Cannabis und Partydrogen - wie gefährlich sind sie? - Programm -Flyer Vorträge Presseartikel

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Cannabis und Partydrogen –
  wie gefährlich sind sie?
            ___________

          Info-Nachmittag
     Mittwoch, 5. November 2014

              Inhalt:

        Programm –Flyer
            Vorträge
          Presseartikel
Veranstalter:
     Stadt Dortmund, Gesundheitsamt,
     in Kooperation mit dem Jugendamt Dortmund/
     Fritz-Henßler-Haus im Rahmen des Dortmunder
     Bündnisses für seelische Gesundheit
                                                         Cannabis
                                                         und Partydrogen –
                                                         wie gefährlich sind sie?
Herausgeber:
Stadt Dortmund, Gesundheitsamt,
Redaktion:
Dr. Annette Düsterhaus (verantwortlich), Susanne Fleck
Foto:
Gestaltung, Druck und Produktion:
Dortmund-Agentur 09/2014
Info-Nachmittag
     Mittwoch, 5. November 2014
     14.00–17.00 Uhr
     Fritz-Henßler-Haus
     Schülercafé
     Geschwister-Scholl-Straße 33–37
     44135 Dortmund
     Eintritt frei
Moderation                                               14.55-15.40 Uhr
Dr. Frank Renken                                         Welche Hilfeangebote gibt es?
Gesundheitsamt Dortmund                                  s¬¬&RE$¬n¬&RàHINTERVENTION¬BEI¬ERSTAUFFËLLIGEN¬
                                                         ¬ $ROGENKONSUMIERENDEN
14.00–14.15 Uhr                                             Frank Schlaak, Fachstelle für Suchtvorbeugung Dortmund
Begrüßung                                                s¬¬1UIT¬THE¬3HIT¬n¬/NLINEBERATUNG
Birgit Jörder                                               Bernd Nordlohne, Drogenberatungsstelle Dortmund
Bürgermeisterin und Schirmherrin des Dortmunder          s¬¬7AS¬KANN¬!NGEHÚRIGEN¬HELFEN
Bündnisses für seelische Gesundheit                         Gisela Kampmann, Selbsthilfegruppe „Angehörigenkreis
                                                            Drogen konsumierender Menschen“
14.15–14.35 Uhr
Konsum von Cannabis und Amphetaminen –                   15.40–16.10 Uhr
wie sehen bundes- und landesweite Zahlen aus?            Pause mit Infomarkt
Doris Sarrazin, LWL-Koordinationsstelle Sucht, Münster
                                                         16.10–16.30 Uhr
14.35-14.55 Uhr                                          #ANNABIS¬n¬RECHTLICHE¬¬&OLGEN
Cannabis, Spice und Amphetamine: Was ist das?            Rainer Laufkötter, Polizei Dortmund, Kommissariat Kriminal-
Welche Risiken und Wirkungen haben sie?                  prävention/Opferschutz
Rüdiger Merx, Funktionsoberarzt, LWL-Klinik Dortmund,
Abteilung Suchtmedizin                                   16.30–16.50 Uhr
                                                         0RËVENTION¬n¬WAS¬FàR¬-ÚGLICHKEITEN¬GIBT¬ES
                                                         Frank Schlaak, Fachstelle für Suchtvorbeugung Dortmund
                                                         Bitte schriftlich anmelden bei: sfleck@stadtdo.de
Vortrag von

           Doris Sarrazin
(LWL-Koordinationsstelle Sucht, Münster)
LWL - Koordinationsstelle Sucht

Konsum von Cannabis und
     Amphetaminen –
  wie sehen bundes- und
 landesweite Zahlen aus?

                   Doris Sarrazin
  Cannabis und Partydrogen, wie gefährlich sind sie?
               05.11.2014, Dortmund
LWL - Koordinationsstelle Sucht

              Cannabis – Zahlen NRW*

    Betreuungen: 2006 = 2.417 < > 2012 = 6.845
    Alter: 25,1 J (w = 26,4 J; m = 24,8 J)
    Geschlecht: 82 % m, 18 % w
    Nationalität: 90 % DE, 2 % EU, 8 % andere
    Vermittlung: 37% Eigeninitiative, 13%
    Angehörige, 27% Auflagen
    (2.353 - 4.108 gerichtliche Auflagen in 2012)

*Monitoringbericht NRW 2006-20012
                                                                   2
LWL - Koordinationsstelle Sucht

              Cannabis – Zahlen NRW*

    Wohnen: 33 % Eltern, 31 % in fester Partnerschaft
    Schulabschluss: 17% ohne, 38% Hauptschule,
    19% Realschule, 8% (Fach-) Abitur
    Beruf: 61% ohne, 24% mit, 1%
    Hochschulabschluss
    Erwerbsstatus: 48% ohne Arbeit

*Monitoringbericht NRW 2006-20012
                                                                     3
LWL - Koordinationsstelle Sucht

      Cannabis – Zahlen NRW

Das Alter beim Erstkonsum lag bei 15,4 Jahren
Konsum führte im Schnitt schon nach ca. 1,5
Jahren zu Suchtproblemen
Je geringer das Alter der Betreuten, desto geringer
der Abstand zwischen Erstkonsum und
Störungsbeginn - bei Minderjährigen
durchschnittlich nur 6 Monate!
Ein Drittel problematischer Tabakkonsum, ein
Fünftel zusätzlich Alkoholprobleme, ein Fünftel
zusätzlich Amphetaminprobleme

                                                                  4
LWL - Koordinationsstelle Sucht

             LKA Zahlen NRW 2013

- Mit 41 138 die höchste Zahl konsumnaher Delikte im
  20-Jahres-Vergleich
- Mit 198 niedrigste Zahl der Rauschgifttoten in NRW
  seit 1988
- Mit 392 niedrigste Zahl der Fälle direkter
  Beschaffungskriminalität der letzten 10 Jahre
- Stärkerer Anstieg der Zahl der Konsumenten von
  Amphetamin und Cannabis bei Minderjährigen als in
  anderen Altersgruppen

                                                                    5
LWL - Koordinationsstelle Sucht

         Cannabis – LKA Zahlen NRW
Konsumnahe Delikte + 14,2%
Handel und Schmuggel – 23,9%
6 (8) festgestellte Profi- 36 (40) –Groß-Indoorplantagen
90 (116) festgestellte Klein-Indoorplantagen

            2004 2006   2010   2011 2012   2013

                                                                              6
LWL - Koordinationsstelle Sucht

                        LKA Zahlen NRW

Allgemeine Verstöße § 29 BtMG     2012     2013

Heroin                            2.750    2.672

Kokain einschl. Crack             2.029    1.842

LSD                               38       42

Amphetamin (gesamt)               6.486    8.973
                                                              + 38,3%

Cannabis (gesamt)                 21.570   24.714             + 14,2%

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LWL - Koordinationsstelle Sucht

                   Prävalenz – Zahlen BRD*
Untersuchung             DAS 2011                      ESA 2012
                  % 12-17J      % 18-25J                % 18-64J
Substanz             12 M         12 M            LZ         12 M               30 T
Cannabis          4,6           13,5       25,6        4,8                2,3
Amphetamin        0,4           1,6        3,1         0,7                2,3
Ecstasy           0,2           1,0        2,7         0,4                0,2

Höchste Cannabis-Prävalenzwerte bei 18-20Jährigen (16,2%),
Höchste Amphetamin-Prävalenzwerte bei 25-29Jährigen (2,4%)

     *Reitoxbericht DBDD 2014
                                                                                          8
LWL - Koordinationsstelle Sucht

          Cannabis 30-Tages-Prävalenz*

*Studie: Suchtmittelkonsum und suchtbezogene Problemlagen bei
Jugendlichen in der stationären Jugendhilfe                                                 9
LWL - Koordinationsstelle Sucht

      Cannabis-Behandlung BRD 2012

- 25.699 Patienten in ambulanten und stationären
  Einrichtungen,
- Cannabis mit größtem Männeranteil
- Mit ambulant (25 J) und stationär (27 J) jüngste
  Suchtpatienten
- Ambulant kürzeste Behandlungsdauer (180 Tage)
- Stationär zweitlängste Behandlungsdauer (102 Tage)

                                                                 10
LWL - Koordinationsstelle Sucht

   Amphetamine-Behandlung BRD 2012

- 9.274 Patienten in ambulanten und stationären
  Einrichtungen
- Mit ambulant (27 J) und stationär (28 J) junge
  Suchtpatienten
- Ambulant mittlere Behandlungsdauer (205 Tage)
- Stationär längste Behandlungsdauer (106Tage)

                                                                 11
LWL - Koordinationsstelle Sucht

  DFG Projekt: Die Distribution illegaler Drogen
                 Social Supply*

Online-Befragung von Personen, die
-Mehrjährige Erfahrung mit illegalen Drogen haben,
-In den letzten 12 Monaten konsumierten,
-Mindestkriterien für soziale Unauffälligkeit erfüllten.

84% hatten (Fach-)Abitur,
31% waren Studenten, 53% waren berufstätig, 6% arbeitslos,
95% männlich.

   *Bernd Werse, Wie kriminell sind ‚Social Supplier‘? Ergebnisse zum
   Drogenkleinsthandel aus zwei empirischen Studien. In: Rausch 2/2014                             12
LWL - Koordinationsstelle Sucht

 DFG Projekt: Die Distribution illegaler Drogen
                Social Supply*

74% bauten bis zu 10 Cannabispflanzen selbst an,
81% verkaufen ausschließlich an Freunde oder Bekannte
(meist nicht profitorientiert).
64% erwerben Cannabis (fast) immer über Bekannte.
59% konsumieren ausschließlich in privaten Räumen.

  *Bernd Werse, Wie kriminell sind ‚Social Supplier‘? Ergebnisse zum
  Drogenkleinsthandel aus zwei empirischen Studien. In: Rausch 2/2014                             13
LWL - Koordinationsstelle Sucht

               Aktuelle Trends
Weltweite Diskussion und Aktivitäten zur Legalisierung,
Entkriminalisierung und Regulierung von Cannabis
(ausgehend von Amerika und Uruguay)
Diskussion von sog. Cannabis Social Clubs
(in Spanien eingerichtet)
Zulauf zu psychedelischen Festivals überall in Europa
mit Musik, Tanz etc. und geduldetem Drogenkonsum
Deutsche Gesellschaft für Suchtforschung und
Suchttherapie hat eine Arbeitsgruppe eingerichtet, um
die Situation fachlich fundiert zu diskutieren und eine
Stellungnahme vorzubereiten.

                                                                 14
LWL - Koordinationsstelle Sucht

                    Die Diskussion
                    wird sich auch bei
                    uns nicht aufhalten
                    lassen!

Wir sollten sie
fachlich fundiert
begleiten!

                                                  15
LWL - Koordinationsstelle Sucht

       Aussage aus dem Vorwort zum
         SuchtMagazin 4/2014 (CH)

„ Es geht nicht einfach um Verbot und Abstinenz,
sondern darum, Konsumgewohnheiten der Reflexion
zugänglich zu machen.
Wie stehen eigene Konsummuster und das Verlangen
nach Rausch- und Grenzerfahrungen zur eigenen
Lebensführung und –planung?
Welche Risiken und Nebenwirkungen ist man bereit in
Kauf zu nehmen?“

                                                                 16
LWL - Koordinationsstelle Sucht

                          17
Vortrag von

           Frank Schlaak
(Fachstelle für Suchtvorbeugung Dortmund)
Ergebnisse und Erfahrungen
           aus 2012/13

1
• Der Ansatz von FreD entstand Ende der
      90er Jahre

    • 120 Beratungsstellen in Deutschland bieten
      FreD oder FreD ähnliche Projekte an

    • Entwickelt wurde FreD vom LWL –
      Koordinationsstelle Sucht (www.lwl.org)

2
Beitrag zum Schließen der Lücke im Hilfesystem
    zwischen selektiver Prävention und Suchtbehandlung
    junger Menschen.
    Ein frühinterventives und spezifisches Gruppenangebot
    für erstauffällige Jugendliche.
    Es soll - neben Reflexion und Wissenserweiterung –
    auch den Weg ebnen, weitere Unterstützung in
    Anspruch zu nehmen, falls diese (später) benötigt wird.

3
Quit the Shit

            FreD

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4
!!         "

    Jugendliche zwischen 14 und 21 Jahre
    Weisung gem. § 10 JGG
    (Jugendgerichtsgesetz)
    Urteil
    Staatsanwaltliche Auflage (Diversion)

5
#

        Kooperation Jugendgerichtshilfe – DROBS Dortmund (Fachstelle für
        Suchtvorbeugung)
        Absprache: 4 Gruppen, je eine pro Quartal in 2012/2013
        Außerhalb der Sprechzeiten der DROBS: von 18:00-21:00 Uhr an drei
        Abenden
        Vor den Treffen finden Selektionsgespräche zwischen
        Jugendgerichtshilfe und Fachstelle für Suchtvorbeugung/DROBS
        Dortmund statt.
        Indikation: Cannabiskonsum
        Nach der Vorauswahl werden die Teilnehmenden zu sog.
        Intakegesprächen eingeladen, um sie mit FreD-Inhalten vertraut zu
        machen und/oder Motivationsfragen zu klären.

6                                                                           !
$

        Transtheoretisches Modell der Verhaltensänderung
        Motivierende Gesprächsführung
        Erlebnisaktivierende Methoden

7                                                          "
%

        Vertrauensvolle Gruppenatmosphäre schaffen (z. B. über Regeln)
        Wissen erhöhen über Drogen und Wirkung sowie unangenehmen Folgen,
        eigenes Risiko und rechtliche Aspekte.
        Selbstwahrnehmung fördern.
        Sich persönliche Ziele setzen und (realistische) Wege wissen, wie diese zu
        erreichen sind und
        Konsummuster erkennen und Schlüsse daraus ziehen können sowie
        über Unterstützungsmöglichkeiten Bescheid wissen (innerhalb und außerhalb
        des Hilfesystems).

8                                                                                    #
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11
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     1

12
1        +          2

         Welchen Stellenwert nimmt Cannabis in meinem
         Alltag ein?
         Wie hoch ist mein Konsum in der Woche?
         Wann konsumiere ich?
         Gibt es Pausen?
         Bin ich auf meinen Konsum bereits angesprochen
         worden?
         Welche Alternative sehe ich zum Konsum?

13
1   +   2
                 1   3 34

14
'   ("   (

15
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16           !
1                        5

     Einschätzung zur eigenen Situation:

           „Ich habe zum ersten Mal         „Ich hätte vorher
            intensiver über meinen         nicht gedacht, wie
               Cannabiskonsum                 riskant mein
                 nachgedacht.“                Konsum ist“

                                      „Ich habe vorher nicht
          „Ich habe gelernt,
                                       so offen über meine
            dass häufiger
                                         Kifferei geredet.“
            Konsum mich
          gefährden kann!“

17                                                              "
1                  5
     Zum Setting:             Vortrag von
                                             „Alleine hätte ich
                     Bernd Nordlohne             das nicht
          „Es war gut, mit                       gemacht.
             (Drogenberatungsstelle Dortmund)
         anderen in Kontakt
           zu kommen“.

                                            „Ich konnte auch über
                „Gute
                                             den Konsum anderer
         Gruppenatmosphäre!“
                                               etwas erfahren.“

18                                                                  #
Kurzintervention bei
           Cannabiskonsumenten

Bernd Nordlohne - Dipl. Soz. Päd. - Sozialtherapeut - DROBS Dortmund
Gründe zur Wahrnehmung der
    Onlineberatung von Quit The Shit

    •   die Hemmschwelle gegenüber der ambulanten
        Suchthilfeangebote ist häufig zu groß
    •   die eigene Suchtproblematik für die Wahrnehmung von
        ambulanter Suchthilfe wird vielfach nicht als gravierend genug
        erlebt
    •   die Kommunikation über Internetforen und soziale Netzwerke
        (      ) gehören inzwischen zum Alltag vieler Nutzer

                                     Quelle: Quit the Shit-Online Beratungsprogramm/Christine Pirot)
2
Anonymität

    •   die Anonymität bleibt gewahrt
    •   ein Großteil der User hat zuvor noch nie Kontakt
        zum Suchthilfesystem gehabt.
    •   die Onlineberatung ermöglicht einen
        niedrigschwelligen Zugang, um persönliche
        Beratung in Anspruch zu nehmen

                               (Quelle: Quit the Shit-Online Beratungsprogramm/Christine Pirot)
3
niedrigschwelliger Zugang
    einerseits
    hohe Verbindlichkeit andererseits

    •   Teilnahme der User ist freiwillig
    •   Anfang und Ende des Beratungsmoduls ist definiert
    •   klare inhaltliche Struktur
    •   Abbruch jederzeit möglich
    •   Einhaltung der Datenschutzrichtlinien werden
        gewährleistet

                                Quelle: Quit the Shit-Online Beratungsprogramm/Christine Pirot)
4
Beratungsanlässe

Krisen

•   Probleme in der Partnerschaft
•   depressive Verstimmungen
•   Kontrollverlust über die eigene Lebensführung
•   kritische Rückmeldung aus dem sozialen Umfeld der
    User

                           Quelle: Quit the Shit-Online Beratungsprogramm/Christine Pirot)
Beratungsanlässe

positive Anlässe

•   Ausbildungsbeginn oder Einstieg in den Beruf
•   Ortswechsel
•   neue Partnerschaft
•   anstehende Elternschaft

                          Quelle: Quit the Shit-Online Beratungsprogramm/Christine Pirot)

                                                                                        !
Quit the Shit

basierend auf dem Vortrag „Prävention - Beratung - Behandlung - in
Zukunft alles online?“ von Dr. Peter Tossmann, Dez. 2008

                                                                     "
Quit the Shit

     DROBS Dortmund
     Schnittstelle Beratung/Vorbeugung

     2 Mitarbeiter (Dipl. Soz. mit Zusatzqualifikation):
     Bernd Nordlohne, Frank Schlaak

     Anteil Wochenarbeitszeit: je 5 Std.

     Kontakt und Verteilung: über drugcom.de
     (Postleitzahlenbereich 40, 42, 44, 45, 47)

8                                                          #
Quit the Shit

    Zielgruppe:
      Jugendliche, junge Erwachsene und Erwachsene

    Voraussetzung:
      primärer Konsum von Cannabis (Heroin-, Kokain-,
      Alkohol-, Tablettenabhängigkeit ist ausgeschlossen)

9                                                           $
Quit the Shit

     Ziel:
       Veränderung des Konsums

     Detailziele des Programms :
       signifikante Reduzierung der Konsumfrequenz
       (unterhalb "täglicher Konsum")
       Etablierung von Konsumpausen
       Einstellung des Cannabiskonsums

10                                                   %
Quit the Shit
     & Internetbasiertes Eingangsscreening
     & Online Aufnahmekontakt (One-to-One-Chat)
       Konsumtagebuch über 50 Tage
     & Tagebuchgestützte Begleitung
       (wöchentliche Rückmeldung) über 50 Tage

     & Online Feedback-Chat nach zwei Wochen,
       Zwischen-Chat bei Bedarf und
       Abschluss-Chat nach Beendigung des
       Programms

11
Quit the Shit
     Themenspektrum/Übungen
      relevante Informationen über Substanz,
      Konsumformen, Auswirkungen und
      Entzugsymptome
      Entwicklung von Alternativen zum Konsum
      Umgang mit Risikosituationen/Craving
      Anwendung diverser Übungen
      (Entscheidungskompass - Pro und Kontra,
      Risikosituationen – Erkennung und Entwicklung von
      Strategien zur Bewältigung von Risikosituationen,
      Verbesserung der Lebenssituation, Abschiedsbrief)
      bei Bedarf Vermittlung in parallele oder
      weiterführende Angebote der Suchthilfe
12
Pro und Contra

13
Risikosituationen

14
Abschiedsbrief

15
Wochenübersicht

16                     !
Vortrag von

    Rainer Laufkötter
(Polizei Dortmund, Kommissariat
Kriminalprävention/Opferschutz)
bürgerorientiert - professionell - rechtsstaatlich

      Polizei Dortmund

      Cannabis – rechtliche Folgen!

      KK Kriminalprävention/Opferschutz

                                                     1
Durch das Betäubungsmittelgesetz (BtmG) erfasst:

z.B. Cannabis (THC), Ecstasy (MDMA), Heroin, Kokain, LSD etc.

positive Aufzählung in den Anlagen des BtmG

                                                                2
rechtliche Situation

 Strafbare Handlungen
 - Besitz
 - Erwerb
 - Handel
 - Ein- und Ausfuhr
 - Abgabe
 - Anbau und Herstellung

 - jedoch nicht der Konsum
  (straflose Selbstgefährdung)

                                 3
rechtliche Situation
Auch der Besitz von Kleinstmengen ist eine Straftat!

  Absehen von der Verfolgung durch Justiz

      - geringe Menge
      - ausschließlich Eigenkonsum
      - kein öffentliches Interesse

           aber nie bei Handel!
                                                       4
mögliche Strafen

              Jugendliche

1.   Einstellung des Verfahrens mit Auflagen (z.B. FreD)
2.   Sozialstunden
3.   Wochenend- und Arrest bis zu vier Wochen
4.   Haftstrafen

     Führerscheinrechtliche Folgen!!!

                                                           5
BVerwG- Urteil vom 23. Oktober 2014

    Fehlen der Fahreignung bei gelegentlichem Konsum von Cannabis,
    wenn die Blutprobe eine THC-Konzentration von 1,3 ng/ml ergibt

Es hat die Rechtsauffassung des Berufungsgerichts bestätigt, dass bei einem
gelegentlichen Cannabiskonsumenten der Konsum und das Fahren nur dann in der
gebotenen Weise zeitlich getrennt werden, wenn eine Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit
nicht eintreten kann.

….Davon konnte beim Kläger nach den bindenden tatsächlichen Feststellungen des
Berufungsgerichts aufgrund des bei ihm festgestellten THC-Pegels nicht ausgegangen
werden…..
…..dass eine Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit ab einer THC-Konzentration von
1,0 ng/ml im Blutserum nicht ausgeschlossen werden könne…….

                                                                                     6
Partydrogen „Legal Highs“

EuGH trifft Entscheidung zur Begrifflichkeit von psychoaktiven
  Substanzen und Legal Highs Urteil 10.07.2014

                                       Bewertung
   Nachdem der EuGH die Anwendung des AMG verneint hat, gibt es in Deutschland
  derzeit keine Möglichkeit mehr, gegen den Handel mit npS (oder Substanzen wie z.B.
     GBL) rechtlich vorzugehen, sofern diese noch nicht dem BtMG unterstellt sind.
     Diverse, seit dem Beschluss des BGH am 28.05.13 wegen des Verdachts des
   Verstoßes gegen das AMG geführte npS-Verfahren müssen in der Folge eingestellt
                und bereits laufende Verhandlungen abgebrochen werden.

                                                                                   7
Cannabis – rechtliche Folgen

Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit

                                      8
Vortrag von

           Frank Schlaak
(Fachstelle für Suchtvorbeugung Dortmund)
Prävention –
    was für Möglichkeiten gibt es?

1
Regeln im Umgang mit Cannabis

      Warum Cannabisverbot an der Schule?
      Sinnvolles Regelsystem zu
      Cannabiskonsum an der Schule
      - warum Regeln?
      - welche Regeln?

2
Warum Cannabisverbot an der Schule?

     Lernorientierung und Leistung sind zentrale
     Themen der Schule
       Cannabis behindert beides:
         Aufmerksamkeitsfähigkeit und
         Leistungsfähigkeit des Kurzzeitgedächt-
         nisses werden vermindert
     Berauschte Jugendliche bremsen Lernprozess
     der anderen, stören Klassenklima
3
Gleiche Regeln für alle

    Warum ist ein einheitliches Regelsystem nötig?
     Klare Regeln schaffen klare Verhältnisse für alle
     Beteiligten
     Sie helfen bei der einheitlichen und sicheren
     Reaktion auf Regelverstöße
         Durch Regelsystem wird eine klare
         Haltung transportiert!

4
Sinnvolles Regelsystem

    Wie müssen die Regeln aufgebaut sein?

      Regeln müssen praktikabel sein und von allen
      getragen werden
      Für den Fall der Übertretung müssen klare und
      einheitliche Maßnahmen definiert sein
      Rollen- und Aufgabenverteilungen aller Beteiligten
      muss klar definiert sein
      Schulvorschriften müssen berücksichtigt und
      eingebaut werden
      Transparenz, Kommunikation und Information!
      Kontinuierliche Überprüfung und Anpassung!
5
Sinnvolles Regelsystem

    Wie können solche Regeln aufgestellt werden?
      Sinnvoll, wenn Regelsystem von mehreren Beteiligten in Kooperation
      erstellt wird, z.B. „Suchtpräventionsteam“ aus Schulleitung,
      Lehrpersonen und anderen Personen des Schullebens
      (HausmeisterIn, Schulsozialarbeit, Elternvertretung etc.)
      Beratend sollten Suchtpräventionsstellen, Gesundheitsamt oder
      schulpsychologischer Dienst beteiligt sein
      Gemeinsame Zielvorstellung (Haltung) muss geklärt werden
      Regeln sollten auch andere Substanzen einbeziehen

6
Sinnvolles Regelsystem

    Welche Regeln sind sinnvoll?
     Kein Konsum vor und während der Schule
     Keine Teilnahme am Unterricht in nicht
     aufnahmefähigem Zustand
     Kein Konsum vor oder während Veranstaltungen, die
     von der Schule organisiert werden
     Keine Weitergabe, kein Handel mit Cannabis oder
     anderen Drogen auf dem Schulgelände

7
Interventionen

    a)   Feststellung von Regelbrüchen
    b)   Disziplinarische Maßnahmen
    c)   Entwicklungsfördernde Maßnahmen

8
Feststellung von Regelbrüchen

    Wie findet man heraus, ob jemand bekifft ist?
      Nicht leicht: nicht immer Entwicklung von sichtbaren
      Symptomen, feststellbare Zeichen nicht mit Sicherheit auf
      Konsum rückführbar
      Mögliche Hinweise:
      - Charakteristischer Geruch
      - Sediertheit, langsame Reflexe, verringerte Konzentration
      - auffallende Gesprächigkeit oder Schweigsamkeit
      - mehr oder weniger unmotiviertes Kichern
      - gerötete Augen
9
Feststellung von Regelbrüchen

     Wie erkennt man problematischen Suchtmittelkonsum?
       Problematischer Konsum kann sich in verschiedenen
       Verhaltensweisen ausdrücken
          diese können aber auch andere Ursachen haben!
       Mögliche Hinweise:
       - Starker, fächerübergreifender Leistungsabfall
       - häufiges (unentschuldigtes) Fehlen bzw. Zuspätkommen
       - häufig unerledigte Hausaufgaben
       - erhebliche Veränderungen im Freundeskreis
       - Aufgabe von Interessen und Aktivitäten
       - große Gefühlsschwankungen, Rückzug, Verschlossenheit, Apathie
       - Unruhiges Verhalten, Störung des Unterrichts
10     - Schutzbehauptungen und/oder Lügen
Feststellung von Regelbrüchen

     Wie klar und schwerwiegend ist die Situation?

       Oft nur Verdacht auf Konsum: Gespräch suchen
       Evtl. auch Beobachtungen schriftlich festhalten,
       Austausch mit Kollegium
       Evtl. auch Ermittlungen notwendig, mit Schulleitung
       absprechen
       Bei schwerwiegenderen Probleme oder wiederholter
       Auffälligkeit Fachpersonal hinzuziehen
          wichtig: Aufmerksamkeit und Fingerspitzengefühl!
11
Disziplinarische Maßnahmen

         SchülerIn bekifft im Unterricht:
     -   darauf ansprechen
     -   mitteilen, dass Teilnahme am Unterricht so nicht
         möglich ist
     -   Vereinbarung eines Gesprächstermins (bzw.
         mitteilen, dass dies gemacht wird)
     -   Weg suchen, ihn/sie nach Hause zu schicken
         (abholen oder in Begleitung) oder Betreuung in der
         Schule sichern

12
Disziplinarische Maßnahmen

      Sanktionen mit Bezug zum Regelverstoß
      sind sinnvoll (Auseinandersetzung zum
      Thema „Regeln“, Leistung für die
      Gemeinschaft)
      Z.T. aber auch „klassische“ Auflagen sinnvoll
      Wichtig: Maßnahmen nachbesprechen!

13
Disziplinarische Maßnahmen

     Interventionsleitfaden:
        Erster Vorfall
     -    Eltern informieren (bei Volljährigen: nach Absprache), SchülerIn
          darüber in Kenntnis setzen
     -    Schulleitung informieren, evtl. ohne Namensnennung
     -    Auferlegung der disziplinarischen Maßnahme
     -    Vereinbarung eines Termins zur Nachbesprechung, Vorbereitung
          durch die Lehrperson (Besprechung von Lösungsmöglichkeiten,
          Zielen und Konsequenzen        schriftlich festhalten)

          Bei erneuten Vorfällen, werden zunächst Eltern, dann
          Schulleitung, dann die Schulbehörde und Fachpersonal
14        hinzugezogen!
Entwicklungsfördernde Maßnahmen

      Müssen parallel zu disziplinarischen Maßnahmen
      eingeleitet werden
      Individuelle Hilfe für Jugendliche, um problematische
      Entwicklungen oder schwierige Situationen zu
      überwinden
      Maßnahmen erfolgen abhängig von der Situation
      z.B. in Form von Gesprächen, Gruppenangeboten
      etc. (je nach Problemlage Hinzuziehung von
      Fachkräften)
      Grundsätzlich gilt: es macht Sinn, was der
      Problemlösung und der Gesundheit des
      Jugendlichen dient
15
Informationen

     Fachstelle für Suchtvorbeugung
     www.suchtvorbeugung-dortmund.de
     Schwanenwall 42, 44135 Dortmund
     0231-477376-0
     Frank.schlaak@suchtvorbeugung-dortmund.de

16
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

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