BIC.at - 180.000 zufriedene User - Ergebnisse einer Online-Befragung - Teil 1 Userstruktur
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ibw-Mitteilungen, 4. Quartal 2006, Mag. Wolfgang Bliem WOLFGANG BLIEM BIC.at - 180.000 zufriedene User Ergebnisse einer Online-Befragung – Teil 1 Userstruktur 180.000 zufriedene User: Das bestätigt eine aktuelle Online-Befragung zum BerufsInformationsComputer. In die- sem Artikel erfahren Sie mehr über die Userstruktur des BIC. In den nächsten ibw-Mitteilungen werden wir über die Beurteilung des BIC-Angebotes durch die User berichten. Zielgruppen. Als Service der Wirtschaftskammern Österreichs wird der BIC in den Berufsinformationszentren der Wirtschaftskammern sowie in der Bildungsberatung der Wirtschaftsförderungsinstitute (WIFI) als Beratungstool eingesetzt. Als Online-Angebot ist er aber auch für alle anderen Berufs- und BildungsberaterInnen, LehrerInnen, Jugendlichen und Eltern sowie Berufssuchenden aller Altersstufen und Ausbildungsniveaus über das Internet frei zugänglich. Zugriffsstatistik. Wie die Zugriffsstatistik zeigt, haben im Jahr 2005 rund 180.000 BesucherInnen den BIC ge- nutzt und monatlich durchschnittlich 47.000 Berufsprofile abgerufen. Für 2006 ist eine weitere Steigerung dieser Zahlen abzusehen. Eine gerade abgeschlossene Online-Befragung bestätigt nun auch die hohe Zufriedenheit der BIC-User mit dem Angebot. Mehr über die BIC-Zugriffszahlen lesen Sie in den ibw-Mitteilungen 1. Quartal 2006 (http://www.ibw.at/ibw_mitteilungen/art/blie_220_06_wp.pdf). Online-Befragung. Im Zeitraum Jänner bis August 2006 wurde vom ibw eine Online-Befragung zum BerufsInfor- mationsComputer durchgeführt. Die User hatten die Möglichkeit, direkt im Internet, über einen strukturierten Fra- gebogen den BIC zu beurteilen. Neben wertvollen Hinweisen auf Verbesserungsvorschlägen, erhielt man aus die- ser Befragung auch Aufschlüsse über die NutzerInnenstruktur. Methodik. Es ist ausdrücklich darauf hinzuweisen, dass es sich bei der BIC-Online-Befragung um keine repräsen- tative Umfrage handelt und der Rücklauf dem Zufall überlassen war. Die Verteilung der Rückantworten bei einer Einteilung nach Urbanisierung in Wien, Städte > 25.000 EinwohnerInnen und andere Gemeinden deckt sich den- noch erstaunlich gut mit der tatsächlichen Bevölkerungsverteilung in Österreich. BIC-UserInnen Wohnbevölkerung* (n=1372)** Wien 19,3 % 20,7 % Städte > 25.000 EW 14,3 % 11,2 % andere Gemeinden 66,4 % 62,4 % *Wohnbevölkerung lt. Volkszählung 2001, Quelle: Statistik Austria **79 nicht zuordenbare Antworten (5,8%) Eine wichtige Erkenntnis ist, dass eine nicht gesteuerte Online-Befragung mit zunehmender Länge des Fragebo- gens hohe Abbruchraten und eine große Zahl nicht verwertbarer Antworten bedeutet. 1372 Antworten auf die erste Fragenkategorie (demographische Daten) stehen 495 Antworten auf die letzte geschlossene Frage (Beurtei- lung des Berufsinformationsangebotes) gegenüber. Da aufgrund der Methodik der Online-Befragung ausschließlich die tatsächlichen BIC-User erreicht wurden, kön- nen natürlich keine Aussagen über die Verbreitung des BIC gemacht werden. 1
ibw-Mitteilungen, 4. Quartal 2006, Mag. Wolfgang Bliem Ergebnisse Zusammengefasst bestätigen die Rückantworten die hohe Zufriedenheit der NutzerInnen mit dem BIC. Im Detail wurde eine Reihe von Weiterentwicklungs- und Verbesserungsmöglichkeiten aufgezeigt. 2. Alter und Ausbildung? Wenig überraschend ist, dass die Mehrheit der BIC-User in die Kategorie „bis 14 Jahre“ fällt. Von 1372 Rückantworten sind 56% bis 14 Jahre, 27% 15 bis 20 Jahre und 17% über 20 Jahre. In Verbindung mit dem Ergebnis, dass von 1181 Usern (die angeben sich in Ausbildung zu befinden) 74% eine Unterstufe besu- chen, und dem Wert von 180.000 BesucherInnen pro Jahr aus der Zugriffsstatistik, lässt sich die große Bedeutung des BIC in der Berufsorientierung der Unterstufe erkennen. Wenn Sie sich in Ausbildung befinden, geben Sie bitte an, in welcher Schule/Ausbildung Sie derzeit sind: (n = 1181) 5,4% 10,0% 4,5% 2,9% 3,6% 49,3% 4,0% 3,8% 16,6% HS AHS-Unterstufe andere Unterstufen PTS Lehre/lehrstellensuchend BMS BHS AHS Universität/FHS … Unterstufe gesamt = 870 = 74% ibw, BIC-Online-Befragung 2006 3. Erster Kontakt? Auf die Frage, wie die User auf den BIC aufmerksam wurden, antworten 47% von 1061 ver- wertbaren Rückantworten mit „durch LehrerIn“, immerhin 18% mit „BerufsberaterIn/Berufsinfozentrum“ und mit 10% spielen auch Freunde noch eine nennenswerte Rolle. Eltern, Suchmaschinen usw. haben nur eine unterge- ordnete Bedeutung. Wie wurden Sie auf den BIC aufmerksam? (n = 1061) 5% 6% 8% 5% 47% 10% 18% LehrerIn BerufsberaterIn Freunde Link-Tipp Suchmaschine Eltern andere ibw, BIC-Online-Befragung 2006 2
ibw-Mitteilungen, 4. Quartal 2006, Mag. Wolfgang Bliem Die Bedeutung von LehrerInnen und BerufsberaterInnen/Berufsinfozentren beinhaltet eine gewisse Unschärfe. Viele SchülerInnen lernen den BIC tatsächlich auf Schulbesuchen in Berufsinfozentren kennen. Die Initiative zu diesen Schulbesuchen geht allerdings wiederum von LehrerInnen aus. Ob diese Besuche als Erstkontakt zum BIC den LehrerInnen oder den BerufsberaterInnen zugerechnet wurden, lässt sich nicht mit Bestimmtheit sagen. Die Antwort auf die Frage „Wo nutzen Sie den BIC?“ bestätigt aber weitgehend das Ergebnis des „Erstkontaktes“. Signifikante Unterschiede zeigen sich bei dieser Frage sowohl hinsichtlich des Alters der Befragten als auch hin- sichtlich bundeslandspezifischer Unterschiede. Während bei den „bis 14-Jährigen“ die LehrerInnen mit 66% eine dominante Rolle einnehmen, haben bei den über 20-Jährigen die BerufsberaterInnen mit 42% die weitaus größte Bedeutung. Wie wurden Sie auf den BIC aufmerksam? nach Alter (n = 1061) 70,0% 60,0% 50,0% 40,0% 30,0% 20,0% 10,0% 0,0% rIn In e pp re rn e nd in er de te te i -T ch eu hr El ra an nk as Le Fr be Li m fs ch ru Su Be bis 14 Jahre 15 bis 20 über 20 Jahre ibw, BIC-Online-Befragung 2006 Bei der Frage nach dem ersten Kontakt zum BIC nach Urbanisierung (Wien, Städte > 25.000 EW, andere Gemein- den) ist ein signifikanter Unterschied mit 52% lediglich bei der Bedeutung der LehrerInnen festzustellen. Während in „anderen Gemeinden“ 52% durch LehrerInnen auf den BIC aufmerksam wurden, waren es in Wien und in den Städten > 25.000 EW rund 38%. Ein Vergleich der Ergebnisse nach Bundesländern zeigt eine größere Zahl inte- ressanter Unterschiede. Die folgenden zwei Darstellungen zeigen die Abweichung je Bundesland und Antwortkategorie zum Österreich- durchschnitt der jeweiligen Antwortkategorie (Österreichdurchschnitt = 1). 3
ibw-Mitteilungen, 4. Quartal 2006, Mag. Wolfgang Bliem Wie wurden Sie auf den BIC aufmerksam? Wie wurden Sie auf den BIC aufmerksam? nach Bundesländern (n = 1017) nach Bundesländern (n = 1017) Dargestellt ist die Abw eichung je Bundelsand zum Dargestellt ist die Abw eichung je Bundelsand zum Österreichdurchschnitt = 1 Österreichdurchschnitt = 1 3,0 3,0 2,5 2,5 2,0 2,0 1,5 1,5 1,0 1,0 0,5 0,5 0,0 0,0 n p re In de In n e p re In de In r ip e r er te in er ip de un te er in er de -T un ch El -T hr at ch El an hr at e nk an Le e nk r as Fr Le r be as Fr Li be Li hm fs m fs ru ch c ru Su Be Su Be Österreich Wien NÖ OÖ Bgld Slbg Österreich Tirol Vlbg Stmk Ktn ibw, BIC-Online-Befragung 2006 Lesebeispiel: Im Burgenland wurden die User doppelt so oft durch Link-Tipps auf den BIC aufmerksam als im Ös- terreichdurchschnitt. Oder: In Vorarlberg spielen die LehrerInnen nur eine etwa halb so große Rolle als Erstkontakt zum BIC als im Österreichdurchschnitt. Für eine seriöse Interpretation dieser Unterschiede wären eine tiefer gehende Analyse und Erforschung der Ange- bote an Berufsinformation in den einzelnen Bundesländern erforderlich. Eine Rolle mag dabei aber auch die gerin- gere Zahl an Rückantworten auf diese Frage aus den Bundesländern Burgenland (30), Vorarlberg (54) und Kärn- ten (45) spielen, wodurch Ausreißern ein Übergewicht zukommen könnte. 4. Geschlechtspezifische Unterschiede? Sowohl hinsichtlich der Nutzungsgewohnheiten als auch bei der Beur- teilung des BIC lässt sich eine Reihe von Unterschieden zwischen weiblichen und männlichen Usern feststellen. Wo nutzen Mädchen/Frauen den BIC? Wo nutzen Burschen/Männer den BIC? (n = 689) (n = 384) 3% 14 % 3% 18 % 35% 46% 37% 44% im BIZ in der Schule zu Hause sonstiges im BIZ in der Schule zu Hause sonstiges ibw, BIC-Online-Befragung 2006 Eine Betrachtung der NutzerInnenstruktur nach Geschlecht zeigt insgesamt mit 63% einen deutlichen Überhang weiblicher User gegenüber 37% männlicher User (n=1372). Auf die Frage, wo sie den BIC nutzen, geben 46% der weiblichen User „zu Hause“ als häufigste Antwort an (gegenüber 35% der männlichen User) während die männli- chen User den BIC zu 44% überwiegend (gegenüber 37% der weiblichen) in der Schule nutzen. Bezieht man au- ßerdem mit ein, dass 18% der männlichen User gegenüber 14% der weiblichen User den BIC in Berufsinfozentren nutzen, lässt dies den Schluss zu, dass Mädchen und Frauen weitaus häufiger bereit sind, sich auch in ihrer Frei- zeit mit dem Thema Berufsorientierung zu befassen als Burschen/Männer. 4
ibw-Mitteilungen, 4. Quartal 2006, Mag. Wolfgang Bliem 5. Wo? Die Frage, wo der BIC genutzt wird, wurde bereits in Zusammenhang mit geschlechtsspezifischen Unter- schieden behandelt. Ein wichtiges Detail bilden dazu aber auch Nutzungsunterschiede nach Urbanisierung. Wo nutzen Sie den BIC? nach Urbanisierung (n = 1028) 50,0% 45,0% 40,0% 35,0% 30,0% 25,0% 20,0% 15,0% 10,0% 5,0% 0,0% im BIZ in der Schule zu Hause sonstiges andere Gemeinden Städte > 25.000 EW Wien ibw, BIC-Online-Befragung 2006 Besonders deutlich ist die mit 10% relativ geringe Bedeutung der Berufsinfozentren in den „anderen Gemeinden“, während 29% der Befragten in Wien den BIC in Berufsinfozentren nutzen. Umgekehrt hingegen ist die Situation in der Schule. 46% der Befragten aus anderen Gemeinden geben an, den BIC in der Schule zu nutzen, während es in Wien 20% der Befragten sind. Die Städte > 25.000 EW liegen jeweils ziemlich genau dazwischen. Ausgegliche- ner zeigt sich das Antwortverhalten bei der Nutzung zu Hause. Deutliche Unterschiede ergibt auch eine Analyse nach Bundesländern. Dabei gilt wieder, dass für eine seriöse Interpretation dieser Unterschiede eine tiefer gehende Analyse und Erforschung der Angebote an Berufsinformati- on in den einzelnen Bundesländern erforderlich wäre. Im Bundesländervergleich haben die Berufsinfozentren in Wien mit Abstand die größte Bedeutung. 29% der Wie- ner User nutzen den BIC in Berufsinfozentren. In den anderen Bundesländern bewegt sich der Wert zwischen 7% und 20%. Sehr große Unterschiede ergeben sich auch bei der Nutzung in der Schule und zu Hause. Die Nutzung in der Schule erreicht im Burgenland (59%) und in Oberösterreich (57%) die höchsten Werte, in Wien (20%) und in Vor- arlberg (23%) die geringsten. Die Nutzung zu Hause erreicht in Vorarlberg (64%) und Tirol (50%) die höchste Be- deutung, im Burgenland (24%), in Kärnten (28%) und in Oberösterreich (29%) die geringste. Wo nutzen Sie den BIC? nach Bundesländern (n = 1028) 70,0% 60,0% 50,0% 40,0% 30,0% 20,0% 10,0% 0,0% Wien NÖ OÖ Bgld Slbg Tirol Vlbg Stmk Ktn im BIZ in der Schule zu Hause sonstiges ibw, BIC-Online-Befragung 2006 5
ibw-Mitteilungen, 4. Quartal 2006, Mag. Wolfgang Bliem 6. Häufigkeit der Nutzung? Ein Kriterium für die Zufriedenheit mit dem Angebot kann auch die Häufigkeit der Nutzung sein. Auf die Frage „Wie häufig nutzen Sie den BIC?“ geben 67% der Befragten (n=1070) an, den BIC das erste Mal zu nutzen, ihn aber wieder nutzen zu wollen. 19% gaben an, den BIC öfters zu nutzen, 14% nutzen den BIC das erste Mal und wollen ihn aber nicht mehr nutzen. Auch bei der Häufigkeit der Nutzung lassen sich Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern feststellen. Im Vergleich zum Nutzungsort sind diese Unterschiede allerdings weniger stark ausgeprägt. Wie häufig nutzen Sie den BIC? nach Bundesländern (n = 1028) 90,0% 80,0% 70,0% 60,0% 50,0% 40,0% 30,0% 20,0% 10,0% 0,0% Wien NÖ OÖ Bgld Slbg Tirol Vlbg Stmk Ktn erstes Mal und wieder erstes Mal und nicht mehr öfters ibw, BIC-Online-Befragung 2006 7. Wunschberufe? In diesem ersten Teil der Analyse der BIC-Online-Befragung soll noch der Frage nach den Wunschberufen der User nachgegangen werden. Aufgrund der großen geschlechtsspezifischen Unterschiede ist eine Auswertung dieser Frage ausschließlich getrennt nach Geschlechtern sinnvoll. Auf die Frage „Verraten Sie uns bitte noch Ihren Wunschberuf (drei Eingaben möglich)?“ haben 237 weibliche und 133 männliche User eine verwertbare Eingabe in erster Präferenz getätigt. Erste bis dritte Präferenz zusammen genommen waren es 546 Antworten weiblicher und 303 Antworten männlicher User. Die geäußerten Wunschberufe wurden bei der Auswertung nach der BIC-Berufsgruppenstruktur geclustert, wobei die Berufsgruppe „Büro, kaufmännischer Bereich, Handel, Finanzwesen“ nochmals aufgeteilt wurde in „Handel“ und „Büro, kaufmännischer Bereich, Finanzwesen“. Die Ergebnisse bestätigen im Wesentlichen, was aus der Lehrlingsstatistik und auch aus der Zugriffsstatistik des BIC bekannt ist. Die Berufswünsche bewegen sich in nach Geschlechtern klar getrennten Bereichen und immer gleichen Berufen. Nachfolgend sind die nach Berufsgruppen geclusterten und nach Geschlecht getrennten Berufswünsche in erster Präferenz dargestellt. In Klammer sind jeweils die korrespondierenden Werte des anderen Geschlechts angeführt. Die angeführten Berufe zu den Berufsgruppen sind zwar exemplarisch, gleichzeitig hat es darüber hinausgehend aber nur wenige Einzelnennungen gegeben: 6
ibw-Mitteilungen, 4. Quartal 2006, Mag. Wolfgang Bliem Wunschberufe nach Berufsgruppen und Geschlecht in 1. Präferenz Top 6 Berufsgruppen weiblich (n = 237) 65,8% Gesundheit/Medizin/Pflege 12,7% (2,3 %) (Kinder-, Säuglings-) Krankenschwester, Masseurin, Optikerin, Psychologin, Pflegehelferin Tourismus/Gastgewerbe/Hotellerie 12,2% (4,5 %) Köchin, Restaurantfachfrau, Hotelfachfrau, Reisebüroassistentin Erziehung/Bildung/Soziales/Religion 11,0% (1,5 %) Kindergärtnerin, Lehrerin Büro/kaufmännischer Bereich 10,5% (9,0 %) Bürokauffrau, Sekretärin Tiere & Pflanzen 9,7% (0,8 %) Tierpflegerin, Tierärzten, Gärtnerin Körperpflege Schönheit 9,7% (0,0 %) Friseurin, Kosmetikerin, Model Top 6 Berufsgruppen männlich (n = 133) 59,3% Maschinen- und Fahrzeugbau/Metallbearbeitung 16,5% (0,8 %) Kfz-Mechaniker, Mechaniker, Schlosser Bauwesen/Architektur/Raumgestaltung/Gebäudetechnik 9,8% (1,7 %) (Innen-) Architekt, Maurer, Maler, Freizeitwirtschaft/Sport 9,0% (2,9 %) Fußballer, Rennfahrer Büro/kaufmännischer Bereich/Finanzwesen 9,0% (10,5 %) Bürokaufmann, Bankangestellter Elektrotechnik/Elektronik 7,5% (0,0 %) Elektriker, Elektrotechniker Informations- und Kommunikationstechnik/EDV 7,5% (0,0 %) EDV-Techniker, Informatiker, Programmierer ibw, BIC-Online-Befragung 2006 Lediglich die Berufsgruppe „Büro/kaufmännischer Bereich/Finanzwesen“ scheint sowohl bei den weiblichen als auch bei den männlichen Nennungen unter den Top 6 Berufsgruppen auf, darüber hinaus gibt es kaum Berüh- rungspunkte. Gerade auch in Zusammenhang mit dem Schlagwort „Mädchen und Technik“ ist auffällig, dass es in den klassischen Technikbereichen wie „Maschinen- und Fahrzeugbau“, „Elektrotechnik/Elektronik“ und „Informati- ons- und Kommunikationstechnik/EDV“ praktisch keine Nennungen weiblicher User in erster Präferenz gibt. Be- rücksichtigt man auch die zweite und dritte Präferenz ändert sich am Gesamtbild praktisch nichts. Vergleichbares Interesse von männlichen und weiblichen Usern allerdings auf niedrigem Niveau gibt es noch bei den Berufsgruppen „Recht/Sicherheit/Verwaltung“ (m 6,8%/w 5,5%), „Kunsthandwerk/Kunst“ (m 4,5%/w 5,1%) und „Medien(-wirtschaft)/Medien- und Drucktechnik/Mediendesign“ (m 3,8%/w 3,8%). Eine differenziertere Betrachtung hinsichtlich Alter, Ausbildungsstand und Urbanisierung ist nur mit Einschränkun- gen möglich, da in einer Reihe von Antwortkategorien nicht mehr ausreichend Rückantworten vorliegen. Mehr dazu lesen Sie in den nächsten ibw-Mitteilungen im Teil 2 unserer Analyse der BIC-Online-Befragung. 7
ibw-Mitteilungen, 4. Quartal 2006, Mag. Wolfgang Bliem Schlussfolgerungen Aus den bisherigen Darstellungen, lassen sich bereits erste – zum Teil vom BIC unabhängige – Schlussfolgerun- gen ziehen: 1. Berufsorientierung in Berufsbildenden Mittleren und Höheren Schulen Ein wichtiger Diskussionspunkt in Zusammenhang mit Berufsorientierung in der Schule ist immer auch der Aspekt der Berufsorientierung in der Allgemein Bildenden Höheren Schule (AHS). Unter diesem Aspekt ist von Bedeutung, dass immerhin 17% der 1181 Rückantworten von in Ausbildung Befindlichen eine AHS-Unterstufe und 10% eine AHS-Oberstufe besuchen, während aus dieser Grundgesamtheit lediglich 7% eine BMS/BHS besuchen. Auch wenn aus dieser Befragung keine Rückschlüsse auf die tatsächliche Verbreitung von Berufsorientierung und Bildungsberatung in einzelnen Schultypen gezogen werden können, so sind diese Zahlen doch ein Indiz dafür, dass auch auf das Thema Berufsorientierung an Berufsbildenden Mittleren und Höheren Schulen verstärktes Au- genmerk gelegt werden sollte. 2. Individuelle Nutzung außerhalb von Beratungssituationen Mit insgesamt 43% bei 1073 Antworten erreicht die Nutzung des BIC zu Hause einen unerwartet hohen Wert. Be- rücksichtigt man, dass 67% der Befragten (bei n=1070) angeben, dass sie den BIC erstmals nutzen, und wieder nutzen werden und 19% angeben, dass sie den BIC bereits öfters genutzt haben, verstärkt sich der Eindruck, dass der BIC als Informationsinstrument gerade auch außerhalb von Situationen genutzt wird, in denen Jugendliche Unterstützung durch LehrerInnen und BerufsberaterInnen erfahren. Damit lässt sich ein doppelter Auftrag verbinden: a) Der BIC muss noch stärker als bisher dem Anspruch gerecht werden, umfassende Berufsinformation anzubie- ten um auch jene mit qualitativ hochwertiger Erstinformation zu erreichen, die erschwerten Zugang zu persön- licher Beratung haben. b) Der BIC muss gleichzeitig aber auch noch stärker als Brückenkopf zur persönlichen Beratung in den Berufsin- fozentren fungieren und die User in vielfältiger Weise auf die Möglichkeiten und Angebote in den Berufsinfo- zentren aufmerksam machen. Das bedingt aber gleichzeitig, dass solche Angebote in angemessener Qualität flächendeckend bestehen. 3. Berufsinformation und -beratung muss individuelle Alternativen aufzeigen Der Umstand, dass sich nach wie vor 75% der Mädchen und 50% der Burschen für einen von 10 Lehrberufen (bei rund 270 möglichen) entscheiden und das jeweils in traditionell männlich bzw. weiblich dominierten Berufen, mag wesentlich auch mit der Verfügbarkeit von Lehrstellten zusammenhängen. Die Zugriffsstatistik im BIC und noch deutlicher die Frage nach den Wunschberufen in der Online-Befragung zei- gen aber signifikant, dass auch außerhalb von etwaigen Arbeits- und Lehrstellenmarkt-Zwängen, das Antwortver- halten eindeutig in Richtung traditionelle – von Rollenklischees geprägte – Berufsgruppen weist. Wobei sich die Antworten innerhalb der Berufsgruppen ebenfalls auf wenige Berufe beschränken. 1) Betrachtet man beispielsweise die bei den männlichen Usern dominierende Berufsgruppe „Maschinen- und Fahr- zeugbau/Metallbearbeitung“, so meinen die User damit fast ausschließlich Kfz-Techniker (Mechaniker) und Schlosserberufe. Für die gesamte Berufs- und Bildungsberatung (sowohl in Schulen als auch Beratungseinrichtungen) bedeutet das, dass wesentlich gezielter auf die Interessen, Neigungen und Wünsche der Jugendlichen (aber natürlich auch aller anderen Beratungssuchenden) eingegangen werden muss. Ausgehend von den vorhandenen Wünschen, Interes- sen und Neigungen müssen in Verbindung mit den Stärken der jeweiligen Person die individuellen Realisierungs- möglichkeiten und etwaige – auch geschlechtsatypische – Alternativen herausgearbeitet werden. 2) 8
ibw-Mitteilungen, 4. Quartal 2006, Mag. Wolfgang Bliem 4. BIC muss Suchmaschinentauglich werden 8% der User wurden über eine Suchmaschine auf den BIC aufmerksam. Berücksichtigt man den Umstand, dass der BIC aufgrund seiner Struktur über Suchmaschinen nur schwer aufzufinden ist, ist das ein beachtlicher Wert. Um noch mehr Personen außerhalb von Schul- und Beratungssituationen den Zugang zu qualitativ hochwertiger Berufsinformation zu ermöglichen, muss der BIC suchmaschinentauglich werden. 1) Man darf natürlich nicht außer Acht lassen, dass diese Berufswünsche weitgehend von Personen kommen, die sich im Berufs- bzw. Ausbil- dungswahl-Prozess befinden. Dh., dass dieses Antwortverhalten sicher zu einem Teil bereits durch gewisse Vorinformationen beeinflusst ist. Eine Einschätzung der Realisierbarkeit des Berufswunsches, Wissen um Ausbildungsmöglichkeiten in der (näheren) Umgebung (und anderer Umfeldeinflüsse, wie zB Elternwünsche) spielen hierbei sicher ein Rolle. 2) Berufsinformation und -beratung findet zu einem großen Teil in Gruppensituationen statt (meist in Schulklassen – in der Schule oder in Beratungszentren). In diesem Rahmen ist es möglich in effizienter Weise eine große Anzahl von Jugendlichen mit wichtiger Erstinformation über den Berufswahlprozess zu versorgen. In Hinblick auf die hier gezeigten Ergebnisse scheint es besonders wichtig, dass es in diesen Grup- penberatungen (-informationen) gelingt die Jugendlichen noch stärker dazu zu motivieren, sich persönlich mit dem Prozess der Berufs- und Bildungswahl zu beschäftigen und die Angebote zu individueller Beratung und Begleitung anzunehmen. 9
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