Big Data - Freund oder Feind? - Januar 2018 - AAA Auctor Actor Advisor
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Big Data – Freund oder Feind? 31. Januar 2018 © AAA Auctor Actor Advisor GmbH ■ Im Mediapark 8 ■ 50670 Köln Auctor Actor Advisor® ist eingetragene Marke der AAA Auctor Actor Advisor Holding GmbH
Ziele der Veranstaltung und Abgrenzung Einordnung des Begriffes Big Data Abgrenzung zu Business Intelligence Überblick schaffen über Big Data Nutzung im Markt • Big Data in anderen Branchen • Big Data in anderen Versicherungs-Sparten • Big Data in der Lebensversicherung Darstellung einiger Chancen und Risiken von Big Data in der Lebensversicherung Skills im Zusammenhang mit Big Data Einstieg in eine angeregte Diskussion Details zu den Anforderungen an die IT Architektur Details zu IT Technologien Details zu stochastischen Methoden des Data Mining und der Data Analysis © Auctor Actor Advisor GmbH 31.01.2018 Seite 3
Was ist eigentlich Big Data? Im heutigen Zeitalter Wie können werden jede diese Daten Minute sinnvoll Unmengen an genutzt Daten werden? produziert Quelle: https://www.domo.com/blog/2012/06/how-much-data-is-created-every-minute/ © Auctor Actor Advisor GmbH 31.01.2018 Seite 4
Definition Big Data (nach Gartner (2011), IBM-erweitert) “Big data” is high-volume, -velocity and -variety information assets that demand cost-effective, innovative forms of information processing for enhanced insight and decision making. Ziel von Big Data Kosteneffiziente und innovative Informations- verarbeitung Verlässlichkeit der Daten © Auctor Actor Advisor GmbH 31.01.2018 Seite 6
Was verstehen wir unter der Definition? Volumen Geschwindigkeit Sehr große Datenmengen die durch die Verarbeitungsgeschwindigkeit aber auch fortschreitende Digitalisierung unserer Veränderungsrate, Umgang mit Datenpeaks Gesellschaft erzeugt werden mit Daten die mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten geliefert werden Verbesserte Transparenz und Entscheidungs- findung Vielfalt Verlässlichkeit Strukturierte und/oder unstrukturierte Wie ist die Aussagekraft meiner Daten? Daten, Vielfalt der Quellen, Vielfalt der Wie sind die Daten korreliert? Gibt es auch Formate und Medien, Vielfalt der (noch Misskorrelationen? Wie ist meine versteckten) Nutzungsmöglichkeiten Datenqualität? Kosteneffiziente und innovative Informationsverarbeitung Moderne Technologie (Hadoop, NoSQL), Einbettung in bestehende Infrastruktur, welche Investitionen rechnen sich? © Auctor Actor Advisor GmbH 31.01.2018 Seite 7
Unterschied zu Business Intelligence (BI) Business Intelligence bezeichnet die betriebliche Entscheidungsunterstützung durch einen integrierten, aufs Unternehmen bezogenen IT-basierten Gesamtansatz. M. Grünwald, D. Taubner: Business Intelligence, In: Informatik Spektrum: Aktuelles Schlagwort, 2009 Business Intelligence Big Data Daten sind strukturiert, konsistent, Strukturierte, teilstrukturierte und beständig, nach einem vordefinierten, unstrukturierte Daten, Daten im statischen Schema abgelegt ursprünglichen Format Typischer ETL Ansatz: Extrahieren, Direktes, spontanes ETL: Transformieren, Laden. Zugriff auf Daten situationsabhängig mit wechselnden über definierte Schnittstellen um Zielen (Schema-on-Read) Berichte und Leistungsanalysen zu Innovative Konzepte (Not Only SQL, erzeugen (Schema-on-Write) Beide Hadoop, Apache,…) Traditionelle Datenbanken, zentraler Methoden können sich Glaskugel-Paradigma: „man weiß nicht Datenträger (DWH), SQL Abfragen wonach man fragen soll“, gut für das ergänzen, sind Antworten auf wohldefinierte Fragen, gut aber im Kern „unbekannte Unbekannte“, explorativ für das „bekannte Unbekannte“, unterschiedlich Agile Methoden, iterative Wiederholungen Vorgehensweise, hohe Definition oft traditionell in einem top- Reaktionsgeschwindigkeit down/bottom-up Ansatz Flexiblere Handhabung von Definierte (oft langsame) Change- Änderungswünschen, schnellere/kürzere Prozesse Umsetzungszyklen: neue Daten können sofort verarbeitet werden © Auctor Actor Advisor GmbH 31.01.2018 Seite 9
Business Intelligence vs. Big Data Analytics Optimierung Was ist das Beste, was passieren kann? Prognosemodelle Was wird als nächstes passieren? Wettbewerbsvorteil Vorhersage/Extrapolation Was, wenn diese Trends anhalten? Statistische Analyse Warum passiert das? Alarme Welche Handlungen sind erforderlich? Abfragen/Drilldown Wo genau ist das Problem? Ad-hoc Berichte Wie viele? Wie oft? Wo? Standardberichte Was ist passiert? Grad an „Intelligenz“ Quelle: Davenport/Harris: Competing on Analytics: The New Science of Winning, 2007, S.8 © Auctor Actor Advisor GmbH 31.01.2018 Seite 10
Worin besteht der Nutzen bei Big Data? Quelle: BARC Research Study; Big Data Use Cases 2015 © Auctor Actor Advisor GmbH 31.01.2018 Seite 11
Andere Branchen – ein Schritt weiter? In anderen Wirtschaftsbranchen ist das Thema Big Data längst angekommen Online Versand- häuser Supermarkt- Payback Werbung Landwirt- schaft Big Data Einzelhandel LCD Pharma- Bildschirme wirtschaft Automobil- hersteller © Auctor Actor Advisor GmbH 31.01.2018 Seite 12
Einzug von Big Data in die Versicherungswirtschaft Telematik-Tarife Werkstatt-Bindung KFZ Pay-as-you-drive Pay-how-you-drive Weiter reichende Risikosegmentierung unter Einbeziehung externer Daten (auch sozio-ökonomische Daten) Rückversicherung Risikoadäquate Angebote für Firmenkunden Kreditfirmendaten/Kreditinstitut-Rankings (Scoring-Modelle) Rehabilitierungsmassnahmen zur Kostensenkung Predictive Analytics zur Vorhersage des zukünftigen Krankheitsverlaufs Krankenversicherung (Schadenrückstellungsoptimierung) Empfehlungen für (günstigere) Medikamentenalternativen Vertriebsunterstützung durch Anreicherung mit Geo-Daten Innovative KYC Modelle als Unterstützung zur Wahl des CRM/KYC Modelle Kommunikationsweges Erstellen von Kunden-/Vertriebspartnerprofilen (kosteneffizienter Kundenservice/zielgerichtete Vertriebsunterstützung) © Auctor Actor Advisor GmbH 31.01.2018 Seite 13
Herausforderungen für Big Data Quelle: kdnuggets.com © Auctor Actor Advisor GmbH 31.01.2018 Seite 14
Was sind die „Bremsen“ bei Big Data Themen? Quelle: BARC Research Study; Big Data Use Cases 2015 © Auctor Actor Advisor GmbH 31.01.2018 Seite 15
Big Data und die Lebensversicherung: ein Widerspruch (1/3)? Rechtliches Umfeld Bisher Mit Big Data Strikte Regulierung und Gesetzeskonformität und starker Datenschutz Zielgruppenorientierung Der deutsche Lebensversicherungsmarkt ist Grundvoraussetzung: genaue Kenntnis der einer der an strengsten regulierten in Europa gesetzlichen Regelungen und Spielräume Sehr genaue Vorgaben wie Prämien und Rückstellungen kalkuliert werden müssen Genaue Analyse der Zielgruppe notwendig: (RechVersV etc.) welche Kundengruppen sind bereit Daten zu Es existieren diverse Beschwerdestellen für teilen? Welcher Zusatznutzen für den Kunden Kunden (Ombudsmann, BaFin, will ich bieten? Verbraucherschutz) Genaue Ausgestaltung der AVBs bzw. Deutschland hat ebenso sehr strenge Datenschutzvereinbarungen unter Datenschutzbestimmungen Einbeziehung der EU DSGVO. Die Bevölkerung hat eine sehr sensible Ziel: Transparenz für den Kunden über sein Wahrnehmung von Datenschutz Beitrags-Leistungsverhältnis schaffen. © Auctor Actor Advisor GmbH 31.01.2018 Seite 16
Big Data und die Lebensversicherung: ein Widerspruch (2/3)? Tarifierung Bisher Mit Big Data Risikoausgleich Individuelle im Kollektiv Tarifierungsmerkmale Seit jeher ist das Äquivalenzprinzip die Äquivalenzprinzip gilt weiterhin, der Barwert Grundlage der Tarifkalkulation in der der zukünftigen Leistungen kann nur vielleicht Lebensversicherung: etwas risikogerechter bestimmt werden. Barwert der zukünftigen Prämien = Barwert Das Risikoergebnis wird als Bilanzposition der zukünftigen Leistungen „verschlankt“ weil es (größenmäßig und Oft ist die Leistungshöhe nicht vollständig zeitlich) umverteilt wird. bezifferbar, es werden Mit Big Data wäre eine bedarfsorientierte Eintrittswahrscheinlichkeiten und Pufferberechnung möglich. Der Kunde zahlt Erwartungswerte bei der von Beginn an risikogerechter, der Versicherer Leistungsberechnung einbezogen. muss im Verlauf weniger Sicherheitsrücklagen Tritt ein Schaden seiner Höhe nach nicht rückzahlen. gemäß des Erwartungswertes ein, wird die Differenz im Kollektiv ausgeglichen. Aber: Grundvoraussetzung ist nach wie vor Um die unsicheren (geschätzten) Parameter eine gesunde Streuung der Risiken im abzusichern, wird ein Puffer eingebaut und im Bestand. Leistungsfall als Bonus oder laufend als Zusätzlich muss die Verlässlichkeit der Daten Risikoüberschuss an den Kunden vor allem ggü. der BaFin nachgewiesen zurückgezahlt. werden Ziel ist der Risikoausgleich im Kollektiv Ziel: systematische Risiken zu begrenzen © Auctor Actor Advisor GmbH 31.01.2018 Seite 17
Big Data und die Lebensversicherung: ein Widerspruch (3/3)? Image Bisher Mit Big Data Konservativ, übervorsichtig, Modern, am Puls der Zeit, langweilig, akribisch, transparent, fair, jung kompliziert Durch zunehmende Digitalisierung arbeiten viele Versicherer bereits an einem modernen Lebensversicherungen sind vernünftig und Auftritt erwachsen oder ein Muss (Sicherheit für Big Data wird in vielen Bereichen der Kredite und Hypotheken) Lebensversicherung diskutiert (Vertrieb, Im Leistungsfall muss sich der Kunde auf eine Prozessmanagement und Aktuariat) professionelle Abwicklung verlassen können Neue Berufsfelder des Data-Analysten/Data- Vertrieb noch sehr altmodisch mit Scientists machen Versicherer attraktiver und persönlichem Kontakt und Vertrauensaufbau spannender für junge moderne Arbeitnehmer. Versicherungen sind eher starr und ein paar Studien weltweit tätiger Niedrigzinsumfeld Jahre der aktuellen Mode hinterher zwingt zum Umdenken: der Bedarf an Lebensversicherer als Arbeitgeber ebenfalls innovativen, kosteneffizienten Produkten und eher die sichere Bank (im Vergleich zum Vermarktungsstrategien steigt Banker/Fondsmanager/…) Zusatznutzen als Feature verbessert das Image (z. Bsp. Erinnerung an Sport/Tabletten) Big Data kann Transparenz schaffen und damit das Verständnis des Kunden für Versicherungen verbessert © Auctor Actor Advisor GmbH 31.01.2018 Seite 18
Big Data entlang der Wertschöpfungskette der Lebensversicherung Neue Points of Contact/Sale, Zielgruppenadäquate und zielgerichtete Kundenansprachen, bedarfsorientierte Produkte, höhere Kundenbindung (customer Absicherung von neuen und journey), Cross- und Up-Selling, veränderten Lebenssituationen, Portfoliomanagement, risikogerechte Tarifierung 360 Kunden-Sicht, schnellere Reaktionsgeschwindigkeiten auf Kundenanfragen, bessere Vertriebsunterstützung, Verwaltungskostensenkung, übergreifende Kosteneffiziente Prozesstransparenz, Synergien Risikoprüfung im erkennen und nutzen, Leistungsfall, Betrugs- und Prozessoptimierung, höhere Verbrechensprävention Reaktivierungsquoten, steigende Prozessqualität Vorhersage von risikobehafteten Kundenverhalten (Mustererkennung), Analyse von Zusammenhängen die bilanzielle Risiken minimieren © Auctor Actor Advisor GmbH 31.01.2018 Seite 19
Skills im Zusammenhang mit Big Data Analytisches Denkvermögen IT-Experte Vertriebsaffinität/ Kundenorientierung Data Analyst Stochastik …muss riesige Datenmengen auf die für das Unternehmen Prozess- wichtigen Daten reduzieren, Experte diese analysieren und Datenschutz/ aufbereiten gesetzliche Vorschriften Aktuarielles Wissen Visualisierung Psychologie und Vermittlung von Daten © Auctor Actor Advisor GmbH 31.01.2018 Seite 20
Anforderungen an Aktuare im Big Data Umfeld Finanzielle Rahmenbedingungen unter der Niedrigzinsphase mit ihren besonderen Auswirkungen auf Aktuare die Kostensituation der Versicherer DAV arbeitet an müssen sich der Konzeption unter Die besonderen regulatorischen Bedingungen bzgl. einer neuen Einbeziehung Solvency II und des Umgangs mit Kundendaten Ausbildung zum von Big Data (Actuarial) Data noch stärker Die Bedeutung der vorhandenen Kunden- und Scientist, mit den Vertragsbestände auf Basis z. T. sehr alter IT-Systeme und angelehnt an die folgenden deren „Inforce Management“ Ausbildung der Aspekten französischen beschäftigen Den (noch) verzögerten Auf- und Ausbau des digitalen Aktuarsvereinigung Vertriebs und Verkaufs An vielen Universitäten werden bereits vermehrt Studiengänge zu Data Science angeboten © Auctor Actor Advisor GmbH 31.01.2018 Seite 21
Fazit: Big Data und Lebensversicherungen Big Data ist für viele Versicherer Der Weg zur individuellen Tarifierung noch neu, es fehlt an Erfahrungswerten ist noch weit und muss vor allem durch den Gesetzesgeber unterstützt werden. Es fällt schwer den Zusatznutzen durch Big Data zu beziffern, um die nötige Investition zu validieren Es wird Expertenwissen benötigt um die Daten zu interpretieren und die Datenqualität zu beurteilen Vorsichtsprinzip und Vertrauensaufbau zum Kunden steht gefühlt im Gegensatz zu eher „intuitiver“ Anwendung von Big Data Big Data wird noch ZeitHeute brauchen um sich in der LV zu etablieren. Was kann man in der Zwischenzeit tun? © Auctor Actor Advisor GmbH 31.01.2018 Seite 22
AAA Auctor Actor Advisor in Kürze Historie Kompetenzen AAA Auctor Actor Advisor wurde im Jahr 2002 als Organi- sations- und Managementberatung für Finanzdienstleister gegründet. Die Gründer verbindet die Philosophie einer hohen Kunden- und Erfolgsorientierung, die Lust an der täglichen Heraus- forderung sowie der Spaß an der Zusammenarbeit mit Kunden. Bis heute gehört AAA Auctor Actor Advisor ausschließlich im Unternehmen aktiven Gesellschaftern. Erfolgreiche Projekte für erfolgreiche Kunden AAA Auctor Actor Advisor, der Berater mit ausgewiesener Branchenexpertise für Finanzdienstleister … … steht für strategische Denkansätze und innovative Allianz Themen … bezieht als unabhängiger Partner konsequent Stellung und bietet Orientierung … gestaltet mit interdisziplinären Teams aktiv und kunden- individuell den Wandel von Menschen, Prozessen, Strukturen und Systemen … schafft mit übergreifender Sicht pragmatische Lösungen ZURICH Leitbild Referenzen © Auctor Actor Advisor GmbH 31.01.2018 Seite 23
Danke für Ihre Aufmerksamkeit Ihr Ansprechpartner zum Thema Elisabeth Rösler Principal Consultant AAA Auctor Actor Advisor GmbH Im Mediapark 8 50670 Köln www.3-a-3.de Telefon +49 (0) 221 55 405 411 Telefax +49 (0) 170 13 333 88 98 Mobil +49 (0) 170 333 88 98 Email Elisabeth.Roesler@3-a-3.de © Auctor Actor Advisor GmbH 31.01.2018 Seite 24
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