Burn-out: Fehldiagnose oder Epidemie?

 
WEITER LESEN
Burn-out: Fehldiagnose oder Epidemie?
THEMEN DER ZEIT

ARBEITSBEDINGTE PSYCHISCHE ERKRANKUNGEN

Burn-out: Fehldiagnose oder Epidemie?
Große Freiheit, wenig Spielraum – warum an sich
gute Arbeitsbedingungen nicht mehr vor Überlastung schützen.
Nick Kratzer

                      urn-out ist zum Symbol für       liche Interviewdauer: 90 Minuten)       ganz vorne und immer wichtiger
               B      eine Arbeitswelt geworden,
               in der psychische Überlastung das
                                                       mit Beschäftigten und Führungs-
                                                       kräften aus circa 20 Unternehmen
                                                                                               sind die psychischen Belastungen.
                                                                                               Nach der GEDA-Befragung des
               große Thema ist. Während aber die       verschiedener Branchen, die zu          Robert-Koch-Instituts arbeiteten
               einen von einer „Burn-out-Epide-        Leistungsanforderungen und Ar-          2010 etwa 40 Prozent aller Er-
               mie“ (1) sprechen, sehen andere vor     beitsbedingungen, Gesundheit und        werbstätigen häufig „unter Zeit-/
               allem „Burn-out-Hysterie“: Die Dia-     Privatleben befragt wurden.             Leistungsdruck“ (7). Nach Daten
               gnose Burn-out, so etwa Christian          Unstrittig ist, dass psychische      der BAuA sagten knapp 18 Millio-
               Weber, sage weniger etwas über das      Erkrankungen zunehmen und ver-          nen Erwerbstätige in Deutschland
               tatsächliche Erkrankungsgeschehen       mehrt zu Arbeitsausfällen führen        (2006), dass sie einem „starken Ter-
               aus, dafür umso mehr über eine          (4, 5). Die Folgen für die Arbeit       min- und Leistungsdruck ausge-
               Medienwelt, die immer mal wieder        sind klar, aber liegen hier auch die    setzt“ sind, und fast 60 Prozent
               eine neue Titelgeschichte sucht.        Ursachen? In einer von der Bundes-      empfinden dies als belastend (8).
               Der Zusammenhang zwischen psy-          anstalt für Arbeitsschutz und Ar-
               chischen Erkrankungen und der Ar-       beitsmedizin (BAuA) geförderten         Hochqualifizierte Betroffene
               beitswelt sei nämlich alles andere      psychologischen Studie der Univer-      „Also, diese kriminellen Erschöp-
               als eindeutig: Zwar habe die moder-     sität Marburg sollte mit objektiven     fungszustände, das ist neu. Dass es
               ne Arbeitswelt „unbestreitbare psy-     Analyseverfahren bestimmt wer-          sie wegtratzelt, das ist neu. Ich bin
               chische Kosten“, diesen Kosten          den, ob und welche Arbeitsbedin-        ja vor Weihnachten auch zu Hause
               stünden aber positive Entwicklun-       gungen Ursache depressiver Stö-         gewesen, ich konnt’ einfach nicht
               gen gegenüber: „Die Hierarchien         rungen sind. Ergebnis: Steigt die       mehr.“ (Gruppenleiter)
               sind flacher geworden, die Chefs        objektiv gemessene Arbeitsintensi-         „Sie kommen am Abend nach
               weniger autoritär, die Chancen grö-     tät, dann steigt auch das Risiko, an    Hause, sind völlig fertig, der Puls
               ßer.“ Und überhaupt: „Im Zweifels-      einer depressiven Störung zu er-        rast, die Hände flattern noch und
               fall berührt den einzelnen Men-         kranken (6). Auch wenn man Be-          fragen sich trotzdem: Was habe ich
               schen der ganz private Liebeskum-       schäftigte fragt, erhält man ein kla-   eigentlich gemacht heute? Was ha-
               mer immer noch mehr als Euro-Kri-       res Ergebnis: Körperliche Belastun-     be ich eigentlich geschafft heute?“
               se und ein ungeliebter Job.“ (2)        gen sind weiterhin ein Thema, aber      (Sachbearbeiter)
               Ähnlich argumentieren auch Arbeit-
               gebervertreter: „Es gibt viele weite-
               re Einflüsse, die beim Burn-out eine
               Rolle spielen – insbesondere aus
               Persönlichkeit und Lebensstil.“ (3)
                  Die zentrale Frage lautet daher:
               Welchen Einfluss haben die Ar-
               beitsbedingungen auf das psychi-
               sche Wohlbefinden von Beschäftig-
               ten? Und damit verbunden: Wie
               verändern sich eigentlich die Ar-
               beitsbedingungen: zum Schlechte-
               ren, wie man angesichts der These
               einer „Burn-out-Epidemie“ vermu-
               ten könnte – oder zum Besseren,
               wie im eingangs zitierten Artikel
               postuliert wird? Die empirische
               Basis der folgenden Ausführungen
                                                                                                                                       Fotos: Fotolia/arahan

               sind vorliegende Daten sowie ei-
               gene qualitative Untersuchungen:
               370 Intensivinterviews (durchschnitt-

A 2246
Burn-out: Fehldiagnose oder Epidemie?
THEMEN DER ZEIT

                                                                                            he Anforderungen ja nicht per se          nicht mehr funktionieren, sagten
                                                                                            problematisch, sondern können im          viele Führungskräfte im Interview,
                                                                                            Gegenteil sogar eine ganz wesent-         weil dazu die fachlichen Anfor-
                                                                                            liche Quelle von Gesundheit sein –        derungen zu komplex und zu dy-
                                                                                            und zwar dann, wenn die Anforde-          namisch und nicht zuletzt auch
                                                                                            rungen in sich konsistent, das heißt      die Führungsspannen viel zu groß
                                                                                            nicht widersprüchlich sind, wenn          wären. Auf der anderen Seite be-

                                                                 Foto: Fotolia/bluedesign
                                                                                            zu ihrer Bewältigung ausreichend          schreiben viele Beschäftigte im
                                                                                            Ressourcen zur Verfügung stehen,          Interview ihren Vorgesetzten nur
                                                                                            die Bearbeitung nicht behindert           selten als jemanden, der ihnen
                                                                                            wird (etwa durch Unterbrechun-            unmittelbare Anweisungen erteilt
                             Natürlich haben psychische Er-                                 gen), das Verhältnis zur Gegen-           oder ihre Arbeit ständig kontrol-
                          krankungen viele Ursachen, und                                    leistung (Gratifikation) stimmt,          liert. Und nahezu alle schätzen ihre
                          natürlich ist die Arbeitswelt nicht                               der Aufgabenzuschnitt ganzheitlich        unmittelbaren Tätigkeits- und Ge-
                          die einzige Belastungsquelle, aber                                oder die Aufgabe sinnvoll ist. Und        staltungsspielräume als groß bis
                          angesichts solcher Befunde wird                                   vielleicht das Wichtigste: Damit          sehr groß ein (15).
                          doch deutlich, dass die Arbeits-                                  hohe Anforderungen nicht zu Fehl-            Statistiken zeigen eine Arbeits-
                          bedingungen für die Frage von                                     belastungen führen oder sogar ge-         welt, in der eine Mehrheit der Be-
                          Wohlbefinden und Gesundheit eine                                  sundheitsförderlich sein können,          schäftigten über Gestaltungs- und
                          erhebliche Rolle spielen. Burn-out                                brauchen Beschäftigte Freiräume in        Entscheidungsspielräume verfügt
                          mag eine uneindeutige Diagnose                                    der Arbeit, müssen mitgestalten           (16): In der BIBB/BAuA-Erwerbs-
                          und diese im Einzelfall auch falsch                               können (10, 12).                          tätigenbefragung 2005/2006 geben
                          sein, dass aber mehr und mehr                                                                               rund zwei Drittel (68 Prozent) der
                          Menschen in und an der Arbeit                                     Mehr Freiheiten als früher                Beschäftigten an, dass sie ihre Ar-
                          leiden, ist kaum wegzudiskutieren.                                All das gilt gerade bei Hochqualifi-      beit „selbst planen und einteilen
                          Bleibt aber noch das zweite Argu-                                 zierten als gegeben: Hier stimmen,        können“, und der Anteil derjenigen,
                          ment, dass die Arbeitsbedingungen                                 so das gängige Bild, nicht nur Job-       deren Arbeitsdurchführung detail-
                          sich doch über die letzten Jahrzehn-                              sicherheit und Einkommen, son-            liert vorgeschrieben ist, sinkt zwi-
                          te erheblich verbessert haben und                                 dern im Großen und Ganzen auch            schen 1998/99 und 2005/6 von 31
                          insbesondere die Freiheitsgrade in                                die Arbeitsbedingungen. Eine mög-         auf 23 Prozent. Seit 1991 nimmt
                          der Arbeit angesichts flacherer                                   liche Antwort lautet daher: Die           der Anteil derjenigen zu, die ihr
                          Hierarchien und höherer Eigenver-                                 Arbeitsbedingungen der Hochqua-           Arbeitspensum (von 54 auf 62 Pro-
                          antwortung gestiegen sind.                                        lifizierten sind gar nicht mehr so        zent) und die Arbeitsmethoden
                             Die Leidtragenden sind nicht nur                               gut. Auch hier wird ja gespart, wer-      (von 55 auf 71 Prozent) beeinflus-
                          die gehetzte Krankenschwester, der                                den Stellen gestrichen, auch hier         sen können (16). Passend dazu sind
                          ausgebrannte Lehrer, die prekär be-                               gibt es viel mehr Vorgaben und            auch die Ergebnisse einer Untersu-
                          schäftigte Leiharbeiterin und nicht                               Kennzahlen, Bürokratie und Repor-         chung zur Auswirkung des Füh-
                          nur die Schwachen, Leistungsge-                                   ting, Controlling und Standardisie-       rungsverhaltens auf die Gesundheit:
                          minderten oder die, die den Sprung                                rung. Klar ist: Mit den Sicherheiten      Nur 17 Prozent der circa 28 000 Be-
                          in die neue Welt nicht geschafft ha-                              hochqualifizierter Arbeit, so der Be-     fragten geben an, dass sie „sich von
                          ben. Es sind oft und gerade die                                   fund einiger Studien, ist es nicht mehr   ihrem Vorgesetzten stark kontrol-
                          Leistungsträger, die Engagierten                                  so weit her wie früher (13, 14).          liert“ fühlen, entsprechend sagen
                          und Motivierten, die irgendwann                                       Aber wie sieht es mit den Frei-       83 Prozent, dies sei selten oder nie
                          nicht mehr können. Und es sind                                    heiten aus? Unzweifelhaft gibt es         der Fall (17).
                          mehr und mehr die hochqualifizier-                                mehr Standardisierung und mehr
                          te Beschäftigten, die mit hohen                                   Controlling. IT-Fachkräfte arbeiten       Belastung nimmt trotzdem zu
                          Anforderungen zu kämpfen haben:                                   nach Projektplan, Ingenieure haben        Es gibt also Freiheiten, aber ganz
                          Das zeigen Studien zu verschiede-                                 harte Terminvorgaben, Kunden-             offensichtlich verhindern sie nicht
                          nen Gruppen von Hochqualifizier-                                  berater bekommen nicht nur Ver-           (mehr), dass hohe Arbeitsanforde-
                          ten, wie etwa zu IT-Fachkräften (9),                              kaufsquoten vorgeschrieben, son-          rungen als belastend erlebt werden
                          Ärzten (10) oder Unternehmensbe-                                  dern auch, was sie wann und wie           und am Ende auch krank machen
                          ratern (11). Das ist deswegen be-                                 dem Kunden sagen sollen. Und              können. Es sind nach unseren Be-
                          merkenswert, weil man gerade bei                                  dennoch: Die Freiheiten sind groß,        funden – neben den quantitativ stei-
                          Hochqualifizierten annehmen kann,                                 größer als früher. Es gibt kaum           genden Anforderungen – vor allem
                          dass deren Arbeitsbedingungen so                                  noch eine Führungskraft, die sich         die Widersprüche der gegenwärti-
                          schlecht nicht sind.                                              selbst nicht einen „partizipativen“       gen Arbeitswelt, die vielen Be-
                             Hohe Anforderungen allein er-                                  Führungsstil attestieren würde. Ein       schäftigten und Führungskräften
                          klären noch nicht, warum Arbeit als                               strikt hierarchischer Führungsstil        das Leben schwermachen. Der erste
                          belastend empfunden wird. Aus ar-                                 mit direkten Anweisungen und di-          Widerspruch: Den steigenden An-
                          beitspsychologischer Sicht sind ho-                               rekter Kontrolle würde heute gar          forderungen stehen geringe, häufig

Deutsches Ärzteblatt | Jg. 109 | Heft 45 | 9. November 2012                                                                                                        A 2247
Burn-out: Fehldiagnose oder Epidemie?
THEMEN DER ZEIT

sogar schrumpfende Ressourcen                         kennzahlen) und basalen Res-              und Pflicht –, sich und seine Res-
gegenüber. Die Ziele sind oft ei-                     sourcen (Personalbemessung, In-           sourcen noch effizienter einzuset-
gentlich „unerreichbar“.                              vestitionen). Man darf bei allem          zen. Aber wird die Chance, in der
     „Ich . . . höre jedes Jahr von den               mitreden, jedoch nicht bei den            Arbeit mitzubestimmen und seine
Führungskräften den Satz: Wir le-                     „harten“ Einflussfaktoren.                Arbeit selbst zu gestalten, dadurch
gen noch eine Schippe drauf.                             Interviewer: „Wie groß ist der         falsch? Wird Freiheit vielleicht so-
. . . Und das Merkwürdige ist: Wir                    Verhandlungsspielraum (der eige-          gar selbst zur Belastung? Der For-
schaffen das jeweils, und die Kon-                    nen Mitarbeiter) bei der Festlegung       schungsstand dazu ist noch dünn,
sequenz ist davon dann, dass sich                     dieser Ziele?“ Abteilungsleiter Ent-      aber es deutet nichts darauf hin,
die Spirale wieder weiterdreht, wir                   wicklung: „Ich bitte sogar um Vor-        dass Selbstbestimmung an sich zum
am Ende des Jahres wieder hören,                      schläge von den Leuten, vor allem         Problem wird (11). Es gibt auch in
dass wir noch eine Schippe draufle-                   bei den persönlichen Zielen: ,Was         unseren Untersuchungen nieman-
gen sollen, obwohl wir eigentlich                     wollen Sie denn erreichen . . .?‘“        den, der zurück zur alten Bürokratie
ständig schon am Limit arbeiten.“                     Interviewer: „Und bei den Zahlen-         und Hierarchie möchte. Und das
(Finanzberater)
     Neu ist nicht, dass steigende An-    Selbstbestimmung verkommt zur Möglichkeit – und Pflicht –,
forderungen als Belastung wirksam
werden (können), neu ist aber, dass       sich und seine Ressourcen noch effizienter einzusetzen.
nun die Beschäftigten dafür sorgen
müssen, dass Anforderungen und                        zielen?“ Abteilungsleiter: „Da ist        ginge ja auch gar nicht: Wenn der
Ressourcen zusammenpassen. Die                        der Verhandlungsspielraum eben            ökonomische Erfolg darauf beruht,
Beschäftigten brauchen und be-                        null Komma null.“                         das Beschäftigte in Eigenregie stei-
kommen bestimmte Freiheiten und                          Drittens geraten Beschäftigte in       gende Anforderungen bewältigen
Beteiligungsmöglichkeiten, können                     Widerspruch zu sich selbst: Eigene        und dabei motiviert und kreativ
diese aber eben nicht wirklich „ei-                   arbeitsinhaltliche Orientierungen –       sein sollen, brauchen sie auch die
gensinnig“ nutzen, sondern müssen                     etwa im Hinblick auf die Qualität         Freiheit, sich in die Arbeit einzu-
diese dafür einsetzen, mit einer                      des Produkts, der Behandlung oder         bringen.
„systematischen Überlastung“ halb-                    der Beratung – geraten in Wider-             Zurück ins „Kommandosystem“
wegs zurechtzukommen.                                 spruch zu fremdgesetzten Anforde-         (18) geht also nicht und will auch
                                                      rungen. Man kann unter Zeitdruck          niemand. Aber mehr Selbstbestim-
Spielraum bleibt gering                               oder angesichts fehlender Ressour-        mung ist auch nicht mehr per se die
„Und da habe ich das gemacht,                         cen seine Arbeit nicht so machen,         Lösung. Benötigt wird unter ande-
was früher die Vorgesetzten ge-                       wie man es selbst eigentlich für          rem ein (Gesundheits-)Management,
macht haben: Ich habe mich dazu                       richtig hält. Das führt nicht selten      das mehr ist als das Angebot, sich
gebracht, immer effektiver zu arbei-                  zu inneren Interessengegensätzen:         selbst gesund zu erhalten. Es ist die
ten. Ich habe mich selber unter                       Beschäftigte wollen und müssen ih-        wesentliche Aufgabe eines moder-
Druck gesetzt. Das ist natürlich die                  re Arbeit gut machen und dabei            nen Gesundheitsmanagements, die
optimale Form, ist doch klar. Kein                    auch erfolgreich sein, sie wollen         institutionelle Plattform für die
Vorgesetzter kann mich so unter                       aber auch ihre Gesundheit erhalten        Auseinandersetzung über das Ver-
Druck setzen, wie ich mich selber,                    und genug Zeit für sich oder die Fa-      hältnis von Leistungsanforderun-
das ist doch klar. Weiß ich doch                      milie haben. Dass Arbeit und Ge-          gen und Leistbarkeit zu stellen. Die
auch. Aber Sie kommen ja nicht                        sundheit in Konflikt geraten (kön-        Beschäftigten sind dabei unbedingt
raus aus diesem Prozess. Das ist                      nen), ist natürlich auch nicht neu,       einzubeziehen. Sie sind die Exper-
eben so. Sie sind gezwungen, effek-                   aber jetzt sind es die Beschäftigten      ten ihrer Arbeit und ihrer Gesund-
tiver zu arbeiten, oder Sie schaffen                  selbst, die sich scheinbar freiwillig     heit, sie sind der „Ort“, an dem An-
es nicht, Sie schaffen das Volumen                    überlasten und gefährden – „inter-        forderungen und Ressourcen in
an Arbeit nicht früher als andere.                    essierte Selbstgefährdung“ wird das       letzter Instanz aufeinandertreffen –
Und keiner will doch der erste                           genannt (18).                          und eben oft und zunehmend als
sein, der sagt: Ich schaffe es                                  Ob die Arbeitsbedingun-         schmerzliche Erfahrung.
nicht.“ (Sachbearbeiter)                                        gen besser oder schlechter
                                                                                                █   Zitierweise dieses Beitrags:
   Der zweite Wider-                                               werden, ist also gar             Dtsch Arztebl 2012; 109(45): A 2246–8
spruch ist deshalb der                                              nicht so einfach zu be-
zwischen Fremd- und                                                   antworten. Vieles ist     Anschrift des Verfassers
Selbststeuerung:                                                       sicher besser. Aber      Dr. rer. pol. Nick Kratzer
                                                                                                Institut für Sozialwissenschaftliche
echte Freiheiten in                                                    Beschäftigte stehen      Forschung e. V. – ISF München,
der Arbeit, aber                                                       eben auch immer          Jakob-Klar-Straße 9, 80796 München,
kaum      Mitsprache                                                   stärker unter Druck.     nick.kratzer@isf-muenchen.de;
                                                                                                www.isf-muenchen.de
bei Ergebnisvorga-                                                    Selbstbestimmung in
ben (Termine, Umsät-                                                 der Arbeit verkommt
ze, Erträge, Qualitäts-                                            dann zur Möglichkeit –      @         Literatur im Internet:
                                                                                                         www.aerzteblatt.de/lit4512

A 2248                                                                               Deutsches Ärzteblatt | Jg. 109 | Heft 45 | 9. November 2012
THEMEN DER ZEIT

LITERATURVERZEICHNIS ZU HEFT 45/2012

ARBEITSBEDINGTE PSYCHISCHE ERKRANKUNGEN

Burn-out: Fehldiagnose oder Epidemie?
Große Freiheit, wenig Spielraum – warum an sich
gute Arbeitsbedingungen nicht mehr vor Überlastung schützen.

Nick Kratzer

LITERATUR                                           14. Breisig T, König S, Rehling M, Ebeling M:
 1. Hillert A, Marwitz M: Die Burn-out-Epide-           „Sie müssen es nicht verstehen, Sie müs-
    mie: Oder brennt die Leistungsgesell-               sen es nur verkaufen!“ Vertriebssteuerung
    schaft aus? München: Beck 2006.                     in Banken. Berlin: edition sigma 2010.
 2. Weber C: Die Burn-out-Hysterie. Süddeut-        15. Kratzer N, Nies S: Neue Leistungspolitik
    sche Zeitung, 22./23.10.2011: 24.                   bei Angestellten. ERA, Leistungssteue-
                                                        rung, Leistungsentgelt. Berlin: edition sig-
 3. Burnout, Depression, Demographie –Was               ma 2009.
    kann und soll betriebliche Gesundheitsför-
    derung hier leisten? Betriebspraxis & Ar-       16. Lenhardt U, Ertel, M, Morschhäuser M:
    beitsforschung 2011; 210.                           Psychische Arbeitsbelastungen in
                                                        Deutschland: Schwerpunkte – Trends –
 4. DAK Gesundheitsreport 2012. www.dak.                betriebliche Umgangsweisen. WSI-Mittei-
    de/content/filesopen/Gesundheitsre-                 lungen 2010; 63(7): 335–42.
    port_2012.pdf.
                                                    17. Zok K: Führungsverhalten und Auswirkun-
 5. BPtK (Bundespsychotherapeutenkammer):               gen auf die Gesundheit der Mitarbeiter.
    BPtK-Studie zur Arbeitsunfähigkeit. Psy-            Analyse von WIdO-Befragungen. In: Badu-
    chische Erkrankungen und Burnout. www.              ra B, Schröder H, Klose J, Macco K (eds.):
    bptk.de/uploads/media/20120606_AU-                  Fehlzeiten-Report 2011. Führung und Ge-
    Studie-2012.pdf.                                    sundheit. Berlin, Heidelberg: Springer
 6. Rau R, Gebele N, Morling K, Rösler U: Un-           2011; 27–36.
    tersuchung arbeitsbedingter Ursachen für        18. Peters K: Indirekte Steuerung und interes-
    das Auftreten von depressiven Störungen.            sierte Selbstgefährdung. Eine 180-Grad-
    Dortmund, Berlin, Dresden: Bundesanstalt            Wende bei der betrieblichen Gesundheits-
    für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin                förderung. In: Kratzer N, Dunkel W, Becker
    2010.                                               K, Hinrichs S (eds.): Arbeit und Gesundheit
 7. Kroll L, Müters S, Dragano N: Arbeitsbe-            im Konflikt. Analysen und Ansätze für ein
    lastungen und Gesundheit. GBE kompakt               partizipatives Gesundheitsmanagement.
    2011; 5.                                            Berlin: edition sigma 2011; 105–22.
 8. BAuA: Arbeitswelt im Wandel. Zahlen –
    Daten – Fakten. Dortmund: Bundesanstalt
    für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin
    2011.
 9. Gerlmaier A, Latniak E (eds.): Burnout in
    der IT-Branche. Ursachen und betriebliche
    Prävention. Kröning: Asanger 2011.
10. Knesebeck O, Klein J, Grosse Frie K, Blum
    K, Siegrist J: Psychosoziale Belastungen
    bei chirurgisch tätigen Krankenhausärzte:
    Ergebnisse einer bundesweiten Befra-
    gung. Dtsch Arztebl Int 2010: 107(14):
    248–53.
11. Striewe F, Schwering M: Partizipation und
    Belastung von Unternehmensberatern –
    Empirische Befunde zu den Risiken und
    Nebenwirkungen „wissensintensiver“ Ar-
    beit. ARBEIT 2011; 20(2): 75–93.
12. Ulich E: Arbeitspsychologie, 6. Auflage.
    Stuttgart: Schäffer-Poeschel 2005.
13. Kämpf T: Die neue Unsicherheit. Folgen
    der Globalisierung für hochqualifizierte Ar-
    beitnehmer. Frankfurt, New York: Campus
    2008.

Deutsches Ärzteblatt | Jg. 109 | Heft 45 | 9. November 2012                                                         A4
THEMEN DER ZEIT

LITERATURVERZEICHNIS ZU HEFT 45/2012

ARBEITSBEDINGTE PSYCHISCHE ERKRANKUNGEN

Burn-out: Fehldiagnose oder Epidemie?
Große Freiheit, wenig Spielraum – warum an sich
gute Arbeitsbedingungen nicht mehr vor Überlastung schützen.

Nick Kratzer

LITERATUR                                           14. Breisig T, König S, Rehling M, Ebeling M:
 1. Hillert A, Marwitz M: Die Burn-out-Epide-           „Sie müssen es nicht verstehen, Sie müs-
    mie: Oder brennt die Leistungsgesell-               sen es nur verkaufen!“ Vertriebssteuerung
    schaft aus? München: Beck 2006.                     in Banken. Berlin: edition sigma 2010.
 2. Weber C: Die Burn-out-Hysterie. Süddeut-        15. Kratzer N, Nies S: Neue Leistungspolitik
    sche Zeitung, 22./23.10.2011: 24.                   bei Angestellten. ERA, Leistungssteue-
                                                        rung, Leistungsentgelt. Berlin: edition sig-
 3. Burnout, Depression, Demographie –Was               ma 2009.
    kann und soll betriebliche Gesundheitsför-
    derung hier leisten? Betriebspraxis & Ar-       16. Lenhardt U, Ertel, M, Morschhäuser M:
    beitsforschung 2011; 210.                           Psychische Arbeitsbelastungen in
                                                        Deutschland: Schwerpunkte – Trends –
 4. DAK Gesundheitsreport 2012. www.dak.                betriebliche Umgangsweisen. WSI-Mittei-
    de/content/filesopen/Gesundheitsre-                 lungen 2010; 63(7): 335–42.
    port_2012.pdf.
                                                    17. Zok K: Führungsverhalten und Auswirkun-
 5. BPtK (Bundespsychotherapeutenkammer):               gen auf die Gesundheit der Mitarbeiter.
    BPtK-Studie zur Arbeitsunfähigkeit. Psy-            Analyse von WIdO-Befragungen. In: Badu-
    chische Erkrankungen und Burnout. www.              ra B, Schröder H, Klose J, Macco K (eds.):
    bptk.de/uploads/media/20120606_AU-                  Fehlzeiten-Report 2011. Führung und Ge-
    Studie-2012.pdf.                                    sundheit. Berlin, Heidelberg: Springer
 6. Rau R, Gebele N, Morling K, Rösler U: Un-           2011; 27–36.
    tersuchung arbeitsbedingter Ursachen für        18. Peters K: Indirekte Steuerung und interes-
    das Auftreten von depressiven Störungen.            sierte Selbstgefährdung. Eine 180-Grad-
    Dortmund, Berlin, Dresden: Bundesanstalt            Wende bei der betrieblichen Gesundheits-
    für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin                förderung. In: Kratzer N, Dunkel W, Becker
    2010.                                               K, Hinrichs S (eds.): Arbeit und Gesundheit
 7. Kroll L, Müters S, Dragano N: Arbeitsbe-            im Konflikt. Analysen und Ansätze für ein
    lastungen und Gesundheit. GBE kompakt               partizipatives Gesundheitsmanagement.
    2011; 5.                                            Berlin: edition sigma 2011; 105–22.
 8. BAuA: Arbeitswelt im Wandel. Zahlen –
    Daten – Fakten. Dortmund: Bundesanstalt
    für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin
    2011.
 9. Gerlmaier A, Latniak E (eds.): Burnout in
    der IT-Branche. Ursachen und betriebliche
    Prävention. Kröning: Asanger 2011.
10. Knesebeck O, Klein J, Grosse Frie K, Blum
    K, Siegrist J: Psychosoziale Belastungen
    bei chirurgisch tätigen Krankenhausärzte:
    Ergebnisse einer bundesweiten Befra-
    gung. Dtsch Arztebl Int 2010: 107(14):
    248–53.
11. Striewe F, Schwering M: Partizipation und
    Belastung von Unternehmensberatern –
    Empirische Befunde zu den Risiken und
    Nebenwirkungen „wissensintensiver“ Ar-
    beit. ARBEIT 2011; 20(2): 75–93.
12. Ulich E: Arbeitspsychologie, 6. Auflage.
    Stuttgart: Schäffer-Poeschel 2005.
13. Kämpf T: Die neue Unsicherheit. Folgen
    der Globalisierung für hochqualifizierte Ar-
    beitnehmer. Frankfurt, New York: Campus
    2008.

Deutsches Ärzteblatt | Jg. 109 | Heft 45 | 9. November 2012                                                         A4
Sie können auch lesen