Aktuelle Sonderausstellung:
www.kultur-marzahn-hellersdorf.de                  „Au�ruch und Reform –
                                                   Pioniere der modernen Sozialarbeit in
Aktuelle Sonderausstellungen:                      Prenzlauer Berg während der Weimarer Republik“
„StadtRandLage. Ein Marzahn-Hellersdorfer ABC“     bis Frühjahr 2021
(Haus 1) bis 16. April 2021
 „Mahlsdorf bleibt Mahlsdorf“ (Haus 2)
bis 29. November 2020                              Museum Reinickendorf
                                                   Alt-Hermsdorf 35
                                                   13467 Berlin
Museum Mitte                                       Mo–Fr 9–17 Uhr, So 9–17 Uhr
Pankstraße 47                                      Tel. 404 40 62
13357 Berlin                                       E-Mail: info@museum-reinickendorf.de
So–Fr 10–18 Uhr                                    www.museum-reinickendorf.de
Tel. 460 60 190
E-Mail: info@mittemuseum.de                        Aktuelle Sonderausstellung:
www.mittemuseum.de                                 „Mitten in Reinickendorf. 100 Jahre (Groß-)Berlin“
                                                   bis 25. Oktober 2020
Aktuelle Sonderausstellunge:
„Wer wir sind und was wir tun –
mitten im Museum“                                  Arbeitskreis Berliner Regionalmuseen
bis 31. Januar 2021                                www.regionalmuseen-berlin.de

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Denk mal an Berlin e.V. –                               Damit wir uns weiterhin für die Denkmale Berlins einsetzen
Wer sind wir und was machen wir?                        können:
                                                        Ja, ich möchte Mitglied von Denk mal an Berlin e.V. werden zum Jahresbeitrag von:
                                                        ⬜ 80 Euro als Einzelperson
In Berlin gibt es über 8200 Denkmäler, ein
                                                        ⬜ 40 Euro als Einzelperson mit ermäßigtem Jahresbeitrag
ganzer Kosmos vom Mittelalter bis heute.                  (Rentner, Pensionär)
Schlösser, Paläste und Parkanlagen, Miethäuser          ⬜ 15 Euro als Einzelperson
und Arbeitersiedlungen, Kinos und Ledigen-                (Schüler, Azubis, Studenten, Erwerbslose, Sozialhilfeempfänger gegen entsprechenden Nachweis)
heime, Zwangsarbeiterlager und Auswanderer-             ⬜ 60 Euro als gemeinnütziger Verein
bahnhöfe und noch viel mehr gibt es in unserer          ⬜ 300 Euro als juristische Person (mit bis zu 10 Mitarbeitern)
Stadt.                                                  ⬜ 600 Euro als juristische Person (mit mehr als 10 Mitarbeitern)
   Wir setzen uns dafür ein, dass diese Denk-           ⬜ 300 Euro als Fördermitglied (Einzelperson)
mäler in ihrer Vielfalt erhalten bleiben und eine       ⬜ 3.000 Euro als Fördermitglied (juristische Person)
sinnvolle Rolle in der Zukunft �inden, dass sie         ⬜ als Familienmitgliedschaft (Hälfte des zutreffenden Normalsatzes)
Identität stiften, zugleich aber auch als Zeugen        Als Familienmitglieder gelten Ehegatten/Lebenspartner und Kinder.
von Unrecht und Gewalt auftreten können.                Der Beitrag ist jährlich bis zum 31. März zu zahlen; bei Eintritt im laufenden Jahr bis 4 Wochen nach
   Zu diesem Zweck bieten wir Begegnungen               Zugang des Aufnahmebeschlusses.
mit Fachleuten, Debatten, Führungen, Vorträge
                                                        Bei Aufnahme ab dem 30. September ist die Hälfte des Jahresbeitrags zu zahlen.
und Exkursionen an. Im Jahr 2003 haben wir              Eine Beitragserstattung bei Ausscheiden vor Jahresende erfolgt nicht.
unseren Verein gegündet und seit 2004 orga-
nisieren wir jedes Jahr Jugendprojekte zum Tag
                                                        Ermächtigung zum Einzug von Forderungen durch das SEPA-Basis-Lastschriftverfahren
des offenen Denkmals. Warum? Weil es eine
Zukunft für unsere Denkmäler nur mit der                Name:
nächsten Generation gibt.
                                                        Anschrift:
   Dabei �inanzieren wir einwöchige Work-
shops, die von den Berliner Regionalmuseen              E-Mail:
oder anderen Trägern durchgeführt werden.               An:                 Denk mal an Berlin e.V., Kantstraße 106, 10627 Berlin
2010 erhielten wir dafür vom Landesdenk-
                                                        Gläubiger-Identi�ikationsnr.: DE 32ZZZ00000872102
malamt Berlin die höchste Auszeichnung, die
Ferdinand-von-Quast-Medaille.
   Auf der vorigen Seite haben wir die Cover            Hiermit ermächtige(n) ich/wir Sie widerru�lich, die von mir/uns zu entrichtenden Zahlungen wegen
vieler Broschüren versammelt, die wir über              „jährlicher Mitgliedsbeitrag“ bei Fälligkeit zu Lasten meines/unseres Kontos mit der
unsere Jugendprojekte gemacht haben. Auf der            IBAN:
übernächsten Seite �inden sie Fotos unserer
                                                        BIC:
Förderprojekte. Denn auch das gehört zu
unserem Engagement: Wir sammeln Gelder für              Kreditinstitut:
besondere Denkmale, die saniert werden müs-             Mitgliedsbeitrag:
sen oder die, wie der Turm der Parochialkirche          durch Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise(n) ich mein/wir unser Kreditinstitut an,
in der Klosterstraße, im Krieg zerstört wurden.         die von Denk mal an Berlin e.V. auf mein/unser Konto gezogenen Lastschriften einzulösen.
                                                        Hinweis: Ich kann/Wir können innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum,
Sind Sie neugierig geworden?                            die Erstattung des belasteten Beitrags verlangen. Es gelten dabei die mit meinem/unserem
                                                        Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.
Werden Sie Mitglied! Wir freuen uns auf Sie!
                                                        Wenn mein/unser Konto die erforderliche Deckung nicht aufweist, besteht seitens des kontoführenden
                                                        Kreditinstitutes keine Verp�lichtung zur Einlösung.
                                                        Teileinlösungen werden im Lastschriftverfahren nicht vorgenommen.

                                                        Ort, Datum                             Unterschrift

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Wir retten Berliner Denkmale!                                                        Impressum

                                                                                     Herausgeber:
                                                                                     Denk mal an Berlin e.V.
                                                                                     Verein zur Förderung der Denkmalpflege
                                                                                     Kantstraße 106, 10627 Berlin
                                                                                     Telefon: 45 08 77 17
                                                                                     E-Mail: mail@denk-mal-an-berlin.de
                                                                                     www.denk-mal-an-berlin.de

                                                                                     Koordination und Redaktion:
                                                                                     Gritt Ockert
                                                                                     werkstatt@denkmal-an-berlin.de

                                                                                     Layout und Satz:
                                                                                     Gudrun Ohle

                                                                                     Fotos:
                                                                                     Thomas Knoll
                                                                                     knoll@ooh-foto.de

                     Seit dem Jahr 2004 fördert der Verein Denk mal an Berlin e.V.
                     die Restaurierung von Denkmalen in Berlin. Unser erstes Pro-
                     jekt war der Buttbrunnen neben dem Alten Museum in Mitte,
                     der gereinigt und technisch wieder instandgesetzt wurde.
                     Unser größtes Projekt war der Au�bau des im Krieg zerstörten
                     Turms der Parochialkirche in Mitte. Aktuell wollen wir die
                     Grabstätte des Theaterintendanten Oscar Blumenthal (1852–
                     1917) auf dem Jüdischen Friedhof in Weißensee sanieren.

Machen Sie mit?
Für Berlin, für die Geschichte unserer Stadt.
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In Zusammenarbeit
mit dem Arbeitskreis
Berliner Regionalmuseen

                          www.denk-mal-an-berlin.de
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